poštnina plaLsna v gotovini. Ur. 17. Erlcheint jeden 1., 10. und 20. 8. (23.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1'— Dinar Donnerstag, den 10. Juni 1926. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Endlich erreicht ! Die Bemühung«! des Herrn Abgeord¬ neten Lkulj hotten den Erfolg, daß dos Ministerium des Innern den freien Ge¬ brauch der deutschen Sprache bei der poeti¬ schen Behörde für den Gottfcheer Bezirk laut besonderen Erlasses, der bereits iu Kraft getreten ist, gestattet! Parteien, die der Staatssprache nicht genügend mächtig sind, bedürfen somit nicht mehr der Vermittlung eines Dolmetsches, sondern können mit der Behörde in der deutschen Sprache verkehren. Wir atmen erleichtert auf. Herrn Ab¬ geordneten 8kulj, der troh Gegenströmungen des Herrn Dr. Sajovic für unsere gerechte Sache unerschrocken und mit Erfolg einge¬ treten ist, bringen heute Stadt und Land die Gefühle wärmsten Dankes entgegen! Die Wirtschaftskrise und deren Ur¬ sachen. In der Belgrader „Politika" erschien aus der Feder des Sektionschefs im Handelsministerium, Universitätsprofessor Milan Todoroviö, eines be- kanmen Wirtschaflsschriftstellers, eine Reihe von Aufsätzen über unsere Wirtschaftskrise und deren Wie Vatvajor den Gottscheer Loden beschreibt. „Der Gottscheer Boden ligt um Gottschee herum, und ist eine gantze Graffschafft. Er wird von denen so genanmen Gottscheern be¬ wohnt. Auf diesem Boden liegen viel grosse Gebirge, und grosse mit Gehöltz bewachsene Wild¬ nissen, doch gleichwol auch manche herrlich-blü¬ hende und reichlich gesegnete Frucht-Thäler. Man bauet daselbst jährlich gewaltig viel Hirse, Ha¬ bern und ziemlich-guten Türkischen Weitzen. Hat nur eine Jahrsfexung. Der Heidel (oder wie mans in Krain nennet Haiden) wächst da nicht. Diesem Mangel aber ersetzt der Himmel ander- werls reichlich, und zwar nicht nur mit wach¬ sender, sondern auch geflügelter Nahrung und Speise. Es überhäuffen diesen Boden die Wachteln mit so übermengten Schaaren, daß bey angehender Wachteln-Beitz der Fürst von Aursperg seeliger Gcdächtniß innerhalb dreyer Wochen über drcp tausend Wachteln bekommen. Anno 1666 ist von einem, der bey dieser Wachteln-Beitz gewesen, mit Fleiß ausgezeichnet und nach keyserlichem Hof die Specification geschickt, was der Graf Ursachen. Diese Ausführungen sind umso bemer¬ kenswerter, als sie wahrscheinlich nicht nur die Auffassung des Professors Todorovič wiederspiegcln, sondern auch jene der Regierunaskreise bezw. zum mindesten des Ministeriums, in welchem Todoroviä eine leitende Stelle einnimmt. Es dürfte dahbr von Interesse sein, unsere Leser mit den wichtig¬ sten Ausführungen des Prof. Todorovič auszugs¬ weise bekanntzumachen. Im ersten und zweiten Aufsatze führt der Autor, ohne sich auf kleinere Ursachen einzulassen, bloß einige Hauptfakroren an, die auf die Ent¬ stehung der schwierigen Lage in unserem Wirt¬ schaftsleben einen wichtigen Einfluß genommen haben. Einer dieser Haupifaktoren ist der, daß sich in den ersten Nachkriegsjahren, wie überall so auch bei uns, ein großer Warenmangel fühl¬ bar machte, in dessen Gefolge eine außerordentlich günstige Marktlage entstand, d. h. die auf den Markt gebrachte Ware konnte leicht und zu gün¬ stigen Preisen abgesetzt werden. Diese günstige Konjunktur rief eine Erhöhung der Produktion hervor, allenthalben entstanden neue Unternehmen und die bestehenden erweiterten ihre Betriebe und erhöhten ihre Leistungsfähigkeit, denn jede Ver¬ mehrung der Produktion bedeutete für den betreff senden Unternehmer eine Vermehrung seines Ge¬ winnes. Es ist selbstverständlich, daß bei solchen Gelegenheiten sowohl das richtige Maß als auch die nötige Vorsicht vielfach außeracht gelassen werden. Es wurden Unternehmungen gegründet, Wolff Engelbrecht von Aursperg, Landshaupt¬ mann in Krain, seeliger Gedächtniß, innerhalb drcp Wochen gefangen hat, nemlich Wachteln 2259, Haselhüner 120, Nebhüner 26. So hat es allhie auch sonst allerley andres Flügelwerk, imgleichen mancherlei Wildprett, wie auch Fische und Krebse. Allhie wachsen gleichfalls unglaub¬ lich viel Schwämme von solcher Art, so man Mamachen oder Morcheln nennet. Kurtz was der Mund kann von der wachsenden Natur wünschen und verlangen, das hat sie diesem Boden, als wie ihrer Schatz-Gruben eingesenkt, und langt es zu seiner Zeit mit milder Hand hervor. Man findet viel schöne und grosse Dörffer in