../reiht«, »-WM. »ild»i,g str M.« MMM ZtilW. Rr. ANA. Mittwach, V. Stovember t8««. v. Jahrgang Die ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch nnd Freitag. Preise — fiir Marburg: ganAhrig e fl., halbjährig 8 fl.. vierteljährig 1 fl. 50 kr; für Zustellung ins Hauß monatlich 1v kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Sinfchaltung mit 10, beizweimaltger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 30 tr. Jnseraten-Skempelgcbühr kommen. Zur .gi'schichte des Tages. Die Erwartung, der neuernannte Minister deS Aeuieren werde mit einem förmlichen Programm vor die Oeffentlichfeit treten, dürste siä» ta»»m erfüUcn. Freiherr von Beust hat sich darauf beschräntt, cin Rundschreiben von überlvitgend geschäftlicher Ratur an die östcrreichi schen Gesandtschaften zu erlassen, daS nur einztlne politische Winke cnt-hält. An mehrerrn Stellen ist dasselbe bemüht, jeite Auffassung zu ent-traften, wonach die Uebernahme veS Ministeriums durch Herrn v. Beust eine Preußen feindliche Bedeutung hätte. DaS Rundschreiben erklärt auS« drücklich, daß der neue Minister, indem er den Sachsen auSzog. auch seine politische Vergangenheit mit Ausschluß der gesammelten Erfahrungen von sich warf; Hcrr v. Beust bezeichnet eS sogar alS ein „seltsames Ber-geffen" seiner Pflichten auf seiner neuen Laufbahn, wenn man ihn für fähig halte» wollte, in fein neucS Amt eine Vorliebe oder einen Trol! mit hinüberzunehmen, von denen er sich übrigens frei fühlt. Der neue Minister beauftragt die österreichischen Vertreter im Auslände. dicS an den betreffenden Höfen ausdrücklich zu erklären; er verwahrt sich feierlich gegen den Verdacht, in Wien daS Zielen und Treffen inS Schwarz-weiße, das er in Dresden mit Borliebe betrieben, fortsetzen zu wollen. Das Rundschreiben scheint unS die von ihm allerdings anerkannte „Noth« wendigkeit einer Politik dcS Friedens und der Versöhnlichkeit" nicht stark getiug zu betonen, und kritische Beurtheiler in Berlin könnten sogar finden, daß die iietreffeitde Stelle durch jene andeke in ihrer Wirknng einigermaßen beeinträchtigt wird, tvelche eS den Vertretern Oesterreichs zur Pflicht macht, sich mehr als je auf iiire Würde eifersüchtig zu zeigen. Die preußische Presse ist, wie nicht andcrS zu erwarten stand, eifrigst bemüht. auS der Ernennung deS Freiherrn von Beust zum öfter-reichlschen Minister politisches Kapital zu schlagen. Die KreuzzeituNj^ will diese Thatsache nicht kritisiren, sondern nur sich klar machen, waS sie sür Preußen zu bedeuten habe und schließt: „Für unS hat nur die materielle Seite der Sache Bedeutung. Materiell aber ist eS nicht ohne Werth, genau zu wissen, woran man ist. nnd getvisser diplomatischer Fühlungen Ersparung an sändlichen Zebäuden. Von F Germar. Verwerflich ist offenbar jede Ersparung an Gebäuden, welche der Dauerhaftigkeit derselben schadrt oder ihren Zlvecken Nachtheile verursc,cht. Gibt eS aber Metlzoden. welche lvenigstcnS bei den vielen auf dem Lande nöthigen oder nützlichen Gebäuden den Kostenpunkt bedeutend herabsetzen und dennoch nicht bloß fiei von jencn Ucbtlständen sind, so wird eS Pflicht, darauf aufnlerksam zu machen, um dem Landmann, dem kleinen ländli chen Fabrikanten und armen Geineindcn die Last zu erleichtern, welche diese alle durch die Zinsen und Unterhaltung kostbarer Getiäude drückt und den Elaat wie Private an der Ausführung mancher wohlthatigen nnd wünjchenSwitrdigen Anstalten hindert. Daher erlaube ich mir, die Aufmerksamkeit auf eine zweite Vauart »u lenken, tvelche bereits srit länger als einem Menschenalter die Probe bestanden hat. Es ist dies die Bauart, tvelche der Herzog zu SchleSivig Holstein-Sonderburg Augustenburg seit vielen Iahren auf seinen vormaligen Bc fitzungen durch seinen dortigen Architekten Grotrian angewendet hat. Wenn nun aber der Leser erfährt, daß hier von einem Luftziegelbau die Rede ist. d. h. von Mauern, welche auS bloß an der Lust getrockneten und mit Lchmmörtel verbundenen Lehmstcinen gebildet sind, so ist sehr zu besorgen, daß er denselben sogleich mit ungünstigem Vorurtheile betrachten werde. Denn Lehmhütten stehen nicht ohne Ursache in schlechtem Ruf. und es Hilst wenig, daß die Assyrier und Babylonier große Prachtbauten von solchen Ziegeln aufführten, »veil ihr heißeS dürrrS Klima mit unserer kalten feuchten Luft nicht verglichen werden kann. Auch lvürden solche Bauten in unser« Klima gar schnell zerstört werden, wenn man sie ohne Schutz den verderblichen Einflüssen desselben preisgeben wollte. Wie aber ein solcher Schutz ihnen zu verschaffen sei. dieS war grade die schwierige Aufgabe, weil keine Bedeckung von Kalt oder Eement auf dem rohe» Lehm haftet. Rur die Vermittlung deS TheerS. der sich sowolzl mit der Lchmwand als mit dem Kalkputz auf's innigste verbindet und dem letztern. lvie die Erfahrung zeigt, eine unverwüstliche Dauerhafti.iknl verleiht, kann die schützende Bedeckung hervorbringen. Daher ward bei de» erwähnten herzoglichen Bauten folgendes Verfahren beobachtet: und Rücksichten im voraus überhoben zu sein. Wir kennen Herr» v. Beust, wir kennen seinen guten Willen — wir kennen aber auch seine Leistungsfähigkeit ; er hat bis jetzt noch alle» verdorben, was er in die Hand genommen hat. Daß Sachsen, welches eine solche Maßregel um jeden Preis hätte verhindern müssen, am härtesten davon betroffen wird, versteht sich von