Laibacher Seituna. .'»/ 73. Samstag am »». Mär; »^K« Die „Laibacher Zeitmlg" erscheint, »»it Ausnahme der sonn« und ssnertasse. täglich, und l?üet scnnmt den B>,!a^l>, iin (5 o,»ptoir qan ^jährig N fl.. halbjährig 5 fi. Iy lr. mit Kreuzband im Eo»N'toir gau,jährig l2 ss., <>a l l'ja hric, tt ss. Für pic Zuslcllim^ <»« Ha„s finc> halbjährig 30 kr. mehr zu ciltrichlrn. Mit der Vo»! vorto-frei ganzjähriq, unts^ KrVuzbansi mid qedrucklcr Zldllssc «.', st.,'h al l'jä hrl,-, 7 »1. 30 lr. -- In scrai i«», s^eb ü l» r f»r cin, Vl'altsnzei'c ^,r de» RallM dsrscll'r!!. fur cm-li'aliqc Eluschaltu»^ ? lr., fi,r z,v>!>»al,qe ^ fr., fur dreimaligc .'» fr. (5. Vl. Inserate bi« 1« Zcilr» loücn l il. für 3 Mal. 5<> fr, sin H Ma! nnb ^0 fr. iiir l 2'lal s!»^!!schalt,n. Zu dilseu Gebühren ist nach dem ..provisorischen Gesetze vom il. Noveml-ec l. I. für Inftrtionsstampel" noch !<» kr. fur line jesu Smalls Einschaltung hin;» zn rechinn. Aemtlicher Theil ^Ve. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom lli. d M., zu den im lombar. disch-vcnetianischcn Königreiche neu sysiemisirten Statlhalterciraths. und Dclegatensttllc» "Ilsrqna-digst zu ernennen geruht, und zwar: Zu S l a t l h a I t e l e i r a t h e n zweiter Classe in Mailand Den Provlnzialdclegatcn und Leiter der «ilinxli» , zu Vicedtlegaten und provisorischen Delegationsleitern und zwar Ersteren für Lodi, Letzteren für Bergamo ernannt. Sc. k. k. Majestät haden mit a. h. Entschlie l^l,nq vom !'». V. M, dtn Wiener Polizeicomnnssär, Eduard Schadet, zum Stadthaliptmanne in Agram mit den systemisnten Bezügen zn ernennen geruht Se. Majestät haben mit a. H. Entschließung vom >.''.d. M. d,„ Platin Willowicsund Miecho-einer ^'anddechant Michael Baczynski, den Pfarrer in Tyezyn und Rzcszower Landdechant Leopold O l-cyngier und den Pfaller in Sicnkow und Przc-worskacr Landdeckanr Felir PniewSki zu Ehren, domhcrren an dem Przemisler lateinischen Domcapitel allcrgnadlgst zu ernennen geruht. S,. k, k. Majestät haben übe? Antrag deß Mimfws de5 Cultus und Unterrichtes die an der r, l. Akademie der bildenden Künste in Venedig llle-ltdigts Stelle eines Professors dll Ornamentik dem Künstler Fanotti (äalisto auS Bologna, allir-gnädigst zu verleihen geruht. Veränderungen in der s k. Armee Beförderungen. Iin Husaren . Reg. Prinz (iarl von N.'icrn ')lr. ?.! Oberstlieutenant Johann Freiherr v. Iosika zum Obersten und Negimfntslommandanlen ^ Major Isidor Chevalier Prouvy, zum Obctstlieutenant und Rittmeister Ignaz von Olgyay, des Chevaurllgers.-Regiments Fürst Windischgrätz Nr. 4, zum Ma,or Beim Uhlancn Regimenle Gras Ciualatt Nr. l : der überzählige Overst'icuten.mt Wilhelm Frciherr v. Koller, des Chevaurlcgeis Regim,,'ts Haiftrö Franz Joseph 3lr. I zum zweiten Odersten, woselbst er zur Dienstleistung einrückt. Im Infanterie Ncgimente Graf Nugent Nr. 3« ; der Hauptmann Franz von Adler zum Major, und lm Infanterie - Negimellte Graf Khrvenhüllcr Nr. li5 -. Major August Bolfras von Ahnenburg, zum Oberstlieutenant, und Hauptmann Leopold Goelis, des Infanterie Rcgimenls Herzog Wellington Nr 42, zum Major. Nichtntzntlicher Theil. «uibae«,, 2«,. März. Ohne in eine Beurtheilung der vollen Nict,fig. keil des in dem gestrigen Blatte enthaltenen Artikels