Ar. K?. Sonntag dm 12. Kugust l8SZ. XXXI. Jahrgang. Marburg er Z eituna. ?>er Preis deS Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig 6 sl., halb-jährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung ml Haus monatlich 10 kr. mehr. Mit Postvcrsendung: ganzjährig 7 fl., halbjährig 3 fl. 50 kr. und vierteljährig 1 sl. 75 kr. Die Einzelnummer kostet 7 kr. Erscheint jeden Sonntag und DonncrStag früh. Schriftleitung nnd Verwaltung befinden sich: Postgassc Nr. 4. Sprechstunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr vormittags. Einschaltungen werden von der Verlagshandlung des Blattes und allen größeren Annoncen-Erpedilionen entgegengenotnmen. Tchluss für Einschaltungen Mitwoch und Tainstag Mittag. — Offene Reclamationen sind portofrei. Manuscriptc werden nicht zurück gesendet^ Außatt Kerlin, — Chicago n«d Paris! VV. Die EntsÄieidunq lie^^iiglich der Veranstaltung einer Weltausstellung in Berli n hat im Ganzen mehr Befriedigung als Unwillen hervorgerufen. Die Hanptursache dieser giinstigen Aufnahme mag darin liegen, dass in Cliropa — Frankreich allein vielleicht ausqenoinmen — der wahre Wert solcher internationalen „friedlichen Wettkämpfe" längst erkannt und von den letzteren nnr wenig Ersprießliche« sirr die Industrie der einzelnen ^^änder erhofft wird. Der geringe Nutzen, lvelchen die Aussteller bei den letzten Weltausstellungen gezogen haben, stand in kunem Berhältniffe zu den Miihen uitd Kosten, die ihnen dadurch bereitet wurden und konnten sie auf eine bequemere und mit weniger Sorgen verbundene Weise zu diesem geringfilgigen Ergebnisse gelangen.' — So äußerten sich hunderte vou Judustriellen schon nach der letzten Pariser Atlsstclluug. die doch unter verhältnismäßig gi'tnstigen Auspicien ins Leben gernfcn worden war, und sie haben seit dieser Zeit ihre Meinung nicht geändert. Deshalb begritßte eine ansehnliche Mehrheit die Entscheidung des denlschcn Liaiscrs mit Befriedigttnq; vielleicht inag sie auch die Furcht, mit Paris in einen Wettkampf eintreten zu sollen, die Sache von einem weiteren Gesichlspnnkte zu betrachten veranlasst haben. Unter diesem Theile der deutschen Bevölkerung genießen somit die Ausstellnngen im Allgemeinen nur wenig Sympathien und es ist demnach wahrscheinlich, dass nur die großen Holel--besitzer nnd etliche andere Gewerbe das Project einer Weltausstellung in Berlin mit Enthusiasmus begrils^t haben. In allen reichsdentschen Blättern wurde in den letzten Tagen die obenerwähnte Entscheidung auf das lebhafteste erörtert. Neben den Tageszeitungen, die der Reichsregierung darin beistimmen, dass eine solche Ausstellung der deutschen Jirduslrie wohl kaum zinn Vortheile gereicht hätte, haben auch andere Organe die Sache vom nationalen Standpunkte besprochen uud das Aufgeben deS Projectes bedauert. Allein selbst diese geben zu, dass in Europa — Frankreich ausgenomtnen kein ^^and mehr Verlangen nach einer Weltausstellung trägt. So schreibt z. B. die „Nat. Ztg.": „Ist es doch neben dem Widerspruch aus der Mitte der detltschen Gewerbetreibenden eine Thatsachc von nicht .ur leltgnendnn Gewicht für eine verneinende Entschlieftnng, dass mit der alleinigen Ausuahme Fraltkrcichs ciuch kein anderes eluopäisches Land Verlangen nach einer Weltausstellung in seiner Mitte trägt. Weder in England und Oesterreich-Ungarn, wo man frither derartige Ausstellungen hatte, noch in den europäischen Staaterr, welche, wie Deutschland, solche bisher nicht veranstalteten, sehnt man sicb danach. Diese Tbatsache kann, wie wir nicht bestreiten wollen, fiir die Ansicht angeführt werden, dass Weltartsstellungen nur noch für „neue" Länder, wie die nordamerikanische Union und die australischen Colonien, oder für Paris geeignet seien, wo sie als großes Welt-Amüsement behandelt werden, unter weitgehendem Verzicht auf ernsthafte wirtschaftliche Zwecke." „Ein großes Welt-Amusement" nnd nicht inehr bedeuten heute alle internationalen Ausstelltnigcn ! Das sehen wir gleich an der Wiener AuSstellttug, die von ihrem ursprün.,lichen Zwecke abgedrängt und nur für einen beschränkten Theil von Besuchern berechnet, sich heute in einen großen Jabrnt^nkt in großem Stile verwandelt hat und nur noch durch einen, immer neue, wenn auch zuweilen sehr billige Reizmittel bietenden VergnügnngS-Ausschuss aufrecht erhalten werden kann. Alle internationalen Ausstellungen, mögen sie nun tmter dein Titel von fachlichen oder industriellen Unternehmungen veranstaltet werden, haben sich heute bereits überlebt, und wenn die Pariser Ausstellung im Jahre liW wirklich einen Erfolg erzielen sollte, so siird dort eben, wie schon erwähnt, andere Bedingtmgen für deren Gedeihen vorhanden. Trotz dieser, selbst von den Vrrtheidigern des Ans-stellungs-Planes anerkannten Thatsachen hätten diese ans nationalen Griinden das Project gerne aufrechterhalten. So schreibt das oben genannte Blatt des Weiteren itber den Beschluss -. „Wir haben ihn ilnsererseitS für wichtig gehalten, nnd bedauern wir, daß die Negierrlng ihn fallen gelassen. Es hat an der Entschlußfähigkeit gefehlt, wie die versclsiedenen Etapen des Zurncktretens vou dem Plane erkennen ließen: ^^uerst das Verlangen nach einer finanziellen Garantie; dann, als die Freunde des Planes sich anschickten, dieselbe zu schaffen, der Wunsch, die Entscheidung mit iliücksicht auf die Ehicagoer Ausstellung zu vertagen; endlich die Um--frage bei den Industriellen init dem Verlangen, die unmi.'gliche Gewähr des Erfolges im voraus zu erlialten — oder viel-mel)r mit dem Wunsche, sich auf den Mangel dieser Gewähr für den ablehnenden Beschluß bernfen zu können." Es erscheint MlS nnn zeitgem^iß, ein wenig darüber Umschau zu halten, wie sich das deutsche Neich an der mit soviel Reclame arbeitenden Att«st:'.Iung in Chicago, welche anSuahmsweise großen Sympatbien begegnet, betbciligen wird. Es kann darüber kein Zweifel bestehen, dasS Dentschland auf der Eolumbischen Ausstellung in hervorragender Weise vertreten sein wird. Der deutsche Delegierte Geheimrath von W c r m tt t h hat nämlich den nennten Theil des großen Industrie-P.ilasteS in (5hicago, im Ganzen 900.090 Quadratfuß umfassend, ge-miethet, in welchen: der deutschen Industrie, dem Weinbau, der Ehemie, den Abtheilungen für Elektricität und Kunst u. s. w. besonders ansgedehnte Räume gesichert wirrden. Außer dem genannter Räume hat der erwähnte Delegirte noch einen ebenso großen Naitm der Abtheilrlngen fiir Maschinen und Landwirtschaft in Anspruch genonimen. Bekanntlich hat der Bndget-Ausschuss des deutschen Reichstages seinerzeit ^.>()0.lX)0 Mark zu Ausstellungszwecken bewilligt und die deutsche Reichsregierung selbst der amerikanischen Bundesregierung Kunstwerke und Antiquitäten für die Ansstellung znr Verfügung gestellt. Ferner hat der Norddentsche ^'!oyd in Bremen den deutschen Ausstellern besondere Begünstigungen eingeräumt. Die genannte Gesellschaft wird nämlich die jirr die Weltausstellung bestimmten deutschen Güter mittelst Postdampfern von Bremen nach Baltimore einem ermäßigten Frachtsatze von Dollar für l000 Kilogramm beförtern, wooon nur Oelgemälde und sonstige Kunst- oder Wertsachen anSgenommen sind. Bei größeren Gewichtsmengen ist dieser Frachtsatz noch weiters ermäßigt worden. ^^nfolge dieser und anderer günstiger Umstände haben sich bisher aus allen deutschen Staaten zahlreiche Aussteller, so imter andern aus Baiern allein etwa U)0 l^nnstgewerbc-treibendc, gemeldet, welche eine Unterstütznng von aus ReictiSmitteln erhalten. Ebenso groß wird die Betheiligung der Papier- und Hutfabriken, sowie der anderen Industrie ans Deutschland sein. Aus diesen wenigen Daten ist ersichtlich, dass die deutsche Jndltstrie sich in sehr bedeutender Weise all der „Eolumbischen Weltausstellung" betheiligen wird und ihr desHall) der Plan einer ^.^crliner Ausstellung nicht erwünscht kontmen nrochte, obzwar ein Zeitrauin von mehreren Jahren zwischen den beiden Unternelimungen liegt. Nnn haben aber französische Blätter, worunter selbstverständlich der Enten un großen Maßstäbe erzeugeitde „Figaro" sich befindet, die Nachricht gebracht, dass Deutschlands Rücktritt von seineln Plane die Betheiligrmg der deutschen Aussteller au den: Pariser lluternehnren inr Jahre zur Folge habeu werde. Diese Nachricht wurde oon allen in nationaler Hinsicht indifferenten Blättern sofort mit Jubel begrüßt und behauptet, dass eine solche Belheiligung nach den Erklärungen der „Nord. Allg. Ztg." wohl möglich sei. Sie spendeten deshalb auch dem Kaiser Wilhelm ein ungemessenes Lob, in ihrer Freude darüber, dass er in so deutlicher Weise seine Absicht, mit Frankreich in Frieden zu leben, kennbar gemacht habe. Wenn man bedenkt, dasS eine solche Möglichkeit drei Jahre nach dem Abgange Bismarcks ernstlich besprochen werden kann, dann mnss es Jeder begreiflich finden, dass die Unsicherheit nnd Unzufriedenheit bereits in weiten Kreisen Dentschlands um sich greifeu konnte. Ein Uebel wäre eS in der That, wenn diese nnbernfenen Lobredner des deutschen Kaisers seine Absichten richtig gedeutet tlnd er dem Phantonr, Frankreich durch ein übelangelzrachtes Entgegenkommen ver-söl)nen zu wollen, nachjagen würl^e! Wir können, wie gesagt, nicht glaubeu, dass das, waS der große Kailzler anlässlich der letzten Pariser Weltausstellung zu thnn für gnt befunden hatte, so gäuzlich in Vergessenheit geratben sei! Damals warnte dieselbe „Nkrd. Allg. ^^tg.", die jet^t zu Missdeutnngen Anlaß bietet, die Deutschen vor der Beschickrmg der Pariser Weltausstellung nud sandte ab uud zu einige kalte Wasserstrahlen nach Paris. Ferner wurden die Passvorschriften an der Grenze verschärft und der Störenfried Europas auch sonst recht unsanst behandelt. Und heule sendet man aus der- ^^iachdrnck verboten. Au hässlich. Eine einfache Gefchichte von B. Riedel'-Ahrens. Von der mit stolzen Linden bestandenen Hartptallee der Vorstadt führt ein schmaler Weg seitwärts zu eiuer Reihe von kleinen billigen Mietshäusern, die nur aus zwei im Erd-geschoss gelegenen Zimmern nebst der Küche nnd einem freundlichen Stübchen im Giebel bestehen; die runden Beete der von grünen Hecken umgebenen Vorgärtchen prangen im ersten lieblichen Blumenflor des erwachenden Frühlings. In dem Wohnzimmer des letzten Häuschens saß nm die frühe Morgenstunde hinter schneeweißen Gardinen und blühenden Fuchsien ein junges blondes Mädchen im schlichten, grauen Hauskleid über eine bunte Stickarbeit gebeugt und so emsig die Nadel ziehend, als gelte es noch heute das mühsame Werk zu volknden. Jetzt lngte ein Sonnenstrahl durch das Fenster, draußen iu dem Syringenbusche sangen die Vögel; unwillkürlich blickte Marie auf und eiu Lächeln erhellte flüchtig ihr längliches, blasses Antlitz, das nichts iveniger als schön zu nennen war; unter der viel zu hohen, breiten Stirne, über welcher das hellblonde Haar cmporgekämmt war, befand sich eine zu große Nase, stark und spitzig trat das Kinn unter den fchinalen, farblosen Lippen hervor, und uur die grauen, treuherzigen Augen gaben den Zügen einen versöhnenden Ausdruck von sanfter Güte. In diesem Momente erschien auf dem Wege von der Lindenallee her plötzlich die Gestalt eiuer jngendlichcn, vor^ nehmen Dame, die sich rasch dem Haufe der Frau Witwe Gußmann näherte; Marie glaubte ihren Augen llicht trauen zu dürfen: das war ja l^rna Linder, ihre einstige Schul- freundin, die sie seit zwei Ial)ren nicht mehr gesehen hatte, und hizchst angenehtn überrascht gieng sie eiügft der Ankommenden entgegen. „Guten Morgell, Mariechen", rief Erna, die einzige Tochter des wohlhabenden Directors am städtischen Grnnnasium, lebhaft, „mein Gott, hat das Äl?