-42 Dienstag del 2?. Mai ,834. I l I ^ r i e n. ^)drz, den i5. Mai. Am i,. d. M. ward unsere Statt durch den so eben erfolgten Tod un« seres obersten Seclenhincn, d'es hochwurdigsten Herrn Erzblschofcs, Joseph Wal land, in tiefe Trauer verseht, Hochwelcher nach rur^cr Rranlhcit im ^2stcn Jahre sei>,cs Allers daselbst Todes, ver« blichen. Am ^. wurde die HüNe dcü Berstorbe« nen, nachdem sie durch drei Tage unter Beobachtung aller llrchllchc» Feierlichkeiten c>u5gcscht war, rcn tcm hochwürdigstcn Herrn Blschofc von Triest, N^atlhäu^^aun ichcr, zur Erde bestallet, und sodann das Todicnamt für den hohen Vcrbllche« nen abgehalten. V e I V i e n. Brüssel, 11. Mai. Gestern überrcicktc Hr. <3aslmir Perrier dem Minister der auswanigen An» Lclegcnhcitcn sein (Zrcdltiv als fra»zc>sisä!er Ge« schäftöträgcr biu zur Nuckkuxft dcS Grafen r. La» tcur. Maudoulg. — Das Gebucht vom Austrltte tcs Gcncralö Evain aus unserm Minisicrium scheint sich zu bestätigen; man nennt als scincn Nachfolger dcn General Vuzcn. — Auf dein ^iicgs-nunisterium lvild tie Vriicitling mehrerer ^ager vorbereitet. Dem Vernehmen nach sollen trcl er--richtet werden, zircl Insanteriilagcr dci Dich l!»o Ncstwescl und ein (äavallcrlclciger hinter ^oive». — Alle fremden Deserteure, dle bls i'tzt nach Oli« ente geschickt wurden, gehen nun nacd Vper», uin torl ein BatalÜcn für ten Dienst der Kö'Uginn von Portugal zu bilden. (Al!g. Z.) Inj dcr Nacht vcm 2^. Nov. v. I. ist sowohl N» B»li»l?ii», als in Palemhlllig ulld Llnca^ore, cin startcö (5,5»cl,'cn verspürt worden, das man an lehlgcnan'llcin Olle einer Eruption des Berges Mcrapie auf Sumatra zuschrieb. Dau (^lddeben hat, dci einer ziemlich hcitcrcn i,uft, die Richtung von Succn nach Norden genommen. (Salzd. Z.) Frankreich. Zu Marseille sind Briefe aus Budgia vom 26. April ankommen. Am 23. ward em Angriff gegen die Araber gemackt, worin deren Vcilust auf 60 odcr i« Man», d>e t'awpsun'ähig gemacht wur' den, gerechnet wnd. Bon unsrer Scue haben wir drel Offiziere vil^runtct, elnen Sergenten von den Zoavengctodlel und t) lll'l^rcffizlcre und Soldaten verwundet. (5mc (ö^lonne von 100 Pclen had an dem Gefechte Thcil genoinmen. (Allg. Z.) Einem ministeriellcn Blatte zu Folge, scheint es noch nicht gcn'lf, zu seo», daß der Acnig in die« sem Jahre die grohe Nclse nach den sutciä en Pro» rinzen machen n^erde; man glaubt viclmchr, er werde sich am »5. 0. M. nach dem Schlcssc Nan. dan im Departement dcS Puy: de< Dc>mc bcgcbcn, und sich darauf beschränken, von hier aus St. Oticnne und Lyon zu besuchen. Der (Zourricr de Lyon zeigt nun mit der groß» ten Bestimmtheit die Errichtung eines Lagers in der Nähe dieser Stadt an. Graf Neal, ehemaliger Ankläger des Revolu» tions « Tribunals, Ehef der geheimen Polizei, StaatZrath, einer der Haupt-Redacteure des Eode E,vll unter Napoleon, und einer der 3Ü Verbann, tea nntcr der Restauration, ist am 8. Mai gestor« den. (W. Z.) ,66 Spanien. Im Journal de la Guyenne licst man Fol» Otntes: „?)lc>n schreidt aus Navarra, daß in wc-mg Tagen in dieser Provil»^ ^in Haupttrcffen St.,tt haben soll, zwischen ,2 Bataillons (5arlistcn un'^cr den Befehlen des Zumalacarreguy und dcm Que-sada mit allcn seinen dispoüibtln Truppen. — Zu BiNa-Real soll ein sehr heftiges Treffe» St^tt ge< hübt haben, Lessen Resultat man balo erfühlen wird." (B. v. T.) Ein Schreiben aus Madrid vom 2. Mai bestätigt die Verwerfung