üder die hicsige Gemcindcrathssitzung vom 27. d.M. einzugehen, ist die Redaction i,s der Lage darauf hmzuwcism, daß die Motwe, aus welchen der Hr. Statthalter die Wahl dcs Hrn. Vaumgartner, sowohl zum Bürgermeister als auch zum Gemeinde-rathe der Stadt Laidach für ungültig erklärte, in dem von Hochdemselbcn unterm 25. d. M. an den Oemeinderath gerichteten Erlasse, ausführlich tnt. halten sind. Insofern nun der Gemeinderath nach seinem in der vorgestrigen Sitzung durch Vtimmenmehrheit ge» faßten Beschluß« den Herrn Vaumgartntr dlssen-ungeachtet drs activen und passiven Wahlrechtes nicht verlustig erachtet, hat der Herr Statthalter, wie wir vllillhlnen, den Gemcinderath aufgefordert, hierüber im Berusungswegc die Entscheidung des hohen Mi nisteriums einzuholen. Ueber die Präfidialfrage. Das Bedürfniß der Einigung ist so dringend er kannl worden, und die Mahmuse von Inn«n und Außen werden immer ernstlicher. Ist dieses Ge!ühl der Nothwendigkeit nicht machtig genug um alle Him detnifse überwinden zu machen? Ist Euch die Erkenntniß des gemeinsamen Bedürjnisses nur dazu geworden, um immer die Envattung anzufachen, es werde Oesterreich dieses Bedürfniß am brennendsten empfinden, um das Maß feiner Opfer und seiner Nachgiebigkeit zu steigern? So fragen wir mit Mecht K, specifisch preußische Partei, die daS Glück gehabt hat, zweier Worte sich zu bemächtigen und sich daran zu klammern: Prä-sidlum und Parität. In diese zwei Worte »rangt sich die Rivalität eines aufstrebenden <3taatt<, dessen Grenzen nicht .'bgeschlossln, dessen Bedeutung in seinem Einflüsse, und dessen Zukunft in Plänen gesucht wird, die über seine rechtliche und sactische Machtstellung hinaus, qelmi. Wird dicse Rivalität aufhören durch ira/»d eine Concession, werden ioiche Wünsclie und Ansprüche verstummen tulch irqend ein Opfer? Nein. Wa^ mm alsr» mit Concessionen beginnen und tie eigene Kraft schwächen. Stehen wir im Nachtheile, haben wir Niederlagen erlitte!,, haben wir uns unserer ho, hen Sttlllmg unwürdig erwiesen? Nein Wir haben Abditationen erlebt und wir datiren den Verfall der Staatsgewalten von so schwachmü' thia/n Acten. Wir bewundern nickt mehr die Glorie der Unkigennützigkeit, womit man die Träger d,r öffentlichen Macht zu solchen Schrillen vrrleitet hat, wir klagen keine berechtigte, politische Macht mehr des Ehrgeizes' an, welche rie erste ihrer Pflichten er-füllt, sich selbst zu erhalten. Warum joll also Oesterreich abdanken in seiner Sllllung in Dsulschland? Ist Deutschland so reich an gemeinsamen Institutwnm, so kräftig durch einen vollendeten neuen Bau. daß Ihr das Besteherstr, da5 Anerkannte so leichthin über Bord werfen wollt? Habt Ihr nach so viel mißlungenen Versuchen noch so viel Zutrauen in Eure Baukunst, daß Ihl adll' mals mit dem Einreissen beginnen wollt? Wäre das Psäsidiasrecht ein Erz,„gm'ß dieser modernen Baukunst, wir legten es mit leichtem Her, zen auf den Altar des Vaterlandes. Es ruhte sanft bei der Reichsverwescrschaft, bei den Reichsverfassun. gen von Frankfurt und Erfurt, beim Dreikönigs, bündmß und der preußischen Reichsvorstandschoft. Das Prasiviallecht, welches die Bundesverfassung festsetzt, ist keine so ephemere Schöpfung. Es ist aus einer Geschichte hervorgegangen, die