Sonntag, den s. JuN 1871. X. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise - filr Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjährig 3 fl.. vierteljShria I «. 50 kr' für SuKellnna in, Hau» monatlich 10 kr. - mit Postversendung: ganzjährig 8 fl.. halbjahrig 4 < vierteljährig /sl. InsntionjAr 6 ^ Seile. ' ^ ^ PriNWNilim-EiMiii auf die „AlBrb»rger Bei Veftitl» des neuen Quartals machen wir die Einladung zur Pränumeration. PränumerationSpreise. Für Marburg: ganzjährig . . . 6 fl. — kr. halbjährig . . 3 fl. — kr. vierteljährig . . 1 fl. 50 kr. für Zustellung inS Haus monatlich 10 kr. Mit Poslversendung: ganzjährig halbjährig vierteljährig 8 fl. 4 fl. 2 fl. kr. kr. kr. Pie Administration der „Marli. Ztg." Z»as Kriedensrichter - Amt und die österreichische Hefchgeöung! II. Marburg, 1. Juli. Wie beim Reichsministerium, so hat auch beim Reichsrath die Ueberhäüfung der Geschäfte ihre nachtheiligen Folgen. Acht gehntheile sämmtlicher Angelegenheiten, worüber der Reichsrath beschließen soll, gehören begriffsmäßig znm natirlichen WirkuugSkrris der Landtage. Die Arbeiten, welche die Berfaffung dem Reichsrath aufbürdet, könnte auch die tüchtigste Kraft schwer bewältigen — unser Abgeordnetenhaus ist aber keine Arbeitskrast, und glauben wir. daß auch die Mitglieder dies einsehen. Da unsere Abgeordneten bei der Dringlichkeit aller Fragen offenbar nicht wiffen. wo der Ansang zu machen; da sie ferner sich selbst nur zu wohl kennen und sich im Geheimen gestehen, daß sie doch nie zu ie ».germanische Idee ^ ist die amerikanische. In Philadelphia ist die Gründung eines deutsch-luuionalen Vereins angeregt wordrn i bei dieser Geltgcnlicit führte der „Philadelphia-De mokrat" den Gedanken: die „germanische Idee" ist die amerikanische — in folgenden Sätzen auS: „Das germanische Wesen ist auch daS rich tige amerikanische. Die große Masse der Ameri kauer ist von anglo-sächsischer Abstammung, also von teutonischer oder germanischer Raee. ihr We sen ist daS eigentlich dominiretlde im Laad, dem sich daS der drutschen Einwohner vollkommen anschließt und alle anderen eingewanderten Glieder anderer Völker dcr keltischen und romanischen Race müssen sich mehr oder lveniger diesem Wesen zuneigen. Aber die Masse der Amerikaner ist sich die-seS innersten ZusammeuhangcS mit der deutschen Nationalität, ist sich der gemeinsamen Abstammung und des gleichen GrundweslnS nicht bewußt. Die Entwicklung in den Bereinigten Staaten in sozialer. wissenschaftlicher und politischer Beziehung hat eine Menge von Eindrücken erhalten, ivelche dem germanischen Wesen, seiner Gründlichkeit, seiner Lauterkeit und Wahrheitsliebe widersprechen. Jene jämmerliche Schein-Kultur. jeneS abgeschliffene, hohle äußerliche, polirte geistlose Formenwesen. womit Frankreich so lange die Welt fabrikmäßig versorgte, hat auch in den Bereinigten Staaten viel dazu beigetragen, den germanischen Grund-charaktcr der Nation zurückzudrängen oder unent-wickelt zu lassen. Jetzt, lvo der goldene Götze dieser After-Civilisation in Paris vom Thron gestoßen ist. wo alle Welt verwundert auS der Tälischung erwacht, womit man so lange den Schein sür Wahrheit genommen, jetzt ist eS wohl an Zeit, daß der deutsche StammeSgrnoffe der Anglo-Sachsen in den Vereinigten Staaten diese letzteren an die ge« meinsame Abstammung mahnt und sie daran erinnert, daß sie nur durch Abthun aller hohlen, tvülschen Schcin-Civilisation und keltischer Angewohnheiten ihr wahres ursprüngliches Wesen wiedergewinnen können. Jetzt ist es Zeit, der amerikanischen Nation vorzustellen, daß die „germanische Idee" auch die amerikanische ist und sein soll; daß Schule und HauS, Kirche und soziales Leben. Politik und Staat von germanischer Gründlichkeit, Sittenreinheit. strenger Wahrheits- und Freiheitsliebe und ernster Wiflenschaft getragen und aufgebaut »Verden und von germanischem Sinn sür alles Schöne, für Kunst und heiteren edlen Lebensgenuß durchdrungen und verklärt sein müssen. Amerika hat seine deutschen Bürger amert-kanisirt. indem es dieselben praktischer, energischer und unternehmender machte und ihnen einen weiteren politischen Blick, eine höhere politische Bildung verlieh. Zum Dank dafür wird diesen die Pflicht, Amerika zu germanifiren. das heißt, das alte Germanenthum im Geist und im Herzen der Anglosachsen zu wecken und es reinigen zu helfen von den Schlacken und Auswüchsen, welche eine falsche wälsche Schein-Kultur ihm mittheilte, eine Kultur, die auch nicht ohne verderblichen Einfluß auf Deutschland selbst und die Deutsche« geblieben ist." Im Geschichte des