diesem Boden, deren Einwohner gar gotts- fürchtig und arbeitssam. Sie seynd fast alle Schachteln-Macher, Teller- und Schüsseln-Drechsler, Löffel- Reiter- und Sieb-Macher, oder verfer¬ tigen sonst allerhand Arbeit von Holtz, und ver¬ führen solche Arbeit nicht allein im Lande Krain, sondern auch in die nechstgelegenen Länder herum, und wird ihr Machwerk weit verschickt. Sie verkauften auch viel Pilich-Häute, von welchem bezw. erweitert, mit Kapitalien, für die hohe Zins¬ sätze gezahlt werden mußten, und es wurden Un¬ ternehmungengegründet, deren Existenzbedingungen von vornherein ungünstig waren. In den ersten Jahren konnten alle diese Unternehmen, also auch die mit teurem Kapital bezw. auch die mit un¬ günstigen Existenzbedingungen, bestehen und pro¬ sperieren und ihre Eigentümer bezogen einen schönen Gewinn. Im Laufe der Zeil veränderten sich jedoch die Verhältnisse. Die Produktion ver¬ mehrte sich ständig, während der Warenverbrauch stationär blieb oder wenn er sich auch vermehrte, so nicht in dem Maße wie die Produktion. In¬ folgedessen änderten sich auch die Marktvcrhält- nisse, der Absatz der Waren wurde immer schwerer, die Verkaufspreise immer geringer und daher auch die Gewinne immer kleiner. Dies ist eine der Hauptursachen der wirtschaft¬ lichen Krise, aber außer dieser wirken auch noch einige Ursachen anderer Art auf die ganze Wirt¬ schaftslage schädlich ein, zu denen Dr. TodoroviL auch das schlechte Funktionieren der staatlichen (Verwaltungs- und Gerichts-) Behörden und die Überbürdung mit Steuerlasten zählt, die, an und für sich schon ein Übel, sich umsomehr fühlbar machen, als die Steuerlasten ungleichmäßig ver¬ teilt sind. Diese ungleichmäßige Verteilung be¬ zieht sich sowohl auf die einzelnen Staatsgebiete als auch auf die verschiedenen Erwerbszweige. In ein und demselben Steuergebiete sind die verschiedenen Wirtschaftszweige ungleichmäßig be- Thier, noch eine eigene Beschreibung erfolgen wird. Den Friedrichsteiner Wald bewohnet viel rot¬ und schwartzes Wild. Er ligt in der Gottschee nahe ber> der ' Stadt Gottschec und setzt die Wurtzeln seiner Büchen, Fichten, Tannen und andrer Bäume in einem hohen Berg. Hinter¬ wald ligt gleichfalls in der Gottschee, hat Bäume und Wild gleichwie der vorige. Dem auch der Horen-Wald, so ebenfalls in der Gottschee be¬ findlich, darin vergleicht. Im Loschiner-Walde, welcher in der Gotlschee steht, haben gleichfalls unter den Büchen und andren Häuffigen Bäumen viel Bären, nebst andrem rot- und schwartzem Wildprett ihre Wohnungen. Wie der Fürst von Aursperg seli¬ ger Gedächtniß vor ungefähr 14 Jahren (im Jahre 1675) darin gejagt, hat man in einem Tage acht Bären darin geschossen, da dann ein einiger Bär allein zwölff Gottscheer, welche das Wild getrieben tödlich beschädigt hat. Wovon doch derselben keiner gestorben. Und als er den drepzehenden Gottscheer zu Bodem gerissen, welcher auch Bär mit Namen geheissen, ist er auf demselben von einem Jäger erschossen worden." Seite 2. Gottscheer Zeitung — Nr. 17 VIII. Jahrgang. lastet und in verschiedenen Steuergebieten ist ein und derselbe Wirtschaftszweig verschieden besteuert. Die Folge dieser ungleichmäßigen Steuerverteilung sind zahlreiche Schwierigkeiten und, was gleich¬ falls sehr wichtig ist, eine falsche Orientierung der wirtschaftlichen Erwerbstätigkeit. So kommt es häufig vor, daß einzelne Wirtschaftszweige, um der unverhältnismäßig hohen Besteuerung in einem Gebiete zu entgehen, ihre Betriebe in an¬ dere Gebiete mit geringerer Steuerbelastung ver¬ pflanzen, trotzdem die sonstigen Vorbedingungen dort ungünstiger sind. Im dritten Aufsatze befaßt sich der Autor mit der Frage, ob unsere wirtschaftliche Lage ver¬ bessert werden könne, und kommt zu dem Schluffe, daß zur Sanierung unserer Wirtschaft eine Ver¬ ringerung der Produklions- und Lebenshaltungs¬ kosten und eine Verringerung und gleichmäßige Verteilung der Steuerlasten sowie die Verbesserung unseres Gerichts- und Verwaltungswesens not- wendig ist. Es ist kaum nötig zu betonen, daß die Fol¬ gen der oben erwähnten Mißstände sich in allen Zweigen des staatlichen Lebens fühlbar machen und man kann ohne Furcht vor Widerspruch be¬ haupten, daß die befriedigende Lösung vieler und vieler politischer und wirtschaftlicher Probleme gerade durch das sehr schlechte Funktionieren der staatlichen Behörden unmöglich gemacht wird. Es ist ein großer Fehler, daß die