pvStnins pIsLsna v Zolovini. Nr. 5. Erscheint jeden Mittwoch. 4. (19.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Mnernpartri. Mezugspreift: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12'50 Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17 —Din. Amerika: 2'50 Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para¬ Mittwoch, den 1. Feber 1928. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahm« und «Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. ausgiebigstem Maße hernngezogen werden. Das ist ein unwürdiger Zustand, den kein wahrer Baterlanosfreund unwidersprochen hinnehmen kann, denn die politische Entrechtung weiter Be¬ völkerungskreise steht in so grellem Widerspruche zu den Verheißungen und Ideen unserer Zeit, daß sie das Ansehen und die Würde unseres Staates auf das tiefste zu erschüttern geeignet ist. Das zur Begründung dieser in keinem anderen Staate bekannten Ausnahmsbehandlung der deut- scheu Bevölkerung herangezvgene Optivc.srecht hat damit nicht das mindeste zu schaffen, denn das Optivnsrecht ist nicht Optionspflicht und es konnte in keinem Augenblicke zweifelhaft sein, daß die deutsche Bevölkerung in ihrer weitaus über¬ wiegenden Mehrheit von allem Anbeginne an entschlossen war, der heimatlichen Scholle die Treue zu bewahren. Dazu kommt, daß die Optionsfrist für uns bereits verstrichen und damit auch der einzige Vorwand, der die politische und bürgerliche Entrechtung der deutschen Staaks- bcvölkerung begründen sollte, hinfällig geworden ist. Der gegenwärtige Zustand, der uns Deutsche noch immer von der Ausübung aller politischen Rechte ausschließt, steht in Widerspruch mit der , uns gegebenen Verfassung. Auf dem mit Blut und Schweiß unserer Väter gedüngten Heimat¬ boden wollen wir nicht länger als Staatsbürger zweiter Klasse bloß geduldet werden. In Staat und Gesellschaft beanspruchen wir die ungesäumte Einsetzung in alle Rechte, welche die Verfassung den Staatsbürgern gewährt, insbesondere die bedingungslose Zuerkennung des aktiven und pas¬ siven Wahlrechts für die Nationalversammlung und die Gemeindevertretungen,-wie überhaupt die ungehemmte politische Bewegungsfreiheit und das uns bisher vorenthaltene Koälitions- und Ver- sammluugsrecht. Als gesetzlich unbegründet, politisch einseitig und darum verwerflich halten wir die Aus¬ schließung der grundbedürftigen deutschen Be¬ völkerung von der Agrarreform, sowie die vielfach vorgekommene und bedauerlicherweise noch immer vorkommende Handhabung der Agrarreform zur Bedrängung des deutschen Grundbesitzes. Wir verwahren uns dagegen, daß deutscher Grund¬ besitz den Eigentümern-ohne das geringste Entgelt einfach weggenommen wird, obendrein, wie dies in sehr zahlreichen Fällen geschehen ist, unmittelbar vor der Ernte, so daß der deutsche Landwirt nicht nur um Grund und Boden, sondern auch um das Saatgut und die Früchte seiner Jahresarbeit gebracht wird, trotzdem aber die ganze Steuerlast auf sich nehmen mußte. Das primitivste Rechts¬ gefühl fordert, daß den Agrarkommissionen, welche über deutschen Grundbesitz verfügen, auch Deutsche, mit den Ortsverhältnissen vertraute Landwirte beigezogen werden und daß die bodenständige, grundbedürftige Bevölkerung von den Wohltaten der Agrarreform nicht einfach ausgeschlossen und jeder Existenzmöglichkeit beraubt werde, bloß weil sie deutscher Volkszugehörigkeit ist. Die ganze Agrarreform, ist aus gesetzliche Grundlagen zu stellen und ihrer Durchführung aus dem Bereiche An die deutsche Bevölkerung des Königreiches SHS. Seit der Aufrichtung unseres Vaterlandes von allen öffentlichen Rechten ausgeschlossen, sind wir Deutsche durch die Verfassung, wenn auch vorläufig nur theoretisch, in den Vollbesitz der bürgerlichen und politischen Rechte eingesetzt. Öffentliches Recht aber ist öffent¬ liche Pflicht und da wir Deutsche entschlossen sind, unsere Pflichten gegen den Staat gewissenhaft zu erfüllen, so sind wir daran geschritten, die deutsche Bevölkerung unseres Staatsgebietes in einer politischen Organisation zusammenzufassen, die als Wartei der Deutschen im Königreiche der Serveu, Kroaten und Slowenen mit dem heutigen Tage auf den Plan tritt. Unsere Partei steht auf dem Boden unbedingter Treue zur allerhöchsten Dynastie und dem durch sie begründeten Königreiche der Serben, Kroaten und Slowenen, unserem Vaterlande, zu dessen innerem und äußerem Ausschwunge die deutsche Bevölkerung nach ihren besten Kräften beizutragen entschlossen ist. Wir fordern unfern Anteil an der Arbeit um des Vaterlandes Wohl, an der Sorge um seine Zukunft, an der Freude an seinem Aufstieg. Darum verwahren wir uns vor allem dagegen, daß uns die