Zeitung. Nr. 23. Prän»meratl«n«prtl«: Im Comptoir «anzj. fi. ll, halbj. 5.50. Für bi« Zustellung in« Hau» halbj.üa K. »lit b«r Post «anzj. fi. »2, halbj. fl. 7.«o. Freitog, 31. Jänner Inl«»tl°»»«eb«hl bi, w.fetten: »««' «!ll., l«. SV lr., 3».fi.i.«0: l«°ft P».Heilt lm.«lr.. »«.»l^, 5». l» k. «. l- w. InstNion«ftlmpll jebe«m. »v l». l«73. Mit 1. Februar > beginnt ein n^ues > Abonnement auf die „Laibacher Zeitung." ! Der Priinumerations-Preis betrügt für dle Zeit vom 1. bis Ende Februar 1873: Im Comptoir offen.......— ft. 98 kr. Im Comptoir unter Couvert .... 1 „ — Für Laibach ins Haus zugestellt . . . 1 „ — " , Mit Post unter Schleifen.....1 .. 25 " Für die Zeit vom l. Februar bis Ende Juni: Im Comptoir offen.......4 fl. 60 lr Im Comptoir unter Couvert , . 5 __ Für paibach ins Haus zugestellt . . ' 5 " __ " Mit Post unter Schleifen.....6 I 25 " Amtliche?TheiI I <^e. t. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 21. Jänner d. I. dem Hilfsämterdirector des Oucllandcsgcricytcs in Graz Fri-dolin Müller anläßlich seiner anqesuchten Versehung in den bleibenden RulMand in Anerkennung seinec viel-jährigen. treuen und ersprießlichen Dienstleistung daS goldene Verdicnsttreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. , Verordnung des Ackerbauministeriums vom H. Jänner «»73, betreffend die Belegung der Landesstuten durch Staats' Hengste in den im Reichsralhe vertretenen Königreichen und Ländern. , Die Gelegung der Landesstute.« durch Staatshengste hat im Jahre 1873 nach den für das Jahr 1868 in der Verordnung des l. t. AckerbauministeriumS. dann! des t. und l Reichslricgsministeriums. des t. t. Mini« steriums des Innern und des l. l. Finanzministeriums vom ?. Mtirz 1868 (R. G. Gl. Nr. 23) kundgemachten Bestimmungen und Oelegtaxen stattzufinden. I Chlumecly ui. p. Den 29. Jänner 1873 wurden iu der l. t. Hof- und Ttaat«-tzruckerei in Wien da« lll. und IV. Stück de« Reichsgescyblatte«, vorläufig blos in der deutschen Angabe, ausgegeben und ver- > sendet. Das III. Stllck enthlllt unter Nr. 8 de» Freundschaft«-, Handels- und Schiffahrtsvertrag zwischen der österreichisch-ungarischen Monarchie und dem Kü-nigreiche Siam vom 8 Mai 1871. (Abgeschlossen zu Vanglol am 17. Ma« 18^9, von Sr. l l. und l. Apostolischen Majestät ratificiert zu Wien am 8tm Mai 1671 und in den beiderseitigen Rallficieruugcn aus« gewechselt zu Vanglol am 30. April 1872.) Da« IV. Stilck enthält unter Nr. 9 di» Kundmachung des Finanzministerium« vom 21. Dezember 1872, betreffend die Errichtung einer hanptzollamt-lichen Cfpositur im Gahuhose der l. l. priv östcrr. Nordwest-bahn zu Wie»; Nr. 10 die Verordnung des Nckerbaumiuisteriums vom 2. Jänner 1673, betreffend die VeleaMg der Laudeßstutrn durch Staatshcngsic in den im ReichSralhe vertretenen König, reichen und Ländern; ^lr. N die Kundmachung des Finanzmlliisteriums vom 5. Jän« ner 18?.^, betreffend die Eirichtuna. c,»sr hauptzollamtlichen > «kvosttur im Vahuhofe der l. l. priv. Franz-Josephs-Vabu « zu Budwei«; ^' ,.^ ^erorduung de« Justizministerium« vom 15. Jänner n,/^ ""reffend die Aenderungen in dein OcbietSumfange «r. 13 h""« V.z.rlssserichte in Niedrröster.eich; '«73 b/t"«""^ ^ Ilisti^ninisteriums vom 21, Jänner Ht»>,'cl«d°rf in Sckl ,«en zur F.s.sttlw,, d^G., K" dürft«. ' ^°^'^ "°« »l dieser Woche «,»!«<» i gui Wahlieform ! liegen unS heute wieder einige bemcrlenSwerthe Iournal-stimmen vor. D>e »Presse" bringt über den Stand der Nahlrcformfrage unterm 28. d. folgenden Verlchl: ^Wie verlautet, dürfte die Entscheidung des Monarchen in der Wahlreform unmittelbar bevorstehen. Gei genauer Würdigung alle» Verhältnisse wird man dem Ministerium die allseitige Anerkennung nicht vorenthalten dürfen für den Eifer u>»d die Umsicht, womit sie das Zustandes 'lommen des Reformwelles zu sichern bemüht war. In den ersten Tagen dcs veiflossenen Monats erlheilte der Kaiser seine Sanction den ihm vorgelegten Prinzipien! dcr Wahlreform. am 15. Dezember fand die große Lon> ferenz der Mitglieder des Herren» und Abgeordnetenhauses statt, von der die Regiernng ein Gutachten über^ diese Prinzipien einholie, in dcr Zeit der Vcrlaguna. des ! Abgeordnetenhauses, während der Weihnachls- und Neu°! jahrsferien, wu»den die Oespiechunqen h>er und in den^ einzelnen Hauptstädten über die Detail-Operate der Wahlreform eingeleitet und nachträglich ausgesprochenen Wünschen sogar noch in den ersten Tagen der vorigen Woche Rechnung getragen und heule, nachdem laum mehr als sechs Wochen vorüber sind, seitdem der Mon» arch die Grundzüge der Wahlresorm genehmigte, ist ihm dieselbe als fertiges Elaborat, nachdem die eingehende« Mitwirkung der Vertreter der Verfassungepattei nicht fehlte, unterbreitet. Hält man diese Thatsachen fest, so wird man dcr Thätigkeit der Regierung, ihrem eifrigen Bemühen, bei dcr Ausarbeitung der Entwürfe mit ebenso großer Raschhcil als Gewissenhaftigleit vorzugehen, die verdiente Anerkennung nicht versagen dürfen." Das ,.N. Flcmdbl." meldet: „Obwohl es in Ab-geordnttenlreifen bekannt ist, daß der Wahlreformentwurf auch in der nächsten grcitagssihung noch nicht in HauS I gelangen wirb, fühlt man sich doch leinen Augenblick oe« lunruhigt, ist vielmehr dcr sicheren Ueberzeugung, daß die Chancen der Reform nach wie vor günstig stehen l und daß es dem Ministerium gelingen wird, seine Auf« gave zu lösen und sein Programm durchzuführen. Wenn etwas noch im Stande ist, die Zuversicht der Versus, sungspattci zu erhühcn, so ist es d,e verzweifelte Haltung der Gegner der Wahlreform. Das czechische Eon» l ventitel, da« am Sonntag in Wien abschalten wurde, soll auf die Theilnehmer einen recht trüben Eindruck gemacht haben. Es waren nur wenige da und die wem« gen waren nicht einig. Smolka, der wohl anwesend war, war ohne Mandat von seinen Kanoslcuten und erschien also ols bloser Privatmann. Der Dalmatiner Danilo stellt kS in Abrede, daß er überhaupt anwesend gewesen, So waren also die Herren Czechen im wahren Sinne s des Wortes ganz unter sich." Das „Prager Abendblatt" beleuchtet die Ungesetz. lichleit der czechischen Agitation mit nachstehenden Worten: „Tagtägllch bringen jetzt die oppositionellen Glätter Ankündigungen von Meetings, die au« Anlaß i der Wahlreform bald hier, bald dort abgehalten werden sollen. ES ist ihnen recht gut bekannt, daß die Abhaltung solcher Volksversammlungen nicht gestattet werden könne. Die ganze nur von Prag aus. und speciell