Regelung unseres Gerichts- und Verwaltungswesens solange vernach- lässigt wurde, und es ist höchste Zeit, daß diese Fehler verbessert werden, denn erst dann werden wir imstande sein, auch die anderen Probleme im richtigen Lichte zu sehen. Was die Verringerung der Produktionskosten anbetrifft, ist die Sache sehr klar. Mit Rücksicht auf den Stand und die Entwicklung der Welt¬ wirtschaft bestehen keinerlei Aussichten, daß sich die Marktverhältnisse, wenigstens in den nächsten paar Jahren, zum Besseren ändern werden. Je¬ denfalls kann man ein namhaftes Steigen der Preise auf den Weltmärkten nicht erwarten, ja im Gegenteil, alle Anzeichen sprechen dafür, daß die Preise auch weiter sinken werden. Bei derar¬ tigen Aussichten muß unser Wirtschaftler daher bestrebt sein, seine Spesen zu verringern. Da sein Bruttoeinkommen sich nicht mehr erhöhen, sondern wahrscheinlich sogar noch verringern dürfte, so bleibt die Verringerung der Spesen das ein¬ zige Mittel, um bei dem gegebenen Bruttoeinkom¬ men die Produktions- und Unterhaltsspesen zu decken. Besteht nun eine Möglichkeit der Verringerung der Spesen, fragt TodoroviL, und beantwortet diese Frage sogleich mit ja. Die Behauptung, daß der heutige Bruttoertrag zur Deckung der Produktionsspesen und einer „standesgemäßen" Lebenshaltung nicht ausreicht, kann nicht als zu¬ treffend bezeichnet werden und bedarf einer kleinen Erläuterung. Die Sache steht so: Bei der gün¬ stigen Marktkonjunktur der ersten Nachkriegsjahre waren die Bruttoerträge bedeutend größer als heute, was viele Wirtschaftler zu größeren Aus¬ gaben verleitete. Diese Behauptung gilt sowohl für die Haushaltungsspesen, vor allem aber für die letzteren, denn, gestehen wir die Wahrheit, unser Wirtschaftler begann sich in hohem Maße an ein luxuriöses Leben zu gewöhnen. Solange die Konjunktur günstig war und das Geschäft große Bruttoerträge abwarf, konnten die großen Auslagen gedeckt werden, aber bei der heutigen Marktlage müßte naturgemäß an eine Einschrän¬ kung dieser Ausgaben geschritten werden. Unter¬ nehmen, bei denen es gelungen ist, diese Einschrän¬ kung durchzuführen, bestehen und prosperieren auch bei den gegenwärtigen verringerten Erträgen, solche hingegen, die dies nicht vermochten, befinden sich in einer Krise. Es ist zwar nicht leicht, die Pro¬ duktionskosten zu verringern und auch nicht an¬ genehm, wenn der Mensch gewissen Bedürfnissen, an die er sich gewöhnt hat, auch wenn sie Luxus sind, zu entsagen. Aber ob leicht oder schwer bezw. angenehm oder unangenehm, es muß als etwas unumgänglich Notwendiges und dabei auch Mög¬ liches durchgeführt werden. Im vierten und abschließenden Absätze spricht der Autor, um zu beweisen, daß- es möglich ist, die heutigen Steuerlasten zu verringern, zunächst über das Funktionieren des Staatsapparates und stellt fest, daß die Funktionen des Staates sehr verschiedenartige sind, daß sie aber bei dieser Mannig¬ faltigkeit folgender vier Hauptaufgaben gerecht werden müssen: 1. Vorsorge zur Verteidigung des Landes ge¬ gen Angriffe von außen, 2. Vorsorge zur Schaffung und Erhaltung der Rechtsordnung, 3. Vorsorge für die Hebung des Volkswohl¬ standes und 4. Vorsorge für den kulturellen Fortschritt. Die aus der ersten und zweiten Gruppe her¬ vorgehenden Staatsfunktionen können als verpflich¬ tende und hinreichend präzis umschriebene bezeich¬ net werden. Der Staat darf seine Zuständigkeit hinsichtlich der Landesverteidigung und der Er¬ haltung der Rechtsordnung nicht vernachlässigen und kann die Fürsorge hicfür nicht der Privat¬ initiative überlassen. Die aus der dritten und vierten Gruppe sich ergebenden Staatsfunktionen können als fakultative, nicht genau umschriebene, bezeichnet werden, d. h. der Staat kann diese Funktionen ausüben oder auch nicht, sein Wirkungskreis kann auf diesen Gebieten breiter oder enger sein und in allen diesen Fragen kann die Privatinitiative mit den staat¬ lichen Organen zusammenarbeiten. Was die Staatsfunktionen der ersten zwei Gruppen anbetrifft, so müssen zu ihrer Ausübung die nötigen Geldmittel gefunden werden. Dies geschieht durch die Steuern oder durch Staats¬ anleihen und muß auch in dem Falle geschehen, wenn zu diesem Zwecke eine übermäßige Besteue¬ rung eingeführt oder Anleihen zu schweren Be- dingungen abgeschlossen werden müßten. Anders steht die Sache bei den Staatsfunk¬ tionen der zwei letzteren Gruppen. Das Eingrei¬ fen des Staates auf diesen Gebieten kann weiter oder enger sein und die Grenzen dieses Einschrei¬ tens sind unter anderem durch das Staatsbudget gegeben. Wenn keine budgetäre Möglichkeit be¬ steht, oder, was so ziemlich dasselbe ist, wenn diese budgetäre Möglichkeit sich nur um den Preis einer übermäßigen Steuerbelastung bezw. um den Preis sehr ungünstig abgeschloffener Anleihen er¬ reichen läßt, so muß der Staat (natürlich der Staat mit einer klugen Finanzpolitik) sich der Intervention auf diesem Gebiete entschlagen oder, noch genauer, er muß seine Intervention auf bessere Zeiten verschieben. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, ist es unschwer, die Frage, ob die gegenwärtigen staatlichen Ausgaben verringert werden können oder nicht, zufriedenstellend und genau zu be¬ antworten. Wenn wir unser Staatsbudget be- trachten, werden wir zu der Erkenntnis kommen, daß bei mäßiger Steuerbelastung genügend Ein¬ kommen gesichert werden können, um die staat¬ lichen Bedürfnisse der ersten zwei Gruppen voll¬ kommen zu befriedigen, es bliebe sogar noch eine gewisse nicht gerade unbedeutende Summe auch für die Bedürfnisse aus den letzten Gruppen übrig. Demgemäß würde die Antwort auf die oben gestellte Frage zweifellos bejahend aus¬ fallen, es bleibt nur noch eine Schwierigkeit, nämlich die Wahl, welche von den fakultativen Bedürfnissen sogleich befriedigt werden und welche für bessere Zeiten aufgeschoben werden sollen. Dieses Problem ist sehr schwer oder besser gesagt, sehr heiklich, aber nicht unlösbar. Wesentlich ist, daß die Staatsausgaben und damit auch die Steuerbelastung verringert werden können. Es liegt an der Regierung und an der Nationalversammlung, diese Verringerung- ratio¬ nell, d. h. der Wichtigkeit und Dringlichkeit der einzelnen fakultativen Bedürfnisse entsprechend, durchzuführen. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Die Fahnenweihe) der Ma- rianischen Mädchenkongregation fand am heiligen Dreifaltigkeilssonntag, am 30. Mai, feierlich statt. Über 160 Sodalinnen aus dem Gottscheer Lande — aus Stara cerkev, Polom, Starilog, Mozelj, Koprivnik und aus der Stadtpfarre —' waren erschienen. Um V4IO Uhr ordnete sich die Pro¬ zession vor dem Pfarrhofe. Vier weiß gekleidete Sodalinnen trugen die Fahne auf vier Himmel- blauen Bändern, begleitet von den übrigen' So¬ dalinnen, in die Stadtpfarrkirche. Unmittelbar nach der Fahne schritt die Fahnenmutter, eine eifrige Sodalin, die Mooswalder Besitzerin Frau P. Kastner, die zum prächtigen Bande mit einer großen Spende beigetragen hat, und die Geist- lichkeit. In der Kirche wurde die Fahne auf einen Tisch gelegt und der hvchw. Herr Dechant Erker nahm die Weihe vor. Hierauf bestieg der Festprediger, der hochw. Herr Kooperator Her¬ mann Michel aus Stara cerkev, die Kanzel und hielt eine begeisterte Predigt, die allen zum Her¬ zen drang. Dann zelebrierte der hochw. Herr De¬ chant ein feierliches Hochamt unter großer Assi¬ stenz. Die Fahne wurde von der Fahnenträgerin Frl. Elfriede Perz aus Dolgavas bei der Feier¬ lichkeit und auch bei der Nachmittagsprozession nach Corpus Christi vorangetragen, wo die Lau- retanische Litanei in festlicher Stimmung gesungen wurde. So fand dieses herzerhebende Fest, das wohl allen Sodalinnen in bester Erinnerung blei¬ ben wird, beim herrlichen Wetter seinen Abschluß. Die Fahne, ein Werk der Firma Slöga aus Ljub¬ ljana, besteht aus weißer Seide mit goldgestickter Aufschrift und trägt auf der Hauptseite das Bild der Unbefleckten Empfängnis, auf der anderen das Bild des zweiten Parrones der Kongregation, des heil. Aloisius. — (Trauungen.) Josef Fink, ein Kern- dorfer Schuhmacher, und Josefa Perz,- eine Win- dischdorferin, haben am 30. Mai den Bund fürs Leben geschloffen. Am 7. Juni wurden die Gra¬ fenfelder Adolf Hegenbart von Nr. 72 und Jo¬ sefa Krajec von Nr. 16 getraut. Viel Glück! — (Die teuren Viehpässe.) Bei den Versammlungen der landwirtschaftlichen Vereine und Genossenschaften wird jetzt allgemein Klage darüber geführt, daß auch für jenes Vieh, welches Nachbarn in der Gemeinde einander verkaufen, der Paß samt Übertragungstaxe verlangt wird, trotzdem das noch zu Recht bestehende Gesetz vom Jahre 1909 im Z 8 ausdrücklich die Notwendig- kett eines Viehpasses nur dann betont, wenn ein Stück auf den Markt oder zu einer öffentlichen Versteigerung getrieben oder aber für ständig an eine andere Gemeinde