Tages. Welche Hoffnung erblüht der wirth-schaftlichen Freiheit unserer Presse? Im Finanzausschuß deS Abgeordnetenhauses bean-tragte der Berichterstatter, sich für die Aufhebung des Zeitnngsstempels und der Anzeigefteüer auszusprechen. Der Ausschuß tritt aber die sragliche Petition der Regierung nur zu eingehender Würdigung ab mit dem Beifügen, sie möge die Aufhebung in besondere Erwägung ziehen. Unsere Pappenheimer im Abgeordnetenhause werden sicherlich dem Antrage beistimmen; die Regierung aber wird ertvägen. daß sie das Einkommen aus dieser Steuer nothlvendig brauche. Deutsche Blätter stellen Betrachtungen an über die volkswirthschaftllchen Folgen, welche die Zahlung der Kriegsentschädigung haben werde. Die Berliner „Bolkszeitung" erklärte zuerst, daß von dieser Entschädigung kein wirth-schaftlicher Segen für Deutschland zu hoffen sei. Das «Frankfurter Journal" stimmt ihr jetzt bei und bemerkt: „ES ist richtig, daß wir unsere direkten Aus-gaben erstattet bekommen und daß Frankreich es ist. welches, lvährend die seinigen ihm selbst zur Last bleiben, uns die unserigen zahlen muß; in-sofern sind wir i» einem doppelten Borsprung zegen Frankreich. Aber daß uns Auslagen er-tattet werden, ist doch noch kein direkter Profit und niemand wird behaupten wollen, der Ueber-schuß, den die Kontribution vielleicht in sich schließt, wiege auch ni»r entsernt die Verluste an Arbeits-kraft und persönlicher Tüchtigkeit auf, die wir er-l!tten haben — von all den vergossenen Thrünen und von den mannigfachen moralischen Schädigungen. welche eben doch nicht ausbleiben »verde«, ganz zu schweiaen. Bon einem „Gewinne" kann man also höchstens im Vergleiche mit Frankreich sprechen. Run kommen wir aber zu den eigeu-thümlichen volkSwirthschastlichen Folgen, welche die Zahlung haben muß. Zunächst wird Frank« reich unstreitig so viel ärmer, kaitn also aus lange Zeit hinaus lveniger von unS kaufen. Unsere Industrie und sonstige Produktion wird hierunter allerdings nicht zu Grunde gehen, denn die Zahl derjenigen Artikel, für welche Frankreich nnS ein Hanptexportland tvar. ist nicht sehr groß. Aber immerhin werbt» wir eS in «anchtn Zweigen hart zu empfinden haben. Aast noch wichtiger ist ein anderer Punkt. Unser Teldvorrath wird sich gewaltig vermehren; in Folge dessen wird der Geldwerth bei uns sinken, das heißt, es wird alles thxurer werden. I» grantreich wird umgekehrt die Geldvermindernng zur iHerabdrilckung der Preise sithren. Die nothwendige Konsequenz hitvo» ist aber, daß es unS virl schwerer sein wird, wic bisher mit Frankreich anf dem Weitmars zu konkurriren, denn wir produzireu ja in Zukunft theurer, die Franzosen hingegen billiger wie bisher. Statt des Bortheils begegnen wir also einem Rachtheile. statt des Segens einer ge-wichtigen Schädigung unserer nationalen Wirth« schaft als unausweichlicher Folge der großen Kriegs-kontribution, die uns gezahlt wird l" Heute fiuden in Frankreich hundert-undzwanzig Ersaßwahle» für die Na-tionalversammlung statt. Nicht allein die Zahl ist eS, welche diesen Wahlen eine so hohe Bedeutung verleiht, sondern auch die Wichtigkeit derselben für die nächste Zukunft deS Lande». Die Stimmberechtigten vertheilen sich in zwei große Lager: Monarchischgefinnte und Nepubli« kaner. Da jedoch die Arbeiter sich diesmal der Wahl enthalten und die gemäßigt republikanischen Stadtbürger sich jetzt mehr um fällige Wechsel und rückständige Hausünseu kümmern, als um Politik, so dürfte wohl die monarchische Partei die Mehrheit erlangen. Die Partei zerfällt aber in zwei Truppen: in königlich und kaiserlich Ge-färbte, wovon wieder die ersteren der älteren oder jüngeren Linie des Hauses Bourbon anhängen (Leaitimisten und Orleaniften). Trot^ aller ve-mühungeu. beide Linien dieses Hauses zu ver« söhnen, werden die Parteigänger desselben heute nicht einig sein. Die große Mehrheit der Lauern dürfte auch heute wieder für Napoleon Ach erklären; auch das Heer ist überwiegend nopoleonisch gesinnt. Wenn daher anders wahr ist. waS man von der Thätigkeit der Partei Napoleon gesaßt und wenn Geld und gnte Worte nicht fruchtlos gegeben worden, so kann der Mann des zweiten Dezember lSül mit dem zweiten Juli 187 l zu-sriedeu sein. Be»«ischt« Stckchricht««. fAus Deutschlands Reaktion s-z e i t.) Bor Kurzem hat der ehemalige preußische Oberlieutenant Hentze, zuletzt Direktor einer Spar-kaffe, als welcher er falsche Papiere ausgab, sich das Leben genommen. Hentze ist derselbe, der vor sechzehn Iahren im Kölner Kommunisten-, dem meÄenburgischen Hochverraths-, dem Laden-dorff'schen und dem