Nr. 1U4 Vl«numefall«n«vr«<«: Dm ilx.nptoil ganzl. N. ll, halbj N. ü«>. Mr bi« Zxftcl'.«!!, V hnlbj. ft. ? 50 Samstag, 25. August. 4 Ztilen » »,,, ,l5tne pi. Zell« « t».; bel «lt«e, Vleb«hol»nge» p». Z«>le » fl. ld?7 Amtlicher Theil. 3e. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung von, 18. August d. I. dem Schornsteinfeger Joseph Bianchi in Wien in Anerlen« nung scineS verdienstlichen Wirkens das goldene Ver-dlenstlreuz allergniidigst zu verleihen geruht. «m 23. August 1877 wurde in der l. l. Hof- Nllb Stalls' druckerei iu Nie» das XXVII. Stllcl be« Reichsgrsehblalle«. vor« liiufig blo« iu der deuischen Ausgabe, ausgegeben und versendet Dasselbe enihlllt unter Nr. 73 die Verordnung des Ministeriums sllr Lulln« u»d Unterricht vom 31. I»li 1877. betreffend das Statut fllr die Kunstschule in »lala»; Nr. 74 die Nuudmachmlg dc« HaudelsnmuNerium« vom 10./lugnst 1ft77. dtlrefflüd die Nbäodcsung einigcr Vestimmungeu der 2u!,ccssionsurln»de siir die niedtiüfterrcichischcn Sltdwrss» bahnen vom 3. Novembn 1874 p6 ganz allein. Mein Zitl war Paris, mein Zweck die Ablieferung eines sehr wtvlhvolltn VrillanlringcS, den mein Vater, ein Lon> do»cr Juwelier, seinem Agenten sandle. „Die Brillan» le>, gelten unler Brüdern ihre fünfhundert Pfund", be> werkle Papa, „und somit, Ned, verlasse ich mich auf deine besondere Sorgfalt; verliere den Rl>,g ja nicht und achte wohl darauf, daß tm nicht besiohlen wirst." Ich lächelte ironisch ob dieser weisen ^ehre, dem, ich vollendete damals gerade mein cinundzwanzigsteS LebenS» jähr, und Papa hatte also lein Recht, mich in solcher Weise zu schulmeistern. Der Ring wanderte in meine inwendige Westen, lasche, und von Zeit zu Zeit versicherte ich mich seines Vorhandenseins. Al» ich mein: erste Zigarre zu Ende «eraucht und die Morgenzeitimg durchblättert halle, fiel es mir ein. den Ring nochmals zu besichtigen. Ich that l« damit nichts Unrechtes. Ich zog das Etui hervor und ^l'Me es. Meine Augen waren geblendet von dem ck ,^" Klelrod« in seinem purpurnen Gammlnest. ?!''' "^r lönnte wol der Versuchung widcrslehei,, einen u ckll.5l,3 r"""f dem einen Finger, dann auf dema«dt,n, l"i"«ßl,y jaß er auf meinem Milltlft"gtr so gut, als sorge um das Wohl dieses Landes erkennen wir in diesen Beschlüssen Eurer Majestät, mittelst welcher Eure Majestät für uns die erste und unentbehrliche Bedingung der nationalen Entwicklung wieder herzustellen und uns durch die Pflege der Muttersprache ein weileS Feld der Ausbildung zu eröffnen geruhten. Eurer Majestät verdanken wir die Wiederherstel-lung unserer Sprache im Rathe des Landes, in den Gerichten und Schnlen. die Gründung eines höchsten wissenschaftllchen Institutes, welche Eurer Majestät Namen den denkwürdigen Gründern der ältesten Universität Po-lcns anreiht. Unsere Dankbarkeit für den allerdurchlauchtigsten Spender drr Freiheiten „nd für den Verbreiter der Aufklärung ist um jo lebhafter, als von allen polnischen Landcsthcilen insgesammt blos einzig und allein unser unter dem wohlthätigen Szepter Eurer kaiserlichen und königlichen Apostolischen Majestät befindliches Land sich des sicheren Gebrauchs der für die Menschheit theuersten Schätze, nämlich des Glaubens, der Nationalität u»d der Aufklärung, erfreut. Vertrauend auf die Weisheit und Gnade unseres Monarchen, haben die früheren Landtage offen die fer-neren Bedürfnisse und Wünsche des LandeS ausgesprochen. Die Grundtendenz der zum Ausdrucke gebrachten Wünsche war stetS: Erweiterung der Landcsautonomie im legislativen und administrativen Wirkungskreise, und ihre Grundlage bildete die von den übrigen Kronländern vollständig abgesonderte Stellung diese« LandeS in Hinsicht seiner historischen Vergangenheit in nationaler, socialer und voltswirthschaftlicher Beziehung. Diese Eigenthum, lichleilen erforderten nothwendig cine AusnahmsslcUung Gallziens in der Monarchie. Wir habcn noch immer nicht verschmerzt, baß wichtige, den Landtagen durch die Verfassungsgesetzc ein. geräumte Prärogative, welche die politische Indioidua« lität dieses Landes kennzeichneten, dieser Körpcrjchafl durch neuere Gesetze wieder entzogen wurden. Es be» unruhigen uns Zeichen des unbegrimdelen UrbelwollenS in drn für unser Land vitalsten Angelegei.hcilrn und Institutionen, welche Anzeichen die gütige Fürsorge des Monarchen nicht immer abzuwenden im stände ist. Wir schöpfen jedoch aus den vom Throne herab schon zu wiederholten malen ausgesprochenen Worten die Zu verficht, es werde die Zeit kommen, in welcher den, Landlaac und den Landrftuchörden ein solcher Wirkung«, kreis zuerkannt werden dürfte, welchen Oalizien für diese mit Rücksicht auf das Landeswohl und das damit ver. bundene Gcsammtwohl des Reiches verlangte und immer verlangen wird. Die Wünsche des Landes und dessen Bedürfnisse legen wir jrtzt nicht in genau präcisierter Form dar, well es nicht an der Zeit ist, innere Streitigkeiten zu ob er für diesen eigens angefertigt worden wäre. Nun begann ich zu überlegen, ob e« denn überhaupt für einen Ring ein sichereres Plätzchen geben lönnle, als meinen Finger? Er war da viel sicherer als in meiner Tasche, denn ich brauchte nur meine Handschuhe anzubehalten, und leine Seele wußte dam, etwas davon. Ich ließ also den Ring am Finger, bewunderte in der Sonne die vielfarbige» Strahlen der Steine, dachte über dle Größe der Hand nach. welche dieser Ring zieren sollte, und wünschte, es wäre die mcinige. Bevor der Zug hielt, zog ich meine Handschuhe an. Eine Viertelstunde später dampften wir bereits lustig auS dem Hufen von Dover. Ich fand nicht mehr als ein Dutzend Passagiere an Bord; das Wetter war zwar nicht unfreundlich, aber