abgegeben wird. Die land¬ wirtschaftlichen Kreise erheben allgemein die For¬ derung, daß der Paß für Kälber und Kitze gänz¬ lich aufgehoben und dies auch bei jedem anderen Stücke eingehalten werde, das in der Gemeinde angekauft, da auch weiter verbleiben soll. — (Unser Parlament vor der Ver¬ tagung.) Obschon das Parlament gegenwärtig vollständig m der Hand der Radikalen und der Ra« dicaner ist und viel notwendige Arbeit zu leisten wäre, gedenkt man bereits in den nächsten Tagen die Sitzungen zu schließen und die Abgeordneten bis Oktober heimzuschicken. Nur der Handelsver¬ trag mit Italien soll noch unter Dach und Fach gebracht, alle übrigen wichtigen Gesetzesvorschläge, so daß Gesetz über den Ausgleich der Steuern, Jahrgang Vili. Gottscheer Zeitung — Nr. 17. Seite 3. das Gemcindegesetz und anderes aber wieder auf die Seile gelegt werden. Diese geringe Arbeits¬ lust auf Seite der vorerwähnten Parteien ist kaum darnach angetan, ihnen bei allfälliger Neuwahl weitere Anhänger zu schaffen. Die Schulkinder werden erst mit Ende Juni auf Ferien geschickt. Solange wenigstens könnten doch auch die Ab- geordneten arbeiten. — (Hauptversammlung.) Am 2. Juni hielt der Hausbesitzerverein seine erste ordentliche Hauptversammlung ab. Die Beteiligung an der- selben ließ wohl viel zu wünschen übrig. Wie bei allen unpolitischen Vereinen, so hat es sich auch hier gezeigt, daß in der breiten Schichte der Bevölkerung eine derartige Jnteressenlosigkeit platz- gegriffen hat, daß man versucht wäre, ein solches Vorgehen als Kulturschande zu bezeichnen. Es ist vielleicht möglich, das ein rein wirtschaftlicher Verein ohne politische Tendenz zu wenig Nerven¬ kitzel erregt, um durch den Besuch einer solchen Versammlung auf seine Rechnung zu kommen. Wie dem auch sei, die Hauptversammlung, die ordnungsgemäß einberufen und satzungsgemäß durchgeführt wurde, legte die Vereinsarbeiten für die kommende Funklionsdauer wieder in die Hände des alten Ausschusses. In dem Berichte des Vorstandes wurde her¬ vorgehoben, daß der Verein in der langen Kette des Verbandes der Hausbesitzer in Slowenien sowie des ganzen Staates bloß ein unterstützen¬ des Glied bildet, um bei Verfassung von Reso- lutionen, Eingaben und Beschwerden den nötigen Nachdruck zu verleihen. Deshalb ist es dem Ver¬ bände auch möglich, bei wichtigen Gesetzen, die den Hausbesitz betreffen, Stellung zu nehmen, seine Vorschläge zu machen, oder aber zumindest den Hausbesitz vor ungerechten Maßnahmen zu schützen. Der sehr interessante Bericht des Prä¬ sidenten des Verbandes der Hausbesitzer in Slo¬ wenien und Vizepräsidenten des Verbandes im Staate, des Herrn Jv. Frehlich, hat gezeigt, in wie vielen Fällen es schon notwendig war, den Hausbesitz in Schutz zu nehmen, um ihn nicht gänzlich zu enteignen und zugrunde zu richten. Eine schwere und harte Arbeit liegt derzeit den Verbänden der Hausbesitzer im Staate bei der Durchführung der Steuerreform vor. Die Dele- gaten der Hausbesitzer sind eingeladen, an der Steuerreform mitzuarbeiten. — (Zur Armenhausfrage) kam uns aus ländlichen Kreisen folgende Zuschrift zu: Daß jede Gemeinde für ihre Armen, ob diese nun durch eigenes Verschulden oder durch sonstiges Mißgeschick ihr zur Last gefallen sind, zu sorgen hat, ist jedermann bekannt. Auch das wissen wir, daß manche Einleger in der Jugend lie¬ derliche, arbeitsscheue Individuen, Trunkenbolde und Spieler waren, die von Sparsamkeit nichts wußten, vielmehr in der Fremde ein Wohlleben führten. Daß sie in den alten Tagen als Schieb- linge in die Heimat befördert werden könnten, daran dachten sie wahrlich nicht, sonst hätten sie gewiß ihre Lebensweise geändert, so lange es noch Zeit war. Sei dem, wie es wolle, die Gemeinde hat die Pflicht, für sie zu sorgen. Ist es solch einem Armen als Einleger noch möglich, allabendlich von Haus zu Haus zu ziehen, um darin Unterschlupf und Nahrung zu finden, geht es noch an, vorausgesetzt, daß er läusefrei ist. Ist er jedoch von diesem Ungeziefer behaftet, altersschwach, bettlägerig und krank, dann hat die Gemeinde mit ihm die liebe Not, die selbst jahre¬ lang andauern kann. Da wäre es nun am besten, diesem Einleger in irgend einem Hause eine Stube, die in der rauhen Jahreszeit geheizt werden muß, anzuweisen und einer Person gegen Entgelt die Reinigung und Pflege zu übertragen, während ihm täglich in der Frühe und zu Mittag die nötige Kost von den