Nr. 40 Freitag, 19. Februar 191',. ________134. Jahrgang. MbacherMZeitum b<« zu virr Zeilen K0 d. gröbere pn Zeile IL k: bei öftereil Wiebeiholuiigen per Zeile « b. Dit »Laibachcr Zcltung» nscheini lilgUch, m»> Nudnayme brr öonn unt. Feiertage Tic Kdnziniftenti»»» befinb« ftch Uttloö'istrahe Nr. 1«; die P«dak«on Mllloöicsttah? Nr. lb ^mvchftunden der Retmtti,», v°n » bi« l0 Uh, vormittag«, Unlranl«ene Vriefe werden nicht a»»gln«mN!»n, Vaiiullriple uicht zurückg?sltllt. T«l»ph»« Zl». >»r zl«>!»!tti«» 32. Amtttchsr Heil. Nach dem Ämtsblatte zui «Wiener Zeitung» vom 17. Fe-bruar 191b (Nr. 38) wurde die Wnterverbreitung folgender Pieheizeug'iisse verboten: Ni. 12 «Vullsblatt für Stadt und Land» vom 10 sse bruar 1915. Nr. 41 '0«t.l».v»lcF äouuill» vom 23. Jänner 191b. Die Behandlung der Staatsangehörigen der Msnarchie und Deutschlands in Japan. Aus Washington erhält die „Pol. Korr." von einem österreichischen Gewährsmann, der in dm letzten Monaten in Japan geweilt hat, folgenden Bericht: Zu den interessantesten Erscheinungen, die der Weltkrieg mit sich brachte, gehört die Tatsache, daß die Gemeinschaft, welche Japan mit den Feinden Deutschlands und Österreich-Ungarns durch den Angriff auf Kiautschau betätigt hat, sich durchaus nicht auf die im Reiche des Mikado gegenüber diesen Mächten und den Staatsangehörigen Österreichs, Ungarns und Deutschlands herrschenden Gesinnungen ausdehnt. Von Gefühlen eines mittenden Hasses gegen die feindliche Gruppe ist in Japan nirgends auch nur ein Ansatz zu entdecken und der argen, uielfach brutalen Behandlung, der dlc bürgerlichen Angehörigen dieser Staaten in Frankreich, England und Rußland ausgesetzt sind, ließe sich lein einziges Beispiel gleichen Verfahrens in Japan anreihen. Richtunggebend für das Verhalten der Japaner wurden Erlässe, welche der Ministerpräsident und die Minister des Äußern, der Justiz und des Unterrichtes nach dem Ausbruche der Feindseligkeiten an die Öffentlichkeit richteten. In diesen amtlichen Äußerungen wurde betont, daß trotz des Kriegszustand es gegen dic Personen d«;r Staatsangehörigen Deutschlands, Österreichs und Ungarns durchaus keine Feindseligkeit bestehe, die Hoffnung ausgedrückt, daß die in Japan ansäßigen Angehörigen dieser Staaten auch weiterhin in diesem Lande verbleiben, und ihnen nach jeder Richtung Schutz zugesagt. Es ist festzustellen, daß das Verhalten der Behörden sowie der Bevölkerung dem Geiste dieser Kundgebungen vollständig entspricht. Es hat fast den Anschein, daß die Japaner es daraus anlegen, den Eindruck ihres Vorgehens gegen Kiautschau durch eine nicht bloß korrekte, sondern geradezu freundliche Bchindlung der Angehörigen der verbündeten Zcntralmächte abzuschwächen. Was speziell die in Japan lebenden Österreicher und Ungarn betrifft (über deren Lage der Verfasser dieses Berichtes gut unterrichtet ist), so können sie sich überall ohne jede Störung ihrer Berufstätigkcit widmen und sie erfahren keinerlei Belästigung durch die einheimische Bevölkerung. Die Angehörigen unserer Monarchie hatten somit keinen Grund, das Land zu verlassen. Eine Anzahl unserer Nationalen war allerdings zur Erfüllung der Miliiardienstftsiicht abgereist, entschloß sich jedoch, da die Fortsetzung der Fahrt von Amerika nach Europa nicht möglich war, zur Rückkehr nach Japan. Diese erfolgte ohne jede Schwierigkeit und sie wurden überall wieder freundlich ausgenommen. Ein österreichisch-ungarischer Reserveleutnant fuhr aus Amerika an Bord eines japanischen Schiffes zurück und wurde während der Reise wie bei der Ankunft mit besonderer Aufmerksamkeit behandelt. Tagcsllcuiglciten. — (Die zersprungenen Saiten.) Eine romantische und rührende Geschichte erzählen die Pariser Vlntter. Der Gatte einer bekannten Pariser Geigerin, der selbst Musiker war. ging lurz nach der Mobilisierung zur Front ab. Sein Vorname war Rsmy. Beim Abschied sagte er zu seincr Frau: „Wenn ich fallen sollte, so will ich versuchen, dir direkt eine letzte Nachricht zu geben, noch bevor dich der offizielle Bericht erreichen kann." Die Gattin beschäftigte sich während seincr Abwesenheit wenig mit Musit. Aber eines Tages nahm sie in plötzlich crwachter Sehn-sucht die geliebte Geige und wollte ein Stück spielen, das ihr Mann besonders gern gehabt hatte und das sie cm den Fernen erinnern sollte. Sie öffnete den Kasten, setzte das Instrument an die Schulter, abcv beim ersten Strich zersprangen zwei Saiten, die D- und die E°Eaite, im Fran» zösischen also d,e Saiten «R6" und „Mi". Sie dachte jo- fort. datz da^ Zerspringen gerade dieser Saiten mit den für sie fo bedeutungsvollen Buchstaben cinc geheimnisvolle Botschaft aus einer anderen Welt sein müsse, lind Wirt» lich. cö war fein letzter Grutz. Am nächsten Tage teilte ihr cm Telegramm des Kriegsministeriums mit, daß ihr Gatt«, der Sorgcain Nömy T., uor dem Feinde gefallen sei. !M„t dcutjch!) Eine Filmfabrik in der franzöft« schen Echloeiz versendet an ihr? englischen Zlönehmer .>lumschreiben »n englischer Sprache. Um aber ihre Films ^nch auf dem amerikanischen Markte, soweit er in den fanden von Teutschen ist, zu vertreiben, übersetzte die Firma das englische Zirkular ins Deutsche und offeriert: «Europäische KricgsfUms. Mutige Schlachten. Interessant. Landschaften. Von Zensoren passiert." — Von den ttriegsfilms werden u. a. die folgenden hervorgehoben: ^ie österreichische Ente Frederic und die erfte Gnte Franz .^'seph ill Galizicn. (Ter Übersetzer verwechselt nämlich uck": die Ente, mit «Duck": der Herzog, wobei die Erz. Herzoge Karl Franz Josef und Friedrich gemeint sind.) — Cine Schlacht und ein Angriff auf ein Dorf bei Deutschen. - «Ganz Soldaten stirbt für unsere eigenen Augen in oie» ies erstklassigen Film." — Leben in dem beschütz dich. (S^ übersetzt die rührige Firtna „Schützengraben".) — »Ihre Majestät die deutsche »teen" bei gesegneten Soldaten." — Luftschiff fliegend und herabgeschossen bei Russen. — Nel. aische Bevölkerung fliegt bei den Deutschen. — Wenn die Firma die Wirklichkeit auf ihren Films so gut „überseht" wie ihr Zirkular, dann werden auch die Amerikaner den Krieg von einer recht heiteren Seite kennen lernen. — (Der boykottierte Puccini.) Giacomo Puccini, der beliebte Komponist der „Bohime" und der «Tosca", hat. wie nicht anders zu erwarten war, arg inZ Wespennest ge« griffen, als er sich bcifallcn lieh, an den Sekretär der „Gesellschaft deutscher drainatischcr Autoren" den vielgenannten mutigen Brief zu schreiben, mit dem er seine Unterschrift unter dem Protest in Sachen Löwen und RcimL zurückzog. Seither gilt er den Parisern, die ihn bib» her geradezu vergötterten, als Schmierfink und elender Noten schreibe r. Seine Werke sind selbstverständlich sofort vom Spielplan der Pariser „Komischen Oper", wo sie ftets volle Häuser machten, abgesetzt worden, und die Pariser Börse speit Gift und Galle gegen den unglücklichen Kom. LeuMewn. Aus dem Goldenen Buche der Armee. Dragonerregimcnt Nr. 5. Dragoner Johann Schönbucher zeichnete sich durch besonderen Mut, Tapferkeit und Kaltblütigkeit dadurch aus, dah er fünf eigene Handpfcrde, die beim Beschießen einer feindlichen Kosakeneskadron in ein Dorf durchgegangen waren, in welches mittlerweile Kosaken und feindliche Infanterie eingedrungen waren, zu Fuß aus dcm besetzten Dorfe holte und sie im heftigsten feindlichen Feuer zur Patrouille zurückbrachte. (Silberne Tapferkcitsmedaille zweiter Klasse.) Zugsführcr Max Tclsnig hatte erheblichen Anteil an dem Gelingen einer Macke auf einen Kosakenzug. Er war einst durch drei Tage als Nachrichtenpa-trouillenkonnnanbant tätig lind stand dabei die längste Zeit im feindlichen