Waldeck'schen Prozeß als vorzüglich belastender Zeuge auftrat. In allen drei genannten Prozessen legte die Anklage das Hauptgewicht auf das Zrugniß deS Oberlieutenants Hentze. der eidlich bekundete, er habe sich unter der Maske demokratischer Gesinnung in die Kreise bekannter Demokraten eingedrängt und habe aus diese Weise Kenntniß von einer furchtbaren Verschwörung erhalten, die zü enthüllen er sich gedrungen fühlte. Mlt seiner Aussage standen und fielen diese P»ozesse und auf seine Aussage hin fanden denn auch die Berurtheilnngen statt. — Nach der Art und Weise, wie es die „Breslauer Zeitung" hinstellt, hätte Henke vor dem Selbst-morde oder vielleicht durch Hinterlaffung von Papieren seine früheren eidlichen Aussagen zurückgenommen. (Oeffentliche Sicherheit in Ungarn.) Die Häftlinge der Szegediner Festung geben immer mehr ihr hartnäckims Leugnen auf und machen von Tag zu Tag umfassendere Geständnisse. Als man den Keeskemeter EicherheitS-Kommissär festgenommen und in die Festung gebracht, sagte einer der Gefangenen: „Wenn man schon auch die Herren einzieht, dann will ich lieber gleich eingestehen. waS ich weiß" und legte ein ausführliches Gesländniß ab. Der Prozeß Slozsa Sandor'S und seiner Genossen, welcher mehr als hundert Verbrechen umsaßt, wurde dieser Tage dem Gerichtshofe zur iSrledigung über-geben. ^ (Eisen und Kohle.) ES ist leiderThat-sache, daß in Oesterreich die Erzeugung deS Ei-slNS auch nicht im Eulferntesten gleichen Schritt hält mit dem steigenden Bedarf. Wahrend im Jahre 1870 bloS um 1,700.000 Zentner Eisen mehr erzeugt wurden. alS im Borjahre, hatte gleichzeitig der Verbrauch um mehr alS 6 Millionen Zentner zugenommen. Da ist eS nun vor Allem auch wieder der leidige Kohlenmangel. Die Eisengewinnung mit Zuhilfenahme von Holzkohle itt einesthtilS wegen Mangel an dieser and anderen-theilS deswegen heutzutage nicht mehr rationell, weil bki dem erleichterten Verkehr dc>S Holz anderweitig und btsser zu verwerthen. als ziu Schmelzung von Eisenerzen. Nur ganz kleine, oder seitwärts von den großen BerkehrSlvegen liegende Eisenwerke benutzen heutzutage noch Holzkohlen. Alle großen, nicht zu ferne von den Schwarz-kohlenbecken gelegenen Werke arbeiten aber mit Koaks. Die bekannte Unzulänglichkeit der Schwarz-kohle hat aber Mangel an Ko.'ks zur Folge und dieser lastet nun wie ein böser Alp auf der heimischen Elsenerzeugung. Unter solchen Umständen ist eS natürlich, daß man alles mögliche versuchte, um es daliin zu bringen. Kohlen nnd vornehmlich Braunkohlen im unverkohlten Zustande zur Schmelzung von Erzen zn Vertvenden. DaS Ge-lmgen des Versuches wäre namentlich für oie steierische Eisenproduktion von geradezu unschäK-barem Werthe gewesen. Die Regierung hatte sich sogar bewogen gesunden, einen Preis für die Lösung der Frage auszusetzen. Es wurden auch thatsächlich alle möglichen dießfälligen Versuche gemacht, aber leider ohne den gewünschten Erfolg. Und so hängt denn die Zukunft auch der heimischen Eisenindustrie von der Gewinnung der Schwarzkohlen ab. (Oesterreichischer Staatshaushalt.) Nach den Mittheiluugen, welche Holzgcthan im Finanzausschüsse der reichSräthlichen Delegation gemacht, dürste 1872 der Abgang im österreichischen SlaatshauShalt nicht weniger als siebenund-dreißig Millionen betragen. Marburger Berichte (Heimatkunde.) Die BezirkShauptmann-schast Marburg umfaßt 20.4 Gevirrtmeilen. 166 OrtS- und 247 Katastral-Gemeinden mit 83.S96 Seelen. Hievon entfallen auf den Gerichtsl^ezirk Marburg 12 Geviertmeilen, 78 Orls- und 141 Katastral-Gemeindtn mit 47.440 Seelen; auf St. Leonhard 3.4 Geviertmellen. 45 Ort,?- und 55 Katastral-Gemeinden mit 15 831 Seelen und auf Windisch-Feistritz 5 Geviertmeilen. 43 OrtS-und 51 Katastral-Gemeinden mit 18 325 Seelen. ^ urSicherheit auf dem Laude.) Die Gemeindr-Bcrtrrtilng von Leitcrsbrrg hat beschlossen, zur Vkrl)ütung von Einbrüchen, deren in jüngster Zeit sehr viele stattgesunden haben, für jede Ortschaft aus den Besitzern oder Winzern Vertrauensmänner zu wählen, die in ihrer Umgebung die Polizeiaufsicht führen. Diese Vertrauensmänner. zwölf an der Zahl, sind bei Strei-fungen zu verwenden und erhalten je kür eine Nacht 50 kr.; sür das Ausgreisen eincS Berbre-cherS ist eine Belohnung von 2 fl. ausgesetzt. LeitcrSberg hofft durch diele N'^uernng der Unfi-cherheit des Eigenthums zu steuern. (VettlerS Ende.) Am 28. Zuni Nor-mittag wollte kin verkrüppelter Bettler dic Eisen-bahn vor dem Tunnel in LeiterSberg überschreiten ; da er jedoch nicht im Stande war, sich rasch zu entfernen, so wurde er von der Maschine eineS