7 N tt — io-— A)-— 13 — -'50 M 96 Donnerstag, den 27 Apr» ty22 Die Konferenz von Genua. Ttlearammi »,r «Mar»ur«r Z-tlu»«". Franks eW und Rußland, ein?! und jetzt. Willst vor Au^bruck) des Weltkrieges, war Fraulreichs ältester und bewährtester Freiuid und Bundesgenosse. Ter Zusammenschlich der modernen freiheitlichen Nepu-l'l!t unt der ^aristischeu reaktionären russischen Mouorchte ist seinerzeit wegen seiner Unimtmlichkeit oft geuug kritisiert word.'U. Iro!,'>em erhielt sich aber da^> Büuduis, einerseits als Folge der von Deutschland nnd Oesterreich Ungarn betriebenen, den Rnis-'u '.uwiüierlaufeudeu Orieutvolitik, andererseits infolge der in Frankreich ^uu: ^.i'.'tii^ erhöbe-neu Nevauchepolitil, at^' dereil Endziel die ^'iedereroberuug Elsas^ Lothringens bezeichnet norden kann. d7.!in im Sonnner l^? ! der österrei-lungarische ^touslikt mit Serbien zur ^rie!Z.'!'r?lur>'n^ süürle, da wäre'.: die An^.ni i'er ganzen Weit ans Rußlaz^d gerichtet, denn ieder hatte i'-is Gefühl, daß von der Haltung di si>' Staates s^hr viel abhänge. Tie? ii't auch der (^rnud, das; in der Vorstellung de-? ^aien, der kein Verständnis für die Zusaui-meuhäuge aus'ö^iugen lau», die ^vischen dem diplomatischen Notenwechsel und den daraus-solg-'necu solg?ns6)weren Entschlüssen in den verschiedenen Staatskanzleien bestehen, das Eingreisen Rußlands in den S-reit als eigentliche Ursache zum Ausbruch des Weltkrieges bleiben wird. Rußland entschloß sich zum Eingreifen und Frankreich war die Gelegenheit zweifellos willkommen, unter den durch Rußland gebotenen günstigen Vorbedingungen auf seine langersehnte Rechnung zu kommen. (5s muh auch zugegeben werden, das; die Kriegsleistungen des russischen Volkes bis zum Ausbruch der Revolution ganz außerordentliche waren und daß sie in ihrer Summe sehr wesentlich zum Siege seiner Verbündeten beigetragen haben. Nun wurde die russische Revolution zun Wendepunkt in den Beziehungen zwischen Frankreich und dem neuen Rußland, dm durch einen Sonderfrieden das blutige Spie mit den Zentralmächten beendete. Ueber du Nacht, mit einem Schlag wurde aus Frank reich, dem ehemaligen Freund und Bundesgenossen, der erbittertste und zäheste Widerpart der russischen Republik. Es gab keinen Gegner der neuen Ordnung in Rußland, der im Kampfe gegen dieselbe von Frankreich nicht bereitwilligst unterstützt und ermutigt worden wäre. Doch das revolutionäre Rußland überwand alle seine äußeren und inneren Feinde und die große Masse des russischen Volkes mnß beute nute^ dem Eindrucke stehen, daß der ehemalige Bundesgenosse nicht nur für die erwies.'ueu ck'eßeit L.'istuus>"n keim' Dankbarkeit kennt, sondern daß er anch durch seine Feindseligkeit sehr viel zn dem Elend beitrug, nnter welchem das russische Volk heute leidet. > Der Wandel, der sich da vollzogen, tritt auch in der Konferenz von Genua klar zutage. Frankreich ist und wird ein Feind Sow-setriMands bleiben und wie einst nach der Schlacht bei Kunersdorf und nach dem Tode der Kaiserin Elisabeth Peter der Dritte ein Bündnis mit Friedrich dein Großen abschloß, so reichen sich diesmal zwar keine Herrscher, dafür aber die Vertreter des deutschen uud russischen Volkes, in gemeinsamer Bedrängnis als Bundesgenossen die Hände. Wie die Geschichte beweist, gab es zwischen 6en Russen und.Deutschen selten Reibungen, viel häufiger tritt die Gleichartigkeit der Jn- Lloyd George gegen Poiyearee. Genua, 2V. April. Lloyd George hat heute den englischen und amerikanischen Journalisten folgende Erklärung abgegeben: Betreffs der allgemeinen Lage in Europa sind die Gesichtspunkte der englischen Delegation folgende: Die Rede Poiucarees nt von schwerwiegendem Ernsl, weil sie ohne Befragung der Alliierten gehalten wurde. Alles, was die )i-ede enthält über die Notwendigkeit, das; die Alliierten gemeinsam vorgehen nnd sich ver-M'iudigeu müssen, wird Von d, r engtischen Regierung herzlich gebilligt. Man ?auu sagen,' daß in gewissem Sinne die RedoPoimarees j keilte dirette Verbiuduua mit der Konferenz von Genna habe. Tatsächlich bat Poiucaree meyr von den Reparationen uuD Sanktionen gesprochen, ats von der Konferenz, docb ist die öffentliche Meinung in Frankreich sehr er« s regt durch den denlsch-riissischen Vertrag, nut> ^ j dieser Geisteszustand übt seine schwere Wir-> knug aus die Honfereuz ans. Die Wobrbeit l ist, daß oie ökfeutliche Meinung Frankreichs ^ ! überzeugt zu seiu scheint, daß dieser Pertrag ^ ^ eine direkte Folge der dtonlereuz ist. Diese! ^ Ueberzeuguug wird bestär't durch gewisse > Meldungen, die man in der französischen uud ! auch in einem Teile der eua!Ml'.en Presse fin-^ det. Er richte einen Appel? an das englische ! Volk, volles Mißtrauen allen Berichten entgegenzubringen, welche 1)ie „Times" und die j „Daily Mail" über die Konferenz von Genna bringen. Es sei ihm nicht möglich, jede dieser l Ve>'vf,'cn!lichnugen zu dtmei'uerm. Die Lage i ist heute so heikel, daß dic'e Ausstreuungen ! Von Verdächtigungen nur schwerste Gefahren j schaffen können. Wir glauben aber, daß, wenn man nicht Frieden mit Rußland schließen kann, oder wenn man nicht wenigstens ehrlich den Versuch macht, ihn zu finden und, wenn die Politik der Mächte versuchen würde, Rußland zu isolieren und seiner Not zu überantworten, dies auch auf Deutschland zurückwir-i ken würde. Die sichere und unvermeidliche ! Folge wäre eine kriegerische Vereinigung zwischen Deutschland nnd Rußland gegen den ganzen Westen. Von einer Politik, die zu die-, sen Folgen führen könnte ,will England nichts - wissen. Wir haben keine Angst vor einer russischen Drohnng oder einer deutschen. Wir wollen alles tun, um zu vermeiden, daß En- ^ ropa wieder einmal sin Schlachthof werden ^ soll. Deshalb denken wir an das russische Volk . nnd wollen Frieden machen mit ihm, wie - immer seine Regierung beschaffen sein mag. i Bis zu einem gewissen Punkt können und müssen wir Geduld haben. Tschitscherin über die Nückel,? des beschlagnahmten Eigentums. Genua, April. Der Vertreter der „Agenee Havas" in Genua batte eiue Unterredung mit Tschitscherin über die gestern im Crpertenkomilee aufgetauchten Schwierigkeiten. Tschitscherin erklärte, so wichtig alke Punkte der Verhandlungen für Rußland seien, sei doch keine Frage so bedeutend für die russische Delegation wie die Rückgabe des nationalistischen und beschlagnahmten Eigene tums. Die Rückstellnug, so wie sie verlangt wird, konnte von Rußland nie uud nimmer