ühe gemacht, Euch hier an der Welt Ende aufzusinden! Dn bist erstaunt und glandtest mich natiirlich noch immer wohl aufgehoben in den: lang-iveiligen Pensionat der hochehrbaren allen Schwestern Steinbach, aber ich sage Dir, es war lvirklich genug des grausamen Spiels. Mama gab meinen Bitten nach, ich darf von ict;t an zuhause bleiben", fügte sie in »nnnterem Geplauder hinzu, während Marie ihr half, das blauseidene Hiitchen von dent glänzend schwarzen Lockenhaar zu nehmen und sich des grauen SammetjacketS zu entledigen. „Also hier wohnt ihr jetzt!" „Ja", entgegnete Marie und die eingefallenen Wangen färbten sich m't tiefer Rothe, „wir mussten nach Vaters Tode die Villa verlassen; Du wirst Dich erinnern, Erna, ich schrieb Dir vor anderthalb Jahren von dem Unglück, das uns betroffen." Dabei ließ sie den Blick über die saubere, aber etwas dürftige Ausstattung des Zimmers gleiten, dessen verblichene grüne Polstermöbel auf denr schadhasten Teppich, und einfache graue Wände, die nnr mit ein paar Landschasten und den Fantilienbildern geschmückt waren, allerdings gegen die Wohnung der früheren Zeit sehr abstachen. Erna ließ nun auch ihrerseits befremdet und eiu klein wenig hochmüthig ihre großen, dnnkeln Augen, die anSeinein reizenden, runden Gefichtcheu mit weichen Zügen und blendend frischen Farben strahlten, aufmerksamer über die Umgebuug gleiten und da wurde sie sich anch dann des einschneidenden Schicksalswechsels, der Vcarie betroffen, deutlicher bewnsst. Eine kleine, verlegene Panse trat ein, während deren Erna an den Spiegel trat, sich die Niitgellöckchen auf der lveißen Stirne zu ordnen. „Du musst Dich darüber hiuwegsetzen, Marie „Ich thue eS auch", bemerkte diese herzlich. „Es ist hübsch von Dir, dass Du gekommen bist, mich aufzusucheu, — die meisten unserer gemeinsamen Bekannten vermeiden jeden Verkebr mit uns und thun, als ob sie mich jetzt gar nicht inehr kennen würden." „Aber das ist unrecht", erwiderte Erna, indem sie unter leichtem Erröthen der ernsten Mahnung ihrer vortrefflichen ^)1!tUter gedachte, olme die sie in ihrer achtlosen Glcichgiltigkeit ebenfalls vermieden haben würde, den Umgang mit Mariechen Gnßmann fortmsetzen, „es ist doch nicht Deine Schuld, dass Dein Vater solche Verluste hatte und sein Geschäft darüber zu Grunde gieng! Im übrigen", fuhr sie im Tone ge« zwungenen Scherzes fort, „ist eS ja auch hier ganz nett, und ein großer Geist wie der Deine macht sich wenig aus solchen Aeußerlichkeiten ; ich wette. Du ansprnchslose Seele fühlst Dich auch zwischen diesen bescheidenen vier Wänden herzlich glücklich und zufrieden!" Die jungen Mädchen nahmen auf den Stühlen am Fenster, die Mariens Nähtisch trennte, Platz, und diese ergriff mit einem entschuldigenden „Du erlaubst doch, Erna", von neuem ihre Arbeit, da dieselbe noch am heutigen Abend in dem Wollgeschäfte abgeliefert werden mrlsste. Bei den Worten ErnaS war ein schmerzlicher Zug um die Lippen Mariens, der auf ein lange und heimlich getragenes Leid hindeutete, noch deutlicher hervorgetreten. „Mein heiterer Sinn läsSt mich rrber vieles leicht hinwegkommen, Erna. Aber sprechen wir von Dir, hast Du die Malstunden fortgesetzt lurd bist eine Künstlerin geworden, wie Seile Marburger Zeitvnq Nr. 67, 21. August 1892 selben Preß-Quelle Lobsprüchc und ^-reundschciftsversicherungcn nach Frankreich! Da wird Manchem dang werden, wie dem alten Nestrov, der in den Stoßseufzer ausbrach: „Na d i e Welt steht aus kan Fall mehr lang!" -i- -I- Die Ziele des Katholikentages. Die katholischen Slovencn ivvllm in Laibach das Nad der Weltgeschickte zum Stillstand bringen. Das klingt );war lächerlich, es ist abcr doch so. Die Herren werden nämlich auncr anderen Wün»chen auch den ^um Ausdrucke bringen, dass die Aufsicht ilder die Schulen, gleichwie in Tirol, dem Clerus anvertraut werde, sie wollen also etwas, was der Zeitgeist entschieden verweigern wird und muss. Gewiss gik?t es auch unter den Sloocnen Ä^änner, die die Neaction auch dann bekämpfen, wenn sie sich ein nationales Mäntelckcn um die entfleischten Lenden schlingt. Dieses nationale Umhängtuch ist im gegebenen Falle die Forderung des Laibacher Katholikentages, es seien üt)erall in S te ierm a rk, Kärnten, Krain. und dem Küstenlande, wo sich slovenische Minderheiten befinden, öffentliche katholische Volksschulen mit slovenischer Unterrichtssprache zu errichten. Außerdem gelüstet es die katholischen Herren Sloveuen nach einem „freien katholischen Gymnasium" mit slovenischer Unterrichtssprache und endlich befürworten sie die llnterstilt^ung der kilnftigen katholischen Universität in Salzburg, an der sie im Geiste schon die ersehnten slovenischen Lehrstühle erblicken. — (Glauben die Herreu im Ernste daran, dass es ihnen gelingen wird, dem Rückschritt eine Gasse ,ul bahnen? Oder huldigen sie dem bewährten Grundsatz, dass eS sich empfieblt, von Zeit zu Zeit auf offenem Ä!arkte die Trommel zu rühren? Wir hoffen, dass die Bestrebungen aller Rückschrittler und Dunkelmänner an dem gesuuden Verständnis des Volkes scheitern werden. Die Abschaffung deS Zeitungsstempels. Ueber diese, für unser Presswesen so wichtige Frage lesen wir in einem reichsdeutschen Blatte: „So stellt sich uns der Zeitungsstempel als eine in jedem Sinne bedenkliche Cultur-steuer dar. Seine Einführung entsprang viel weniger dem Streben nach Steigung der Staatseinnahulen, als dem nach Knebelnng der politischen Volksbildnng. Die österreichischen Amtsblätter, rein wissenschaftliche oder technische Fachblätter wurdeu ihm nicht unterzogen, von ihnen hatte sich das Syl'tem Bach keiner Gefahr zu versehen. Den ärmeren Volkskreisen Oesterreichs wurde durch diese Besteuerung ihrer geistigen Tageskost das Lesen vertheuert und damit erschwert. Weun die große Masse der österreichischen Bevölkerung auch heute noch immer weit zurücksteht hinter den Völkern Westeuropas in der Theilnahme am Leben ihres Staates — und die Parlamentswahlen zeigen dies immer sehr deutlich — so ist daran nicht zum wenigsten der Zeitungsstempel schuld. Er hinderte das Emporkommen und die Kräftigung wahrhaft unabhängiger Volksblätter; die Entstehung der Schund- und Schandpresse, die Machtzunahme der Bank- und Börsenblätter konnte er aber nicht vereiteln. So hat der Zeitungsstempel nur geschadet, aber nichts genützt. Mit vielem Recht sagt v. Lißt, dass gerade diese Abgabe diePresse demGroßcapital iu die Hände lieferte. Und die Verbindung dieser beiden Mächte potenzierte ihrer belderEinflusS und Gefährlichkeit." Ausstand von Feldarbeitern. Wie aus Esseg gemeldet wird, haben die Feldarbeiter in Slavonien während der Erntezeit die Arbeit eingestellt und sind auch gegen doppelten Lohn nicht zu bewegen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Landwirte erleiden dadurch einen großen Schaden, weil die Frucht nicht abgemäht werden kann. Ganze Flächen Weizenfrucht stehen noch in Halmen, und eS giebt Pussten, wo die Weizenernte, die schon Ende Juni in Angriff genommen werden sollte, noch gar nicht begann. Auf den Fluren, wo die Frucht abgemäht wurde, kamen fast jeden Tag Brände vor, indem die ?lrbeiter die in Kreuzen liegende Frucht anzünden. Die Oekonomen Slavonien», deren Saaten durch die den ganzen Sommer anhaltenden Ueberschwemmungen es damals in Deiner Absicht lag? Du warst ja stets ein vielbewundertes Talent!" Erna warf das zierliche Köpfchen in den Nacken, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und widmete den klirrenden, silbernen Spangen an ihrem Handgelenke eine flüchtige Betrachtung. „Um Gotteswillen, zur Künstlerin bedarf es eines erschrecklichen Fleißes und ewizen Unterrichtes, ich aber habe alle Stunden von Herzen satt uud will mich jetzt amüsieren! Man ist nur einmal jung, und waS giebt eS mit achtzehn Jahren besseres zu thun,als das Leben in vollen Zügen zu genießen, wer will mir das verargen?" „Niemand, Erna, weuu ein fortgesetzter Vergnügungs-rausch imstande ist. Dir auf die Dauer m genügen; ich meines-theils finde alle Befriedigung in der Arbeit, nichts geht über die Erholung nach den langen Stunden so angestrengter Pflichterfüllung." „Bestes Mariechen", rief Erna lachend,so dass die zwei Reihen tadelloser weißer Zähnchen zwischen den rosigen Lippen blitzten, „Du.wirst mir doch nicht weiß machen wollen, dass Deine langweilige Stickarbeit da Dir ein dauerndes Vergnügen zu bereiten imstande ist? Du bist blass und angekränkelt, arbeitest jedenfalls viel zu viel und bedarfst der Zerstreuung! Siehst Du, da komme ich gleich auf den Hauptzweck meines Besuchs! Wir haben morgen abends eine kleine Gesellschaft, lauter alte Bekannte, Else von Bredow, Gutta Eschenburg, Alwine Geibel, wir möchten Dich gerne dabei sehen! — Mama trug mir aus. Dich zu bitten; sie hatte Dich ja stets ganz besonders in ihr Herz geschlossen und kommt gar nickt darüber hinweg, dass Du jetzt aus einmal so gänzlich zurückgezogen lebst." „Ich danke Deiner lieben Mama herzlich, — aber verzeihe mir, Erna, ich bin wirklich ein wenig menschenscheu ge- ohnehin sehr arg beschädigt wurden, sind nun durch den aus-gebrochenen Streik der Feldarbeiter nahezu um die ganze diesjährige Ernte gekommen. Minifterkrisis in Serbien. In Serbien ist eine Ministerkrisis zum Ausbruche ge-koinmcn, ül.'er deren Ursache die verschiedensten Gerüchte im Umtauf sind. Dass das benachbarte Königreich, dessen politische Führung seit Jahresfrist in den Händen der Radicalen war, unter keinem günstigen Sterne stand, solange Paschitsch mit Rußland liebäu^ielte, kann nicht in Abrede gestellt werden. Auch in finanzieller Hinsicht hat Serbien schlimme Erfahrungen gemacht und so ist es erklärlich, dass im Lande fort unv fort dcr Wunsch nach einem anderen Ministerium laut wird. Die N. N." schreiben über die Ministerkrisis: „Die serbische Ministerkrisis ist noch immer ungelöst. Ueber die nächsten Griwde ihres Ausbruches giebt es eine ganze Reihe von Bermuthuugeu, die sich sämmtlich iu oem Urtheile treffen, dass die inneren Verhältnisse Serbiens so verfahren wie möglich sind. Dem ersten Regenten, Herrn Ristitsch, schreibt man die bestimmte Absicht zu, sich der Radicalen, so ^-zut es eben geht, zu entledigen und wieder die liberale Partei ans Ruder zu bringen. Vor allem möchte er Paschitsch von der Aufnahme als dritter Regent ausschließen. Anderer» seits sind die Radikalen als Partei trotz ihrer inneren Zwistig' keitcn noch zu stark, als dass der Plan des Herrn Ristitsch ^^latt durchgehen kiinnte. Infolge dessen wird es wohl zu einem Kompromis zwischen Ristitsch und Paschitsch kommen, bis in nicht allzu fernen Zeiten beide russenfreundlichen Parteien, die Liberalen wie die Radicalen, den Fortschrittlern, das ist den Freunden westeuropäischer Cultur, endgiltig weichen müssen. Erst dann vermag Serbien jenen moralischen und wirtschaftlichen Aufschwung zu uehmen, wie ihn Rumänien und selbst das vielgehetzte Bulggrieu bereits gewonnen haben. Gerade in den jüngsten Tagen soll, wie sehr glaubwürdig aus Belgrad gemeldet wird, der große Erfolg Bulgariens beim Sultan in den politischen Kreisen Serbiens sehr verstimmt haben, und das um so mehr, als in den Beziehungen zwischen Serbien und der Pforte trotz der Protection Rußlands keinerlei Besserung eingetreten ist, wie daS Scheitern der Consular-Eonvention und die Feridun-Affaire deutlich beweisen. Dcr „Dnevni List" sagt: „Der Coburger war nicht umsoust in Europa. Die Action ist nunmehr in Eonstantinopel conccntriert. Dass Stambulow von dem Sultan empfangen worden sei, spreche für den Einfluss der Beschützer Bulgariens. Wir müssen nunmehr darauf gefasSt sein, dass Bulgarien im Herbst entweder anerkannt oder unabhängig erklärt werden wird." Diese Vorgänge am Goldenen Horn sollen Veranlassung gegeben haben, dasS die überaus russenfrenndliche auswärtige Politik des Cabinetschefs im letzten Ministerrathe von mehreren Mitgliedern ln überaus heftiger Weise getadelt worden ist, was zu unliebsamen Auseinandersetzungen sowie zur Gesal»mt-Demissiou des Cabinets geführt hätte. Das neue englische Ministerium hat sich amtlicher telegraphischer Meldung zufolge constituiert und setzt sich folgendermaßen zusammen: Gladstone, erster Lord des Schatzes und Großsiegelbewahrer; Lord Herschell, Lordkanzler; Lord Kimberley, Staatssecretar für Indien und Präsident des GeheimratheS; Lord Roseberp, Auswärtiges; Lord Ripon, Colonien; ASquith, Inneres; Campbell-Banner« mann, Krieg; Karl Spencer, erster Lord der Admiralität; Sir W. Harcourt, Schatzkanzler; John Morley, Minister für Irland; Trevelyan, Minister für Schottland; Mundella, HandclSamt; Arnold