Feuer. Er überbrachte seinem Kommandanten von diesem Ritte zutreffende und wichtige Meldungen, (Silberne Tapferkeitsmedaillc zweiter Klasse.) Dragoner Peter Moser war bei einer Patrouille als Reiter eingeteilt. Ms die kleine Abteilung von einer starken feindlichen Infanteriepatrouillc überraschend beschossen wurde, mußte sie im Galopp zurück. Da stürzte der Kommandant mit dem Pferd, das davonlief. Dragoner Moser sing das Pferd ein, brachte es im feindlichen Feuer seinen, Zugskommandanten und rettete diesem so-»nit das Leben, zumindest bewahrte er ihn vor Gefangenschaft. (Silberne Tnvferkeitsmedaille zweiter Klasse.) Korporal Josef Nradafchia überbrachte während einer Nacht angesichts streifender Kosalenpatrouillen unter schwierigen Verhältnissen an das Kommando eine wichtige Meldung. An einem anderen Tage wurde er abends in der Dunkelheit mit einen, Einrückungsbefehle zur Meldesammelstelle entsendet. Er mußte sich hiebci mit dem Säbel in der Faust durch feindliche Kavallerie- und Infantcricftatrouillen durchschlagen und führte seinen Auftrag mit besonderer Vravwur durch. (Silberne Tap-ferkeitsmedaille erster Klasse.) Reservezugsführer Anton Priberöek war bei einem Nachrichtendetachement eingeteilt. Dieses hatte einen Zusammenstoß mit einer starken feindlichen Kosa-kenftatrouille, welche geworfen wurde. Hiebei bemerkte Zugsführer Privcr^ek, wie sich zwei feindliche Infanteristen aus einem Wagen in ein Haus flüchteten. Ohne Befehl ritt er zum Hause, forderte die Russen zur Übergabe auf und nahm sie gefangen. Diese mit persönlicher Vravour durchgeführte Gefangennahme hatte einen besonderen Wert, da die beiden Gefangenen wichtige Aussagen machten. Pribei>»ek hatte sich auch bei allen früheren Gelegenheiten besonders heruorgetan. (Silberne Tapferkeitsmedaille zweiter Klasse.) Neservekorporal Joscf <"c5ek war einst bei einer Patrouille eingeteilt. Als diese in ein heftiges feindliches Artilleriefeuer geriet, das die Patrouille zwang, sich zurückzuziehen, blieb Korporal Oe^k in einer Sumpfader stecken. Nachdem er sich mühsam hssrausgearbeitet hatte, bemerkte er, daß es dcm Reservekorporal Leisacker ebenso ergangen war und daß sich dieser vergebens bemühte, sein Pferd herauszubekommen. <5cHek kehrte sofort um und half inmitten des heftigen feindlichen Schrapnellfeuers seinem Kameraden aus der gefährlichen Situation. (Silberne Tapserkeitsmedaille zweiter Klasse,) Korporal Valentin FerjanöiA holte bei einem Pakouillcnrittc den Patlrouillenloimnandanten, als dieser in einen Sunwf geriet, mit eigener Lebensgefahr heraus und rettete ihm so das Leben. (Silberne Tap-fcrkeitsmedaille zweiter Klasse.) Wachtmeister Johann Abel überbrachte im stärksten feindlichen Feuer in der kürzesten Heit eine wichtige Situationsmeldung. (Silberne Tapferkeitsmedaille zweiter Klasse.) Korporal Andreas Riegler und Korporal Johann Gaj>-cü meldeten sich stets freiwillig als Spitzenreiter und gaben durch ihr besonders tapferes Verhalten aus Nachrichtenpatrouillen der übrigm Mannschaft cm vorzügliches Beispiel. (Silberne Tapferkeitsm^daille zweiter Klasse.) Wachtmeister Robert Reich art ritt als Nachrich-tenpatrouillenkommandant in den Feind hinein, attackierte eine doppelt so starke Kosakenabteilung, wurde dann von einer Überzahl umzingelt und schlug sich mit seiner ganzen Patrouille durch. Bei, einer anderen Gelegenheit rückte er mit der Infanteriespihe vor; bei einem Eisenbahndamm kam er ins feindliche Feuer, rückte trotzdem über den Damm hinaus bis zu einer Mühle und Brücke weiter, meldete dann dem kommandierenden Hauptmann, daß die Brücke nicht besetzt sei, worauf dieser die Brücke besetzte, was für den späteren Verlauf des Gefechtes von großer Bedeutung war. (Silberne Taftfcrkcitsinedaille erster Klasse.) » Divisionstrompeter Johann Koltai ber l. unb t. 7. Landfturm-Husarendivision ritt als Ala.rcur ganz MMWWM Laibachcr Zeitung Nr. 40______________________________304____________________________________19. Februar 1915 ponifteu, der es gewagt hat, ohne Rücksicht auf die fran. zösischc Vettorschaft für Nccht und Wahrheit einzutreten. Die Erregung der Pariser Zeitungen wirkt — so lesen wir in der „Frankfurter Zeitung" — um so drolliger, wenn man sich gegenwärtig hält. wie überschwenglich gerade sie Puccinis Musik gepriesen haben. So schreibt beispielsweise der plötzlich bekehrte Musikrcfcrcnt des ..Echo de Paris": «Ich frage mich. lvelche tiefsinnigen Gründe Puccini be' stimmt habe,: können, jenen Vricf zu schreiben. Stand ihm vielleicht Leoncavallo als schreckendes Beispiel vor Augen, der zur Strafe dafür, dah er den Protest unterschrieben hat, seine Opern von allen deutschen Bühnen verbannt sieht? Aber Leoncavallo war ja auch der Freund des deut» schen Kaisers und einer der in Deutschland am häufig, ften aufgeführten italienischen Komponisten. Der Posten ist frei und Herr Puccini denkt vielleicht Leoncavallo zu ersehen. Aber war denn nicht Puccini auch einer der meist aufgeführten Komponisten in Paris? Schmeichelt er sich in seinem deutschfreundlichen Herzen vielleicht mit der Hoffnung, das; in Zukunft die Leitung unserer Komi-schcn Oper der Generalinlendantur der königlichen Schau» spiele in Berlin unterstehen wird? Aber wozu in die Jerne schlvcifenl Der Komponist der .Boheme', .Tosca' und ,Manon' fühlt sich innerlich den Deutschen verwandt. un3 diese Harmonic schöner Seelen hat der Krieg nur in. niger gestaltet; denn Puccini und dle Deutschen sind Diebe (I!) und nehmen, was sie bekommen können!" Und der «Intransigeant" befleißigt sich derselben Tonart, wenn er schreibt: „Man weih ja, wie wenig Respekt die Herren Musiker vor der Musik haben, wobei es doch eine Frage ist, ob man bei Puccin'L Werken überhaupt von Musit reden darf. Seine Musit ist lärmendes Getöse und bru. tale Sinnlichkeit, Es ist die Musik eineL Grobians, die jedes feinere künstlerische Gefühl beleidigt. Zu leugnen ist freilich nicht, txch das Publikum unserer Opernhäuser diese verführerische Musik liebte, die der Kunst so gefällig zu Gesicht steht wie Carusos Stimme dem Kunstempfinden Nachdem heute Puccini die Unterschrift unter dem betann' ten Protest zurückgezogen hat, steht es uns endlich fre», nach Herzenslust seine Musit auszupfeifen. Puccinis haben wir in Frankreich leider nur zu viele, diese französischen Puccinis schreiben ebenso schlechte Musit wie er. ?It>er kc: des italienischen Pfuschers ziehen wir sie immer noch vor. — Wir — so fügt die «Frankfurter Zeitung" hinzu lönnen nur sagen, daß uns Puccinis Musil besser in ocr Ohren klingt, ais die des „Intransigeant". LM- und Proviuzial-Nachlichtcn. Philharmonische Gesellschaft. Wie bereits gemeldet, schilderte in der Jahreshauptversammlung der Gcsellschaftsdircktor der Philharmonischen Gesellschaft. Herr Dr. Viktor Pcssiack, ihre Tätigkeit im Vereinsjahrc 1913/14, dem 212. der Gesellschaft. Er machte auf den neuen Abschnitt des gesellschaftlichen Lebens nnter der künstlerischen Leitung des Musikdirektors Herrn v. Wcis-Ostborn aufmerksam. Seinen weiteren Ausführungen ist folgendes zu entnehmen: Anscheinend im tiefsten Frieden, bereitete die Gesellschaft neben ihren statutarischen Veranstaltungen drei bedeutungsvolle Friedenswerle vor: die vaterländische Fcstfeier zur Erinnerung an die Vcfrciung Krams von der Franzoscnhcrrschaft vor hundert Jahren, die in glück- Von einer größeren Abteilung umzingelt, gelang es dem schneidigen Trompeter, sich diirchzuhaucn und mit wichtigen Meldungen zu seiner Mteilung einzurücken. (Silberne Taftferteitsmcdaille zweiter Klasse.) Korporal Emmerich Fodor des Eisenbahnregi-ments. — Eine Kompanie des Eisenbahnregimcnts