sämmtlicher Anlcibc-Anträge, weil alle die Anerkennung der Dortes < Bons zur Bedingung gemacht hatten, die Regierung aber vor dem Zusammentritte der (Dortes darüber nichcs cntschci<)en wlll. — Die Nachritten aus Biscaya lauten nickt günstig. Obgleich Quc'sada an'ehnli« chc Verstärkungen erhalten Hai, so scheint cr den« noch den ^.'bellen nicht gewachsen zu seyn. — Aus Bedoi.i? wird berichtet, daß der (brüsten . (Zhcf Graso am 25. April init 2/^00 Mann cioen An-griff auf 600 Mann königl. Truppen unter Linares gemacht habe, von diesem aber mit ansehnlichem Verluste zurückgeschlagen worden sei. >?Z>er Messen gcr berichtet nach einem Schrei« ben aus Madrid vom 6. Mai, daß Graf Villa» sior und Genei-al Äodil sich in Verbindung gesetzt haben und nunmehr gemeinschaftlich agiren. (Wien. Z.) Aus Aranjuez wird unterm 2. Mai ge« schrieben, daß die Trockenheit, welche Neucastilicn heimgesucht, glücklich vorüber sei. Es sei rcichli» Her Negen eingetreten, und man hoffe, der früher angegebene Sckaden sci überschätzt gewesen. Man glaube, die (?cttes werden am Gnde dcs Iuiliuö zusammen kommen. Os heiße, die Proccres wür» den ihre Sitzungen in dem Pallastc Buenavista, nah.e heim Prado, halten, die Procuradores aber in.dem Pallaste dcr Dona Maria von Arragonien, in einer kleinen Entfernung von dem königlichen PaNalte, wo die Cortes 162c, und 1620 ihre Sitzungen hielten. (Allg. Z.) Die Spanischen Zeitungen entbalten zahlreiche Dccails,pber Erfolge, die von den Truppen der Königinn Über ^artistische Banden errungen wurden. In AltcastilikN ward Merino vällig, geschlagen; sein Neffe ist unter dcr Zahl der Todten. Ein anderer Gucnsler^ LoHo, ..derstwohl aus Mancha als aus lZstramadula verjagt ward, flüchtete sich nach Portugal. Die E^rrcspönt?!,; von B.'yonne uom 3. Mai schreibt der Mojsager, ,st günstiger für die Sache der Königinn, als seit emigcn Tagen. Man sprach von Nachrichten aus Galicien und Santander, welche ei,ie völlige Zevliorung ter Banden ankündigten. (Zspartero war zu Bilbao mit 3ooo Mann gut gejiimmter Truppen. Blttoria hat l5oa Mann außer den Sialmnlizcn uoi) einer fliegenden tZolonne. lHndlick halten sich die Reste der Factionen von Oastilien n.!ch Navarra und Bis^aya geworfen, MN sich vor den Verfolgungen zu retten. Anderer SeitK mcl^ct dcr '^apor l?on der Hof^Zeming erklärt die (Zml'ünf« te ,nehrercr qeilUichen Dignitarien, die an den lZarllstlschen Iiisnrrectiouen Theil genommen, für scquestrirc. Man glaubt fortwährend, der 19. Nor., das Namen5fcst dcr Königinn Isabelle, sei derZcit« pun^,c für die Zusammenkunft der n Schreiben aus Lissabon vom 2Ü. April meldet, daß der Oberst Bacon, welcher Don Pedro'ö.ganzc Kavallerie commanoirte, so wie alle ausländischen Offiziere abgedankt haben. Die ganze Reiterei Don Pedro's ist dadurch in die Unmöglich, lcit versetzt, zu agircn. — Gleich nach der Konferenz mit Don (Zarlos lieh Don Miguel am 24. April eilig eine Brücke über den Tajo schlagen. Er befahl einem Thclle seiner Armee, nach Elvas mid Adranles zu marschircn, und in wenig Tagen iviro man das Einrücken portugiesischer Truppen ui Spanien erfahren. Don Earlos wird die alliir« ten Truppen Don Miguels und seiner eigenen An» Hänger in Person commandiren. (B. v. T.) Der Globe cnthälc folgenden Auszug eines Schreibens aus Lissabon vom 27. April: «Der Einmarsch der Spanier in Portugal war der To-dcöstreich für dic Anhänger