selbst. Herr v. Neust, als AuStvärtiger Minister in Wien, kann in Sachsen kaum etwaS Anderes bedeuten, als die nicht mißzuver« stehende Aufforderung an Preußen, überall auf seiner Huth zu sein und ohne Rücksichten dafür zu sorgen, daß die intriguante Hand aitS Wien überall nur preußischen Bajonnetspitzen begegne. WaS Herrn v. Neust selbst anlangt, so ist derselbe bereits so lange geheimer österreichischer Mi-nister gewesen, daß er eS wohl verdient, endlich auch öffentlich alS solcher anerkannt zu werden. Schon seit Iahren hat dieser Herr weder sächsische noch deutsche, sondern — zum Glück mit mehr Selbstgefälligkeit als Geschick — lediglich österreichische Politik getrieben. So ist es nur die natürliche Kons'quenz und der Lohn seiner bisherigen Thaten. daß man il)m nunmehr in Wien daS offizielle Zeugniß ausstellt. Auf die offiziösen Versicherungen des neuen österreichischen Ministers, nicht mehr ein so arger Preußenfeind sein zu wollen. a!S frühcr, legen wir »veder Werth noch Gewicht; wir stehen zum Glück auf unseren eigenen Füßen ziemlich fest." In Betreff der HeereSreform in Baiern sind zwei Fragen bereits entschielsen worden. Erstens soll die neue Heeresverfassung auf allgetneiner Wehrpflicht beruhen und zweitens ist die Aufhebung des söge« nannten „LoSsystemS" angeordnet worden. Die allgemeine Stimmung der bairischen Bevölkerung ist zwar für die Aufhebung der Losung und Ersatzmannstellung, allein sie richtet sich auch grgen das ausgedehnte preußische Wehrsystem, daß aller Wahrscheinlichkeit nach zu Grunde gelegt werden soll. Nicht mit Unrecht weist man auf die volkswirthschaftlichen Nachtheile desselben hin und beleuchtet daS entsetzliche Elend, welches wülirend deS letzten Krieges durch den Tod ihrer Ernährer so viele preußische Familien traf, denen die geringe staatliche Unterstützung zu viel zum Sterben und zu »venig zum Leben gibt. Die badische Landeszeitung brinat den Wortlaut jeuer Briefe, die Friedrich Hecker über die Zukunft Deutschlands ge« Das sür alle Materialen eineS Bauwerks gleich unentbehrliche fest und durch die nach den Umständen erforderlichen Vorbereitungen vor je-t'em Sinken vollkommen gesicherte Fnndament lvard auS gutgebrannten Mauerziegeln Mit gutem Kalkinörtel. und zlvar in der wegen der Feuch« tigkeit des BodenS erforderlichen Höhe deS Sockels aufgeführt, dann aber die obere Fläche desselben »viederliolt bis zum Glänzen mit heißem Theer bestrichen, um j<'de von unten durch die K^^pillarität der gebrannten Steine aussteigende Feuchtigkeit von der Lehmlvand alizuhalten. Auf diesen völlig getrockneten Tlieeranftrich folgte dann noch ein neuer, auf »velchen, so lange er noch klebrig war. eine einfache Schicht festgebrannter Mauersteine in guten Kaltmörtel gelegt lvard. Aus diese Schicht lvurden nun die ungenäßten Lehmsteine, »velctie aus hinreichend fettem und ziegelmäßig bereitetem Lehm geformt nnd vollständig ausgetrocknet waren, mit Let»m-Mörtel bis zur Valkenhöhe aufgeMliuert, unter welchen auf der innein Seite der UmfassungSmaucr eine Schicht gebrannter Steine oder eine dünne Mauerplatte gelegt ward, damit rncht durch den konzentirten Balkendruck ein Zerbrechen der ungebrannten Ziegel verursacht »verde. Nachdem darauf die Mauer bis zur Dachhöhe fortgesetzt war, wurde ihre Oberfläche eben so ivie daS Fundament gegen die (hier von oben) etwa durch das beschädigte Dach eindringende Feuchti^ikeit geschützt. Sobald nun die llmfassungSmauern aukgktrocknet lvaren. welches bei günstiger Witteruug in s.hr kurzer Z^it geschielit. weil der bloße Lehmmörtel nur »venig Nässe in dieselben geliracht tiat. lvurden sie nur einmal »nit heißem Tdecr bestrichen und warcn schon dadurch vorläufig gegen die atmosptiälischen Angriffe gesichert. Doch durften sie in diese« Zustande nicht bleiben, und zw >r nicht so sehr der unangenehmen schwär-zen Farbe »vegen. als weil der Tlicer ivieder bedeckt seiu muß. um nicht bald von Lust und Sonne zerstört zu werden. Daher erhielte» sie. nachdem der erste Theeranstrich ertzärttt »var. e'nen zvcitrn. um an diese», so lange er noch klebrig war. den Kalkputz anzuwersen und mit il»« einzureiben, ivodnrch derselbe nicht l,loß fest mit der Mauer verbünde» »vird. sondern auch di.rch d e Verinischun^ mit dem Theer ei»« weit größ-re Dauerhaftigkeit erhält. Es ivar Hol^theer. ivas zn Aug«stenb»rg angeivendet wurde, und ivlchrschcinlich wird Steinkohlenthcer die nämliche Wirkung haben, doch fehlt eS mir darüber an Erfahrung. Gewöhnlich sucht man noch vor dieser Bedeckiing die Umfassungsmauern unter Dach zu bringen, um durch anhaltendes Regenwetter w«»i- Ichrieben und welche von der „Kölner Zeitunk^" nun verdreht. auS dem Zusammenhang gerissen mitgetheilt werden, um die Auslassungen Heckelü über die kleinstaatliche Wirthschaft zu Gunsten großpreußischcr Bestrebun-t^en zu verlverthen und so den alten bcwälirtcn Rcpnlilikaner als Ver-theidiger Bismarcks auftreten zu lassen und die Mcnge zu täuschen. Die Stelle über Bismarck lautet ivortgetreu: „Zu all dem Wirrwarr sieht nur ein Mensch, was er will, der die Rücksichtslosigkeit^ Schlauheit, daS tyrannische Durch mit einer richtigen Würdigung seiner maulhcldigen Gegner und ihnen gezollten gründlichen Verachtung verbindet, ein Mensch, dem offenbar Strafford vor Augen schwebt und von dem es nnch nicht wundern sollte, wenn er dessen Porträt in