Insassen ins Haus gebracht wird, solange er lebt. Zur Kontrolle, daß jeder Besitzer, wenn die Reihe an ihm ist, seiner Pflicht nachgekommen ist, ist ein Büchel mit der Unter¬ schrift des Besitzers und dem Datum des Kost- lages zu führen und abends dem nächsten Nach¬ bar einzuhändigen. Bemerkt wird, daß der Keusch- ler nur jede zweite oder dritte Runde die Kost zu verabreichen hätte. So kommt die Gemeinde auch am billigsten mit der Armenversorgung aus. Ein Armenhaus aber für alle Gottscheer Ge¬ meinden zu errichten, ist schon wegen der äußerst großen Bau- und Erhaltungskosten ein Ding der Unmöglichkeit. Überdies würden damit auch nicht alle Gemeinden einverstanden sein, sicherlich jene nicht, die schon ein Armenhaus in ihrem Bereiche haben. Oder hält man dafür, daß alle Einleger des Ländchens in einem gemeinsamen Armenhause etwa in der Stadt untergebracht werden sollen? Dann brauchte man hiezu das nötige Dicnstpcr- sonale zur Pflege und auch einen Verwalter, die die Gemeinden entsprechend besolden müßten. Und ob die Gottscheer Gemeinden über das Gebäude, das sie schaffen, frei- verfügen dürften? Siehe Studentenheim usw. I Die Erfahrung, die wir bereits gemacht, ist unsere beste Lehrmeisterin und wird bald auch jenen die Augen öffnen, die heute noch nicht sehen wollen. Darum hält der Einsen¬ der oberwähnte Anregung für die beste Lösung der Armenhausfragc. Zu diesen Äußerungen erlaubt sich der von der Gottscheer Bauernpartei gebildete „Armen¬ hausausschuß" die kurze Bemerkung zu machen, daß wir selbstverständlich nirgends ein Armen¬ haus brauchten, wenn die Armenpflege jede Gemeinde zufriedenstellend lösen wollte oder könnte. Auch denkt man nicht daran, im Zwangs¬ wege die Gemeinden zu Beiträgen heranzuziehen. Aus freiwilligen Spenden soll das Heim erstehen und wie es eingerichtet wird, wird sich nach den vorhandenen Mitteln ergeben. — (Das erste Lebenszeichen nach neun Jahren.) Im Jahre 1914 ist der le- dige Windischdorfer Johann Stine eingerückt und seit 1917 fehlte jede Nachricht über ihn. Man hielt ihn für tot. Nun erhielt vor zwei Tagen dessen Mutter ein Schreiben von ihm aus Koltubanka in der Provinz Samarkand in Ruffisch-Ostasien. Er teilt mit, daß er dort im Walde arbeite und den geringen Lohn ganz für die Kost ausbrauche und dabei schlecht gekleidet sei. Solange er in Taschkent war, sei es etwas besser gewesen. „Schicket mir Gewand, bannt ich fahren kann, wie es sich gehört, denn ich bin hier schlecht angezogen; auch den Hut schicket mir und Reisegeld und schreibet mir, wie es dort ist, ob ich nach Hause fahren kann oder nicht". Dieses neuerliche Auftauchen eines Totge¬ glaubten läßt hoffen, daß noch ein und der an- dere von den verschollenen Soldaten heimkehren kann. Wenn nur unsere Regierung sich der Sache mehr annehmen wollte. Stine hat seinen Brief nach „Windischdorf bei Gottschee in Österreich" gerichtet, ein Beweis, daß ihm die staatliche Neuordnung noch nicht bekannt ist. — (Schulschluß.) Das heurige Schuljahr wird an den Volksschulen am 28. Juni ge¬ schlossen werden. (Der Brand in Prigorica.) Am Diens- lag den 1. Juni bald nach Mitternacht brach in der zur Niederdorfer Pfarre gehörenden Ortschaft Prigorica ein Feuer aus, das infolge des to¬ benden Sturmes in kurzer Zeit das halbe Dorf einäscherle. Verbrannt sind 91 Baulichkeiten und mitverbrannt Kleider und Möbel. Der Schaden wurde auf 3 Millionen Dinar geschätzt. Die vom schrecklichen Unglücke betroffenen Büchels¬ dorfer werden gewiß überall hilfsbereite Herzen finden. Möge jeder nach Kräften zur Linderung ihrer Not sein Scherflein beitragen. — (Große Parteiversammlung.) Am Sonntag den 30. Mai hat in Ljubljana eine imposante, von Tausenden besuchte politische Ver- sammlung stattgefunden, auf der die bekanntesten Abgeordneten der Opposition Dr. Korošec, Da¬ vidovih, Jovanovih, Dr. Spaho die Übelstände in der Verwaltung und den Mißbrauch der Steuergelder behandelten und ausführten, wie bei gutem Willen und tatkräftigem Handeln der Regierungsparteien so manches besser sein könnnte. — (In einer Holzriese verunglückt.) Der Ingenieur I. Hainrihar, ein Sohn des be¬ kannten Bischoflacker Großindustriellen, ist kürzlich bei Besichtigung einer Riese ausgeglitten und 40 Meter tief abgestürzt und bald darnach an den zugezogenen Verletzungen gestorben. — (Fahrt nach Kanada.) Der Rieger Josef Michitsch und der Suchener Anton Swasch- nik sind