Dom Miguels. Die Bevölkerung von Tras'os«Monies, welche den Neuerern (5. h. den Revolutionnars) von 1820 so überaus abgeneigt war, begrüßte das Villaflor'sche l^orps 'int Jubel, und General Pizarro, welcher zum Gouverneur dieser Provinz ernannt worden war, kcünle darauf rechnen, dort cine gute Aufnahme zu siuden. Da gedachte Bevöll'erung scit drei Jahren ihre Weine nicht hatte absetzen können, so war sie in das größte Elend gerathen, und die Winzer ließen ihre Weinberge brach liegen. — Die Neitersi, welche zu Lissabon lag, war nach Ear« l^.rc bcoldci't worken,' und Saldanha war am 27. neuerdings nach Perncs aufgebrochen, um Dom Miguels Rückzug nach dem Norden zu verhindern. Gebt daher Dom Miguel nicht in aller Eile wieder über den Ta>o zurück, so dürfte er vielleicht zu Santarem aufs Haupt geschlagen werden. Gene» ral Stubbs geht naä) Algarbicn, um die von dem Obersten Sa dort begangenen Fehler wieder g >t zu machen. Aemtliche Berichte aus Portugal sind seit de»l leyten, mit dem Scl)iffe Savage angelangten, nicht in England angekommen. Man hat indeß durch das Schiff Lord Nelson, Eapitä'n Trist, welches in Darthmouch angekommen ist, die Nachricht erhallen, daß Eoimbra und Figueiras durcd die Pcorisiischen Truppen eingenommen, und die Ve,-. dindung zwischen Lissabon und Oporto hergestellt worden sei. Da jedoch der Lord Nelson Lissabon an demselben Tage, als der Savage, nämlich am l. d. M., verlassen hat, so ist die Wahrheit jener Berichte zu bezweifeln. — Der Marquis'von Nczende war im Begriff, Portugal zu verlassen, ob mit einem Auftrage, oder weil er in llngnake gefallen, wußte »nan nicht. — Der spanische Ge» neralconsul in Lissabon hat durcb eine Noie>an dcn: Minister des Auswärtigen daselbst, die Auslieferung der 3, Wagenladungen des Don Earlos vcr» langt, welche das Pedristische Heer neuerlichst genommen und naä) Oporco gebracht hat, indem er behauptet, daß diese Effecten ein Eigenthum der spanischen Regierung seien. (Oesi. B.) Nach englischen Blattern ist das Dampfschiff Africain am Sonntage zu Plymouth angekommen; es hatte Lissabon am 7. Mai verlassen, uno brach» te Depeschen für die Regierung vom englischen Botschafter Lord Howard de Walden mit. Die übrigen Nachrichten sind unbedeutend. Don Mi« s,uel hat alle ihm gemachten Anträge bestimmt ver< worsen. Seine Armee zu Santarem ist zahlreich und gut disciplinirt. Das Land hinter ihm ist gut kultivirt, und liefert ihm im Uederflusse die Lebensmittel, deren er bedarf; cs bat daher nicht den geringsten Anschein, daß er seinem Mitwcr« ber weichen wolle. Don Pedro scheint cs seiner« seits recl t darauf anzulegen, sich bei seinen An« Hängern verhaßt ;u machen; so hat er den Oberst Bacon, man weiß nicht warum, vor ein Kriegs« gericht stellen lassen. (25. v. T.) Die Lissaboner Chronica enthält einen Bericht des Commandanten von Leiria, Obersten Vas« concellos, vom 26. v. M., worin dieser meldet, daß er in Psmbal eingerückt sei, nachdem der ,63 Feind van da entstobcn und io Todfe, 4 Gefange» ne, 4 Ucdcrläufer und 7 Pferde zurückgelassen. Die wegen politischer Meinungen in Pombal ein. gekerkcrtin Personen lrurtcn in Freihat gcseyt. (Wien. Z.) Kroßbritlllinicn. Wir haben Zeitungen aus Singapore bis zum H. Jänner; ihnen zufolge befindet sich das Königreich Eochin^Ehina in eincm sehr deutlruhigtcn Zu» stände. Eine weitverbreitete Empörung ist nicht nur in Saigon, dcr