durch die Verfassung gewährleisteten öffentlichen Rechte noch immer vorenthalten werden, obwohl wir zu den öffentlichen Lasten in Ein Brief aus Sowjetcußland. (Schluß.) Mit der Freigabe des Lebensmittelhandels und der Erhöhung der Geldlöhne, die neben den offiziell zugewiesenen Lebensartikcln gewährt wer¬ den, ist schon viel geholfen, vorausgesetzt, daß Lohnhöhe und Preissteigerung der Waren in Ein¬ klang gehalten werden. Hier betrachtet man das Problem damit frei¬ lich noch nicht als gelöst. Man sucht die aus dem kapitalistischen Sy'tein ererbten „Anreize zur Arbeit" durch andere zu ersetzen, die dem sozia¬ listischen Geiste entsprechen. Diesem Zweck dient die Produktionspropaganda. „Es muß ein realer Antrieb zur Arbeit geschaffen werden," lesen wir in einem Artikel von Piollunkowski, „ein solcher, der vom Produktionsprozeß selbst genährt wird. Die Produktionspropaganda muß auf das Bewußt¬ sein der Arbeiterschaft einwirkeu, es der veränder¬ ten Situation anpassen und psychologische Voraus¬ setzungen schaffen, die den neuen ökonomischen Wechselwirkungen entsprechen. Die Produktions¬ propaganda muß den Arbeiter wieder mit seiner Arbeit verknüpfen." Auch das ist kein Gedanke, der erst im revolutionären Rußland aufgetancht wäre. Die „wissenschaftliche Organisation der Ar¬ beit" ist eine alte Forderung der westlichen Kul¬ tur. Aber interessant ist es, daß man hier zu diesen Ideen greift, um die Produktivität zu fördern. Es handelt sich im wesentlichen um die Gedanken¬ gänge des „Taylorismus", der den Arbeiter zu rationeller Arbeitsmethode bringen will durch kri¬ tische Ueberlegungen über die manuellen Bewe¬ gungen bei der Arbeit, durch eine dem Tempera¬ ment des Arbeiters anzupassende Beschäftigung, z durch die richtige Gliederung und Führung des Be¬ triebes, durch die Gleichsetzung der verschiedenen Arbeitsleistungen usw. Der Arbeiter soll ferner zu einer klaren Vorstellung darüber gelangen, welche Rolle seine eigene kleine Leistung im gesamten Produktionsapparat spielt, wie er im Zusammen¬ hänge mit jeder anderen Arbeitsleistung. Ec soll das „Produktionsbewußtsein" gewinnen, und eine unermüdliche, mit allen Mitteln wirkende Propa¬ ganda soll ihn dazu erziehen. Das wird die be¬ sondere Aufgabe der Gewerkschaften sein. Nach¬ dem die Gewerkschaften in ihrem oben erwähnten Bericht über die Naturalprämie sich zu sehr nüch¬ ternen Auffassungen über die realen Arbeitsantriebe bekannt haben, vermag man nicht einzusehen, warum sie von der Schaffung des Prodnktions- bewußtseins Wunder erwarten sollten. Hier wird in der Tat das Grundproblem der Arbeit in Rußland berührt. Es ist auf allen Ge¬ bieten wirtschaftlicher Tätigkeit zu lesen, in der Landwirtschaft, in der Industrie, im Handwerk. Die zaristische Verwaltung hat sich schon abgemüht, die Bauern den primitiven Betriebssvrmen der Feldgemeinschaft zu entwinden. Die geringen Er¬ trägnisse des Ackerbaues, der bei dem größten Teile der Bauern nur den Eigenbedarf deckt, hän¬ gen mit diesen zurückgebliebenen Metähoden zu¬ sammen. Ein russischer Ingenieur erzichlte uns, daß er bei Wologda beobachtete, wie dtaus der deutschen Kriegsgefangenschaft zurückgekehren Land¬ wirte mit verbesserter Bodenbearbeitung wes entlich bessere Erträge erzielten. Der technische Fortschritt hängt aber im allgemeinen mit der Befreiung aus den rechtlichen und wirtschaftlichen Gebundenheiten des Gemeinbesitzes zusammen. Und ähnlich liegt es in der Industrie, das heißt: auch hier handelt es sich darum, den Arbeiter auf einen kulturellen Stand zu bringen, der von selbst eine höhere Ar¬ beitsleistung erzeugt. Das sind Aufgaben, die Seite 18. administrativer und nationaler Willkür auf die Höhe moderner, bodenreformatorischer und sozialer Maßnahmen emporzuhebrn. Aus dem gleichen Grunde legen wir Ver¬ wahrung ein gegen die vorgekommenen Seque¬ strationen und Staatsaufsichten, fordern die un¬ verzügliche Aufhebung und Garantien hiesür, daß das Vermögen der eigenen Staatsangehörigen deutscher Volkszugehörigkeit, sowie ihrer Vereine und Institutionen nicht so behandelt werde, als wären diese im Kriegszustände befindliche Feinde unseres Staates. Die gewaltsame Verdrängung der deutschen Sprache, die von einem Fünfzehntel der gesamten Staatsbevölkerung als Muttersprache in Anspruch genommen wird, in weiten Gebieten unseres Staa¬ tes aber einen weit höheren Prozentsatz ausutacht und in einzelnen Gemeinden die Muttersprache der gesamten bodenständigen Bevölkerung ist, aus dein öffentlichen Verkehre empfinden wir als ein schweres Unrecht, zugleich aber auch als eine Schädigung wichtiger Interessen der öffentlichen Verwaltung und als eine politische