von unseren ehrenwerchen oppositionellen Vlältern ausschließ. lich zu agitatorischen Zwecken in Szene gesetz'e Tabor« ! Komödie kann also blos den Zwccl haben, lroy des Verbotes Ansammlungen zu veranlassen und den G'hör» den, die für die Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung Sorge zu tragen haben, einen Streich zu spielen. In dieser Beziehung dürsten aber die Herren Meetings.Arrangeure sich schr irren. Die oppositionellen Glätter und ihre Patrone haben dafür gesorgt, daß derlei Demonstrationen die Behörden mcht unvorbereitet lnssen. Sollten dlsfenungeachlct Ausschreilungen vorkommen und oas Verbot nicht geachtet werden, so wird dies eben nur zur ssolge haben, daß die Excedentcn die verdiente Ahn. dllna, »reffen wird. Die Sache hat aber auch eine andere ernste Selle. Nicht blos einzelne schuldige Persönlichlc ten, sondern auch die Gemeinden selbst lüimcn von den nachtheiliqen Folgen betroffen werden, da es erste Pflicht der Behörden ist, durch entsprechende Vorkehrungen, wie z. O. durch Vcrleaung einer Mililär.Ablheilung in die bezüglichen Ottschasten für die Aufrcchlhaltung der Autorität des Oes'yes und der ösfmtlichc Ruhe und Old» nung, sowie für die H'Ntanhallunq der Wiederholung solcher Excesse vorzusorgen. Die Gemeindevertretungen sind daher mcht vlos verpfl chlel, sondern es ist in ihrem eigensten Interesse gelegen, alles aufzubieten, daß da» erlassene Verbot gehörig beobachtet werde. Solllen trotz' dem wirklich Excesse stattfinden, fo könnten sich die oppositionellen Blätter und diejenigen, die hinter ihnen stehen, im Hinblicke auf ihr agitatorisches und verhetzen. deS Tleiben nur das Verdienst vindicieren, dnß sie die Ursache sind. wenn Personen, die sich als blinde Wcrl-zeuge für derlei Agilaiionen hergeben, infolge dessen streng gestraft und ganze Gemeinden durch empfindliche Maß. nahmen getroffen werden, während die moralifchen Ur» Heber, wie gewöhnlich, sich hinter dem Berge halten und !sich auf unbelheiligte Zuschauer spielen." Neichsrath. I »V. Sitzung des Herrenhauses. Wien. 28. Jänner. Präsident Fürst Karl Auersperg eröffnet dle Sitzung um I I Uhr 45 Minuten. > Auf der Minisleibanl: Se. Durchlaucht Ministerpräsident sturst Auersperg, Ihre Excellenzen die Herren Minister Dr. v. Stremayr, Dr Glaser, 0r. Unger. Oberst v. Horst. An der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Debatte über die Regierungsvorlage, betreffend die Organisation der Universitütsbehörden. Das Wort ergreifen: Hofrath Dr. Rolitansly, Freiherr o. LichtenfelS, Eardinal v. Rauscher, Dr. stel-der. Regierungsralh Dr. Höfler. Berichterstatter o. Mi-llosich, die Minister Dr. v. Stiemayr und Dr Unger, Cardinal Fürst Schwarzenberg, Ritler o. Hafner und ! Freiherr v. Hürdtel. Rotitan sly und öichtenfels sprachen gegen die Äufrechlhllltung des katholischen Charakters der Uni. versitäten. welcher geraden Weges zum Dogma der In-,fallibililät sühre>' würde. Cardinal Rauscher wies die Berufung des Vorredners aus sein Weil über die Unfehlballeil zurück. Felder widerlegte die Behauptung Rauschers, daß an den Schulen in Wien der Alhels» mus gepredigt werde. Nach einer Rede Hiifler« trat ! dcr Referent Millosich dem Pcrtagungsantrage entgegen, ebenso Unlerrichtsminister Slremayr. In der Specialdebatte wurde, nach einer Rede des Ministers Unger, der Zusahantrag Schwarzen, bergs: die Faculläten sollen auch aus den Doktoren» Collegien gebildet werden, zurückgewiesen. Das ganze Gesetz wurde in zwettei und dritter Lesung nach dem Vorschlaa der Commission angenommen. Zurückgewiesen wurde jedoch der Vorschlag der Commission, der Uni-versitüt Wien die eoangelljch.lheologlsche Facultät emzu. verleiben. Auö den Reden ber beiden Minister wollen wir die bedeutsamsten Stellen reproducieren: Se. Excellenz Minister für Eultus und Unterricht Dr. v. Stremayr: Es obliegt mir die leitenden Gedanken zu entwickeln, von denen die Regierung bei ihrer Vorlage aus-gcganaen ist. Die dem hohen Hause vorliegende Gesehesoorlage geht von der Anschauuug aus. daß die Unlvelsilälen staatliche Anstalten seicn, bestimmt zur Pflege und Entwicklung, zum Lehren der Wissenschaft zu willen, düse Function aber in bestimmter Form zu voll^ithen, welche nicht neu geschaffen werden soll, sondern welche von ihrer hislorifchen Grundlage den Bedürfnissen ber Neuzeit gemäß fortentwickelt und gebiloet werden soll. Dieses ist in Kürze der Standpunkt der Regierungsvorlage. Dieser Standpunkt der Regierungsvorlage uuter-scheibct sich aber keineswegs von derjenigen Auffassung, von welcher schon bei der Begründung und Fortbildung der Universitäten ausgegangen worden ist. Von dcr Albertinischen Ausführung, der Rudolfini-schen Stiftung an, durch die Verfügungen der Kaiser Mathias. Ferdinand I., Ferdinand II.. durch die wich. lige und eingreifende, ja maßgebende Entscheidung der Kaiserin Maria Theresia bis herab zu der ganz bestimmten Erklärung >n dem Eilasse Kaiser Franz II., überall ist der eine Gedanke der leitende gewesen, daß es Sache des Staates, Sache der staatlichen Vollae« wall sei. auf diese, wennauch in der ersten Zeit in der Form ganz bestimmt gegliederter Corporation bestehenden Institute mahqebenden Einfluß zu üben. Dieser Gedanke . sie aber einmal Staatsanstalt geworden, so ist sie dem Krelse der privatrechtlichen Corporation vollständig entrückt und in den Kreis der öffentlich-rechtlichen Corporation übergegangen. Von diesem Standpunkte aus tann daher auch von Verletzung eincS PrioatrechteS der Witwen- und Waisen-societal nach meiner Ueberzeugung leine Rede sein. Sie haben eben gar nicht als Privat-Personen einen Anspruch. Dcr Schein, daß hier ein Prioalrecht vorliegt, entsteht nur dadurch, daß man es hier mit einem Objecte zu thun hat, das sonst privatrechtllcher Natur ist, nämlich dem Anspiuch auf Geldbeträge; aber bekanntlich entjchtidet sür die Qualität eines Anspruches nicht die Natur des Objectes, worauf der Anspruch gerichtet ist, sondern der Titel, au« uelchem der Anspruch abgeleitet »ird. Ich muß zur Sicherstellung der eigentlichen Tendenz dieses Gesetzentwurfes noch das Eine geltend machen, daß die Gerichte in Zukunft nach Z 27 nur über Streitigkeiten zu entscheiden haben werden, die sich bei der Auseinandersetzung ergeben werden zwischen dem Ver« mögen, das bisher selbständig verwaltet wurde, und dem Vermögen, das bisher nicht oon den Doktorcollegien selbständig, sondern eiaentlich