sich w,. dcr ausstreichen, noch erfmden laßt. Es iss hervorgegangen aus der durch Jahrhunderte mit dem österreichischen Hause verknüpft gewesenen römisch'deut« schen Kaiserwürde, und aus der diesem Hause hieburch glwordenen Stellung und Macht. Ein religiöser Zauber, ein Nimbus von Auto» ritat und Hoheit, wie sie die Jetztzeit nicht meh, herzustellen vermag, verlieh dieser Würde einen Glanz der im Selbstgefühle deutscher Nation wurzelte unt ihrem Oberhaupte den Rang anwies vor ollen Kö< nigen der Erde. Ihr erhebt so oft Eure Klagen, daß keine Au> toritäl mehr geachtet, und alle Gliederung der Ge< scllschasl, alle menschliche Würde benagt werde vor unserer zersetzenden Zeit. Nun, diefeö PMdlalrccht, das Ihr anfeindet es ist der letzte schwache Rest einetz Glanzeß auf dei die deutsch« Nation einst so stolz war. Entkleidet Zeder Oberherrlichkeit über seine gleich berechtigten ».mdesglieder, die einst ihre Lande vg, ihm zum liehen trugen, ist «g j,^ <^, eine Hußer Auszeichnung oder Vorrecht beschrankt auf qew.ss bestimmte kettende Funclwnen in der Bunde»« sammlung. Und diesen letzten schwachen Rest. der -. k. — Wie wir aus verläßlicher Quelle erfahren, hat die Bevölkerung von Unterkrain an das h. Unterrichtsministerium die Bttte gestellt, in Neustadt! ein O b erg ymn a s i u m errichten zu wollen. Unterkrain, welches i„ vier Bezirtshaupt-mannschaften gelheilt ist, zählt übcr 2l2 000 See» len, was wohl ein zu berücksichtigendel Factor seyn dürfte. Zudem bestand in Neustadtl schon früher das Gymnasium mit 6 Classen, und ls würde sich sonach nur noch um Errichtung der zwei letzten Classen des Obergymnasiums handeln. Abgesehen da-ven, daß die Gewährung dic^r Bitte für die Bewohner Neustadtls ein nicht, unbedeutender Zufluß zur Hebung des materiellen Wohlstandes war«, spre. chen auch sonstige Localverhältmsse sehr zu Gunsten dieses Ansuchens, Wir wollen hoffen, daß das h. Ministerium diese Angelegenheit einer ernsten Prüfung unterziehen werde, und fügen nur den Wunsch bei, möge sie auch von dem gewünschten Erfolge ge« krönt werden. Korrespondenzen Von der «eitha, 25. März. — l» — Wählend die österreichischen Papierfabriken über einen empfindlichen Mangel an Ha-d«rn klagen, geben sich Hausirer aller Glaubens» bekenntnisse Muhe, in Ungarn den für die ungari-schen FabriklN nöthigen Bedarf aufzutreiben, und in unftrer Gegend allein ziehen l2 Agenten umher, welche die Lumpenvorräth« ankaufen. Trotz dem dringen sie, wie lch aus dnn Munde eines derselben «fuhr, kaum die Hälfte dessen zusammen, was sie «it den betllffenben Fabriken contrahirt haben, ob» wohl sie ungleich höhere Plliie für den (Zentner bewilligen. Fragt man nach dcr Ursache, wärmn in Ungam ein solcher Mangel an Hadern herrsche, wät> NRd früher di,d der Jungen, und den Verkauf insectenfemdltcher Lögll, sollt« in den Voltsschulen die Jugend insbe-ondere belehrt werden. Eben so soll auf die Scho ,ung der Meisen und Spechlcnarten und anderer nsectenftindlicher Vögel hina/rvilkt werben. Wie wir >ören ist die Markt- und Polizeiaufsicht ermächtigt, olche geschossene oder gefangene Vogel auf den viälttln zu consisciren, und die Verkäufer im Wie »erholungsfalle mit Geldstrafen zu belegen. H — Die Ministerien der Finanzen, des