geleistet werden. Es handle sich hier um eiu Prinzip. Die Frage der Anerkennuna sei für Rußland eine rein wirtschaftliche. Rußland will, daß seine Unterschrift anerkannt werde, und es habe ein Recht, dies zu fordern. Ferner sei Rußland bereit, VorkriegSschnlden eu--üuerkennen. Es löune aber unmöglich für den Ztnsendwnst auskommen, w.enn es man entsprechende Kredite erhalte. Große Handelstätigkeit in Rußland auf Grund des deutsch russischen Vertrages. Mokkan, April. (Funkspruch.) Mit Rücksicht ans den Abschlnß de5 deutsch-russischen Aertroges werden im Petersburger Käsen künftighin bedeutend größere Mengen von Waren ewig', normen werden w^nen, als bisher. Die in Ri.'ja nnd in Renal einlaufeudeu Danwser werden nunmehr nach Petersburg dl'igierr werden. Im .hmeu werden täglich .'jb.M Pnd Ware aufgeladen werden lönueu. Dr. Wir5b übe: den Friedensvertrag. (Lcmm, 20. April. (Wolfs.) Anläßlich eines Empfanges der deutscheu Pressevertreter in > (')emui ertlinle Reich5tanzser ?r. Wiril,: Der ^,'treg von Re.pallo ist vollständig oeröüeut-licht wordeu. Er eutlwlt keinerlei gebeime Bestiii'.mnngen politischen oder wirüchoitli^ ^ l^en Eharakter-?. Er ist nach unserer Anfsoi-^ suug als Friedeuslusieumeut zu würdigen, i uud er ist auch der eeste wol)eh>.isle Frieden.-! vertrag ^.roischeu ,',wei Velkeru. di.' uiiteiuau-^ der im blutiaeu Riugeu gesi. i'.den hobeu. Wir ! können es nur begrüßen, wenn die Westmächte ! in Genua zu einem äbulichen Vertrag wie dem von Rapallo kounuen, der den friedlichen Weg ebnet. Ein französisches Ultimatum siir Rußland? London, ?5. April. Einer hier verbreiteten Meldung zufolge sollen die französischen Delegierten die bestimmte Weisung erhalten haben, auf den von Poinearee gestellten Bedingungen zn besteben. Sie würden ein 4Kstün-diges Ultimatum für Rußland verlangen oder die Konferenz verlassen. Die Franzosen wollen abreisen? London, 25. April. (Wolsf.'i Die Abendblätter melden, daß aus Anlaß der Redc Poincorees die Möglichkeit, daß sieb Frank-reich von der Konferenz von Genna zurück-ziehe, in Genna nnd in London eifrig erörtert werde. Wenn dieser Fall eintreten sollte würde Lloyd George nach London zurückkeb ^ ren und das Parlament um Unterstschung er suchen. Die Konferenz in Genna würde dcmr vermutlich fortgesetzt werden. Es sei abei ' nicht wahrscheinlich, daß Lloyd George dies« Frage durch Neuwahlen entscheiden lasse? werde. ) Eine Beratung über die russische Frage n Ab'.'- > AHj-sn. ' Genua, 25. April. Das Expertenkomite für russische Angelegenheiten hat sich heut r nachmittags wieder versammelt. Die Aussei - waren der Beratung nicht zugezogen. Auf de ! Tagesordnung stand die schriftliche Erklä - rung, die die Russen gestern dem Experten e komitee vorgelegt haben. Die Erperten schla d gen vor, daß die Delegierten ihren Stand r Punkt entweder in einer Note se-tlegen, di S der russischen Delegation übergeben werde - würde, oder daß die Russen zn einer Sitzun >t einzuladen wären, in der ibnen ein Fragc r bogen überreicht werde, den die Experten zr n. sammen entworfen haben. Die Russen solle r'> aufgefordert werden, den Fragebogen ehc d j stens und Präzise zu beantworten. Der Fragk bogen umfaßt folgende Pimtte: l. Borkrieg^ >,s6?ulden des russischen Staates mis Lokalvei l-. landen und öffentlichen Anstalten. ?. B< n Handlung der Verluste, die Ausländer i teressen an die Oberfläche. Oesterreick)-Unch garn, der Buuoesgeuosse, der das Deutschs Reich in seiner Politik auf eine falsche Bahn leckte, eristiert nicht nwhr, und so zeigt dw Zukunft ein slawisch-germanisches Zusammengehen, dc? mit seiner schier unüberwindlichen Mocht dem armen Europa vielleicht doch einmal einen dauernden Fsi ^eu verbürgen wird. - A. L. Symposion. ^>n unscr^u. ^ Ger'^, 29. April. ..^ucrpost pns^t nicht für Fi^lof lustige L'che." ^.Verschwörlnig de^ FicSko zu Genua.") Also für den Tag, an dem die Alliierten sc» gonz besonders wüteud auf Deutschland wa-reu, war ein großes Galadiner im Palazza Reale anberaumt. Als die Nachtlicht von dem deutsch-russischen Vertrag heraus war, konnte mau das Galadiuer nicht mehr anberaumen, .höchstens, daß die vcrschiedeuen Festredner mit je einem Autorenseuszer die >wuzepte ihres schönen Speeches in die Papierkörbe warfen. Das ist der Unterschied zwischen einer Festrede uud eiuem Festdiuer: Eine Festrede kann man jederzeit in den Papierkorb Wersen, nickt aber eiu Festdiner, wenn es einmel gelocht ist. Man wollte die Eintracht der Völker feiern, den guten Fortgang der Konse« renz — plötzlich sieht man, daß gar nichts z,r feiern ist: schön, aber die Mayonnaise mutz jedoch gegessen werden, sonst sängt sie an zu stinken, wie der Völkersrieden. Gegen Abend nahmen die Oerren Doktoren Wirth nud Rathenau in, .^>otel Eden je ein prächtiges Fractbemd aus ihren Kosfern — da brachte ihnen jemand ein beschriebenes Blatt Papier. Ich weiß nicht, wer es brachte, ob ein Journalist oder wer; eines weitz ich: es existierte von rechtswegen nicht, nur de facto. Denn die Note der alliierten und» assoziierten Mächte au die deutsche Delegation, die aus dem Blott Papier stand, war offiziell noch uichr da, uoch uicht, man hatte nur achthundert Abschriften dieser Note aie achthundert Ionrualisten verteilt, da liefen sie zu sechsunddreißig Telephonapparaten unk ebensovielen Telegraphenschaltern. Aber den Herren Doktoreu Wirth uud Ratheuau hatte uoch keiu amtlicher Bote die Nachricht üöer-oracht, nun, da konnteu sie doch uichts von :hr wisseu. Und warum? Gott, weil in der Note Sachen standen, die ihnen vielleicht den Appetit hätten verderben können: daß Deutsch! land sich wieder einmal als europäischer Stö« renfried benommen habe, und daß es zur. Strafe im Winkerl stehen müsse, während nur die braven Kinder in der Politischen Hauptkommission weiter spielen dürfen.* Es wäre direkt unzart gewesen, dies den deutschen Ehrengästen vor der Snppe mitzuteilen. Den Veranstaltern der Konferenz ist eine solche Handlungsweise nicht zuzutrauen« Sie hatten den Deutschm etwas höchst Unangenehmes zu sagen, gi^t und schön. Aber doch nicht vor dem Esseu! Vor dem Essen sagte man es nnr den Journalisten. Die waren nicht mit eingeladen, außerdem, die Kerle essen doch überliaupt uicht zu Abend, son-dern verschlingen stehend ein Sandwich und» rennen wieder lelephonicren» die stört keine grobe Note. ' ^ Die Herren Wirth und Rathens« stecktet erst die Köpfe zusammen, dann die Note, die sie uoch nicht erhalten hatten, in die Fracktasche tind fuhren in den Pala^zo Reale, Die . ultea 4. Telephon 24. Abholen wonatttch . . D. 10'^ Zustellen , « « » « DurH Pos! » . . » » D«r«h Pott vlerteti.. . , Ausland: mnnalUch « , Einzelnummer . , « » Sonntags«5w«me? , » . vs i? la«q vbim- ««»entvdetris t»r Slon»«n,«n mwte« einen 0k »v at. au^er^alb <»r mwdeiren» ei"z^!?nveA. jju bea«twv?t«nds vriek« o!,-»Marlen,e-den t,,«r«t«nannal»«» m Manbsr bei der Udm'üt , o»e /jeitunz, zuritte»» alic, t: >» sei >S, m ijaqr?b Vloei?' and rn >»«, Ra steige?, ..Zentrag", tn Htien »2' atlz.