am 26. Mai dorthin abgefahren. Anmel- düngen für weitere Kanadafahrten werden noch bis Ende Juni angenommen. — (Die Zahl der Auswanderer im Jahre 1925) betrug für Jugoslawien 15.005, davon zogen die meisten nach Brasilien und Kanada, 2188 aber in die Vereinigten Staaten Amerikas. Deutsche waren unter den Auswan¬ derern 3692. Stara cerkev. (Trauung.) In der Aller- heiligen Kirche zu Brooklyn ist am 22. Mai Johann Verderber mit Albina Hoge getraut worden. Der Bräutigam ist ein gebürtiger Rainer von Haus Nr. 4. — (Eine Hausverkäuferin eigener Art) ist die beschäftigungslose M. Michitsch. Sie brachte kürzlich zwei Laibacher Männer mit sich, denen sie die Oberloschiner Häuser zum Verkaufe antrug, obwohl ihr keines gehörte. Der recht- mäßige Verwalter der leerstehenden Häuser klärte schließlich die beiden Fremden auf, die natürlich um eine Erfahrung reicher unverrichteter Sache wieder abfuhren. KoLevska reka. .(Gefundene Diebs- beute.) In den Kotschner Heuanteilen wurden in eine Bettdecke eingewickelt zwei Sparkasse¬ bücher gefunden, die die Diebe am 17. Mai in Kölschen hatten mitgehen lassen. Weil sie aber erkannten, daß diese Bücheln sie verraten könnten, wurden sie zurück gelassen, jedoch so, daß sie durch Regen nicht beschädigt werden konnten. Der rechtmäßige Eigentümer ist bereits im Be¬ sitze seiner Sparkasiebücher. Man behauptet mit Bestimmtheit, den Führer der Diebsbande, den bei Ljubljana verhafteten Klemen, einige Zeit früher hier gesehen zu haben. Einige hiesige Familien geben jedem Fremden, besonders wenn es ein Konnationaler ist, Herberge. Solche schlecht angebrachte Gastfreundschaft nützt natür¬ lich auch das Diebsgesindel aus. Wozu zahlen denn die Wirte ihre Konzessionen für Fremden¬ beherbergung? An diese sind die Fremden zu weisen. Stakcerje. (Gestorben) ist hier am 2. Juni Josef JurjeviL im 86. Lebensjahre. Wogrelc. (Unglücksfall.) Am 11. Mai fiel der 7 jährige Rudolf Spreitzer in Pogrele Nr. 1 vom oberen Dachboden, brach sich das linke Bein und mußte nach Kandia ins Spital gebracht werden. — (Ein vierfüßiger Hühnerdieb.) In der Nacht vom 22. auf den 23. Mai be¬ suchte ein Fuchs den Hühnerstall des Besitzers Franz Schmidt in Pogrele Nr. 2 und stahl ihm 7 Stück alte Hühner und auch den Hahn. GbZice. (Auf Besuch.) Im Monate Mai kam Fräulein Rosalia Wrinskelle Krapflern Nr. 2 aus Amerika auf Besuch zu ihren Eltern. H^ljane. (Versteigerung.) Am 16. Juni wird der Gesamtbesitz des Johann Petschauer, gewesenen Gastwirtes, beim Gericht in Novomesto versteigert. Gottscheer Zeitung — Nr. 17. Seite 4. Spodnji log. (Getraut) wurde hier am 30. Mai die Unterlagerin Rosina Herbst mit dem Grafenfelder Besitzer Johann Schleimer von Nr. 2. Viel Glück I Klevekand. (Eheschließung.) Hier wurde kürzlich die Schalkendorferin Anna Kresse mit Walter Koch aus Thüringen getraut. Trau¬ zeugen waren Ludwig und Sophie Kresse. Des¬ gleichen Fanny Lackner mit Franz Hoge aus Weißenstein, Trauzeuge war Ludwig Hirsch. Viel Glück! Akron. Wio. (Die A kron er Lieder¬ tafel) führte Samstag den 10. April vor nahezu ausverkauftem Hause die dreiaktige Ope¬ rette „Der Vogelhändler" auf, für das gesamte Deutschtum Akrons war diese erste Aufführung ein wichtiges Ereignis. Noch nie zuvor hatte sich ein Verein einer so schwierigen Aufgabe, bezw. Inszenierung eines Bühnenspicls von solch großen Demensionen unterworfen. Und es gelang. Sze¬ nisch sowohl als musikalisch war die Operette eine überaus gelungene Vorstellung. Das Sing¬ spiel wurde vom Publikum aufs herzlichste aus¬ genommen und reicher Beifall wurde den Dar¬ stellern zuteil. Unser Landsmann John Kraker, Präsident der Liedertafel, brachte den Tiroler treuherzig und unverfälscht zur Geltung. Kraker, der eine schöne und wohlklingende Stimme hat, sang den „Adam" mit großem Applaus. Schließ, lich sei erwähnt, daß außer ihm noch drei Gott- schecr der Liedertafel angehörcn. Allerlei. Europa in Waffen. Die Abrüstungskommission beim Völkerbünde hat eine neue Statistik über die militärische Stärke von 57 Staaten herausgegeben, aus der ersichtlich ist, daß die allgemeine Rüstung nur um Weniges geringer ist als knapp vor Aus¬ bruch des Weltkrieges. Am stärksten ist sie in Europa, das immerhin noch um 1,500.000 Sol¬ daten weniger in Waffen hält als im Jare 1913. Europa hält derzeit 2,650.000 Mann in Waf¬ fen, im Jahre 1913 waren es 4,160.000 Mann. Frankreich hat eine Heeresmacht