von den Faculitäten verwaltet wurde. Die sonstige restliche Natur zu beurtheilen, wird in Zukunft dem Richter nicht mehr zustehen, denn über diese ist bereits ein Gesetz definitiv abgesprochen worden. Auf die Zweckmäßigkeit der Frage nach Auf» Hebung der Doltorencollegien will ich natürlich hier nicht weiter eingehen. Es wurde ^»übn so viel aesagt, daß e« überflüssig ist, wlnn ich aus meinen eigenen fast 20jährigen Erfahrungen noch ?aS Zeugnis beibringe, das ich mir an den Unioerfitgten Wien und Prag habe hinlänglich sammeln können. Ich lann eS mit voller Beruhigung aussprechen: Die Doltorencollegien sind längst schlafen gegangen und es ist nicht mehr für uns die Veranlassung vorhanden, sie zu neue« Leben wieder aufzuwecken. AuS diesem Grunde wird es politisch und national nur zweckmäßig sein, wenn man die Universitäten in ihrer vollständigen Reinheit erhält. Daß dies ohne Verletzung von Prioatrechten vor sich geht, daß unr auf dem viel höheren und reineren Boden des öffentliche, Rechtes stehen, daß del Staat in letzter Reihe die Frage deS öffentlichen Rechtes zu entscheiden hat. das habe ick mir früher auseinanderzusetzen erlaubt, und oarum glaube ich, daS h. Haus lönne mit aller GcwissenSruhe und juristischen Ueberzeugung den Anträge» der R.glerung beilre-ten. (öebhaftar Beifall.) Der ganze Gesetzentwurf wurde bei der Abstimmung in dritter Lesung angenommen. HH. Titzung deS Abgeordnetenhauses. Wien. 28. Jänner. Präsident Ritter o. Hopfen eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 40 Minuten. Auf der Minifterbanl: Ihre Excellenzen die Herren Minister Freih. v. Lasser, o. Pret is, Dr. Gla-ser. Dr. Banhans, R. o. Ehl umecly und Oberst o. Horst. Der Präsident macht die Mittheilung, baß er jene Mitglieder, die bisher ohne Entschuldigung oon den Sitzungen deS Hauses fern geblieben sind. aufgefordert habe, im Hause zu erscheinen oder ihre Abwesenheit zu rechtfertigen. Vom Finanzminister werdul folgende Regurmigs-vorlagen eingebracht: Ein Gefetzentwurf betreffend die zollfreie Behandlung der zum Baue und Ausrüstung von Schissen erforderlichen Gegenstände. Ein Gesetzentwurf über die Veräußerung von un» beweglichem Staatseigenthum (il augründe »n der Nähe des Molo del Sale in Trieft). Eine Nachtragscreditsforderung für das Ministerium für Cultus und Unterricht. Eine Ergänzungscreditsforderung von 25.000 ft. für den Titel: ..Finanz>LandeS,« Finanz.GezirlSdirection, Finanzinspectoren und GebührenbemefsungS. Aemter in Galizien." Endlich eine NachttagScreditSfordernng von 80.000 ft. zum Präliminare d?r Salzerzeugung für daS Jahr 1873. Vom Unterrichtsminister wird ein Gesehentwurf betreffend die Organisation der technischen Hochschule in Brunn eingebracht. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen und die Regierungsvorlage betreffend die Gesetzentwürfe: ». über daS Mahnverfahren, b. über das Bagatellver» fahren und o. womit für Civilstreitsachen die Einschränkung der Gerichtsbarkeit der Bezirksgerichte verfügt wird, über Antrag deS Abg. Dr. v. Perger einem auS dem ganzen Hause zu wählenden Ausschusse von neun Mitgliedern zugewiesen, dessen Wahl noch auf ole heM Tagesordnung geseht wird. Der Gesetzentwurf über Verwerthung des Fl.ische« und der Häute oon bei Rinderpestaefahr geschlachteten «<' funden Thieren wird einem aus den Abtheilung zu wählenden Ausschusse zur Vorberathung übergebt» werden. , Es folgt nunmehr der Bericht des Finan,au«W' seS, betreffend den Ecntralrechnungsabschluß über »" Staatshaushalt für, das Jahr 1871. Abg. Dr. Vrestel verliest den dieSbezüglB Bericht, und werden der Antrag und die Resolution K« Ausschusses ohne Debatte aua,enounuen. Aus dem ungarischen Reichstage. Der Finanzminisw Karl Kerlapolyi llW ln der um 27. d. adgchaltencn Sitzung des unga>>!^ Abgeordnetenhauses das Wort. um über das Buds' zu sprechen. Der Text der Rede lautet: «Ich begreife, daß alle Welt mit einem ge>"^ Entsetzen das Deficit betrachtet, daß wir nun des«' sollen. Wir waren jahrelang gewöhnt, das wir ein ^ ficit präliminierten und einen Ueberschuh zum Res»^ halten. Wir gewöhnten uns förmlich, das Deficit l" uicht zu beachten, da eS sich nur im Präliminare ^ fand, in Wirklichkeit aber niemals eintrat. Jetzt «^ entspricht das Resullat genau dem Pläliminare und^ prälimlnierte Deficit muß auch gedeckt werden. ^ haben zusammen ein Deficit oon 67 Millionen k decken: dies lst aber nicht das Deficit eines, son^ dasjenige dreier Jahre. Da« 1871er Deficit belräat ^' dem Rechnungsabschlüsse: 7,011.000 ft., für 1872 ? ein Deficit von 27 Millionen prüliminiert; daS ^, waltungsera.ebnis ist noch nicht ganz genau bekannt,^ dürfte es um eine Million günstiger sein als der ^ anschlag, so daß 26 Millionen zu decken wären. A 1873 endlich ist das Deficit auf 34 Millionen "^ schlaqt; zusammen macht dies allerdinaS 67 Mill>^ auS, allein diese Summe wirkt doch nicht so beunl^ gend. wenn man weiß, daß sie sich auf drei Iahlt ^ theilt. Nach dieser Einleitung polemisierte Redner l«^ mit Ghyczy, um nachzuweisen, daß man heute ^ m.hr schünsinbc un^ vertusche, sondeln die ganze ^ offen darlege, und kam endlich zum eigentlichen <^ stände seiner Rede. Zwei Fragen liegen uns zur ^, scheibung vor: Was müssen wir thun. um das S^ wältige Deficit zu dicken? Wa« haben wir zu'^, um das Gleichgewicht im Staatshaushalte auch f^ Zukunft aufrecht zu erhalten? ^ Was die erste Frage betrifft, so bringt d°« ">, Anlehen 43 bis 44 Millionen in die StaalMH von den 67 Millionen sind also nur noch 23 bl'^ zu decken. Der Finanzausschuß will, baß die ordentl'^ Einnahmen schon für 1873 um 8.300.000 fl. "^ werden sollen. Allein es wäre zu viel gehofft, wetw^ sich der Erwartung hingeben würde, daß welche geseH Maßregel immer im Stande sei, das ordentliche ^ kommen schon für 1873 um diese Summe zu elh«A Um etwas wird die ordentliche Einnahme wohl S^. sein, allein wir müssen die« einemal auch „och^^ ordentliche Hilfsmittel heranziehen, um daS De<^ s dem Ordinarium verschwinden zu machen. Die^'^ der Hauszins«, Personalerwerb.. Einkommet äeuülelml. Die Zukunft der österreichischen Industrie. Bis vor kurzer Zeit galt die Industrie in Oester« reich als eines der Stiefkinder des wirthschaftlichen Lebens, und die «lagen der österreichischen Industriellen über mangelhafte Berücksichtigung ihrer Interessen waren ebenso zahlreich als wohlbcgründet. Wir dürfen be» Häupten, daß seit dem Jahre 1867 in