« Än^ei» »«naimah«»' st-Z?'?. S2 Äavrg. SmeS ____ Wache präsentierte stramm, sie wußte offiziell noch nichts von der Rote. Es war, glaubt mir, ein reizendes Fest. ^')N dem wundervollen vergoldeten Saal, unter dem funkelnden Kristalluster, war die Tafel herrlich gedeckt. Letten, Litauer und Albanien waren da, und drei Bolschcwisten in drei feinbi'irgerlichen Fräcken, mit revolutionären roten (?mailfähnchen in den sinopf-löchern. Vertreter von vierunddreißig Staaten aßen Suppe, und man hatte Rathenau nicht gerade neben Barthou gesetzt, indem daß es besser ist, den Bartliou der Suppe oder dem Kaffee Ratkjcnau'? nicht zu nahe kommen zu lassen. Ich weiß nicht, waS niau nach der Suppe uß. Ich weiß auch nick)t, wovon man sprach. Ich weiß nur, wovon man nicht sprach. Man sprach nicht von der Note, sie er—ist—icr—te ganz einfach nicht. Ein journalistisches (^)eri'lcht nieldet, daß .-i!athenau erst keinen rechten Äuschluß saud, nußer den Anschluß au Oesterreich. Cr sprach, sagt man, init dcni österreichischeu Minister für äußeren Merbail, zweifellos gaben ge-backene?lrtiscs)ockeu zwaliglo^^ ?iu!as'„ von allen Problemen der Artischockeulultiir zu reden. Später unschte siai der Marchese Diöcontl-«^^enosta ins l^espräch, der zwar die uiörderi-sche Note mitverfaßt hatte, aber was tut dies? ! Er war wirtlich eutzi'läend freundlich und sprach sehr lieb uiit Ra^henaii . . . Ich weiß nicht, ob auch über ^lrtischockeu. Später mischte sich der Marchese LiSwiuoff mit dem Sozialverräter Albert Tbonias, und sie waren einander sreundnachbarlich gut. Krassyn lächelte zu Sir ^vc'bert ^''orne hinüber. Nur der Onorevolc Facta sah traurig drein, wa^ deul Präsidenleu der veruneinigten Staaien von Europa gar nicht liegt; aber er litt an einer vericylagenei? Festrede, die er im Leibe hatte, nnd uiau hörte ihu leise in seinen, ach, bitleren Chainpagnerkelch solche Worte hiueinnuirmeln: „Solidarität Europas. Nicht uiehr Freun.d und Feind. Ansricli-tige Versöhnung zwiscl^ezl den Völkern . . Um zehn Uhr zwanzig machte ein ??>hotr>- > graph eine Vliklichlaust'.^huic' von der in 5'>erzlichkeit vereiniaten Festaesellsc-'aft. Uin zehn Uhr dreißig stiegen Wivth nnd Nathe-nau in ihr Auto. Um elf Uhr überreichte man thnen iui Edenbotel offi-iell die Note. ..Nein, welche Ueberraschnnq!" s^'gten sie gewiß. Und lasen, nach Tische las man e'° nicht anders, in der ?tnte, ds-ß nmn sich Ulit ?)eutsch!and uiirklich uicf?t friedlich an einen Tisch zusamnn'nseüen lann. Nun, ein bißckien Aerger n a cli eine?n guten Es'.'n soll sogar sebr ses'.'.nd für die Verdauung sein. Nics^ard A. Beruinnn. iver tsck-t?»os»owakische Kredit siir Oesterrkich. Teleqramm der „?1?l»rbttr<;er ^eitun^". Prag, 2li. ^April. ?)ie Negierung hat dem k^lbgeordnetenhause eineu (^'leseiientwurf, betreffend den an Oesterreich zi, gewährenden Kredit von 5s>0 Millionen tschechoslon^akischen ^tronen, übermittelt. As tzüüs üss EgzzSttliüB. 19!3 bzl (Zl einvr Lomp., l^s^Iiri VV. LO. Nachdruck u. Uebersehungsrecht in fremde Sprachen !5 verboten. „Tort unude der Exprcx^ories an Dr. Herr-linger aufgegeben. 5'>crr 5>enip.'i nieint, daß Warrik aus eineiu Zug au'^gestiegeu sei, )veil der Brief inl Bahnhofsamt aufgegeben wurde. Aber ich bin anderer Ansicht. Ich glaube, Warrik hat die Eisenbahn gar nicht benutzt, sondern ist mit den? Auto weitergefahren. Er konnte so viel rascher vorwärts komuien und leichter unbenwrkt bleiben. Den Brief ließ er (»ec^g natürlich schon in Wien schreiben. Außerhalb der Stadt warteten seine Söhne auf ihn. Während der Alte dann den Brief aufgeben ging, muß das Automobil irgendwo gewartet haben. Sicher nicht weit vom Bahnhof. Kann es da nicht zufällig jemand ae ehen haben? Wir wissen ja nun die Nummer - 417!" „Aber der Chauffeur! Er uulßke doch seiner (Gesellschaft melden, wenn er sich verpflichtete, weiter zu fahren! Und warum kehrte er nachher nicht mit deul Fahrzeug zurück?" „Das eben spricht ja dafür, daß die Lyt-tons keine Eisenbahn benutzten, sondern ihr Ziel mit dem Auto erreichen wollten! Sic waren ihrer drei — entweder zwangen sie den Lhaufseur -ium lVobnrjam. o!^ jiß bestachen _OtikVRVDi Rußland erlitten haken. Kriegsschulden im Auslande. 4. Rückstellung des nationalisierten und beschlagnahmten Eigentums. Der Sntwurf des Ftied:nSpak^eS. Genua, 25. April. Lloyd (George hat den Entwurf des Friedenspaktes heute nachmittags Barthou übergeben. Dieser Entwurf ist von Barthou den juristischen Erperten der französischen Delegation zur Ausarbeituug eines (Gutachtens uiitgeteilt worden. D>e Frage Ostgaliziens. Paris, April. (HavaS.) „Echo de Paris" meldet aus t^euua: Lloyd (George, der bis ls). Mai hier bleibe» wird, beabsiäitigt, den Alliierten die Regelung verschiedener Fragen vorzuschlagen, insbesondere die Frage Östgaliziens. Ankunft der österreichischen Delegierten. Nervi, 25). '^tpril. .'^'»eute früh sind Bundeskanzler Dr. Schober uud Fiuanzmiuister Doktor l>jürtler hier eingetroffen. Ein'gttng der IZachs-zlgesiaaten in der Han-delsverkehrvfrags? (>;cn:ta. April. Ini wirtschaftlichen Sllbionlitee lvuvde heute vorniittags fc'lgen-der Beschluß gefaßt: Uu: die durch die terri-torialeu Aenderuugeu der Friedeusverträge veraulaßten Störungen des.^'Handelsverkehres Nlöglichst zu verriugern, ist es wünschenswert, daß die Nachfolgestaaten sich über die dazu notwendiaen Maßnt'hulen einigen, wie dies z. B. in Portorose der Fall war. und entsprechende Vereiubarungen zur Durchführung treffen. Die von den Staaten der .<>sleinen (^'ntente gestern erhobenen Einwendungen stellen in ilirer Folgewirkung eine Abschwä-chung des Beschlnsses dar. Annäherung znilfchen DenLfshland und Polen. Genua, 25i. ^spril. (^esteril fand im Eden« .^'^otel zwischen Dr. Rathenau und Skirmunt Die jusioskavistfi ltalienkschen V^rftanblunoen. Vor dent Abschluß des Vertrages. Telegramm der „Marbitrger Zeitung". Ge.»