Lastenzuges erfaßt und zermalmt. (Vom Süd bahn Hof.) In neuester Zeit ist'S einige Male vorgekommen, daß Recepisse über ausgegebene Waaren zu betrügerischem Zwecke nachgeahmt oder gesälscht worden. Die Südbahn-gesellschaft warnt nun. aus Grund von AusgabS-reeepifftn Waarenkäusc atizuschließen oder Gelder vorzustrecken, ohne vorher bei dem Bahnezpedit die Bestätigung über die ivirklich erfolsite Aus-gäbe und Uebernahme der Sendung eingeholt zu haben. (Geselliges.) Der ArbeiterbildungSverein veranstaltet sür heute Abends 8 Uhr einen „ge- müthlichen Abend" in der GambrinnShalle; der Eintritt ist frei. Zum Vortrage kommen: „LiedeS-sreiheit" von Marschner (Quintett). „WaS wir wollen" von Prutz (Deklamation). „DaS treue deutsche Herz" von Otto (Quintett). „Die sreien Schulen" von Friedrich Krasser (Deklamation). ..Ständchen" von Abt (Quartett). „Der Schweizer Deserteur" (Solo mit Guitarrebegleitung). .Der Reichthum macht Aengsten, die Armuth macht keck." (Volkslied mit Guitarrebegleitung), „Der Naturforscher" (komische Szene), „Trinklied" von Marjehner (Quintett), „Der tapfere Schuster" (Soloscherz). „DerLottokoUektant" (komische Szene). „Stoßseufzer eines Hausmeisters in seiner Verzweiflung" (komische Szene). Zum Schlusie: Juxlotterie mit sechzig Gewinnstcn; der Reinertrag dieser Lotterie ist zum Ankauf von Büchern und Flugschriften bestimmt. (M an n e r g e san gv ere i n.) Im Garten des Herrn ThomaS Götz findet heute eine Sommer-Liedertafel de» MännergesangvereinS statt — unter Mitwirkung der Werkstätten-Mufikkapelle. Das Programm (s. oie Anzeige im Blatte) enthält durchwegs bewährte Nummern und verspricht der Ablnd ein vergnügter zu werden. Die Feier seines sünsundzwanzigjährigen Be-standes, welche der Verein im Herbst veranstalten wollte, hat tt aus technischen Rücksichten auss nächste Jahr verschoben; zum Ersatz dasür wird in Kürze ein „Voltskonzert'' im Freien abgehal-ten. dessen Reinertrag dem Schulpfennig gewidmet wird. Die Gründung eines DamenchorS macht Fortschritte und hat sich baS betresfende Komite bereits konstitnirt. Im September unternimmt der Verein einen Ausflug nach Pettau, um an dem Sängerfeste sich zu betheiligen, welches dort gelegentlich der Ausstellung abgehalten tvird. (Männergesang und Frauendank.) Der Männergesangverein in der Landeshauptstadt leiert nächstens seinen sünsundzwanzigjährigen Bestand. Wie uns mitgetheilt wird, haben die Grazer Damen beschlossen, dem Bereiue bei dieser Gelegenheit eine Spende zu überreichen als Zeichen der Dankbarkeit für die fröhlichen Stunden, ivelche die Sänger ihnen bereitet. Der hiesige Männer-gesangverein darf sich den Marburgermuen gegen-über des gleichen Verdienstes rühmen; hätte er. dessen süttsundzwamigjährtge Jubelfeier ebenfalls bevoefteht, Nicht a«ch denselben Anspruch aus den Dank unserer schöne» NeU? (Eisenbahn von Knittelfeld gegen Zapresitsch.) Die Eisenbahn Knittelfeld-Zapresitsch soll über Weißkirchen, Obdach, Rei-etirnsels, ^t. Lkvnhardt, Wolfsberg, St. Andrä. Unter-Drauburg. Wiudlsch-Graz. St. Ilgen, Wei-tensteiil. Gonoliitz. Plankenstein. Sancrbrnnn. Pre-grada, Krapina. Töplitz, Stubitza gehen. Die Grazer Bauunternehmer Alois Praschniker und Genoffen, welchen die Bewilligung zur Bornahme technischer Borarbeiten ertheilt worden, haben dem Handelsministerium den Borplan dieser Linie bereits überreicht und ersuchen um eine dreimonatliche Fristerstreckung zur Volleudung der Traei-rungsarlieiten. Die Bahnlinie Knitt'lseld-Zapre-iitsch iväre auch sür Marburg von unmittelbarem Vortheil. weil sie für die Beivohnern deS Lavant-thaleö den hiesigen Platzverkehr erleichtert. Gimgesandt. Unser Gesängnißwescn. DaS GesangenhanS in der Allerheiligen-Gaffe liat niemals seinem Ziveck entsprochen und tvare dies auch gar nicht möglich, lvaS Jeder zugeben wird, der daS Gctiäude nur oberflächlich betrachtet. Das Benehlnen der Häftlinge war zwar nie derart, daß wir damit hätten zufrieden sein können, abrr so arg, wie seit ungefähr vierzehn Tagen, ll't eö doch zu keiner Zeit noch gewesen. Den gaiizen Tag iverden unter den Hast-lingen Witze gerissen, wird gelacht, gesungen, gejodelt, an Thür und Fenster geschlagen. Da die Fenster keine Blenden haben, so können die Vor-ubergehenden von den Häftlingen gesehen werden und werden von denselben ausgelacht, verspottet, mit: „Halt! wer da!, G'wehr rauS!" und dgl. angerufen; auch werden mit Leuten, die auf der Gasse stehen. Gespräche der unfläthigsten Art geführt. Die Gepflogenheit, daß zu viele Häftlinge auf einmal in den Gang hinauSgelassen werden, vermehrt dieses Uebel. Sogar