Morley, Generalpostmeifter; Acland, Erziebungswesen; Lord Houghton, Vicekönig von Irland. StambulowS Erfolge. Eine auffallende Meldung bringt die „K. Ztg." auS Sofia von angeblich gut unterrichteter Seite: Stambulow sei von dem Empfang und dem Ergebnis seiner Reise nach Eonstantinopel nicht befriedigt. Der Sultan habe sich aus Aeußerlichkeiten beschränkt, während allgemein erwartet wurde. worden und würde mich nicht mehr wohl im Kreise der früheren Bekannten fühlen, — außerdem . . . ." Sie hielt plötzlich inne, die beschämende Wahrheit wollte nicht von den Lippen. „Nun, weshalb noch außerdem nicht?" fragte Erna mit der Unerbittlichkeit des mangelnden Zartgefühls, trotzdem die heiße Gluth der Verlegenheit auf dem tief herabgebeugten Antlitz Märiens sichtbar wurde. „Liebe Erna, es fehlt mir für eine solche Gesellschaft der passende Anzug, uud wenn ich mit meiner großen Häss-lichkeit auch noch unvortheilhaftangezogen bin, dann spieleich doch zwischen Euch gewiss bevorzugten Schönheiten eine gar zu traurige Rolle." „Ach", bemerkte Erna, die sich von einem derartigen Kleidcrmangel keinen rechten Begriff zu machen vermochte, „Du mit Deinen geschickten Händen wirst da schon Abhilfe zu schaffen wissen! Uebrigens fallen alle Deine Einwendungen in ein nichts zusammen", fügte sie in neckisch pathetischem Tone hinzu, „sobald ich Dir verrathen habe, wer außerdem uns noch die Ehre seiner Erscheinung zugesagt! Denke Dir, kein Geringerer als Doctor Gerhard Storm!" „Gerhard Stonn", wiederholte Marie und ließ die Hände mit der Arbeit in den Schoß sinken, „oh — ist er denn hier, und seit wann? — Ich Sie hielt wieder innc, ein heftiger seelischer Schmerz beraubte sie momentan der Sprache. „Du fragst, seit wann, war er denn noch nicht bei Euch? Das ist aber stark, da er schon von Kindheit an Dein getreuer Verehrer und Beschützer gewesen! Doctor Storm ist nämlich schon seit einer Woche hier, da er die Stellung als Classen-lebrer in Untersexta erhalten hat. Natürlich war es seine Pflicht, sich meinem Vater vorzustellen, und da er doch Papas einstiger Schüler gewesen, lud Mama ihn zu morgen abends Stambulow werde das Großkreuz des MedschidieordenS er-halten, was aber unterblieben ist. Auch habe der Sultan hinsichtlich der Anerkennung des Fürsten sich derart geäußert, dass diese weit hinausgeschobeu erscheine und Stambulow die Ueberzeugung mit heimbrachte, der Sultan befinde sich in französisch-russischem Fahrwasser. — Die Ansichten des bulgarischen Ministers ständen danach im Widerspruche zu der allgemein getbeilten Ansicht, dass seine Reise einen Erfolg bedeute. Dcr „Temps" will ans bester Quelle erfahren haben, dass die Audienz Stambulows beim Sultau nur eine Viertelstunde gedauert und keinerlei politisches Ergebnis gehabt habe. Die halbamtliche bulgarische „Swoboda" ist andrer Ansicht. Sie meint, die Thatsache, dass Herr Stambulow vom Sultan ermuthigt wurde, in seiner bisherigen Richtungslinie zu verharren, !?er überaus herzliche Empfang, der dem Miuister-Präsidenten in Eonstantinopel bereitet wurde, und der Verlauf der Unterredung des Sultans mit Herrn Stambulow bildeu einen großen Triumph für die bulgarische Politik und den Fürsten und können als gleichwertig tnit der Anerkennung der Gesetzlichkeit der Stellung des Fürsten angesehen werden, da der Sultan Herrn Stambulow als treuen Unterthan des in Bulgarien legitim regierenden Fürsten empfangen habe. Tagesneuigkeiten. (Großer Brand.) Aus Innsbruck wurde unterm 18. d. gemeldet, daß in der Ortsgemeinde Reith bei Zirl von 32 Häusern 28 vollständig vom ^^euer zerstört wurden. Die Kirche, der Pfarrhof, der Thurm und die Schule sind vernichtet. Der Schaden beträgt 180.8000 fl. Die Noth ist groß. (Die Liebestragödie einer Fünfzehnjährigen.) Aus Prag wird dem „W. Tagbl." ein tragisches Vorkommnis telegraphiert welches eiue düstere Illustration zu der oft scherzhaft gebrauchten Redensart: „Es giebt keine Kinder mehr" bildet. Die fünfzehnjährige, eben der Schule entwachsene Tochter des Kaffeeschänkcrs Uter, ein bildschönes Mädchen, knüpfte ein Liebesverhältnis mit einem gleichallrigen Jungen an. Der Bater machte seiner Tochter Vorwürfe und untersagte ihr den weiteren Verkehr mit dem Burschen; die Folge davon war, dass das Mädchen sich von dem offenen Gang des ersten Stockwerke« in den gepflasterten Hofraum stürzte, wo es mit zerschmetterten Gliedern liegen blieb. Nach halbstündigem, gräßlichen Leiden verschied die jugendliche Selbstmörderin. In einem hinterlassenen Schreiben gab sie Litbes-gram als Motiv der That an. (t>anditennnwesen in Sizilien.) Fortwährende Mord- nnd Briganten-Berichte, die aus Si ilien kommen, werdeu — so schreibt man — durch die Melvung gekrönt, dass sich eine vorzüglich bewaffnete und commandierte Bande, unter dem Titel: „Banda Maurina" anfgethan hat. Die Elite dieser Bande — die ibren Natnen nach dem Städtchen Santo Manro Castelverde führt — besteht aus zehn aus dem Bagno ausaebrochenen erprobten Räubern und an der Spitze steht der vrüchtigte Bandit Michele Candina. — AuS Palermo wird unterm 1li. d. gemeldet: Bersaglieri brachten heute acht verhaftete Banditen ein; überall in daS Innere der Insel sind Streifzüge organisiert. Trotz der Verdoppelung der Prämien auf die Gefangennahme der Banditen werden diese von den Bauern unterstützt. (Eine aufregende Menagerieszene) spielte sich vor einigen Tagen in Levallois Perret (Frankreich) ab. Der Thierbändiger Lorange war während einer Abendvorstellung in den Löwenkäfig getreten und ließ die Löwen verschiedene Kunststücke uusführeu. Die junge Löwin „Nera" weigerte sich jedoch hartnäckig, durch die Reifen zu springen, und als sie von dem Thierbändiger mit der Peitsche geschlagen wurde, stürzte sie mit einem mächtigen Satze auf ihn und suchte ihn an der Kehle zu packen. Mittels seiner herkulischen > Kraft gelang es Lorange, die Bestie von sich abzuschütteln, ! und er zog sich langsam nach der Thür des Käfigs hin ' zurück. Die Löwin fiel ihn aber noch einmal an. Der k Bändiger stieß ihr seinen linken Arm in den Rachen und ein. Reizend, nicht ? Und entzückend ist er geworden, ein wahrer Adonis, — das kleine, seidenweiche blonde Bärtchen ist zum küssen, sage ich Dir!" Erna ahnte nicht, wie peinlich dieser ausgelassene Erguss Marie berührte, aber diese hatte sich gefasSt; um alles in der Welt sollte jene nicht merken, dass in der Vernachlässigung Gerhards eine nicht zu überwindende Kränkung für sie lag; im Fluge erstand vor ihrem geistigen Auge die Vergangenheit, sie sah die hübsche Villa der (Altern, dicht daneben diejenige der Familie Storm, welche vor einem Jahre nach Kiel gezogen war. Die nur durch eine Hecke getrennten Gärten waren den Nachbarskindern ein herrlicher Spielplatz gewesen und schon früh hatte die schüchterne Marie, deren älterer verstorbener Bruder der Freund Gerhards gewesen, voll Zuneigung und Bewunderuug zu denl ernsten, blondlockigen, bildhübschen Knaben aufgesehen, der ihr das Ideal alles Guten und Vortrefflichen erschien. Er war anders als die übrigen wilden und ungebärdigen Buben der Nachbarschaft, beschützte sie vor deren Ungezogenheiten, nahm sie mit auf seinen kleinen Ausflügen zum Blumensammelu für das Herbarium und erlaubte ihr, in der Schule um Briefmarken für ihn zu bitten. Es war eine echte, beglückende Kinderfreundschaft, die jedoch in der Brust des Mädchens später allmählich die schlummernden Keime einer tieferen Neigung weckte. Dann kam die Trennung, Gerhard gieng uach Göttingen, seit fast drei Jahren hatten die beiden einander nicht melir gesehen.— Ein harter Kampf war in ihrem Innern entstanven, unwiderstehlich trieb eS sie, die Einladung anzunehmen; war ihr doch dadurch Gelegenheit geboten, Gerhard wenigstens zusehen, wenn auch ihm au einer Begegnung mit ihr nichts mehr lag. (Fortsetzung folgt.) Nr. 67, 21. August 1892 Marburqer Zeitung Seite 3 bearbeitete sie, trotzdem er bereits aus mehreren Wunden blutete, mit der Peitsche in einer furchtbaren Weise; so hielt er sich auch die andern Insassen des Käfigs, die der Blutgeruch bereits angezogen hatte, vom Leibe. Mit einer letzten Kraftanstrengung packte er die Löwin an der Gurgel, wiirgte sie einige Sekunden lang, schleuderte sie gegen das (Sittcr und verließ dann eiligst den Käsig. Lorange ist schwer verwundet. (Ein Sommerbär.) Eine sensationelle Geschichte wird der römischen „Tribuna" aus Vaduz aufgebunden. Das Blatt meldet nämlich: Vor einigen Tagen hat in Vaduz, der Hauptstadt des kleinen Fürstenthums Liechtenstein, ein Säbelduell zwischen der Fiirstin Pauline Metternich, der Ehrenpräsidentin der Musik- und Theater-Ausstellung in Wien, und der Gräfin KielmannSegg, der Gemahlin des Statthalters von Niederösterreich und der Präsidentin des DamencomiteS der Ausstellung, stattgefunden. Anlaß zum Duell gaben Differenzen in Bezug auf die Ausstellung. Beim dritten Gange wurde die Fürstin Metternich leicht an der — Nase, die Gräfin Kielmanscgg leicht am Arme verletzt. Die Duellantinnen versi)hnten sich hierauf, sie umarmten und kiißten sich herzlich. Als Sccundantinnen wohnten dem Zweikampfe die Fiirstin Schwarzenberg-Liechtenstein und die lSräsin Änsky an. Aerztliche Assistenz leiste die Doktorin Baronesse Lubinska, die des DuelleS halber eigens aus Warschau berufen worden war . . Das hat der „interessanten" Fürstin gerade noch gefehlt. „Mehr braucht sie Nlt!" (Der kleine Freigeist.) In einer Schule zu Münster zeichnete sich ein Knabe, der Sohn eines Freigeistes, durch seine Begabung aus, die sich indessen allen religiizsen Eindriicken verschloß. Einst bemühte sich der den Religionsunterricht ertheilende Kaplan, ihm die göttliche Vorsehung klar zu machen, und es entspann sich folgendes Gespräch: Kaplan: „Wenn Du auf dem Ueberwasserkirchthurm bist, fällst hinunter und bleibst unbeschädigt, was ist das?" Knabe: ,.Das ist Glück." Der Kaplan schüttelte den Kovf und fragte weiter: „Wenn Du aber wieder hinaufgehst, wieder herunterfällst und wieder heil bleibst, was ist das?" — „Das ist Zufall", antwortete der kleine Ketzer. Der Herr Kaplan fing an, erregt zu werden, bezwang sich aber und fragte mit Geduld weiter: „Wenn Du aber wieder hinaufsteigen und in Deiner Bcrmessenheit Gottcs ^^angmuth auf die Probe stellen willst. Dich herunterstürzest und unbeschädigt auf den, Ueberwasserplatz ankommst, was ist das denn, mein Sohn?" Jetzt, dachte er, muss er doch auf die richtige Antwort kommen. Aber fröhlich erwiderte der kleine Verstandesmensch: „Das ist schon mehr Uebung!" (Ein Hoffest beim Mikado.) Aus Tokio geht dem „Temps" eine hübsche Schilderung über eine Garden-Party zu, welche der Kaiser von Japan kiirzlich veranstaltet hat. Wir entnehmen der interessanten Beschreibung Folgendes: „Im herrlichen Parke des Schloßgartens giebt eS an: Ufer des kleinen Teiches die meisten Spaziergänger; hier wird das kaiserliche Paar erwartet. Allmällig bilden sich Gruppen, die nach ihrem Range Aufstellung nehmen; die sieniden Gesandten, die hohen japanesischen Wijrdenträger, Offiziere:c. Ah! Ah! Da ist ja die Gruppe der Hofdamen, ganz nach europäischer Mode gekleidet! Mit wenigen Ausnahmen, welche Toiletten! Und diese schreienden Farben, die reichgefiederten Hüte! Wenn die Damen grüßeu, da scheinen sie sich zusammenzufalten bei jeder Verbeugung, zum großen Nachtheile der krachenden Mieder und der schaukelnden Hüte. Wie hübsch, wie anmuthig sie wären in ibren weiten AimonS und mit ihren runden Häubchen. . . . Eine Bewegung geht durch die Menge. Der Kaiser kommt: In der That, der Sohn des Himmels kommt einbergeschritten — in der Verkleidung eines. Artillerie-Generals. Er schreitet langsam, sast wie ein Antomat, offenbar im Gehen behindert durch seine Lackstiefel; er griißt nach rechts und nach links mit raschem, kurzem Nicken. Zwei Schritte hinter ikm trottet, den langstieligen Sonnenschirm wie eine Wachskerze in der Hand haltend, Ihre Majestät, die Mikadine . . . klein, zart, distinguirt, aber steif wie eine Puppe in ihrer reich gezierten Robe, die Lippen halb geöffnet Wie ich schwimmen lernte. Eine Skizze von Julian Weiß. Im Sommer, und damit ich sehr genau sei, an einem Freitage um 5 Uhr 25 Minuten nachmittags si^l mir pli?