Nr. 46. Tamstag am 23. Februar 1863. Die „Laibacher Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der «^«WMM» 5nserlionsgcbühr fiir ein? Garmond-Vpaltenzei^ Vonn« und Feiertage, tNglich, und lostet sammt den °b" den Raum dcrsellim. isl jlil lmalige Einschlll, Beilagen im Compwlr glmzjährlg 11 fl., halb- HH^M^ W^MU. wng 6 lr., für 2malige 8 lr,, für 3nilllige 10 lr. n. s. w. Mrt« b fl. 50 kr., mit Kreuzband im Comptoir ^" ^en Gebühren ist noch der Insertion? - Ttempe! glNtzj. 12 si., halbj. 6 fl. FNr die Zustellung in', ^lW^HHUWM^ßi, Per 30 kr. für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu Haus sind halb). 50 kr. nehr zn mrrlchten. Mtt ^«WWD^HMW»^ rechnen. Inserate bis 10 Zcilm losien I fl. 90 kr. der Post portofrei ganzj., unter Kreuzband und 8t* ^WWWU i^^l^ ktlr 3 Mal, I fl. 40 kr. fnr l Vllll und 90 kr. für drnckter Adresse 15 fi., halvj. 7 fi, 50 kr. 1 Mal smil Inbegriff des Insertionsftm,pt!,> ,^^^^ ^........^...................______________________ _______^^______________ _____ ^-^ Ml My beginnt ein neue« Abonnement auf die „Laibachcr Zeitunn" nebst „Blätter aus Krain." Der P rän »l in erati ons«Prcis beträgt für ie Zeit vom l.Htürz l>ii« Ende Iliui 1^6:5: rm Comptoir offen.......'l fl. l>7 lr. rm Comptoir unter Convert ... 4' „ — ., iür Laibach in's HauS zugestellt . . 4 „ — „ Nit Post nntcr 5trcuzband ... 5) „ — ,. Vom l. März bis Ende Dezember 18i>5: lm Cl'/ttp/oil' ossctt......)) ss. lil fs. tm Comptoir unter Convert . . . 10 „ - .. ^l- l^ibach l.'i's Halls zl/ss5stM . . 10 „ — „ ^tlt Post unter Kreuzband . . . 12 „ ü<) „ Igli. v. Klrimnayr ö: F. Daluberg. !!> ?«"^u'g unten Winter — das sind doch ctla< mm« ^llN^' 5'"' bic P"" schien Tage-thatcu sie wo,l' ^ "."Wichen im Kalender - wie sich ode beide im A>' " "'.'^ Sträuchen, jeder für Grivve d r^ ?'^'" '"'t 3icbcr als epidemische ?5'..-Ä.».7M>3-3: ft gcarbe.tet Der Weg längs des ^asin aN w d au, ,^,steu aufgesucht. Hätte uuö der Tod d ^"7''/"'^" s° wäre Ncsch,f.n ,^/" "^' pl'nchl'gc Frühjahr^promenade fnhtt^d^^^ ^' das Projekt jemals ausge. vicr^'^ "".^ ^^ Faschings sind gezählt: nur uocli v'" ^agc und er tritt ab von der SclM'bühuc. Aber, »wie man einen scheidenden Freund im letzten Augen, blicke um so zärtlicher umfaßt, so beeilt man sich, auch die letzten Tage dcS Faschings zu genießen. Der fette „Donnerstag" mag seinen Namen daher haben, daß mau von diesem Tage an sich vorbereitet auf bic bevorstehende Enthaltung vom Fleische. , Memento Carncvalc" tönt es in die Ohren nnd man iht, so viel und so ant man essen kann. Essen uud Trinken achört la nubcdingt zu dcn FaschiuMustdarkeiten; wer nicht csicu und lrmlcn lann, ist cm krankes lrauriacr Maun. " Um nun die letzten Tage des Faschinas recht froh nnd heiter .;u;ubrma.cn, braucht man nicht acrnoc mit dem Vcrssnügungszugc nach Wien zn nisen - c? ssibt hier Vergnügungen gcnua,. Die ganze letzte Woche lies; ja einem taum zu Alhc,,, kommen. Da wnr vorigen Samstag die ^cdertafts der philharmonischen Gesellschaft, die, obgleich an humoristische Momenten ihrcn Voriiänsseri'uneu mich^chrnd, dcuuoch viel Uulcr haltnng qcwährtc nnd erst lauge nach Mitternacht endete; da war Sonntags die Tanznnterhalluna, ans der Schicsiställe, die ^wieder sehr Mauzend ansficl; da war Montags das ^anMuzchrn t>es merilauischrn Offiiierkorps auf dem Bahnhöfe, wir immer sehr a,c-müthlich; da war Dinstago der srhv hübsche Chargen-ball des Artillerie Negnnmts, dem Mittwochs der ebenso hübschc (5l>iM,il'all dl's R^ilnrltts ^ndwizi, solsstr-. Mittwochs fand auch der vorlebe Ball im Casino Tiatt, der sich wiederum höchst brillnut gestaltete -. Donnerstag veranstalteteu dir Chnvqcn des merifnni scheu Frciwilli^cnlorps cinc Unterhaltung, die an Man-niMticM und ?lbwcchdlunq ihrrs Gleichen suchte: und selbst der Freitag aMvn dot scmc Ruhe, denn >da galt es die lctztcu Vorbcrciluugcn sür dcn heute stattfindenden Nnrrcnavcnd zu treffen. Ohne Zweifel wird der heurige Narrenabcnd noch glänzender ausfallen als der vorjährige, wenigstens versprechen dieß die vom Comity in Szene gesetzten Picccn, die ungcmcin glücklich gewählt sind und jedenfalls die ungeheuerste Heiterkeit hervorrnfln dürften. Wie eS heuer mit der Corsofahrt — dcr acfsshrlichln Blüthe dcS Südens — aussehen wird, tonnen wir nicht sagen. So viel wir hörten wird, wenn daS Wetter günstig ist, eine große Äclhciligima. stattfin. dcn; ist es daa/a.cu ungünstig, so beabsichtigt man „in den maßgebenden Kreisen", sich ferne zu haltcn. Wir sind mit diesem Entschlüsse ganz einverstanden, denn eine Corsofnhrt bei Schnee, Kälte nnd Bora ist nichts weniger als ein Vergnügen. Ie höher die Wogen dcS Faschings gehen, nm so stiller acht es im Theater zn. Nur der vaterliin» bische Giasel, der „Sichert", der im Lrben die Leute auszog, war der Magnet, welcher ein höchst zahlreiches Publikum au zog. Er machte somit im Theater gitt, was er iu der Welt sündigte. Damit soll indeß scine Berechtigung, auf der Bühne zu erschciucn, dnrchans nicht dargelhan werden Nach Schluß des Faschings wird sich das Interesse wieder mehr dem