die See ging hoch genug, um schwachen Seefahrern die Reise zu verleiden. Damm waren blos e schön sie zu danken verstand. Sle nipple an dim Gläschen, wie ein Kolibri es thun würde, wenn dieser Vogel überhaupt Vrannt. wein tränke. „Ich hoffe, Mademoiselle wird sich nun ein wenig gestürlt fühlen", wagte ich zu bemerken. „Dank Ihrer Bereitwilligkeit, Monsieur, gewiß. Ich bin jedoch nicht Mademoiselle; ich bin Madame; ich bin — Wilwe." Sie preßte ihr Taschentuch an ihre Augen, als sie so sprach. Wie ilileresfanl, nein, wie rührend war die« einfache Geständnis! Da« war also die ln ihrem Blick entdeckte Trauer! Welche Olückjelinlell würe e« für mich. der Tröster sein zu dürfen! Ein Ftldstuhl stand ln der Nähe. Ich versuchte ihn herbcizuziehen und mich darauf niederzulassen, was m r endlich auch gelang, nachdem ich bei der mir angebornen Schüchternheit zweimal errölhcle und eben so oft erblaßte. Madame schien gar nicht beleidigt, und bald befanden wir uns im lebhaftesten Gespräch. Sie erzählte, blos drei T2g ein London verweilt zu huben, wo sie mit Gir Henry i^ih EoanS den Nachlaß ihre« Mal'ncS ,u ordnen hatte. Nun lehre sil wieder in die «bge,chlosse"he.iHt Weiterreisen, da sie ""« ', ^h,r eine» kleinen Einkauf zu besorgen h^e, ^'^ ^ an. lieber den Abtndz,,« benutzen. , A"^ff.r.herzigltit aus. deres plauderte sie ml. reizendster ^ v 1590 er möge unserem allerdurchlauchtigsten und allergnü« digften Kaiser und König stets mit seinem allmächtigen und heiligen Schutze beistehen." Die Situation in Konstantinopel. Die Lage ist, vom militärischen Gesichtspunkte be» trachtet, unverändert. Die Gerüchle, welche zu Ende der abgelaufenen Woche über eine Niederlage Osman Pascha's kursierten, wurden offiziell dementiert, was die sehr allar» mierte türkische Bevölkerung wieder beruhigte. Es M heute erwiesen, daß seit dem fruchtlosen Angriffe der Russen auf Lowaz nichts Ernstliches weder von der einen noch der anderen Seile unternommen wurde; die Rus« sen erwarten eben ihre Verstärkungen, die Türken aber führen Bewegungen aus in der Absicht, die russischen Linien anzugreifen, bevor diese Verstärkungen «intrtffen. Fast täglich versammeln sich die Minister und die Generale, welche den besonderen Rath für Kriegsangele-yenheilen bilden, im Seraslierale, zumeist unter dem Vorsitze des Sultans. In einem dieser Conseils wurde beschlossen, daß Suleiman Pascha seine Offeusiobewegung zur Ueberschreitung des Balkans und zur Vereinigung mit Mchemed Ali Pascha beginnen solle. Der Beschluß wurde am verflossenen Freitag gefaßt, und das Telegramm des Sultans, welches Suleiman Pascha die bezügliche Ordre ertheilte, ist von der Sophlen-Moschee datiert, woselbst der Großherr sich anläßlich der Ceremonie des Selamlil befand. Nach Erhalt des Befehles setzte sich Suleiman Pascha an der Spitze seiner Truppen in Be» wegung, die sich, dem Vernehmen nach, auf 70,000 Mann belaufen sollen. Er rückt durch die Drfilsen von Hain.Boughaz und Kirdllsch vor, ohne auf den Feind zu treffen, der sich gegen Tirnowa zurückgezogen hat. Ohne den Regen und dc>S Unwetter der letzten Tage wäre die Armee Suleiman Pascha's bereit« in Osman Bazar eingetroffen. Diesseits des Balkans — meldet die „Pol. Korr." au« Konftantinopel vom 15. August — ist General Schalir Pascha mit hinreichenden Streitlräflen zurück» geblieben, um die Russen zu beobachten, die nur noch den SHiplapaß halten, nachdem sie alle von ihnen im Thale von Adrianopel und am Fuße des Balkan« oc-cupierten Ortschaften kampflos oder nach vorausgegan. genem Kampfe wieder geräumt haben. Die Division Schalir Pascha's zählt derzeit 15- bis 20,000 Mann; bald aber wird dieselbe die Stärke eines bedeutenden Armeecorps erreichen. Ihr Effectiostand wird auf 50,000 Mann gebracht werden. Von Konstantinopel gehen lag. luglich Verstärkungen ab. Alle Mustehafiz und Frelwil. ligen, die in großer Zahl au« Kleinasien eintreffen, wer. den nach Adrianopel und von dort nach Ieni Saghra dirigiert, nachdem sie bloß durch einige Tage in Kon-ftantinopel einererciert worden. Die Zuzüge langen un. ausgesetzt ein. Man möchte sagen, daß die türkischen Soldaten aus der Erde hervorkommen. Im Hafen kann man jeden Morgen zwei, drei, zuweilen auch vier bis fünf mit Rekruten oder Baschl-Vozuls vollgepfropfte Transportschiffe sehen, die ihre Ladung eilends ans Land setzen, um von der Küste des Marmara'Meeres und aus dem Archipel neue Truppenladungen zu holen. Die Leichtigkeit, mit welcher die Mobilisierung vor sich geh», seht auch jedermann in Erstaunen. Der Schrecken und die Panik, von welcher die Be» völterung Konstantinopels während der lehlen Wochen befallen worden war, beginnen zu weichen. Der Rück» zug der Russen von der Route nach Adrianopel hat die E« lag für mich lein Grund vor, nicht auch erst mit dem Abendzuge weiterzureisen — falls sie dazu cinwil-liae. Als ich eine ähnliche Bemerkung fallen lleß, wider, sprach sie nicht, ja sie gestand plötzlich, daß sie gerne in Gesellschaft sei, dann sah sie mich an — und dann, — nun, ich könnte darauf schwören, daß sie dann leicht er. röchele. Ich wußte genug. Ich theilte ihr gesprächsweise mit, daß ich nach Paris reise, verschwieg selbstverständlich meine Angelegenheit betreffs des Ringes, den sie auch nicht bemerkt haben konnte, well ich meine Hand» schuhe noch von Dover her anhatte. Eine Weile später befanden wir un« in Calais. Als wir landeten, gestund Madame, hunqrig zu sein, und ließ mich merken, daß ein gutes Frühstück der beste Anfang unseres Programmes wäre. Während sie also ihre Geschäfte besorgte, nahm ich einen Wagen und fuhr inS Hotel Dessin. Eine halbe Stunde später langt« Madame