,^nihrU, Wihlftai», ?U»»>i str M." VI». Jahrgang Kreitag, ZV« A«g«st tSßiS Die „Marblirger Zeitun " erschein: jeden Sonntag, Miitwoch und Freitag. Preise ^ siir Mardurg: ganzjährig 6 fl., hi'lbjähng S fl., vierteiläh?ig I fi. b0 kr; für Zustellung US ^^au» monatlich IVkr. — mit Postverscndung: s.anzjährig Lfl., halbjährig 4fl., virrteljalzug 2fl. Die nn Mal gespaltene Tarmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit IS, bei dreimaliger mtt Lv kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung AV kr. Inseraten-Stempelgebühr kommen. Die ReichSrathsdelegatiotl setzte am 10. d. M. ihre Bkrathungen über das Kricgi^bndget fort, und wtlrden die Kapitel 5 bis l5 zumeist niit den geringen Abstrichen der Ausschußmajoritüt erledigt. Der skriegsministcr hatte sich mit einem ganzen Stlib von Unterfcldherrn zur Vcrtyeidigung seiner Positionen umgebkn. DaS Genit. die Artillerie, die Bcrpflegsbrancht. da» Sanitatsives'n wurde von speziellen Referenten in den Details verlheidigt und die Unmöglichkeit dargetl)an, daß nichts ge-strichen »Verden könne, da man ja in manchen Posten, sowie bei der Cr-Haltung der Glbaude. schon beinahe Uttter die Möglichkeit h^rabgegangcn. Aies ja doch BanhanS alS Äertheidigrr der Ansschußmajorität einmal nnK, „das Unmögliche kann man unmöglich von Jemanden verlangen." LS ist natürlich, daß sich solchen schlagenden Argumenten selbst uttscre Delegirtm nicht verschließen konntetl. und daher dem Herrn Kriegsminister skine unangenehme Situation nicht allzusehr vergällten. D>e Einberusungder Landtage liegt der a. h. Beschluß-sassung vor. Bei Festsetzung deS TageS haben die auS den Ländern ein. c.clzolten Wünsche und B^^rschläge volle Berücksichtigung gefunden und scillen die verschledenen Etnbcrufungstas,e zwischen den 12. und 23. September. Die Dauer der Seffion ist auf sechs Wochen präliminirt. In der Frag« der M i l i t ci l gr c n ze ist m m endlich zu tiner Entscheidung gekommen. Wir lescn nämlich: Die Aushebung der Grcn r gimenter von Krcuz uud Georgelt ist eine beschlossene Sache. Wei kirchen. Zengg und Sissek werden fönigllche Freistädte. Ans Frankreich sind die lvichtigsten Nachrichten wohl die. daß Marschall Niel, einer d^r eun^t^irtesten Feinde PrctißenS am fran» zösischen Hose, seinem schmerzvollen Leiden erla,^. und die ,.?! apoleonS seier." Kehrt letztere alljährlich wieder, so hat sie doch Heller durch iveitgehetide Anmestien einen freiheitlict^en Attstrich bekommen, denn es wird berichtet, daß durch ein von den Ministern gegengezeichnetes kai» scrliche» Dekret alle Vtrnrlheilungen wegen politischer Verbrechen. Preß-vergehen, ungesetzlicher Versammlungen, Koalittvnen und wegen sonstic^er Ueberttetungen amnestirt lvilrden. Ein zwelleSkaiserliches Dekret amnestirt MilitSrdesemure. Der Klerikertag t« Eilli. Wir haben seinerzeit darüber bkrichtet, daß die klerikale Partei Unter-steierS sich zu einer politischen Gesellschaft vereinigen werde und diese Vereinigung ist aus dem Klerikertage, am 11. August in Cilli ersolgt. „ölovenslci Xaroä" bringt in Nr. 95 darüber einen Bericht, der uns manches bisher Unklare aushellt und manches Neue