seinem Arbeitszimmer ausgehängt hätte, das ist Bismarck; und der euch nächstens noch mit Nieterlegung des Vereinshandwerks und Redehaltens begnadigen ivird. Ist er schlau, so wird cr unter gehöiiger Gl^rantie nur die Arbeitervereine un« geschoren lt'ssen. denn von jeher hat der Despotismus den arbeitenden Fäusten, die selir bedenklich sind, geschmeichelt; daS bat Cäsur, daS hal Er, das liat man in Dänemark, als man den AbsolnliSmuS einfülirte. gethan." Wuter heißt eS: „Nehmen wir aber die Dinge, wie sie im gegenwärtigen Augenblicke liegen (sie können sich indeffen jede Stunde ändern), nnd fassen wir die Einberufung eineS Parlamentes inS Auge und die Einberufer. Die Antecedentien des Königs Wilhelm von 1848 bis zu der Klönung. da er „die Krone nalM vom Tische deS Herrn", haben seine innersten Gesinnungen sattsam offenbart, und Bismarcks Vergangenheit hat man zur Auffrischung unseres Gedächtnisses so genü-gend zusammengestellt und mit LichnowSky verglichen i^desscn Phrase an AuerSwald. als er von der Tribüne kam, wo er gegen die Demokraten gedo»»nert: Der Canaille Hab' ich eS mal wieder gesagt. unS unvergeßlich bleibt), daß Strafford, Castlereagh, Polignae. sot»ald wir den Namen Bismarck hören, sofort an unserem Geiste vorüberziehen, nur daß BiS-marck, wie mir ein genauer Beobachter schilderte, etwaS Burschikoses, an einen alten CtndenteN'Consenior Erinnerndes, sogar die Schmarre in, Gesichte an sich trägt. Was ist von solchen Einberufern eincS deutschen Parlamentes zu erwarten? Offenbar wird es blob einberufen, um k la Napoleons Luisraxe universel dasjenige zu vollbringen. !vaS die Beiden den übrigen europäischen Mächten gegenüber nicht wohl vollbringen durften, nämlich die Vereinigung unter den Zollern. . . . Ist das Parlament gefügig und bleibt gesügig, nun so wird man die harmlose Komödie auf Wohlverlialten fortagiren lassen, bis man eS überdrüssig, dann sucht man Händel (Lamm am Bach und Wolf) uud schickt die Akteurs heim. Oder eS ist ungefügig, dann kommt die Katastrophe früher und man regiert mit der Krone, genommen vom Tische des Herrn." — Ueber die Hoffnung der Republikaner sagt Friedrich Hecker: „Laßt sie Alle. Alle, unter einen Hut kommen, der Tell kann doch nicht ausbleiben, der Hut und Stange zerschmettert. Und bedenken Sie wohl, wenn Preußen erst Süddeutschland seinem projeklirten Kaiserreich einverleibt hat. so wird dessen auf der Bahn deS Republikanismus weit vorge« schrittener Westtheil in der Stunde eines BölkertageS von 1848 die Achillesferse deS neuen Empire sein, um tS zu verwunden, zu stürzen und die Republik aufzurichten." Die italienische Regierung hat einen neuen Plan zur Lösung der römischen Frage und eS soll wo möglich noch vor dem Ab' zuge der Franzosen darüber verhandelt werden. Diesem Plan zufolge verzichtet die italienische Regierung auf eine Uebersiedluvg nach Rom ; sie will die ewige Stadt al< den ausschließlichen Sitz der geistlichen Herrschaft deS PapsteS belassen, und keineswegs noch die bereits bestehen-den Gesetze zur Beschlagnahme deS Kirchenvermögens, sowie Auflösung aer gestört zu werden. Trat dieseS schon während der Maurerarbeit ein. so bedeckt man Ne obere Fläche der unvollendeten Mauer mit Strolj oder MtUten. Bielleicht aber dürfte cS vortheilhafter sein, eine hinreichende Menge von Bretterdächern neben der Mauer bereit stehen zu haben, um diese IM Au^^/nblicke der Ges.chr ohne Verzug auflegen zu können. Solche würden auch mit geringen Kosten sich lierst llen lassen, weil zu jedem Ban eine Menge von Brettern erforderlich sind, von denen je drU in il)rer natürlichen Länge durch wenige Nägel verbunden werden können, ohne dadurch für ihren später» Gebrauch Schaden zu leiden. ?st bei Errichtung der Sparren die Mauer noch nicht getlieert, so kann ein Platzregen auf den Lparren Sttöme vernisachen. welche die unbedeckte Mauer, wenn sie auf dieselbe triffen, ausspülen können, daher für eine Ableitung derselben rechtzeitig gesorgt werden muß. Die Feueressen sowie die russischen Schornsteine in den Wänden müssen aus gebrannten Steinen gebaut lverden, um sie vor Gewaltthä ligkeiten beim Reinigen zu schützen. Auch wurden die Einfassungen von Thüren und Fenstern auS gebrannten Steinen gemauert, doch scheint dieses meistens unnöthig. wenn nur dafür gesorgt wird, daß die Kantu» stumpswinklig sind. Am wenigsten tcher darf eS versäumt iverden. unler den Fenfterzargen durch untergeschobrnes Blech oder durch Konsolbänke das herablaufende Wasser von dir Mauer abzuleiten. Zur Berdi'chung wurden aus Augustenburg Strohdächer angewendet und mögen da. wo Stroh oder Rohr billig zu erhalten ist, wohl dii geringsten Kosten verursachen. Aber die grobe Feueisgefätirlichkut macht ihre Anwendung nicht ratlzsam Diese findet sich ungeachtet der früheren Besorgnisse nach mehrern Erfa^^rungen iveder bei den englischen Filzdä-chern. noch bei den neuern Steinpappdächein. und diese scheinen, wenn sie richtig gelegt werden, vor Allen andern Arten deri Borzug zu vtidienen Billiger als Ziegeldächer, belästigen sie das Gel^äude viel weniger, »vcil sie nur den fünfte« biS sechsten Theil des GelvlchtS haben; sie erspare'-daher viel am Gebälk, und ivenn sie einmal gehörig gedichtet sind, die bei den Ziegeldächern so lästigen jährlichen Reparaturen. Von Schiefer, und MetoUdächeen kann hier nicht die Rede sei«, iveil die ersttru