an. Da man in Handschuhen doch nicht recht frühstücken kann, sa drängle sich mir nun d!e Frage auf: Behältst du den Ring am Finger, oder least du ihn wieder hübsch in das Etui? Wenn ihr je über ein menschliches Wesen in seinem einundzwanzigsten Leben«, jähre nachgedacht habt, namentlich wenn eine schöne Frau dabei im Spiele ist. so werdet ihr wol meinen Entschluß schon errathen haben. Madame versuche diiS und jenes, aß jedoch laum so viel, als ein Sperling zum Frühstück benölhigt. Wie schnell, wie angenehm verrann die Zeit! Als der Tisch aufgeräumt war und wir allein blieben, fragte Madame, ob ich rauche. „Leider mehr, als mir zuträglich ist", erwiderte ich. «Nun, dann rauchen Tie, ich bilie Sie darum. Ich sehe e« gerne, wenn Herren rauchen." Ich Türken beruhigt, deren drohende Haltung den Christen thatsächlich Besorgnisse einflößen mußte. Heute zeigen sich die Türken weniger mißtrauisch oder feindselig gegen Griechen oder Armenier; sie sind nur gegen die Bulgaren aufgebracht, für die e« in Hin-lunft weder Gnade noch Erbarmen geben wird. Somit herrscht hier die vollständigste Ruhe, und dieser Zustand wird so lanae währen, als die militärische Situation der Türlen sich nicht verschlimmern wird. Niemand aber vermag zu sagen, was geschehen wird, wenn die Türlen besiegt werden und ihre Herrschaft in der europäischen Türlel bedroht sehen sollten. Der Finanzmlnister trifft seine Dispositionen zur Durchführung deS Zwangsanltihe Gesetzes. Das von beiden Kammern votierte Budget hat die Sanction des Sultans erhalten und ist vom „Amlsblatte" publiciert worden. Die regelmäßigen Ausgaben sind mit 29.470,990, die Einnahmen mit 19.725,345 L. T. veranschlagt. DaS Deficit von 9.745.645 L. T. wlrd durch die Ver« lagung der Zahlung der Interessen und Amorlisierungs. quolen der äußeren Anlehen (jene vom Jahre 1855 aus» genommen) beseitigt. Die außerordentlichen Ausgaben be» laufen sich auf 16.232.785 L. T. Diese NuSnaben werden bedeckt: 1.) durch den aus dem Ordinarium durch Nichtzahlung der Zinsen und Amortisationen resultieren, den Ueberschuß; 2.) durch daS Ergebnis der internen Zwangsanleihe; 3.) durch Perdoppelung der Hammel» steuer, die bereits seit zwei Monaten platzaegriffen hat. Die Haltung Serbiens beginnt die Pforte lebhaft zu beschäftigen. Trotz der wiederholten beruhigenden Versicherungen des serbischen Agenten Kristiö macht man sich doch gefaßt, die Feindseligkeiten von serbischer Seite jeden Augenblick beginnen zu sehen, besonders seitdem man sich hier einbildet, daß die europäische Constellation in neuester Zeit sich insoweit anders gestaltet habe. als Serbien zu einer Action freiere Hand als noch vor Wochen zu haben wähnt. Die ottomanische Regierung wird sich Serbien gegenüber auf einen Defensivkrieg beschränken, welchen sie mit del» Streitlräflm führen zu können hofft, über die sie in Nisch und Kurschmnle derzeit verfügt. Das an oem letztgenannten Orte lagernde ArmeecorpS hat erst jüngst einige Verstärkungen erhalten, weitere werden morgen abgehen. Das 6. Armeecorps ist aus Bagdad nach Konstantinopel berufen worden. Dieses Corps, welches effec» tiv 35.000 Manu aller Waffengattungen zählt, dürfte durch das Euphratthal in etwas mehr als einem Wonat hier einlangen. In Bagdad und Mesopotamien wird die reguläre Armee durch eine Nalionalmiliz ersetzt werlien, deren Organisierung die Behörden bereits in Angriff genommen haben. Aus dem Vatican. Dem Herkommen gemäß wird Se. Heiligkeit in der zweiten Hälfte des September ein Consistorium abhalten, in welchem er nebst der Präconisierung einiger Bischöfe an Stelle des verstorbenen Kardinals De-Angelis den Kardinal Pecci, Erzbischof von Peruggia. zum Ca-merlcngo proklamieren wird. Der Kardinal'Camerlengo der Kirche ist gewissermaßen der Chef der Executio Gewalt während der Sedisvacanz und somit einer der bedeutendsten Persönlichleiten des päpstlichen Hofes. Mon-signor Pecci selbst ist einer der vier Kardinäle, welche die öffentliche Stimme als diejenigen bezeichnet, welche die meiste Aussicht auf die Nachfolgerschaft Pins IX. haben. Weil schon hier von der bevorstehenden Wieder« besetzung dieses hochwichtigen Postens die Rede ist. sei auch der fortwährend in Umlauf gesetzte» Gerüchte, welche Pius IX. insinuieren, dem heiligen Collegium seinen Nachfolger persönlich bereilS designiert zu haben, wie nicht minder der Versionen gedacht, welche behaupten, daß die künftige Papstwahl unmittelbar nach dem Ableben Plus IX.. noch vor dem Eintreffen der ausländischen Kardinäle, stattfinden werde, sowie daß die in Rom domicilierenden Kardinäle, unzufrieden mit der angeblichen Designierung seines Nachfolgers seitens des regierenden Papstes, geheim vorbereitende Wahlversammlungen halten. Demgegenüber genügt — meint der Berichterstatter der „Pol. Korr." in einem an letztere ans Rom vom 19. August gerichteten Schreiben, ^-die unanfechtbare Thatsache anzuführen, daß seit der Besetzung Roms durch die Italiener eine Bulle odrr geheimes Brcve bezüglich des künftigen Conclaves eri< stiert, wodurch das Kardinalscollegium ermächtigt wird, unwesentliche Bestimmungen des traditionellen Ccremo-niells nach Umständen zu modificienn oder qanz aus^l« heben. Diese Bulle, welche erst nach dem Ableben des heiligen Vaters vom Camerlengo dem Kardmalcollcgium notificicrt werden soll. wird in einem ve>siegelten Ei« borium der Haustapelle Sr. Heiligkeit aufbewahrt. Rumäniens Lage. Die rumänischen Zustünde fangen an eine für las Land sehr ernste Wenduug zu nehmen. Die Frage, ob die ganze rumänische Armee demnächst über die Do> au gehen werde, schtint ihrer Lösung ganz nahe gerückt zu sein. Die Lage im Lande