?»«, 2l?. April. Der jugoslawische Au-ßenulluister Dr. Nink^i<^ Hot in einem Inter-vieUtv erklärt, daß die Verhandlungen zwischen Italien und Jugoslawien iiber die Durchführung des Vertrages von Ravallo sich nunmebr der zweiten Pbaie, der de? Vertragsabschlusses, nähern. Man hegt das feste Bertraueu, daß uian in einer Sitzung der .'ilonferen^, noch offiziell werde verkünden kön-neit, daß die volle Verftändiguug zwischen Italien uud Iuaoslawien in dieseul Belange erzielt ivorden ist. Widersprechende Nachrichten. Telezramm der „Marburgsr Leitung". Za.^reb, April. Die Nachrichten der hiesigen Blätter aus l))enua über den Stand der iugoslc'wisch-italienischen Verhandlungen lou^ teil nach u>ie vor widersprechend. Die „No-vosti" ersahreu, daß der Abg. ^ui^ie. aus (^^e-nua au den Präsidenten des demokratischen Lilllbs Herrn Davidoviü eine Depesche gerich- ihn durch (^)eld. Vielleicht nahmen sie ihul auch das Fahrzeug später ab und ließen ihn irgendwo zurück, und er traut sich nun nicht zum Vorschein zu kouunen?" „Was dir alles sür (bedanken konune'.l, Heidy!" „Ja, ich habe noch viele, viele! Aber dieS sind die ersten, denen ich nachgehen will! — Morgen habe ich nur zwei Stunden, gleich in der Früh . . . Mollen wir dann nacl) Baden fahren, Mama?" „Meinetwegen. Obwohl ich nicht begreife, wie du es anfangen willst, herauSzubekonl-men ..." „O .das wird ulir schon der Augenblick eingeben! Nachher könnten wir den Tag beschließen durch einen Ansfli'g zu den „drei Linden". Was uieinst du? Ich uiöchte gar zu gerne wenigstens von aufzen das .Haus sehen, in dem (^)eorg wohnte!" „(^5!ut. Auch das kölnlen wir tuii. Aber nun wollen wir endlich schlafen, Es schien, als ob sich HeidyS Verechiiung als richtig erweisen wollte. Als die beiden Damen am nächften Vormittag uiit der Südbahn in Baden anlangten, und Heidy zunächst die Umgebung des Bahnhofs eineul kritischen Blick unterzog, fiel ihr ein Zeitungskiosk auf, in dem sich auch ein Tabakstand befand. Eine alte Frau war am Schalter sichtbar. Keidg Meberj? trat entsck)lossen ai^f sie zu und eine längere Konferenz statt, die der Wleder-anfnahme der infolge deS Versaillcr Vertrages notwendigen Verhandlungen über eine Reihe wirtschaftlicher Probleme galt. In Po-litifchen Kreisen gibt man der Ueberzeugung Ausdruck, daß diesmal eine endgültige Regelung und Einigung aller zwischen Deutschland und Polen schwebenden Fragen zu erwarten sei. Eine Einigung erzielt? Genf, April. (Schweiz. Dep.-Ag.) Die dclltsch-polnischen Bevollmächtigten haben sich in den leisten noch schwebenden Fragen geeinigt. Dadurch werden die Verhandlungen über Oberschlesien, die unter deni Vorsitze des Altbundesrates Ealonder stattgefundeu haben, zunl Abschlüsse gebracht. Poincares und Deutschland. Genna, 25. April, (davas.) (Gegenüber den B:!hauptuttgen ausländiscl?er Blätter wird festgelegt, daß die voul Ministerpräsidenten Poincaree in seinSr in Bar le Duc gehaltenen Rede gemachte Anspieluug auf uiögliche Maß-nahlneil der französischen Regierung, falls Deutschland seinen Verpflichtungen nicht nach kommen sollte, nicht ans die Individualität eiuer gesonderten Attiou, ähnlich der feiner« .zeitigen Besetzung von Frankfurt, abzielt, die gemäß den allgemeinen C^rundfähen deS Völkerrechtes di?rchgeführt wurde. Die im gegenwärtigen Falle anzuwendenden Maßnah-nlen würden auf Grund der 17 und 18 des ?. Annexes des Verfailler Vertrages, die sich auf Reparationeil beziehen, ins Auge gefaßt werden. Diese Paragraphe enthalten die Bestimmung, daß ini Falle der Feftstellung einer Verfehlung Deutfcblands bezüglich seiner Verpflichtungen der Reparationskommis-siou, wie jeder verbündeten Macht, mitzuteilen wären und Maßnahmen, wie wirtfchaftli-cl^e und finanzielle Verbote oder andere Verfügungen vorzufchlagen, deren (^enebmiaung den betreffenden Mächten überlassen bleibt. !»»» «l!» tet hat, worin er ihn ersucht, dahin zu wirken, daß die Verhandlungen mit Italien, die nur ein 5iinausziehen der Losung der strittigen Probleme darstellen, abgebrochen werden. Dasselbe Blatt meldet, daß sich die italienischen Vorschläge über die Lösung der stritti-geil Fragen bereits in Beograd befinden und daß auf die Antwort unserer Regierung gewartet werde. Minister Kumanudi habe bei seiner Nückkebr aus Beograd Inftrnktionen mitgebrocht, denen znfolge unsere Regierung voul Vertrag von Rc^pallo lein Iota ablassen könne. In (^enua fei nmn allgemein der Meinung. Iugoslawieu werde die ganze Anoele-genheit dem Völkerbund unterbreiten. Demgegenüber meldet der „Iutarni list" auS bie-ulka, daß Minister Dr. Ninöi«'^ in einem Interview erklärt habe, die Verhandlungen über die Durchführung dcS Vertrages von Rapallo stünden vor deul Abschluß. Vaflc außer Gefahr. dsr „Msrbuvqer Zeitung". Beograd, April. Das Befinden des Präsidenten Pasi«^ gibt zu keiuen Besorgnissen Anlciß. Der behandelnde Arzt Dr. Cohen hat den Patienten untersucht und sich der Fa- bcgann, Ivährend sie eine Morgenzeitung ^ kaufte, ein (^^espräch mit der Alten. Sie ersichr, daß der 5tiosk bis zehn Uhr geöffnet sei, und daß c^llerdings vor ein paar Tagen — an das Datum erinnerte sich die 7^rau n.ichl uiehr — abends ein Automobil hier hielt, dessen Nnnimer 4l7 gewesen sei. Die Nunnner war zwar nicht, wie es doclj Vorschrift fei, beleuchtet gewesen, aber das Licht einer Bogenlaulpe fiel darauf, so daß die Verlüuf.'rin sie deutlich lesen konnte. Ein alter Mann war ausgestiegen uud nach deu? Babuhof gegangeu, während daS Anto l!uk5ab in eiuen Feldweg lenkte, der später wieder in die Reichöstraße mündete. „5'>onllieli Sie vieuelcht auch sehen, was für Lei'te driu saßen?" fragte Heidt). „Nicht genau. Drei oder vier werden es v^ohl ger.'^'sen sein. Einer saß vorne neben de:n i>haufseur. Uebrigeus war es eine besoffene Bande. Eiuer lag quer über die Sit^^e, als sei er schon ganz toll und voll getrunken. Ein anderer sang lailt und die beiden vorn an! Lentsitz Pfiffen um die Wette. Der einzig Nüchterne war Wohl der Alte." , Blieb das Auto in der Nähe stehen?" „Ja, ein Stück draußen zwischen den Feldern. Sie können von hier aus hinsehen, Fräillein. Dort wartete es auf den Alten, und dann fubreu sie wie der Wind nach der Neichsstrajje hinüber, un.d weiter nach Sü- ^ milie des Minist^'rpresidenten gegenüber sehr optimistisch über den Verlauf der .Heilung geäußert. Seiner Ansicht nach wird Pap^ 1ö bis 20 Tage daS Bett hüten müsien, sodan? jedoch sein Amt wieder antreten können. Ministerrat. Die Tenerungszuschläge. — Demission des kroatischen EtatthalterS Demetrovi^!. Telegramm der „Marburqer Zeitung". Beograd, April. .Heute fand von 15 bi^ 18 Uhr eine Sitznng des Ministerrates statt, in der den kranken Ministerpräsidenten Pasi«? Minister Trifkovi«.