^'^-lich ein, dass ich bisher nicht schwimmen lernte. Mein Gott, man muß heutzutage soviel lernen, dass man für das Wichtigste keine Zeit hat. Ich kann wohl schwimmen, aber ich mache im Wasser eine lächerliche Figur. Mit Händen und Füßen stoße ich das Wasser von mir, ich keuche wie ein Dampfschiff und nur mit Mühe und Noth komme ich vorwärts. Ich bin ein sogenannter „Naturschwimmer", und um es so weit zu bringen, wie der einfachste Wiener, der bekanntlich „nicht untergeht", habe ich in dem kleinen Bächlein, welches durch meine Baterstadt fließt oder —j richtiger — „tröpfelt", von klein auf Schwimmübungen gemacht und dabei so viel Masse'' trinken müßen, dass mir die heimatliche Behörde das fernere Baden untersagte, weil sie befürchtete, ich werde eines Tages bei meinen Schwimmversuchen den ganzen Bach austrinken. Nichtsdestoweniger hatte ick es mit der Zeit so weit gebracht, dass ich mich über Wasser halten konnte und damit war ich zufrieden. Doch au jenem ominösen Freitag, von welchem ich bereits gesprochen, siihltc ich mit einem Mal, welche Schande es ist, dasS ick» nur ein Natur- und kein Kunstschwimmer bin. Es ist wohl wahr, dass anch Leander ein Naturschwimmer gewesen, aber trotz meiner Bescheidenheit hatte ich nicht den Mnth, mir zn schmeicheln, dass ich ohne eifriges Studimn imstande sein werde, ihm seinen Platz in den Annalen des Schwimmsports streitig zu machen; ich gab mir inl Vertrauen zu, dass ich in diesem Jahre den Hellcspont nicht durchschwimmen werde. Selbst die schönste Hero würde ganz umsonst ihr Lichtlein leuchten lassen, mich zu einem stereotypen Lächeln, welches zwei Reihen feiner langer Zähne erblicken läfst, die Augen geröthet von einer beginnenden Ophthalmie. In ihrem Gefolge befinden sich die Prinzessinnen von Geblüt in grellen Toiletten, nicht anmuthizer, lcider, trotz der aufgewendeten Pracht, als die eingangs geschilderten Damen der Aristokratie. Man defiliert an den Majestäten vorüber; der Kaiser und die Kaiserin zeichnen Einzelne durch Ansprachen aus. Dann werden die Büffets gestiirmt, man zerstreut sich im Park, schlendert in den lauschigen Laubgängen. . . . Dann ertönt die Hymne, der Mikado zieht sich zurück, begleitet von seinem Gefolge — das Fcst ist zu Ende. (Ein liebenswürdiger Tscheche.) Die Ausschreitungen der Tschechen in Jglau und Antonienthal haben ein Seitenstück in Böhmen erhalten. Die Prager „Bohemia" meldete unterm 15. d.: Heute um halb 12 Uhr Nachts war der hiesige Graben der Schauplatz einer schrecklichen Scene. Als um die erwähnte Stunde mehrere Passanten, darunter einige Damen, etwa zehn Schritte vom deutschen Casino in der Richtung des Hotels „Zum schwarzen Roß" einhergiengen, fiel plötzlich ein Schuß, Die Passanten stoben entsetzt auseinander und flohen in das auf der anderen Seite des Grabens befindliche Hans, in welchem sich das „Cafe Adria" befindet. Ein etwa dreißig Jahre alter Mann, der den ersten Schuß abgefeuert hatte, eilte den Fliehenden nach, einen Revolver in den Händen schwingend. Als er in die Nähe gekommen war, feuerte er rasch hintereinander vier andere Schüsse ab. Es entstand eine unbeschreibliche Panik, die Damen stießen Schreckensrufe aus, die Männer suchten sich auf den Attentäter zu stürzen, der wieder auf die entgegengesetzte Seite, und zwar in die Nähe des Hotels „Zum schwarzen Roß" hineilte. Dort wnrde er von einigen Herren bewältigt und zu Boden geworfen. Er gerieth unter die Pferde eines dort stehenden Fiakers. Inzwischen war der Sicherheitswachinspector Herr Dachetl herbeigeeilt, der sich des Attentäters bemächtigen wollte. Dieser richtete den Revolver gegen den Jnspector, der es nur einer glücklichen Wendung zu danken hatte, dass nicht gegen ihn der letzte Schuß, der sich in dem sechsläufigen Revolver befand, von dem sich wie wahnsinnig geberdenden Angreifer abgefeuert wurde. Als der Jnspector ihu von der Erde aufheben wollte, schlug dieser mit dem Griff deS Revolvers um sich und versetzte dem Jnspector einen Hieb. Schließlich wurde er bewältigt und ans die Wachstube der Unteren Neustadt geschafft. In wenigen Augenblicken waren auf dem Graben Hunderte von Personen angesammelt, welche erregt den entsetzlichen Vorfall, dem leicht mehrere Menschen hätten zum Opfer fallen können, besprachen. Auf der Polizeiwachstube hatte sich sofort der Bezirksleiter der Unteren Neustadt, Polizeiobercommissär Kral v. Dobrawoda eingefundeu. Auch metirere Personen, die Zeugen des Vorfalls waren, deponierten ihre Wahrnehmungen. Der Verhaftete, der angetrunken zu sein schien, gab an, er heiße Wenzel Rosak, sei L8 Jahre alt, Bäckergehilfe, und stamme aus Bakow. Jammernd erzählte er, dass er die Deutschen habe einschüchtern und sich dann selbst crscbießen wollen. Leider ist mir — rief er wehklagend — das letztere nicht gelungen. Die Deutschen hasse ich, sie haben mir nie etwas Gutes gethan. Ich wollte sie schrecken. Vieles habe ich unter ihnen erduldet. Sie spielen sich wie unsere Herren auf und wollen uns Tschechen unterdrücken und deshalb bade ich in sie hineingefeuert. Den Verband, den ihm Dr. Freund angelegt hatte, riß er sich ^ sich wie ein Rasender benelimend — vom Kopfe und rief: Lasset mich sterben! Hängen habe ich mich wollen und es ist mir nicht gelungen, erschießen kann ich mich auch nicht. — Auf die Frage des Bezirksleiters, warum er denn einen solchen Hiß gegen die Deutschen habe, dass er sogar scharfe Schüsse gegen sie abfeuerte, sagte Rosak: ,0ni ms uti8lc0vali-. (Sie haben mich unterdrückt.) Bei der Untersuchung der Taschen deS Verhafteten fand man in seiner Westentasche einen kleinen Zettel, auf welchem, mit Tinte geschrieben, die Worte standen: .Lo mnou äs cssksko u8tavu-. (Mit mir in das tschechische Institut.) Befragt, was diese Worte zu bedeuten haben, sagte er: „Ich wollte nach meinem Tode in das tschechische pathologische Institut könnte sie nicht ins Wasser locken, denn ich ließe sie in jedem Falle auf dem Trockenen sitzen. Doch die Wahrscheinlichkeit liegt auch fern, dass eine alte Priesterin von mir verlangen werde, ich solle ins Meer hüpfen. Ich versichere überdies noch auf mein Wort, dass mich nicht nur die Eifersucht auf die Lorbeeren Leanders in die Arme des Schwimmeisters getrieben hat, sondern dass mich qualvolle Hallucinationen und schreckliche Träume förmlich zwangen, Schwimmnntericht zu uehmen. Bei Tag und Nackt sah ich mcine liebsten Freunde und Freundinnen mit den Wellen kämpfen, sie rangen die Hände und riefen mir aus dem Wasser zu: „O Freund, warum hast Du nicht schwimmen gelernt!" Ich mnsste un-thätig am Ufer stehen und den Untergang meiner Lieben mit ansehen, d. h. ganz uutbätig war ich nicht, denn aus Verzweiflung raufte ich mir die Haare. Freitag, Samstag und Sonntag quälteu mich diese Schreckensbilder, Montag war ich schon in einer Schwimmschule. Ich wählte mir den dicksten Schwimmeister, denn ick bin mit Julius Cäsar der Ansicht, dass wohlbeleibte Männer minder gefährlich sind. Mein Schwimmeister —Franz heißt die Canaille — empfing mich recht frenndlich, glaubte aber folgende Frage an mich richten zu müssen: „Wie all sind Sie?" „Im November werde ich achtundzwanzig Jabre zählen, antwortete ich. „Und jctzt lernen Sie erst schwimmen?^ „Man lernt niemals zu spät!'' „Was sind Sie?" „Bürger." „Warum wollen Sie schwimmen lernen?'' ,.Um es zu können." „Welche Gründe veranlassen Sie dazu?" kommen, da ich nicht einmal todt in die Hände der Deutschen kommen wollte. Die Deutschen sind roh und deshalb hasse und fürchte ich sie. Der Revolver, aus welchem er die Schüsse abgefeuert hat, wurde von dem Wachinspector Dachetl auf die Sicherheitswachstube gebracht. In dem Revolver stak noch eine scharfe Palrone. (Cholera-Schutzimpfung.) Eine aussehenerrengende Nachricht kommt aus Paris. Ein junger russischer Arzt, Dr. Haffkine, der im Institut Pasteur arbeitet, behauptet, die Impfung der Cholera und die Unschädlichmachung der furchtbaren Krankheit durch seinen Process entdeckt zu haben. Herr Haffkine behauptet einem Mitarbeiter des „Figaro" gegenüber, dass die Kaninchen, mit denen er seine Versuche macht, nach zweimaliger Jnjeclion mit seinem Präparate vor jedem Cholerafalle geschützt seien; man könne ihnen ruhig das Choleragift in den Körper einführen, während die nicht Geimpften bei Jnjection des Cholerabacillus unter allen Symptomen der Cholera sterben. Haffkine hat sich selbst und drei seiner Freunde mit seinem Mittel geimpft und ist nun der festen Ueberzeugung, dass er gegen die Cholera gefeit ist. Die Gegenprobe könne man freilich an Menschen nicht machen. Die Symptome, die sich nach der Impfung mit dem Schutzmittel einstellten, waren: etwas Fieder, Kopfweh, Trockenheit der Kehle. Das dauerte einen Tag; an den Impfstellen fühlte man den Schmerz et^vas länger. In Rußland, erklärt Haffkine, wolle er seine Methode zuerst anwenden. In seinem Vaterlande wüthe die Krankheit, die er bekämpfen will, am meisten und er würde leider — ein großes Feld für seine Thätigkeit finden. Er habe schon Schritte bei der russischen Regierung gethan und sei dabei von den Profefforen Pasteur und Roux wirksam unterstützt worden, so dass er bald nach Petersburg abzureisen hoffe. Dr. Haffkine hofft, dass sich bald viele freiwillige Objecte finden werden. Wenn er tausend Geimpfte nachweisen könnte, von denen Keiner nach der Procedur von der Cholera befallen worden, würde er seine Theorie als durch die Praxis bewiesen ansehen und dann wolle er nach Indien gehen, um das Uebel in seinem Ursprungslande anzugreifen und der Epidemie die Wege zu versperren. Warum sollte die Cholera-Impfung in Indien nicht so allgemein werden können, als zum Heil für die Menschheit in Europa die PockewJmpsung geworden? Gleiche Ursachen, gleiche Wirkungeu: die Cholera würde aussterben, wie die Pocken fast verschwunden sind." (D i e W irkung derMusik) auf verschiedeue Thiere zu erproben, wurden dieser Tage im Londoner Zoologischen Garten Versuche augestelll. Ein Violinspicler spielte erst vor denl Bärenkäfig einige Stücke. Die Bären näherten sich neugierig dem Eisengitter und steckten die Pfoten hindurch, als wollten sie das Justrument ergreifen. Dann setzten sie sich und hörten dem Violinspieler aufinerksam zu, uiit allen Zeichen großer Befriedigung. Dann und wann ließen sie ein behagliches Brummen vernehmen. Bei einem falschen Accord, den der Geiger absichtlich griff, zogeu sich die Thiere unwillig in den Hintergrund des Käfigs zurück; dann traten sie wieder an das Eisengitter heran, und als der Geiger einen Marsch ertönen ließ, giengen sie nach dem Tacte der Musik im Käfig herum. — Auch die Löwen erwiesen sich als große Musik-liebhaber; sie schlugeu mit dem Schweif wie mit einenl Tatt-stock auf den Boden, und eine Löwin schob ihren „hohen" Gemahl ganz unsanft zur Seite, um sich dem Violinspicler nähern zu können. — Die Wölfe hingegen waren weniger für mnsikalische Genüffe eiugenommen, sie hoben den Rücken und fleschten die Zähne. Der indische Wolf schien die größte Furcht zu empsinden, er floh in den Hintergrund des Käfigs und legte sich, am ganzen Leibe zitternd, auf den Bauch. Auch ein afrikanischer Elephaut äußerte seiu Mißfallen auf ganz unzweideutige Weise; er rüttelte an deu Eisenstäben und brüllte ohne Unterlass. — Am meisten überrascht von der Musik waren die Affen, und Zufriedenheit und Mißfallen äußerte sich bei ihnen in gleich auffallender Weise. Ein falscher Accord jagte stets allen ohne Ausnahme unglaublichen Schrecken ein. In den tollsten Sprüngen warfen sie sich voll Entsetzen in die Flucht und schnitten, sobald sie ficii möglichst weit entfernt hatten, die fürchterlichsten Grima'sen. Diese Fragen wurden mir bald unangenehm uud ich antwortete gar nicht mehr. Da aber das Verhör kein Ende nehmen wollte und der gute ^!ann sehr neugierig zu sein schien, erzählte ich ihm Folgendes: „Verebrtcster Meister! Nur mit Beschämung antworte ich auf Ihre Fragen. Aber es sei. Sie sotten erfahren, waruni ich schwimmen lernen mnss. Vor zwü Tagen ging ich über die Wiener Aspernbrücke, da wurde ich plötzlich von einer weinenden Frau angehalten. ..Mein Herr", ruft sie schluchzend aus, „reiten Sie mich, denn ich bin die nnglücklichste Person von der Welt. Ich bin Dienerin bei einer alten GeneralSwitwe. die mir den Auftrag gegebeu hat, ihr Kind spazieren führen und ihre Katze ins Wasser zn werfen. In meiner Zerstreutheit warf ich leider das Kind ins Waffer. . sehen Sie nur, dort schwimmt e^Z . . . o, retten Sie das Kind und mich !" Ich warf n,einen Rock ad und sprang in die Donau. Doch die Kälte des Wassers brachte mich sofort znr Besinnnng und eö ficl nlir jetzt erst ein, dass ich gar nicht schwimmen könne." „Unerhört!" briillte der Meister. „Dieser Einfall aber überraschte mich dermai^en, dass ich sofort in Ohnmacht fiel. Als ich wieder zur Besinnung kam, lag ich am Ufer. Eine große Menschenmenge hatte sich angksamnrelt, nnd nnter polizeilicher Bcdecknng wurde ich nach Hanse gebracht." ..Ja, so geht's", nleinte der Schwimmeister, „wenn man nichts gelernt hat. Durch Schaden wird man klug. Die Leute lernen erst fechten, nachdem sie im Duell verwundet wurden, und erst schwimmen, nachdem sie ertrunken sind. Doch jetzt wollen wir den Unterricht beginnen." Er machte sich daran, nrir die Anfangsgründe der Schwimmkunst beizubringen. Er zeigte mir, wie die TlM?i Seile 4 ßigen-Berichte. Kindenheim, 1!