sllbst ist eine lieferilste. Man frägt sich, womit die Kosten dieses zwecklosen Feldzuics gedeckt werden sollen. Der Handel liegt darnieder, die sehr ausgiebige Ernte findet leinen Abfluß, da die Rus' sen die Dona» nerjperrt haben und nicht abzusehln ist, wann sie dem Handel wieder wird eröffnet werden lön» nen. Begreiflicherweise gchcn die Steuern und die anderen Slaatseinlünfie, welche hier zu Lande beinahe aus» schließlich von der Airilullur abhängen, schwer ein. Die Acmec ltldet llvtz aller Rcqulsi'ionen doch am Nothwendigsten Mangel. Bis jetzt ist dieselbe guten Muthes, aber es ist fraglich, ob sit den Strapazen eines unter so mißlichen Verhältnissen unternommenen Fcld>u^es ge,-»achsen sein werde, ohne »ach den ersten Zusammen-slüßen den moralischen Halt zu verlieren. DieReailrunq fühlt, daß sie eine enooue Verantwortlichkeit auf sich geladen hat, und spricht man auch schon von der bevor-stehenden Cinberufuna der klammern, welchen drei st'«» gen, und zwar: I.) die offensive Cooperation der Armee und die Gedingungen, unter welchen dieselbe statlfindet (die russisch-rumänische Convention wurde angeblich unter für Rumänien sehr günstigen Bedingungen befiel' lio abgeschlossen); 2.) das Resultat der Mission Kcgol« nilscheanu's nach Wien; 3.) die Emission des Papicr« geldes — unterbreitet werden sollen. Finanziell ist dss Land auf viele Jahre ruiniert. Außer dem unausbleiblichen Anlehen (Hypothekar Anleihe zur Garantie des Papiergelde«) wird nach dem Frieden die Abrechnung der Requisitionen ein hübsches SüM«»' chen repräsentieren. Man sagt, daß der betreffende lßt-a»u Warum schlief ich so langt? Welche Meinung mußte ' von mir haben! Ich klingelte ungestüm, der sseUll kam mit einer Kerze. ..Wo ist Madame?" f"^e ,^ „Madame ging vor ungefähr drei Stunden aus ' dem Bemerken, sie werde bald wiederkehren. Aus le> Fall, sagte sie. möge man inzwischen ihren V^lder I ren. da er während der Ueberfahrt stark an ^ee"« heit litt. ..Madame", setzte er hinzu, „ist bls pv nicht zurückgelehrt." . _ .,^«l- Seit drei Stunden fort! Ihr Bruder! Seelran^ heit! Was sollte das alles bedeuten? Ich warf " ^ größter Verwirrung aufs Sopha. Zufällig P"V < den Arm gegen das Etui in meiner Tasche, und ui"^ türlich warf ich einen Blick auf meinen Finger. Ring war verschwunden. Ich durchschaute nun 159l ikranlen berechnen. Dazu lommen noch die indirekten Verluste an Arbeitskraft, welche die Agrikultur und der Handel erleiden. Nach allem steht man, daß der Einsah Rumäniens im Verhältnis zu seinen Mitteln lein gerln. ger ist. Natürlicherweise drängt sich jedem die Frage auf: auf welchen Ersatz kann man im Falle eines glücklichen Aueganges hoffen? In der Unmöglichkeit, diese Frage halbwegs ermuthigend beantworten zu können, liegt die ungeheuere Verantwortlichkeit der Regierung, welche dies» mal unvermeidlich theilwelse auch auf den Fürsten fällt. Wenn aber gar unglückliche KriegSereignisse eintreten sollten, vo« welchen die Armee einschneidender berührt werden sollte, dann ist es gar nicht abzusehen, von wie weitreichenden Folgen dies für das Land begleitet sein wurde. Die Stellung des Fürsten würde eine sehr schwie. rige werden und seine momentane Popularität tonnte sich sehr leicht in eine stark manifestierte Antipathie verwandeln, und dies umsomehr, als er mit der conservative« Partei, welche im Lande sehr einflußreich ist, in wenig rücksichtsvoller Weise umgegangen ist. Aus diesem Grunde sind hier auch alle Augen nach Belgrad gerichtet. Man möchte durch die Intervention Serbiens noch eine nachträgliche Entschuldigung für die kriegerische Politik Rumäniens erlangen. Auch in militärischer Hinsicht würden die jetzigen Verhältnisse auf dem Kriegsschau -Platze einer serbischen Betheiligung am Kriege eine grö, ßere Vedeutung verleihen. Der russische Truppendurchzug dauert ungeschwächt fort. Auf der Bahn passieren jetzt Abtheilungen der russischen Grenaoier«Dioisionen; die Kavallerie geht durch Folschani. Die Nachricht von der Besetzung von Küslendsche durch die Türken ist falsch. Küslendsche ist von den Russen sehr stark befestigt und mit schweren Festung«» geschützen armiert worden. In der Dobrudscha treffen zahlreiche Verstärkungen für das Corps deS Generals Zimmerman« ein. Die telegrafische Verbindung zwischen Küstendsche und Tschernawoda ist unterbrochen. Bei dem Dorfe TuSla, drei Stunden von Tschernawoda entfernt, campieren 5000 Mann egyptlscher Infantile. Die Russen treffen in ganz Rumänien Vorkehrungen für einen Wlnlerfeldzua. Es werden Eontracte auf Lieferung von großen Massen von Heizmaterial, Schlacht, vleh und anderweitigen Lebensmitteln abgeschlossen und Magazine in Turn-Scoerin, Simniza und Turnu»Magu« relll gemiethet. Politische Uebersicht. Laibsch, 24. August. Die todte Saison naht bereits ihrem Ende, die unterbrochenen Arbeiten auf allen Gebieten des öffent» lichen Lebens werden allmälig wieder aufgenommen; dies ist zunächst auf parlamentarischem Gebiete der Fall. Während hüben wie drüben die Vorbereitungen zur par» lamentarlschen Campagne mit großem Eifer betrieben werden, lagen in Lemberg die galizischen Landboten. Der in unserem heute erschienenen Blatte veröffentlichte, dem Hause eingebrachte Adreßentwurf wurde infolge elneö Beschlusses, welchen der polnische LandlagSllub am 22. d. abends faßte, wieder an die Adreßlommission zurückgeleitet, damit dieselbe die Adresse mit zwei Amende, ments ergänze, durch welche die ganze Adresse auf den Kopf gestellt wird. Das eine Amendement pcrhorresciert die Allianz mit Rußland, also das Drei.Kalser.Bülwnis, Ich war auf schändliche Weise von einer ganz gewöhn« lichen Hochstaplerin