^ vertrat. Der Kriegsminister referierte eingehend über die Katastrophe von Bitolj, worauf Minister Trifkovii; einen Bericht verlas, den die Regierung von unserer Delegation in (^enua erhalten hatte. ES wurde sodann die Frage der Teuerungszuschläge für Beamte geprüft, wobei der Ministerrat beschlosx, das; die Zuschläge den Beamten im Laufe des Mai ausgezahlt werden. Der Forderung deS Statthalters in Zagreb, De-metrovie, die dahin lautete, daß die Teuer-ungszuschläge schon am 1. Mai ausbezahlt werden, wurde nicht stattgegeben, fo daß De^ metroviv bei seiner Demission verharrte. Es wurde sodann ein ^tredit von 300.000 Dinar sür Früchtlinge auS Fiume genehmigt und ein weiterer Kredit in der .Höhe von 500.000 Dinar sür die Vergrößerung der Sanatoriums Liburnija in Kraljevica bewilligt. Außerdem wurde ein Kredit für öen Ankauf von Boden fiir die sorstlvirtschastliche Fakultät i» Zagreb bewilligt. Sine Dertammluna des deutschen Kulturbundes in Novifad. Telegramm der „Marburger Zeitung^. Novi Sad, 20. April. Die Deutschen auZ (^roßkikinda und Ulngebung hielten vorgestern unter dem Vorsitze des Dr. Karl Ehrlich eine Versammlung ab. Der Präsident des Knltur« bundes Dr. (?^)raßl erklärte in seiner Rede, die ki'lnftigen Vertreter der Deutschen im Parlament würden sich der Partei der nationalen Mehrheit anschließen. Sie sind der Ansicht, daß sie in der Mitarbeit mit der Partei, die die Verwaltung des Landes in den Händen haben wird, ihre nationalen Interesse» am besten werden wahren können. Die Neueinteilunq unseres Staates. Der Nkas wird Freitag proklamiert. Telegr«»'»«m ber „Marburger Zeitung". Beograd, 2(^. April. Die Verordnung übe? die Kreiseinteilung des Ctates wird in der „SluLbeiti novine" vom d. M. veröffent« licht werden. Der UkaS hat Uebergangkcha» rakter, so daß die Nationalversammlung, der er als (>!esetz vorgelegt wird, einzelne Punkte der Verordnung auf gesetzlichem Weg abändern kann. Die Verordnung sieht für Slowenien zwei Kreise, für Kroaten vier, für Dal-nmtielt zwei, für Bosnien und die .Herzegowina sechs, für Monteitegro mit der Bucht von Kotor einen, für die Vojvodina drei und für Serbien zehn Kreise vor. den. Kennen Sie vielleicht die Lente, die darin waren?" .Heidt) befann sich nicht lange. „Ich fürchte sehr, eS war mein Bruder mu drinnen, antwortete sie betrübt, „er ist in schlechte (Gesellschaft geraten und seit einigen Tagen verschwunden. Wir fürchten, daß er durchgebratmt ist, nwchten aber keine Anzeige machen. Wenn Sie vielleicht zufaulg etwas Weiteres über das Automobil erfahren könnte», wären wir Ihnen sehr dankbar, lieb? Frau. Hier ist meine Adresse, falls Sie mir etwas mitzuteilen hätten. Sie drücite der Al-teu eiuen Zettel imd ein paar Geldstücke in die.Hand. „Begreifst du, warum sie sangen und pfif« sen?" fragte Frau Siebert im Weitergehen kopfschüttelnd. „Dadurch lenkten sie ja nuf die Aufmerksamleit auf s'ch." „Aber in harmloser Weise! Lustigen Zechbrüdern traut man kein Verbrechen zu. Doch es kann auch aus einem andern (^Uunde ge^ schehen sein. Sie machten vielleicht Lärm, da-utit der Chauffeur, falls (yeorg aus seiner Betäubung erwachen sollte und fprach, nicht? verstehen koimte." „Ich hätte nicht gedacht, daß wir so schnell etwas erfahren würden. Freilich ist es nicht viel." „Es ist fast mehr, als ich erwartete. Wir wissen null doch, daß die Flucht im Auto , Illti Ii vle ungarischen Dottrleas-schulden an Snoiaab. Telegr««« der „MarKurikt Zeitmis^« V«daPeft, 25. April. Der ^Pester Lloyd" Meldet: Die ungarische Regierung hat auf die am 31. März fällig gewordene 1. Rate der ' Borlriegsschulden an England statt lüO.lXX) nur 100.000 Pfund Sterling gezahlt und für die restlichen Ü0.V00 Pfund von der englischen Regierung eine Stundung verlangt. Obgleich die Antwort auf dieses Ansuchen noch auf sich warten läßt, wird die Regierung im Sinne eines schon vor längerer Zeit gefaßten Beschlusses in den nächsten Tagen eine weitere Zahlung von 20.000 Pfund leisten und auch die ungarische Post wird auf ihre englischen Schulden V0M Pfund abzahleit, so daß von der ersten Rate im ganzen noch S1.000 Pfund rückständig stnd. Ein neuer Kandidat illr dl» ungarische Krone. Telegramm der ^Marburger Zeitung". Berlin, S0. April. DaS Neuterbüro veröffentlicht eine sensationelle Nachricht, derzu-folge Prinz Mar von Haböburq-Hohenberg der ungarischen Re^iicrung ein Memorandum sandte, in dem er als ältester Tohn dec! Erzherzogs Franz Ferdinand seine Ansprüche auf den ungarischen Thron geltend macht. Zn« gleich verlangt er, daß ihn: die unbeweglichen Mter, die sich als EigentilM der .^abZbnrger w Ungarn befinden, übergeben werden. Opferung des katholischen Kirchenschatzes in Rußland sar die Hungernden. Moskau, W. April. (Funkspruch.) Der Vor-steher der katholischen Üirchc in AUnst hat sich mit Berufung ^darauf, das; die katl)olische Kirche dem Papste untersteht, gegen die Herausgabe der 5i'irchentc>st5arkelten /.uPlnsten der .Hungcrndm ausgesprochen. Dessenungeachtet sind die Katholiken von Minsk einstimmig für die Herausgabe dieser üirchengüter eingetreten. Die Änruhen in Irland. Paris, 25. April. In Belfast wurde von tiner Kirche herab eine Bombe geworfen, wobei eine Frau getötet wurde. Eine internationale Verkedr<-sonserenz tn London. Telegramm ^Marburger Zeltung". Londoit, April. Das Verkehrsnlini-fterium hat beschlossen, die internationale Berkehrskonferenz iin Mai d .I. in London abzuhalten. Die Vereinigten Staaten haben die Einladung bereits angenonlmen. Zahlreiche Delegierte aus den britischen Uebersee-tolonien werden in London erwartet. Es wird die erste Konferenz dieser Art sein, die in London abgehalten wird. Kurze Nachrichten. Prag, 25. April. Den Brünner „Lidove ?!oviny" zufolge wird daS Abgeordnetenhaus für den 10. svkai einbcrufell werden. Prag, 26. April. Wie die Brünner „Lidove 9?oviMi" melden, hat der Minister für nationale Verteidigung einen Erlaß herausgegeben, wonach sich die Mannschaft auch in ihrer Muttersprache melden könne. Diese Bestimmung gilt sowohl für Aktive als fiir Re-^rvisten. fortgesetzt wurde und welche