während der Nacht sind wir nicht sicher vor drn Ausbrüchen der Rohheit. Es ist doch weit gekommen, daß wir von Dieben und Strolchen auch dann noch beunruhigt und b,leidigt werden, wenn dieselben sich schon in poliztilichem oder gerichtlichem Gewahrsam be« finden und daß eingesperrte Verbrecher singen, während den ebrlichkn Männern in der Freiheit draußen daS Singen schon lauge vergangen ist. Kaan der Staat nicht Sorge dafür tragen, daß die Diebe und Räuber, die junge und starte Kerle find, im Gcfanj^cnliaus mindestens die Hast-toften durch Arbeit abverdienen. so dürfen wir. die wir diese Kosten mitbezahlen müssen, doch wohl die Gewißheit verlangen, daß wir unS dadurch wenigstens die nöthige Ruhe und Ordnung bei Tage und Nacht erkausen. Marburg. 1. Juli 1871. Im Namen der Bewohner der Allcrheiligen-Gasie: Franz Polaöek. ThomaS Kottnigg. Johann Kotzbet. Kajetan Heim. Eingesandt. Offene Anfrage an den Herrn Professor Dr. Fr. Miklosich. Mit« glied der t. t. Akademie der Wissenschaften. deS hohen Herrenhauses n. ze. in Wien. Nach der „Wiener Zeitung" vom28. d.M. haben Sic in der Sihung des Herrenhauses vom 27. d.M. als Bcrrichtcrstl,tter in der Geha^ts-frage dcr Lehrerbildungsanstalten dem Vertreter der Regierung schr energisch und erfolgreich o p-ponirt. Dagegen ließe sich freilich nicht viel einwenden, wäre nicht der fatale Umstund vorhanden, daß durch die Annahme Ihrer Anträge die Heranbildung tüchtiger BoltS-schul lehr er unmöglich und die neue Volksschule zu einem für wahreBolkSbildung wirkungslosen Mechanismus gtmacht wird, dcr sich vor d»r litten nur durch seine Kostspieligkeit auszeichnen dürfte. Bald darauf erklären Sie bei der Debatte über den §. ö der Regierungsvorlage in Betreff der den Lehrerinnen anzuweifenden Gehalte, das; in allen GehaltSfragen die Regierung maßgebend ist. Wie reimt sich diese Erklärung mit Ihrer Opposition gegen die Regierung in einer reinen Gehaltsfrage? Um Antwort wird gebeten. Marburg am 2S. Juni 1871. Ein Freund der Volksschule. Letzte Post. Graf Hohenwaxt soll au» Mitteln de» PreKfondS »en „Nürnberger Anzeiger" an gerauft haben. Da» englische Unterhan» hat beschlossen, in die Aomiteberathung über de« Gesetz «nt-^rf, betreffend die geheime Abstimmung bei Wahlen einzugehen. Marbnrg, 1. Juli. fWochenmarktsbericht.) Welzen fl. S.90. Korn N. SLS, Gerste fl. 3.40, Hafer fi.2gS.Kukurtttzfl.4.SY. Hirse fl. 3.4b. Hirs-brein fl. 6.40. Httden fl. Z.9S, Erdäpfel fl. 2.05. »ohnen fl. 4.Z0 pr. We^engri^ fl. 13.50, Mundmehl fl. 11.50. Semmelmehl, fl. 9.50, Weißvohlmehl fl. 8.5V, Schwarzpohlmehl fl. 6.60. «ukurHmehl fl. 7.- pr. Cnt. Heu fl. 1.S0. Laaerstrok fl. 2.25, Autterstroh fl. 0.8b, Stteustroh fl. v.95 pr. Cent. RindfleischÄ4—Z8, Aalbfleisch28. Schwemsteisch iuna28. Lammflelsch 21, Speck, frisch —, Rindschmalz 56, Schwein-schmalz 44. Schmeer 4u. Butter 48. Topfenkäse 7. Zwiebel 9. Knoblauch 24. Krenn 16. Aümmel 82 kr. pr. Pf. Eier pr. ^^^ch.frische 12 kr. pr. Maß. Holz, hart 18" fl. ä.b0, dto. welch fl. 4.40 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. V.ö0, dto. weich fl. 0.35 pr. Me^en. Aer Aiamantenhändter. Von Vthuikt. (Fortsetzung). „Nein, Fanny, nein, der Tod ist gräßlich So lange ber Mensch lebt, kann er hoffen. Mit dem Tode ist AlleS au». Laß unS hoffen! Wer hätte gedacht, daß man so lange unserer schonen würde? Haben wir doch kaum daS Antlitz jenes Scheich gesehen, seit unserer Gefangenschaft." „Bielleicht hält er ua» wirklich hier nur in Hast, um UN» gegen ein Lösegeld zurückzugeben." sagte Fanny und ein Strahl deS Tröste» verklärte ihr Gesicht. „Bielleicht sehen wir unsere Eltern wieder, unsere armkn, armeu Eltern!" Sie senkte das Köpfchen. Die Vergangenheit. die gerade in letzter Zeit sich so zauberisch schön gestaltet hatte, zog durch ihre Seele, sie sah Hansen, dessen Bild seitdem nie au» ihrem Herzen gewichen war und e» schien ihr, als sei dieS Herz nur eine einzige große blutende Wunde, alS sei die Weit für immer entf^lich öde und leer und jener Abgrund, der den Tod barg, die erwünsch, teste Zufluchtsstätte. Sie neigte ihr Haupt in ihre Hand und weinte bitterlich. Es war Abend; bereits vor einer Stunde mochte die Sonne gesunken fein und rasch warf die Dämmerung ihren Schein über die syrischen Berge und da» Schloß de» Scheich. Nach der Hitze deS TageS wehten leichte Lüste Kühlung bringend au» dem Gebirge her, während die Sterne ihr magisches Licht ausströmten. daS an jenem Himmel mit phoSphorartigem Glanz aus tiesdunkler Bläue hervorleuchtet. Das regungslose Schlveigen, daS ungewöhnliche Meinsein. denn sonst