beschwindelt worden. Bereits am nächsten Morgeu um 9 Uhr stand vor meinem Vater eine traurige, elende, schlotternde Gestalt. Das war ich. Ich erzählte den Hergang der Sache und konnte Thränen der Beschämung nicht zurück« halten. Papa hörte mich neugierig und mit höhnischem Lächeln an. Als ich meine Geschichte beendet hatte, ging er in sein Bureau und öffnete einen Kasten. „Beruhige dich, Ned," sagte er, „hier ist der Ring unversehrt wieder." Ich starrte ihn mit offenem Munde an. „Als Madame im Besitze des Ringes dich schlafend zurückließ, hatte sie gerade noch Zelt, das nach Dover abfahrende Dampfs boot zu benutzen, und so war dieser Ring noch gestern abends vor zehn Uhr in meinem Besitze." „Aber", stam» melte ich, „ich verstehe nicht, warum sie den Ring gerade Ihnen zurückstellte?" „Sie war für diesen Dienst bezahlt, da ich sie durch Vermittlung der Sichcrhelts. office engagierte. Madame ist keine Diebin, sie ist eiue DiebSfimgerm. Master Ned", fuhr er in strengem Tone fort, „Sie waren in letzter Zeit so voll von Selbstüberhebung, Sie hatten von Ihren Fähigkeiten eine so hohe Meinung, daß ich es für angezeigt hielt, Sie gelegentlich eines Besseren zu belehren. Ich hoffe, daß du nun überzeugt sein wirst, daß rs auf dieser Welt noch ebenso gescheidtc, wenn nicht gcscheldtere Leute s'vt, als ein gewisses Herrchen von 21 Jahren. Wirst du «ms diesem Vorfall Nutzen ziehen, so war mein Geld »ut verwendet." Eiue Stunde später fragte ich kleinlaut, ov es nicht gewagt war. solche Versuche mit einem nmge im Werthe vou fünfhundert Pfund anzustellen, in. , ?" ^o". sagte Papa, ,halie deinen Vater ja M^> ,? Gelbschnabel, die Brillanten waren echte -j Glaslmitation." (Tr. Ztg.) jenes Bündnis, dem Oesterreich es zu verdanken hat, daß die Orientlrisis, welche vor einigen Jahren noch jeder Politiker in Europa als eine Krisis auf Leben und Tod für Ocstcrreich'Ungarn anzusehen gewohnt war. an uns vorübergeht, ohne daß wir bisher einen Mann mobil machen mußten, während unsere üußere Machtstellung sich in augenfälligster Weise gebessert hat. Das zweite «mendemcnt besagt, daß das Wohl der Monarchie sowie der Friede Europa's das Wiederaufleben PolenS erheischen. Der erste Entwurf, so sagt die „Presse", war ihnen zu klug, zu umsichtig; er entsprach zu sehr der htillichen Stellung, in welcher sich die Polen Galizicns befinden; er war zu sehr im Einklänge mit ihren wirk» lichcn Interessen, er nahm mit zu viel Umsicht und diplomatischer Schlauheit Rücksicht auf die gesammte europäische Lage und die Stellung unserer Monarchie zu derselben, er behandelte Galizicn und die polnische Nationalität in Galizien zu sehr als ein Bruchstück unseres Reiches, das orm Ganzen sich anbequemen und einfügen muß. Dagegen bäumt sich nun nachträglich das polnische Selbstgefühl auf und veranlaßt die nochmalige Zuweisung des Entwurfes an die Adreßlommission. Wahrhaftig, die Polen sind unberechenbar! Die Aussichten einer diplomatischen Vermitl. luna im neaenwärtiaen Stadium tes Orienlkriege« wer. den von den „Times" einer Erörterung unterzogen, die zu keinem vielversprechenden Ergebnisse gelangt. Da« Blatt constallert, daß die Bewegungen der gegnerischen Streitlräfle bisher noch leine wesentliche Veränderung in dln politischen Beziehungen Europa's bewirkt haben. „Ein Umschwung der europäischen Meinung ward in der Thal in höchst unerwarteter und kritischer Welse durch die russische Niederlage bei Plewna hervorgerufen, aber dieses Kapitel der Kriegsgeschichte ist zur Genüge aufgeklärt worden ... und nichts ist bisher auf beiden Seiten geschehen, was ein neues Element einführen könnte. . . . Die Haltung der neutralen Mächte dürfte in der That marcanter sein, wenn das kriegerische Schachbret thatsächlich, wie bis vor kurzem die Voraussicht war, Siegesgewißheit für die russische Armee anzeigte, »ber so lange die Gegner fortfahren, einander Schach zu vie-ten, werden die Mächte sich gern von allem anderen denn der Beobachtung des Spieles enthoben fühlen. Ueber die Rlisepläne des Fürsten Bismarck und den Zusammenhang seine« plötzlichen Erscheinens in Ver. lin mit d:r politischen Lage schwebt ein gewisses Gc. heimnls. Vemerlenswerlh ist jedenfalls, daß ber „Reichs, anzeiger" schon einen Tag nach seiner »ntunft die di. plomatische Action Deutschlands gegen die Psorte wegen der allerdings flagranten Verletzungen der Genfer Convention durch lhrz Truppen ankündigt, eine Action, zu wtlcher der Fürst auch die anderen Regierungen heran« ziehen wlll. Daß in derselben eine moralische Unter-stutzung des russischen Vorgehens liegt, steht außer Frage. Mll den ferneren diplomaiischen Schr'tlen Deutschland« in dieser Richtung stehen ohne Zweifel die Audienzen in Vezlehung, die der Kanzlcr in Vabelsberg beim Kaiser nimmt, und die Konferenzen, die er mit Vülow und Radowih pflegt. Von Berlin wird er sich, wie die „Prov. Korr." meldet, zunächst „zcht „ach Gastein, sondern in ein süddeutsches Bad begeben, und es sollen auch Ab« stecher nach Baiern und Baden in seinen Plänen liegen. Ueber die gegenwärtigen Beziehungen Rußlands zu Griechealand berichtet man dem ..Temps" aus Korfu vom 21.: »Der russische Gesandte in «then beantragte ein Schutz, und Trutzbündni«. Griechenland stellte als Bedingung im Falle des Sieges die vollständige Ein. verleibung ber Provinzen Salonlchl, Thessalien. Ianlna und der thrazischen Inseln; der russische Gesandte ent. gegnett. Rußland könne im voraus über solche Bedin« gungen nicht verhandeln, ohne die Slavenfreunde de« Reiches zu verletzen. Die Verhandlungen wurden hienach unterbrochen, dann aber wieder aufgenommen; Griechen» land blieb aber bisher bei seinen