vielem es besser geworden ist. Wir sehen zunächst die Regierung Oesterreichs eifrig bemüht, die vielfachen Hemmnisse und Schran-ten. welche der gesunden Entwicklung der österreichischen Industrie hinderlich waren, zu beseitigen, zweckmäßige Gesetze zu erlassen und mit Eonsequenz, welche leider früher so sehr zu vermissen war, die Bahn einer frei-sinnigen Wlrthschastspolitil verfolgen. Namentlich auf dem Gebiete deS Verkehrswesens ist sehr viel geschehen; vielleicht in keinem Land der Welt sind seit 5 Jahren so viele Eisenbahnen theils vollendet, theils in Gau ge-nommen worden, wie in Oesterreich. Klagen unsere Industriellen auch jetzt noch vielfach mlt Recht über die hohen Eisenbahntarife, so läßt sich doch nicht verkennen, daß auch hier Reformen angebahnt wurden und daß namentlich die Conccssionierung von Eoncurrenzlinien heilsam auf die Rcstringierung der Tarife hinwirken mutz. Die wiener Weltausstellung wird den Beweis ab« legen, daß die österreichische Industrie den Veraltich mit der keines Uandcs der Erde zu scheuen hat; wir werden, wie das ja wohl auch nicht anders möglich ist auf ein. zelnen Gebieten der Industrie hinter anderen Ländern zurückstthm. abcr wir werden auf anderen industriellen Gebieten hochentwickelte Industrialftaatkn übertreffen. So könnte «« den Anschein haben, als wenn wir mit froher Zuversicht der Zukunft entgegen blicken, freudige Hoffnungen für diese Zukunft hegen tonnten, und menu dies doch nicht der Fall ist, wenn uns hie und da mancher bange Zweifel beschleicht, wenn wir trotz der außerordentlich günstigen Vorbedingungen, welch« für die Industrie in Oesterreich vorhanden sind, doch nicht ganz frohen Muthes der Zukunft entgegen sehen, so glauben wir, daß es ernste und berechtigte Gründe sind, welche uns dazu veranlassen. Wir producieren zu wenig, unsere Industrie deckt noch nicht vollständig unsern Bedarf. Man hat ein, gewendet, diese Erscheinung riihre daher, daß das Kapital bisher sich industriellen Unternehmungen zu selten zuwende, daß wir den Uebergang von dem handwerksmäßigen Betrieb zur Großindustrie hin zu langsam machen, daß wir infolge zurückgebliebener Fabrications-methode zu theuer producieren. mit dem billigeren Ausland nicht concurrieren können. Man hat sogar von einer Vorliebe für das Ausland, von mangelnder Be. rücksichtigung der heimischen Firmen bei großen Gestel' lungen seitens der Regierung und seitens der Eisen, bahnen gesprochen. Alle diese Einwürfe sind nicht stichhältig. Die Regierung bevorzugt im Gegentheil heimische Produ.enten, die Eisenbahnen decken, wo nur möglich, ihren Bedarf in heimischen Fabriken oder grün-den eigene Etablissements und wir sehen gerade in neuerer Zeit. daß der Geldmarkt mit Vorliebe industrielle Unter-nehmungen poussiert, daß fast täglich industrielle Actien-Gesellschaften entstehen oder bestehende Etablissements in Actienunternehmungen verwandelt und entsprechend erweitert werden. Gerade die letztere Erscheinung würde hoch erfreulich sein. wenn sie nicht ihre sehr bedeutende Schattenseite hätte. Wir lesen allerdings in jedem Pro-spect einer ueuen Nctiengeselischaft zum Betriebe iraend eines industriellen Unternehmen« sehr lockende Rentabili« tätSberechnungen. Wir wollen dabei nicht besonders her. vorheben, daß da das Vründerthum wit seinen bella»! genswerthen Unwesen seine Rolle spielt; jedtl^ weiß das und die Gläubigen sind da ohnehin ^ zahlreich, aber auch ohne Gründerübertreibunaen > , wir da vielfach Rechnungen aufgestellt, Hoffnungen '^ gesprochen, die bei jedem denkenden Industrielle"^ deuten erwecken müssen. Denn fragen wir billig, ^ auch immerhin alle Vorbedingungen für die l«!, Entwicklung der Industrie vorhanden sind. wenn s^ Oesterreich zweifellos über die besten Rohstoffe, ^ ausreichende und billige Kohle, über mehr als <^ chendes Betriebskapital, über glvße uns nahel"^ und von uns ausschließlich zu beherrschende Absaht , verfügen, haben wir auch di« nöthigen, gesch^ls und tüchtigen Arbeitskräfte? Diese Frage ") wir heute noch entschieden verneinen und diese Th"> ist es, die uns hindert, mit vollem Vertrauen H Zukunft zu blicken. Man halte in den großen ^"i sements Rundfrage und man wird erfahren, daß,^ und zuverlässige Arbeiter überall nur in sehr ^ Anzahl vorhanden sind. Die niederen, ohne S» ^ und Lehre zu verrichtenden Arbeiten werden bereif Arbeitslöhnen bezahlt, welche auf die Eltern hel^ / sender Kinder zu verlockend «inmitten, um diese l" / anlassen, ihre Söhne längere Zeit ln eine iZ".^ geb:n. Der Knabe von 14 Jahren findet in «l / Städten Gelegenheit, bereits einen Arbeitslohn 5"/ dienen, den vor Jahrzehnten ein erwachsener Nla" l^ hielt. Der Drang nach Selbständialcit veranl»^ Knaben ohne Rücksicht auf seine Zukunft das H f zu ergreifen, welches ihm schnell lohnenden Verd".^ währt. So fehlt unS in Oesterreich der Nach""" ^ tüchtigen industriellen Arbeitskräften, wir sind >^F Bezua derselben auf dem Ausland angewiesen ^, 3, Uebelstand, der für die Zulunst der österreichil«' lü? duftrie bedrohlicher ist. als es den Anschein h"' I abgeholfen »erden. . 183 Stempelsteuer, hinsichtlich deren die Gesetzvorlagen ln den nächsten Tagen eingebracht werden sollen. durfte 4,800.000 fl. einbringen. Bleiben noch 3,500.000 st. zu decken. Die einzuführende Schießwaffensteuer verspricht auch eine Million einzubringen, die Äbholzung solcher ürarischer Waldungen, die in der Ebene gelegen sind und ohne irgend einen wirthschaftlichen Nachtheil ausgerodet werden können, brir.gt gleichfalS eine Million, endlich soll ein Vertrag geschlossen werden, der als Ablösung für die an dcn sicbenbürger Eisenwerten vorgenommenen Investierungen 1.500.000 ft. flüssig macht. So wäre daS Deficit im Ordmaüium gedeckt; das Dcficit im Extraordinarium aber kann seine Dcckung im mobilen StaatSvei mögen und anderen verfügbaren Werthen finden, die sich zusammen auf 12 bis ltt Millionen belaufen. So mel über oas momentanes? Millionen-Deficit; nun zur zweiten^ unendlich.schwierigeren Finge, wie für die Zukunft das Deficit vermieden werden soll. Dies kann geschehen, indem wir die ganze Verwaltung, sammt» liche politische Institutionen, nicht aber die Finanzen allein reformieren und ordnen. Wir haben bisher, um den National-Wohlstand zu heben, zwischen uns und Oesterreich die Zollschranken niedergeworfen und die Communicationömittel anßerordentlich vermehrt. Allein da wir hiebri nicht immer blos