Theater zuwenden, und erwartet man, baß die Di« lotion die berechtigten Erwailuügru befriedigen wirb. So viel wir hören, wird die Operette „Flotte Bmschc" endlich zur Aufführung lomnmi, und soll nuch fnr die ersten Wochen der Fastenzeit cm Gastspiel d?s Frl. Norwca..Zappe vom Zlglamrr Theater in Aussicht stehen. Das wäre wenigstens Etwas ' R8V thung gcwicsen. In dics: Kommission werden gewählt: Graf Hoyos, Graf Looron, Fürst Salm, Fürst Paar, Graf Wickcuburg, Baron KrauS, FZM. Graf Thnrn. Der Bericht der Staalsschnlden«Kontrolckommis« sion und die daran geknüpften Anträge und Wünsche des Abgeordnetenhauses werden ebenfalls an eine eigene Kommission uon sieben Mitgliedern verwiesen. In dieselbe werden gewählt: Freiherr von Hennct, Graf Mensdorff, Freiherr Pipitz, Graf Leo Thun, Graf ^arisch, Freiherr v. Lichtcnfels und Freiherr u. Munch. Freiherr v. Baumgartn er übergibt Pctitio« uen der südnorddeutschcn nnd der Elisabeth.Wcstbahn in Angelegenheiten ihrer staatlichen Subvention (die Petitionen werden der Pctitionskommission zugewiesen). Fürst Iablonowski und Baron N omaS z« lan überreichen gleichfalls Pctioncn, von denen jene sämmtlicher Branntweinbrenner des Kolomücr Kreises vollinhaltlich vorgelesen wird. — Die sehr umfang reiche Petition erregt stellenweise große Heiterkeit. Die Pctcnten bitten nm die Rückkehr znr Maisch« raumstcucr. Fürst Taxis überreicht eine Petition der k. k. patriotisch'ökononnschcn Gesellschaft in Böhmen, welche sich gleichfalls auf die Spiritusstcuer bezicht. Auch diese Petition wild ganz verlesen, sie befürwortet neben der Erhöhung der Exportbonifikation auch die Steuer, ermäßigung. Fürst Iadlonowsky überreicht eine ganz ühnliche Petition und behält sich vor, darauf zurück» zukommen. Es wird zur Tagesordnung übergegangen. Erster Gegenstand derselben ist der Bericht der FinanzkoM' Mission des Herrenhauses, betreffend die Aufhebung der Anordnung des tz. 362 der Zoll' und Staats, wouopolsordnnng. — Berichterstatter ist Freiherr u. RueSlaefcr. — Die Kommission stellt den Antrag, das hohe Haus wolle beschließen: dem Beschlusse des Abgeordnetenhauses werde bcigctrctcn. In der Generaldebatte nimmt Graf Wicken« bürg das Wort. Zwecklose Kontrolcmaßregcln, welche unter einem andern System entstanden und thatsächlich schon nicht mehr gelten, auch formell aufzuheben, sei gewiß sehr wünschenswerth nnd er trete dem Ge« setze bei. Nachdem Niemand mehr daS Wort ergreift, wird die Generaldebatte geschloffen nnd zur Spezialdcbatte geschritten. Dabei wird der Gcsctzcutwurf ohne De< battc paragraphenweise angenommen. Auf Antrag des Referenten wird hierauf auch znr dritten Lesung geschritten nnd dabei das Gesetz end-giltig angenommen. Zweiter Gegenstand der Tagesordnung ist der Bericht der Finanzkommission deö Herrenhauses über die Vorlage, betreffend die in den Häfen der öster« reichischen Seelüfte zu zahlenden Tonnen-, Seesani« tütS- und Konttimazgcbühren. — Berichterstatter ist Freiherr v. Rcycr. — Die Finanzkommission stellt den Antrag, das hohe Hans wolle beschließen: dem im Abgeordnctenhllusc vereinbarten Gesetze, wie es vorliegt, ohne Aenderung bcizntrctcn. In der Generaldebatte ergreift abermals Graf Nicken bürg das Wort. Er findet die in dem Gesetze enthaltene Reform dem Zwecke vollkommen entsprechend nnd für die Schifffahn uortheilhaft und unterstützt den Antrag der Kommission. Damit ist dic Generaldebatte geschlossen und es wird zur Spezialdcbatte geschritten. Das Gesetz wird ohne fernere Debatte in zweiter und dritter Lesnug angenommen. Präsident schließt die Sitznng nm 3 Uhr. Nächste Sitzung: Morgen. Tagesordnung: Gesetz wegen Slcucruachlaß bei der Branntweinsteuer; Berichte der PctilionSlom-mission. .50. Sitzung >cg Abgeordnetenhauses vom 2^i. Februar. ?l»f der Ministcrbank: Schmerling, Mccssry, Plcuer, Hcin, Burger, Frank; Seltionschcf von Kalchbcrg. Nach Vorlesung des Protokolls nnd dcr cingc« laufcnen Zuschriften ergreift Abg. Berg er das Wort, nm in seinem und im Namen seiner Gcsinnungsgc« nosscn den Obmann des Finanzansschusfcs zu inter« pcllircn. Er richtet an denselben mit Bezug auf den Antrag des Grafen Prints, dessen erste Lesung auf der Tagesordnung steht, die Fragen: wie weit die Vorberalhungcn des SlaatSvoranschlageS pw 1805 gediehen,seien, ob es ferner richtig sei, daß von Seile des Finanzausschusses Vereinbarungen mit der Regie« rung über den Boranschlag anhängig waren und warnm dieselben abgebrochen wnrdcn, endlich wie bald dcr Finanzansschuß in del Lage sein werde, den Be« licht über das Budget vor das Hans zu bringen? Der Obmann des Finanzausschusses Abg. Baron v. Pratobcuera weist eingangs sciucr Rede auf die Ausdauer und die aufopfernde Thäligkcit dcö Fi' nauzansschusscö hin und erwähnt dann, daß bekannt« lich nach Beginn dcr Sitzung des Finanzausschusses Graf Prints seinen Antrag, welcher eine Vcrcinba-rung mil der Regierung bezweckte, eingebracht hat. Die Ursache des Scheiterns dieser Bcmühnngen sei darin gelegen, daß während der Finanzausschuß seiuc Absicht zu erkennen gab, eine Verständigung zum Zwecke