ersten Bedingungen." !nv hab«n tz» Alleihvckfte« V4jo>u in Schönbrun» zu nehmen gwcht. — (Gemsenjagd. Gesellschaft.) Die »»<» Louis und Julius Karolyi, Graf slubolf Wniilhet» u»d G«l Vela Szechenyi haben die Statuten zur Villnmg eine» GHell. schalt eingereicht, »elche die Erhaltung und Ktndnung der G««» senjagd zum Zwecke hat. Vorläufig besteht diese Gesellschaft nni aus den ern»ähnten viel Mitgliedern. Jedes MUgliel» h»l bei der Nufnahme 3000 ft, zu erlegen, »elche Gebür ab« erhöht »erden lann. Die Vesellschast lann nur «il Einwilligung sämmtlicher Mitglieder ausgelost wnden uuv Ms die« mcht ge» schieht, s« ist jene« Mitglied, welche« die anderen Mitglieder übe«, lebt, Erbe des ganzen GeseUschaslilvermögen». W«n ein Mitglied gegen die «nderen in die Uuslbsung bei Vejtllschajt nicht einwilligen sollte, so hat dasselbe den anderen M>tgl,ed«n die von ihnen eingezahlten Summen zu vergüten. Aus de» Tnr»in, wo Gemsenjagden «rauftaltet »nbu,, dars lein Verei»s»itgli«d einen Grund besitzen. Neue Mitglied« lbtmen nur durch ein» stimmigen Beschluß aufgenommen werden. — (Ein originelle» Projelt.) veim deutschen Patent» »mte ist in den letzten Tagen »rgeno lin sonderbares Kauz um da» Patent fUr eine Leichenoerbrennung im Himmel eingelomme« Nach Angabe de» Patenlsucher» soll der Leichnam, in einem Vittervelschlnfse geborgen, in einen Luftballon gelegt »erden, der den entseelten »oip« mit VliheOfchnelle in die höheren Regionen hinaushebt. Ist der Luftballon zu genügender Hohe gestiegen, so wird der Leichnam oerbrann«, so baß die Ulche d»» Enlschlafeuen iu alle vier Wmbe fliegt. Der Palenlsucher bemelll zugleich, daß der betreffende Luftballon mehrere male zu diesen, Efperi-menli zu gebrauchen sein und daher b»» Unternehmen sich nicht lostspielig stellen »iro. ^ — (Piuzeß um einen Leichnam.) Ein traurige» Nachspiel lnüpst sich an den Tod der berühmten französischen Schauspielerin Dejazet. Vor dn höchsten Kamm« de» Paris« Tribunals wird demnilchst dieser Fall zur Verhandlung lommen, über den der .Figaro" folgende slandalöse Enthüllungen macht, Birginie Dejazel ist vor zwei Jahren gestorben, und die P«ris« Mchter werden darüber zn entscheiden haben, »b ihr Leichnam heute in die allgemein« Grube geworfen »«den soll. da oa» Geld fehlt, um demselben emen Platz aus dem Kriedhofe anz»» weisen. Seit zwei Jahren ruht b« Leichna» der Künstlerm in einem itellergewolbe des Pcre - Lachars«, welches einem PHchter der „Pompe« FuntzbreS" gehbll. hen Lesevre, so hnht diel« Mann, ist bis heute nicht bezahlt worden und llagt bei Gericht aus Bezahlung der Beerdigung«losten und auf Uebernahme des Sarges der berühmten Kllnstlerin. Victor S»rb»u >»«d da» Pariser Nlatt „Gaulois" find in diese pietätlose »ff»iv» »«. wickelt, welche der „Figaro" mit gewohntem Behagen an Gl«»»»l breit tritt. Das viefultat dieses famosen Prozesse» »erden »ir rechtzeitig miltheUen. — (Ueber die Koste» be» a m erll « n is ch e u «isenbahnftlll,») schreibt die „«,n,v,rt W«rlb" : «l« ist beinahe genau, zu sagen — wen« m>n den Verlust der Strike«, den an Löhne» rechnet, sow', derjenige«, die v»n chnen zum Strike gezwungen wurden, un» derjenigen, die »nrch de» Glril, indirekt beschllft,gung»lo» gemach! »urden, ferner die dnich Un. lerblUllung der Unruhen entstandenen Kosten (einschließlich tzeu Sold. Transport und die Verpflegung der Miliz nnd der «gulll« ren Truppen), sowie den «»lust an Eigenthum (in Pitlsbnrg) auf 1.500,000 Psund Sterling geschltzt, — daß der Slrile und die Ausstände dem Lande 4.000.000 Pfund Vwll»ß gekostet haben. Diefcr velrag ist gleichbedeutend mit einer totale» Vtih. ernte de« Tab«l» im g°nzen Lande fllr ein Jahr. «ie? Pfand-leiher in Pttisbura., dessen Gesch«st,lol»l von de« P»hel geplündert wurde, verlangt eine Entschädigung von K000 Dollar«. Gi» leitender Anwalt hat die Vladt benachrichtig,, baß ,hm «nfprllche im Velrage von IbS.OlX) Dollar« znr Eintreibung «tbergeoen worden seien, u. s. w. Ein Piltsbnrger Journal schützt die ver-bmdlichllilen deS Lande» aus N3 Dollar, fnr jeden Vllhler. Die jilhrllchm Steuern in Plll«burg werben von bOO.000 D,l-lals «ms l.li00,000 Dollar« erhtlht »erden muffen. In «nbern» Worten, jeder G»eu«z«,hler in Pltt«t>ura. wird für ble nächften 20 Jahre sein« Steuerlast verdoppelt haben." fokales. - (Ernennungen.) Der Minister für lullu» un» Unterricht hat uachstehende Supplenlen zu »irllichen Lehrern « S>ac>t«-Ml!ltlfchulen Kcain» ernannt: Josef Ober^fvll fill da« lililcrgymliasium in Vollschee, Johann Ienlo fllr ba< Realgymnasium in Kraindnra., Otto «damet für d«< Gymnasium und Philipp »,lhe!m St reit mann fur bi «ealschule in Laib ach. — (Freiwillige Feuerwehr.) M« uuter stNtzende Mitglied« »er L»ib»chsr freiwilligen F«»«r wehr haben folgen»« Herren den Jahresbeitrag pro ls7' geleistet: Tertscher, Laude«gerichl«.Prllfiben», b sl. Vt. »renne, 3 fi.. «. Winllel 6 ft., H Korn 5 fl. « Salraischt« ü ft. B. Schneider 5 st., Dr. A. Valenta b st., V. v. Trnloc», b fl. N. Poll»! b st.. W. N«yer 0 ft., v. geanlr X si. - ( Mllnzg eschen!. ) Frau Julie Matern« HlluH» u»d Mealuktenbesitzerin. hat dem lraimschen iiande» museum ein sehr werthvollc« Geschenk von beiläufig 600 Münzen meist verschieden« Präge, ^««hl. V«»nl» ft»» b O»l»««nzen wovon drei den römischen Kaisern «alens, Honorius und Z«,« angehören. In Silber sind 3?» Gllick,. und s"" ^A^ darunter ein sehr l-lt-n,r C,nll°nt»us llh,°"»,. ^. b Triestmer. ls «t.-^.