wirthschaftliche, sondern oft auch strategische Zwecke im Äuge hatten, so ist manches lückenhaft, nnd wir müssen nun das iüahnnetz ergänzen und in Harmonie brmgcn; da ferner die Vah-nen wahrend des grüßten Theils deS Jahres unnahbar sind, so gilt es, die Staßen zu ergänzen und zu verbessern. Endlich müssen wir dm bisher leider ganz vernachlässigten Wasserstraßen größere Aufmerlsamlat zu' wenden. Wir haben, um diese Zwecke zu erreichen, noch Folgendes zuthun: wir müssen noch 66 Meilen Staats-bahnen um 45 Millionen Gulden bauen und 562 Meilen Privatoahnen concessionurm; wir müssen um 25V, Millionen Wasser-RegulierungS-Arbeiten von staalswege» ausführen, während der Prioatlhütigleil Arbeiten im Äe< trage von 30 Millionen übrig bleiben. Staatsstraßen Müssen wir 200 Meilen um 24 Millionen bauen. Im ganzen brauchen wir also zur Ergänzung unsere« Ber-lehrsmittel-Systemh noch 94'/, Millionen Gulden. Noch führte Redner als nothwendig an: ein Forst-gesetz, ein Actiengesctz und Maßregeln zur Entwicklung der Industrie. Auch die Creoilvcrhültuisse müssen geregelt werden, und damit steht die Bantfrage im Zusammenhange. Ungarn hat bisher immer gegen die Giltig» leit deS Oantprioilegiums protestiert, aber es hat nichts gethan, um ein eigenes Eredilwcscn zu schaffen und sich von der Nalionalbanl unabhängig zu machen. Man sagt, im Jahre 1867 Hütte man «mit dem übrigen" auch die iUanlsrage ins Reine dringen sollen. Vielleicht; tö ist möglich, daß auch die Ganlfrage „mit dem übrigen" mitgegangen wäre, möglich aber auch, daß sie der eine Tropfen gewesen wäre, der den Vccher zum Ueberlaufen bringt! Wvllte man mit der Bank brechen, so Würde mull du» Interesse der gegenwärtigen Generation für das der nachfolgenden aufopfern, und für eine solche Handlung übernimmt Ncdner die Verantwortlichkeit nicht, fo lange nicht canstatiert ist, daß ein Ausgleich unmö> lich sei — ein Ausgleich, der das Interesse der folgenden Generation wahrt und daS der gegenwärtigen nicht schä- Wir gehen da durchaus nicht von engherzig:« localpatriotifchen Anschauungen aus, wir stehen auf dem freiestcn internationalen Standpunkt und lönnen für die Industrie den internationalen Verkehr nicht hoch genug schätzen. Abe> wir wünschen, daß man gerade auf diesem Gebiete vom Auslande lernen möge, daß mm, demnach trachten möge, eine heimische, angesessene Nrbeitcr« bevülterung zu schaffen, welche intelligent und geschult ist. Eine solche Arbciterbevöllcrung befitzt England, be< sitzt Velgien und besitzen auch die industriellen Theile Deutschlands, namentlich die preußische Nhemplovin^. Dasselbe Zicl, welches dort erreicht wurde, laßt sich bei uns mit denselben Mitttln erreichen, wenn man nicht nur industrielle Fachschulen gründet, sondern dieselben auch so dotiert, daß die Schüler Stipendien. Unter. Nutzungen u. s. w. erhallen, wenn aber namentlich den geboten wird, in ihre.. Eta- Su sen^n. ' " tüchtige Arbeiter heranzubilden, oh»e ihr j7tzt tebm°-)" belasten, Heute, wie die VerlMn'sse ""' sehr wenigen Großindustriellen Arbe tslräf ?" ^^" eS vor, anS tnm Ausland oi! 2nt7'di^mär^^est^7 «runde Musteret. Ma'nnern a^ ele.tetenFabr.keu veremigt, M«„ ^cu.iere diese F.aae n en gewerblichen und industriellen Vcninen u.d s.'che M fre.er Besprechung M.ttrl zur Abh.lfe Man lasse lunge Arbeiter auf Staatskosten «der aus Bereinsmilteln ' das Ausland reisen, dam.t sie sich die .„„faßende "usblldung aneignen, die ihnen fehlt. Vor all.m aber .2sse man diese hochwichtige Frage mit vollem Ernst ins «u»s, sonst bleiben wir, tioh aller gunstigen Berhallnissc o°ch ,n unserer industriellen Entwicklung hinter andern dus ll"/"^ und unsere mächtig aufblühende In- („Industrie-Halle.") digt. Dies ist aber selbst durch die bekannten Public«, tionen der Bank, die so viel böses Glut gemacht, noch nicht constatie, s, und so hält Redner es für seine Pflicht, die Verhandlungen fortzusetzen. Die Laurionsrage. DaS wiener Cabinet hat ulo Ausgleich de» schied^ richterlichen Spruch in Vo, schlag gcbracht. Deutschland, an das sich Iiülien ebenfalls gemenoct halle, ist m Athen noch nicht volslcllig gcwolden l,ub cucnso wenig England. Die Z>ilückli.»liung des Cabinets von St. James eltlint sich c>araus, daß dic sl^nzösischc wie die italienische Regie» rung, für den Fall der Annahme ciocS Schiedsrichter spruches, dicA sichl haben. EnglandsKöoigiu zum schied«, rlchtcr zu wühlen. Die gliechischc Regierung halte zuctst der russischen u»d östeireichlschen Regierung geantwortet, daß, wenn die Sache einem Schlcosrlchlcr üt'crwiesci' werden soll, zunächst üocr die Eompclenz dn griechiichcn Gerichte in dieser Ängllegenheit befunden werden müsse. Diese Antwmt befriedigte tcmeSwcgS; man war der Ansicht, daß das SchiedSrichlcramt mit oer Prüfung dieser Frage nichts zu thun, sondeii! lider die wirtliche Angelegenheit zu entscheiden habe. Darauf anlwortctc duS Cab,net von Athen, daß es den freundlichen Raihschlägen der beiden Machte uachgrbeno, dxscn zunächst die Fragc u»ler> breiten wolle, ob die Uamion znnqikgenheit über-Haupt einem intcrnatimwlen schicdSiichlerlichen Spruche unleiwoifen werdcn löune. I» dem Fall., wo die vier intcrocnieirndln Müchlc die Frage bejahten, würde die giicchische Rcgicim'g sich joforl fugen. Auf dicse Art legt oic yricänschc Rcgnrung soso,, Deuischland und England die Verpftichlul.g auf, a priori sich über den Gegenstand der zwischm ihl und F,a»trrlch und Italien schwevrn-dcn Strcilflage zu äußern. Politische Uebersicht. «aibach, Z(). ^anliei. Die «Wiener E°,n,po:,t>enz' meldet unterm 29. d.: „Heute vormiltugö, 10 Uhr, fand ein kurzer M i . nist errath statt, bei oer c,nc Anzahl luufcndlr Gc-schäftsstücke zur Erledigung tam." — ^Bon der Wahlreform verlaulet heule, daß ooraussichlllch noH vor Einbringung derselben im Abgeordnelenhause ein Ministcrrath unler dem Vorsitze des Kaisers sich u»t ihr beschäftigen werde. Derselbe dürfte Freitag oder Samstag stalifinden, und wird hierdurch in der Einbringung der Vorlage ,m Abgeordnelcnhause eine lur^e Verzögerung veranlaßt werden. Jedenfalls wird übe, der Wahlreformenlwurf im kaufe der nächsten Woche an daS Abgeordnete! haus Plangen." „Peili Naplo" drückt fein Vergnügen darüber au«, daß das Z u st a n d c t o m m e n d c r Wahlreform ln Oesterrnch nun Michert sei. und betont d,e Sollda-r'lat der Interessen "dcr ungarischen T enl.Parlei und der BersasfungSparlci >n Oesterreich. ..Nur" — bemeitl