Innern und des Cultus und Unterrichts haben zur Vereinfachung und Beförderung des An» oder Verkaufes, der Vinculirung und Devinculirung, der Um-, Aus-einander- oder Husammenschrcibung der Obligationen politischer oder anderer öffentlicher Fonde und Anstalten beschlossen, diese Geschäfte künftighin ohne Vermittlung der politischen Fondshauptcasse unmittelbar, bei Veränderungen durch die Universal, Staats» und Banco Schulden, oder die betreffende öreditcasse, bei An- oder Verkauf aber durch die Staatsschulden-tilgungsfonds Hauptcasse vornehmen zu lassen. Es haben sonach die dießfälligen Fonde u>,d Anstalten die Baardclläge zum Anlaufe von Staatsobligatio.-nen durch die Landcshauptcasse, oder nach UmstaN' den unmittelbar an die f. k. Staatöschuldentilgungs, fonds-Hauptcasse einzusenden, und den Limesscn eine Consignation nebst Gegenschein unter Anführung dcr Geldsorten beizulegen. Die zum Verkaufe in gleicher Art und Weise eingesendeten Obligationen müssen überdieß mit dcr (Zession an den Staalstilgungsfund, und mit dcr Verkamsdewllligllng der berufenen Be» Horde versehen seyn. Einer gleichen Bewilligung be» dürfen die zum Umschreiben durch die üandeshaupt» casse oder unmittelbar an die Universal', Staats-u»d Bancoschuloencasse, oder die betreffende Credits' casse einzusendenden Obligationen. Die Erledigung mit der entsprechenden Berechnung erfolgt auf dem-sllben Wege. — Nach der ,,Vrü>mcr Zeitu"g" ist der Nüsse Bakunin von Olmütz nach Rußland transportirt worden. Ob zur Confrontation oder weiteren Erhe. bungen, weiß der Berichterstatter nicht anzugedin. ^ An den Verhandlungen wegen Verlängerung d«s zwischen Oesterreich und Nußland bestehenden Donauschifffahrtsvertraa.es wird, wie wir hören, auch Baiem Theilnehmen, und es soll der neue Vertrag Allcs erschöpfen, umfassen, was zur Förderung der Handels- und Schifffahrtsinleressen auf dcm ganze», Stromgebiete schon längst als wü'nschcnswerth er. schi nen war. Innsbruck, 24. März. Unter den Verwalk tungszweigen des Kronlandes Tirol nimmt die Forst« Polizei eine der vorzüglichsten und schwierigsten Stel« len ein. Die Berg- und Salinendirection zu Hall hat vor Kurzem den ihr unterstehenden Forstorganen ihre nunmehrige Wirksamkeit in Forststrasfallen mit Bezug aus die Strasproceßordnung vom 17. Jänner 1830, sowohl hinsichtlich dcr Reichsforste (Staats, waldung,n), als der Gemeinde» und Privatforste vorg,zeichnet und neuestens eine weitere Verordnung erlassm, wolin den Organen dic we-fentlichsten Vor» fchliften aus der c>Ugcmci„cn Forstpolizei und der Forstvelwaltung in Erinnerung gebracht und rück. sichtlich der Verwaltung der Gemeindeforst« einver. ständlich mit der politischen Kreisregierung einige zeitgemäße Anordnungen Strossen werden. Die wei. teren Mittel zur Ermchung d,5 gewünschtcn,Sland. punctes wird aber das Ministerium mittelst der von demselben in baldige Ausficht gestellten neuen Forst, organismmg gewähren. D c u l s ch l n n d. Berlin, 2l> März. ^n der gestern Statt gc. Nmdknen Ministcr. Berathung, zu d<» auch e,.. ncn", und regen dadurch alle Ungewißheilen wiedrr an, die schon einmal durch die Mittheilungen des Volksvertreters Rigal über seine Unterhaltung mit Louis Napoleon Bonaparte hervorgerufen