«« uwd N5 -°« ">"«. " ____1592 publilen, geistlichen un> weltlichtn Negenten. Eine große An« zahl gehurt dem Mittelalter an, auch Münzen grüßeren Forma» te«, Vedenlmedaillen, Scudi. befinden sich darunter. Die bei» gegebenen 228 Kupfermünzen sind meist anderer Präge. Für diese patriotische Spende wurde an Frau Materna ein besonderes Danlschreiben des lrainischen Lcmdtsausschufsts gerichtet. Das ausführliche Verzeichnis dieses Geschenles, wodurch die numis» malische Sammlung des üandeömuseums «ine wesentliche Be» reicherung erfährt, wirb mit dem Jahresausweise der Erwer» düngen der gedachten «nstalt bekanntgegeben werden. — (Theatei'Saison.) Direktor Fritzsche, welcher schon seit einiger Zeit hier eingetroffen ist, hat die Vorarbeiten zur Eröffnung der diesjährigen Saison, welche am Ib. Septem» der d. I. stattfinden soll, so ziemlich vollendet. Wie uns Herr Fritzsch« versicherte, ist diesmal von seiner Seite für ein beson« ders tüchtiges Personale Sorge getragen worden. Wenn wir huren, daß einstweilen 42 Novitäten im Venre der Operette, des Trauer«, Schau» und Lustspieles vorbereitet wurden, so dürfte »ol das Publikum vertrauensvoll der künftigen Saison entgegen» blicken. Auch die Oper will die rührige Direction dieses Jahr pflegen, und sind vorläufig: Margarethe (Faust) vou Vounod, Troubadour, Barbier von Sevilla, Fra Diavolo :c. zur Auf» führung bestimmt. — (Die Militär» Tchwimmschule) war in den letzten heihln Tagen vom Publikum so massenhaft be,ucht, daß sich leider ein Mangel an Kabinen und Wäfche fühlbar machte. Der Vormittag ist von 9 bis 12 Uhr nur d«n Damen reserviert. Auch da« Vafsin in der Kolesiamühle sowie die einzelnen Kabinen erfreuten fich sehr zahlreicher Frequenz. — (Ergebnisse de« Stempel» und Taxgefälles.) Im Jahre 1876 betrugen die Ergebnisse des Stempel« und Taf« gefällt», dann der Gebüren von Rechtsgeschäften in den im 3t«ich«rathe vertrlttnen Ländern 49.789,767 fl. und waren fonach um 1.021,239 fl. geringer al« im Jahre 1875. Im Stempel, gefällt gingen 16.904.602 fl, im Taxgefälle 1.070,955 si., an Vebllren von Rechtsgeschäften 31.814,210 fl. ein. Die Einnahme i« Tafgefälle war um 95,011 fi. grüßer als 1875. Die »„«» zaben de« Slempelgefälle« beziffert«» sich mit 352,235 fl., jene de« Illfgefallt« und der unmittelbaren GebUren mit 577,994 st, zusammen mit 930,227 ft ; dieselben waren um 6208 ft. höher al« 1875. — (Viehexport) Der Anlaus des Hornviehes durch Händler aus Baiern, Vaden, Württemberg und Tirol dauert im ganzen L»nde ununterbrochen fort. Nis mm wurden «enigstenö an 8000 Stück angekauft, wtlche durchschnittlich mit 140 fl. per Stück bezahlt wurden. Während die Händler anfänglich nur fehr schöne Thiere lauften, nehmen sie jetzt auch Thiere minderer Qualität. — (Nrände.) »m 17. d. M. halb 6 Uhr nachmittags ist in einem Wirthschastsgebäude de» dem Ärafen Varbo ge» hörigen Gutes Wahenberg bei Kroisenbach auf unbekannte Weise Feuer ausgebrochen und äscherte dasselbe sammt den darin be» findlichen Futter« und Eetreitevorräthen total ein. Der Schade beläuft sich auf circa 2tXX) ft., wovon bei der wechselseitigen Versicherungsanstalt in Vraz 600 fl. gedeckt find. — Am 22. d. abends wurde die Ortschaft < ompolje, im Gerichtsbezirle <3 roßlafchiz, von einem verherenden Brande heimgesucht. Dieselbe soll nahezu total eingeäschert worden sein. Ueber die Entstehungsursachc und Größe deö Schadens sind uns bisher noch leine näheren Daten zugekommen. Acht der be« schädigten Besitzer sind bei der wechselseitigen Versicherungsanftall in Vroz bis zur hühe von 5800 fi. versichert. Original - Korrespondenzen. Vischollack, 23. August. Auch bei uns wurde da« «e» burtsseft Sr. Majestät deS Kaisers festlich begangen. An dem Gottesdienste nahmen außer den t. l. Beamten zahlreiche An» düchtige theil. Abends vereinte in Herrn Husel« Gasthaus eine Festtafel Heimische nnd Kurgäste. Notar Herr Triller toa» stierte auf Se. Majestät den Kaiser, Herr Pfarrer stemic aus das gesawmte kaiserliche Haus, Neselvelieutenant, Adjunct Herr Polec auf Se. Majestät den Kaiser als obersten Kriegsherrn und schließlich Herr Nezirlsrichter Iagodic auf Seine laiser» lich« Hoheit den Kronprinzen Rudolf. Sämmtliche Toaste fan» den begeisterte Aufnahme. Den Schluß bildete «in sehr animierte« Tanzlränzchen, welches bis zum frühen Morgen andauerte. Unfere Stadt, als Sommerfrische einer der angenehmsten Orte Oberlrain«, ist heu« von 80 Fremden besucht, welche in den Gasthäusern des Herrn Vusel, im Stemerhof, im Schlosse und theilweife in Privatwohnungen untergebracht sind. Die meisten der Fremden sind Italiener, doch stellt auch Laibach ein hübsches Contingent. Der Verkehr zwischen den Västen ist ein sehr freundlicher und ungezwungener. Der Tag wird zu Aus» flügen in die nächste Umgebung und zum Baden benutzt. Das Bad wurde heuer um ein Douchebad vermehrt und so einem dringenden Bedürfnisse abgeholfen. Die auf den Promenaden um das Vad gepflanzten Bäume entwickeln sich in zufrieden» stellendster Weise. Abends versammeln fich die fremden «äste im Stemerhof und in Gusels VusthauS, wo zwischen Hiesigen und Fremden oas liebenswürdigste Entgegenkommen bemerkbar ist. Unser freundliche« Städtchen hat wirklich alle Aussicht, eine der hervorragendsten und angenehmsten Sommeraufeuthalte zu wer» den, wenn unsere Vasthauödesttzer aufhören, das böfe Veispiel anderer Sommerfrischen in einer Richtung nachzuahmen, welche die Äölsen der Väste in etwa« zu rapider Weise erleichtert und die wahrhaftig bei uns in Lack wol durch gar nichts gerechtfertigt erscheint. ». WeikenfelK. 