das ungarische Glatt — ..füllte d,e lehiere endl'ch rin-mal diese Solidarität aneltennen und nicht bei jeder Gelegenheit, wie in dc» Delegationen, in der Lanl. frage lc.. den nngarlschen Int lessen cntaenciiarbeilel,." Die Rede dc.''l, ung. Finunznllnlsters Kerlapoly, wird von der gesummten dcal>st,schen Presse als ein par-lamentaiisches Eieignis ersten Ranges b^eichnel und gefeiert. „Naplo" cillärl sogar, daß die Stellung des Cabinets Szlaoy im Parlament erst du,ch diese Rede gemacht erscheine und die Rede namentlich in Bezug auf die Klärung und Festigung der Stellung der Negierung der eigenen Partei gegmUber von großer Bedeutung ist. In der am 29. d. staltgefundenen Sitzung des ungar' Unterhauses il.llrpcllierte Paul Szentmillossy den Minister deS Innncrn wegen Regelung des Armen-wesenS und Oiündung von Armensonb« in jeder ein-zel»en Gcmeindc. Stclan Dom<,hidy interpellierte den Iusn^minisler wegen slushcbung der Regalien. Justiz, minisur Pauler lltlärt, duß. nachdem die statistischen Ei Hebungen bereits dm chgchlhi t seien, die Regierung dem< nächst eine Gcsctzvollaa/ einbringen werde. Der Oveltirchenralt, hat eine Vorstellung gegen die' Kirchengcsctze bei dem preußischen Abgeordneten-Hause eingereicht. — Ein Privattclegramm der ,Spen Ztg." aus München vom 27. d. M. meldet' ..In Mililäikreisen wird ve»sichert, daß der Kriegsminister Frcih. v. Prankh nicht aus politischen Gründen, sondern aus Gesundshellsrücksichten zurückzutreten wünsche. — Vierzehn Abgeordnete, darunter Hüldcr und lttarnbüler brachtm den Antrag ein, gegmüoer der würllemoergi-schm Slaat^rcqiciung c,ue>zuspi.chen. daß dic Kammer die nenliche M'llhellui'g dcs IustiMinislers belr.ftcnt' die Weit eren l >li i ckl ung der Rclchsgejetz-gebung mit Äefr'edie^ung cntg!gcngc>!omm''i habe und erwarte, daß du> 3laale>remerung ,,, den ÄnndlS-raths-Vcrliandlui'gen: l. sür dir ^uSdlhnnl'g der ver» sassung<>mäß'gcn Zunändigleil dcr Nnch^g,frtzgcbui,l! auf das Piioalrcchl unlcr Bcsciligunu. dcr b,sht!iglN Beschränkung und für die Herstellung eines allgemeinen deutschen Cinilges.tzbuches unter Beachtung der auf ein^ ^lnen Gebicten wili'scl'cnSuierlhel, Freiheit d^r cigenaili' aen Ncchl<»bildi!!^> thatig sei; 2. fü, dic Eirichtung eines Reichs-Gerichlohofc« a!S oberste Instanz zur Ei Haltung einer einheitlichen NcäUssvrechuüg eintrete und 3. be« der Enlwcrfung der RcichS.Klrafvrozcß.Ordnung auf die Schwurgerichte-Erhaltung hinwirke. ! Die ,Italic" findet sich veranlaßt, in lhrer Nun,-vom 27. d. M. über verschiedene, die italienische Politik berührende Toycsfragen Auskunft zu ctthcilsn. Zunüchst e, klärt sie sich inbezug auf den fr an <0s isch-ita li e-nischen Handelsvertrag zu der Eröffnung er» miichtigt. daß die Unlerhandlungetl iiber die Revision dieses Vertriges noch n'cht begonnen haben. Allerdings hätten einige mündliche Eröffnungen stattgefunden, allein die italienische Regierung habe aeanlworttt, sie wünsche, ehe sie sich weiter einlasse, den Slbluß der Industrie.En. quote abzuwarten und die nluen Tarifsätze des franzv» sisch-englischen Vertrage« zu kennen. Der madrittcr ^Tlempo" meldet, baß der K0niy ?lmadeo in einer Unterredung mit Ruiz Zorilla seine Un^ufsiebenheit über die Forldauer und Zunahme der carlistischen Insurrection und den Wunsch geäußert hade, daß energische Maßregeln zur Unterdrückung der Rebellion getroffen werden möchten. Der Präsident des Mimsterralhcs soll alle» aufgeboten haben, um den König zu beruhigen, ohne daß ihm bieS jedoch gelungen wäre. „Man denkt," setzt das genannte Vlatt hinzu, „daß diese Unterredung von unberechenbaren nachlheiligen Folgen für die Radicalen sein dürfte." Zur Dienstpflicht der Reservemannschaft. Da« RcichslricssSMinisterium hat wegen Bornahme der Waffenübungen der Reservemänner der Artillerie« truppen im Jahre 1873 Nachstehendes angeordnet: 1. Zur periodische»' Waffenübung im Jahre 1873 sind aus dem Slandc der Artillerietrupptn einzuberufen: 2. dic Reserveoffiziere, welche den. einjährigen Frei. williqcndielisl in d»r PrÜscnzdienstpcriodt deS Jahres 1809/70 ubgelcistct haben; b. die Reservemünner. und zwar Feucrwcrltr, Zugsführer, Coiporalc. Vormeister ,md Vedicnuiigolanomrlc der Assentjalirgüngr 1865 und und 1867; o. jenc Rcservemänner derselben Chargen des AssentjahrgangeS 1869. welche nur zwei Jahre odrr kür« zer im Alt,vdienste gcstui'dell sind; ä. die zur Waffen-übun» im Jahre 1872 einberufenen Reseruemänner. welche de< selben aus wllch immer für einer Ursache nicht angewohnt haben. 2. Bei der Einberufung der Refervemänner ist im allqemcincn nach den Bestimmungen der Instruction Über daS militärische Dicl'stesoerhältniS und die Evidenihallung der Urlauber und Rlservemänner (§ 33) vorzugehen und der Schlußsatz dco Arlilcls 2 dcS EinsühlUngS^lsctzcs zum Wehrgesrye zu beachten. 3. Die Woffcnübung hat am 1i). August 1873 zu l'cglnnln und ohne Einrechnung der Waschtage durch vier Wochen abzuhallen. 4. Die übungepflichtigln Reserveoffiziere und Re-scrvkmännel sind, abgrs hen von tur SlandeSznslündig» keil dc'sllbtN, grundsätzlich zu dem ihiem Gruänzungs» bcziilc, vczichllngewrisc AufenlhallSvsle zunüchst dislo« cicrlcn AltillcricllUppcnlölpcr cinzubciufcn. Bei ullfälligen Ansuchen von Rcislbewiliigunaen von zur Wc'ffcnut'ung vcrpflichicten und pro 1873 beiufcnrn Nlscrvisien ist genau nach den Vtslimmungcn dcs § 17 drr ciwähnlrn Instluclion voizugehen. Kagesneuigkeiten. Erstes Sulletin. Ihre Majestät die Kaiserin Karolina Augusta sind seit mehreren Tagen von einem gastrisch. bUiüfen Fieber befallen, welches bisher mit mäßiger Intensität verlief. Wien, am 29. Jänner 1873. Hofralh Dr. GUntner m. p. Regierungsrach Dr. Uberle m. p., Leibarzt. — (Archäologische Expedition.) Se. Ma. jesta'l der Kaiser haben nnl Entfchlilßunq vom 17. Jänner d. I. gestaltet, daß im Monale Mai 1873 eine Expedition zzum Zwecke der Untersuchung der allgliechischen Ruinen ^ auf der Infel Samolhrale durch den ordentlichen Professor der klassischen Archäologie an der Univetsiiät zu Wien, Dr. Alexander Conzc. den Nrchilellen und Docenten an der Kunstgewerbeschule des Museums sUr Kunst und Industrie, Alois Hauser, und den Archilelten und außeroidenllichen Professor an der Akademie der bildenden Kunfte in Wien, Georg Niemann, unter der Heilung des Elslgenannlen vorgenommen werde. — (Krankenbewegung und Todesfälle in Graz vom 1 b. — 2 1. Jänner 1873.) Die SteidlichseilsMer schreitet nach Bericht der ..Graz. Ztg." leider höher hinaus als in den früheren gleichen Zeitabschnitten und übertrifft verhältnismäßig die gegenwärtige in Wien, wo in der letzten Woche durchschnittlich 85 Todesfälle an Blattern verzeichnet werden. — Im allgemeinen sind hirr gestorben, und zwar: Erwachsene an Lungenfuchl, 8, ^ungenlähmung 8, Typhus 1 , Gehirnlähmung 2, Wasselsuchl 3, Nlu'tzersehung 1, BauchfellenentzUndung 1, Auszehrung 1. Schlagfluß 1, UnterleibSenlartung 2, Blattern 8, Älleresckwäche 2; darunter 19 Männer. 