wurden. Dann ist neuerdings wieder von einer anscheinend republikanischen Manifestation am 4. Mai die Rede, die unter günstigen Umstanden eine andere Wendung nehmen soll und wegen dcrcn der Quästor Baze und der General Ehangarnier, wie vlrsichert wird, schon an Vorkehrungsanstalten denken. Kurz es gewinnt ganz den Anschein, daß es mit den Debatten in der Nationalversammlung über die Verfassungsrevision. die gleichwohl stürmisch genug seyn werden, nicht abgethan seyn und die Entscheidung, die im Werke ,st, sich andcrc Felrer sucht, als die Tribüne und dik Stimmurnen des Palais Bourbon. (Wand) Neues und Neuestes. «aidach, 2ft. März. Venedig ist von B r. Majestät als Freihafen erklärt worden. Das bezüq llchc Document lst datirt „Venedig, den 27. März," l«nd von sämmtlichen Ministern unter-fertigt. Den Herren Ministern des Innern, der Finanzen und deß Handels ist die Ausführung dieser Oldonanz übc>rtraa,sn worden kaill,<,<<», 2st März Ueber die Antuml ^r. Ma, ,n Venedig erfahren wir: Am 27. d, langten AlltllMstdilselben um drei Uhr Nachmittags an. Trotz be« starken Regens waren die Piazzelta, der Marcu5platz, die Riva degli Schiavori und die öffentlichst, Gärten überfüllt r>?n Zuschauern. Alle Glocken laulelrn, und eine Anzahl Gondeln erwartete den stauchten Monarchen. Vom kido, von St. Georgio und d,„ KneMah^ugen donnerten die Kancmm, wahrend S, Majestät von allen höhern Dicasterien an' der Piazzei" empfangen wurden. Zu beiden Seiten war Militär ausgestellt, und lebhafte Eoviva's schallten entgegen. An der (Zathedrale wurden Höchfidieselben von Er. Eminenz dem Herrn Cardinal Patriarchen em psangen, begaben sich zu einem kurzen Gebete in die Kirche, und ließen dann die Truppe Nevue Passiren. Als spater Se, Majestät am Balcon, des Regierung^ Palastes erschienen, donnerten vom gedrängten Platze begeisterte Lebehochs. Ueber die Dauer des Aufenthaltes in Venedig, sowie über die Rückreise verlautet noch nichts Be. stimmtes, Wien, 25 März, Se. Majestät hat die Or, ganisiriing des gewerblichen Unterrichts und di, Errichtung neuer Realschulen insbesondere angeordnet. Hiernach ist bcrelts beschlossen, daß die Realschulen in Praa,, Reichmberg u„d Nakomtz auf Staatskosten vervollständigt, dann in Brunn, Lemberg, Krakau, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagcnfurt, l^aibach, Trieft, Zara nnd Troppau neue Realschulen errichtel werden sollen. Die bevorstehenden Veränderungen des osterreicbischen Zolllarifes, durch welche daß Pro, I)ibil!vsi)stem gänzlich ausgegeben und wo der große Gedanke einer mitteleuropäischen Zolleinigung ange, strebt, die österreichische Industrie aber angewiesen wild, in allen- Zweigen die Concurrenz mit dem Auslande zu bestehen, haben auf den bisherigen Mangel von Gewerbssckulen aufmerksam gemacht. Außer den Realschulen werden auch Handwertsschulen sür einzelne Zweige der technischen Bildung errichtet, curch welche Gesellen und Lehrlingen Gelegenheit ge, boten ist, sich ohne Unterbrechung ihrer Beschall! qung auszubilden Die Erhaltung der beiden Real-schulen in Wien und Prag ist dem Studienlonde zugewiesen worden. Die Lotterie ;nm Besten der fu»f Inva« lidenfonde. Es kann nicht genug wiederholt werden, in welchem lMgemein hohen Grade wir Alle unserer