22. August. Unser Ort war im heurigen Sommer bereitS von zahlreichen Touristen besucht, welche theilweise mit der Bahn, größtentheils aber per Wagen aus Tarvis gekommen waren, die prachtvollen Seen am Fuße des Mangart zu bewundern. Nunmehr ist es möglich, den ersten See mit einem ganz neuen Schiffe zu befahren und dadurch auch die einstens in den See v' Reute 74 W. — 1860er StaatS.VInlehen 112 -. - Vanl»Aclien 863. — Kltdit - Acticn 185—. — London 120 50. — Silber 10535. — «.t. Mllnj-Dulaten 5 72'/.. — 20-Franken-SlUckt 966. — 100 Neichemarl 5i) 15. Verstorbene. Den 17. August. Tem Wilhelm Linharl, l. l. Professor, sein Kind männlichen Geschlechtes, '/< Stunde, nothgetauft, Flcn'i Iosessstraße Nr. 7, ^»pli^im, — vubmilla Nuharl. l, t. P"-sessorögattm. 27 I., Franz Iosefsstrahe Nr. 7. lllc!»u,p»i». ^ Maria Schiffrer, Hafnergehilfenögattin, 40 I, Kuhthal Nr. '^, Lungenentzündung. — Peter Moyorili, Schneider, 42 I, Filial-spilal. Den 18. August. Anna Vislal, InstitutSarme, 62 I, VersorgungShaus, Schlagstuß. — Karl Pollat, handelsmcmnstind, 6 Tage, Wleneistrahe Nr. 19, «innbaclenlrampf. — AnloN Androma, Prioalenclmd, 2'/, Monate, Stadt Nr. 228, Fraisen. Den 19. Uug »ist. Maria Vorpach, Inftitulöarme. 77 3, Nersorgungöhaus Nr, 7, Gehirnhautentzündung. - Ludwig HaM, Arbeitersllnd, 11 Tage, Polanabamm Nr. 48, KinndaclenlraMpl-^ Franz ErZen, Beamter, 40 I.. Filialspital, 8»rcom». Den 20. August. Friedrich Finl, l. l. Polizei-Ägen««««' lind, 13 Mon., Froschplalj Nr. 4. Duichfall. — Alois «uraer, Zwängling, 22 I., Zwangsaibeilshauö Nr. 50, Gastritis. — Ottolar Klerr. Vuchhänvler, 36 I, unter der Tranlsche Nr. 2, Mllliarluberlulose. — »nlon Ielovsel, l. t, StaatSbuchhaltung^ beamter i. P., 67 I., Triestelstraße Nr. 20, Schlagstuß. - M«'« Kramar, itaischlerSlochtei. 11 I., jjioilspltal, Wasserkopf. Den 21. August, ^atob Dermota, Kutscher, 59 Iah«, Peteisstrahe Nr. 6, infolge erlittener VehiinersMtterung. Den 22. August, Mar>a Noval, Inwohnerin. 77 I., giv»' spital, herzbeutel.Wassersucht. — Maria Starkes, Inwohnerin, Zivilspital, Magengeschwür. - Iosefa Marlit, Lchuhmacherötochtel, 18 I., Zlvüspllal, Herzllappenfehlei. Den 23. August. Autou Ralovc. Inwohner, 56 I., 8'vll' spital, Gelenls'Larles. — Luzia Kaschier, gew. Kcamerin, 60 I, Schnkldergasse Nr. 6, Herzbeutel'Wafsersucht. — Anton Ctllini, ConducteurStind, I'/^I., Kuhthal Nr. 2, Ocharlachbräune. H. l. Garnisonsspital. Den 17. August. Stefan Flstric. Infanterist des l. l. 53. Iufanteiie'NtgimtNt«, chroinfche Gehirnhautentzündung. Htnstzetv»nn»eue fremde. «m 24. August. hstel Stadt Wien. Tischbein s. Tochter; Orimani, Student; Nigutti, Lehrerin; Frantovlch, Trieft. — «arth und Nauch, ilflie., Wien. — Dr. «lrnat, Prag. — Dr. Sicher, Venedig. — Sessi und Narotelli, Italien. — Himmeloauer, »raz. ^ Habel, Fabrilant. Sch0nlmde. — Uhlmann, Ksm.. München. — Seidl, Obtllorstmeister, Bodenbach. Hotel Elefant, «urghart und Urandeis, Hslte.; Frirpes, Oberlt., Wien. — Mahoiiie, Demetriadi, Vozza, Paulus und Dr. l,'»" r«,izo, Arzt, Trieft. — Eichler, Vohrmeifter, Thomaswörth. — Schotten, Mllitersdorf. — Stubmann, Privat, St. Valentin. — Stigliz, Buccari. Hotel Gur«oa. Devet, Fium«. — Potoinil, «ann. — 3le' motamo, Privat, und Gocup, Trieft. Kaiser von Oesterreich. Peharz, Klagensurt. — Iallen, kaibach. Vtohren. Menzmger, Oberlrain. — «Urecelnil, Agent, i!ait>acv- Tottoziehung uom 22. Hugust: Brunn: 13 42 23 16 90. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. ^ -tz Y3Z ztz - -3 ^Z 5 "Z M n 2 3° ^^ ^ « Z«z ß^___________-" ^ 7U.M«. 737.0 ^.18, SO. schwach Regen «.„ 24. 3 „ N. 738.l, -j-22'4 O. mllßig bewoltt «,,^n 9 „ «b. 740.,!, s 2 .«, O. schwach bewilllt " " Morgen« Gewitter mit Regen, tagsüber wechselnde Vewiil« lung, merkliche Abkühlung der Temperatur. Da» TaZtsmilttl l>er Wärme -l- 80 2», um 2 2' llber dem «almale. ^^. ^ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamderll- lN^vsznkzvicki Wien, 22. August. (1 Uhr.) Die gestern vom Oerllchte angelilndigte Äerüffeutlichung des Halbjahre«»Au«weise« der Kreditaullalt ersolgle nicht und die Speculation zt's" »Vl)l.>(nl)kll(^I. gllingeren Eifer als gestern; doch blieb die Stimmung fest. ._________________________________________________________________ Pechierrntte........K3 «0 63 70 Stlberrent«........6690 67 — »»lbnnte.........74 85 75 k»l«, 1«»........30b - 310 — . 1W4........107 - 10» - «, 1»«0........112 _ 11,40 , I8«0 (Fünftel) .... 1,U7b 11925 » !864........134 «0 185 — Uug. Prilmlen'Anl......74 by 75 _ «leb»«»«..........1K« bu 1K3- «ubolf«.«.........13 50 ,275 Vlliwienanlehe» der Stadt Wien <>2-50 93-Dsnau««lanlierung«»««st . . 104 — 1U42l» DomäneN'Pfaadbriefe .... 189— 140-Vefterreichilche Vchstzscheine. . 99 90 10010 Un«. «isenbahu.Unl.....9850 99 - Uug. Schatzbon« v«» I. 1874 1(iU50 109-Uulehen d. Stadtgemtinde Wien « ». V.........9b7b 9S25 Ornnde»tlaftn»«»-VbU««N<«en. «Vhwen..........W8-- -'- «iederilsterreich.......10U-- - - G«li,ien..........84 60 85bahn . . . 1870 -1«?b - Vtlb Wa« Franz - Joseph« Vahn .... i.'tL bo 133- Valtzische «arl.i?ud0llhn . 8950 8975 »al. 5c,rl.rul»»i«-V.. 1. «m. 101 50 l<»2 ^ OeNerr N«rdm»N.Vahn 88 - »"^ Sill,enbur«er «ahn . «»— ^7., Vt»at«bahn I. »»..... 154- 1b»"' HUdbahn i 3»/....... .07 - »"^ ^ 5«........ 9150 i" sUdbahn, Von«...... '"" " De»tle». «. «uf deutsch. Platze..... ,z?^ ,2?'ia London, lurze Sicht..... 12 _ ^j^ London, lana. Sicht .... l2l 05 ^» ^ Teldsorte«. Dukaten .... 5 ft 75 tr. ^ st. ?6 l-3tap°leon«d'or . . 9 ^ 68',. ^ V ^ " /. ^ Deutsche «eich»- ^ «^. . banlnoten .59.25 ./9-^ ^ Bilbergnlbeu . 105 «90 ^ 106 ^ 10 ^ «rainlscht »rundtNtl»st'l!,c,«»Obli,«ti<,<>t» Plioatuolierull« : Held 9^—. N«« -'^' «ccd.t 1«1- °l« 18l2ü »ngl« 8l' - '" «l«^tr««' U« 1 Uhr 30 Mnnten nsneren: Paplerrente 63 50 bl, 63 70. Silbercenl: 66 90 »>« 67 10 »oldreule 74 8) bi« 75-. 94H9. 32»» Ü090 bi« 1i<1 l0. ««pol«u« »68'/. W 9 69. «Über 105 90 l»i« 10Y -.