19 Weiber, zusammen 38. ^ Kinder: an Bräune I, kungenlähmung 4. Auszehrung 2, Blut Zersetzung 1. Durchfall 1, Wasser, lopf 1. Blattern 7, Fraisen 3. Schwäche 2; zusammen 22, daher im ganzen 60 Todesfälle. — (Nn der mar burger Lande«.Obst . und Welnbauschule) beginnt das neue Schuljahr am 184 1. März l. I. Aufnahme finden junge Leute, vorzugsweise Landestinder, welche das 17. Lebensjahr zurückgelegt haben, körperlich gesund, unbescholten und ledig find u>b wenigstens jene Kenntnisie besitzen, die in der Volksschule gelehrt wer« den. Die Zöglinge sind theils Stipendisten, theils gög, lmge; letztere zahlen, falls sie in der Anstalt selbst Unter« tunfl erhallen, eine Perpflegegebühr von jährlich 200 fl., falls sie dagegen außer der Anstalt wohnen, ein Unterrichtsgeld von 24 ft. Meldungen behufs Aufnahme werden bis 15. Februar l. I. bei dem Director der Anstalt ent» gegen genommen. — (Gold- und Silbergelddiebstahl.) In der Nacht zum 15. d. wurden dem Montenegriner Markus Pelrovit in Ugram nach «örbrechung des Zimmers und des Kastens 365 l. l. Münzdulaten, 47 Stück Na-poleondors, 60 Stück Sovereings, 600 Stück alte gwau-ziger, 305 Stück Silbergulden, 32 Stück silberne Oilel-lnüpfi und verschiedene Pretiosen, sowie eine goldene Mützen-auafte von unbekannten Thätern gestohlen. — ^ Theaterbrand.) Am 4. d. ist in Odessa das Theater nieoergeblannt. Der ,Od. Bote" meldet: „Die Feuersbrunst begann um 6 Uhr morgens. Die eigeutliche Ursache derselben lst noch nicht ermittelt, es scheint sich aber zu bestätigen, daß sie der gaserleuchtelen Uhr zugeschrieben werden muß." Locales. Die krainische Landwirthschaftsgesellschaft hielt am 29. d. ihre Generalversammlung. Karl Freiherr v. Wurzbach führte den Vorsitz; anwesend waren der Herr l. !. Landespräsident Graf Auersperg und nahezu 40 Mugluder. — Tagesordnung: 1. Der Rechenschaftsbericht des Ausschusses wurde zur Nachricht ge» nommen. 2. Der Secretär Dr. Bleiweis referierte über die St aal si ubv enlionen. 3. A. R. v. Gutmannsthal erstattete Bericht über die Äeschlüsfe der Weinbau-Enquete m Men. 4. Richard Dolenz beantragte den Anlaus von Flachsdrecheln und Schwung st ticken für die Weinbauern m Wocheiner.Feistriz und in Vodiz. b. Professor Konschegg rügt d»e willkürliche Bestimmung der Stler-Spru ngtafe. 6. Schollmayer berichtet über den Lotterreplan behufs Errichtung eines landwirth-schaflltchen Museums sammt Unterrichtslocalitäten am gesell-schaslllchen ^ersuchshofe. Nach dem Antrage des CentraleS sollen dle <Äewlnste, bestehend aus Gegenständen der Land-und Forstwirtschaft und des Haushaltes, mittelst Geschenken von Gönnern der ttandwirthschaftsgeseUschaft und durch An« lauf auf Rechnung emes Theiles des zu erzielenden Lotterie« fondes aufgebracht werden. Die Bau» und Einrichtung«» losten des Mujeum« sind auf 20.000 si. veranschlagt. Die Zahl. de, ^use wnd aus 200.000 ü, 20 lr. beantragt. Ferner soll lm Jahre 1674 eine landwirthschaftliche Aus« stellung mlt der Wldmung des (intrses für die Lotterie nebst der Ausstellung der Gewinste veranlaßt werden. Weilers seien das Ministerium des Ackerbaues und d'r Finan, zen zu ersuchen, durch Subventionen aus dem Staatsschätze nnd durch Gebührennachlasse dle Lotterie zu fördern. Medi, zinalralh Dr. Duler beantragt die Erhöhung der Lotterie-lose aus 40 lr. Das Arrangement der Lotterie wird dem freien Verjugen des ventrales überlassen aus Grund des von der Ber>ammlung accepNerten Programmes. 7, Die Gesell-lchaflsrechnung pro 1871 wurde m höchst summa» rischer Weise erledigt, nachdem diese Rechnung bereits ge» prüft ist. 8. A. R. Peter Kosler berichtet über die Theilnahme der Oelonomen und Forftwirthe Krains an der wiener Wellausstellung. 9. Hei der Ersatzwahl von vier Mitgliedern des Zentrales «uroen die ausgetretenen Herren Pregl, Gutmannsthal, Schollmayer und Debeuz ge. wählt. 10. Hieraus wurden zwei Ehrenmitglieder und ein correspondierenoes Mitglied ernannt, belobende Nner« lennungen an veromstvolle Obst- und Veldenzllchter ansge-ferligt. 11. Graf Barbo stellte der Gesellschaft 300 Stück Maulbeerbäume zur Verfügung, beantragte Tabatbauoersuche in Krain. 12. Dr. Ahalik beantragte die zweckmäßigere Herstellung eines Viehmarltplahes i^ Laibach. — (Ernennung.) Der Kassier der hiesigen Landes» Haupttasse, Herr Anton Egg er. wurde zum Eonlrolor derselben Kasse ernannt. — (An humanen Spenden) sind dem Eli» sabeth-Kinderspitale zugekommen: von den Frauen Iosefine Bilina 20 fl. und Louise Razlag 10 st. an Jahresbeiträgen; von den Frauen Maria Kosler (LandeSh.-Stellv.-Gattin) 15 fl., Charlotte Birschitz 5 fl., Elise Draglö 5 fi. und M. G. 5 fl. zur Anschaffung von Ehristgefchenlen. — (Im Elisabeth.Kinderspitalt) wird am 2. l. M. nachmittags um 4 Uhr eine Ehristbaumfner stattfinden, der auch die Gründer, Schutzdamen, Wohlthäler und Freunde diese« Institutes beiwohnen werden. — (Zur Reform des Aichwesens.j Der Handelsminister hat als Einleitung der auf Grundlage des Gesetzes vom 23. Juli 1871 im Zuge befindlichen Reor« ganisalion des AichwesenS die Standorte und Bezirke sür die Aichaufsichlsämter bereits festgestellt, und zwar analog mit den Post« und Telegraphen'Dircctiunsbezirlen für Oester» reich unter der Enns (Wien), Oesterreich od der E«us und Salzburg (Linz), Steiermarl und Kärnten (Graz), Krain und Küstenland (Trieft), Tirol und Vorarlberg (Innsbruck). Böhmen (Prag), Mähren und Schlesien (Brunn), GaUzien (Lemberg), Bukowina (Czernowitz), endlich Dalmaneu (Zara). Auf Grundlage dieser Entscheidung hat dle Normal-Alchungs-Commlssion, nachdem die Äich.Oronung nebst Tarifen verms Ende o. I. veröffentlicht worden war, die Magistrale in Wien. Linz, Prag, Brunn, Oraz und Tr lest unt den .löchi» gen Normalien und Drucksorten versehen, und wird die Ausrüstung der vier Haupt.Nlchämter (lemberg, Czernowih, Innsbruck, Zara) demnächst erfolgen. — (Neue Postämter.) In