von 562.000 Mann, Italien 230.000, Rußland 562.000, Deutschland 95.000 und die kleinen Ententestaateu zusammen 450.000 Mann. Deutschlands Aeparationsabgaben. Deutschland Hal in der Zeit vom 1. September 1925 bis 30. April 1926 auf Rechnung der Reparation 743 Millionen Goldmark abgezahlt. Von dieser Summe haben die Staaten, die auf eine Reparation An¬ spruch Haben, 658 Millionen erhalte-. Oer Teil¬ betrag von 65 Millionen wurde für Deulschlands- anleihen im Ausland, 6 Millionen für die Rhein¬ landskommission, 36 Millionen für die interna¬ tionalen Militärverbandkommissionen, 24 für die Ausgaben der Reparationskommissionen und der Rest für verschiedene andere Ausgaben verwendet. Von den angeführten 658 Millionen bekam Frank¬ reich 360, England 143, Belgien 46, Italien 43, Jugoslawien 22, Rumänien 6, Portugal 4 und Griechenland 2 Millionen. Polen und Japan hingegen bekamen nur einige Tausend Goldmark. „ölutrrgeu" in Lattaro. Kürzlich zeigte sich in Kotor und Umgebung eine in dieser Gegend selten vorkommende Naturerscheinung, die von der dortigen Bevölkerung als „Blutregen" be¬ zeichnet wird. Nach einem heftigen Sturm setzte ein ganz feiner Regen ein, während sich gleich¬ zeitig der ganze Himmel, wie der Widerschein eines entfernten Brandes, rötete. Nachdem es zu regnen aufgehört hatte, waren das Laub der Bäume, die Dächer und Mauern der Häuser und das Straßenpflaster der Stadt sowie die Felsen der umliegenden Berge rot gefärbt. Diese Erscheinung wird dem Vorhandensein eines ganz feinen rötlichen Staubes vulkanischer Herkunft in dem in der Luft befindlichen Wasserdamps zuge- schrieben, der wahrscheinlich von dem jüngsten Ausbruch des Stromboli herrühren dürfte. Am Fliegen von Fleisch- und Wurstwaren abfilhalten legt man je nach der Menge einige Zwiebelscheiben darauf. Die Fliegen mögen den Zwiebelgeruch nicht. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Carl Erker, Kočevje. Buchdruckerei Josef Pavliäek in Kočevje. Kautlchukaösähe und Sohlen sollten Sie bei jedem Wetter tragen. „Palma" sind kein Luxus, weil sie einen angenehmen, elastischen Gang geben, vielmehr für jeden sparsamen und praktischen Menschen unentbehrlich, weil sie viel haltbarer und bil¬ liger als Leder sind. 6—1 Ein Versuch wird Sie rasch überzeugen. Sie werden dann keine Schuhe ohne „Palma" mehr tragen wollen. Zement und Sand jedes Quantum, kaust man am besten und billigsten bei I. Petsche, im Hause Loser, Kočevje. 2—1 Lcbubmsckermeisler Msttdias Aelsnöiv hat seine We ksiätte von der Laibacherstraße in die B e r g g a s s e Nr. 118 (Bauer) verlegt und empfiehlt sich bestens feinen Kunden. Au verkaufen ist ein sehr gut erhaltener Getreidekasten (5'50X3'60X 2'40), welcher sich als Wohnzimmer für einen Anbau bestens eignet. Zu besichtigen ist derselbe bei der Firma I. Petsche, Kočevje, im Hause Loser. Jahrgang VIII. K k k k v k - Garantiebriefe für deutsche und deutschspre- chende Landarbeiter. Nächster Transport am 24. Juni. Ankunft in Kanada spätestens bis 15. August. — Alle Auskünfte unentgeltlich bei der Vertretung der Lsnsckisn pseikic Nailivsz? Oo. ^osip Ncksr, t-jubljans, vunsjsks eests 31 KV" Umsonst "MR teile ich jeder Dame mit, wie ich sehr einfach von mei¬ nem langjährigen ^S88^I_U88 befreit wurde. Jede Dame wird über den schnellen Er¬ folg erstaunt unv mir dankbar sein. Frau Emma Alraun, Stettin, Pölitzerstratze 29, r. S. Kindermädchen intelligentes, perfekt deutsch sprechendes, aus guter Fa¬ milie, im Alter von 16 bis 18 Jahren, suche zu meiner S Vsjährigen Tochter. Offerte samt Photographie, Dienst¬ oder Schulzeugnissen und Gehaltsansprüchen an Frau Katica Koren, Lrnomelj. 3—1 Mach Imme werden für Hotel-Restaurant Köchinnen, Stubenmädchen und Mädchen für alles gesucht. — Zuschriften an Aienstvermitttung Gertrude Kutter, Kiume, 2-1 Korso W.K. Wr.12 1.f Linweicken rnil k^i-Auenlob, WQscken init HirsoliLeile, rnsebl äie Wäsebe bei Absoluter LebonunA, mübeloser Arbeit, Arbiter ZpLrsAinkeit, in üer kürzesten 2eit ivirblicb tudellos ssuber. 51,8pgslkg88k lfU 8tM Koekvjö Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt KoLevje be- findet sich im S-chloßgebäude am Auerspergplatz. Einlagenstand am 1. Jänner 1926: > Din 19,117.539'23. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 5 °/o. ' Zinsfuß für Hypotheken 8 °/o. Zinsfuß für Wechsel 12°/°. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr vormittags.