Verfehlung, da sie ein wirksames Eintreten für die nationalen Rechte der außerhalb unseres Staatsgebietes ver¬ bliebenen Serben, Kroaten und Slowenen un¬ möglich macht. Ohne daher den Rechten der Staatssprache irgendwie nahetreten zu wollen, fordern wir, innerhalb des tatsächlichen Bedürf¬ nisses, die Anerkennung und die gesetzliche Fest¬ legung des Geltungsbereiches der deutschen Sprache im Verkehre der deutschen Staatsbevölkerung mit den Behörden und Ämtern, den freien Gebrauch unserer deutschen Muttersprache in Kundmachun¬ gen, auf Aufschriften und dergl., und verwahren uns gegen die schroffe Ablehnung seilens mancher Behörden, die, obgleich die deutsche Sprache in ihrem Bereiche die vorherrschende ist, mit den Parteien nicht in ihrer Muttersprache verkehren wollen. Damit im Zusammenhänge steht auch die Forderung, daß in allen Zweigen des öffeiultchen Dienstes, vornehmlich in den deutschen oder auch nur zum Teile von Deutschen bewohnten Ge¬ meinden, sowie in den Zentralstellen auch Beamte deutscher Volkszugehörigkeit angestellt werden. Die durch die Gesetze allen Staatsangehörigen eingeräumte kulturelle und wirtschaftliche Bewe¬ gungsfreiheit darf der deutschen Staatsbevölke¬ rung fürder nicht vvrenthalten oder auch nur ver¬ kümmert werden. Unsere Jugend hat ein Recht aus Erziehung und Unterricht in ihrer Mutter¬ sprache und darum verlangen wir für die deutsche Bevölkerung die ihren Bedürfnissen entsprechenden deutschen Lehranstalten, insbesondere auch deutsche Lehrerbildungsanstalten, Mittel- und Fachschulen, wobei sich ganz von selbst versteht, daß der auch von uns geforderten Pflege der Staatssprache nicht von heute auf morgen erledigt werden können. Aber alles, was zur unmittelbaren Beschwörung des Uebels, zur Hebung der gesunkenen Arbeitslust und Arbeitsleistung beiträgt, mutz in dieser Rich¬ tung liegen. Der Uebergang zum reinen Geldlohn scheint das beste Mittel zu sein, das augenblicklich Erfolg verspricht, da der Arbeiter nur dadurch von den Unsicherheiten der Naturallöhne loskommt. Jedenfalls setzte der Naturallohn ein tadelloses Funktionieren des Verwaltungsapparates zur Be¬ schaffung der Naturalien voraus, eine Voraus¬ setzung, die aus hundert Gründen nicht geschaffen werden konnte. Der russische Arbeiter ist in seiner großen Masse bescheiden genug, heute, nach den Jahren der Entbehrungen, zu arbeiten, wenn ihm das Existenzminimum garantiert wird. Man kann rührende Beispiele dieser Bescheidenheit erleben. Aber dafür ist notwendig, daß die industrielle Tätigkeit des Landes auch durch gesicherten Bezug der Rohstoffe und gesicherten Absatz der Produkte wieder die Grundlagen für eine in sich selbst ruhende Organisation der Arbeit schafft. Die Produktions¬ propaganda kann für den „Produktionsprozeß" nur ein Serum sein, nicht die blutbildende Er¬ nährung, die Krast erzeugt. F. S. (Aus der „N. Fr. Presse".) Gottschcer Zeitung — Nr. L. und der staatsbürgerlichen Erziehung vollauf Rech¬ nung zu tragen ist. Die auch von unserem Staate den nationalen und konfessionellen Minderheiten zugesicherten, dem modernen Rechts- und Kultur- empfiudungen entsprechenden Minderhcitsrechte nehmen wir für die deutsche Bevölkerung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens unverkürzt in Anspruch. In wirtschaftlicher Hinsicht vertreten wir den Grundsatz möglichster Freiheit in Handel und Wandel, nehmen daher Stellung gegen jede Ein¬ schränkung der handelsgerichtlichen und wirtschaft¬ lichen Bewegungs- und Koalitionsfreiheit durch bloße Verordnungen, fordern Maßnahmen zur Gesundung unserer Volkswirtschaft, rascheste Be¬ hebung aller Mängel im Verkehrs- und Trans¬ portwesen, Beseitigung der Verworrenheit und Willkür auf dem Gebiete des Steuer- und Ge¬ bührenwesens sowie eine gleichmäßige Austeilung der öffentlichen Lasten. Steuern sollen nur auf Grund von Gesetzen, nicht aber auf bloße Ver¬ ordnung hin eingehoben werden, daher eine ein¬ heitliche gesetzliche Regelung aller einschlägigen Fragen für das gesamte Staatsgebiet in die Wege zu leiten ist. Wir erblicken in der Einlösung der Kriegs¬ anleihen eine Forderung der sozialen Gerechtigkeit zugleich aber auch„eine der Voraussetzungen zur Festigung unseres Staatskcedites sowie der wirt¬ schaftlichen und sozialen Konsolidierung unseres Vaterlandes. In sozialer Hinsicht vertreten wir eine Politik der Fürsorge für die Schwachen und Hilfsbedürf¬ tigen aller Stände, insbesondere für die Arbeiter aller Kategorien und die Kriegsinvaliden ohne Unterschied ver Volkszugehörigkeit. Die Bekämpsung der Korruption auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens halten wir für eine der vornehmsten