der österreichisch' ungarischen Monarchie wurden un Lause des Jahres 1872 387 Postämter — und eine Postdirection in Czernowitz — neu errichtet, welche Zahl sich in nachfolgender Weisel auf die einzelnen Königreiche und Länder vertheilt: Böh» men 74, Bukowina 18, Dalmalie» 4, Galizien 33, Kärnten 13, Krain 7 (darunter 1 reactivirt), Küstenland 6, Mähren 23, Niederösterreich 18, Oberösterreich 14, Salz» bürg 4, Schlesien 7, Sleiermarl 34, Tirol und Aorarl.' berg 40, in Ungarn und Nebenländern 92. Aufgelassen^ wurden im Vorjahre 18 Postämter, von denen auf Trans»! leithanien 13, die anderen auf die diesseitige Rcichehälfte (auf Böhmen 3, Mühren und Kiirnlen je 1) entfallen. — (Theaterbericht vom 30. d.) Vauern-felds Lustspiel „ÄuS der Gesellschaft" mutz nicht mit Bärentatzen, sondern feinen, geschmeidigen und elegan' ten Sawnsingern behandelt weiden. Der Verfasser bewegt sich durch mehr als vierzig Jahre in der Gesellschaft; er hat das Sujet dem praktischen Leben aus der Gesellschaft entnommen und naturgetreue Charaktere gezeichnet. Dieses der Natur abgelauschte Bild muß in allen Nuancen auch naturgetreu zur Darstellung gelangen, foll der Erfolg ein glänzender sein. Auf der Höhe der Situation stand auf unseren Brettern nur Fräulein Brand (Magdalena); ihr zunächst Fräulein Brambilla (Gräfin Marie) und Hr. Wauer (Doktor Hagen). Hr. Nöder (Fürst Robert) huldigte im ersten Alte allzusehr dem plebejischen Souffles tasten, wurde aber in den späteren Szenen warm, männlich und würdevoll. Herr Carode gab den brausenden Grafen Arthur in echter Iuntergestalt. Auch Fräulein Kottaun (Gräfin Flora) »ollen wir immerhin acceptieren; aber die Rolle de« bwublütigen Tratschweibes und Rou6s Graf Neidern hätten wir lieber in den Händen des gewandten Herrn «usim gesehen. Ueberhaupt muß dieses feine Lust-spiel — der Theaterzettel signalisierte irrlhümlich „Schauspiel" — superfein abgespielt werden, jede mitwirkende Kraft muß mindestens den Ton „aus der Gesellschaft" anzuschlagen wissen. Wo dtes nicht der Fall, wird dieses Bühnenwert selbst bei Zuhörern, die nicht „aus der Gesellschaft" sind, leinen besonderen Anklang finden. Stimmen aus dem Pnblicum. Die Fußwege vom Coliseum bis ;ur KoslerW Bierhalle und von dieser bis zum Chiades'schen H°ult i» der Schischta werden ^anz ordnungswidrig sehr hW von Fuhr» und Qchsenlnechten fUr ihr uneina.csp»nnt" Zugvieh benutzt, an Iahrmarllstagen werden sie oon l<» Piehtreibern aller Art säst ausschlleßlich in Anspruch 3" nommen. Dadurch werden diese Wea.e nicht nur im M Grade beschmutzt, die Passage beengt, >oabelN der VellE aus ihnen wird geradezu gefährlich gemacht, wie dies nawe^ lich am 27. d M. der ,5all war, um so mehr, al« D bei den Viehlreibern, die sich manchmal auch als tiW Reiter producieren, zur Rohheit auch noch häufig die I^ tenheit gesellt. Es wäre sehr zu wünschen, daß diesen Uttt' ständen und Uebergriffen energisch gesteuert werde, lll> durch Warnungstafeln, nnd in Belretunqsfällen s^ eingehobene Geldstrafen sicher und leicht geschehen lö«»" Neueste Post. (Oriainal'Telegramme der „LaibacherZeitung") Wien, 3O. Jänner. Im Finan,auSsch"!' erklärte der Ministerpräsident, die N^ssier^ bestehe darauf, daß die Ointheilung der ^ amten in Nanssklafsen im Verordnungswt« stattfinde und sie sich. falls diese Bestimmung^ tens der beiden Häuser deS Neichsrathes nl^ anssenommeu würde, weitere Vrwässung bej« lich der Vorlasse vorbehalten mühte. Det A nanzausschuß autorisierte das SubcomitH " weiteren Arbeiten den Grundsatz sestzuhal^ daß bei Vanssierunst der Veamten die l^ >8tt7 gesetzlich festgestellten VcstimmUlls auch künftighin nur im Gesrtzgeb»,na.swege' änderlith nnd bei der Nangsei»thc>lul»g ' 5t»tu« beizubehalten ist Pest, H<>. Jänner. (Unterhaus.) Die^ neraldebutte über das Budget wurde ges^ sen MadaraSz, vom Zusammenhange l,e<^ Monarchiethelle dcspectierlich sprechend, W»l vom Präsidenten zur Ordnung gerufen , Telegraphischer Wechselkurs ^ vom NO Jänner. ^A Pavicr-Rente 67 30. — Silber-Rellle 71-70 ^ ^Ä Htaats.Nnlehen 103 2.">. Vanl-Actirn 9«^. — Äred'iH, 33150. - London 10« W. — Gilb« 107 25. - K. l. ^ Ducaten -. Naftol^olisd'or «67, ^^ Angekommene Fremde. «m 2f«. I«n«fr. ,ft, »»tel «>«»s»«». Vlachner, Forstmeister, Neifniz.^ ^ Kfm., Kanischa. .- Posquali. Udine. - Stonit, Graz. ^I rara. - ssrau Vlaschin, Cilli. — Tormann, Eottschee. -^'^ «rzt. Gurlfeld. " ^ »«»«» 5«e»««t HU,««. Straßer. Kfm., Wien. - ^ Äsn,,. Tviest. ^, »»«,t«> «,,^»,»». Klein, Ora». — VÜlt, Wien. -" ^ Oregon, Burzan. - FoiNer, tlsin., Karlstadt. _^F .?>»>»«'«». i!eSmch. - Kolalil, Windlsch.^'andsberg. ' «^ Tischler, Aoelsberg. - Pinter, steifender, Sagor. ,Tiieat^l,'. «ß Heute: Der letzte Hanswurst. Historische« Z"^^ mit Gesang in 3 Alte» von Friedrich Kaiser. Musil p"' ^________ Binder. ___^____ Meteorologische VeoüachtullM in l^aib^ ttU. Mll, 737.^7 ' l.4 SÖ. schwach gain bew. ^ -^ ^ „ i»i, 736.«,. ^. 4.« , W. schwach growth, dew- "^ l0„ Ab, 735»o < I.< W. schwach gan, bew. ^ Wollelidecke gelockert, etwas Soiülenschcil, Mittags ^ drehiing van Slldost nach Wcst. Abeilvroth. Da« Tag"" der Wärme 4 15", um 2«' «ber dem Normale. ^^^ Verantwortlicher Redacteur: Iullaz v. Klei^nMaYk>/ ^«H^tp^prli^t Wien, 29. Jänner. Die Vürse war für Schranlmwerthe, mit Ausnahme oon Nordostbahn und Klausenburger. fest. fllr Suecullltionseffecteu lanae laoierel'd ull^ <«^V^f».V^^z«/T« gegen Schluß aus Anlaß eine« drängenden Ausgcbotts von Unionbanl-Actien stau. 4. Allgemeine Staatsschuld sUr 100 ft Geld Ware EinheiUiche Staatsschuld zu 5 p7.40 ^ Silber « Iilnner.Iuli . 71.70 7160 « « « »pril-Oltober. 71.70 71.80 »nlehen v.1839......307.50 308.20 „ ^ >654(4pomilnen:Pfandbrie Von« 6°/, (1870-74) ^ ^ 500 Fr. pr. StUck . . , -.^ H>' Ung. Ostbahn fUr 1s,0 fl. . . 75.99 «. Privatlose (per stuck). ^ Gel» LltdilanNalt fUr Handel u. Gew. ,A zu 100 fl. ö. W.....185. ' '^ Rudolf-Stlstung zu 10 ft. . . 15."- , «. Wechsel (3 Monate). ^ L Otld ^ NussSburfi. fllr 100 st. silbd. W. . 9l.l" F Franlf. a. M.,filr10"st.sildd.W. 9'^^ .^ Hamburg. fl»r 1lV> Marl Vanco ^ -5, ,^ London, fllr in Pfund Sterling 10«.^ F Paris, fUr 100 Franc« . . . 42.5" »4. Eur« der Geldsorte«^e, Geld .^,5 «. Mlwzducaten . 5 st. 14 tr. 5 si gß»-NapolcouOd'or . . 8 « 68 ^ s -- g5 ' Preuß. Kassenscheine 1 ^ 62Z , l - ^g ^ Gilber ... 107 „ 10 ^ W? " . ^, »l°,n!sche Grr7.!^llllftuns« - Obl'«""^ Privauutiernna.: 8b.7b Velb, bv."