dcr Bescitignng des Defizits herbeizuführen, die Regierung ihrerseits die Verständigung von dem bestimmten Beschlusse des Finanzausschusses abhängig machte, daß für das I805cr Budget Revirements gestattet und die Berathung des Budgets für 1800 von dem Ausschüsse dcm Hause vorgeschlagen werde. Ungeachtet wiederholter Aufforderung des FinanzauS« schusscs habe die Regieruug die Ziffer so lange nicht bckanut geben wollen, als der Finauzausschuß dcm Verlangen der Regierung uicht stattgcgcdcn hatic. Dic Majorität sci darauf nicht cmgcgaugen, da er dic Regierung durch Belanutgelinng dcr Ziffcr nicht für gebunden halten konnte, weil sie dieselbe von dcr Gestaltung des Reuircmcnls abhängig gemacht halte. Redner zeigt hierauf, wie dcr Ausschuß durch Abstriche an den einzelnen Posten seiner Aufgabe gerecht zu werden sich bemühe und erklärt, daß der Ausschuß über die Intentionen dcr Regierung bisher uollkoiN' mcn im Dunklen geblieben sci. Dcr größte Thcil dcr Arbeiten sci vollendet und erhoffe, daß in weni» gen Wochen dcr Ausschuß seinen Bericht dcm Hausc werde vorlegen können. Kcin Mitglied dcö Aus« schusscs werde sich einer Verständigung mit dcr Rc« gierung verschließen. Wcnn dic Intentionen dcr Regierung dcm Ausschusse klar und faßbar dargestellt werden, daun müsse cs zur Verständigung kommen. Staatsministcr v. Schmerling gibt folgende Erklärung über die von dcr Rcgicrnug im Finanz« Ausschüsse gegenüber dcm Vrintö'schcn Antrage beobachtete Haltung. Er müsse dcr Anschauung cntgcgcn« treten, als wären jene Anträge, welche sie ihrerseits gestellt hat, nicht greifbar oder ganz nebelhaft gc« Wesen. Dic Rcgicruug sci ihrerseits zu Rathe gegangen, wclchc bis an dic Grenze der Möglichkeit reichenden Abstriche in dcn einzelnen Etats der Verwaltung ausführbar seicu, uutcr dcr Voraussetzung, daß der geregelte Gang dcr Verwaltung dadnrch kcine Beeinträchtigung erleide. Die Regierung crllärtc, daß dieser inmitten dcr Regierung vereinbarte Abstrich ein so beträchtlicher sci, daß das angestrebte Ziel, welches uon Seite dcö Finanzausschusses durch Adoptirung des VrintS'schcn Antrages gesteckt wird, anch von Seite dcr Regierung zu erreichen möglich unterstützt werben wird. Allein dic Rcgicru"g sprach aus, daß dicscr Gang nur dann von ihr mit Erfolg betreten werden lönnc, wcnn für cincn längeren Zeitraum die Etatsätzc festgesetzt seien, weil cinc zweckmäßig be« schränkte Ockonomic unr dann thunlich sci, wcnn man wisse, daß man für cinc bestimmte längere Zeit mit minderen Ansätzen sich zu begnügen habe, auf dicsc aber rechnen könne. Deßhalb habe die Regierung ihre Bereitwilligkeit zu cincr Reduktion des Er-fordcruisscö ausgesprochen, wcnn für cinen Zeitraum von zwci Iahrcu dic Positionen acccptirt würden und man innerhalb dcr Grenzen dcr einzelnen Miuistcricn das Revirement zuzugestehen bereit sci. Nicht ciuc bindende Bcschlnßfassuug übcr dicsc Proposilioncn, sondern nur eine Erörterung übcr dic Tragweite der« sclbcn sci von dcr Regierung im Fiuanzauöschussc be-antragt und angestrebt worden. Dcr Fiuauzmiöschils; habe sich abcr nicht veranlaßt gcfcw>ißt gcwcscu, daß ciu cigcutlichcr Beschluß von Scitc dcö Finanzausschusses, in cincr Richtung nämlich, bc< trcffs dcr Bchandluug dcs Budgets pio 1800 gar nicht gefaßt werden könne, weil dcr für das Budgtt 1N0 1805 gewählte Ausschuß in cinc Behandlung dcS Budgets i»w 1800 uicht cingchcn konnte und die Rc« gicung war klar darüber, daß, da ein cigcntlichcr Beschluß gar nicht gefaßt wcidcn könne, der Finanz, ausschuß cS mit Recht ablehnen würde, in eine Beschlußfassung einzugehen. Allein cs wnrdc, wie gesagt, nicht scinc bindcndc Beschlußfassung gefordert, sondern nur cine Erörterung dcr bcidcn Bcdingnngcn. Dcr Finanzausschuß habe, deßhalb die wcitcrcErörlc-ruug abgelehnt, weil dic Ziffer uon Scitc dcr Rca.il> rnug nicht genannt wurde; die Regierung ihrerseits habc ihre Bereitwilligkeit ausgedrückt, die Ziffcr dann zu ncnncn, wcnn in dic Erörterung dcr gestellten Vorbedingungen eingegangen würde. Das sri dcr Stand der Dinge bci dcr Behandlung dieser Ange« lcgcnhcit im Finanzanöschnssc gcwcscn. Wcnn von Scite dcs Obmanns dcs Finanzausschusses heule in seinem und im Namen vieler Mil« glicder dcs HanscS dcr lebhafte Wunsch ausgesprochen wurde, daß cinc Vereinbarung in dieser Angclcgcnhcit zu Stande komme, so erkläre er NamcnS dcr Ncgic-rung, daß dicscr Wnnsch cbcn so lebhaft von ihr ge« theilt werde und daß sie ganz gewiß allcs beitragen wcrdc, wcnn dicscr Gegenstand cincr Berathung unterzogen wird, eine angemessene Lösung dieser Angelegenheit herbeizuführen. (Bravo.) (5 i n t a g s k ö u i g o. (Schlich.) In der englischen Geschichte kommen mehrere Eintagslönige vor. Einer von ihnen, dcr „König der Insel Wight", findet lanm je in einem Gcschichts« werke Erwähnnng. Dieser Souvcrain war Henry Bcauchamp, Herzog von Warwick, ein Günstling Heinrich VI., dcr ihm jenes zwcrghaftc Königreich schenkte und ihn 144)i mit ci^cncll Händen krönte. ..Der König belehnte ihn außerdem mit dem Schloß Bristol, mit dcn Iuscln Guernsey und Jersey und dcm