Richtung sie einschlugen." „Nach Süden auf der Triester Reichsstraß?! Wenn man alle Ortschaften und Häuser von Wim bis Triest absuchen wollte, brauchte man ein Jahr." „Du vergißt. Mama, daß es Gendarmerle lmd Telegraph gibt. Herr Hempel wird diese schon in Bewegung setzen. Aber wie ist es nun, »vollen wir gleich zu den „Drei Linden" weiter wandern, oder wird dir dies in der Mit-tagshihe zu anstrengend sein? Wir haben, wie die Frau sagt, über eine Stunde zu gehen und teilweise zu steigen." „Das macht nichts. Es soll ja auch durch Wald gehen. Und umso besser wird uns dann ^as Mittagsmahl dort schmecken." So wanderten sie weiter. Anfangs rüstig ausschreitend, später langsamer und nlatter, denn es war ein außergewöhnlich schwüler Tag. Da es seit fünf Tagen nicht geregnet hatte, war der Erdboden hart und trocken, in der Sonne ganz gefprungen und dabei gab es nicht dAZ leilelte LÄtchen. GGtletzung solgt.) Marburger und Tagesnachrlchtm. Der König. Aus Beograd, 26. L. V!., wird uns telegraphiert: Hier verlautet, daß mit Konig Alekfander auch seine Braut Mariola von Rumänien nach Paris reisen wird. Die Hochzeit unseres lttnigS mit Prinzesfin Mariola von Rumänien wird otn 4. Juni in Beograd stattfinden. Prinzessin Mariola wird die Reise von Bukarest bis Beograd auf der Donau zurücklegen. Drei Schiffe besorgen die Einholung der königlichen Braut. Im ersten werden die jungen Serbinnen sein, die der Prinzesiin beim Hochzeitszug Blumen streuen sollen, in den beiden anderen die vornehmsten Serben und die Mitglieder des Parlamentes. Prof. Bnkovac f. Aus Prag, 26. d., wird uns telegraphiert: In der Nacht auf Sonntag ist infolge Blutergusses in das Gehirn der Professor der Prager Akademie der bildenden Künste Blaho Bukovac, ein gebürtiger Kroate, gestorben. Bukovac ist erst Samstag ails Beograd zurückgekehrt, wo er Kiinig Alexander portrüiicrt hatte. Todessall. Dienstcig den 25. d. M. ist hier Fräulein Anna Ipavic gestorben. DaS Leichenbegängnis findet an? Donnerstag den 27. April von der Leichenhalle des alten Stadt-friedhofeS anS statt und wird die Verstorbene dort in der Familiengruft beigestzt werden. Die Seelenmesse wird Freitag den 231 d. M. uttl halb 9 Uhr früh in der Franziskaner!ir-che gelesen werden. Wemeinderatssiftung. Die .?>erren (^ienlein-deräte werden ersucht, an der Freitag den 2A. April um 19 Uhr im Nathaussaale statt-findeuden zweiten ordentlichen Geineinde-ratssitzung teilzunehmen. Die KriegspensionS'Liquihatur wird nicht aufgehoben. Ans Ljubljana, 25. d., wird tniS telegraphiert: Die parlamentarische Kommission znr Reduktion und Revision der Staats-beatnten hat durch die Intervention des Ministers für soziale Politik beschlossen, daß die KriegSPensionS - Liquidatur in Ljubljana nicht aufgehoben wird, fondern, wie es im Vudgetvorschlag für das Jahr 1922 vorgesehen ist, weiter bestehen bleibt. Die AntiLuberkulosenliga. Die Tätigkeit der hiesigen Liga und ihre erfreulichen Erfolge zeigen auä) in den anderen Bezirken Sloweniens bemerkenswerte Reflexe. Dieser Tage weilten beim Präsidenten der hiesigen ATL, Herrn Bczirkshauptmann Dr. LajnsiL, der Bezirkshauptmann von Svenjgradec, Herr Dr. Ipavie, und der Bezirksarzt, in Celje, Herr Dr. Vröun, uut sich über die Organisation und Tätigkeit der hiesigen Liga zu infor-uneren llud nach dem hiesigen Muster auch in ihrem Wirkungsbereiche Schw-.sterorganisa-tionen der ATL ins Leben zu rufen. Eine teuere und Überflüssige Kommission. Unter diesem Titel brachte die „Slobodna tribuna" in ihrer Nummer 165 folgende Notiz: „Von den vielen Ltolnnnssionen, init welchen unsere Staatsverwaltung das In- und Ausland nbcrschwemlnte lind die znmeist überflüssig und sckiädlich sind, sei die eine an-gefi'chrt, die seit Mai v. I. in Kraljevica (Portori) tagt. Als nämlich vor einein Jahre die Möglichkeit in Kombination kam, das^ Italien SnSak evakuieren werde, wnrde nach s^raljevica eine Konnnisiion entsendet, welche die Aufgabe gehabt hätte, die in SuSak kursierenden Noten umzutauschen. Nun wartet diese Kommission noch immer vergeblich auf die Evakuierung, hat natürlich nichts zu tun und langweilt sich besonders in der Winterszeit, wo es keine Kurgäste gibt, ganz entsetzlich. Da für bezieht aber jedes KommissionSmitglied, lauter Staatsbeamte, nebst ihren normalen (^jebühren eine besondere Zulage von 100 Dinar täglich. Nachdem die Kommission anS vier Mitgliedern besteht, so sind dies täglich 400 Dinar, waS im Laufe der Zeit bis auf heute zirka 11)0.000 Dinar oder über eine halbe ?^illion Kronen ausmacht. Wie nehmen sich einer solchen Mißwirtschaft gegenüber die an anderen, sehr empfindlichen Stellen eingeführten ErsparungSmaßnahmen und Beamtenreduktionen aus? Man könnte darüber lachen, wenn uns von anderer Seite diese Verschwendungssucht nicht gar so übel angerechnet werden müßte." Heitere Liedertafel des Marburger Män-nergesangvereinS. Im Nachhang zu der unter diesem Titel gebrachten Notiz über die 7M 28. d. M. um lihr abends im hiesigen Götzsaal stattfindende 'Veranstaltung des Marburger Männergesangvereines wird noch initge-tcilt, daß als Einlage in der Operette „Zehn Mädchen und kein Mann" ein Ballett zur '^mckübrung gebracht werden wird, dessen Elnstudierung in liebenswürdiger Weise Herr Heinz Echeidbach besorgt. Es find nur noch wenige Sitzplätze erhältlich, so daß bestimmt mit einem ausverkauften Saale zu rechnen ist. Eaaleintrittskarüm sind im Vorverkaufe bei Herrn Zosef Pcteln in der GosPoSka ulica und auch an der Abendkasse, die um ^8 Uhr abends geöffnet sein wird, zu haben. Di« Organisation der Kriegsinvaliden ?n Maribor für eine arme Frau. Die Organisation der ^iegsinvaliden spendete der Witwe ötor, der unversorgten Mutter eines im tkrie-ge gefallenen einzigen SohneS .A)0 L. Die Fralt befindet sich in größter Not und vielleicht finden sich noch edle Mcnschenherzen, die der BedauernSwcrten Not durch milde Gaben lindern helfen. Sin russisches Symphonielonjert lu Maribor. Wie bereits gemeldet, findet am 3. Mai in Maribor (Götzsaol) ein großes.russisches Symphoniekonzert statt, daS der bekannte Kapellmeister Cibulevsty dirigieren wird. In dem Konzerte werden unter anderen anch Fran Brandl-Pelikan und die Herren Prof. Beran und Donner uiitwirkeu. Es dürfte auch das Aerk ,.Das Jahr 1V12" von Tschaikows-ty zur Aufftthruug gelangen, das bei der .Hochzeitsfeier unseres Königs iui Juni in Beograd vor dem Herrscherpaare gespielt