lvar immer eine stumme Dienenn de» HaremS um sie gewesen, that den Mädchen wohl. Trotz ihres gemeinsamen Kummers sogen ihre Lippen die Frische der Nacht ein und ihre Busen athmeten auf. Der Mensch verträgt ja so viel, so Unsäg-licheS. Die Jugend namentlich hat eine Tlastiei-tat, die sie stet» langsam ivieder sich emporrichten laßt, wenn sie auch von den größten Lasten ge-beugt wurde. „O könnten lvir die Nacht hier zusammenbleiben, allein, gnnz allein l" seufzte Noemi, „sähen wir nie wieder ein Gesicht aus jenem Unglücksorte!" „Könnten wir unS über den Abgrund hin- wegschwingen!" entgegnete Fanny. „Die Wüste mit ihren lvilden Thieren wäre mir ein lieberer Aufenthalt als diese Mauern." In diesem Augenblick erregte ein leichteS Geräusch ihre Aufmerksamkeit. Unmittelbar unter ihren Füßen pochte eS. als ob eine schwere Steinplatte, welche fast allein den Boden der Laube bildete, von unten der gehoben würde. Erfchreckt sprangen sie von der Platte weg und drückten sich in die Ecke der Laube. Wirklich hob sich auch der Granit. auS welchem die Platte bestand, an der einen Seite in die Höhe, und langsam tauchte ein Haupt unter ihr hervor. Die beiden Mädchen standen regnngSloS. sie hielten den Athem an und lauschten der Dinge, die da kommen sollten. War eS ein armer Gesangener. der auS den unterirdischen Kerkern deS BergschloffeS einen Weg nach oben gesunden? Bon einem unerklärlichen Gefühl getrieben, beugte Fanny sich nieder, ein Gesicht begegnete dem ihren, ein bleiches Gesicht. Da» schwache Licht der Sterne, welches durch die Zwischenräume der' Ranken schimmerte, entdeckte der Ueberrajchten die Zuge — HansenS. Sie sank in sich zusammeu, ein Wouueschauer durchrieselte ihren Körper und zugleich war ihr, als müsse ihr Herz brechen, als sei dieser Moment der letzte ihres LebenS. Mit großer Anstrengung und Behutsamkeit hatte inzwischen, ohne die Anwesenheit der beiden Mädchen zu gewahren. Hansen die Platte gehoben und so zur Seite geschoben, daß er mit dem Körper durch die Oeffnung kommen konnte, als plötzlich seln eigener Ncime in ersticktem Flüstertone an sein Ohr schlug. Im nächsten Moment fand er sich von weichen Armen utnschlungen, und Küsse brannten auf seinen Lippen. Er wußte nicht, wie ihm geschah. Er glaubte zu träumen, aber eS war ein Traum eines ungeheuren ungeahnten GlückeS. Die ihn umschlang, war Fanny, Fanny, die er suchte, um derentwillen er den Schrecken der Wüste getrotzt hatte und in die Hände der Krieger des Scheich gerathen war. Sie war hier —- Ali hatte ihm die Wahrheit gekündet und durch daS überraschendste lAe-schick mußte er sie so wiederfinden. Sein Blick siel aus eine weibliche Gestalt in der Ecke, welche in die Knie gejunken war und mit bleichem Gesicht und gepreßten Lippen auf das seltsame und ergreifende Schauspiel starrte. „Noemi!" rief er. ihr die Hand entgegenstreckend. Die Jüdin ergriff sie und führte sie an ihre Lippen, die wie Feuer brannten. Ein Thränen-strom floß plötzlich au» ihren Augen und netzte die Finger HansenS. „Arme» Kindt" sagte er. „arme Kinder! Weinet nicht —" denn auch Fanny schluchzte, als ob ihr daS Herz brechen wollte — „dieses Zusammentreffen ist ein deutlicher Wink, daß der Himmel unser Verderben nicht will. Wir werden gerettet werden auS der Höhle der blutbefleckten Räuber, wir werden eS." „Aber mein theurer Kreund," fragte Fanny, „wie kommen Sie hierher? Welchem Zufall verdanken wir eS. Sie »an diesem Ort zu sehen?" Eben wollte der junge Mann der Geliebten die ErNärung von diesem staunenswerthen Zusammentreffen geben, als man vom Schloß her Stimmen und Tritte hörte. Hansen, noch einen schmerzlich zärtlichen Blick auf Fanny werfend, stieg rafch in die Tiefe hinab und zog die Platte über sich, wobei die Mädchen zitternd ihm beistanden. Der Via«a«te»tzimdltr. Das Gespräch zwischen dem Scheich Amuu Katun und dem türkischen Aga. da» eine bedenk-liche Wendung zu nehmen drohte, wurde durch den Eintritt eine» Schwarzen unterbrochen, tvelcher meldete, daß vor dem Thore drei Reiter uud eine Reiterin hielten und Einlaß begehrten. „Wer kann daS sein?" fragte hastig der Scheich. „Wie können eS jetzt, wo die Löwen der Berge auf der einen und die Füchse der Ebene auf der audern Seite mit ihren Schaaren unter-wegS find. Einzelne lvagen, unbegleitet durch das Land zu streifen?" „Es sind GiaurS, o Herr," antwortete der Schlvarze. „Die Pest auf ihre Häupter! Suchen sie Zuflucht hier bei mir, der ich geschworen, den Christennamen im Blut derer zu tilgen, die ihn tragen? Aber mögen sie kommen!" Und seine Hand spielte mit dem Dolch im Gürtel, wäl)rend ein blutdürstiges Lächeln seine weißen, spitzen Zähne sichtbar lverden ließ. Der Schwarze kreuzte die Arme aus der Brust zusammen und verschwand. Wenige Mi-nuten vergiengen. als plötzlich ein lauter Lärm IM Hofe sich hören ließ. Fortsetzung folgt. Vetta», SV. Zuni. (vocheumarkttbericht.) «ei,en st. 5.5k. Korn fl. 8.70. «erste st. 0.