Pflichten aller Vatcrlands- sreuude. Durchdrungen von der Übcr,euguug, daß nur die politische Mitarbeit aller Bürger des Vater¬ landes unseren Staat zum Ausschwunge bringen kann, wollen wir Deutsche als ein tätiges Glied der Lebensgemeinschaft unsere besten Kräfte ein¬ setzen, selbstlos und treu mit Herz und Hand. In diesem Sinne laden wir die deutsche Be¬ völkerung unseres Staatsgebietes ein, der Partei der Deutschen im Königreiche SKS beizutreten, die örtlichen Parteiorganisationen auf- zustcllen und sich in allen politischen Angelegen¬ heiten an Herrn Dr. Hans Moser, Advokaten in Semlin, zu wenden. Für den Parteivorstand: Dr. Ludwig Krrmling, Avuokal in Weißkirchen ats Parteiobmann. Ing. Reinhold Hccgrn, Weingulsbesitzer, Weischetz ats Oomannstellvertreter. Dr. Hans Moser, Advokat in Semlin. Johann üeks, Schriftleiter in Grvß-Betschkerek. Dr. Ld. Uittinger, Weingutsbesttzer in Werschetz. Politische Rundschau. Inland. Wie bekannt, stellen die Demokraten und Muselmanen die Forderung nach Errichtung eines Ausschusses für Aeußeres, welche Forderung auch die ganze Opposition unterstützt. Die Radikalen wollen jedoch auf keinen Fall auf diese Forderung eingehen, da, wie sie sagen, der Minister des Aeußeren unter Kontrolle gestellt würde, was nicht berechtigt sei, da auch die anderen Minister keine solche Kontrolle hätten. Die Frage ist jedoch nicht so einfach, sondern hat deswegen große Bedeutung, da, wenn es zur Verhandlung derselben kommt, sehr leicht eine neuerliche Krise ausbrechen könnte, Jahrgang IV. da weder die Radikalen, noch di- Demokraten und Muselmanen nachgcben werden. Die Krise könnte nur so verhindert werden, wenn eine oder die andere Partei ihren Standpunki ganz ausgibt. Slatthalterwechfek in Kroatien. In politischen Kreisen verlautet, daß eine Änderung im Posten des Statthalters von Kro¬ atien-Slawonien bevorsteht. Statthalter Deme- troviö trifft dieser Tage hier ein. Wer sein Nach¬ folger werden soll, ist noch nicht bekannt. Die Aechte »er nationalen Minderheiten. In demokratischen Kreisen herrscht die Ansicht, daß die Frage der nationalen Minderheiten im Staate endlich und endgültig in Ausübung ihrer politischen Rechte entschieden werden müsse. Aus diesem Grunde wurde im Demokratenklub eine aus vier Mitgliedern bestehende Kommission gebildet, welche diese Frage eingehendst untersuchen und überprüfen und darüber eine Meldung dem Klub erstatten wird. In die Kommission wurden drei Banater Abgeordnete gewählt, und zwar: Doktor Slavko Selyervv, Dr. Soetosar Miatvvic und Dr. Boksan, die mit Dr. Kukovec die Ver¬ handlungen führen werden. Ausland. Ablehnung der Auslieferung der Kriegs- öeschuldigten. Die Berliner Blätter aller Parteirichtungen weisen die von der Kriegsbeschuldigtenkommission der Entente von neuem erhobene Forderung nach Auslieferung der deutschen Kriegsbeschädigten mit der größten Entschiedenheit zurück. Man begreift nicht, daß der Antrag der Kommission einstimmig beschlossen werden konnte, da die hervorragenden englischen Juristen, die den Knegsbeschuldigten- prozessen in Leipzig steigewohnt haben, der Un¬ parteilichkeit, mit welcher das Reichsgericht diese Prozesse führte, vvlle Anerkennung gezollt haben. Der Gegensatz zwischen England und Krankreich Die englischen Blätter sind fast einstimmig der Meinung, daß sich Lloyd George und Poincare kaum werden verständigen können, oa Frankreich nicht geneigt sei, die englischen Bündnisbedingungen als hinreichende Gegenleistung für die Frankreich zugemuielen moralischen Opfer zu betrachten. Die Konferenz von Genna. Außer Amerika sind alle europäischen Nationen, etwa 25, zur Konferenz von Genua geladen. Wenn jeder Staat durchschnittlich 14 Personen entsendet, werden zrqammen etwa 1000 Personen nach Genua kommen. Es ist dies die größte bisherige Konferenz, was die Beteilung anbelangt. Nach den „Daily Mail" will das Washing¬ toner Kabarett an der Konferenz von Genna nur dann teilnehmen, wenn Rußland sich veipflichtet, den größten Teil der roten Armee abzurüsten und ernste Garantien für die Beibehaltung einer stabilen Regierung bietet, und anderseits, wenn Frankreich seine Armee aus den Friedensstand bringt und so das Gleichgewicht in seinem mit Mllitärausgaben überlasteten Budget wiederherstellt. Staatssekretär Hughes soll der Teilnahme Amerikas an der Konferenz sehr abgeneigt sein. Er glaubt, daß die Konferenz die wirtschaftlichen Probleme Euro¬ pas nicht ernstlich wirb verhandeln können, so lange sich der Geist der französischen Politik nicht ändert. Ein Geheimvertrag zwischen Krankreich und Japan. Der Londoner Manchester Guardian veiöffent¬ liche gelegentlich der Konferenz