erhielt den Anftrag, einen im heftigsten feindlichen Artil-lcricfeuer liegenden Vahnhof zum Betrieb wieder herzustellen. Korporal Fodor drang nrit seiner Partie in dm Vahnhof ein. Ungeachtet des dichten Geschoßhagels gelang es ihm, viel Werkzeug aus dein Vahnhofmagazin zu holen. (Silberne Tapferkeitsmedaille zweiter Klasse.) Trainsoldat Josef Vong der dritten Traineska-dron hatte im größten Artillcriefcncr als Stangenreitcr einen mit Verwundeten bcladenen Vlcssiertcnwagen zum Verbandplatz zu führen. Als er selbst schwer verwundet wurde, fiel auch sein Sattclpferd. Ungeachtet des Blutverlustes und der Schmerzen wechselt er die Vcschirnmg des gefallenen Pferdes und es gelang ihm, den Vlcs-sicrtenwagcn zur Sanitätsanstalt zu bringen. (Silberne Taftferkeilsmebaille zweiter Klasse.) Offizicrsdiener Ilija Slatiniä des bosnisch-hcr-cegovinischen Infanterieregiments Nr. 1 blieb bei seinem schwcrverwundcten Herrn in der Schwannlinie zurück, obwohl er von der feindlichen Infanterie hart bedrängt wurde. Selbst verwundet, geriet er mit seinem Herrn in russische Gefangenschaft. Nachdem der Ofsi zier, den er treu gepflegt hatte, an den Folgen seiner Wunden gestorben war, gelang es ihm, sich mit dessen Effekten zu seinem Ncgimente durchzuschlagen (Silberne Tapferkeitsmedaille zweiter Klasse.) licher Welse gelungene Konstituierung des gcsellschaft lichen Chores als Singverein der Philharmonischen Gesellschaft und die für das Jahr 1915 im großen Stile geplante Zenlenarfeier ihrer Musikschule. Die Gesellschaft feierte dankbaren Herzens die Hundertjahrwende jener denkwürdigen Tage dnrch die festliche Auffühnlng von Haydns Jahreszeiten im Kaiser-Fran^Iosefth-Iu-bilä'umsthcater an zwci Abenden sowie durch eine Serenade vor dcin Palais Seiner Exzellenz des Herrn Landcspräsidenten Äarons Schwarz. Der znm Schlüsse cmsgebrochcne Krieg zwang uns leider, die Pläne für unsere Schulfeier auf günstigere Feiten zu verlegen. Neben den beiden weiteren außerordentlichen Veranstaltungen, dem Konzerte des Pianisten Paul Wittgenstein, welches uns dieser liebenswürdige Künstler zu freundlichem Danke bot, sowie dem Singvereinskonzcrte, mit dem sich dieser Zweigverein in der vielversprechendsten Weise selbständig einführte, beging die Gesellschaft im Rahinen ihrer regelmäßigen Produltionen, bestehend aus fünf Oescllschaftskol^erten, vier Kannnennusilabenden und zwei Schnlcrmlfführnngen eine Mozart- nnd eine Aeethovenfeicr sowie die Erinnerung an Verdis Todestag. Außerdem wurden in den Gesellschaftskonzerten folgende Werke zur Aufführung gebracht: Fünf Sinfonien von Arahms, Beethoven, Bruckner, Mozart und Mahler; »sechs Ouvertüren von Beethoven, Dvorak Mozart Schollmgs und Weber (2): vier Insrrumcntalkonz«n-te von Beethoven (Violine), Mozart, Grieg nnd Liszt (Klavier)' zwölf größere und kleinere Instrumentnl-werkc von Liszt (Orchester), Mozart (Violine), Chopin und Schumann (3, Klavier), Wagner-Wilhelmy, Kuhlan und I. Gossec (Violine), I. Zöhrer, Reger und Brayms (Klavier), ferner zwölf gemischte Frauen- und Männcr-chöre von Weber, Hegar (2), Schubert, Löwe, Plüdoe-manil, Jensen (3), Kicnzl, Beethoven und Haydn, endlich drei Lieder für eine Singstimme von Wagner. Darunter waren sechs Erstaufführungen in unseren Konzerten. Solisten erfreuten durch ihre Mitwirkung. Die Direktion spricht Herrn Musikdirektor von Weis-Ostborn ihre Anerkennung für seine vorzüglichen Leistunnen au-, desgleichen allen übrigen Mitwirkenden an Gesellschafts-konzcrten, insbesondere den Mitgliedern des Singvcr-cincs und des Streicherchores. Mit dem Ausdrucke der Ainllennung gedenkt die Direktion auch ocr unermüdlichen l,nd erfolgreichen künstlerischen Tätigkeit des H^rn Konzettmeisters Gerstner als Leiters der Kammermusik-al'endc, die sich wie immer durch Geschmack in der Ausführung und Mannigfaltigkeit in der Vortragsfolge aufzeichneten, ein Lob, in welches auch die übrigen Teilnehmer der Kannnermusikvereinigung einbczogen sind. Unter der Mitwirkung von Solisten gelangten neben dem Scptett von Beethoven und einein Trio von ('ajkc.vskij drei Quintette von F. Zöhrer, Arahms und Dvorak, drei Quartette von Verdi, Mozart, und Schubert, ferner fünf kleinere Klavierwerke von Vrahms, Chopin, Vach-Saint Eai'lis, Sauer und Wagner-Vrassin, endlich sechs Lieder für eine Singstimme von Schubert (3), Vrahms, Wolf und Marx zur Aufführung. Wie das Konzcrtwesen stellte auch die Musikschule infolge der erfreulichen Zunahme der Schülerzahl -208 gegen 175 im Vorjahre — größere Anforderungen an die Lehrer. Hand in Hand damit ging eine größere Inanspruchnahme der Schulgeldermaßignngen, dic 42 Schülern ganz, 44 zum Teile zugestanden wurden, indessen 122 Schüler das volle Unterrichtsgcld entrichteten. Der große Zuspruch von Schülern aus «i3ta ließ die Enichiung einer Filialschulc daselbst zweckmäßig erscheinen, die in den Nämnen der Deutschen Schulvcr-einsschule unter der Leitung des Herrn Robert Hüttl eingerichtet wurde. Ein besonderes Angcnmerk wurde dem mit Recht überall sorgfällig gepflegten Chorgesang gewidmet, der 130 Schülern in vier Abteilungen erteilt wurde. Nebeil den beiden Schüleraufsührungen wurden zur Erreichung eines vollen Einblickes in die Lehrtälig-leit Schlußprüfnngen vor dem Lehrkörper und der Direktion eingeführt, welchen sich sämtliche Schüler mit sichtbarer Frcuoc unterzogen. Die größere Belastung einerseits sowie die zunehmende Teuerung anderseits bewogen die Direktion zn einer angemessenen Lehrer-gehaltsreguliening, die der Lehrerschaft im allgemeinen ein auskömmliches Dasein verbürgt. Das ist anch der aufrichtigste Wunsch der Direktion, zmnal sie sich bei allen Veranstaltungen der Schule von der Tüchtigkeit u >.d Pflichttreue des Lehrkörpers Überzeugung verschaffte wofür diesen noch insbesondere die Anerkennung der Di-reltion ausgesprochen sei. Das Angedenken der verstorbenen Mitglieder wird durch Erheben geehrt. Fühlbar gestaltete sich die Einbuße an Subventionen, die der Gesellschaft von selten des Landes und der Staolgemeinde vorenthalten wurden. Dagegen ließen es sich der Staat, dieser durch das k. k. Ministerium für Kullus und Unterricht sowie durch die k. k. Landesregierung in Laibach in der wohlwollendsten Weise nnd die großmütige Krainische Sftarlossc wie immer angelegen sein, das in aller Welt anerkannte Wirken der Gesellschaft in namhafter Weise zu fördern. Desgleichen erfreute sie sich der wärmsten Anerkennung Seiner Exzellenz des Herrn Landesfträsidenlen, durch dessen großherzige Spende von 1000 X der Orgelbaufsnds begründet wurde, und fand an der deutschen Presse, namentlich in Laibach nnd Groz, dnrch die treffliche Feder des Kunstberichlerstatters Herrn Julius von Ohm-Ianu° schowsky die tatkräftigste Unterstützung. Die Direktion erfüllt eine angenehme Pflicht, indem sie diesen Faktoren ihren verbindlichsten Dank zum Ausdrucke bringt. Der Gescllsckaftsoirclwr schloß mit ticfenw fundenen patriotischen Worten seinen Bericht, der mit dem Herzenswünsche endete: „Gott schütze lind segne die verbündeten Waffen Österreichs und Deutschlands! Mögen sie einen vollen, ruhmreichen Sieg erringen zum Heile der beiden Schwestcrrciche! Mit Österreich steht und fällt die Philharmonische Gesellschaft, mit Österreichs Größe wird auch ihre Blüte crstcrken." Die Versanmilnng stimmte dcr Ansprache nrit be-geistciiem Veifallc zu. Aus dem weiteren Verlaufe der Sitzung tst noch zu crwähnen, daß dein Gesellschaftsdirektor Herrn Doktor Pessiack, dem Kassier Herrn Emil Randhartin-ger und den Direktionsnntgliedern sowie der Lehrerschaft der Dank ausgesprochen wurde. Zu Nechmmgs' Prüfern wurden neuerlich