Patronat dcr Marie Magdalenenkirchc und Priorei zu Goldclifi. Dcr neue Kiwig von Wight bestätigte alle Gaben seiner Vorfahren an dic Kirche von Tcw-lesbury, fchcnktc alle Tchmncksachcn, dic er trug, um Kleider für das Kloster daraus machen zu lassen, starb in seinem zwciuudzwanzigstcn Jahre und wurde in der Mitte des Ehors begraben." Dies ist Allcs, waS die Ehronit von dem ersten nnd letzten Konig dcr Insel Wight zu erzählen hat. Ob Heinrich I. von Wight, wcnn er länger gelebt Hütte, von irgend einem dcr übrigen cnropäischcn Monarchen wohl an« erkannt worden wäre? Soult, dcr tüchtigste und glücklichste von Napo-leun's MarsclMcn, wurde auf ein Haar zu einem Eintagslönig. Eine Partei hatte ihm die portugie« sische Krone zugedacht uud er sollte dcn Namen Nikolaus I. annehmen. Es nntcrlicgt kaum einem Zwei« fcl, daß dcr tapfere Soldat diesen Plan mit Wohl« gefallen betrachtete. In einer Zeitung, die notorisch unter seinem Einflüsse stand. wnrdc cinc Adresse an daS portuglchsche Voll veröffentlicht, welche die Auf. mellsamkcit auf ihn lenken sollte, und bci cincr Au« dienz, die er portugiesischen Bürgern von seiner Partei ertheilte, hielt er eine lange Ncdc über dic Vortheile, die ein französischer König Portugal bringen werde. „Was mich betrifft", sagte er, „so danke ich Ihnen von Herzen für Ihre günstige Meinung von mir, aber cö hängt uicht von mir ab, Ihre Wünsche zn erfüllen." Er rechnete übrigens so bestimmt auf seinen Erfolg, daß er bereits Proklamationen in Vcrcitfchaft hiclt, von dcncn einige in falsche Hände gcrielhcn und im Auslande gedruckt wurden. Für die Frau« zoscn, die für Soult wirken wollten, war es ein Glück, daß sie nicht weiter gingen. Einer uon Sault'S Ad« jutanlcu wurde nach Pari« beordert. Kanm erschien er vor 'dem Kaiser, so wurde er mit dcn heftigsten Vorwürfen überschüttet. „Wären Sie noch cinen Schritt weiter gegangen", sagte Napoleon, „so ließe ich Sie erschießen." Der glänzendste und unglücklichste aller EintagS, könige war Joachim Murat. Dcr dcnu .^dil'ur der französischen Armee wurde im September 1808 von Napoleon auf dcn Thron gehoben. Er regierte so gut, als der gebieterische Napoleon cS ihm gcstat« tctc, mußte abcr viele Beleidigungen einstecken, denn dcr Kaiser nauutc ihn gewöhnlich dcn Thcatcrlönig odcr zur Abwechslung dcn Kunslrcitcrlöuig. So tief beleidigt Murat dadurch wurde, nahm er an dcm Fcldzugc in Rußland Thcil und zcichuctc sich durch so glänzende Thalcu aus, daß cr zum Abgott der Kosaleu wurde, 1813 lehrte cr nach Neapel zurück, abermals beleidigt durch Napoleon'S Nichtbeachtung seiner Dienste, so daß cr sich den Verbündeten gegen Anerkennung seines Rechts auf dcn neapolitanischen Thron anschloß. Als dcr Kaiser abcr von Elba ent« kam, erwachte wieder scinc alte Bcwnnderuug für seinen großen Schwager, für dcn cr dic Waffen crgiff. Ungestüm setzte cr scin Heer in Bcwcgnng und fiel in Toscana ein. Er war lein Feldherr und seinen Truppen fehlten nichts weniger als alle Eigenschaften zu gnten Soldaten. Niederlage folgte auf Niederlage, uud als Murat nach Neapel zurückkehrte, fiel auch scin Volk von ihm ab. Am 19. Mai schiffte cr sich nach Frankreich ein, wo die erste Nachricht, wclchc cr erhielt, die von dcr vernichtenden Niederlage bei Waterloo war. — Nach viclcn romantischen Abenteuern uud Gefahren gelang cS ihm, nach Eorsica zn entkommen. Hicr war seine Popularität so groß, daß cr in lür-zcstcr Frist cinc Truppe von dreihundert Rckrulen anshebeu konnte, mit denen cr scin Königreich wieder erobern wollte. Untcrwcgö dcsscrlirtcn abcr vicle seiner Lcutc, uud als er auf dcr ncapolitauifchcn Küste landete, sah cr sich cincr Ucbcrmacht gcgcuübcr. Scin kleines Heer wurde zersprengt und cr selbst gc-fangen genommen. Man stclllc ihn vor cm Kriegsgericht, dessen Kompetenz cr ohne Erfolg bcstritt. In seinen letzten Tagen verrieth Ia Ii"«» «ild,0Nl- cinc Ruhc und Würde, die man in scincn glücklichen Zeiten selten an ihm bemerkt halte. „Ich gestehe", sagte cr, „daß ich Ferdinand für menschlicher nnd hochherziger gehalten habc. Ich hätte an seiner Slcllc ganz anders gehandelt. Ich betrat Neapel als Besitzer von zwölf Millionen Franken, und nach cincr neunjährigen Regierung, die ich nach Kräften zu ciucr väterlichen zu machen suchte, verließ ich cs mit 250.000 Frnnlcn. Jetzt in meiner Todesstunde habc R8t Abg. Graf Vriuts: Die Erkläruua. dcs Ob. mann deS FiuanzauSschusfeS erleichtere ihm die Be» gründnng seines AnlragcS, da diese anScinandergesctzt, wie dicscr Antrag im Finanzausschüsse gestellt wurde und wclchcS Schicksal cr halle. )iach der in der letzten Sitzung vom Finanzministcr abgegebenen Erklärung glaube cr, der Moment sei gclommcn, eine Vereinbarung mit der Regierung in der Budgctfragc anzuslrcbcu. Er möchte daher bitten, daß sein Antrag ohne fernere Dcdat!? angenommen werde, da er in demselben das Mittel sehe, das allgemein ersehnte Ziel der Vereinbarung anzustreben. Abg. Knin n da beantragt die Jahre 1865 und 1806 getrennt zur Abstimmung zn bringen uud will seinen Antrag begründen. Präsidcüt bemerkt, dieß sei nicht