Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Freitag den Io. Dcc e m ber i 8 i 4.' Wien. ^!)er König Von Vayer,i hat dem Musick, direcktor Sauer, für das Itmen siberrelciue nnisikalische Oratorium, betitelt: der q'-oße Tl,cr Licut., aus Kopenhagen; v. Eyl, ans Hanorer, Hr Harpe, p.cuß. Lieut, aus Berlin Hr. Nostitz, ruß. Oberster, aus Dresden^ Hr. Graf Grävenitz, und Hr. Jäger Würtemb. i.'eiblN'zt, aus Stuttgardt.; Graf Eduard v Kcssclsiatt/ Deputirter, aus Trier; Hr. Neichard Plalel, aus Odessa; Hr. v. Oesterreich, ruß. Stabsarzt, aus Krakau; Hr. v. Berotli. ruß, Kommissär dann Graf v. Sawadowsky, ruß. Rittmeister, und Baron^ v. Mastial, franz. Mareschall de Camv, aus Warschau; Hr. v Münckhaosen, Würtemb. Lieut , und Graf v. Firmatz, Würtemb. Ober. küchcnmeister, aus Kemptcn. und v. Punkt/ ruß. Fähnrich, aus St. Petersburg Außer dem berühmten Erzicber in der Schweiz Hr. ft.Pestallozzi. mheilten St. Wla. dl.nir Orden der vierten Klasse, hat der Kai« scr Alexander, den nehmlichen Orden, auch dem Hrn. v. Fcllcr.berq in Hoswül, lind dem ftanz. Arzt, Hr. Laroche, in Basel, dam, dem durch seine vervoökommnece Stahlberei. tung bekannten Natdsherrn Fischer, in Schaf» hausen, und dem Waffenschmiede Glardon von Vallorbes, im Kanton Waadt, Ringe von Werth übersandt. — slm Zo. Dezember war bei Hofe im Ceremonien. Saale Äoi,,ert, dem hie hohen Herrschaften beywohnten. (W. Z ) Frankreich. Ein Französischer Artillerie « Soldat hat der Regierung em von ikm erfundenes Mlt< tel vorgelegt, die Kanonen Kugeln / ver« mittelst der Hälfte des besher gebrauchten Vulvcrs noch einmahl so weit als bisher zu werfen. Dieses Mittel wurde an den Zen« tral « Ausschluß der Artillerie verwiesen, welcher mit dem gemachten Vorschlage Ver« suche anstellen wird. (W. Z) Parls, den Zo. IZovember. Vor einigen Tagen wurde ein in mehrere Stücke zerhauener Leichnam gefunden. Dieser ist nun, wie man versichert, für den Leichnam eines holländischen Kuriers erkannt. Er w^irde von 2 Menschen in ein Weinbaus gezogen, und wie es scheint, haben iicse iküi überma, ßig zugetrunken und ibn hernach getutet. Die Schuldigen sollen seitdem von dem Wciuschcn« ken erkannt, unk wie man versichert, vli lüftet worden seyn. — Franz Mimi, der <>,, nische General, foll sich nach Bar snr Marne geflücktet haben, und dort fthr ein» sam leben. (Angsb. Z) Ein Vorfall, der sich vor Kurzem in Straß« bürg ereignete, macht daselbst Aufseben. Man erzahlt darüber folgendes: Es waren von dcm für den Preußischen Dienst gebildeten Bataillon Neufchateller Truppen, oa5 vor einiger Zeit von Neuschatel auf dem rechten Rbeinufer nach Deutschland marschirle nnd sich noch zu Äiainz befindet, acht Soldaten desertirt, und hatten, ohne entdeckt zu werden, Landau erreicht. Von dort wurden sie in das Depot nach Straßbnrg gebracht, das in einer dortigen Kaserne ein-quartiert ist. Ihr Hauptmann, ein Herr Vrun von Neufchatel, erhielt Kunde von ihrem Ausenhalt in Straßburg. Er begab sich also, Von einem Sergenten begleitet, in bürgerlicher Kleidung dahin. Beyde sollen falsche Namen geführt haben. Nach der Ankunft in Gtraß» bürg zog der Sergent nähere Erkundigung ein / eindeckte seinc Landslcute, gab sich bey ihnen gleichfalls für einen Dcserleur «ils/ unb führte sie in eine Schenke, wo wacker gezecht wurde. Von da gelang es ihm, sie in den Gasihüf des Offiziers zu bringen. Hier wurde die Thüre hinter ihnen abgeschlossen; der Offi< zier erschien machte ihnen Vorstellungen, be« drohte sie mit den härtesten Strafen, wenn sie es wagen sollten, den mindesten Lärm zumachen, und versetzte sie iu die größte Angst. Der Offizier hielt sie einige Zeit in seinem Z'iimer eingeschlossen/ und Naf mittlerweile Anstalten zu ihrer Entführung nach Kehl. Schon waren zwey Miethkutsch.