ivenig-ftenS doppelt, die übrigen aber drei- bis achtmal so theuer als jene werden. Ist nun durch das Dach daS Innere deS GebäudeS gegen die atmosphärischen Angriffe geschützt, so kann man ohne Furcht vor denselben der geistlichen Genossenschaften überpflanzen. Rom würde zwar dem Namen nach als die Hauptstadt deS Königreichs proklamirt und der König aus dem Kapital gesalbt werden, dagegen verpflichtet sich die italienische Regierung, eine neue Hauptstadt in der Nähe von Rom zu gründen und eS soll hieju Terni. als der mittelste Punkt des Landes, ausersehen worden sein. TämmtlicheS päpstliches Gebiet würde als bei jeder Papst-ivahl neu zu bezeichnendes Lehen dem Königreiche zugeschlagen. Rom selbst würde eine Art Selbständigkeit, ledig von jeder Beeinflussung deS Vatikans oder der italienischen Regierung erhalten, die päpstliche Miliz ginge in den Bestand der italienischen Armee über, wogegen Truppen-theile dieser Letzteren alS Ehrenivache des PapsteS nach Rom verlegt würde»?. Selbstbegreiflich erlangen die Römer hiemit daS italienische Bürgerrecht und die Freizügigkeit in Italien. Jede Zollschranke würde fallen, nur die Post würde in die Verivaltung Italiens übergehen. Die ganze römische Schuld, sowie der bestehende Haushalt der geistlichen Herrschaft deS PapsteS würde der italienische Staat^^schätz übernehmen. Dieser Plan, von ivelchein übrigens der Papst schon Kenntniß haben soll, wird Von der streng nltramontanen Partei arg befeindet, die freilich, so lange nicht die Well zur Urschöpfnng zurückkehrt, jeden vernünftigen Borschlag von Seite der Fortschrittsmänner abzuweisen im Stande iväre. Im Vatikau wird um so lveniger an ein Abfinden mit Florenz gedacht, als man noch immer mit übermäßiger Verblendung Hilfe bei den katholischen Mächten sucht. Man will daS Aeußerste abwarten. gur Kunde vo« der Gesetzgebung. ill. Marburg, 6. November. Wenn die Regierung im RejchSrath erklärte, oder im Landtage durch ihren Vertreter erklären ließ: sie könnte einen Gesetzesvorschlag wegen dieser oder jener Bestimmung nicht zur Genehmigung vorlegen, so fügten sich entweder die Abgeordneten und eS wurde ein Gesetz gegeben, welche« dem Bedürfniß der Zeit nicht entsprach -- oder sie blieben standhaft und ihr Beschluß wurde nicht genehmigt. Und so ist eS gekommen, daß unser Vertrauen zur stetigen Entwicklnng dcS Rechtes geschivunden. daß lS dem Mißtrauen Platz gemacht, ja! daß daS gefährlichste Volks-übel — Hoffnungslosigkeit — tief sich eingeivurzelt. Um dieselbe zu bannen, muß die Verwerfung der Beschlüsse unserer Vertreter durch die höchste StaatSgeivalt nach anderen strengeren Grundsätzen geordnet werden. Behaupten die Minister, die Bestimmung eineS Vorschlages wider» spreche einem Gesetze, so versteht sich von selbst, waS in solchen Fällen bei Gesetzen mancher Staaten noch ausdrücklich bemerkt »vird — versteht sich von selbst, daß die letzte Erklärung deS VolkSwillenS gilt und keine andere. Betheuert aber die Regierung, ein Beschluß verletze die Verfassung — so darf sie in eigener Sache nicht selbst entscheiden und eS muß die Frage vor einem Reichsgerichte ausgetragen werden, an dessen Urtheil die Minister gebunden sind, wie die Volksvertretung. Die VolkSpärtei bat deßwegen mit allen rechtlichen Mitteln auf die Einsetzung eineS solchen Gerichtes hinzuwirken. Erklärt daS Ministerium, die Vertretung deS Volkes befinde sich nicht im Einklänge mit dem Willen desselben, ein Beschluß sei nicht im Interesse deS allgemeinen Wohles — dann ist sür diesen Fall jetzt schon in der Verfassung ein Mitte! vorgesehen; dann muß die Regierung zum Beweis ihrer Behauptung dieses Mittel anwenden: sie muß die die innern oder Scheerwände ausführen und mit den dazu vorbereiteten Umfassungsmauern in Verband setzen, nachdem derei, Fundamente zugleich mit den Fundamenten der Umfassungsmauern und unter den nämlichen Vorsichtsmaßregeln gelegt sind. Sollen die innern Wände geiveißt werden. so wird dee Kalkputz auf die nämliche Weise aufgetragen, als auf den äußern Mauerflächen. Wünscht man aber für Zimmer eine Tape-tenbedeckung, so wird der Theeranstrich der Wandfläche ganz weggelassen und statt desselben die letztere bloß mit Wasser abgerieben, um sie zu ebnen, nach dem Trocknen aber mit Leimwasser bestrichen, worauf die Tapeteil nnmittelbar aus die Wand aeklebt werden. Man ist dann sicher vor deill Salpelersrasi. der nur zu oft auS den gebrannten Steinen ausschlägt und t'ie auf die Wand geklebten Tapeten zerstört. Ich selbst habe im Ial)re I84t> ein Wohnzimmer gesehen, welches im Jahre 1811 auf die eben beschriebene Weise tapezirt war. Freilich waren in den fünf-nnddreisjig Iahren die Tapeten verräuchert und unscheinbar geivorden, aber nirgends abgesprungen oder sonst beschädigt, daher die neuen Tapeten nnmitt. lliar aus die alten geklebt werden konnten. Von der Dauerhaftigkeit und Festigkeit dieser Bauart hat ein großes Stallgebiude sür Racepfcrde, welches der Herzog im Jahre 1829 auf-sül>r'tt lieb, mir die überzeugendsten Beweise geliefert. ES war ungefähr zwölf Fuß hoch bis zu dem nicht mit Wasserrinnen versehenen Strohdach und hatte grade gegen Westen eine Länge von vielleicht hundert Auß. obne von dieser ^eite irgend einen Schutz z« haben. Der Mauer« putz dieser Wand war also den westlichen Stürmen und Regen völlig preisgegeben, und auch der Tropfenfall deS Dachs