möglich, da dieß ein anderer Antrag als der dcö Grasen Vrintö wäre uud bei der ersten Lcsnug eine Debatte oder Amcndirung des Antrags nicht zulässig sci. Der Antrag dcs Grafen VriutS wird mit sehr großer Majorität angenommen. Es folgen Gerichte dcS PctltionsausschusscS. Die Abg. Mcnde, Ofncr und Bscczcslul refcrircn nacheinander und werden die Anträge des Aliöschusscs angc-nommcn. Eine Debatte entspinnt sich nun über die Petitionen der Stadtgcmcindc Krnmau, der Sladt Znaim, dcs Äczirkcs Obcr»Hollabrnnu und dcs dor» tigcn landwirthschafllichcn Vereins, wclchc nm die Verbindung der Stadt Znaim durch eine Flügclbahn mit der projcktirtcu Wicn - AudwciS - Pilscucr Bahn petitiouiren. Sie bcanspruchcu, daß dem Kousortium Schwarzcubcrg.Lanua der Bau der Wien «Budwcis-Pilscucr Bahn rcspcttivc ciuc Ziuscugarautic nur dann bewilligt wcrdc, wenn das Konsortium auch eine Verbindungsbahn dnrch das südwestliche Mährcu mit Berührung von Znaim herzustellen übernimmt. Der Ausschuß stellt dcu Antrag, diese Petitionen dem Hau« delsministcrium abzutreten und dcmsclbcu die Prü« snug derselben uud der dariu angeführten Gründe für Einbeziehung der Stadt Znaim in daS Bahnnctz zn empfehlen. Abg. Giskra befürwortet die Einbeziehung dcS südwestlichen ThcilcS von Mähren in das Eisenbahn, nrtz und dic Verbindung dcr Stadt Zuaim mit der projcttirtcu Wicu.BudweiS.Pilscucr Bahn. Ihn unter-stützt dcr Abg. Rygcr. Ab«, l). Ri csc . Stallbnrg spricht für eine one tc Verbindung von ÄudwciS nach Wien, welche "'cht i'bcr Mähren führen soll. ?lbg. Dr. Pau kratz beantragt die einfache Ab-tlttlmg der Petitionen an das Handelsministerium, weil dem Hausc »och das Material znr Acurthciluuq dcr Fraac fchlc. Bci dcr Adsliiumuna wird dcr Nuöschllßanlrag angcnoinlncn. Nächste Sitznng unbestimmt. Oesterreich. *Wien, 23. Februar. In dcr gestrigen Sitznng bes Finanzausschusses, in wclchcr Sc. Exz. dcr Herr Stnatsministcr erschienen war, lam das Bndgct des Unterrichtes znr Vcrhaudluug. Acrichtcrstattrr ist Abg. Dr. Herbst. Für dcn Titcl „Schulräthc" wurden 64.345 fl., also um 18N) fl. mehr als im Vorjahre bewilligt, weil durch dic Vermehrung dcr Mittclschulcu in Nie» ich lein andcrrs Vcrmögcn als meine Handlungen. Sie sind mein Ruhm und mein Trost." DaS TodcS-urtheil hörte Mnral an, ohne mit cincr Wimper zu zucken. Zum Richtplatzc ging cr so festen Schrittes, als ob cinc Mustcruug oder ciuc Parade ihn erwarte. Aufrecht uud iu stolzer Haltung, das Gesicht dcu Soldaten zugckchrt, stand cr vor dem Saudhaufcu. Als allc Vorbereitungen beendet warcu, hcftctc cr scinc Blicke anf ein Porträt seiner Gemalin, daö cr in dcr Hand hielt, nud ricf dcn Soldaten zn: „Schont das Gcsicht, ziclt aus's Herz!" Die ')tachlomlucu 'cincö Emtagslönigg haben c'ncn dcr schönsten Throne dcr Welt bekommen. Fried-ala ?n" ^"' ^lalz, von seinen katholischen Feinden von E.m!^"'". "'spottet, hatte sich mit Elisabeth uun unts o' >'""' ^^^cr Jakobs I. vermalt. Als f//' s.. "'Uü.n A,ma übcr die englische Thron- f>n!,ü^>- ^.,v . > ^ ' °'^ Nur urstm Sophie vuu k^c7kount!' 'K p^ achlundfünfzig Erben der'^tu'ans 'ab 'a.^ durch ihren katholischen Glauben,von r T^ d^^"' ^ '^^'- «st dic wcib^c Nc ,,.^'"ls auf den cngl.schcn Thron gestiegen. Der tzl, h,onfah,gc ^iuart dcr männlichen Li.lic, Karl,! , ^''"^ '"" ^"llodcn, ist am 30. Iänucr 17.^ z l,e n ! 7 .^"' . S'i" ^cbcn war nach dem Feld- >n s„", ,," "" '""""' unwürdigeres. Dcr Flasche n l uchst,, ^om,,^ ergeben und sciue lichten Angen- ani?.i'>.'2 fi. migcuommen. Ausland. Der Bischof v. Kcllclcr in Vtainz hat eiucn Hirtenbrief erlassen, in welchem cr gcgcn dic vielfach versuchten Eingriffe in daS Recht dcr Familie auf tritt. „Die Familicnfrcihcit," sagt cr, „ist dcr Hort jcdcr wahrcn Frcihcit. DaS Nccht dcr Eltcrn übcr ihre Kinder, wie dic Pflichteu gcgcn sir, find die hci-ligstcn Rcchtc und die hciligstcn Pflichtn. Allc Frci. hcit ist zerstört, wenn die Familie nicht mchr frci ist, und allc Rechte sind in Frage gestellt, wcnn die Ncchte dcr Eltern nicht mehr sicher stehen." Paris, 20. Fcbrnnr. Die Aktenstücke drS gel-bcn Buches stimmen in bcachtcnswcrthcr Gcnaniglcit mit dcr Thronrede übcrcin. Allcs, waS dcr laiser-lichcu Idee bci Eröffnung dcr Session nicht mehr entsprach, wurde bei Seite gclegt uud hat jctzt unr noch Iülcrcsse für dcn Historiker, dcr den einzelnen Abweichungen der Maguctuadcl kaiserlicher Politik genau nachspürt. In diesem Augenblick herrscht offmrll nud fchwarz auf wciß die glücklichste Ucberciustimmuna zwi,chcn «aiscr uud Minister dcS Auswärliaeu -ES bestätigt sich vollständig, daß die Amerika bc'trcf. fcndc Stelle auS dcr Thronrede gestrichen wnrdc weil mau gerade die Nachricht von den friedlichen Unterhandlungen zn Fort Monroe, dic aber später wieder abgebrochen wurden, erhallen hattc. Petersburg. Ein Tclcgramm des..Iuvalidcn" ans Omsk (westliches Sibirien) vom 18. Februar mcldcl: Aus Utschar (Kosatcustation an dcr Grcinc vou Ehina) ist von^ uuscrcn, Kousul die Nachricht rin-gelangt, daß am 15. Jänner (allen StylS) dcr Auf. stand dcr ennghaneu auSgcbrochcu sei. Unscr