^. August. (Ein Opfer des „Kirches".) Der Infanterist Johcinn Edelthon des 47. Inf.-Re^. in Grci^^ erdiclt fiir den 14. und Ii). August Urlaud, um einen Besuch bei steinen Eltern in Fraustauten machen M können, woselbst am Montag der „Kircktag" abgebalten wurde. Im Gasthause dcr Eltern gerieth er mit einigen Burschen am letzteren Tage nachmittags in Streit; die Burschen verließen das Gastbaus und erwarteten den Soldaten abends auf dem Rückwege, überfielen den Ahnungslosen und schlugen lbn derart, dass er besinnungslos liegen dliel?. Dcr Verwundete wurde in das Elternhaus und von dort in las Truppcnsvital nacb Marliurg gebracht, woselbst er infolge der erlittenen Beschädigungen gestern abends starb. Die Thäker, welche keine Schule des deutschen SchulvereineS besucht baben, wurden bereits deni Gerichte eingeliefert. Welches weite F-eld siebt da noch offen für den Wirkungskreis christlicher Priester; nian kommt aber vor lauter natio--nalen und anderen Dingen nicht zu erfolgreicherer Arbeit auf diesem Boden. ^^eibnit;, 19. August. (Bezirksvertretungswahl.) Gewählt wurden aus der Gruppe der Industriellen, des Handels und der Hi)chstbesteuerten: Herr Ludwig Franz. Aus ^ dcr Gruppe der Märkte die Herren: Dr. Leopold Stamit;er, Alois Praßl, Othmar Rußhcim, Josef Holzer, Alois Kada, Ernest Hofer, Ludwig Hermann, Alois Kappaun, Josef Holzer (Pfarrer). Jobann Ruedl, Anton Wagner, ^^'adislauS Ritter von Tarnawicky, Franz Stift. Aus der Gruppe der Landgemeinden die Herren: Eustach Gutjahr, Georg Anders, Anton Neuhold, Johann Prasser, Johann Holzer, Franz Kügerl, Alois Schallbammer, Georg Flucher, Michael Hammer, Anton Kainz, Alois Haring, Josef Fuchs und Josef List. St. Marcin bei Erlachstein, 18. August. (Geistlich e r U e b e r c i fe r. — E i n S c a n d a l in derKirche.) Dcr Herr Pfarrer von Peilenstein, Heinrich Werk, der, wie sich das gläubige Volk erzählt, auf seinem von jedem irdischen Pcrkelire abgeschiedenen Pfarrsitze in Peilenstein nur mit den Engeln verkctzrcn soll, war am verflossenen Marienfeiertage zur Verherrlichung des Festes der Himmelskönigin in Maria Tinsko dieses Bezirkes anwesend. Der frommen Gläubigen Schar an diesem Wallfalirtsorte war sehr zahlreich und da ereignete es sich, dass ser genannte Herr Pfarrer Scenen schuf, die man hier noch nickt erlebte, und die keineswegs den ilnn angedichteten Verkehr mit den Engeln des Himmels im schönsten ^'ichte zeigten. Die wallfahrenden Mägduleins, deren Zahl keine geringe war — nian muss denselben Gerechtigkeit widerfahren lassen — waren zumeist recht hübsch und mit ländlicher Eleganz oekleidet, — huldigen hier dem gewiss schienen Gebrauch, sich mit den Kindern Floras zu schmücken, die sie in Form von Stränßcheu iin Gebetbuche oder im N^ieder eingenestelt tragen, und besetzen ihre Eamisols mit Spitzen, selbstverständlich wolfeilster Art. — Dies hat das moralische Gefühl des Herrn Pfarrers derart empört, dass derselbe sofort eine Razzia auf derart geschmückte V!ädchen in und auner der Kirche unternahm utld ihnen auch die „Blunicnbüscheln" und wo es mi)glich war, die Spitzen von den Eamisols höchst eigenhändig herunter-rij; und diesen „Teufelsspuk". wie er es nannte, den „Hof-färtigen Dorfschi)ncn" vor die Füße warf. ^ Die meisten der derart Uebcrfallenen ließen sich diese mehr als überraschende Procedur vor den Augen der zahlreichen Kirchenbe-sucher rullig gefallen, bei einigen sties; der hochwürdige Blumenfeind jedock auf Widerstand und musste trotz seines Heiligengeruches mancke sehr scharfe Bemerkung hinnehmen. — Wie die unschuldigen Blüten, die eine oder die andere Jungfrau an dcr Brust oder im Gebetbuch trägt, die Moral so tief schädigen können, dass der Herr Pfarrer einen solchen Vernichtungskrieg gegen die Kinder Floras begann, ist uns nicht l?egreiflich — auf eine vorherige Rücksprache mit den Engeln kann dies unmöglich zurückgeführt werden. Schreiber dieses, vor wenigen Jadren noch in Tirol ansässig, hat bei der dortigen, in Glaubenssachen gewiss sehr eifrigen Geistlich- gen^acht werden, und ich hatte ik'm bald die Arm- und Beinbe-weglmgen abgeguckt. Hierauf sollte die Production im Wasser beginnen. Er nahm einen Gürtel, band denselben um meinen Leib, naljm dann eine Stange in die Hand, und den Weg vom Gürtel bis znr Stange füllte ein Strick aus. So hielt nun der Gürtel mick, der Strick den Gürtel, die Stange den Strick und der Schwimmeister die Stange, so dass ich eigentlich nicht nur in Gottes Hand, sondern auch in der Hand des Schwimmeisters war. Ich sah zu ihm auf und war entfetzt über die veränderten Züge. Sein Vollmondgesicht war verzerrt, er betrachtete mich mit höhnischen Blicken und schrie: „Mir scheint, Sie fürchten sich!" Ich gestehe, dass ick mich fürchtete, und ich rief frei nach Eolumbus: ..Land! Land!" allerdings mit anderer Betonung, denn ich war in des Wortes weitgehendster Bedeutung „im Wasser" und wäre für das Leben des Schwimmeisters gern auf trockener Erde gewesen. „Ich bitte Sie, ziehen Sie mich ans Land", bat ich. „Ich bekomme die Seekrankheit!" „Macht nichts", brummte der Schwimmeister. „Ihnen soll auch der Kopf gewaschen werden", antwortete der Barbar, und tauchte tie Stange und damit mich selbst unter das Wasser. Die Wassermassen drangen mir in die Augen, Ohren und in den Mund, und als ich endlich wieder emporgezogen wurde und das Licht des Tages wieder sali, brüllte ich wie ein verwundeter Eber, der sich bereits todt glaubt, zu seinem gri)ßten Erstaunen aber noch immer lebt. Die Secunden, welche ich unter dem Wasser verbrachte, sind in der That schrecklich gewesen, und ich darf frei nach Schiller sagen: „Da unten aber ist's fürchterlich, und der Mensch versuche das Schwimmen nicht." Ich war kaum zu mir gekommen, so hörte ich den Schwimmeister rufen: ..Jetzt versuchen Sie die Marburger Zeitung keit Aehnliches niemals erlebt, und jeder, der in Tirol war, wird es mitbezeugen können, dass die schmucken „Tiroler-madeln" auch nicht im härenen Gewände und mit dem Aschensacke zur Kirche wallen, und trol; ihrer Glaubenseifrigkeit sich ein derartiges Attentat auch von hochwürdiger Hand nicht würden gefallen lassen. — Dieser gewiss einzige Vorfall wird gar eifrig in ländlichen Kreisen besprochen und wir können dem Herrn Pfarrer versichern, dass darüber eine sehr erregte Stimmung herrscht und dass der ihm zugeschriebene Verkehr mit den Engeln nun eine ganz eigen-thümliche Beurtheilung bei der Landbevölkerung findet. — Der Lehrer Jurkoviö, der auch den Organistendienst in der Pfarrkirche St. Marein und der dazu gehörigen Wallfahrtskirche St. Rochus versieht, ist trotz seiner slavophilen Richtung l'ei den Bauern der Pfarre — und diese ist eine der gröi^ten in Untersteier — der bestgehasste Mann. Am letzten Wallfahrtstage, den 16. d. M. kam es in der letztgenannten Kirche zu Auftritten, die der Würde des Ortes wenig entsprachen. Hervorragendere Bauern haben von jeher, mit welchem Rechte bleibt unerörtert, während des Gottesdienstes ihre Plätze auf dem Chore eingenommen; diese Gepflogenheit war dem Organisten stets ein Dorn im Auge. Als I. nun am genannten Tage in seiner Amtsherrlichkeit auf dem Chore erschien, befahl er in seiner barschen Weise den Bauern, ihre Plätze sofort zu räumen und den Chorraum zu verlassen. Dies gieng aber nicht sogleich auf Befehl — es wurde vielmehr umgekehrt der Schulmeister-Organist von den Bauern vom Chore — sanft oder unsanft, darüber können wir eben nichts berichten — hinaus« imd hinunterge—tragen. Inzwischen bemächtigte sich die Aufregung auch der übr'gen bäuerlichen Kirchenbesucher und es wäre unserem Organisten, als er wieder auf feinen Fünen stand, sehr schlimm ergangen — man munkelt zwar, dass seln schmaler Rücken und die Verlängerung desselben in sehr nahen Beziehungen mit den bäuerlichen Fäusten stand — wenn es ihm nicht gelungen wäre, in die Sakrislei zu flüchten. Nur dem funktionierenden Priester kann es Jurkoviö verdanken, dass er diesmal so heil durchgekonttnen ist. Durch diesen Organistenscandal erhielt der Gottesdienst eine längere reckt unangenehme Sti)rnng. Man hofft, dass Jurkoviö, der sich durch seine windische Schildermalerei und sonstige nationale Allotria schon längst hier unmöglich gemacht hat, im Interesse des Friedens, dcr durch die Missliebigkeit dieser Persönlichkeit auch schon im Gotteshause gefährdet ist, endlich einmal ein anderes Feld für seine nationale, pädagogisch-musitalische Thätigkeit zugewiesen wird. Aus der Umgebung, Ii). August. (Todtschlag oder Mord'!^) Die Burschen von Kotsch und Wochau hatten seit einiger Zeit wegen einer Geringfügigkeit einen „Pick" aufeinander und warteten schon ungeduldig auf die Gelegenheit, um ein Sträusichen auszufechten; am letzten Sonntag, als in Unterkötsch eine gemüthliche Unterhaltung stattfand, bot sich den nach großen Thaten dürstenden Helden gerade die beste Gelegenheit, um ihren Muth zu bekunde n. Obwohl die beiderseitigen Gemüther eine kleine Erregtheit zur Schau trugen, blieb die Unterhaltung fast bis zu Ende ziemlich ungestört. Als sich die Burschen von Wochau sodann nach Hause begaben, wuroen sie unterwegs von den Kötschern. welchen sich der verehelichte Keuschler und Schuster Michael Kerle als Fiihrer anschloß, nach Gebür empfangen und scheinbar in die Flucht gejagt. Nachdem sich aber die Wochauer etwas erholt hatten, machten sie einen Angriff, wobei es sich aber ereignete, dass der Führer zuerst kampfunfähig gemacht wurde und auf dem Wahlplatze liegen blieb, verlassen von den Mitkämpfenden, die sich unterdessen ganz muthig nach „rückwärts concentrierten" und ihren Führer im Stiche oder viel' mehr unter den Stichen ließen. Die Wochauer zogen als Sieger mit Gejohle von dannen, doch kehrten nach einiger Zeit wieder drei oder vier Abgesandte zurück, um sich von dem Zustande des gefallenen Helden Kenntnis zu verschaffen; da derselbe noch Lebenszeichen von sich gab, so wurde er mit Zaunlatten und Wagenkipfeu derart bearbeitet, dass er beinahe bis zur UnkennÜichkeit verunstaltet wurde. Von den mitleidigen Nachbarn, die durch den Lärm aus dem Schlafe Tempi . . . Eins!zwei! . . . drei! . . . Eins! . . . zwei! drei! . . . Ich versuchte . . . Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um seinen Verstand. Ich zuckte im Wasser wie ein galvanisirter Frosch, und in Form von harmlosen Fußtempi theilte ich jene Fußtritte aus, welche ich dem Schwimmeister zugedacht hatte. Dock Meister Franz verstand keinen Spass. Selbst diese mehr sigürlichen als thatsächlichen Fußtritte verletzten ihn und er tauchte mich wieder unter. Ich wollte schreien, doch das Wasser floss mir in den Mund und ertränkte meine Hilferufe, beinahe sogar mich. Als ich wieder in die Höhe gezogen wurde, benahm ich mich wie ein Pasteur'scher Patient. Ich schrie, schlug mit den Händen und Füßen aus, zitterte am ganzen Leibe und räuspeite mich, wobei das Wasser aus meinem Munde floss, als ob ich ein Springbrunnen wäre. ..Ruhig!" brüllte der Schwimm-meister, „ruhia, sonst lasse ich Sie noch einmal Wasser trinken." Was sollte ich thun? Ich war in seiner Hand, und durfte noch dem lieben Gott danken, dass er mich nicht ins bessere Jenseits förderte. Um den Meister nicht zu reizen, that ick Alles, was er von mir verlangte. Ich bewegte Beine und Arme unermüdlich, bis endlich die „erste Lection" vorbei war und ich heimkehren durfte. Drei Tage dauerten die Folterqualen. Der Schwimmeister ließ mich, so oft er Grund dazu fand, zum Gaudium der ganzen Schwimmschule „Wasser trinken" und meine Versicherungen, dass ich keinen Durst hätte, waren ganz überflüssig. In drei Tagen hatte ich diesen Wütherich derart hassen gelernt, dass ich ihn am liebsten in einem Löffel Wasser ertränkt hätte. Man sollte es nicht für möglich halten, welcher Bosheit dieser dicke Sctwimm-meister fähig war. So oft er mich an die Stange legte, __Nr. 67, 21. August 1392. geweckt worden waren, wurde sofort der Geistliche geholt, der dem Sterbenden noch die letzte Oelung geben konnte; der Gendarmerieposten in Schleinitz aber, der von dem VorfaUe benachrichtigt worden war, erschien unverweilt an dem That-orte, stellte eine genaue Untersuchung an und verhaftete noch in derselben Nacht neun Schuldige und brachte dieselben bei Gericht hinter Schloss und Riegel. — Bei der gerichtlichen Obduction dcr Leiche stellte eS sich heraus, dasS Michael Kerle, der eine kleine, verschuldete Keusche besai? und eine Witwe mit zwei noch unmündigen Kindern hinterläßt, einen vizllig zertrümmerten Hirnschädel und sechs bis sieben ti)dtliche Messerstiche, die ihm von rückwärts beigebracht worden waren, im Leide hatte. Das Gesicht war fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Dieser Vorfall legt ein nur zu beredtes Zeugnis von der unglaublichen Roheit mancher Bauernburschen im Unterlande ab. Bekanntlich ereignen sich Jahr siir Jahr ähnliche Fälle. Verkünder der Nächstenliebe und des Friedens im Priesterkleide, da ist Gelegenheit, eueres Amtes zu walten! Bietet euern Einfluss auf und predigt den Gcwaltthatigen das Evangelium der Menschlichkeil von der Kanzel herab! Schöner und besser könnt ihr eueren Beruf nicht erfüllen. Maröurger Hemeinderath. (Sitzung vom 17. August.) Der Bürgermeister verlas ein Schreiben des sb. Eon« sistoriums an den Gemeinderath, das eine Einladung zu dem am 18. d. M. anlässlich des Geburtstages des Kaisers abgehaltenen Hochamte enthielt; ferner brachte der Biirgermeister zur Kenntnis, dass ein Gesuch mehrerer Hausbesitzer in der Perko-straße um Fertigstellung dieser Straße und Aufstellung einer Laterne eingelaufen fei. Die dringliche Behandlung dieser Eingabe wurde beschlossen und dieselbe der Section ilberwiesen. G.'R. Dr. Rak referierte über die Vertheilung der Julius Pfrimer'schen Stiftungszinsen im Betrage von 8 fl. 40 kr. und beantragte, diese Summe zwei armen Marburger Familien zu gleichen Theileu auSzufolgen. Angenommen. G.-R. Dr. Rak berichtete über die Vertheilung der Sparcasse^Jubiläumszinsen im Betrage von 751 fl. 80 kr. an arme Gemeindeangehörige der Stadt Marburg. Diese Summe wird dem Antrage oes Referenten gemäß dein Biirgermeister und dem Stadtrathe behufs Vertheilung an arme Gemeindeinsassen zur Verfiigung gestellt. — Die Sparcasse^ Jubiläumsstiftungszinsen im Betrage von 4W fl. W kr. werden im Sinne des Antrages des gleichen Referenten folgendermaßen vertheilt: Der Betrag von IW fl. wird zur Unterstützung armer Schüler deutscher Abkunft an den hiesigen drei Mittelschulen bestimmt; die Ausfolgung der Beträge an die Schüler geschieht auf den Vorschlag der Directionen durch den Stadtschulrath. Die restlichen 308 fl. M kr. erhält der Unterstütznugsvercin für arme Volksschüler. — Die Summe von 168 fl. i)0 kr., gleichfalls Zinsen dcr Sparcasse-Jubiläumsstistung, wird dem deutschen Schulvereiue zum BeHufe der Förderung des deutschen Schulwesens iln Bezirke Marburg übergel u. Die Zinsen der Kaiser Franz-Josef-Stiftung iln Betrage von 907 fl. 20 kr. sollen dem zu schaffenden Asyl für verwahrloste Kinder zufallen und werden bis znr Errichtung dieser Anstalt in der Sparcasse fruchtbringend angelegt. — DieSparcasse-Jubiläumsstiftungszinsen itn Betrage von fl. 66 kr. lverden dein Theater- und Casinoausschusse zum Zwecke dcr Erhaltung deS Marburger Stadttheaters ausgefolgt. G.-R. Dr. Miklau^ erstattete den Bericht über den Rccurs des Kaufmannes Franz X. Krainz gegen den StadtrathSbeschluss Z. 87!;2 wegen des freiwilligen Verkaufes von Gold' und Silberwaren. Der Referent beantragte namens der Section die Abweisung des Recurses. Die filr die Section maßgebenden Gründe, sagte Referent, seien dieselben, die seinerzeit den Stadtrath veranlassten, das Verbot auszusprechen. Allerdings stehe eS nach dem Patente vom 9. August 18 >4 jedermann frei, sein Eigenthum zu veräußern, doch sei es zweifellos, dass der Gesetzgeber solches Eigenthum gemeint habe, das erworben wurde, damit es gebraucht werde. Krainz habe jedoch das Warenlager nicht an sich gebracht, um es zu verzerrte sich sein weiches Milchgesicht und mit essigsauren Zügen sah ich ihn über mich grinsen. Und dabei machte ich in dcr Schwimmkunst keine Fortschritte. A!ir ging es wie einem Autodidakten, der erst im späten Alter die Universität besucht, und nun mit Schrecken wahrnimmt, dass er bisher nichts gelernt habe. Ich hatte ebenfalls geglaubt schwimmen zu können, und nun rief mein Lehrer täglich: Sie haben kein Talent, aus Ihnen wird niemals ein guter Schwimmer werden . . . Eins! . . . zwei! . . . Die Hände mehr nach auswärts . . . Eins! . . . zwei ... Sie haben kein Talent! So oft er bemüssigt war zu constatieren, dass ich kein Talent habe, ließ er mich „Wasser trinken^^, wie er die barbarische Menschenquälerei, welche er mit mir trieb, zu nennen liebte. Da ich überdies noch furchtsam war, pflegte er sich aus die Stange zu legen, die auf der Barriere der Schwimmschule einen Stützpunkt fand und während er oben wie eine Wage auf und niederschwebte, hieng ich unten wie irgend ein kostbarer Gegenstand in einer Wagschale. Ich bat ihn oft, keine Scherze zu machen, aber er spottete meiner Furcht und ließ seinen schweren Körper auf der Stange balancieren, statt wie Antäus die Erde zu berühren, welche Kraft verleiht. Eines Tages schwebte er wieder über mir, verlor aber das Gleichgewicht, und flog kopfüber ins Wasser. Die erste Folge dieses Falles war, dass ich wie gewöhnlich „Wasser trank", als ich aber wieder ans Licht sah, fühlle ich mich wieder so leicht wie der Vogel in der Luft, oder wie ein Fisch im Wasser. Doch nnr einen Augenblick währte diese Seligkeit, denn schon im nächsten Moment tauchte der Schwimmmeister neben mir aus und klammerte sich verzweifelt an meinen Arm. „Retten Sie mich, um Gotteswillen", keuchte er, retten Sie mich, ich muss ertrinken!" Nr. 67, 21. August l'jVL erhalten, sondern um einen Handel damit zu treiklen. Dies ^khe nach drn Bestimmungen des Patentes vom Jahre 1854 nicht an. Sonst könnte jeder Kaufmann, der Waren um einen Spottpreis an sich gebracht habe, diese auf den hies. Plat; werfen und die ansässigen Kaufleute schädigen. — Der Antrag der Sectio» wurde hierauf ohne Debatte angenommen. G.-R. Dr. Miklautz berichtete ilber den Recurs des Herrn ^^ininger gegen einen Stadtrathsbeschluss, mittelst welchem ihm aufgetragen worden war, gewisse gegen die Bauordnung verstoßende Leränderungen in der Feuermauer seines Hauses in der Wielundstraße zu beseitigen. Der Rccurswerber lieft nämlich, wie der Referent mittheilte, in der Feuermauer zwischen seinem Hause und dem Grundstücke des Herrn Staudinger ^32 Luftlöcher und ein Fenster anbringen. Die zur Aufnahme des Localaugenscheines entsandte Commission fand diese Luftlöcher und das Fenster. Herr Liningcr berief sich darauf, dass ihm vonseite des Herrn Jng. Anthauer die Bewilligung !;um Anbringen der Luftlöcher und des Fensters erthcilt wurde und dass auch Herr Staudinger seinerzeit zugestimmt habe. Das 1ci, sagte der Berichterstatter, nicht richtig. Weder das Stadtbauamt, noch Herr Staudinger hätten ihre Zustimmung geäußert. Deshalb erhielt Herr Lininger mit Stadtrathsbeschluss vom l. Juli l. I. den Austrag, die Luftlöcher und das .Fenster zu schließen. Gegen diesen Auftrag liege der Recurs vor. Derselbe sei jedoch abzmveisen und Herr Lininger zu verhalten, die Luftlöcher und das Fenster zumachen zu lassen, 'denn er habe den vom Stadtrathe geforderten Nachweis bezüglich der Bewilligung des stättischen Bauamtes nicht c,eliefert. Nachdem G.-R. Grubitsch, der der Commisston angehört hatte, seine Wahrnehmungen mitgetheilt hatte, wurde im Sinne des Antrages des Referenten beschlossen. G.-R. Swaty referierte über die Aeußerung der Städte München und Innsbruck bezüglich der Dauerhaftigkeit des Porphyrpflasters und theilte mit, dass die von den genannten Städten eingeholten Gutachten dahin lauten, dass das Porphyrpflaster nicht die Giite des Granitpflasters besitze, da die Porphyrwürfcl nur auf einer Seite benüttt werden können. Der Berichterstatter beantragte, die Mittheilungen zur Kenntnis m nehmen und gelegentlich einen Versuch mit dem Porphyrpflaster zu machen. Angenommen. G.-N. Spaöek berichtete über Anträge, betreffend die Errichtung eines Dampfbades und gab bekannt, dass zwei Anerdieten vorlägen, eines von Herrn Kartin. das andere von den Herren Gebr. Denzl. Herr Kartin verpflichtet sich in seinem Anerbieten, ein Dampfbad in der Schmiderergasse ohne namhafte Opfer der Gemeinde zu errichten. Er beanspruchte fiir die Dauer von zekn Jahren eine jährliche Unterstützung im Betrage von IWO fl. — Gebr. Denzl machen sich anheischig, ans ihrem Grunde ein Dampfbad zu erbauen, wenn die Gemeinde ein während der ersten zehn Jahre nach der Eröffnung des Bades unverzinsliches Darlehen in der Höbe von 25.000 fl. gewährt. Nach At.'lauf der zehn Jahre solle das Capital gleichwie ein Sparcassecapital verzinst Wd ein Proccnt zur Amortisation verwendet werden. Auck könne das Capital auf dem Bade sichergestellt werden. — Der Berichterstatter eiklärte, dass die Stt'tion darüber nicht klar gewesen sei, was die beiden Antragsteller eigentlich wollen, weshalb sie den Antrag stelle, tie Berathungen über den Gegenstand vor' läufig zn vertagen und die Beschlussfassung in' der nächsten Gen»einderathssit;ung vorzunehmen. — Die Frage gab zu lebl)asten Erörterungen Anlass. — G.-R. Dr. Lorl'er gab seiner Meinung in dem Sinne Ausdruck, dass der Bürger' Meister wieder mit Denzl sprechen müsse. Den^^l wolle baden, dass das ihm von der Gemeinde gcwät)tte Darlehen nach Ablauf von zehn Jahren wie ein Sparcassecapital verzinst werde. Die Sparcasse gäbe ja nach Adlauf dieses Zeitraumes Denzl die 25 00l> fl., lvenn die Gemeinde die Bürgschaft übernehme. Redner trat für tie Erbauung des Bades auf dem Grunde der Gebr. Denzl ein, da derselbe nahe dem Centrum der Stadt sei. Das Gebäuc^e werde, den Plänen zufolge, eine Zierde Marburgs sein. G.»R. Prof. Dr. v. Britto nannte den Antrag der Section unschädlich. Wenn noch eine Weile so vorgegangen werde, werde die Stadt lveder ein Schlachthaus noch ein Bad bekommen. Kartins Antrag dürfe nicht so ohneweitcrs übergangen werden. Ein Bad, auch in der Schmidereryasse, also vom Mittelpunkt der Stadt entlegen, sei immer besser als gar keines. Der Redner stellte den Antrag, es sei binnen wenigen Tagen von Herrn Denzl die Aenßerung einzuholen. er damit einverstanden sei, dass die Gemeinde das Recht t,abe, das Darlehen zu kündigen, wenn der Betrieb des Bades ein- „Lassen Sie mich los, ich babe für mich selbst zu sorgen", schrie ich ihm und begann, alle mit Mühe und lllioth erlernten Kunstgriffe von mir schleudernd, wieder als Naturschwimmer" meine Thätigkeit, wobei ich dem Schivimm-ineister unwillkürlich einige Stöße versetzte, so dass er mich freilassen musste. „Ich muss ertrinken", wimmerte er. „Sie sind doch Schwimmeister!" „Jawohl, aber ich bin nur theoretischer Schwimmer, Praktische Ausbildung habe ich nicht genossen — ich kann nicht schwimmen!" „Das ist allerdings ein Entschnldigungsgrund", sagte ich und erbarmte mich des armen Mannes, der bereits auf dem besten Wege war, zu ertrinken. Mit einem kühnen Griffe erfasste ich ihn bei den Hc:aren und zog ihn in die Höhe. Er war mehr todt als am Leben. „Retten Sie mich ... ich kann nicht schwimmen, aber ich bitte Sie, sagen Sie es um Gotteswillen Niemand!" zischelte er. „Sie können beruhigt sein . . war meine Antwort. Dann aber erwachte in mir die Erinnerung an die Vergangenheit und ich rief ihm höhnisch zu : „Sie haben kein Talent — Sie werden niemals schwimmen lernen." .,Jch brauche es auch nicht zu lernen — denn ich bin 'diplominer Schwimmeister. „Sie schwimmen also nur auf dem trocknien Lande?" :l)ttu.vurg-r Zeitung gestellt oder unterbrochen werden müsste; auch müsse Denzl das Capital sogleich verzinsen. -- Gehe Denzl darauf nicht ein, so sei der Biirgermeistcr bevollmächtigt, mit Herrn Kartin sogleich abzuschließen. G.