durch Zuruf die Herren Josef Hauffen und Adolf Kord in gewählt. ^ (Militärisches.) Seine Majestät der Kaiser hat ernannt: zum Major den Hauptmann Anton Schwarz des IR 27; zu Hauptlcuten: den dem Ge-ncralstabc zugeteilten Oberleutnant Johann Edlen von Kosakly, überkomplett im IR 27; die Oberleutnante Eugen Walland des IR 27; Maximilian Ritter von Arenstorff des IR 17; Adolf Wittwer des IR Nr. 27; Heinrich Effenberger des FIB 7; Eugen Sufi^ des IR 17; zu Oberleutnanten die Leutnante Josef (^erne, Johann Zeih und Emil Kanzler — alle drei des IR 27; zu Oberleutnanten in der Reserve die Leutnante in der Reserve: Dr. Phil. Josef Bayer, Dr. jur. Friedrich Aichcr nnd Otto Kraus - alle drei des IR 27; Johann Müller und Ludwig Skalka beide des IR 17; Leopold Pölz er, Dr. jur. Franz Gau by, Heinrich H afc.nrichter, Adolf Höfler, Alois Stalzer, und Josef Seebacher— alle sechs des IR 27. ^ (Vclschiclmnss des Cinrültnngstelmiues für die ungarischen Llmdsturmpflichtisscn.) Das k. und l. Kricgs-ministcrimn hat den Einrückungstcrmin für die bei der Musterung znm Landsturmdicnste mit der Waffe geeignet befnndcne ungarischen Staatsbürger der Geburts-juhrgänge 1878, 1879, 1880, 1881 und 1882 vom ersten März 1915 anf den 15. März 1915 verschoben, — (II. Verzeichnis «der die beim l. t. Landesprnfi-dmm einnelanssten Geldspenden für Flüchtlinge aus (ya-lizien.) Moritz Hladik in Laibach 10 X; Heliko Nikodaj in Dragovanja vas 2 X; Kovoftiowski Theophil in Wien 1 X; Madurowicz Moritz 10 /5,'; Jakob Iaremcw 2 X; Dr. Franz U^cni^nik, Theologicftrofcssor in Lai-bach, 15 X; Dr. MeZ Meniönik, Professor in Laibach. 15 X; Franz Verlec in Kandia 1 X; Leopold Freiherr v. Liechtenberg, Landeshaufttmannstellvertreter, 100 X; Vaclav Filler, Pfarrer in Mariatal, 5 X; Mitglieder des Hilfskomitees für galizische Flüchtlinge in Idria 10 X; Dr. Jos. Lesar 20 X; Verzicht des Gyinnasial-dircktors Kasimir Eljasz ans Galizien anf ein Über-setznngshonorar 2 X; Krajno pomo/.no dru^tvo in Flöd-gig 10 X; Hofrat i. R. Dr. Ritter von Ruling 10 X; der Landesllusfchuß in Laibach 1000 X; Fürstbischof Dr. Iegli5 100 X; Pauline von Gariboldi 10 X; Vaso Pctrimö 20 X; Hoflieferant Gabriel Piccoli 100 X; Dr. Kav5i6, Hofrat i. R., 10 X; Verzicht des Gymna-sialdircktors Kasimir Eljasz aus Galizicn anf ein llber-sehungshonorar 1,50 X; Johann Zoltiewicz in Ehrenhansen 2,05 X; die Stadtgemeinde Idria 54 X; Ioh. Miklav 5 X; Eiscnwarenhaus „Mertur" Peter Majdi6 5 X; Karl Pollak 10 X; Franz X. Sajovic 5 X; an kleiner«: Beträgen 73,50 X; der galizischc Landcsausschuß 1000 X; Kartäuserlloster in Pletriach 250 X; Frau Dr. Vier in Bad Hall 4 X; Sammlung der Bezirkshaufttmannschafl Littai 15 X; Sammlung des Pfarramtes i^rnuce 29 X; Sammlung des Pfarramtes St. Jakob an der Save 10,41 X; Summe 4998,36 /l; hiezn die Summe des früheren Verzeichnisses 1931,90 X; zusammen 6930 X 26 /l. — (Aus der Diözese.) Die Herren Valentin N e r-n il, Pfarrer in Kommenda, und Konrad Texter, Pfarrer in Weixelburg, wurden zu geistlichen Räten ernannt. — (Von der elektrischen Zentrale an der Zavr8nka.j Einer authentischen Mitteilung zufolge ist die landschaft, liche clcltrifche Zentrale am Iadrsnicabache in Obertrain nunmehr fertiggestellt und wird den Vctrieb demnächst aufnehmen. Der Ausbau der Zentrale, die bekanntlich auch Veldcs mit elektrischer Beleuchtung versorgen soll, hat sich infolge der Kricgscrcignisse zwar verzögert, konnte jedoch glücklich zu Ende geführt werden. — (Saniiäts - Wochenbericht.) In der Zeit vom 7. bis 13. d. M. kamen in Laibach 23 Kinder zur Welt (23,92 pro Mille), darunter 4 Totgeburten; dagegen starben 18 Personen (18,72 pro Mille). Von den Verstorbenen waren 8 einheimische Personen; die Sterblichkeit der Einheimischen betrng somit 8,32 pro Mille. Es starben an Typhns 4 (alle ortsfremde Soldaten), infolge Tchlagflusses 2, infolge Unfalles 1, an verschiedenen Krankheiten 11 Personen. Unter den Verstorbenen befanden sich 10 Ortsfremde (55,50 ^) und 11 Personen aus Anstalten (61,10 A). InfeMonserlranlungen wurden gemeldet: Typhus 5 (alle ortsfremde Soldaten), Diphtheritis 1. Laibacher Zeitung Nr. 40___________________________305_________________________________19. Februar 1915 — (Ein verhängnisvoller Felssturz.) Der Grazer „Tagespost" wird aus Krainburg gemeldet: Durch einen Felssturz wurde im Kantcrbcckcn ein Wohnhaus in Trümmer geschlagen. Von den Vewohncrn wurde der Wjäln'igc Georg Sirc schwer verletzt gerettet; Gattin, Tochter und Dienstpersonen sind im Trümmerhaufen begraben. Die von der städtischen Feuerwehr geleiteten Bergungsarbeiten haben bis jetzt drei deichen zutage gefördert. ^- (Gefundene Genenstände) in der Zeit vom 9lcn bis 16. Februar: eine silberne Damenuhr und ein goldener Ring mit einem blauen Etein, ein Paket mit Schuh-macherbestandteilcn, ei.n Geldtaschchen mit 10,74 /< und einem goldenen Ning, eine halbe Zwcilroneimotc, eine Geldtasche mit 1,40 X, eine Zehnlroncubanfnote, eine Sftortkette aus TulMber, eine silberne Tamcnuhr. ein goldenes Anhängsel mit einem Monogramm, cizie schwarze Schärpe mit cin?m Schlüssel, eine Geldtasche mit 1 /^, ein Jagdhund, weiß mit roten Flecken, zugelaufen am 3. Februar, ein goldener Khering und ein Fünslroncnstück. — (Verlorene Gegenstände) in der Zeit vom 9. bis 16. Februar: ein braunledernes Geldtäschchen mit über 60 X, eine Zchnkroncnbanlnote, ein goldenes Ohrgehänge (nlit Diamanten besetzt), eine sckwarzlederne Geldtasche mit 8 X, em Buch mit 140 /x in Banknoten (verloren am 4. Februar), eine Nindshaut mit rot-weißen Haaren, eine Geldtasche mit 8 /v, eine Geldtasche mit 20,60 /c, ein Sack mit fünf Kilogramm Kukuruz-mehl, eine Zehnkronenbanlnote, eine Handtasche mit A A A" ^eluhr samt ^ponkette, eine schwarzlcdcrne Geldtasche nut 10 /v (verloren am 24. Jänner) eine Tapferkeitömedaille erster Klasse, eine goldene Brosche, eme schwarze Voa. ic^^/^-""^?^^ ^ grüne Handtasche mit 190 X samt cmer Photographie mit dem Namen Maria ipoijanec. w>..^ ^^^"^" beftohlen.) In Adelsberg wurde der 20 Jahre alte, bei einem dortigen Kauf" manne betnenstete Knecht Andreas Lovko wegen mehrerer ,n der letzten Zeit zum Schaden seines Dienstgebers und seiner Mitbediemsk«tcn verübter Effettendiebstähle verhaftet und dem Bezirksgerichte eingeliefert. — (Verhaftung eine«! Einbrechers.) In der Nacht auf den 9. d. M. wurde beim Besitzer Jakob Ni^ak in Äuje, Gerichtsbczirk Adelsberg, eingebrochen und aus einem versperrten Kasten über 100 X Bargeld nebst einem schwarzen Stosfanzug und zwei goldenen Fingerringen entwendet. Am 17. d. M. gelang es der Gendarmerie, den Täter in der Person des 20 Jahre alten Schuhlnachcrgchilscn Johann Medved aus Nohitsch in Steiermark auszuforschen. Bei ihm wurden die gestohlenen Fingerringe und 97 /^' 39 k noch vorgesunden, während er die gestohleneil Kleider irgendwo verkauft oder oersteckt haben dürfte. Medvcd wurde dem Bezirksgerichte m Adelsberg eingeliefert. — (Ein diebischer Knecht.) Die Besitzerin Maria Timerman in Sludenec beschäftigte in der letzten Zeit .inen lüjährigen Burschen aus Dobrunje als Knecht. Dicsertage benutzte der Bursche die Abwesenheit seiner Dienstgcbcrin, um ihr ein Stück Leinwand, zehn Krai-nerwürstc und bei 2) X Bargeld zu entwenden. Auch nahm er sein Arbeitsbuch aus dem Kasten und verließ den Dienst. — (Beim Fcnftcrln überfallen und schwer verletzt.) Am 15. d. M. nachts wurde cin 23 Jahre alter Maurer-gchilfc aus Unter-Gamling beim Fensterin in ^toÄce von einem unbekannten Burschen überfallen und durch Messerstiche derart verletzt, dos; er ins Laiidessvital überführt werden muhte. — (Eine Nevoluerschiesterei.) Ein 16 Jahre alter Vcsitzerssohn in .