Konsul ist mit allen beim Konsulate bchudlichcu Personen aus dcr Faktorei abgereist, und hat das Archiv die Gcldcr und sonstige Wcrthsachcu mitgcnonlmcu. Die Dunghancu hatten die Fahrlässigkeit dcr Mautschurcn, wclchc cbcu dcn Ncujahrstag feierten, benutzt, übcr-ficlcn die Eitadcllc nnd steckten sic in Brand. Unscr ssonsnl ward dnrch dcn Ehcf der chiucsischcn Behörde noch rechtzeitig von dcr Gcsahv cwisirt. Selbst auf dcr Flucht begriffen, ncs cr uns zu: „Entfernt euch!" und verschwand. Der Iman vou Tschugutschal lieh uuscru Kousül bitten, in die Faktorei ;»rück;ukehicu, da dic Duughancn lcincm Frcindcn etwas zu ^eide thun. Fiir dic rnssischc Regierung, bcmcrlt dcr „In- validc", sci dicscS Ercigniß von um so größerer Wichtigkeit, als die Beziehungen mit Ehina dadurch cinc sehr nachthciligc Unterbrechung erleiden. Mexiko, 12. Jänner. Dcr Kaiser hat soeben eine hochwichtige Verfügung getroffen. Er hat nämlich dic von dcr früheren Regierung bereits ertheilte Konzession dcr Eisenbahn von Vcra-Ernz nach Mexiko nntcr dcn Bedingungen ertheilt, welche dic öffentliche Meinnng driugcl'd forderte. Ursprünglich war diese einer englischen Gesellschaft als rinc iu Betreff der Zeitdauer unbeschränkte, jctzt ist sie nur auf eine g.c-wissc Reihe von Jahren crthcilt; ursprünglich war dcr Gesellschaft das ausschließliche Recht, die Tarife festzustellen, bewilligt; die modifizirte Konzession wahrt abcr dcr Regierung einen Anthcil an diesem Rcchte. Der Konzessionär und di: G-sellschnft haben sich mit dicscn Bedingungen einverstanden erklärt und damit die Verpflichtung übernommen, dcu Ban dcr Bahn innerhalb v'rr Jahren zn vollenden. Die BclagcrnngS»Operationen vor Oajaca — denn cS wird cinc rcgclinähigc Belagerung stattfindln müssen — habcn sich bis jctzt nnf Rckognoszirungen dcr Höhen, die dcn Platz beherrschen, beschränkt. Die französische Artillerie hat übrigens die Kanonen einer der FortS, welche die Swdt vertheidigen, dcmontirt. DaS Hauptquartier befindet sich zu Eila, wo dieser Tage die bis jctzt noch fchlcnbc schwere Artillerie von Janhuitlau eingetroffen ist Die Gerüchte von Nic« derlagcn, wclche die dctachirlcn Truppen dcs Expeditionskorps von Oajaca erlitten habcn sollen, waren hicr stark vcrbrcitct, crwicscn sich abcr als unbcgrim« dct. Bci Scharmützeln, die bisher stattfanden, zogen die Dissidenten stcts dcn Kürzerrn. Dcr Vcyirin dcr regelmäßigen Belagerung von Oajaca hängt von dcr Ankunft dcS Marschalls Bazaine ab. — Bci Iiquil-pan habcn 400 Franzosen übcr daö zehnmal stärkcrc Korps Artcaga'S cincu glänzenden Sicg davongetra» gen. Artcaga selbst entkam in d?r Richtung von Urua-pau, abcr scin Stab mit 9 Offizieren ward gcfan« gcn; anßcrdcm blieben '.) GcbirgSgcschützc, 1200 Ge» fangcnc, reichliche Munition nnd 10 Fähnlein in dcn Händen dcs Siegers, dcr 16 Mann ucrlor, wahrend dcm Feinde 400 Manu, darunter 2 Generale, gc« lödtct wurden. Im ganzen Norden dcs Reiches, vou PicdraS NegraS an bis znm Distrikt vou Maiamoros ist dic Ruhe hergestellt. fokal- und VrovinM-Nachrichten. Vaibach, 25. Februar. Sc. Exzcllcnz dcr Hcrr Statlhallcr Freiherr vou S ch lc» l ß ll i a g veröffentlicht im heutigen AmtSdlatte ciucn Aufruf zu milde» Äciträgcu fur die Nothlci« dcndcn iu Inlicrllain. ^ Z»r Flier dcr VcrfassuugSvcrlcihung wird Morgen Voruliltag um 10 Uhr cin solennes Hochamt init Tcdclliu iu dcr hiesigen Domlirche abgrhaltril. — Am 22. d, Abends wurdc bcim Easiuogc-bäudc ciu Damcll-Pclztragcu gcfuudcu. Dic Eigcn-thümcri» wollc sich dicßfallö bci dcr l. k. Polizei-Direktion aufragen. — Die populär«wifscuschaftlichcn Vortrüge des Hcrrn Niller v. Fritsch werden am 2. März um 7 Uhr AbcndS in drmsclbcu Lokale wieder aufacuom« mcn nud in der Fastenzeit in achttägigen Intervallen fortgesetzt. — Karten zu dem heute Abend auf dcr Schieß» stalte stattfindenden Nalreuabend der Stingcr, Turner und Schützcu, zn wclchcm auch dic Mitglieder dcr philharmonischen Gesellschaft, dcS Easino'S uud des Schützcnvercins eingeladen sind, werden bci Hcrrn Ioscf Karingcr verabfolgt. — Gcstcru Morgen brach bci dcm Laslcuzuge Nr. 134 in dcr Nähe von Traucrbcrg ein Rad, in Folgc dessen eine Verspätung von vier Stunden eintrat. — Wcgcn unanständigen Bcnchmcns im städti» schcu Thcatcr iu Trieft ist ciu Besucher desselben zu ciucr Geldstrafe von 100 fl. vcrnrthcilt uud vicr an-dcrcu dic Ausschließung protokollarisch angcdroht wordcn. — In 5tlagcnfurt wurdc dcr bisher uube« austäudctc 55jährigc Äiilitärabschicdcr Martin P. auS Bischoflal in Obcrkrain wcgcu dcö Vcrbrcchcuö dcr öffentlichen Gewaltthätigkeit durch gefährliche Drohung (cr haltc im Ranschc Fcucr zu lcgcn gcdroht) zn 6 Monaten schweren Kcrlcr vcrurthcilt. sKchillßucrhandiungrn bcim k. k. 1.'andcsgelichlc.) In dcr nächstrn Wochc fiudcu bci dcm hicsigcn l. t. Vandcsgcrichtc folgende Schlnßvcrhnudlnngcn Vtatt: Am I. Mäiz: 1. Simon Drobim' und Margnrctha Frank — wcgcn Betrug; 2. Angnst Koblcr — wcgrn Dicbstahl. Am 2. März: 1. Gcorg Panlin — wrgcn Dicbstahl; 2. Anton Schclcsnikar — wcgcu schwcrcr körperlicher Beschädigung; 3. Gregor Mo/ina — wcgcn