-R. Pfrimer betonte gleichfalls, dass Denzl sich bald äußern müsse. G.'R. Scherbaum wies daraufhin, daß auf den Plänen eines fehle: ein Schwimmbassi n. Es müsse unbedingt verlangt werden, dass ein solches Bassin gebaut werde, da es notbwendig sei. G.'-R Dr. Mi klaut; wandte sich gegen die Ausführungen des Herrn Prof. Britto. Die Bedenken desselben, sagte Redner, seien für ihn nicht vorhanden. Was das Bad bei Kartin anlange, möchte er sich dagegen verwahren, dass der Gemeinderath ein Unternehmen unterstütze, das nicht nur für Einheimische, sondern auch für Fremte vorhaMei sein werde. G.-R. Fluch er fährte aus, dass in der Bäderfrage gegenwärtig eine Revolution sich vorbereite. Man wende sich von den warmen römischen Badern ab und dem kalten Bade zu. Redner befürwortete die Schaffung eines Bassins für kalte Bäder. G.'R. Dr. Schmiderer gab zu bedenken, dass die Herstellung eines Bassins sehr viel Gelv koste. G.R. Scherbaum stellte dies bezüglich eines freien Bassins in Abrede. G.-R Girstmayr versicherte, dass er in einem Bassin nicht baden möchte, solange die Art der Wasserversorgung nicht geändert sei, denn das Wasser im Bassin werde nach wenigen Tagen wie eine Schmujzlache ausseben. G.-R. Stiebler befürwortete das Project Denzl in wärmster Weise, da die Lage des Bades sehr günstig wäre und die Gemeinde eine Bürgschaft dafür hätte, dass daS Bad auch nach 10 Jahren noch würde betrieben werden, denn Denzl werde nach 10 Jahren keine weitere Unterstützung be-nöthigen. — Die At^zahlung d.s Capitals möge erst im dritten Jahre beginnen. G.-R. Dr. Rak hob hervor, dass man in der Frage der Errichtung eines Bades rasch vorgehen müsse. Die hierauf vorgenommene Abstimmung siel zu Gunsten des Antrages der Section au». Auch wurde der Zusalzantrag angenommen, dass der Bürgermeister ermächtigt werde, mit Herrn Denzl neue Verhandlungen einzuleiten. G.M. Swaty berichtete über die Mittbeilung der freiw. Feuerwehr, dass Herr Albert Lontschar ulm 2. Hauptmann gewählt wurde und beantragte, diese Anzeige zur Kenntnis zu nehmen. Ana. G.-R. Grubitsch referierte über ein Schreiben der k. k> Bezirkshauptmannschaft Marburg, in dem uln die Ent-fernung der Alleebäume längs der Stirnseile des neuen Gymnasialgcbäudes ersucht wird. Der Berichterstalter gab bekannt, dass der Stadtrath gegen die Beseitigung der Bäume sich ausgesprochen und dass eine Commission' in gleichem Sinne entschieden babe, da in dem vorderen Tbeile des Gebäudes (im Erdgeschoss) die Wobnung des Directors, sowie das naturhistorische Cabinet und die Wohnnng des Gvm-nasialdieners sich befinden. Nur das ArbeitScabinet des natur-bistorischeu Museums brauche volles Licht, das gegenüberliegende Gebäude verdunkle, auch wenn die Bäume beseitigt würden, die Ränme immer noch. — Der liiesige Verschönerungs-verein äußerte sich gleichfalls im Sinne des comniissionellen Gutachtens. Die Section beantragte daber: Da die Baume weder dadurch, dass sie Feuchtigkeit erzeugen, noch auch verdunkeln, nachtheilig sind, so möge ihre Beseitigung nicht be-schlosien werden. G.-R Fluch er bemerkte, die Entfernung der Bäume dürfte wegen der Fac^ade des Gymnasiums verlangt worden sein und äußerte den Wunsch, die Bäume mögen kurz gehalten werden. G.-R. Dr. Lorber stellte den ,'^usal'>antr»g, in den Schlnissatz des Antrages der Section das Wort „vorläufig" einzuschalten. — Der Sectionsantrag wurde sodann mit dem Zusatzan-antrag angenommen. G.-R. Stiebler erstattete den Bericht über die Osferte wegen Vergebung der Koblenlieferung für die Stadt-qemeinde pro 1892/9.^. Der Referent aab bekannt, dass die Herren Abt und Kukowitsch Offerte einreichten. Der Erstgenannte machte sich trböti.i. den Metercentner Wieser Stückkohle um 88 kr., Förderkohle um 84 kr. frachtfrei Marburg zu lieferrn, der Letztere erbot sich dazu, den Metercentner Kohle um 92 kr. zu liefern. Der Sectionsantrag gieng dahin. fragte ich ihn, während ich seine Haare festhielt, um sein Ertrinken zu verhindern. „Retten Sie mich!" war alles, was er sagen konnte. ..Borher sollen Sie aber ein wenig Wasser trinken. Wie 7^u mir, so ich Dir." Er schrie laut auf, ich aber tauchte sein liebes .Haupt einige Male unter und so oft er um Hilfe rief oder rufen wollte, stopfte ich ihm mit Wasser den Mund. Als ich ihn nach der fünften oder sechsten Taucherprobe emporzog, war er stumm wie ein ?^'sch. E'' batte nur noch die Kraft zn niesen. Mit einem kühnen Wurf schleuderte ich ihn nun ans Land. Ich aber schwamm wie ein Schwan durcb die Schwimtnschule Ultd zog Strick und Stange majestätisch hinter mir ber . . . Der Schwimmeister batte sich aber schon im nächsten Momente erholt, und während er alle Anwesenden aufforderte, m.ine genialen Tempi zu bewundern, schrie er: „Meine Herren! . . . Das ist mein Schiller . . . Er schwimmt nach meiner Methode . . . Ausgezeichnet! . . . Eins . . . zwei . . . drei! . . . Sehr gnt! . . . Junger Mann, Sie haben Talent ^ . . . Sic sind ein Niagara' Schwimmer! . . Und zu den Uebrigeu gewendet, sagte er mit Stolz: „Denken Sie sich, meine Herren: dieser junge N^ann bat nur vier Lectionen bei mir genommen ! . . . Und er schwimnlt schon wie ein Walfi'ch ... Ick recommandiere mich sehnen, meine Herren, bestens, für den Fall, dass einer von Jh'.'en schwimm.'n ln'ncn wollte." 5 die Kohlenlieferung Herrn Ferdinand Abt mit Rücksicht auf die niedrig gestellten Preise zu übertragen. G.-R. Flucher beantragte, einen Versuch mit Wöllaner Kohle zu machen. — Der Sectionsantrag wurde angenommen, der Zusalzantrag abgelehnt. G.-R. Stiebler referierte über das Gesuch ber Erben nach A. Tschernitschek um Gemeindeumlagenbefreiung für das Haus Nr. .59 in der Triesterstraße. Dem Antrage der Section gemäß wurde das Gesuch bewilligt. G.-R. Stiebler berichtete über die Abgabe eines Gutachtens über den Gesetzentwurf der Regierung, betreffend die Erwerbsteuer und den Erwerbsteuertarif. Der Referent stellte namens der Section den Antrag, es sei ein Ausschuß, bestehend aus den Herren Bürgermeister Nagy, Dr. HanS Schmiderer, Pfrimer, Götz, Grubitsch und Kralik zu wählen, der sich beliebig verstärken und auch Experteu heranziehen könne. Dieser Ausschuss habe ein Gutachten über den Entwurf der Regierung auszuarbeiten und dasselbe dem Herrn Bürgermeister bebufs Ueberseudung an das Präsidium des Abgeordnetenhauses zu übergeben. Nach einigen Erörterungen wurde der Antrag der Section angenommen. l^.-R. Stiebler erstattete den Bericht über das Ansuchen des Marburger Rennvereincs um Zuwenduug eines Ehrenpreises und l?eantragte, so wie in früheren Jabren, auch Heuer dem Rennverein den Betrag von .50 fl. als Ehrenpreis zu geben. Angenommen. G.-R. Scher bäum referierte über das Ansuchen mehrerer Hausbesitzer in der Perkostraße um Herstellung der Straße und Aufstellung einer Laterne. In dem Gesuche wird, wie der Referent ausführte, betont, dass sich in der Mitte der Perkostraße das Regenwasser ansammle, so dass im heurigen Jahre während der regenreichen Zeit die Straße einem Teiche geähnelt habe. Die überwiegende Mehrzahl der in der Perkostraße bereits erbauten Häuser ist bewohnt. Da Locomolioführer und Heizer in der Straße wohnen, die zu jeder Stunde aus dem Hause müsieu, sei die Ausstellung einer Laterne gel)oten. Der Antrag des Berichterstatters, der ohne Deliatte angenommen wnrde, gieng dahin, dass die Perkostraße fertiggestellt und eine Laterne in derselben angebracht werde, die die ganze Nacht brenne. — Hierauf wurde die öffeutliche Sitzung geschlossen. In der vertraulichen Sitzung wurdeu Gesuche um Concessionen erledigt. Marvurger Nachrichten. s.^iaisers Geburtstag.» Zur Feier des Geburtstages uusercs Kaisers fand an, Vormittage des vergangenen Donnerstages in der Domkirclie ein .Hochamt statt, dem die Spitzen der Behörden, die Vertreter der Gemeinde und Osiiciere verschiedener Waffeugattuugen beiwobutcn. Sodann fand im f.-b. Palais eine Festtafel statt, an der die Vertreter der Behörden, Körperschaften und da-? gesammte Officier-corps theilnabmen. — L'ie Musik besorgte die Südbahn-werkstättenkapelle, die schon am frühen Ä)!orgeu mit klingendem Spiele durch die Stadt gezsgen war. (Vergnügungszug mit circa l^alben Fahrpreisen na cd Wien.) Schroekt's Wiener Reise-Bureau arrangiert anlässlich des 20. internationalen Getreide- und Saatenmarktes einen Vergnügungszug von Marburg nach Wien. Fahrpreise II. Classe 10 fl. 80 kr., lU. Classe 7 fl. 20 kr. Alles Nähere aus den Placaten. (Das Rennen des Marburger Radfahrer-Clubs'!, welches Sonntag den 21. d. M. stattfinden sollte, wurde ans den 11. oder 18. September l. I. verlegt. (Uus chä dliches Trinkw ass er.) Wie bekannt, hat Pastenr zur Tödtung der Cbolerabacillen Citronensäure cm-psoblen. Dieselbe bildet wasserhelle rhombische Prismen, und genügt l Gramm dieser dreibasischen Säure, in einem Liter Wrisser aufgelöst, um in kurzer Zeit die CholerabaciUen unschädlich zu machen. Der angeführte Preis von 1 fl. 50 kr. per Kilo ist in Anbetracht der Prophnlaxe ein sel^r mäßiger. Da das Mittel in allen Apotheken erhältlich ist. so steht einer ausgiebigen Verwendung desselben nichts im Wege, und ist jedermann in die Lage versetzt, sich ein gutes Trinkwasser zu verschaffen. ^Verloren) wurde ein silbernes Armband, bestehend aus zwei großgegliederten Ketten, welche durch einen großen Maria Theresia-Thaler verbunden sind. . (Diebstahl.) In dem Mannschaftszimmer einer hies. Fabrik wurde am 1l). d. M. eine silberne Anker^Remontoir-uhr lnit Goldreif sammt Uhrkette mit gedrehten Gliedern, deren Uhrschlüssel mit vier särbigcn Steinen geziert war und einen Maria Theresia-Thaler als Anhängsel battt, gestohlen. Der dieses Diebstahles verdächtige Knecht I. Bregar ist flüchtig geworden, (Diebstahl inder Badckammer.) Einem Knaben wurde, während er badete, aus der Badecabine die Uhr entwendet. Da zu der offenen Cabine sämmtliche Badende Zutritt hatten und die meisten unbekannt waren, konnte der Dieb bis nnn nicht entdeckt werden. Es ist sehr zu em-vfeblen, beim Baden die Wertsachen stets dem Badewärler in Verwahrung zu geben, fordert doch die Unterlassung dieser Vorficht alljährlich ihre „Chronometer- nnd Geldtaschen"-Opfer. (Tobsüchtig.) Von einer eigenthümlichen Krankheit wurde ein hiesiger Taglöbner befallen, dessen Zustand— eine förmliche Tobsucht — seine Ueberführung ins allgemeine Krankenhans erforderte; der Transport konnte erst nach Anlegung der Zwangsjacke bewerkstelligt werden. Da der Zustand des Kranken nach einigen Tagen ärztlicher SpitalS-behandlung normal war, wmde er wieder entlassen. Am sünften Tage hieraus" erneuerte sich sein Anfall wieder und musste der Bedauernswerte abermals unter großer Vorsicht und Anstrengung seitens der herbeigerufenen Sicherheitswachen, und nach vorher geleisteter ärztlicher Hilfe wieder ins Krankenhaus überführt werden. Merkwürdig ist bei dieser Krankheit der Um-'"tand. dais der Kranke den Beginn des Anfalles selb''! verspürt u'.id seine Umgebung hierauf aufmerksau: macht und sie warnt. Seite 6 Mardurocr »^elmnij kr. kr. kr. - fl. — fl. Z4 -. fl- 17 — fl. 08^/,v kr. kr. kr. Einziehung alter Silbermiinzen. Das k. k. FinanMinisterium erließ cine Verordnung inbetreff der Einberufung der nach dem Convcntions-Mün^-fuße ausgeprägten inländischen Silbermünzcn, die folgenden Wortlaut hat : „Das k. k. Finanzministerium findet sich mit Beziehung auf die ^§11 und IL des kaiserlichen Patentes vom 27. April 185Ä (R.