-. Hafer st. v.—. »uturutz st. 4.—. Hirse st.-. Heiden fl. 3.—. «rdSpfel st. 1.<0 pr. Metz. Kisolen 10 kr.. Linsen 26. Erbsen 26. Hirsebrei» l3 kr. pr. Naß. RindschmaU 50. Echwei»schmalz46. Speck, frisch 40. geräuchert 48. Butter frisch 40. Rindfleisch 27. Kalbfleisch 26. Schweinsleisch 26 kr. pr. Vfd. Milch, frische 12 kr. pr. Maß. Holz 36" l,art fl.l0.—. weich fl.«.— pr.Klafter. Holzkohlen hart 60. weich 50 kr. pr. Metz. Heu fl. 1.30. Stroh, Lager fl. 1.40, Streu fl. 1.--- pr. Centner. Morge« Montag den 3. Juli 1871: (4V0 vMeW'rsoiRük: in der von der Theater-MuAkkapelle _Anfang a Uhr. Ginladung. Sonnta q de« 2. Juli 1871: i» Gafihausgartrn z« Straß von einer beliebten Musikkapelle unter Leitung ihres Herrn Kapellmeisters wo»u ergtbenst ein-ladet Marie Hubmaun Auch stehe« dem verehrten Publikum mehrere Spiele. al<. Turnapparat, Schaukeln, Ring- und Maulwerfen ic. zur freien Verfügung. E«tree frei. — Ä«fa»g halb 4 Uhr. 8»!«» «sur 8t«ät Me»." Heute Sonntag den L. Juli: ^dsvlll«!» - Voilvsrt der Tiroler Siiigergesellschost I. USIIvwst«!»«? auf ihrer Rückreise vom Orient und Egypten. _Anfang 8 Uhr. — Entree 15 kr._(596 Nr. 23S7. Kundmachung. (379 Zu Folge GemeinderathS-Neschlusses vom 15. Juni 1871 findet am Montag den L. Jult 1871 Vormittags 10 Uhr beim Stadtamte Mar« bürg die weitere Verpachtung alö: ») des städti' schen PlaKsamntlungs'. Standrechts- und Abmaß-aefülles, dann d) der Einhebung des Benehrungs-steuer Gemtindezuschlages für daS von Auswärts im Bereiche der Stadtgemeinde Marburg einge. filhrte Fleisch nnd Stechvieh im geschlachteten Auftande sür die Zeit vom 1. August 1871 bis Ende Dezember 1874 im Wege der öffentlichen Versteigerung statt. Hiezu tverden Unternehmungslustige mit dem Beisügen eingeladen daß der gegenwärtige Pacht-betra.; als AufruSpreis angenommen tvird und daß die Lizitations Bedingniffe während den Amts-stunden eingesehen werden können. Stadtamt Marburg am 18. Juni 1871. _Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Ilm vivew ßetü^Itvll gros8en Leäürfvigge absnlivlkei», iel» Miel» vnälie^ ent!sokl08Lvn, in der Weüeu Hanptftadt der slhöueu grÄum Unier-AteierMRrll, »uod an ävn rv!?vnävv Vteru äer Drau xaus so vis xelsKvll, in vmv M'IIIaIv ^nfkmx8 ^tzli 6. 2u vrökknvn. Meine Haupt-Aiederlaae iileidt diLker in ävr ersten Hkuptstaät äer sijäliodvQ Ltsiermark, in Marburg. ^uek SniokmU unä Ä!^f nedst KntiquiMvn vsrösn l,el wir xvlcautt, vvlln auel^ niedt tur äas I^anäesmussum, äoel» iur mivt» selbst. "rkiel» liEsntdtlv« ä«r «it« nnt gröntsn 5uAs1«l-» Solil-» SUd»r- nnt VIlimwUdsrU»»?«-L»dä1uug 1u unä ä»? vom S. ü. U. u. S98 Die mstne» ^aavsitvef'mLAen»/o/At »n «is»' Äss MiisiKK il» U«rb«rx n»??»»»»«»»« W? III, vis^vi» ?>«>»». Gekauft werden: Schön gelegene Besitzungen, besonder» »insertriigliche Güter mit Weingarten. Wiesen. Aecter. Gärten, Waldungen ic., dann Stadt-und Norstadt Häuser bis zur Höhe von 100.000 Gulden gegen sofortige Barzahlung. Verkauft werden : Ein stockhohe» Hau» mit 12 Zimmern, 3 Kiichen, 1 Berkauf»lokale, 3 Magcmnen, 2 Kellern, Getreideböden auf 10.000 Retzen. Stallung auf 12 Pferde, 2 Bruunen, großem Hofraum und einem Gemüsegarten, auf einem sehr frequenten Platze; wegen vorhandener Wasserkraft zu jeder Unternehmung. in»besondere stir eine Lederfabrik geeignet. Eine sehr schön gelegene Gut»besitzung mit gut gebautem und mit allem Comfort au»aerii-steten Herrschaft»hause, mehreren in gutem Bau-»»stände befindlichen Wirthschaft»aebättden und Winzereien, mit Obst- und Gemüsegärten, dann einem gut arrondirten Grundkomplexe von 90 I. Aecker, Wiesen, Waldungen worunter fich meisten» gut gelegene Weingärten mit gutem Erträgnisse befinden; wegen Domizilveränderung. b00 Eimer von den Jahren 1367, 1868, 1868 nnd 1870 u. zw. echter Sandberge r. Ritter»berger. Johanne»beraer ,e. Ein großer Getreidekasten mit 4 Abtheilungeu. Eine 4fitzige Kalesche und ein halbgedeckter Wagen in gut brauchbarem Zustande. Aufgenommen wird: Ein Schreiber mit schöner geläufiger Handschrift, in Buchführullg und Konzipirung bewandert, der deutschen und sloveni schen Sprache in Wort und Schrift mächtig! gute Vedingnisse. Arbeiter mit guten Aeugniflen, gegen entspre-chende Entlohnung, dauernd, beim Miliiar