in Cannes einen Artikel, in dem sestgestellt wird, daß zwischen Frank¬ reich und Japan ein geheimer Vertrag über Ost¬ sibirien abgeschlossen wurde und daß Frankreich in Rußland die Zarenherrschaft wieder Herstellen wolle. Unter den Dokumenten, die das Londoner Blatt zu seiner Beweisführung zitiert, ist besonders eines interessant, weil es ein bezeichnendes Licht auf die Einschätzung der Nationalstaaten durch Frankreich wirft. Es ist ein Telegramm des fran- Jahrgang IV. zösischen Außenministers an den japanischen vom 2. September 1921, also aus einer Zeit, da schon allgemein von der Washingtoner Konferenz gespro¬ chen wurde. Darin heißt es unter anderem: Wir (die Franzosen) haben im Falle eines Zusammen¬ bruches des Bolschewismus und einer Wiederher¬ stellung des Zarentums eine wohldisziplinierte und gutbewaffnete Armee in Ungarn und in Jugo¬ slawien, die bereit ist, jeden Augenblick in Ru߬ land einzudringen und dort Ordnung und das alte monarchistische System wieder herzustellen. Aus und Land. KoLevje. ( J n v a l i d e n u n t e r st ü tz u n g.) Einer Belgrader Meldung zufolge begann man im Ministerium für soziale Fürsorge mit der Aus¬ zahlung der Jnvalidenunterstütznng nach dem Gesetze vom 31. Dezember 1921. — (Steuerfreiheit von Neubauten.) Im Sinne des Wohnungsgesetzes werden gegen¬ wärtig im Ministerium für Sozialpolitik jene Maßnahmen vorbereitet, die die Zeitdauer der Steuerfreiheit von Neubauten bestimmen sollen. — (PflichtseiertageinJugoslawien.) Wie das Ministerium für soziale Fürsorge ver¬ lautbart, ist die Frage der obligaten Feiertage endgiltig durch das Gesetz über den Arbeiterschutz, das, vom gesetzgebenden Ausschüsse angenommen, schon die Sanktion des Königs erhalten hat, ge¬ regelt worden. Das Gesetz wird demnächst in den Amtsblättern veröffentlicht werden. Im Sinne seiner Vorschriften muß in den Unternehmungen die Arbeit nur an Sonntagen und am 1. De¬ zember eines jeden Jahres ruhen. Die Feier aller anderen kirchlichen und staatlichen Feiertage ist dem Übereinkommen zwischen den Arbeitern und Arbeitgebern überlassen. — (Mitteilung.) Herr Bezirksarzt Dr. I. Luzar ersuchte uns mitzuteilen, daß er keinen Zahntechniker mehr hat. Falls sich eine bessere Kraft finden wird, wird er dies im Anzeigenteil veröffentlichen. — (Wie die Amerikaner die Land¬ flucht bekämpfen.) Auch die Vereinigten Staaten von Nordamerika kennen die Landflucht und was zu ihrer tunlichsten Einschränkung in unserem letzten Leitartikel angeraten wird, ähn¬ liche Vorschläge hat man auch dort gemacht und mit ihrer Durchführung begonnen. So lesen wir im Ohio Waisenfreund folgendes: Schon viel ist über die Landflucht, namentlich in den letzten Jahren, geschrieben und gesprochen worden, da das jüngere Element der ländlichen Bevöl¬ kerung, vom leichteren Verdienst und von dem reicher fließenden Strome der Vergnügungen in den Städten verführt, in immer größeren Scharen den Lockungen folgte. Die vielen verlassenen Far¬ men im Osten des Landes reden eine nicht mi߬ zuverstehende Sprache. Viele Umstände treffen zusammen, um den jungen abenteuerlustigen Ge¬ mütern beiderlei Geschlechtes das Leben in ihrem Kreise wenig lebenswert erscheinen zu lassen; die Eintönigkeit des Daseins, Mangel an Unter¬ haltung, lange Arbeitsstunden und während dey Winterszeit fides Fehlen geistiger Anregung. Da im Mittelwesten mit seinen reichen Farm¬ ländereien und großen ländlichen Bevölkerung die Gefahr drohender war als in anderen Gegenden, so haben die Staatsuniversitäten sich der Sache bemächtigt, um diesem Zuge der Zeit entgegen¬ zuwirken, und da sie in ebenso praktischer wie verständiger Weise zu Werke gingen, um den Ur¬ sachen nachzuforschen als auch Heilmittel zu er¬ finden, so ist es nicht zu verwundern, daß ihre Bemühungen gute Früchte getragen haben. Man hat, wie es scheint, der Heranwachsenden weiblichen Jugend in erster Linie seine Aufmerksamkeit zu¬ gewandt. Die jungen Mädchen erhalten da Unter¬ richt in allen möglichen praktischen Dingen, die sich auf die Führung des Haushaltes beziehen. Handarbeiten, Kleidermachen, Kochkunst, aber auch Gottscheer Zeitung — Nr. 5. hygienische Fragen werden nicht vernachlässigt und namentlich ein Heim anziehend zu gestalten, ist die große Kunst, in der ihnen viel Wissenswertes beigebracht wird, wovon die Eltern, die freilich auch schwere Kämpfe zu bestehen hatten, keine Ahnung besaßen. So ausgestattet vermögen sie dem Leben selbst in kleinen Gemeinwesen neue Reize abzugewinnen und sich und anderen das Dasein interessanter zu gestalten. Von den Universitäten werden aber auch Lehrer und Lehrerinnen hinausgesandt zu denen, die keine Universitäten