Hauptstadt des südlichen und fruchtbarsten Bezirkes, auSgedrochen, sondern auch die Tonquinesen sollen in offenem Aufruhr gegen den, angeblich sehr tyrannischen König begriffen seyn; das an (Zochi»-«Zhina tributpflichtige (^ambo-dia ist ebenfalls mißvergnügt. Alle Ehristen wer. den äußerst verfolgt, und mehrere von ihnen wur» den zum ^ode vcrurtheilt. Die Sccrä'udcrei hatte in furchtbarem Grade zugenommen. (Mg. Z.) Osmannisckes Reich. Der Moniteur Ottoman vom »2. April inel. det: Se. Excellenz cer Baron von Ottenfels, dcr früher als Intcrnuntius des kaiscrl. Oesterrcicdi-scheu Hofes in Eonstantinopel fungirte, war von seinem Hofe autorisirt worden, die hohe Pforte zur Abschlicßung eines Tractals mit der Regierung von Toscana aufzufordern. Die hohe Pforte hatte sich sehr bereit erklärt, die dcßfaslsigcn Wünsche des Wiener Hofes zu erfüllen, und der Tractat war in besonders zu diesem Zwecke eröffneten Konferenzen enNvorsen worden. Der k. k. außerordentliche Gc> sandte, Baron von Stünner, zeiftte der hohen Pforte an, daß er die Ratification deö Tractats von Seiten der Toscanischcn Regierung empfangen ha« be. Da nun die hohe Pforte ihrer Seits den Trac» t neuer Thätigl'eit betrieben; besonders sucht mal» Leuce für den Plonnierdieost. (ANg. Z ) Man meldet aus Athen, daß daselbst die Frcude über ?as toülgllche Decrct allgemein gcwe« st" ist, curcl,' welches Alben zur Hauptstadt Grie« chcnl>ines erhoben worden. Die Dcmogcronten, der Klerus u,»d eine ansehnliche Volksmenge bcga-den sich «ach den Thescum, wo zuerst cin Amtgehal' ten, und dann die königlichen Briefe verlesen wur< den. Darauf folgten allgemeine Frcudcnergichun-gen; Adenc'i,' lvari) die Stadt erleuchtet. Aus Samos, das „äcdstens von der türki« scden Flotte blcckirt werden soN, sind sckon viele Einwohner geflohen, und auf Syra angckom« zncn, wo sie ein neucö Vaterland zu finden boffcn. — Ncuercings halien einige Sceraubcleicn di<: Meere del (^hios u»sl(dcr geinackc. Die tönigliä) griechische Flotten-tldtheNung in den Oykl^den hat daher die strengsten Befehle erhalten, die Uebclthä» ttr zu verfolgen. Amerika. Nachrichten aus Newyork vom »6. April zufolge »st (wie s,ton erwähnt) diese Stadt mehrere T^ge lang der Schauplatz bcoeutender Unruhen gc»' lrescn. Die Ursacde d^zu g.il) die Wahl eines Major der St.itt, l)ei welcher siä) der Haß der cntge» gcligcsctzten Parteien, dcr rcinokratischen, welche zugleich die oeo Ocncr>,i!s Jackson ist, und der ari» stokratischen, in offener Feindseligkeit kund that. Die lcylcre Partei hatlc sich, wie eö scheint, der Beihülfe dcr zahlreichen Irländer, welche sick in Newyors aufhalten, zu versichern gewußt, und s« lrar eu ba!d zu ThälUä keiien gckon'.mcn. DieHalle der Freimaurer und das Arsenal waren die Haupt-Puncte des Kampfes. Letzteres wurde von den Dc« morraten iriccr die Gegenpartei, welche sich dessen bemächtigen wollte, vertheidigt, und es gelang erst nach viejer Mühe dem Major, die Ruhe herzustel» len, worauf da6 Arsenal von Truppen beseht ivur« de. Am i5. war die Stadt wieder ruhig, nachdem die Demokraten durch die (Zrwählung des Hrn. Lawrence zum Major von Newyork den Sieg davon» getragen hatten. Die Zahl der bei den Unruhen verwundeten und gctottetcn Personen ist ziemlich bedeutend. Verwundet wurden besonders vicle Magisiratspersonen. (Oest. B.) Nevacteur: Fr. bav. Meinrirh. Verleger: Ggna; ^ «55,^. ^, Rlelnmaur.