gediente und de» Lesen» nnd Schreiben» kundige, haben den Borzug. Zwei verläßliche Kutscher und Pferdeknechte. Sin Schneider, und ein Glaserlehrzunge. Ein Hau»knecht mit guten Zengnissen und der Laudwirthfchaft kundia. Zwei Ochsen- und Kuhknechte. Dienstantriige: Ein Förster mit guten Zeugnissen, auch al» Oekonom. Jäger, Au»hilf». oder WirthschaftS-beamter u. dgl. Zwei Stube»', zwei Laden- und drei Kind»-mädchsn. Ein Gärtnergehilfe. Ei» routin irter Marqueur. Ei« Kell n e r. Zu pachten gesucht: Ei»e TreiSlerei i» der St«dt. Zu miethen gesucht: 1 oder 2 Zimmer mit Küche ic. 2 oder 3 Zimmer sai»mt Küche ic. Eine schöne Wohnung mit 4 Zimmern, Kabiuet sommt Zugehor, dann 2 bi» 3 Zimmern in einer belebten Tasse oder Platze im Inner» der Stadt. Bermiethet wird: Ein Gewölbemit 2 Eingängen »nd 1 Fenster, besonder» für einen Fleischhauer geeignet. Ein Gewölbe mit 1 großen nnd 1 kleinen Zimmer, Küche !c. auf sehr gutem Posten. Ein großer Keller auf 70 Startin Wein mit iiequemen Eingang. Kapitalien 4000. K00 und 200 st. siegen 6°/« Verzinsung und pnpillarmäßige Sicherheit, aus Stadthäuser. Mündliche Auskunft wird unentgeltlich, schriftliche tmr gegen Einschluß von 50 kr. in Brief- oder Stempelmarken e.theitt. Auf Ihre Frage kann ich nur antworten, daß ich jederzeit bereit bin. ohne Furcht, Sie zu sprechen. ^397 Eifersüchtig — höchst lächerlich l Rivalin T Der Zlkännergesangverei» ii» Zlkarburg Veranstaltet ^390 Tonntag de« B. Jnli ISVI um 8 Uhr Abends eine 8o»>w«r (IV. dießDrige Prsduttio») i« Vattt« dtt VStz'schr» Kirrhalt. 1. ^Selige Lust". Waldlied von Fr. Abt (Chor mit Solo- quartett). 2. „Grün" von Storch (Ehor mit Soloquartett un> Horn- begleitung). S. „Arahling»lied" von Wölkl (fünfstimmigtt Chor). Diandle", Kärntner Bolk»lied von Herbeck (Chor). 4. 5. „Soloquartett". 6. „Zecher» Wunich" von Schröter (Chor). 7. „Sänger-Marsch von C. Santner (Chor). Die Paufm werden durch Borträge der WerkftStte«-Mnfiktapelle entsprechend au»gefallt. D^Die unterstützenden Mitglieder werden ersucht, ihre Mitglieiierkarten gefälligst beim Eintritte an der Kasse vorweisen zu wollen. — Beitritt». Erklärungen werden außer den bekannten Orten auch an der Kasse entgegengenommen. Bei «NHÜnftiger Witt-r»«a findet die Liedertafel i« den Taal-VokaiitSten statt. tiiUriU fkr Mchwitglitder SV kr. S. W. Kaffa-Eröfknung: 7 Uhr. Zur Theilnahme ladet alle ?. Gesang»freuude Achtung»voll Die Verei«sleiti»«g. Z. S279. (371 Kundmachung. 3m Sinne des Allerhöchst genehmigten Ge-sktzes vom Jahre 1863, «alh welchem für den Vrsttz eittes Hundes in der Gtadtgemeinde Marburg eine Austage von jährlich zwei Gulden ^ entrichten ist und in Folge der diesbezüglichen Bollziehungsvorschrift werden die Befider von Hunden aufgefordert, den Lefitz derselven vom 1. bis 2S. Juli 1871 in der hiefigen Vemeinde-tanzlei anmelden zu lasten und die Auflage gegen Empfangnahme der Quittung nnd Marke um so gewisser zu berichttU. Widrigens jeder Hund, wel-cher vom 26. Juli 187l an mit keiner für das nächste vom I. Juli 1871 bis Ende Juni 1872 laufende Steuerjahr gültigen Marke neuer Form ve,sehen ist. vom Abdecker abgefangen und nach Umständen sogleich v rtilgt werden wird. Für Hunde srcmder oder durchreisender Personen können Fremdenmarken in der Gemeinde kanzle» erhoben werden. Jede Umgehung der Steuerentrichtung, insbesondere die Verheimlichung eines steuerbaren Hundes oder die Benützung einer falschen oder erloschenen Marke wird, insoferne dal)urch nicht eine ohnehin durch die Strafgesetze verpönte Handlung eintritt, außer der zu entrichtenden Iohrestaxe pr. 2 fl. mit dem doppelten Erl^ige dersklben pr vier Gulven bestraft, lvovon die Hälfte dem Anzeiger zufällt. Stadtamt Marburg am 18. Juni 1871. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Eisenbahn-Fahrordnung. Marburg. Personen'üs». Bon Triest nak» Wien: Ankunft S U. 21 M. Fr.ih und 6 N. 4k M. Abend». Abfahrt 6 U. 23 M. AlUh und 6 U. b7 M. Abend». Bon Wien nach Triest: Ankunft 8 N. IS M. Früh und 9 U. M. Abend«. Abfahrt 3 U. 25 M. Früh und 9 U. 12 M. Abend». Gemischte Züge. Von Mürzzufchlag nach Adel»berg: Ankunft 12 Uhr bv Min. Nachmittag. Abfahrt 1 Uhr 1b Min. Nachmittag. Bon Adel»berg nach Mürztufchlag: Ankunft 12 Uhr 22 Min. Nachmittag. « . Abfahrt 12 Uhr 41 Min. Rachmittag. Etlzüae. Von Wien nach triest: » Ankunft Ii Uhr b Min. Nachmittag. ^ ^ » Abfahrt 2 Uhr 8 Min. Nachmittag. » Bon Triest nach Wien: Z Ankunft 2 Uhr 48 Min. Nachmittag. Abfahrt 2 Uhr 46 Min. Nachmittag. WeekickvorUtche Redaktion, Druck und lker!?g von Eduard Sa»lchttz i» Maeburg. 2. «. St. S.