-n vor dem Gasthof angelangt. Herr Brun begab sich auf das Bureau des Gcneralstab^, um eine Erlaubniß zur PaNirung der Nheinbrück'e zu erhalten. Der dort anwesende Offizier schöpfte Ver< dacht, der noch durch die Anzeige eiingcr sran, zösischer-Soldaten vermehrt wurde, die aus einem Fe>iiii.'r des Gasthofs um H.lfe hatte» schreyen hören. Eik Betaschement der bewaffneten Macht begab sich in den Gasthof, fand dort die Eingesperrten, und nun wurden dec Preußische Offizier und der Sergent in Ver, l^n't genommen, in welchem sie sich noch be« siudcn. Nacd den Französischen Gesetzen hatten bc'.)de vor eine Kriegskommission gebracht wer« d?n rönnen; allein der Marschall Herzog von V,ümy, d?r i>, der Sache große Mäßigung zeigte berichtete den Vorfall der Negierung, vün d?r nun weitere Befehle erwarter werden. Vcrmutblich wird man die Sache diplomatisch behandln. (G..Z) Ueber die Irrungen, die seit einiger Zeit in Ansehung der Otraßburger Naz-onai Garde ent« standen waren, ertheilt ein öffentlich erschienener Bericht folgere Aufklärung: S?it Anfang der Revoluzion bat sich die Nazional. Gardevon Straßbeirg stets rühmlich ausgezeichnet. Oic war beynahe ununterbrochen für den Festungsdienst in Thätigkeit (was in keinem andern Französischen Platz Statt Katte), so, daß sie wihrend aüer Kriege, in die Frank« reich seit >/y2 verwickelt war, immer eine Be« sahung von 6 b.'s 8aci') Mann entbcln'l.cl, mach, te, die also zur Verstärkung der im Felde ver-wendeten Armeen gebraucht werden konnte. Besondere Dienste leistete fte in mehreren bedenk« lichen Augenblicken, ja sie stand verschiedene MaUe dem Feinde gegenüber. Noch wäln'endder Vlokadc von Straßburg, in den vier ersten M». nathen die cs Jahres, versah sie bey der offen. baren Unzulänglichkeit der Besatzung, beinabe allein den sekr beschwerlichen Dienst, und trug daher das Meiste dazu bey, dieße Stadt, und da. durch ganz Elsaß für Frankreich zu erhalten. Sle dürfte also mit Nccht erwarten, den Dank der Regierung einzuerndttn, und besonders bey der grossen Musterung und den Wassenübungen ihrer, aus !8oo wohlgekleideten und in den Waffen gut geübten Jünglingen bestehenden Ellten Kompagnien (Kanonieren, Grenadiren und Jägern) vor einem Prinzen der königl. Fa, miiie, diejenigen Gunstbezeugungen und Ordens« Verleihungen zu erkalten / welche den National Garden anderer Städte, deren Dienst dem der Straßburgcr bey weitem nicht gleich kam, zu Theil geworden waren. Allein es scheint, daß gerade das Betragen, welches sie zu Belohnn,,, gen berechtigte, ihr von einigen Seiten her Nei, der erweckt batte, welche es dahin zu bringen wußten, daß hie erwarteten Ordensverleihungen nur in geringer Anzahl (drey) und ans eine sehr sonderbare Weise ausgetheilt wurden Noch auf. fallender aber war es, daß einige Tage nach der Vlbreise des Herzogs von Berry der Militär, Gouverneur Marschall Kellcrmann,(amZl.Okt.) ein Schreiben an den Maire erließ, worin er demselben in trockenen Worten ankündigte: „daß die Straßburgcr Nazional-Garde bis aus weite, rcn Befehl entlassen sey, und daß die ihrer Werfügmig ubel sassene» Waffen in dss Zcughauv zurückgegeben werden müßten; daß jedoch Zuc, Flinten für den allenfalls noch erforderlichen Dienst zurück behalten werden könnten" Der Marschall fügte jedoch bey-. ,daß die Elken» Kompagnien bewaffnet bleiben, allein keinen f?r> mrn Dienst versehen sollten, daß sie jedoch im Falle wären, auf unmittelbaren Befehl des Marschalls