-G.«Bl. Nr. 63) bestimmt, die dort aufgeführten inländischen Conventions-Silbcrmiinzcn mit dem 31. December 1892 als letztem Termine zu nachfolgenden Werten in Silbermünze österr. Währung einzuberufen: 1. das 2-Guldenstück oder Scudo mit . 2 fl. 10 2. das I-Guldenstlick oder Scudo mit l fl. 3. das ^/z-Guldcnstilck oder Zwanziger neu« eren Gepräges, fein und die au8trj:^ci^......... 4. das Vn-Guldenstück oc». Zwan'>i^er älteren Gepräges, 9'/z ^^oth fein..... 5. das Vs-Guldenstück oder 10-Kseuzerstiick und die '/-,-^x^ira....... lZ. das ^ ,z-Guldmstilck oder 5'Krcuzerstück und die ....... 7. das Vaa'^uldenstiick oder 3 Kreuzerstück mit...........— fl. 05 kr. 8. den Kronenthalcr mit......2 fl. 30 kr. 9. den Vs'Kllinentl^alcr mit.....1 fl. 12 kr. 10. den ^«'Kronentbaler mit.....— fl. 55 kr. Diese Miinzeu sind demnach von allen Cassen und Aemtern bei allen Zahlungen und Verwechslungen mit den obenangeführtm Werten nur noch bis Ende Dccember 1892 anzunehmen, woi^egen eine weitere Lerausgabung vonseite der Cassen und Aemter nicht mehr stattfinden darf. Nach Ablauf dieses Termines werden solche Münzen bei den k. k. Cassen und Aemtern weder im Nennwerte noch gegen Vergütung des Materialwertes angenommen; auch findet bei den k. k. Gold- und Silber-Einli)snngsämtcrn nach dieser Zeit keinerlei Einli?sung derselben mehr statt. Das ^'el;tcre gilt auch von den mit der kaiserlichen Verordnung vom 29. August 1870 (R.-G.«Bl. Nr. 108) einberufenen, aber gegen Vergütung des Materialwertes in Silber derzeit noch angenommenen Stücken zu sechs Kreuzer Con-ventionSmünze, welche nach Ablauf des Monates December 1892 gleichfalls von der Einlösung ausgeschlossen werden. Zugleich wird neuerdings in Erinnerung gebracht, dass die sogenannten )^^cvantiner - Tbaler, das sind die mit dem Bildnisse der Kaiserin Maria Theresia glorreichen Andenkens versehenen Conventions-Thaler aus dem Jahre 1780, deren gesetzlicher Wert nach ^11 des obci»icrtcn kaiserlichen Patentes aufgehört hat, wie bisher von dcn k. k. Cassen und Aemtern nicht in Zahlung genommen werden dürfen und auch von der Einlösung ausgeschlossen bleiben." Deutscher Schulverein. In der Ausschusssitzung am 16. August wurde dcn beiden Ortsgruppen in Tetschen a. d. Elbe, den beiden Ortsgruppen in Jglau, sowie der Ortsgruppe in Görkau für sehr namhafte Ergebnisse veranstalteter Sommerfeste und endlich der Ortsgruppe Tannwald für das Erträgnis eines Commerses der Dank ausgesprochen. Der Gemeinde Unterlag wurde ein Beitrag zu Schulbauherstellungen und der Schule in Grafenstein ein Beitrag zu einem Schulfeste gewährt und schließlich gelangten Angelegenheiten der Vereinsanstalten von Wind.-Feistritz, Eisenberg, Senftenberg und Pilsen zur Berathung und Erledigung. Eingesendet. Dank. Aulässlich des Brandes lneiner Kunstmühle haben mir die löbl. Feuerwehren von Maria-Rast, Pickerndorf und Marburg durch ihre rasche Hilfe und ihr energisches Eingreifen einen erheblichen Theil meiner Besitzung gerrttet, und zwar haben die Maria-Raster ihr Augenmerk besonders dem Wohnhaus zugewendet, während die Pickerer sich die Rettung des Maschinenhauses, die Marburger aber die der Wirtschaftsgebäude sich zur Aufgabe machten. Für die Opferwilligkeit, Ausdauer und dcn Fleiß, sowie die ihnen erwachsene Miihe sage ich hiemit öffentlich meinen besten Dank, denn ohne das energische Eingreifen genannter Feuerwehren wären gewiss auch die genannten Obiecte ein Raub der Flammen geworden. Franz Knapp. Feistritz bei Lembach, 20. August 1892. Kunst und Schrifithum. Bon der illustrirtcn Familien-Zeitschrift Nukversum (Verlag des Universum, A. Hauschitd, Dresden) ist eben das letzte (Ltt.) Heft deö achten Jahrganges erschienen, mit einem prachtvollen Lichtdruckbild „Ans der Lauer ^ von M. Wunsch und einer Reihe von muster-giltigen Holzschnitten. An dem gediegenen literarischen Inhalt des Heftes participiren die besten Schriftsteller: Clara Lauckner, Martin Greif, L. Falkenhorst, Julius Rodenberg, Victor Blüthgen (mit einer kSstlichen Humoreske „Das neue Bier") u. f. w. Besonderes Interesse erregt die Anki'lndigung der Beiträge, welche die Redaction für dcn neuen Jahrgang erivorben hat. Da ist des allerwerthvollsten Materials eine tvahrhafte Fiille! Obenan stehen vier große Romane nn« serer beliebtesten Erzähler? Unweiblich" von Marie Bernhard. „Der neue Glaube" von Marie Brociner. ,,Liebesk>eirat'^ von Rudolf Lindau und „Der Avostel von ?akran'^ von Reinhold Ortmann. Hieran schließt sich eine groste Zabl größerer Novellen der ersten Autoren, z. B. E. von Adlersseld (Gräfin '^allestrem). „Der Bärenführer: Victor Blüthgen, Henzi; Ida Boh-Ed, Eine Tragödie ; Ludwig Ganghofer, Die Fackeljungfran: Hermann Heibert, Die Andern: Paul Lindau, Was der Schnsterfriedel auf den, Sterbebette beichtete, u. s. f. Die tieliebte Zeitschrift bietet wohl das Werthvollste was überhailpt zu erreichen, und die fortdauernd wachsende Verbreitung ist somit ihr eigenstes Verdienst. Nr. 67, 21. August 1892 Fremden Liste. Vom 1K. bis 17. August. Hotel Meran. I. Gosdmann, Wien. JuliuS Raumann,-Reisender, Wien. Anton Moser, Kaufmann, Wien. Rich. Hartmann, Bankbeamter. Wien. I. Schwarz, Kaufmann, Wien. Arm. Hartmann, Ingenieur, Wien. Gasthof zur Traube. Ludwig Rehak, Wien. L.Perganer,. Wien. Ant. Wostog, Arztenswitwe, Kärnten. Hotel Stadt Wien. August Klendner. Wien. A. Fiescher. Bauunternehmer, Pest. Leopold Hochrein, Geschäftsmann, WaraSdin,. E. von Dunkel, Wien. Anna Eter, Kaufmannsgattin, Ischl. Julius Rustler, Hauptmann, Görz. Valentin Rupp, Wolfsberg. Eingesendet. Gestreifte nnd karrirte Seidenstoffe. Louistue — Aoukards — Huray — — MerveKeu« zc. von 45 kr. bis fl. 3.85 per Meter — vers. roben- und stückweise, porto- und zollfrei die Seiden - Fabrik von K. Henneber g (k. u. k. Hoflief.), Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 10 kr. Porto.__w Niederschläge in Marburg. Wochentage Datum Menge I Art i des Niederschlages Samstag 13. August 14. OD mm Thau Sonntag Montag 00 „ 15. ov „ Dienstag Mittwoch l«. 00 „ 17. 00 „ Donnerstag ! Freitag 18. 19. 00 „ 00 „ ___ Summe der Niederschlagsmenge 4 2 mm der vorigen Woche. Summe der Niederschlagsmenge 0 l)lnm dieser Woche. Summe der Niederschlagsmenge 4 2 mm der vorigen Woche. Summe der Niederschlagsmenge 0 l)lnm dieser Woche. o» « Z»' Zk « s a s s s Ismo! lemo! Sicherer Gewinn! Kein Verlust! Allgemeine Regel fiir Lottospieler! Um sichere Gewinnste im kleinen Lotto zu erzielen, ist es die Hauptbedingung, genau berechnete und gut combinirte Zahlen zu besetzen. Thatsache ist. dass die Zahlen-Combinationen des berühmten Mathcina-tikers Herrn Ditrichstein regelmäßig eintreffen, indem bei den letzten Ziehungen in Prag und Lemberg gleich Terno u. bei der Brünner Ziehnng am 17. August auf die Nummern 7 15 ^ circa ZZO Terno erfolgten. Soiuit in !! Zielinngeu 1l><> Terno. Fürwahr ein Meisterstück des.Hrn. Ditrichsteitl, daS nur die höchste Anerkennung verdient. Herr Ditrictistein ist der Einzige, dem langjährige Praxis, fortwährendes Studium auf diesem Gebiete und besonders geistige Veranlagung ermöglichen, mit Sicherlieit Zahlen zu berechnen, die demnächst gezogen werden, demnach auch Niemand unterlassen sollte, von diesem großen Meister Glückszahlcn zu erbitten. l:;t0 Z»ie allgemeine IVeisuug für Lotto-fpieter kautet: Wer einen srühern Gewinn im Lottospiele erreichen will, der benütze nur die von .Herrn Ditrichstein genau berechneten Gewinnzahlen. Man wende sich demnach direct nur an Herrn: Ditrichstein Maurizo in Budapest, (ohne nähere Adresse), erfolgt dann postwendend und franco die Antwort, wenn behufs Postspesen 3 Stückkr. Marken dem Schreiben bciliegen. 1!!.tl) Dr. Slidiilliii ist von seiner Urlaubsreise wieder zurückgekeljrt und ordinirt Kaiser-straße L, von 9—11 Uhr vorm. und von 2—5 Uhr nachmittags. An Sonntagen von 9—11 Uhr vorm. 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Zu haben Ol« )4L iviro zur allgemeinen Kenntnis gebracht, dass die ^^r^eichnung der im Stadtschulbezirkc Mardurg wohnhaften schulpflichiiqcll jtindcr für das näckstsolgcnoc Schuljatir in der Zeit voni 20. Auftust bis v. September d. I. von Haus zu Haus vorgenommen werocn wirk». Die P. T. Elteru oder Pfleggeber jener Kinder, welche am 15>. Scptemt?cr das Alter vou l! Jahren bereits erreicht und die das 1-1. Lebensjahr noch nicbt vollendet Häven ^ werden daher erinnert, die Geburts- oder Taufscheine der Kinder zur angegebenen Zeit verläßlich bereit zu halten und bei der Schiilcrdeschreivnng vorzuweisen. Die .v^erren Hansbesit^er ader werden hi)flichst ersucht, dem mit der Zchiilerbescdreibung drtrautcn Beamten die erforderlichen Auskünfte bereitwillig ertlieilen zu wollen und ihm diesbczi'lglich die größtmöglichste Unterstützung zntlieil wcrdcn lasscn. Unrichtige Angaben, welche eie Umgehung des Schulbesuches mit Absicht bezwecken, nntelliegeu der gesetzlichen Strafe. Stadtrath M ardurg , am 13. August 1^!>2. Der B or sitz c nd e: - Nagt). 130'.) An der k. k. Staatsobcrrealschule in Marburg findet die Einschrei-bung der Schulen für alle Classen aul K». Septeurber von Ul)r vormittags in der Direciionskanzlei statt. Die Aufnahmsprüfnngen für die I. Classe werden am 16. September vou 2 Uhr nachmittags an und jene für die übrigen l^lasscn am 17. September von ^ Uhr vormittags an abgehalten. Alle neu enUrctenden Schüler haben nebst dem Tauf- oder Geburtsscheine die erforderilchen Schulzeuguisse von 1^9'/, zur (Einschreibung mitzubriugen. Doflichc Anzeige zu machen, dass ich ani j August l I ein ^oli- usili Koklen in Marburg, Schillerstratze l4 erizffnen werde und bitte das P. T. Publicum um recht zahlreichen Besuch, uachdem ich durch solide Bedienung alle werten Kunden aufs Beste zu-friedenznstelleu gedenkc. ?s.sol»1or, Holz- und Kol)lenhändler. unter persi.^ulicbcr ^.^eitnug des Kapellmeisters Herrn (s'Mil j^'üllekrufz. I'^liNiilt lir. Sounseitige odlluiiss xosnokt. für einen alleinstehenden Pensionisten, 2 Zimmer mit Kiiche und Zugehör oder falls Verköstung im Hause geboten wird, mindestens 1 geräumiges Zimnier «nicht möblirt) mit einem Nebenraum und Holzlage — Auskunft lnit Preisangabe erbeten ins »ot«1 St»ät Mv». 'jimnler Nr. 23 in ?)?arliurg. 1350 Em Üinderstrohhllt weiß, mit Band, ist in Verlust ge-rathen. Abzngeben in der Verwaltung d. Blattes. i:Ui, Iu verkaufen: tzin Kinderwagen. verrengasse 1336 Unk llamk franysise divQ reoo»»m»QÜös » «»rdourx vn Sept. odorol»« Äs» Ivyou»^ Loi»ver»»i1ou, Uttvr»ture. S. Si!»me1?Lortx»»»o 20, S. Stoolr, VLvu»v. N37 üü» wird aufgenotnnlen. Anfrage in der Berw. d. Bl. 1305 UoknunK Burgplajz t>, 1. Stock, ist vom 1. October zu vermieten. 1295 Ein eventuell zwei möblirte Zimmer sind sogleich zn beziehen. Hauptplatz 15, 1. Stock. 1340 t«W s-u> i Lt« «^1«, »»»1tUt»d«I»vrüUo!» V^sprütt»» ^ » laknputzmittkl. 1651 d ^ Kkderi bei öoo ^poU^vIesr» uod 1 Ltüelr 3» lcr. lo ülsrdul'? l>ei c^en Vkveklan, kömx, Rioktsr kei l!!. liauieker. L. öroo, ^o«vk S»O««ciW«O0«VO«»GOOOO»0O» I?ÄodIiaItlK68 I^klZor von Hläkma8okinen, külisrn, 8piögöln unl! ZU ilon 'tiDlI.llss'ksr» dst I!. Konz. I. Wi-ner Reise Bureau. Speisezimmer- und Schtaszimmer - Garnitur, (lnatt, Nuss), wegen Uebersiedlung zu verkaufen. Näheres in der Verw d. Bl. 1335 Schöne Wohnung gassenseitig. 1. Stock, init 4 Zimmer nnd Zugehör ist voin 15. October zu vertnieten. Näheres Bnragassc 2, Ha nSb esorgcrin. 13l)3 Eine llejnndc Amme sucht sofort Posten. Adresse: Josefistraizc 12. 1321 eoknioum ßilitt^ellk» ^ d) 1/V«rk»eI>t«r Sekol«. — Voruotsrrtodt ^Ot. — Sommer - Fahrplan ter k. k. priv. Südbahn sammt Nebenlinien für Antersteiermark. Oiltig vom l. Juni t8SS. Zu haben in der Buchdruckerei des L. Kralik. Preis pr. Stück 5 kr. Eine freundliche im 1. 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