tapfern Armee zu Dank verpflichtet sind, dcr wir nicht nur den dlirch die letzten Bewegungen so sehr gefährdet gewesenen Bestand dcr Monarchie, sondern auch die Erhallung der kostbarsten Güter d,r mensch, lichen Gesellschaft verdanken und die erst vor ganz kurzer Zeit schon durch ihr imponirendes Auftreten, bloß durch das Entfalten der ruhmgekrö'nlen Fahnen einen übermüthigen Nachbar gefügig gemacht und so schon einen Sieg errungen hat, ohne uns den Schreck' nisten eines Krieges auszusetzen. Namentlich aber sind es die, in den letzten Felbzügen invalid gewordenen Krieger, die dem allgemeinen Wohle ihr Blut, ihr« gesunden Gliedmafscn und somit ihre ganze Zukunft geopfert, und die demnach aus unser Mitgefühl sowohl als aus unsere Dankbarkeit die bestbegründeten An-sprüche haben. Wie sehr dieß selbst im AuHlande an-erkannt wird, beweist die lebhaft, Theilnahme, welche von auswärtigen Fürsten und anderen hohen P"' sonen der Lotterie zu Gunsten unserer fünf Invaliden, fonde geschenkt wird, und es steht zu erwarten, da« Jedermann sich beeilen wird, dem G ebat, der Humanität und der Dankbarkeit durch Bethe'lia,""« an besagter Lotterie, möglichst zu entspreche", »m so mehr. als hier leicht der guten Tbat unmittelbar der Segen auf dem Fuße folgen kann. ^'l Lotterie deren Zic. dung schon am 5. April d. 3 "f"gt, 'ü durch die Gnade Sr. Majestät m'l se> außergewöhnlichen Bf. günstiqungen beacht worden, daß dieselbe auch außer, gewöhnliche Vortheil, biet,,, sowohl durch die ung«, mein reiche Dotation von 807.750 fi. als durch h,e außerordentliche noch niemals bestandene Anzahl von s.i,5<, Treffern auf deren viele s^ bldtuiende Ge winnste entfallen. Da man sich bei dieser ?otteri, mit dem geringen Betrag, von .". fi, r,lheitiß T r ö st u n g. H'^u H, <>, ^?ch hab' >lnl Altare eich weincn ^eselien, Ich sah deinen Tck'mcr^ der in Thränen zerfloß; Mir schim es. als wolltest von Grtt du erfichcn, Sie, ach! die auf ewi^ die Augen verschloß. l5s gibt eii« Owigklit, wollt' ich dir sagen, l5in Wieverseh'n ^ibt ts im ewigen Licht; i7 lerne die Lndrn g.duldig «rtra^cn, Mißgönne die Aul,' der Verblichenen nicht! Die Zährn«, dic ;a3chlu!«»lerl!d>u hcili^en frieden, Bcweinen vergeblich s,'r Wenschen Geschick. D'rum trockne die lieißl». ll! fch»n'r^ichl>i Tliranm. Und blicke nach ^bcn. wo lr»islung dir winkt-Still magtt du bewadrm inl Vuftn vein TtiMn, Vis l«isc anch dir riuft das Oloctchin «rllingt Aurelie. <Äus meinem Leb,!!.) ^ Von Dr. Gustav Ädolrh Geb hard. (Schluß.) «^^er letzte Tag nieincs Aufenthaltes in T— war gekommen, ihn feiern sollte eine Iaadparlhie; ich war Aurelieu'5 Ca?ali,r. Ein wunderschöner Morgen erhöhte unser Vergnüge», i„ fcoh bewegter Snmmung durchzogen wir die belaubten Räunie. Es mochc^ gegen Mittag gehe», die Sonne stach brenn.ud durch das dünnere Laub, und Aurelia war müde. Ein lieblicher Waldraum lud zur Ruhe. Es war am ?lbhange eines Hügels, der Saum des Waldes, einige Schritt«! tiefer begann das Ack.iland, links zogen sich Weingärten längs der Hügelkette hin, und unter uns lag, von Butten m>d Schlehen unchigr, «in freundliches Dörfchen, aus dessen niedern Essen der Rauch emporwirbelte, und heitere Lieder froher Dirnen belebten das anmuthige Bild. Weiter im Walde