die^ Waffen zu ergreifen, was aber nur bey grossen Festen oder ausserordentlichen Umständen geschehen werde :c." Dieser Befehl, von dem, wie es sich seither zeigte, die Negieruni keivc Kenntniß- batte, wurde in die Straßbur« g?f Zeitung und in die Pariser I'ournale eingerückt, Er gab Veranlassung zu den ungercim-testen Gerüchten; selbst zu Paris hicß es allge, mein, Sn-aßburg sey im Aufstand gewesen, die Nazional'Garde habe sich gegcn den Herzog von B?rry erklärt, ur.d sey deßhalb verabschiedet, ja entwaffnet worden und in entfernter», De> ^art^menten verbreitete man noch seltsamere Gerüste. Von allen Seiten gelangten Anfragen an Straßburgcr Kausseute um Aufschluß über die dortigen schrecklichen Ereignisse. Dieses er. regte lann freylich mannigfaltige und vcrfchie» dene Gefühle. Auch der General Desolles, Ma. jor.General der Nazional-Garden des König« rcichs/ war sehr verwundert, aus den Pariser Zeitungen die Nachricht von Auslösung und Entwaffnung der Straßburger National-Garde zu. ersabren/ während doch, in Gemäßheit der neuen Reglements, nur er selbst oder der General' Oberste, Grafv. Artois, dergleichen Maßregel» anzuordnen berechtigt war- General Desollcsbegehrte daher von den obersten Zivil.Behörde« in Straßburg Aufschluß über den Vorfall, der ihm aber, wie es scheint, anfänglich aus Ocho» nung, nicht m:t allen Umständen ertheilt wurde. Inzwischen sucht? man j>on Seiten der Militär-Behörde der Sache dadurch eine andere Wen. düng zu geben, daß in einer neuen Bekannt, machuna in der Straßburger Zeitung (ohne Un« terschrift) erklärt wurde: ,.man habe nur bloß das Corps von Stellvertretern der Nazional» Garden, oder der sogenannten Lohnw^lchter auf< gelöst." Allein es ist Thatsache, daß ein solches besonderes Corps niemahls in Straßburg vor« Handen war, wenn gleich diejenigen Bürger / welche (-tand, Alter, Geschäfte, oder Gcsund-heitsumstande nicht zum persönlichen Dicnst eigneten, sich öfters durch andere Mitglieder der. Nazional'Garde ersetzen liessen. Doch in wichti« gen Augenblicken hatten alle Bürger ihren Dienst in Person versehen, und nahmentlich waren bey den Elite »'Kompagnien »icmahls Stellvertreter angenommen worden. Nun isi aber der Nazional-Garde von Seite des Ge» nerals Desolles vojlkum'.nene Genugthuung z>l Theil worden. Er schrieb derselben (unter dem l8. Nov.), //daß die ihm übermachte Beschwer, de gegen den Befehl dcs Marschalls Kellcrmani! dem Gcncral'Obersten vorgelegt worden sey, und daß der wcgei: di'scr Sache in den Moni» teur eingerückte Artikel den Absichten der Na» zional Garde entsprochen hatte, daß dieser offizielle Artikel ihren Diensten und ihrer Ergebenheit alle Gerechtisskl'lt wiedcrfahren lasse, und die Absichten des Königs wegen Erhaltung und Organisazion der Nazional Garde m-s. drücke." Er erklart serner: „der General Ober« ste habe ihm Befehl ertheilt, Sr. königl. Hoheit unverzüglich eine Arbeit vorzulegen, um von dem Könige für die Dienste der Nazional-Garde diejenigen Belohnungen zn verlangen, welche Sc. Mas. den Nazional-Garden der Deparlc, mcnte ertheilen zu wollen erklärt habeV Dieses Schreiben ist nun in Straßburg öffentlich bekannt gemacht '.vorbcn.Die Militär-Behörden erhalten neuerdings ?vn Seite des General» Desolles Nacdrichf, daß die Nozional-Garde in Zukunft »n kein?m Verhältniß mit ihnen sieh? , sondern «llem den obersten Zivil'Gewalten untergeordnet fty, lind in letzter Instanz von dem General» Obersien, Grafen v. Artois abhänge. (Unmittel, l>ar darauf wurde der Marschall Kellermann ab» gcrufe», und durch den Marschall Suchet ersetzt.) (W. Z) Spanien. Die ganze Nation