werden wird. Der Kartenvorverkauf fiudet in nachstehenden Geschäften statt: Zlata BriZ-nik, SlovenSla ulica, und Höfer, Zolska ulica. Wer verursacht die Teuerung? Die )!ovi- sader „Zastnva" veröffentlicht folgenden in-teresianten Fall: Ein Kqufmann erhielt auS Wien ein 37 Kilogramm schweres Waren-Paket. Für diese.Ware zahlte er an Zoll 2 Dinar, für die Vermittlung beinr Verzollen, für die Warenbeschau, ftir Stempel, Blankette usw. mußte er 142 Dinar bezahlen. Der Zoll beträgt also bloß 2 Dinar, die Zollvermittlung jedoch ohne Zurechnung der Spesen für die Zufuhr usw. aber 142 Mnar! — Kommentar überslüsiig! Die städtische Badeanstalt wird wegen der vorzunehmenden Kesselreinigimg ab 1. Mai durch eine Woche hindurch geschlossen bleiben. Au sdiesem Grunde ist es den Parteien in dief».'r Woche gestattet, das Bad ausgiebig in Anspruch zu nehtnen. Große BolkStombola ln Maribor. Die Organisation der Kriegsinvaliden plant demnächst in Maribor eine große Volkstombola zu arrangieren und richtet an die Btirger-schaft von Maribor die inftändige Bitte, diese humanitäre Aktion durch reichhaltige Spenden. die in den Blättern ausgewiesen werden, zu unterstützen. lieber taufend Familien obdachlos. Die Beograder „Radiöke Novitie" nleldcn, daß der 1. Ma! für über eintanfend Familien in Beograd ein verhängnisvoller Tag fein werde, denn diese Familien müssen an: 1. Mai ihre bisherigen Wohnungen deshalb räumen, weil die Häuser, in denen sie wohnen, demoliert und dann neu aufgebaut werden. DaS Blatt fordert die Behörden auf, für die Ob-dachlofen, die meist Arbeiter sind, Erfatzwoh-nungen zu ftellen. Bein» Baumfällen verunglückt. Der 26 Jahre alte Knecht Eduard Pogaönik war Viontag den 2t. d. M. in Brezno (Fresen) an der Kärntnerbahn mit dem Baumfällen beschäftigt.' Beim Füllen eines Baumes konnte er nicht rechtzeitig zur Seite springen, wurde von demselben zu Boden geschlagen und erlitt hiebei außer inneren Verletzungen auch einen koinplizierten Bruch deS linken Unterschenkels. Pogacnik wurde mit der Bahn nach Maribor gebracht, wo er von der Rettungs-abteilung in Empfang genommen uud ins Allgeineine Krankenhaus überführt worden ist. Die Jagdlizitation im Bezirke von Maribor finde tin nachstehender Reihenfolge statt: Ant ?. Mai: Ciglence, Dragueova, Spodnje Duplek, Grusova, Sv. Marjeta na PeSnici, Sv. Martin pri Vurperlu. Sv. Martin Pri Maribor, Bosek. — An! 9. Mai: Eirknica, Dobrenje, Gradiska, St. Ilj v' Slov. gor., KaniZia, Pößnitzhofen, Pla<1, Selnica an der Mur, Vrtiöe. — 10. Mai: Jelovec bei Kam-nica, Kamnica, Kröevina, Sv. Kri^, Selnica na Dravi, SveLina, Bresternica. VukovSki dol. — 11. Mai: Sv. Iuris na PeSnici, Zg. Zv. Kungot'i, Ploder^nica, PoliLka vaS, Siemen, Sp. ZentjakobsN Dol, Zg. AentjakobSki Dol, Spiönlk. 12. Mai: Bistrkca pri Lim-bnL, (linLa, Lehen pri Ribnica, Leka, Sv. Lo-vrenc na Pohorju, Recensak, Nndecibreg, — 13. Mai: Fran Gorica, SP. HoiZe, Jesenca. Sv. Marjeta na Dravskem polju, Orckwva vas, Pivc'la, Rai?e. — 15. Mai: DogoZe, Mor' je, PobreZje, NanLe, Nazvanse, Studenci, Tezno. — 16. Mai: Sv. Ana. Bre^ie. Jolevec Mako^, LuZeÄa baS, Modrake, PeNe, Pete?, Poljkane, Stanovsko, Stopno, Z^abljek. 17. Mai: Slov. Biftrica, Ag. Nftrira, Tigon« ce, ereSnjevar, Laporje, ^ Lovrica, Ed« Martin na Pohorju, Ritoinoj, SmreLno, Swdeniee. — 18. Mai: Bojtina, Butovec, Deino, Hoiinica, KalSe, Kovaöa vas, Sp. No< va vaS, Ogljentak, Oselj. — 19. Mai: Freisi heim, Gabernik, PokoSe, SP. Poljskava, Zg« Poljskava, Pretrei, Aentovec, Brhloga, Vr« hole. — 22. Mai: Drvanje, Korena, ^em< berg, Sv. Lenart, Zg. Roiica, Setarova, Ra-dehova, Zilnica. — Vom 3. bis 15. Mai wird die Lizitation int großen Saal der Bezirks^ hauptmannschaft, vom 16. bis 19. Mai in dek Gemeindekanzlei in Slov. Biftrica, und am 22. Mai in der Gemeindekanzlei zu Sv. Le^ nart stattfinden. Der Beginn der Lizitation wurde tägliS) um 3 Uhr früh angefetzt. Diu Gemeindejagden werden in der Reihenfolge wie hier angeführt, ausgerufen werden. Rauferei. Zwischen einem Ziviliften un8 einem Soldaten kam es vorgestern in der Aleksandrova cesta zu einenl Wortwechsel, in desseni Verlaufe der Soldat von feinem Gegner in unflätigster Weise beschimpft wurde. Der Soldat reagierte darauf handgreiflich, wodurch bald eine Rauferei entstaud. Die ein-, schreitetldeu Wachorgane «lachten dem ungemütlichen Kampfe ein Ende und nahmen die beiden Gegner fest, unt ihren Fall deir kompetenten Behörden zur Entscheidung Vor^ zulegen. Aus dem Gerichtssaale. Gestern hatten sich vor dem hiesigen KreiSgerichte der Viehhänd^ ler Simon Prah aus Pesnica, der Fleischer KliSek aus PobreZje und der Fleischer Nendl aus Maribor zu verantworten, weil sie angeklagt sind, daß sie verendetes Vieh verkaufen wollten. Die Verhandlung wurde zwecks Einvernahme weiterer Zeugen vertagt. Bvrsendertcht. Zagreb. Devlsen: Berlin 83.50 biV 25, Bukarest 43.50, Mailand 320 biS 3.R), London 260 bis 265, PariS 550 bis 610, Prag 121 Vis 125, Zittich 1150 bis 1250, Wien 0.84 bis 0.37, Warfchau 1.30 bis 2.25, Bttdapest 8.50 bis 9. — Valuten: Dollar 54 bis 56, tsche^ chifche Krone ^20, 20 in Gold 200, Lei ^ Lire 300 bis 310. Wien. Devisen: Zagreb Z9.52 bis 2VL3, Beograd 117.33 bis 118.12, Berlin 20.70 biS 30.30, Budapest 10.64^ bis 10.70>s, London 340.75 bis 341.25, Mailand 415.20 bis 415.8a New Vork 7630.05 bis 7693.50, Paris 715.50 bis 716.50, Prag 149.90 vis 150.10, Warschau 1.93)^ bis 1.97)4, Zürich 1492.50 bi? 1495.50. —V aluten: Dollar 7631.50 biS 7643.50, deutsche Mar? 30.95 bis 31.05, engl. Pfund 239.25 bis 339.75, franz. Franken 711.50 bis 712.50, Lire 413.70 bis 414.30, Dinar 117.38 bis 117.62, polnifche Mark 1.93^ bis 1.97^, Lei 55.69 bis 55.89, Schweizer Frankel! 