rauschte ein kleiner Betgbach über die Felsen zur Tiefe. Das Ganze heb das Iägel-Horn im Walte und das Gekläffe der Meute. Auleüe saß auf einer kleinen, durch die Wurzeln einer Buche gebildeten, mir Moose überdeckte« natürlichen Bank, ich lehnte neben ihr an, Baume. Wir hatten d»n ganzen Mo gen so v,el, so Mancherlei gesprochen, mir schien es wie ein Kltldcrtandeln; hier schwiegen wir beide; wir mußten fühlen, daß es ein ernster Augenbllck war. Sie blickte hinab in d,e freundliche Landschaft, dessen schmucker Rahme-» die Waldbaume »varen rechts und links; mein Auge hing an ihr, der Holden. Der Wind streifte ihre erglühten Wangen, und hob di« Lacken über den niedern Iagerhut Eine Hand stützte das Köpfchen, die andere zerpstückte planlos die Blumen und Halm, des Naseus. Ich setzte mich zu ihr nieder, st« wandte stch gegen mich, und das Auge traf das Auge. Da war sie vergesse» dl« Mahnung der Vernunft. Allrelie! Sie blickte zur Eide, an ihren Wimpern sah «ch Thrän,« zittern, mein Arm umschlang sle, da — trachte n«b«n mn ein Schuß, die Hunde kläfften, der Hase st°K an uns vorüber. Aurelie griff nach «hrem, ich nach mcmcm G«w«hre. Drei Schüsse folgten schnell, s,e ver-letzten den H^.« ^^ 5^. dreht« stch im Schlüssel und verschwand; hi„t,e mcht,.ch h^« geträumt, Aureli« träumte noch Die letzte Nacht .var °.,ft«,^ ^ ich träumend, ob wach g«lve,en, wen tün,n.«lt di.ß? __ D.e Stunde der Abreise ka>". Ich wollt« d.« Nz^ „^ ^^^ zu Fuß mache", cs lant sich unendlich s,d ich willigte ein. Ich trat in das Familienzimmer; man erwartete mich dort zum Frühstücke, Aurelie fehlte. Mir hat, der Hlmmel weist es, nie em^rank so bitter geschmeckt, als die letzte Tasse Kaffeh, die ich in T- getrunken. Die Pferde waren schon an dcn Wagen gespannt, ich nahm Abschied von all den hieben, den Aeltein und Schwestern meines Freundes; doch Aurclic hatte ich »icht gesehc», und fortfahren, ohne sie zuvor gesprochen, Ei>, Wolt von ihr gehöit zu haben, konnte ich nicht. Ich trat in ihr Zimmer, st, stand am Fenster und blickte hnab zu dem Wagen, dci vor dem Schlosse hielt. Sie ho,te mein Kommen uichr; ich trat zu «hr, sie bebte zusammen. Vergeben Sie dein Slörer; er bittet Sie um ein Lebewohl! »Sie gehen l" rief Auielie erblassend. Der nächste Augenblick weiSl mich vo» hier; doch, Au>e!ie, wenn Sie je von einem Orte schieden, der Ihnen theuer war, dann würdigen Sie meinen Schmerz. Schmerz? Er ist der Gegensah vom Glück. Und waren Sie denn glücklich hier? Aurelie! in diesem Augenblicke — doch — nein — wozu ein Gefühl bekennen, das nur unglücklich machen muß; Sie selbst kannc,n ja genau mein Glück. Doch, Aulelie, wenn es in Ihrer Macht stände, meinen Schmerz zu mildern, würden Sie es thu'? O sprechen Sie; ich würde glücklich seyn in dein Bewußtseyn, Einen Ihrer Wünsche erfüllt zu haben! So lassen Sie mich scheiden mit einer Gabe, die Nllch erinnern dürfte an Sie und an diesen Augenblick. Ich wußte, daß Sie mich datum bitten würden, und — Und? — Sie verweigern? — Hier ist eine Rose. es ist dieselbe, m>t welcher Sie mich vor zwei Tagen verglichen, als sle noch eine Knospe war; st? blühte schneller auf, als ich — aber im Welken — — Nehmen Sie sle, Gustav; möge sie Ihnen zur Erinnerung an ein Mädchen