^ujca wollte Sonntag abends zu seinem Vergnügen mit cincm Revolver in der Ortschaft schien ßcn. Sein Vergnügen dauerte aber nicht lange, denn lcmm hatte er einen Schuß abgefeuert, so kam auch schon ein Gendarm und stellte das gefährliche Spiel ein; auch büßte der Bursche, da er zum Waffcntragcn nicht berechtigt war, den Revolver ein. ^- lEine diebische Magd.) Dlcserlagc wurden einer Dame aus Ncumarkll, die in einem Gasthcmse in Krain-burg übernachtete, aus dem Passagicrzimmer cin goldenes Armband und eine goldene Damenuhr entwendet. Als Täterin wurde später eine 22 Jahre alte Dienst« magd ausgeforscht, bei der die gestohlenen Sachen auch vorgefunden wurden. — (Verstorbene in Laibach.) Anna Sarl, Kauf-mannsgattin, 34 Jahre; Franz Macor, Infanterist; Aloisia Sku^ck, Sieche, 74 Jahre; Elisabeth Kramar, Stadtarme, 82 Jahre; Helena 2onta, Private, 85 Jahre. Der Schal» derer von Luuzat, cin Scnsationsdrama in vier Akten, wird von Samstag an im Kino „Ideal" zur Aufführung gebracht. Eine spannende Handlung, wird hier durch eine prächtige Photographie, durch eine Reihe geradezu künstlerisch gestellter Szenen, durch malerische Naturaufnahmen und nicht, zuletzt durch cijn,e erstklassige Darstellung wesentlich gehoben. — Außerdem noch das allerneucstc Kriegsjournal und mehrere komische Bilder. 385 Theater, Kunst und Literatur. — (Gesellfchaftslongcrl.) Die Philharmonische Gesellschaft in Laibach veranstaltet Sonntag den 21. d. M. um halb 8 Uhr abends zu Gunsten der Kriegsfürsorge ihr viertes Gcsellschaftskonzert (148. Kammernmsilauffüh-rung.) Mitwirkende: Fräulein Hilde Mahr: Gesang? Konzertmeister Prof. Hans Gerstner: erste Violine; Robert Hüttl: zweite Violine; Heinrich Wett ach: Viola; Rudolf P au l u s: Violonccll; Julius Varga: Klavier. Vorträge: 1.) Karl Goldmark: Suite für Violine und Klavier; Op. 11 in E-Dur. 2. u) Franz Schubert: „Lachen und Weinen" (Rückert); d) „An di,c Musik" (Schober); o) „Liebhaber in allen Gestalten" (Goethe). - Pause - 3. n) Hugo Wolf: „Gebet" (Mörite); d) „In dein Schatten meiner Locken" (aus dem spanischen Liederbuch^; <>) Rudolf von Weis-Ost-liorn: „Herbst" (Kalbeck); <,l) „Frühlingsnahrn" (Graf), Frl. Hilde Mahr. 4.) Christian Sinding: Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violonccll in E-Moll. — Nichtmitgliedern ist ausnahmsweise der Zutritt gegen Lösung von Gastkarten (zu 2 X) gestattet, deren Ertrag den, Zwecken der Kriegs für sorge gewidmet ist. Der Krieg. Telegramme des k. k. Teiegraphen-Korrespondenz Bureaus. Öfterreich - Ungarn. Vom nördlichen Kriegsschauplätze. Wien, 16. Februar. Amtlich wird Verlautbart: 18ten Februar 1915. An der Karpathenftont von Dulla bis Wyszkvw ist die Situation im aüqcmeinen unverändert. Auch gestern wurde nahezu überall heftig gclä'mvft. Die zahlreichen auf die Stellungen der Verbündeten versuchten Angriffe der Nüssen wurden unter groften Verlusten für de»» Gegner zurückneschlagen. Der Feind verlor hiebei auch 32« Mann an Gefangenen. Durch die Vesilmahme von Kolomen ift den Nüssen cin wichtiger Stichpuult in Ostnalizien füdlich des Dnjcslr entrissen. Aus der Rich' tung von Stnniölan führt das Vorgehen feindlicher Vcr» stiirlungen .zu ucuerlichcn «roßeren Kämpfen nördlich Nndjworna m,d nordwestlich Kolomea, die noch andauern. In der Bukowina ift der Gegner über den Pruth zurückgeworfen. Czernowii, wurde gestern nachmittags von unseren Truppen beselit. Die Nüssen zugcn in der Richtung auf Nowosiclica ab. In Nussisch-Pl'len und in Westnalizien nur Geschütztamvf und Geplänkel. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höser, Feldmarschalleutnant. Kein Brief des Kaisers an die Kinderwelt. Wien, 18. Februar. Mehrere in» und ausländifche Zeitungen veröffentlichten den Text eines Ariefes Kaiser Franz Josephs an die Kinderwelt seines Reiches. Es fei festgestellt, daß ein solcher Brief nicht existiert. Die Altion der Kricaspatemchaft. Wien, 18. Februar. Erzherzogin Zita hat das Protektorat über die Aktion der Kricgsftatenschast übernommen. Cine Spende dcs Erzherzogs Franz Salvaior fllr die Soldaten im Felde. Wien, 18. Fcbrua-r. Erzherzog Franz Salvator, Gene« ralinspektor dcr freiwilligen Saniiätöpflcge, hat zur Für. dcrunL der Aktion zur Beschaffung von Iute-Fuhwickcln und wasserdichten Fußlappen für unscre Soldaten im Felde 10.MY i< aespendet. Deutsche Stimmen zu unserem Vormarsch. Berlin, 18. Februar. In einem „Ein frisches 2or. beerblatt im Nuhmcölranz der Doppelmona-rchie" betitele ten Artikel hebt der »Lolalcmzeiger" die Schwierigkeiten der Aufgabe hervor, die der österreichisch-ungarischen Ar. me« von Kriegsbeginn an zugeteilt war und weift darauf hin, wie die österreichisch-ungarische Heeresleitung w vollkommenster Weise diese Aufgabe erfüllte, selbst dann. wenn es galt, kleinere Vorteile und Erfolge zum Wohle des gröberen Ganzen zu opfern. Ohne die Kämpfe in dir Hentralkarpathen zu berücksichtigen, wo deutsche und oster, reichisch-ungarische Truppen Schulter an Schulter tapfer? Taten verrichten, gilt es heute nur die rein österreichisch-ungarischen Waffentaten hervorzuheben, die zur auyer ordentlich energischen, tapferen und schnellen Säuberung der Bukowina geführt haben. Der Nrtitel schildert oi schwierigen Gebiigsstellungen, in denen sich die Russei, verschanzt hatten, und erklärt, der Ruhm, den Feind aue derartigen Stellungen geworfen zu haben, gebührt dew tapferen üsterreichischcuuaarischcn Heere, das, strategisch hervorragend geleitet, wie eme Windsbraut die lttujjen n 5ei Front und in den beiden Flanken gleichzett'g paclic ^ie östcrreichnch'Uligarischcil Truppen haben wunderoa' chnell dl) gefüllte Munitionswagen, Scheinwerfer und unzählige beladcne und bespannte Fahrzeuge. Mit einer weiteren Erhöhung dieser Zahlen darf gerechnet werden. Oberste Heeresleitung. London, 18. Februar. „Daily News" melden aus Nordfranlreich Uom 16. d. M.: Längs dcr ganzen Linie machen die Deutschen wieder heftige Angriffe. Bei Apern drangen sie im massigen Keil vor und durchbrachen unsere Linie. Unter einem Hagel von Artillerie- nnd Infan-tericfcuer kam es zum Handgemenge. Veidc Teile hatten schwere Verluste. Es wurde selten Pardon gegeben. Der Deutsche Kaiser über den Sieg in Ostpreußen, Berlin, 18. Februar. Das Wolff-Vureau meldet: Dcr Kaiser nnd König machte gestern demf Reichskanzler vnn dem glorreichen Änsgange der Wintcrschlacht in Ma-surcn telegraphisch Mitteilung. Der Kaiser hob dabei besonders hervor, wie sich lintcr seinen Augen die neuen Verbände ebenso trefflich bewährten wie die alten Ost-trupftcn. „Vom Landsturmmann bis zu den jüngsten Kriegsfreiwilligen wetteiferten alle, ihr Bestes für das Vaterland herzugeben. Weder grimmige Kälte, noch tiefer Schnee, weder unergründliche Weyc, noch Zähigkeit des Gegners vermochten ihren Siegeslauf zu hemmen. Unsere Verluste sind glücklicherweise gering. Der Kaiser gedenkt dann in seinem Telegramm dcr glänzenden Führung der Operationen nnd sagt zum Schluß: „Meine Frende über diesen herrlichen Erfolg wird beeinträchtigt durch den Anblick des einst so blühenden Striches, dcr lange Wochen in den Händen des Feindes war. Bar jedem menschlichen Fühlen, hat er in sinnloser Nut auf der Flucht fast das letzte Haus und die letzte Scheune verbrannt oder sonst zerstört. Unser schönes Masurenland ist eine Wüste. Unersetzliches ist verloren, aber ich weiß mich mit jedem Deutschen eins, wcnu ich gelobe, daß das, was Menschcnlraft vermag, geschehen wird, um neues, frisches Leben ans den Ruinen erstehen zu lassen. Die Feier 5cs Sieges an den masurischen Seen in Brüssel. Brüssel, 18. Februar. Zur