1433.75 bis 1491.25, tschechische Krone 149.70 bis 149.90, Ungarin sche Krone 10.62 bis 10.68. Zürich. Berlin 2. New Bort 5.14, London 22.75, Paris 47.95, Mailand 27.92, Prag 10.05, Budapest 0.70, Zagreb 2.07, Warschau 0.14, Wien 0.06)^, österr. gest. Krone 0.07. Variser Notizbuch. Mitte April 1922. In dent weit Vraußen zwischen der Place de la Republigue und der Bastille gelegenen Theater Ba-Ta-Clan hielt Alexander Millerand im Herbste 1919 die große Programmrede, durch die die Schaffung des Vloc national verkündet wurde. .Heute tanzt Edmon-de Gut) dort, und ihr Erfolg ist weitaus stür-lnischer. Edmonde Guy tanzt nackt. Ganz nactt. Irgendwo hat sie ein paar Perlenschnüre. Paris rast. Die ältesten und die jüngsten Lebemänner buhlen nni Edmondes Gunst. Nicht etwa, weil sie besonders gut tanzte, aber weil sie den Mut hat, sich ein paar Sekunden lang ganz ausgezogen der Menge zu zeigen. Wirklich nur ein paar Sekunden. Denn die Sache ist, lvie man zu sagen pflegt, „künstlerisch" mifgeinacht. Aus der in rabenfchwarzes Dunkel getaucbten Bühne tauchen plötzUch leuchtende Perlenschnnre auf. Man erkennt bloß fchattenhaft, daß sie an einem Frauen^ körper hängen. Plötzlich wird eS eine Seknnde lang licht und man sieht Edmonde Guy, wie der Himmel sie erscsnlf. DaS Spiel wiedtn-holt sich dreimal. Die Menge im Theater schreit, rast, tobt — sie!vill die nackte Frau länger sehen. Ich glaube nicht, daß sie ebenso ltüri Misch ihr Verlang« kliSimvek haKe, Müs- M«d läng« sprechen zu höre» ..» » Reben der offiziellen Pariser SunstauSstel-iung m,d k^r der ^UnabhäRffigen" gibt «uch alljährlich einen „Salon der Humori-^en". Vor dem Kriege war es ein Ereignis. Denn Freiheit, selbst Frechheit und Zynis-mus kamen zur veltunfl. und »nichts Heili» ^»«'S galt mehr". Jetzt'war man auch zur Schau der Humorlst-i: eingeladen. Man hatte sticht? zu lachen! Es war alles todernst gemeint. Man mußte tieftrmirig werden, wenn mnn sa?,. was hc-ute in Paris al? .Humorist öffentlich .^naelnssen wird. Der Mangel an .<>innor nnrd nur durch die (^^eschmacklosigseit i'bertroffen. A verrunMes Weib darstellte. Heute wi^d Lloyd t^eorge armseli-.^cm oZelächtcr vreisgegebeu. ^Die Fratze, die man ihm anmalte, ist einfach idiotisch. Interessant ist die Attsstellnug nur durch das, was sie nicht enthalt. Äarilaturen von (George Mandel und Leon Daudet wurden zunickge-.riiesen, weil sie Anstoß erregen könnten, und weil man „unpolitisch" sein wolle. Das hätte man 8en Humoristen Lor 8em Ariege sagen sollen! UebrigenS der Kommunist Marcel Ca-chin darf sozusagen verrückt werden! Weil man ganz bürgerlich wurde. Weil man Re-gierungsstütze ist. Weil nian sich's oben nicht verderben will. Der Präsident der Humoristen, Forain, gab e^ unumwunden zu. Es ist derselbe Forain, der allwöchentlich eine gemeine Zeichnung im „Figaro" veröffentlicht, die humoristisch sein soll. Sie ist aber nur tragisch, weil sie den geistigen Verfall eines einst als Begabung angesehenen ' 'n" be- kundet. » Von den witzelnden Bildern Forains abgesehen, ist aber der „Figaro" seit dem 1. März wirklich humoristisch geworden. An diesem Tage ging er in den Besitz des bekannten Parfümfabrikanten Coty über, der es sich in den Kopf sekt, Senator werden zu wollen. Seine Mittel erlauben ihm das. Der Nebergang der Besitzrechte de? „Figaro" an Coty versiiin:nt!: den Mann, der t^s Blatt bisher als (Chefredakteur, wie er behauptet, im (Biciste Cal-mettes geleitet hatte, den bekanntlich Frau Caillaux durch einen Revolverschuß l914 niederstreckte. Coty erklärt, daß er den t^rist Cal'-niettes ebenfalls wahren wolle, aker dafür einen anderen Chefredakteur für geeigneter halte. Darob Schimpfworte des Herrn Latza-ruS, des nunmehr verabschiedeten Chefredakteurs, und die Beschuldigung, daß Coty als Junge einen Papagei gestohlen hatte. Beleidigung Cotys, Verurteilung Latzarus', Duellforderung, gütliche Austragung — der arme Latzarus muß' dem reichen Coty weichen. Der Geist Calmettes scheint versöhnt. Die 75 Millionen Francs, die ihm die journalistische Leitung-des Figaro" abgeworfen hatte, und die seinen Söhnen verblieben waren, erschienen diesen als so werwolles Andenken an ihren Vater, daß sie diese nicht antasten wollten und sie nicht zum Erwerbe dcS „Figaro" verwendeten, sondern diese an Coty übergehen ließen. Somit wäre alles in Ordnung, und nur die Frage harrt der Beantwortung, worin eigenllich der vielgcrühmte Geist Calmettes besteht. Daß er 75 Millionen zu erwerben verstand? Wie will Coty ihm das nachmachen? Und wozu auch, da er jet)t sckic' Millionen besitzt. G Nach dem Tode der Baroniu Salonioic Rothschild gelangen nunmelir die großartigen Vermächwiffe, die ihr Gatte den Pariser Sammlungen vermacht hat, zur An'Zführuna. Die Pariser National-Bibliothek erhält die Erlaubnis, auS der reichhaltigen Rothschild- schen Bibliothek beliebige Werke auszuwähs len. Dem Louvre ist die kostbare Sammlung von IlX) seltenen Tabaksdosen und die Waffensammlung vermacht. Daö Kluny-Museum erhält diejeuigen alten Möbel, an die nicht besondere Familieneriunerungen verknüpft sind, uud dem Pariser Kunstgewerbemuseum wird die wunderbare Einrichtung zuteil, die einst der Mme. Dubarry gehörte. Das Palais Rothschild selbst mit seinem Park und den Nebengebäuden ist dem französischen Staat vermacht und wird als „Stiftung Salomon de Rothschild" erhülten bleiben. Die Aufgabe dieses neuen, herrlich eingerichteten Museums um das Paris reicher wird, ist im Testament dahin umschrieben, daß dadurch „alle Arten von Kunst und die.^"ünstler gefördert werden sollen". Die Verwaltung liegt in den .Händen eines Komitees von Kunstfreunden und Künstlern und wird' durch eine jährliche Rente von 100.lM Frcs. bestritten. Es sollen in dem Gebäude, dessen KunftschStzc der Allgemeinheit zugänglich sind, jährlich zweimal Kunstausstellungen von Werken der.französi^ schen und der fremden Kunst veranstaltet wer^ den; außerdem dürfen befondere Versteigere ungen und Wohltätigkeitskonzerte in den S仫 len des Paliis und im Pa-?c ns's! eh alten .wer« den. Zedm Tag «onMt V Wintechalter. Klub-Bar Geöffnet «Wich Vl« 2 Mr fM Kleiner Anzeiger. K-aUNW» Gut «halten« K«»e»rO» zu »«tz«usen. Ztöovska ul. 12. »m S»»e. _^ SO«?»chtt,e ««tz PI »erkeufen. «brejse i» V«r». Kiew« «»l»e-Schr«t»«O?chwO mu, Vicel. Gl«lmt k, S. 2044 Leicht« vert^tut- »ich. Flkaeil». Podret»« c«sta L. d04S Sin lut «hall«»,, zu '»«kUusen. G«fth«u«. Gtavnt tra Nr. ». «SS weit«? Mwb««»Te«» grotze «,u« WSsch«r»lle zu v«ka«fen. ulte« 12. K. St. 3(Ll »ist «euer Ve««kschlOl«r mU Krenj billtß zu >»erk«»>fen. «alr. in öer Der«. 3V72 M» »«rmiete» «M, >«»»»»«»» »«»«N»»- M. «ch»»»,. »II» zw,»»»!«'. Wj«. ,1»»» d« ««I «»»», ««»»», iMl!. 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April l92S um 15 Uhr in der Leichenhalle des alten Stadtfriedhofes feierlich eingesegnet und sodann dortselbst in der Familiengruft beigesef;! werden. Die heil. Seelenmesie wird Freitag den 2S. April !922 um hall» 9 Uhr in der Franziskaner'Pfarrkirche gelesen. . . Maribor, am 2S. April Z922. Dr. Sari gpavie» Guido Tpavie. Major d. R. Maria Pretkner, geb. TpAvie, als Geschwister. 30s2