lvard au dieselbe ge-peitscht. Um so entscheidender war mir der Erfolg, den ich bei meiner letzten Prüfung im Jahre 1847 ivahrnahm. Denn ungeachtet der sorgfältigsten Untersuchung konnte ich damals, also nach neunjeha Jahre«, auf der ganzen weiten Wandfläche nicht einen einzigen Riß im Kalkputz, viel weniger irgend eine beschädigte oder abgesprungene Stelle entdecken, ivährend in Altona an manchen Prachtbauten, welche die nämliche Lage liaben. der Eement an vielen Stellen Reparaturen nöthig macht, ungeachtet die Gebäude kaum halb so alt sind alS jeneS. Auch haben Reisende, ivelche Augustenburg besuchten und um Erkundigungen gebeten lvaren. mir die Nachricht gebracht, daß jene Wand noch jetzt, also im Ganzen nach dreißig Jahren, sich «och in dem nämlichen Zustande befinde, worin ich sie Verlassen hatte. (Schluß solgt.) Bertretuntl auflösen und neue Wahlen ausschreiben — muß sich an daS Volk bkruseu. wie man in England zu sagen pflegst. Faßt die nrnge-wählte Vertretung denselben Veichluß, wie v,e aufgelöste, liat das Volk gegen die Regierung rntschiedcn — bann ist dieser der Grund entzogen, aus welchi'N sie sich gestilpt und sie darf die Vorlegung dcS Beschlusses zur Genehmigung nicht mehr verweigern. Die nächste Folge ist dann allerdings, daß eine Regierung, welche die öffentliche Meinung so verkannt, nicht mehr fähig ist, die Geschicke des Staates zu lenken. Eine solche Berufung an das Volk ist aber sehr weitläufig; cs dauert zu lange, bis der Streit zwischen der Regierung und der Vertretung erledigt ist: dieses Mittel läßt nur in einem so wohlgeordneten Gemtintvescn. wie England, sich empfahlen. Wo aber Zeit nicht nur Geld isl — wo jeder versäumte Augenblick daS Vaterland in größere Gefahr bringt — in Ocstcricich mijsscn wir einen Weg einschlagen, der rasch zum ersehnten Ziele filhrt — einen Weg. der in unserer Verfassung noch nicht vorgeschrieben ist, auf den wir aber für den Fall einer Aendcrung derselben hindeuten — wir milsstt, daS Volk ütier das Gesetz abstimme» lassen. Stellt sich das Volk aus die Seite der Abgeordneten, dann ist die Regierung genöthigt. den kl>ir ausgesprochenen Willen zu achte» und sie kann von Rechtswegen eS nicht mehr hindern, daß ein Beschluß der Volksvertreter durch die kaiserliche Genehmigung zum Gesrtz werde. Gin russtsch-preußtfches BündniK. Die Pariser Zeitung „La Presse" bringt einen Artikel, der viel Aufsehen erre^. Diesem Artikel zufolge war' daS Bündniß zwischen Preußen und Rußland nun eine vollendete Thatsache. DaS Ziel dessel-ben wird in folgender Weise bezeichnet: „Sollte Rußland in der Dnrch. führung seiner Pläne im Osten noch auf ein anderes Hinderniß als die Türkei stoßen, so wird Preußen ihm zur Seite stehen. Sollte dagegen eine fremde Einmischung das EinitiUngSwerk. das Preußen in Norddeutsch-lund vornimmt, zu hemmen oder die bereits vorbereitete Einverleibung der kleineren Staaten südlich des MainS zu verhindern suchen, so kann Preußen auf die bewaffnete Mitwirkung Rußlands zählen. Der Artikel seßt hierauf daS gemeinschaftliche Interesse auseinander, das Preußen und Rußland an der Vernichtung der polnischen Nationalität haben, und sagt dann weiter: DaS einzige Hinderniß der vollständigen Ausführung dieses Planes ist jener Theil Polens, welcher unter dem österreichischen Zepter seine Sprache, seine Religion, und seine nationalen Ätten gewlihrt hat. . . . Doch nicht blos in der Durchführung dieseS Planes finden Rußland und Preußen Oesterreich auf ihrem Wege ; auch sonstige Pläne der beiden Rordstaaten stoßen anf denselben Widerstand von Seite Oesterreichs. Wer sonst fönntc die Donaumündung gegen Rußland vertheidigen? Wer anders, als Oesterreich, könnte dem Sultan die schnellste und wirksamste Hilfe bringen? Wer könnte durch seine Ratlischläge. leinen Einfluß, seine Unterst^upg die Südstaaten vor der Absorbtion durch Preußen tiewah' ren? Wer ist Sachsens natürlicher Alliirter? In wessen Besitz befindet sich jenes so sehnlich gewünschte Böhmen? Wenn Oesterreich verschwindet, oder zu Grunde gerichtet ist, so ist auch sür Rußland und Preußen daS Haupthinderniß ihrer Pläne auS dem Wege gerückt. Und ist cS denkbar, daß die gemeinsamen Pläne je miteinander ia Konflikt gerathen könnten? Welche» Interesse hätte Preußen am schwarzen Meere oder in Konstantinopel? Und welchen Bortheil könnte es Nußland bringen, den preußischen Plänen in Deutschland entgegenzutreten? Es HU durch Heiraten uud durch verborgene diplomatische Jntriguen sich großen Ein-fluß bei den kleinen deutschen Höfen zu schaffen gewußt. Doch welchen Gewinn htt ihm dieS bis jetzt gebracht? Hat dieser Einfluß, der noch dazu durch die Bemühungen Preußens unterstützt wurde. Deutschland vermocht, iu» Krimkriege an der Seite Rußlands zu stehen? Wäre diesem nicht gelegener, ganz Deutschland in den Händcn Pleußens zu sehen, um dann mit Berlin allein zu transigiren? ES gibt also ztvischeu Rußland und Preußen keinen Grund zur Zwietracht; il)le W ge lausen vielmehr zusammen. Eln rassischer Staatsmann schriet, neulich: EtU Schutz- und Trutzbüudniß zwischen Nnßland und Preuvcn könnte ganz Europa Trotz bieten. Nuu. wir glliuben. dieS Bündniß bestellt bereits... Rußland trifft zu Nikolajeiv Vorfchruugen, welche mit dem Geiste und dem Wortlaute des Pariser Friedens nicht selir verträglich sind. Seine Journale verlangcn täglich die Restitution