besuchen können, und im gleichen Geist wird auch auf diese Weise gewirkt. Jedenfalls ein glücklicher Gedanke, denn wenn man dein Landbewohner geistige Anregung zu bieten vermag und sein Interesse durch persön¬ lichen Kontakt für Fragen erweckt, die sonst nur in Zeitungen und Zeitschriften berührt werden, ihn aktiv daran beteiligt, Geselligkeit pflegt, so gibt man ihm, was er bisher vergeblich gesucht. Man trägt einen Hauch städtischen Lebens gleich¬ sam in die Eintönigkeit seiner Tage hinein. Das ist für alle ein entschiedener Gewinn, und wenn man dazu die vielen Vorzüge rechnet, die doch trotz alledem im Landleben stecken und die der Städter sich unmöglich verschaffen kann, so hat der Landbewohner allen Grund, mit seinem Schick¬ sal zufrieden zu sein. — (Einzieh ungderNvtenzu5 Dinar.) Nach dem Beschluß des Ausschusses der National¬ bank vom 2. und 31. Dezember 1921 und mit Bewilligung des Handelsministers werden aus dem Verkehre die Banknoten der Staatsemission von 5 Dinar (20 K.) mit folgender Charakteristik ein¬ gezogen. Rrine Ausführung der Banknoten am Papier von der Vorder- und Rückseite: Breite 100, Höhe 6-i Millimeter. Die Farbe von beiden Seilen gleich violett. An der Vorderseite links der Kopf des Helden Milos Obilic. Oberhalb der Um¬ rahmung dieses Kopfes die Ziffer 5, auf der rechten Seite: „Das Finanzministerium des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen." Darunter die zwei Ziffern 3 und zwischen ihnen „Dinar". Darunter d-.e Unterschrift des „Finanzminister Dr. M. Ninc'c." Links unter dem Kopfe von Mitos Obilic: oben Kronen 20, unten: ,Ministers ckes UMLNLL8 cku ssa/aumL ckss 8sroe8, Lroates et Llovenes". In der Mitte Merkursstab mit Eichen¬ zweigen und Eicheln. Ucbcr dem Kranz „ciny" links und rechts eine große Ziffer 5 und darunter „Oinsr". Für diese eingezogenen Banknoten wird der volle Wert in anderen Banknoten ausgezahlt. Bis zum 20. Juli dieses Jahres findet der Austausch bei der Nationalbank in Belgrad wie auch bei allen ihren Filialen im Lande statt. Vom 20. Juli bis 20. November d. I. kann der Austausch nur bei derNationaibank in Belgrad v o r g e n ö m m e n werden. Nach diesem letzten Termin verlieren diese Banknoten j e d e n Wert und w e r d e n z u m Umtausche nicht mehr angenommen. Ferner wird erwähnt, daß die Einziehung dieser Banknoten wegen der verschiedenen Falsifikate, die im Verkehr sind, vorgenommen wurde. Falsifikate werden bei der Umwechslung natürlich nicht in Betracht kommen und zurückvehalten werden. Kaum ist diese Verordnung erschienen, finden sich schon Leute, die erzählen, weder die Post, noch die Banken nehmen mehr 5 Dinarnoten in Emp¬ fang so daß schon jetzt allenthalben Schwierig¬ keiten entstehen, indem niemand mehr die 5 Dinar¬ noten annehmen will. Demgegenüber konstatieren wir, daß sich das'Publikum und selbstverständlich auch die Institutionen und die Banken an die Weisungen zu halten haben, welche seitens des Fi¬ nanzministeriums in den Amtsblättern offiziell bekanntgegeben wurden. Niemand hat das Recht, die noch imVerkehrbefindlichen Noten zu 5 Dinaren zurückzuweisen, und müßten die Behörden das Publikum in solchen Fällen gegen Schikanen schützen. Stara cerkev. (Glockenspende aus Sis- sek.) Die Bahnbeamtestochter Frl. Maria Pelle¬ grini hat dem Glockenfonde unserer Pfarrkirche 400 K zukommen lassen. — (Gestorben) ist am 12. Jänner der ver¬ witwete Auszügler Matthias Kren aus Ort 20 im Alter von 85 Jahren. Seite 19. — (Trauung.) Am 23. Jänner haben Fr. Naglitsch aus Rain Nr. 7 und Josefa Pust aus Slovenska vas geheiratet. KoLarse. (Spende.) Der hiesigen freiwil¬ ligen Feuerwehr spendeten zu je 100 K die Herren Johann Meierle aus Durnpoch und I. Reischel aus Kočarje. Von nicht genannt sein Wollenden wurde eine Spende von insgesamt 166 X ent¬ gegengenommen. Allen Spendern wird der herz¬ lichste Dank ausgesprochen. Najndok. (Sammlung für Glocken.) Herr Josef Lackner aus Rajndol 31, derzeit in Cleveland Ohio 12645 Edmontoe Ave., hatte die Güte, Spenden für neue Glocken in unseren Kir¬ chen zu sammeln, die hiemit ausgewiesen werden. Es spendeten: Josef und Franziska Lackner aus Rajndol 3 Dollar; je 2 Dollar: Julie Lackner, Rosi Schemilsch, Julie Wittreich, John Lackner, Anton Turk, Sophie Gramer; je 1 Dollar: Josef Jonke, Lina Schleimer, Mary Floß, Josefa Ro- schitsch, John Griwitz, Sophie Roschitsch, Helena Pecek, Josefa Schuster, John Röthel, John Pertz, John Lackner, Leni Jonke, Josefa Lackner, John Schager, Josef Schager, Matthias Eppich, Frank Maußer, Frank Bockolt; je 50 Cent: Gertrud Kikel, Josef Kinkopf; zusammen 34 Dollar. Frl. Mitzi Jaklitsch aus Rajndol in Brooklyn 