hofft von der neue:; Ad, ministratlon die glücklichsten Resultate. Man spricht von der nahen Fortsendung aller Mitglie« ter des g'ebcimien Nathes/ vorzüglich des Hrn. Osto.uz:^ dcm besonders die in dcn letzten Zeiten genommenen sireügen Maßregeln zugeschrieben w?vden (S. Z.) Berichre aus Madl'it sagen, daß der neu ernnnüte -Minister, Don Pedro te Cevallos, auf Befehl des Königs bcreils verhaftet, und in si, chere Verwahrung gebracht worden ist. Durch mächtig? Gönner die sich für ihn bey dem Kö« nige vn wendeten, ist er zwar wieder in Frey» hp'it gesetzt, aber doch c.us Madrit verbannet worde^. In wie weit diese Nachricht Gründ hat/ ist nun n> erwarten. (W. Z.) G r o ß b r i t t a n i e n. Dcr Conrie,' behauptet, die Spanische Ne, gierui'g habe kürzlich wieder die Auslieferung lines in Englaüd lebeü^n Mitgliedes dcr Cortes, Äls der bsleidigtc« Maj. angeklagt, verlangt; ober das B>, ittische Kabinet habe dicses Begehren zurückgewiesen. - Georg Houston ist kürzlich als Drucker und Herausgeber eincr gegen die christliche Religion gcrichttten Schrift, unter dem Titel: Lcce lwwo zu einer Geldstrasse von 4^0 Pf. Sterl., und zn einer zweyjährigen Einthürmung in Newgate verlN'theill worden. (W. Z ) D ä n c ni a r k. Koppenwgen, den 19. November. Die Erblichkeit der Krone Norwcgeus ist nach den schwedischen Succcfjionsgcsetzen be» siimmt. — Ist kein Erbprinz vorhanden, so kann der König dem Storthing (norwegischen Reichstag) und den schwedischen Ständen zu, gleich seinen Nachfolger vorschlagen. — Die Krönung erfolgt in Cbrisiiania, oder Dront-heim. — Der Kbmg hält sich jedes Jahr ei, nige Zeit m Norwegen auf, wenn ihn nicht wichtige Hindernisse abhalten. — Der vom König ernannte Staatsrath besteht ans 7 Mitgliedern und einem Vicckönig oder Gene» ralgouverncur. Dcr Vicekönig hat 2 Stim« mcn; «st aber ier König selbst gegenwärtig, so hören die Funktionen des Vicetönigs auf. Der König hat den Oberbefehl der Land. und Seemacht. Der norwegische Slaatsminister und die 2 Staatsräthe, die sich beym Könige befinden, und jährlich wechseln / baben Silz im schwedischen Staatsrathe und Stimme über 3lngelegenl>e'ten, dtc beyde Reiche betreffen.— Der Storthing wird alle 5 Jahre in einer der Hauptstädte Norwe ens versammelt, bleibt aber ohne königl. Erblaubniß nicht über Z Monate beysammen. — Der König kann, wo er es füc gut findet, Schweden in Norwegen ansetzen, und umgekehrt, außer bey Prediger-und Rich« terännern. — Keine Grasschaften, Varonieü und Stammhäuser oder Fidelkommisse sind für die Folge zu errichten. Jeder Staatsbürger ist gleich zum Kriegsdienste verpflichtet; die Verpflichtung endet mit dem 43sten Jahre. (Augsb. Z) Der Prinz Christian ist von dem Schlosse Fricdcnsbul'g am >Z November nach Kopen« Hagen gekommen. wo am 15. bey demselbe« Cour war. — Am iZ. ist die Fregatte Perlen nach Ostindien unter Seegel gegangen. M i s z e l l e n. Gcnua soll definitiv mit Sardinien vereinigt werdcn, Vor einigen Tagen soll Lord Wellington eine Stunde nach dcr durch die Hofordnung fei^gesetzten Zeit zur Tafel bei dcr Herzogin von Angouleme gekommen seyn, und sein längeres Ausbleiben damit entschuldiget haben, daß er, einen Spazierritt im Boulogncr Wald gemacht habe Am andern Tage habe ihn Macdonald beraus gefordert, mit ihm einen Gang in den Boulogner Wald zu machen, weil er gestern so übermüthig als unhöflich gewesen wäre. Der Geforderte habe nun den Brief dcm Könige gebracht, und dieser habe die Sache wieder betgelegt. (Augs. Z ) Wechsel «Cours in Wien am 24. Dezember :8'4. Augsb für :o° fi. (Xnr. fi.? ^/s^Mo Eonventionsmünze von hundert 26Z Zss fl.