des verlorenen D^nauusers. Seine offiziellen Agenten in Bukarest l)alten sich im Hintcrgrunve un^^ Protestiren dnrch diese Zurüeklialtung gegen die Konzessionen t>-kehr mit Oesterreich trafen die peeilßischen Diplomaten systematisch Anmaßung unk« Hochmuth znr Schau. Jene Persönlichkeit, der Prenßcn während der Okkupazion Sachsens die höchste Autorität in diesem Lande verliehen hatte, sagte den Sachsen beim Abschiede mit dürren Worten, daß sie. ehe fünf Monate vergingen, in Dresden ivieder ein.;cs tzt sein werde, um nie wieder von dort zurückzukehren. Es schien uns nützlich »u sein diese Tdaisachen hervorzuheben. Bevor sie sich anschicken, die Früchte ihrer Bereinigung einzuheimsen, suchen Rußllind und Preußen diese Allianz zur vollendeten Thatsache zu machen. Sie bemüthen sich zue-^st in Erfahrung zu bringen, ob nicht d^is Bündniß zwischen Preußen und Italien auch nach dem Kriege noch fortdauern könne. Sie geben keines wegS die Hoffnung auf. daß die Aussicht auf ein Protektor^,t über Egypten Cntiland zuletzt bestimmen werde. daS Schicksal Konstantinopels mit Gleichgiltigkeit zu betrachten. Die „Times'^ hat jüngst in einem jener Artikel, deren Plötz icheS und unerwartetes Erscheinen stets eine Schwenkung in der Politik der Regierung o^er einen Wechsel in den Anschauungen der leitenden Gesellschastskrcise verräth. über 0as SchitLsal StambulS und der Pforte überhaupt in sehr ivegiverfend.m Tone sich geäußert, während sie lm Gegentheile dem Schicksal- Egyptens eme Wich- tigkut beimaß, die groß genug sei, um den l<'tzten Schilling und den letzten Soldaten Englands daran zu setzen. Wie weit wird dieS neue Programm auch die Beistimmung der öffentlichen Meinung in England siir sich geivinnen? Wir behaupten nicht, dies zu lviffen. DaS aber 'vissen wir. daß Europa gegenwärtig in einer gewaltigen KrifiS sich be-findet und daß der Frieden von Nikolsburg nur die erste Periode dieser Krisis abschloß. Marburger Berichte. ^Ge wer beAnmeldungen imLandbezirke Marburg. Oktober.) Johann Flicker, Schmiede (GamS), Karl Hainschko. Wirths-liaus (St. Ij^orenzen). Michael Kremaier. Bäckerei, ^runndorf), Friedrich Lininge,. gemischte Waarenhandlung, (St. .Egydi), Maria Roiko, Wirths-liauS, lPivola). (Bereiuslebe n) Di.' erste Versammlung, welche die Mitglie-der des kaufmännischen Vereines im Kasino (am 3. November) abge-halten, war eine fröhliche, bewegte Feier. Die wirklichen Mitglieder — dleiunöfünfzig an der Zahl — ivaren sämmtlich erschienen und hatten sich die geladenen Gäste zahlreich eingefunden —alS Vertreter deS Grazer Vereins Merkur waren der Vorsteher desselben Herr RauschenfelS und vier Mitglieder gekommen. Der Obmai^n deS hiesigen Vereines, Herr Karl Reuter, eröffnete die Versammlung mit einer gediegenen Rede. Eisenbahnen und Tel grtZplieu, sa.^te er, haben dem Berkehr eine nie geahnte Entwicklung verschafft: die Hebung l)eS HandelstandeS sei darum elne Nothwendigkelt. Diese Erkenntniß habe den Verein inS Leben gerufen, der sich wissenschaftliche Ausbildung, Stellenvermittlung sowie Unterstü' tzung seiner Mitglieder znr Aufgabe macht. DaS Publikum im Allge-meinen selje diese Bestrebungen gerne und eS ehre den Hc»ndelSftand inS« besondere, daß es den regsten Antheil nehme. Soll der Verein sein Ziel erreichen, dann müssen lautere Gründe zum Beitritte bewegen und daS Gebotene ausgenützt werd n. Herr Reuter ivünschte dem Verein, daß er gcdeihe und Zeug>,iß ableite für den Auffchlvuug der zweiten Stadt deS Landes. Als dieser Redner unter rauschendem Beifall geendet, ergriff Herr von Feyrer ^aS Wort: Ich begrüße den Verein im Namen deS Kasino. Wir leben in einem schönen, von der Natur reich ausgestatteten Lande und dennoch können ivir nicht sagen, daß wir unS blüliender Zu-stände erfreuen. Woher kommt dieS? Weil wir zurück sind zurück gegen andere von der Natur weniger begünstigte Länder. Doch verloren ist nur. wer sich selbst aufgibt — und dieS tt)un wir nicht. Wir wollen unsere Kräfte anspannen und neu unS erheben. Der Einzelne vermag ivenig: darum müssen die Kräfte sich vereinigen. Da unsere BolkSwirth-schaft zerüttet ist. so müssen wir vor Allem jene Vereine mit Freuden begrüßen, die Volkstvirthschafiliche Interessen verfolgen. Unter diesen ist es aber vorzüglich der Handel, lvelcher den Wohlstand der Völker begründet. Darum ein Hoch dem tausinännischen Verein, ein Hoch dem segensreichen Wirken desselben. Herr Karl Reuter begrüßte die A^eordneten deS Grazer Vereins, sprach seinen Dank auS, daß sie der Einladung Folge geleistet und gab der H^'ffnung Ausdriick. gleichartige Interessen und gemeinschaftliches Strelien werden ein brliderlicheS Band um beide Städte schlinge». Herr Profesior Rieck begann seine längere Rede mit dem Dichterspruche: „Zum Werke, daß lvir ernst bereiten Geziemt sich auch ein ernsteS Wort" und führte au», daß die Versammlung den Grundstein gelegt für ein Gebäude, welches sür Alle von entscheidender Wichtigkeit sei. Eine neue Zeit sei für den Kanfmannsstand gekoinmen und eS müsse auch an ihm sich be väliren. daß Bildung frei macht. Bildung und Wissenschaft heben jei?es Volk einpor. so lang eS diesellZen pflegt: iver sie vernachlässige, sei gerichtet. Allgemeine und Fachbildung thue dem Kaufmanne der Ge« genivart besonders notlz: dem Bcre.ne. der sich gegründet, um danach zu stre^ n. bringe er seinen Giücksivunsch