Feier des großen Sieges an den mafurischcn Seen fand gestern abend ein großer Zapfenstreich statt. Musikkapellen durchzogen die Stadt und nahmen am Schlüsse vor dem Parlamentsgebäude Aufstellung. Dort fanden sich auch der GencralaMverneur, viele Offiziere und Beamte ein. Ein evangelischer uud ein katholischer Geistlicher hielten Ansprachen. Unfall eines deutschen Luftschiffes. Berlin, 18. Februar. Wie das Wolff-Vurecm erfahrt, ist daö Luftschiff Llll auf einer Erkundungsfahrt bei Südsturm infolge Motorhavarie auf dcr Insel Fame an der Westküste IütlandZ niedergegangen. Daö Luftschiff ist verloren, die Mannschaft gerettet. Italien. Die Kammer. Nom, 18. Februar. Die. Kammer Hal ihre Arbeiten wieder aufgenommen. Die Abgeordnclcn sind fast vollzählig erschienen. Auf der Minislerbauk haben Minister-Präsident Salandra, Minister dcs Archcrn Sunnino nnd alle übrigen Minister Platz genommen. Alle parlamentarischen Notabilitäten, darunter Giolitti und Nctollo, sind anwesend. Präsident Mar corn gedenkt in bewegten Nortcn dcr Opfer dcs Erdbebens und drückt den Wunsch a-us nach einer Wiedergeburt der verwüsteten Gegenden. Unter den lebhaftesten Beifallskundgebungen entbietet er dem König, der stets als erster an die Unglücksstätten eile. dem Heer und der Presse seinen Grus;. Ministerpräsident Salaudra seht, nachdem cr seinerseits den Opfern seineu Gruß entboten, die von dcr Regierung zu Gunsten der von dem Unglücke heimgesuchten Bevölkerung getrof. seilen weitreichenden Mahnahmen auseinander und bringt einen bezüglichen Gesetzentwurf ein. Frankreich. Die Sozialisten für dcn Krieg. Paris, 18. Februar. Die sozialistischen Parlaments. Mitglieder traten Mittwoch zusammen. Dcr Londoner Bcschluhantrag, worin die Sozialisten der verbündeten Mächte den Willen aussprcchcn, den Kampf bis ans Ende fortzusetzen, fand einstimmige Annahme. Angriffe gegen die französischen sozialistischen Minister. Paris, 18. Februar. Die Beschlüsse des Londoner Sozialistenlongresses erregen in der ganzen Presse, mit Ausnahme der sozialistischen, einen wahreu Ent-rnslungssturm. Schou die Äußerungen Sembats und Guesdes, daß die Völker frei über sich verfügen müßten, und daß die französischen Sozialisten nach dem Kriege deu deutschen Sozialisten die Hand reichen wollen, werden scharf angegriffen mit dem Hinweise darauf, daß Elsaß-Lothringen ein integrierender Bestandteil Frankreichs sei und nichts zu wählen habe. Besonders werden Sembat und Guesde angegriffen, weil sie als Vertreter der französischen Regierung gegen das russische Regime zu protestieren wagten. Am schärfsten äußerte sich „Libertc", welche bereits gestern angedeutet habe, daß Sembat und Guesde im Ministerium uicht am rechten Platze seien. Die Zensur. Zürich, 18. Februar. Der französische Mitarbeiter, der „Neuen Züricher Zeitung" schreibt, die Icnsnr in Frankreich habe seit kurzem eln wachsames Auge auf die aus« limbischen, besonders die schweizerischen Zeitungen, welche bei den Franzosen mangels einheimischer Informationen ein sehr begehrter Artikel sind. Die Intellektuellen suchen sich solche bei jeder Gelegenheit zu verschaffen. Vermerke auf den eingehenden Nummern lasseu cruf die strengste Kontrolle an der Grenze schließen. Auf seine Beschwerde bei dcr Gesandtschaft erhielt dcr Mitarbeiter deS ob» genannten Blattes die Antwort, bei der. Souveränität der Militärbehörden hätten die Reklamationen wenig AuSsichl auf Erfolg. Ein neues lenkbares Luftschiff. Paris, 18. Februar. Der „Temps" schreibt: Das neue lenkbare Luftschiff „Pillltre de Rozier" unternahm gestern seine erste Fahrt, die zwei Stunden dauerte. Während der Fahrt wurde Paris überflogen. Das kanadische Kontingent in Frankreich eingetroffen. Ottawa, 17. Februar. Im Unicrhansc verlas Premierminister Borden eine Depesche des britischen Kolonialsekretärs, daß das kanadische Kontingent wohlbehalten in Frankreich eingetroffen sei. Her Seekrieg. Ein französischer Dampfer von einem deutschen Unterseeboot versenkt. Paris, 17. Februar. Nach einer amtlichen Mcldnna. entdeckte Dienstag nachmittags der französische Dampfer „Villc de Lilie" auf der Fahrt von Cherbourg nach Dun-kirchcn nördlich des Leuchtturmes von Barfleur ein deutsches Unterseeboot. Der Dampfer versuchte zu entfliehen. Das Unterseeboot holte ihn jedoch ein nnd versenkte ihn mittelst Bomben, die in das Innere des Dampfers gelegt worden. Das Unterseeboot gab der Besatzung des Dampfers zehn Minuten Zeit, um sich zu retten. - Nach Versenkung dcs Dampfers tauchte das Unterseeboot unter nttd verschwand. Der stellvertretende Lhef deß deutschen AbmiralstabeS über den Nntetseebsotslriea. Verlin, 18. Februar. Die «Vossische Zeitung" ver. öffentlicht eine in den amerikanischen Blättern enthaltene Unterredung des stellvertretenden Chefs deS deutschen Admiralstabes mit dem amerikanischen Viarincattachö Gherardi über den Untcrseebootslrieg. Die Unterredung entspricht im wesentlichen der deutschen Note und ent. hält einen Hinweis darauf, dah Deutschland genügend Untersceboots-Strcitkräfte hat, um England in eine Lage zu bringen, in der es selbst Mangel an Nahrungsmittel leiden werde. Die Unterredung enthält ferner Details über den in dcr Note gemachten Vorschlag, wonach ame» ritanische Schiffe, die durch den Kanal in die englischen Häfen fahren, von einer Anzahl amerikanischer Kriegs, schiffe lands ernxrrtet und durch einen Teil der englischen Gc^ Wässer, we^HP von Deutschland als gefährlich erklärt wurden, begleitet loerdcn sollen. Nach den Negeln des inter« nationalen Seegcsetzes seien von Kriegsfahrzeugen be» gleitete Handelsschiffe leiner Untersuchung unterworfen, aber das Land, dem sie angehören, sei bei seiner Ehre ver» pflichtet, dafür gu sorgen, daß sie leine Konterbande an Vord führen. Deutschland sei durchaus bereit, einer sol» chen ehrenwörtlichen Versicherung Amerikas zu ver» trauen. Die rnalisck)e Antwort auf dio amerikanische Note. London, l8. Februar. Die Antwort Greys auf die amerikanische Note an England sucht darzulegen, daß die englischen Sceoperationcn, den ameriikanischen Handcl mit ncntralen Ländem nicht vermindern; im Gegenteil, nach der amtlicheil amerikanischen Statistik war Ameri-las Ausfuhr nach England und dessen verbündeten La'N' dem in den ersten vier ilricginonalcn nm mehr als V Millionen Dollar gesunklcn, während die Ausfuhr nach den neutralen Ländern um mehr als um 20 Millionen gestiegen sei. Daraus folge, dah ein wesentlicher Teil des Handels mit den Neutralen für die.feindlichen Län dcr bestimmt war. England habe dnrch das Aushalten dcr neutralen Schiffe den hannloscn neutralen Handel weit weniger beeinträchtigt, als dcr feindliche durch die Mincn, welche die neutralen Schiffe zerstörten. Die Ani-wort zählt die Konzessionen aus, die England machte, um die Unbequemlichkeit, die,mit dcr Untersuchung oer Schiffsladungen verbunden war, zn mildern. Übrigens falle die Unterscheidung zwischen Lebensrnittel für die Zivilbcvöllcnma. nnd für die Streitlräftc weg, wenn dcr Unterschied zwischen Zivilbevölkerung und bewaffneter Macht selbst wegfalle, wie es in Deutschland der Fall ist. Während aber England beinüht sei, die Schädigung dcr Neutralen zu vermeiden, nötige Deutschlands 'Ab sicht, Handelsschiffe und deren Ladungen zu versenken, ohnc die Neutralität und den Charakter festzustellen und ohnc füc die Sicherheit ihrer Mannschaften zu sorgen, die britische Regierung ihre Interessen zn schützen. Grey hofft, daß, wenn es erhellt, dah Englands Sceoperario-nen den amerikanischen Handel mit den Nmtrcücn N'cht vermindern nnd Englands Methoden mit den fundamentalen Grundsätzen des Völkerrechtes