dienen, das an ein Glück zu glauben, kindisch ge»ug gewesen ist. Ich nahm Rose und Hand, das Herz rief, der Zunge war l 23. d. M in cer Mittagsstunde, in, Mimkvereiiissaale das erste mus'kalische Lebenszeichen ron sich. Die Vesangsproduction erschien nicht öffentlich angekündigt, indeß wurden viele der ersten Notabilitäten dieser Hauptstadt hiezu eingeladen, und der Saal ware auch in der That beinahe zu klein g,-wefen. Das Programm enthielt 9 Gesangsnummeru, dann cin Flöten- wie ein Violin Concertstück. In den Liedern erschien die sl 0 venische, polnische, böhmische und cr 0 atische Zunge vertreten ; »ndeß trugen die so gemüthreichen, als schonen, zu Herz«" sprechenden slovenischen Lieder vor allen den Sieg davon. Das wunderhei rliche Gesangs - Quartett „daö Leb.'n" von Richar. >>d-s Glöckners Lied« (Tenorscio mit Chor) vo» Nl. Pol0tschnik, „die Gefühle" .^enorsalo) vo» einen, talencvollei, slovenischen Franlein /Worte von L. T 0 manl, ), so wie der erste Ehorgesang oon Thomaschoviz (Worte von Malavasch itsch), liefen eine so einstimmige, bcaeistelre Acclamation hervor, daß wir mit Recht hoffen können, diese Anerkennung werde die braven Sänger recht bald zur Veranstaltung einer zweiten „U««?lln" anspornen. Freilich gaben sich hie und da noch eine gewisse Scheu, Befangenheit und Unsicherheit kund, allein eben dieß spricht bei ss vielem trefflich Geleisteten nur zu Gunsten der bescheidenen Concertanten. Frau H 0 f f m a n n ? Ma -jeranowska hatte die Gefälligkeit, ein Lied von Wilczet in polnischer Sprache vorzutragen. Herr W. Böhm spielte auf der Flöte „böhmishe Liede:," und Herr Casper producirte auf der Violin« «ine „Phantasie" von Allard. Das letztgenannte Concert» stück wurde mit solcher Bravour und Zartheit, wie hier vorgetragen, in >eder Resideuz einhelligen Beiiall sich errungen haben. Herrn L. Tomann gebüh't das Verdienst, daß er beim Arrangement des Ganzen besonders lh^tig w.'.l. Die erste Production ist glücklich ausgefallen und gebührend gewindigt worden: Mllth also fnr die künftig", ! .l»c'n ««» »I.-.-,! (Magnet) (Grafenberst.) Prießnltz steht sein Meister.- we,k, den Gesundheitszustand des Grafen Stadion gänzlich herzustelle,,, mit >edem Tage mehr reifen. D,r Oraf daif sich bereits mit Lecture beschäftigen; aber mit politischen Neuigkeiten und besonders Mit den Journalen, welche di, sogenannten Leitartikel enthalten, wünscht P >' i e s, n i y nicht, daß sich der Graf beschäftige. ^6 heißt, das, Graf Stadion schon ,m April als gänzlich geheilt, Gräfenberg verlassen und ein« Reise nach Italien antieten werde. G>af Stadion sieht vo>trefflich aus, ist heiter und wühlgelaunt. Auf eimg« Tag,, ehe er die Reise nach Italien anttitt, wird er li^ch Wien kommen. (Die unverehelichte Tschcch), Tochter des berüchtigten Kom'gsmördeis, ist in Hannover zum Aufenlhalt angemeldet. Die dortige Democrati« ist bereits bemüht, ihr durch Auffol-dilung in den Lö"l' blättern zur Anmeldung von milden Gaben ein aee'g' netes Unterkommen zu sichern. Man siehl. die Demo. cratie kann auch aristokratische Grundsäße haben, sie lohnt den Kindern di« Thaten der A«lt«ln. Auflöfuna der Charade in Nr tt7 . Veneael Ign V- Kleinmayr und H,dyr Vambera VerantwoNlicher Hnausa/ber Ign Alois v Kleinmayr