dar. Herr Karl Reuter tlieilte der Veisamnilung mit. daß voin Grazer V>reine ein freundlicher Gruß telegraphisch gemeldet ivorden. Der Obniann dieses Vereines wußte durch seine Ansprache die Aufmerksamkeit zu fesseln: er dankte für die herzliche Tt)eilnatime. ivelche er und seine Genossen hier gefunden; es sreiie iha. das; sich die Idee> sür ivelche die Grazer zu« erst eingestanden, auch in Marburg so schnell verivirklicht: er bringe dem neuen Vereine ein Hoch. — Herr Thümmel von Giaz hielt eine R.de üli.r den Beruf deS KanfinannS — er-innerte an die Stiftung de5 Hansal>uttdes. dessen Losung: „Vorivärts" gcwcseii. Wo Handel und Industrie blütien, sei die Bevölkerung glücklich. Dem österreichischen Kaufmann sei die schiverlte Aufgabe geworden: eS gelte, zumal sür die jiiiigeren ('»enossen d s Standes, dem Halidel und der )N'>itstrle neue Wege z'n bahnen. Zur Hebung deS Standes l)abe der Verein sich gebil.'et: möge dem eiiiigen. freiheitlichen Streben Aller gelingen, lvas die Kraft Einzelner nicht erreicht. — Herr Professor Reichel erklärte, c'aii er und seine Kollegen bereit seien. iM ^.!egrüh:e alS Vertreter deS ältesten Vereins — des Männelgesangvertiues — den jüngsten Vluder. — Herr Rieck sprach iM Namen t>er Turner,, Herr Buchhändler Leyrer im Namen der Oe-meindevertretung. Herr Direktor P^rko im Namen der Bolzschützen und dann folgten in langer Reitie die üblichen Trinkprüche. BiS tief in die Nacht hinein blieben die Theilnehmer ^es AetteS beisammen: die Abgeord-neten d^s Grazee Vereines besichtigten am nächsten Tage die Brandis'sche K llerei, die Eisenbahn Werkstatt, m achten iN Bt^^leikung einiger Mit-.'.lieder des hiesigen Vereines Äuss?üg' in die Umgebung und kelirten a« Montag in der Frühe » ach Graz zurück Mögen sie in freundlicher Er-innerung der Marburger gedenken (Schaubühne.) Am 3. November trat Fräulein Pögner. Operet. tensängerin vom Leipziger Stadttheater, als „Marie, die Tochter dcS Regiments" hier zum ersten Male »iuf. Fräulein Pögner war im ersten Akte sichtlich befangen: die weite Reisc auf der Eisenb'Ui» in so rauher JalireSzeit hatte wohl die Stimme angegriffen, was die Sän.^erin zu Anstrengungen zwang: der Uebergang von dcu hohen Tönen zu ticseren wollte nicht immer gelingen nnd fühlte sich die Künstlerin in lc^teren nicht sicher genug. .Fräulein Pögner ist eine ansprechende Eischeinung und zeugte daS Spiel von großer Gewandtheit. Wir hoffen, das nächste Austreten der Künstlerin werde uns in den Stand setzen, ein bestimmtes Urtheil über ihre geslingliche Befähigung abgeben zu können. Der Besuch war zahlreicher alS gewölinlich. — DaS nene Cliaraktcrbild von Friedrich Kaiser: „Flüchtig m der Heimat, oder: Das Kreuz in der Klamm" wurde am Sonntag vor gut besuchtem Hause mit Beifall zur Aufführung gebracht, an der wir das Eine tadeln müssen, dab die Mundart der Ztiroler, in der übrigens auch der Dichter nicht heimisch ist. von keinem Darsteller getroffen wurde. (Diebstahl.) Samuel Wünschbacher. Handelsmann aus der Gc« gend von Oedenburg. hatte am vorigen SamStag im Gasthause deS Herrn Fritz (St. Magdalena) eine Wolinung gcm>etl,et. in welcher auch ein Liebespaar übernachten sollte. Bon 8 — 8'/^ Uhr Abends befand sich dasselbe allein in der Stube: alS Wünschbacher kam. waren Beide verschwunden, und er machte die Entdeckung, daß ihm Schnittwaaren, die mindestens einen Werth von 200 fl. hatten, gestohlen worden. (Verein „Merkur".) A»n heutigen VercinSabende wird Herr Professor Rieck einen Vortrag halten über Erzeugung und Ausbewahrung des KäseS, sowie über die Mittel, Fälschunl;en desselben zu erkennen. (Au6 der Gemein destnde.) In der Sitzung deS Gemeinde-tlussÄiusses, welche morgen stattfindet, kommen zur Verhandlung: ein Ge-such um Ehtbewilligung. zwölf Untcrstützuugsgesucke. sechs Eingaben in Bausachen. der Voranschlag für den Haushl^lt der Gemeinde im nächsten Aal)re, vier Gewerbesachen. Letzte Post. Die Kärntner Handelskammer hat einstimmt befchloffe«, die vom Ministerium zurückgewiesene Adresse um Ginbernsung des ReichSratheS wieder vorzulegen. Die Grundzttge unserer HeereSreform sind: Allgemeine Wehrpflicht, Aufhebung der Stellvertretung, ausgedehnte Beurlaubungen im Frieden mit Bewahrung tüchtiger Stämme, Herabs^ung der Linien-Dienstzeit bei entsprechender Verlängerung der Wehrpflicht, geistige Ausbildung der Mannschaft und Offiziere. In den neu erworbenen Grenzgebieten Italiens will man Trient, Görz, Gradiska, das Triester Küstenland und Istrien in den Strudel der nationalen Bewegung ziehen. Kaiser Max wird mit der nordamerikanischeu Regierung eine« Vertr«^ schließen, dem gemäß er und die Franzosen noch dieses Jahr Mexiko verlassen, Nordamerika den Schutz der Republikaner übernimmt, die Fordernden der Franzosen an den Staat gewährleistet und dafür Unter-Kalifornien und Sonora erhält. Telegraphischer Wiener Cours vom 6. Roveinber «reditaklicn........l50.60! London.........129.40 Silber.............127.50 K. K. Münz-Dlltatc» .... V.II'/,' b'/, Metalliqnes.....59.85 K'/, National-Anlehen. . . . 66.35 1860er Staats-Anlehen . . . 79.30 Vantaktien.......714.— Geschäftsberichte. Pettau, Z. Movember. (WochenmarktSbericht.j Weizen fl. 4.W. Korn fl. 3.90 Gerste fl. 0.—. Hafer fl. 1.70. Knkurutz fl. 3.-. Heiven sl. L.—. Hirselirein fl. 4.