übereinstimmen, es der amerikanischen Regierung einleuchten werde, daß die britische Regierung, bisher bestrebt war, ihre Rechte als kriegführende Macht mit jeder möglichen Rücksichtnahme für die Neutralen auszuüben. ^ine dänische Stimme Über die Seesperre Über England. Kopenhagen, 18. Februar. „Extiabladet" schreibt: Wie lehr man in England über die deutsche Drohung spotten mag, so hatte sie doch in der gesamten übrigen Welt ganz 7<1ondeie Wirtungen. ES hecht nun, datz die Teutschen ganz England mit Sprengmmen umgeben wollen. Kann man über die Beherrscherin der Meere mehr spotten? Wenn dies möglich ist, so ist der 13. Februar der englischen Weltherrschaft letzter Tag. Die deutsche Blockabc, erllärung enthält nichts Überraschendes. Dcr Hauptpunkt des PlaneS ist die Nmlcgung dcr Inseln mit Minen und als Stütze dafür dcr energische Kampf der Unterseeboote gegen die englische Handelsflotte. Man versuchte auf eng« lischer Seite, die Gefahr dnrch Übermalen der Schiffe mit neutralen Farben gu, mildern. Gegenüber Minen hilft dies ja nichts. Nach der Erklärung der deutschen Admiralität wird cs auch gegen Unterseeboote wenig nützen. Man muß annehmen, wenn die, Deutschen eincn Aushungc« rungskncg gegen England führen, wäre die Kriegführung, die englische Schiffe mit so plumpen Kniffen, wie übermalen der Schornsteine nnd Seitcn, durchschlüpfen Iies;c, geradezu lächerlich. Von deutscher Seite soll die Aufhebung der Vlockadc angeboten worden fein, wenn England die Einführung von Lebensmitteln für die deutsche Vebölkc« rung zulasse. Es ist kaum glmibhaft, dah die deutsche Diplomatie mit dieser Möglichkeit rechnet. England hat vorderhand gegen Dcutschlcurd keine andere Waffe mehr, als den Aushungerungsplan. Diese Waffe sollte es wohl gar au8 humanen Gründen niederlegen? Es ist eine offenkundige Tatsache, datz Englands AnöhungcrnngZpIan begann. Jetzt griffen die Deutschen dcn Gedanken auf: Keine Rücksicht, sondern nur Machtvcrhältnisse wcrden jetzt über den Sieg oder Tod Englands entscheiden. Auch die Note der nordischen Mächte kann darnn nichls ändern. „Deutschland wirb aezwunacn sei», eine Seeschlacht anzunehmen". Kovenliaaen, 17. Februar. „Nationaltidende" gibt eincn Artitcl des „Daily Chronicle" wieder, worin es heiht, Englands glückliche Lage im Verhältnis zu Deutsch« land und unsere vorzüglichen Mittel, die Handelsblockade effektiv M gestalten, setzen nns in Stand, cincn so ernsten Druck auf Deutschland cmsznüben, dcch Deutschland ge« zwungen scin wird, cine Seeschlacht anzunehmen. Gin außerordentlicher Kriegsrat in London. Kopenhagen, 18. Februar. „Nationaltidende" meldet aus London: Heute fand ein außerordentlicher Laibacher Zeitung Nr. 40_______________________________307_____________________________________19. Februar 1915 Kriegsrat statt, auf dessen Tagesordnung als einziger Gegenstand die deutsche Blockade und die an 'ikanische Note standen. Anwesend waren Preminierminister Asquith, Staatssekretär des Äußeren Grey, Kriegsminister Kitchener, Schatztanzler Lloyd George, der «rste Lord der Admiralität Churchill und Admiral Lord Fisher. Die Kopfzahl für die englische Marine. London, 18. Februar. Das Unterhaus nahm die von der Admiralität geforderte Kopfzahl von 250.000 Mann für, die Marine mit einer entsprechenden Besoldung an. Die Entfernung feindlicher Untertanen von Schiffen in britischen Kolonialhäfen. Washington, 18. Februar. (Reuterbureau.) Der britische Botschafter teilte der Regierung der Vereinigten Staaten mit, daß feindliche Untertanen auf den Schissen, welche die wichtigsten britischen Kolonialhäfen anlaufen, zukünftig von den Schiffen entfernt und zurückgehalten werden können, gleichviel, ob sie zur Besatzung oder zu den Passagieren gehören. Die holländische Schiffahrt. Rotterdam, 17. Februar. Der „Nieuwe Rotter-damsche Courant" meldet: Die Holland - Amerika-Linie gab in London bekannt, daß ihre Schiffe auf den Fahrten nach den Vereinigten Staaten (Cuba. Mexiko) ihren gewöhnlichen Kurs durch den Kanal beibehalten werden. Amsterdam, 18. Februar. Die Blätter melden nach Angaben von maßgebender Seite, daß die niederländische Negierung den Schiffahrts-Gesellschaften völlig stcie Hand läßt, wie sie es wegen der Fortsetzung der Schiffahrt in dem neuen Kriegsgebiet halten wollen. Die Zeitungen bringen wiederum die Meldung, daß man in offiziellen Kreisen gegenüber den kommenden Ereignissen eine rein abwartende Haltung einnimmt.' Die dänisch-holländische PostVerbindung. Kopenhagen, 17. Februar. Wie „Beilingske Ti dende" meldet, werden diplomatische Verhandlungen mit Holland geführt, um Mittel festzustellen, wie die PostVerbindung trotz der Blockade gesichert werden könne. England Die Teuerung. London, 18. Februar. Die Arbeiterpartei beabsichtigt, wie der parlamentarische Korrespondent des ,Daily Telegraph" berichtet, im Unterhaufe wegen der zunehmenden Teuerung der Lebensmittel einen direkten Appell an das Parlament zu richten. Rußland. Die Versorgung Rußlands mit Geld. Lmldon, 17. Februar. Im „Daily Telegraph" schreibt oer Redakteur des handelspolitischen Teiles: Der Welthandel wird bald erleichtert werben. Ich hatte eine Unterredung mit dem Finanzminister Bark, der sagte, daß keine Absicht mehr bestehe, eine englisch-franzosisch-russi-sche Anleihe aufzunehmen Jedes Land werde eine Anleihe seinem eigenen Markte auskneten. England sei jedoch, wenn dies notwendig sein sollte, bereit, Rußland einen Kredit von 40 Millionen Pfund zu gewähren und garantiert Rußland weiterhin jede mögliche Summe, die es zu militärischen Zwecken wünsche. Rußlands Geldmittel könnten daher als unerschöpflich angesehen werden Solle eo schwierig werden, Rußland einen Kredit zu eroffnen, so wollen Frankreich und England je 25 Millionen bereit halten, was für eine längere Periode als ausreichend für den russischen Bedarf angesehen irird. Die Preissteigerung in Petersburg. Petersburg, 18. Februar. Nach Feststellungen der städtischen Untersuchungskommission sind seit Veginn des Krieges in Petersburg die Preise wie folgt gestiegen: Salz um 57, Roggenmchl um 18, Hirse um 21, Buchweizengrütze um 51, Butter um 30, Fleisch dritter Sorte um 26, Milch um 25, Zucker um 14, Hafer und Heu um 12 bis 23 Perzent. In Moslau ist die Preissteigerung noch viel stärker. Die Zerstörer der deutschen Ladn: in Motzlau freigesprochen. Woslau, 18. Februar. Die Teilnehmer an den Zerstörungen der deutschen Läden in Moskau sind freigesprochen worden. Ein russisches Blatt über die Forderungen Japans. Petersburg, 18. Februar. „Nußlija Vjedomosli" schreiben in ihrem Leitartikel: Die japanischen Forderungen an China bedeuten nichts anderes als eine Ägyptisierung Chinas. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Entente Japan eine genügende Bewegungsfreiheit in China zugestanden hat, aber natürlich nur in bestimmten Grenzen. Das jetzige japanische Programm übersteige diese Grenzen. Die Verwirklichung des Programmes ist vom Standpunkte der Iuteressen der europäischen Mächte vollkommen unzulässig. Vulgarien. Große Manöver im Frühling. Sofia, 18. Februar. Die „Agence tel. vulgäre" meldet: Der Kriegsminister verlangt die Gewährung eines Kredites von 5 Millionen Franken für die Durchführung von großen Manövern, welche im Frühling in bestimmten Militärbezirken stattfinden sollen. Diese Manöver sollen dazu dienen, die aus dem Kriege von den Jahren 1912/13 sowie aus den Operationen des gegenwärtigen Krieges gezogenen Lehren praktisch zu erproben. Zum Attentat in Sofia. Sofia, 18. Februar. Infolge des im Munizipal-tasino erfolgten Attentates wurde der Chef des Sicherheitsdienstes seines Postens enthoben. Auch mehrere andere Angestellte der Polizei wurden entlassen. Die Türkei Die Freude über den deutschen Sie« in Ostpreußen. Konftantinopel, 17. Februar. Die Nachricht vom Siege der Dcntschen in Ostpreußen wurde im Parlament durch Telegramme des Wolff-Bureaus betanntj, welche die „Agencc Mögraphiquc Milli" im Parlamente hatte anschlagen lassen. Gleich zu Veginn der Sitzung beschloß die Kammer unter begeisterten Kundgebungen für Deutschland, dein großen verbündeten deutschen Volke durch Vermittlung des deutschen Reichstages die Glückwünsche ausznsprechen. Die ganze Stadt ist mit Fahnen in den ortomanischcn, deutschen, österreichischen und ungarischen Farben geschmückt. Abends fand eine festliche Nelenchwng statt. ,^> Konftantinopel, 18. Februar. Sämtliche türkischen Blätter geben ihrer lebhaften Freude über den neuerlichen Sieg der deutschen Truppen Ausdruck, dessen große Bedeutung sie hervorheben, und zollen dem Feldhcrrngenic Hinocnburgs lebhaftes Lob. Veileguna des griechisch-türkischen Zwischenfalles. Konstnnti»opel, 17. Februar. Di? Prcsseleitnng über-sendet den Blättern folgende Mitteilung: Wegen der Be» leioigung, die dem Militärattache der griechischen Gesandt» 'chaft, Fregattenkapitän Kriezis, von einem Avilbeamten zugefügt wurde, hat sich der Polizeidirektor heute auf die griechische Gesandtschaft begeben und sein Bedauern über den Vorfall ausgesprochen. Der betreffende Beamte ist abgesetzt worden und wird vor Gericht gestellt werden. zionstantuiopel, 1?. Februar. Die endgültige Rege mng des türkisch-griechischen Zwischenfalles wird in hiest. aen ottomanischen diplomatischen Kreisen mit lebhafter Genugtuung aufgenommen. Der österreichisch-ungarische Botschafter Markgraf Vallavicini, der gestern mit dem Grohlvesir eine lange Unterredung hatte, konnte feitstrl len. welch versöhnlicher ie Tagsatzung wurde für den 23. Februar 1915 vorm. 9 Uhr, Zimmer Nr. 5 anberanmt. Der zur Wahrung der Rechte der Beklagten zum Kurator bestellte Oberoffizial a. D. Herr Anton Ionke in Gottschee wird sie so lange vertreten, bis diese ev. Erben sich bei Gerichte melden oder einen Bevollmächtigten namhaft machen. K. k. Bezirksgericht Gottschee, Abt. II.. am 15. Februar 1915. 355 V 198/14/8, N 204/14/9 Uersteigernngsebikt. Beim unterzeichneten Gerichte Zimmer Nr. 3 werden nachstehende Liegenschaften zwangsweise versteigert: 1. das Haus in Obertiefenbach Nr. 3 samt Grundstücken, Grdb. Einl. 3 auf 2657 X bewertet, am 3. März 1915, vormittags 9 Uhr, 2. das Haus in Altfriesach Nr. 15 samt Grundstücken, Grdb. Einl. 14 zur Hälfte, bewertet auf 1740 X 70 d, am 26. Februar 1915, vormittags 9 Uhr. Das geringste Gebot, unter welchem ein Verkauf nicht stattfindet, beträgt aä 1. 1799 X, aä 2. 1160 X 46 k. Die Versteigerungsbedingungcn und die diese Liegenschaften betreffenden Urkunden können beim unterzeichneten Gerichte, Zim-mer Nr. 4, eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Gottschee, Abt. II., am 21. Jänner 1915. 365 8a 7/15/1 Ansgleichsedikt. Eröffnung des Ausgleichsverfahrens über das Vermögen der Emma Linkovec, Geschäftsinhaberin in Laibach, Staritrg Nr. 8. Ausgleichskommissär Rudolf Perschc, k. k. Oberlandesgerichtsrat. Ausgleichsverwalter Johann Stiene, k. k. Steneramtsadjnnkt i. R. in Laibach. Tagsahung zum Abschlüsse eines Aus-gleiches bei dcm genannten Gerichte, Zim-mer Nr. 123, am 23. März 1915 vor-mittags 10 Uhr. Anmeldnngsfrist bis 14. März 1915. K. k. Landesgericht Laibach, Abt. III., am 15. Februar 1915. 371 E 34/15/15 Dražbeni oklic. Dne 13. marca 19 15, prepoludne ob 10. uri pri tern sodišèu v izbi Stev. 21, na podstavi s tern odobrenih pogojev dražba aledeÈih nepremiènin: zemljišèa vlož. st. 241 k. o. Ukrog, hiša z gospodarskim po-slopjem, 6 gozdnih parcel, 4 njiv, 4 pašnikov, 2 vinogradov t vrednosti 6044 K in pritikline v vrednosti 20 K. Pod najmanjsim ponudkom, ki znaša 4029 K 32 h, se ne prodaja. C. kr. okrajno sodišÈe v Litiji, odd. II, dne 8. februarja 1915. 361 Eirm 86, Einz I 292/4 Premembe pri že vpisani firmi. V registru se je vpisala due 10. februarja 1915 pri firmi: besedilo: Ant. Trevn sedež: Sava naslednja prememba: Podelila se je prokura gospodièiii Mariji Perne - Trevn, ki bode za tvrdko tako podpisala, da bo pod besedilo tvrdke, ki bo natisnjena s žtampilijo ali pisana lastnoroÈno ali pa napiaana tudi po kaki tretji cjsebi podpisala lastnoroÖno svoje ime z oznaÈbo pro-kure. C. kr. deželno kot trgovsko sodisèe r Ljubljani, odd. III., dne 10. februarja 1915. 362 Firm. 102, Gen. I 48/25 PrnnembB pri iz vpisani zadrugL V zadružnem registru se je ypisala-dne 10. februarja 1915 pri zadrugi: Okrajna posojilnica v Litiji, registrirana zadruga z neomejeno zavezo, naslednja prememba: Izbriše se Josip Kobler, ypise pa Mihael Damjan, poBestnik in Èerljarski mojster v Litiji. C. kr. deželno kot trgorsko sodiäce v Ljubljani, odd. III., dne 10. februarja 1915. Da dereeit nicht reisen lasse, offeriere nur an Kaufleute, Militärbehörden, Spitäler ptT Trikot -^räsclie -Jp| Hemden, einfach Futter, gerauht, zirka 80 cm lang E 2160 337 16—6 „ doppelt „ »/„ Besch. „ 80 „ „ „ 28 — Hosen, „ „ „ „ „ 110 „ „ „ 25 — „ extra schwer, doppel „ „ 110 ,, ., „ 80"— Preis« per Dutzend rein netto Kaesa, ab Wien per Nachnahme, oder Wiener Referenzen. Albert Matzner, Wien, I., Kohlmessergasse 8. Bettfedern und Daunen in grosser Auswahl und zu sehr billigen Preisen empfiehlt die Firma «» ^ j&. d L. Skaber ne, Zaibaeh. K. t jrii all österr. Boflen-Creflit-Anstalt. —*¦*— Bei der am 15. Februar 1915 stattgefundenen hundertsiebenuudfiinfzigtteu VerloBung der 3°/0igen Prämien-Schuldverschreibungen, Emission 1880, der K. k. prir. allg. ögterr. Bodeu-Credit-Anetalt wurden folgende Obligationen gexogen: In der Gewinstziehun«: Serie *3862, Nr. 92 mit K 90.000; Serie *3255, Nr. 86 mit K 4000; Serie 120, Nr. 51 mit K 2000; Serie *3044, Nr. 71 mit K 2000. In der TllgungBziehnnflr mitr dem Mindestbetrage von K 200 die Nr. 1—ICK) der Serien 14, 129, 363, 431, 480, 662. 792, 1108, 1679, 1710, 1970, 2010, 2148, 2367, 2852, 8131, 3396, 3418, 8481, 3573, 3636, 3816, 3876, 3959. Die Einlöeung der getogenon Prämien-SchuldverBchreibungen erfolgt V0BI l.JUBi IW5 an durch die Kaata der K. k. priv. allg. östorr. Bodon-Credit-Anstalt in Wien. Mit di«Hfia Termiue erlischt die weitere Veninsang. — Die Coupons verloster Prämien-Schuldverschreibungen werden zufolge Art. 133 der Statuten zwar auch fortan ausgezahlt, jedoch wird der Betrag derselben bei der Einlösung der Schuldverschreibungen vom Kapital in Abzug gebracht. — Für die Prämien - Schuldverschreibungen, welche mit dem Mindestbetrage von K 200 gezogen wurden, erhält der Besitxer Debst dieöem Betrage von E 200 einen mit derselben Serie und Nummer bezeichneten fiewinstseheii, welcher auch weiter an den Gewinstziehungen teilnimmt. 377 Die nächste Verlosung findet am 15. Mai 1915 statt V»ll8t8ndige ZiehnngHlisten einschließlich der Kestaiton sind an d«r Kftgsa der K. k. pri?. »Hg. osttn. Boden-Cr«dit-AmitaH kostenlos erhSlUioh. * Gewinstschein. Wien, den 15. Februar 1916. Dl# Direktion. XW"Bmr Angst vor der asiatischen Cholera, ilenn wir können uns vor dieser Seuche dim h iiygienisehe Lebensweise sicher schützen. Halten wir unse en Magon in Ordnung und trachten wir auf grüßte Reinlichkeit. WasoJien wir öfter nm 1 age Gesicht und Mämlc unf Werkm. Hafnlohen l.Sa. Lehrfabr.Progr.fr. 2813 6—i %0> k. 0. k. Generalstabskarten Maßstab 1: 75.000. Preis per Blatt 1 K in Taschenformat auf Leinwand gespannt 1 K 80 h. ® ® © lg. 90D Kleiuayr 5 fei Banter&s Baohhandlanff Druck und Nerla« von Jg. v. ttleinmayr ck Fed. Vsmberg.