Dicbstahl; 4. LukaS Wilfan — wcgrn Dieb-stahl. Am 3. März: 1. Thomas Gcrm und Gc« uosscn — wcgrn öffentlicher Gewaltthätigkeit; 2. Ioscf Ncpi<> — wegcu Dicbstahl; 3. Johann Boisla — wcgcu fchwcrcr lorpcrlichcr Vtschadigung. R84 Wiener Nachrichten. AVien, 2^. Februar. Bou Herrn Ludwig Haasc sind Briefe aus Vera>Cruz, 23. Dezember, und Mexiko, 9. Jänner, ln Prag eingetroffen. Bei der Abreise von Vera« Cruz entgleisten nicht weit von dcr Stadt auf dcr Vahn nach Cameron Tender und Lokomotive und stürzten einen Damm herab; Herr Ludwig Haase, der bei den: Unfall unverletzt blieb, lehrte nach Vera» öruz zurück, von wo er noch denselben Abend (23. Dez.) die Reise nach Mcxilo wieder antrat. Hier traf er, nach einigem Aufenthalte iu Orizaba und Pucbla, am NeujahrStagc Abends ohne besonderen Unfall und unbelästigt von Räubern ein, welche jene Gegend schr unsicher machen; wie denn am 7. Jänner der Obrist Graf Bombelles auf der Rücklehr von Veracruz, wohin er sich zum Empfange dcr östcr« reichischcn Freiwilligen begeben halle, angehalten und beraubt wurdc. — Ein Mechaniker hat ein Instrument erfunden, welches bcsonderS im militärischen Felddienste nützlich fein soll. Dasselbe besteht aus einem Teleskop und einem Reflektor. Das von letzterem aufgefangene Bild spiegelt sich iu einer Prisma ab und macht möglich, jede Bewegung feindlicher Truppen wie in einem Spiegel wahrzunehmen. Auszug NU5 dem Protocols tlcr nukerordentliclien Sitzung der „Handek- und gemerbcknmmel'" sür 3lraili in Laib ach am 14. Februar l. I., Nachmittags 5 Uhr. Unter dem Vorsitze des Kammer« Vizc ^ Präsidenten Hcrrn Inton Zamaffa. Gegenwärtig: 11 Mitglieder und Ersatzmänner. 1. Dcr Magistrat dcr Landeshauptstadt Laibach theilt der Kammer mittelst Znschrift vom 1., zugestellt am 8. Februar d. I., Z. 615, mit, daß von den 4 Lehrern dcr städtischen Knaben - Hanptschulc zu Et. Jakob in Laibach au dcn Magistrat ein Gesuch um Ertheilnng einer jährlichen Remuneration für dcn an Sonn- und Feiertagen an die Gcwcrbslchrjungcn zu ertheilenden Unterricht eingebracht wurdc. Dic Schulsektion des hiesigen Gcmcindcratheö hat sich für dic Erthcilung dcr Remuneration für jcdcu Lebrer mit 50 fl. ausgesprochen. dcr Gcmcinocrath aber beschlösse», sich vorläufig mit dcr Handels- und Oewerbetammcr darüber ill daS Cinvcruchmcn zu setzcn, wie vicl diesclbc zu diesen Remunerationen, welche sich für dic Schuljahre 1862 i)3 uud 186Z 64 im Ganzen auf 350 st., für künftighin aber auf 200 fl. jährlich belaufen würdcn, beizutragen WillcnS wäre. Der Sekretär liest die Zuschrift des Magistrates. Bei dcr hierüber eröffneten Debatte erhält zuerst Hen- K.-R. Holzcr das Wort uud bemerkt, daß, bevor man iu diesem Ocgcnstaudc ctwas thue, zu erforsche» sei, ob die Kammcrkasse die Kräfte bcsitzc, dem Ansinnen des Gemciudcrathcs zu entsprechen; die Kammer besitze keinen Fond, aus welchem derartige ÄuSlagcn destritten werden können. Nach einer dicßfallS vom Hcrrn Vorsitzenden erstatteten Aufklärung und nach Mittheilung dcs Sekretärs, daß uach der ihm Seitens dcs abwesenden Hcrrn Kammer - Präsidenten gcmachtcn Eröffnung derselbe, ungeachtet die Kammer im Jahre 1864 das Prälimi-narc nicht nur nicht überschritten, sondcru um beiläufig 5)00 fl. weniger verausgabt hat, bci dem Umstände, als dic HlMdclskammcr - Bciträac höchst spärlich ciu-gchcu, bcrcitS übcr 1000 fi. au dic Kammer vorgeschossen habc, dcmcrkt Hcrr K.-R. Horak, cs sci bc-daucrlich, daß dic Hcrrcn iiammcrräthc bis jctzt noch nicht in dcr Vage scicn, dic Kräfte dcr Kammcr-Kassa zu beurtheilen; dicsifalls solltc mchr dcr Ocsfcntlichkcit Rechnung getragen wcrdcu, damit Icdcrmaun wissc, wie wcit dic.flammcrräthc mit dcm Foudc disponiren lönncn. Ucdcrhaupt schciuc dic Oeffcutlichkeit dicß-falls nicht belicbt zu sciu. Hcrr Horak sagt, cr sci übcrzcngt, daß dcr Hcrr Präsident zuverlässig altch dcu wcitcrn Vorschuß lcistcn werde, stellt dcn Antrag: Die löbliche Handelskammer wolle beschließen, dcu Lchrcrn au dcr städtischen Knabcnhaufttschulc zu St. Jakob in Laibach cinc Rcmuucratiou für den, iu dcu Schuljahrm 186^63 und 1863,64 au dcr Sonntagsschulc ertheilten Unterricht iut Bclmgc von 150 fl. zu bewilliget!. Dcr Hcrr Vorsitzende fragt dcu Hcrrn Antrag/ steller, ob' derselbe uicht crwartc, daß auch von dcn Lehrern der Mustcrhauptschulc iu Laibnch cin gleiches Ansinnen gestellt wcrdcn Würdc. Herr ss.-N. Ho rat erwiedert, daß dicsc Lehrer ihre Rcnulnevatioi^ bevcitS aus dcr städtischen Hassa erhalten. Herr Ersatzmann Schwcntner erhält sonach das Wort, uud unterstützt den Antrag dcs Herrn K.