330 Macon Str. sammelte ebenfalls und fand folgende Spender: 3 Dollar Familie Simsam; 2 Dollar Mitzi Jaklitsch, Maria Sterbenz, Fa¬ milie Jaklüsch, Lina Jaklitsch; 1 Dollar Maria Schuster, Sophie Tramposch, Sophie Michitsch; zusammen 14 Dollar. Sammler Herr Georg Zekoll in Brooklyn: 3 Dollar: Herr und Frau Zekoll; 2 Dollar: John Zekoll, Jenny Kump geb. Schuster, Maria Sürge; 1 Dollar: Maria Materv geb. Zekoll, Julie Kroemer geb. Zekoll, Maria Amvdeo, John Wittine, Marie Stampfel, Anna Mille, Sophie > Hathway, Mavaline Wolf, Sophie Golleto geb. Schleimer, Margarethe Röthel; 50 Cent: Sophie Mille, Hermann Ramor; zusammen 20 Dollar. Sammler Herr Karl Schemitsch aus Rajndol Nr. 28 in Chicago: 5 Dollar: Karl Schemitsch, Josef Schemilsch, Franziska Wagner geb. Sto- nitsch; 2 Dollar: Maria Stonitsch, Josefa Lackner, Joses Lackner, Franz Knöspler, Rudols Schauer; 1 Dollar: Henry Lackner, Anna Lackner, Josef Kropf, Josefa Knöspler, Matthias Knöspler, John Krische; zusammen 31 Dollar. Herr Hans Lackner, Gastwirt in Rieg, spen¬ dete 300 X. Den eifrigen Sammlern und den opferwilligen Spendern sprechen das Pfarramt Mozelj und die Ortschaft Rajndol den schönsten Dank aus und wünschen ihnen allen: Bergck's Gottl Jerschiedenes. Statistik der Hastwirtschaften. Konzessionierte Gastgewerbe gab es im Jahre 1920 in Slowe¬ nien 6026. Davon wurden 570 für immer oder zeitlich entzogen, reu verliehen wurden 217. Nach dieser Statisti! kommt auf 185 Personen em Wirtshaus. An Bier wurden im Jahre ausge- trunken 170.000 kl, Wein 270.000 kl, Obstmost 73.664 kl, Bramuwein 4200 Kl. Die Gesamt¬ kosten für die Geiränke beliefen sich auf über 1405 Millionen Kronen. Durchschnittlich ent¬ fallen auf jeden Kops 49 Liter alkoholhältiger G nanke und das macht mindestens 1300 X aus. 1357 Personen wurden wegen Ueberlretung der geltenden Vorschriften zu insgesamt 121.335 X -und 633 Tagen Arrest bestraft. Die meisten Verurteilungen erfloss-n wegen Ausschreitungen betrunkener P Nonen und es wird da besonders bemerkt, daß unter diesen eine größere Anzahl von Frauem.Personen war. — Und da reden die Leute von schlechten Zeiten! Kßolerakeichen als Schwemefrrtter. In Sa- mara in Rußland spielte sich vor einiger Zeit ein großer Prozeß ab, über dessen Verlauf die bol¬ schewistischen „Jswestija" in Kasan berichten. „Die Leitung der staatlichen Schweinezüchterei in Busuluk war angeklagt, die Leichen der an Cholera, Typhus und an anderen Krankheiten Verstorbenen für — Futter verarbeitet zu haben. — Seit dem Juli 1921 luden die Sanitäre und Kirchhofsdiener in der Nacht die Leichen in der Schweinezüchterei ab, wobei sie für jede Ladung ein halbes Pfund Tabak erhielten. Die Leichen wurden gekocht und den Schweinen vorgeworfen. Seite 20. (Hottscheer Zeitung — Nr. 5 Jahrgangs. Die Administration sagte folgendes aus: Die Leichen sind nicht im rohen Zustande verbraucht worden, da aber für die Zuchteber die vorgesehene Ration zu wenig war (um so mehr, als die An¬ gestellten nur alle 24 Stunden einviertcl Pfund Brot erhielten, welches schlechter war, als das aus Schweinetrebern zubercitete), anderseits aber der Sowjet ein gesundes Aussehen der Schweine verlangte, so wurde gestattet, die Schweine mit gekochtem Aas zu füttern. Die Sowjetoertreter hatten dies mit den Worten genehmigt: „Füttert sie, Genossen, aber kocht das Aas ordentlich." Da die Arbeiter das frühere Schweinesutter fast selbst aufaßen, so war die Leitung der Züchtern gezwungen, die Leichen der Verstorbenen zu be¬ nutzen . . ." Das Gericht sprach die Angtklagten frei, nur der Leiter wurde zu drei Monaten Ge¬ fängnis verurteilt. Der Kauptmann von Köpenick gestorben. Der Hauptmann von Köpenick ist, einundsiebzig¬ jährig, gestorben. In einem kleinen Städtchen im Luxemburgischen, wo er sich ansässig gemacht und seit langen Jahren gelebt hatte. Beinahe unglaub¬ lich kommt es einem vor, daß es wirklich nicht mehr als fünfzehn Jahre her ist, seitdem Köpenick ' zum Wahrzeichen wurde und der Name dieses kleinen märkischen Städtchens für alle Ewigkeit verurteilr und verdammt scheint, in einem Atemzug mit Schilda genannt zu werden. All das dank dem Geniestreich des Schusters Voigt, eines damals schon gealterten, kahlköpfigen, klapprigen Zucht¬ häuslers, der seinen hageren Leib in eine ver¬ schlissene Hauptmannsuniform gesteckt, eine Pa¬ trouille, die ihm in den Weg gelaufen war, einfach unter sein Kommando genommen, das Rathaus von Köpenick besetzt und die Stadtkasse ausge¬ plündert hatte. Dann war er mit seiner reichen Beute verschwunden, um erst nach langem Suchen dingfest gemacht zu werden. MatuLen- und Marktbericht. Valuten: Zagreb 30. Jänner. Lire 