—. «rdäpfel fl. 1.20 pr. Metzen. Rindfleisch 20. Kalbfleisch ohne Zuwage 24. Schweinfleisch ^ jung 21 kr. pr. Pf. Holz 36" hart fl. 7.10. detto weich fl. 5.IV pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.55, detto weich fl. 0.40 pr. Metzen. Hen fl. 1.15, Stroh, Lager- fl. I.--, Streu» fl. 0.90 pr. Centner. ^ . 1 Waraßdin, 2. November. (Wochenm arktsberich t.) Weizen fl. 0.—.Korn fl. 3..80 Gerste fl. Z0.^ Hafer fl. 1.50. «nknrud fl. 2.70, Erdäpfel fl. 1.- pr. Metzen. »ILllUHI« schönstes weißes, «»entzündliches und vollständig geruchloses empfiehlt zum billigsten Preise «» ^ro» » «» a«t»U .^lbvN8l»«rx'ij Soli». (4»« XUsll vslodo »o krouväUod varvu, unserQ ivvissstxslisbtsQ uovvr?v«lioboa Vator ^olinna ZKIexner -ur Ivt-teu Kudesti»tts -u bs- Die KapselschStzen - Gesellschafi ^ z und jene Hmm od»r Merl«r-Vtrtin»-Mitgliedtr, welche der selben beizutreten wünschen, werden eingeladen, sich Donnerstag den S. November, SV« Itbr Abends, im großen Easino-Tpeisesaale einzufinden, allwo nach: ») Entgegennahme deS Kafla Berichtes, und d) Festsktzung der allgemein geltenden Schützen Regeln. sofort die Schießübungen beginnen. Marburg am 6. November 1866. ^ (42/ Das Sa^selschützeu-Comlte. Den edien Bewohnern (^25 und liebenswürdigen Bewohnerinnen der Stadt Marburg ruft dns vaterländische 20. Jäger Bataillon aus weiter Ferne ein herzliches „Lcbe-hoch" zu. VivjaK, k. k. Oberjäger. E j ll l ll d » N g zur Monatsversammluttg der Mitglieder der llindwirtttschaftlichen Filiale Marburg auf Mittwoch den V. November Nachmiltugs um k» Uhr im Speisesaale des Kasino. Gegenstände der Tagesordnung sind: 1. Bericht der Abgeordneten der Filiale über die heurige Gemralver- sammlung der Landwirthschaftsqesellschaft. 2. Berichte über die Resultate der hcungcn Weinernte und der vors.e- uommenen Untersuchungen über den Gehalt dcö Weinmostes aus verschiedenen Weingebirgen Steicrmarks. Bei der kohen Bedeutung, welche der Weinbtiu für die Filiale hat. ist es von großer Wichtigkeit, jene Rebsortrn und Weingcbirge kennen zu lernen, die unter dru lzeurigen abnormen klimatischen Verhältnissen de.» beste Produkt geliefert haben. Es wird daher einem zahlreichen Besuche der Persammlung aus den verschiedenen Weingebirgen der Filiale entgegengesehen, nm durch die Berichte der einzelnen Weinproduzenten ein möglichst vollständiges Bild über die Weinproduktion der Filiale ausstellen zu können. Marburg am 3. November 1866. (419 A. Margllltthner Airchtn-Weine hniriger Fechsung werden am 12. d. M. ..Montag nach Martini" um 10 Uhr Bormittag im Kirchenkeller zu Ebenkreuz und St. Peter bei Marburg lizitando verkaust. _(^22 Warnung «» Zederma««. meiner Gattin Anna auf meine Rechnung Geld o^cr Geideswerth z» borge». » ?ilr KtKIIize» ItemitliiWuI»»«. » Ermntlngt durch das mir von dem verehrten ?.'t. Publikum ^ M bisher reichlich geschenkte Zutrauen, sowohl in Verpackung «nd z j^ Zj»Spedition von Gi^üter aller Art als auch Lagerung,^ H von Gütern und Effekten ic. — durch mein konzesfionirtes s ^ jDicnslmann' Institut, habe ich zur Bequemlichkeit der ?. 1'. Auf'j ^jtraggeber nebst den sonstigen Personen« und Guterfuhren anch vierAitRlU«»!» welcher besonders bei der ^^eingetretenen Kälte sehr erwünscht sei« dürste, zu billigst festgesetzten^ ^Preisen im JnstitusEomptotr: Burggaffe Nr. 145 zur Verfügung gestellt. Hochachtungsvoll ^nton «oimW. Z«had»r »e» «ükekNtive Aahrniff,« «ersteigerung. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg lvird bekannt gemacht: TS sei über Ansuchen deS G. H. Ogriseg in Marburg vie exekutive Feilbietung der dem Lorenz Adelstein in Kranichsfeld gehörigen, mit gerichtlichem Pfandrechte belegten und auf 44 fl. 50 kr. öst. W. g'schuhten Fahrnisse, als: ein Fnhrivagcn und mehrere Einrichtunasstücke, bewilliget und hiezu zivci FeilbietunqS Tagsatzungen, die erste auf den 7., die zweite auf den -^1. November 1866. jedesmal von 11—12 Uhr BormittagS in Kranicht-feld Haus Nr. 19 mit dem Beisatze angeor^'net worden, daß die Pfand-stücke l ei der ersten Feilbietung nur um oder über den Schätzungswerth, iiei der zweiten Feiltilktung aber auch unter demselben gegen fogleiche Barzal)lung und Wegschaffung hintangegeben werden. Marburg am 27. September 1866. Nr. 10072. (412 «xekutive «ersteige»»»«. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen des G. H. Ogriseg in Marburg die exekutive geilbietung der dem Sebastian Bogatitsch in Kranichsfeld gehörigen, mit gerichtllchem Pfandrechte belegten und auf 76 fl. 50 kr. öst. W. geschützten Fahrnisse. alS: Pferde, Wägen und Einrichtungsstücke, bewilliget und hie»« zwei Feilbietungs Tagsatzungtn, die erste auf den 7., die zweite auf de» 21. November 18L6. jedesmal von 10—11 Uhr Bormittag» in KranichSfeld Haus Nr. 46 mit dem Beisatze angeordnet worden, daß die Psandftücke bei der ersten Feilbietung nur um oder über den SchätzungStverth. bei der zweiten Feilbietung aber auch unter demselben gegen sogleiche Bar-zalilung und Wegschajfung hintangegeben werden. Marburg am 27. September 1866. Eiseltbahn-Fahrordnung für Marburg. U.ch »ien: «-4 ^ »dfatzr«: « Uhr Z» «i.. Frü«,. »lf.hrt: « Uh' l4 «m. 7 Uhr » Vi«. »b««d». S Uh? 4« «m. »he»d<. A.ch «illach: Ndf.h?«: S Uhr Krüh. Die gemischten Züge verkehren täglich in der Richtung nach W»e«: »» »hf-hrt: 1Z Uhr Z4 «in. M.tkag». »bsahrt: 1 Uhr ZZ «in. «.ttnß». iche, «e»«ttenr: Fr««z »ie»ttz>le?. T. St. v. v?»«e »»» »— «»>»?» s>»schitz » M«rb«rg