-R. Horak, indem er in ciner längeren Rcde darthut, daß die gegenwärtigen Schulen zwar ihre Pflicht erfüllen, daß jedoch unsere Gcwcrbe deßhalb darnieder liegen, weil seit viclcn Jahren für dic Heranbildung der Lehrlinge nichts geschehen sei. Dcr Redner führt an, er führe schon längere Zcit von Seite der Knin-mer im Bcrciuc mit ciuem zwcitcn .ttammcrmitglicoc dic Inspektion übcr dcu Gcwcroc-Schuluutcrricht, und cr babe immer gcfundcu, dnß sowohl dcr Unterricht fleißig besucht, uud auch dic Lehrer fleißig waren. Dic Kammer sci cin Institut, wclchcs vor Allem berufen ist, dcn gewerblichen Unterricht so vicl als möglich zu fördern: dieß taun durch ciue Aufmunterung der Lehrcr am besten geschchcu. ,Für deu Vcsuch dcr Londoner Iudustric-Ausstcl-lung sei, womit er nic einverstanden war, so viel Geld ausgegeben worden, uud man schc hiefür nur traurige Erfolge. Es sci allgemein zu höreu, dcr Gcwcrbcstand in Laibach liege darnieder, uud indem Redner in dem Mangel eines erforderlichen Schulunterrichtes, das Darnicdcrlicgeu unserer Gewerbe erblicken will, unterstützt cr dcn Alltrag des Herrn K.-R. Horak. Indem diesen Antrag noch Hcrr K.-N. T npan unterstützt, wird derselbe einhellig angenommen. Nachdem dieser Antrag angenommen war, spricht Hcrr Schwcntncr dcu Wunsch aus, daß die Vcr< Hältnisse der Kammcrkassc derartig gcorom't wcrdcn, daß Nicmaud genöthigct wäre, an dieselbe cincu Vorschuß zu lcistcu. Hcrr K.R. Plciwciß erachtet die Ausstellung cincs Comity's für zweckmäßig, welches zn berathen habeu wird, in welcher Wcise dic bewilligte Veitrags-lcistung, sei es durch Ersparniß im Präliminarc odcr durch Erhöhung dcr Umlagc ciuzubringcn wärc. Hcrr Schwcntncr wünscht, daß dicscr Gc^ genstand auf dic nächste Tagesordnung gesetzt wcroc. Herr K.-R. Horak wüuscht, daß mit jcdsßma-ligcr Einladung zu eincr Kammcrsitzung cin Monats-Allswcis übcr die ^.etivu, ul,d I^ll^^iv^, dcr Kammer jcdcm Kammerrathc eingehändigt wer.?. 3. Hcrr K.-R. Sup an dcmcrkt, cr habe einen Driuglichkits - Antrag zu stellen, uud uachdcm von Seite dcs Hcrru Vorfitzei'.dcn ihiu das Wort ertheilt wird, bemerkt Herr Redner wörtlich Folgendes: So lange ich dic Ehre habe, Hcmdclslammcr-Nath zu sein, werde ich stets nach meinem Gewissen memc Pflicht crfüllcn, obschon nur meine vielseitigen Geschäfte kaun, crlanbcn n-erdcn, für dic Dauer dicsc Ehrcustellc zu behalten. Bekanntlich sind in unserem Kammerbczirkc, iu unserem armcn Kronlande Krain, seither übcr 26verl,szwcigcn von vornhin dcn geringen Gewinn weg. Ich wärc, nchmcn Sie, meine Herren, ruhig die Ueberzeugung hin, ganz gewiß in dcr Lage, dic Uebelstände dieser Maßregeln in's wahre Licht zu stellcu, insbcsondcrs aber, was die Einkommensteuer betrifft; allein, ich glaubc, bci der Einsicht dcr verchrteu Herrcu Kammerräthe nicht nothwendig zu haben, wcitcrc Erläuterungen zu machen, und stelle dahcr folgenden Antrag: Dic löbliche Handels- und Gewerbe-lammcr wollc sich betreffenden Orts durch das hohc Handclsiui uistcr i um an das Finanzministerium verwenden, daß dic exekutiven sscilbictungen für Steuer-cinbring ung in unsere lu K ammerb cz irtc wenigsteus für cin Jahr sistirt wcrdcn mögcn. acl 2. Hcrr K.-R. Plciweiß fragt dcu Hcrru Eupan, wclchc Steucru cr mciue? Hcrr K.-R. Sup an erwiedert: alle Steuern. Hcrr K.-R. Horat bcmcrtt, Hcrr K.-R. ^u-pan hnbc um 10.<)00 Stcucr Exekutionen zu wcuig angegcbeu, cs scicn ocrcu 3tt.0<)0. Indcin Ncrr K.-R. >^orat noch bemerkt, daß er mit dcm Antrage dcs .Hcrrn K.-R. Supan vollkommen cinvcrstandcn ist' führt cr als Grund dcr Vcrarmuua. dcs hiesigen Gcwcrbcstandcs noch dic große Koukurrcnz dcr Vtärltc nud dic Gcwcrbefrcihcit ohuc Basiö an. Es wcrdcu. wie Rcducr hcvvorhcbt, auch in dcn Zeitungen Gcwcllislcutc, wclchc ihre Tlcueru nicht zahlcu köuucn, uachdciü sie ausgepfändet sind, dadurch an dcn Prangcr gcstcllt, daß ihre Namen mit dcr Am'fordci'una, vcrosfrnllicht »vcrden, die rückstän- digen Steuern binnen einer bestimmten Frist zu zahlcu, widrigenö ihre Gewcrbsrcchtc gelöscht würden. Nachdem das am Praugcrstchm durch Sc. Ma< jestät dcu Kaiscr Ferdinand bercits aufgehoben wurdc, so wärc das hohc k. k. Fiuauzministcrium zu bittcu, daß diese Aufforderungen in dcr Zciwua, in Zukunft uutcrblcibcn mögcn. Schließlich unterstützt Hcrr K. R. Horak dcu Alttrag dcs Hcrru K.-R. ^lipan, wclchcr Autrag ein-stimmig znm Vcschlussc crhobcu wurdc. Souach wurdc die Sitzuug geschlossen. Handels- und Vewerbekammer für Krain. Laiback am 14. Februar 1865. Vize-Präsident. 1 u I), ^>»t. «lIr«»l Ezarcu für dic ^u^ rcchtwcifuug dcs Adels. Achulichc Dcputatioucn aus anderen Städten werden erwartet. Gerüchtwcise verlautet, Alexander Hcrtzcn habc sich hier zwci Tagc hindurch aufgehalten und habe Vcgcgnungcu mit namhaften Pcrsijnlichkcitcu gchadt. Turin, 23. Februar. Drr völlig ist hcutc u>n 2 Uhr Nachmittags, vom General Lamarmora begleitet, hier eingetroffen. Dic Prinzen dcs k. Hauses, dic Minister, das Munizipium uud dic Natiounlgardc waren zum Empfange am Bahnhöfe anwesend. Dcr König wurdc mit lebhaften Zurufen begrüßt. Petersburg, 23, Fcbruar. DaS „Journal de St. Petersburg" dcmcutirt die letztlich eingelangte Depesche aus Vombay vom 28. Jänner, iudcm cS schreibt: Scit dcm Jahre 1X5>8 habc sich lein Gc. sandtcr Rußlands in Buchara bcfundcu. Taschlcich sci nicht im Besitze Nußlauds, dahcr cs für lctztcicS unmöglich, dort Steuern zu erheben. Dic Nachricht vom Baue einer Straße uach Alichara sci unrichtig. «ftetersbura, 23. Fcdniar. Rußland bcant-wortctc als ^chutzmacht dcil Autrag dcr Türkei ans Amuestic dcr 18,-! vulpkn l»m»