13'50, Dollar 300—, Deutsche Mark 155, Ungarische Krone 45'50. Mastvieh 25 — 28, Halbmastvieh 20—22, Jungvieh 18—20. — Heu 6'50—7. Derjenige, der Samstag Nacht die in der Küche des Hotels Stadt Triest abhanden gekommene Wetzöoa (Skunks) an sich genommen hat, möge dieselbe der Eigentümerin (Gottschee Nr. 93, 2. Stock) zurückstellen, widrigenfalls polizeiliche Anzeige erfolgt, da sich Zeuge gemeldet hat. Nsis Wä llsksr ist in größerer Menge eingelangt und wird zum billigsten Tagespreise abgegeben. Allstem. Einkaufsverein KoLevje. Freiwillige Aeuerwehr in Sakkavas. Einladung zu dem am 12. Kebruar r. Ii. im Hasthause des Kerru Anton Wizijak (norm. Anton Kresse) stattfindenden Uränrcken. Aür gute Speisen »nd Getränke wird Kestens gesorgt. Hintritt: Aür die Werson 1 Din. Beginn: 2 Nhr nach«. Um zahlreichen Besuch bittet der WeHrausschuß. v-svi-sv-sv-sv-s s-siv-sis-ser-siv-s Einladung. Sonntag den 12. Keber 1922 im Gasthaus- des Kerru Kranz König Hlr 3S in Atttag Feuerwehr-Ball. Beginn um 2 nachmittags. - Hintritt für die Werson l> Kronen, Mitglieder frei. Alle guten'-Freunde werden hiezu höflichst eingeladen. Das Wehrkomrnando. Wiener Versicherungsgesellschaft in Wien. Wir beehren uns mitzuteilen, daß wir unser gesamtes Portseuille aus dem Gebiete des Königreiches SHS der heimischen lit. „Kerceg-Mosna" Landesverstcherungs- anstalt, Zentrale Sarajevo, übergeben haben. Indem wir unseren werten Parteien für das uns durch viele Jahre entgegengebrachle geschätzte Vertrauen bestens^danken, bitten wir sie, dasselbe ungeschmälert aus die heimische „Hereeg-Bosna" Landesversicherungs- anstalt zu übertragen. Wiener Jerfichernngsgesellschast. „Herceg Ossna" Landesverflche- rungsanstalt, Zentrale Sarajevo Filialen: Zagreb, Wjek, Novisad, isti. Leickerek. Mit Berufung auf obige Verlautbarung der löblichen Wiener Versicherungsgesellschaft in Wien beehren wir uns, unseren p. t. Parteien die Uebernahme des hierlän¬ dischen Portfeuilles dieser Gesellschaft mit der höflichen Mitteilung anzuzeigen, daß wir bestrebt sein werden, die an unsere Gesellschaft vertrauensvoll zu richtenden Ver¬ sicherungsaufträge prompt und zur Zufriedenheit zu er- ledigen und eintretende Schäden auf das kulanteste zu liquidieren. Wir empfehlen uns gleichzeitig zur Versicherung gegen Brand-, Hagel-, Unfall-, Glas-, Transport-, Einbruch-, Haftpflicht-, und Valoren-Schäden, wie auch in Lebens-, Aussteuer- und Renten-Versicherungen zu den mäßigsten Prämien und kouveuabelsten Bedingungen. „Kerreg-Aosna" Ländesvcrstcherungsanstalt. Verantwortiilber Schr'itleüer C. Erker - 'deransveder und Uerlwer „G ttscheer Bauernrartsi" Bucbdruckerei Joiet Pavlice? m »Kowch-e MM MUMM KO H ^8be8l8ckiefer, üa8 be8te Mittel kür Deckung cler väeker un6 dauern. - Fabrik in Karlovae (Kroatien). ttsuplverlrelunx kür Slowenien: fnsn- Mosle, p. Lii-ovrrivs, Loi'enZsko. Lanmeister, vntsrnostmsr, vaostäooster nnä alle, äie ein §nt ssoäoosttos vnest staben wollen, ssosiostort ssksson Losson, Rassel, 8ostnee, Lranä nnä 8tnrnnv1nä, verlanssk Otkerte. 5-4 Wenn Sie Aut ii. billiz einksuken wollen, dann bitte, bemühen Sie sich freundlichst in mein Geschäft. Sie finden bei mir: Kerren- I""—" , u. Damenkkeiderstoffe, Bar¬ chente, Kottone, Blaudrucke, Grsorte, Leinwand, Bett¬ zeuge, Küte, Schuhe, Ga¬ lanterie-, Kurz- und Wirk¬ waren jeder Art und in bester Guakität, sowie sämtliche Spezereiartikek, Maismehl, Weizenmehl, Wolenta, Kleie, Meis, Zucker, Kaffee, Lee usw. Sämtliche Zugehöre für Schneider und Näherinnen. Wiederverkäufe! .. verlangt von mir Wreise! I—, Für beste und reellste Bedienung wird garantiert! MK sirene Semizcdwarenftantllung in Hocevjr. Lehrjunge aus besserem Hause, mit guter Schulbildung, wird auf- ge wmmen bei der Firma Hajetan Murko, Muj, Slo¬ venski trg Nr. 4. '4—4 12 Kichenltöcke zwei Meter lang, für Zäune geeignet, werden gegen Brennholz umgetauscht, ^bortckünsser gegen Verabre¬ dung. Auskunft erteilt Herr Robert Braune. Mkcbm --- sialenckr 1922. ?rei8 20 K, per ?08t 22 K. 2u staden : vuckstancklunss iU. Kom, Konsumverein unck in cker kucstckruclcerei. 0—- - Ln Al-08-ttancilunLs in Kočevje otksrisrt rn Passes-Rn ssrospreisen: IVel^enmestl Xr. 0 „ „ 1 2 Lrotmestl ,, 5 IVeirenstleie 'AleirenssrieL ^ntterrnestl Lustnrn^ Lnstnrnr:inestl . Lnstnrnristleie . Rater .... vontsostes 8alr . IVürtolrnoster Vie Rreise versieben »lost per 8aost- abnastine. AukträssS berrv. Lestellnn- ssen weräen anost bei 1. Laster in Loöevje 84 entssössenssenommen. o— » » , 8 F V I Einlagenstand Ende Dezember 1918: WWW ÜU M KMiS sMk Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. allen Jahrmarkttagen von 9 bis 11 Uhr vormittags.