zeigt. Vor allem ist die Nachricht interessant, daß die Herren mit dem Fürstbischöfe nicht zufrieden sind, weil er ihren ultranationaleu und daher teineswei^S der ChristuSlehre, die ja den Frieden predigt, entsprechenden, weil aufreizenden Bestrebungen nicht freie Zügel lassen will, weil er seinen Diöz'slMkleraS daran erinnerte, mehr Priester als nationale Fanatiker zu sein. Sie beschuldigen ihn sogar, daß die Marburger Landtagsivahl deS-halb für die Nation.ilen ungünstig auöfiel. iveil der KleruS Ach nicht stark genug betheiligie. Wir glauben konstatiren zu können, daß die „Hochwürdigen" es auch damals nicht unter ihrer Würde fanden, zu Hetzen und zu schüren, soviel ihnen die Umstände erlaubten, wie ja An« rechtweisutlgen von Seite der Bürger und selbst Arreiirungen wegen unanständigen BetrageilS sattsam beweisen. Das zweite, waS unS ztvar nicht überrascht, tveil wir eS schon lange geahttt, ist, daß die Partei der sogenatmten Äungjlovenen von der kle-rikalen Partei gerade so inS Schlepptau genommen wird, wie bisher die anderen Ultras, ja daß man daS Organ der Jungslovenen. den „Llovonslei Ü^aroä" zu ihrem Parteiorgane erklärte und veravredele. ihn nach Kräften zu unterstützen und ihm die (Ühre antliat. ihn mit der slovenischen Kir-chenzeitung. einem dem Grazer VolkSblatte gleichen Schmaltblättchen. der „Vanivt^" auf gleiche Stufe zu stellen. Wir gratuliren uitserer Kollegin zu dieser Verschwisterung, indem wir unS denken: tvillst du wissen, wer du bist u. s. w. Sonderbar schlecht stimmt aber diese Wendung mit der in der Broschüre deS Dr. DominkuS nach der Wahl ausgesprochenen Behanptung nberein, daß die Jungslovenen und also auch der Herr Doktor and LandtagSkandidat von den. Klerikalen nichts wiffen wollen ; eS war eben ..Sand in die Augen", der aber unseren Einblick in die Verhältnisse tncht trübte. Eine platonische Liebe ErzähluuA von August Schräder. l Seit acht Tagen befatid ich mich in dem Bade L. Nicht auS Nei« gung hatte ich diesen kleinen Ort zu nzeinem Sommeraufenthalte ge-wählt, sondern um der Pflicht zu genügen, meiner kranken Mutter Begleiter und Führer zu sein. Wir wohnten in einem freundlichen Hotel, das in der Mitte dcS Dorfes liegt. Unsere Zimmer boten die Aussicht über einen ausgedehnten Obstgarten. !)er an ein Fichtenlvaldchen grenzte. Wer ländliche Stille, reine Lust und Abgeschiedenheit von der Welt sncht, findet in L. seine (^rwariungen vollkoinmen befriedigt. Bon dem gewöh'tlichen Treiben der LuxuSbäder ist hier keine Spur vorlMden ; eS gibt weder eine Spielbank, weder große Konzerte, noch Theater und Bälle Die einzige Zerstreunng bietet ein kleines Musikchor. daS Morgens und Nachmittags in der Allee sich hören laßt. Alle Cmrichtungen sind mit Rücksicht auf die Kranken getroffen, denn nur Leidende besuchen daS Bad. Zur Zeit der Trintstunden ist dem Gesunden, der sich hicr zufällig aufhält, in den Promenaden selbst der Genuß einer Zigarre untersagt. ^ .. . . Es war in den ersten Tagen deS Juni, als ich meine Mutter eineS Morgens zu dem Brunnen begleiteie. Die sechste Stunde war kaum vorltber. aber schon herrschte eine Hitze, vor der man nur in der schattiM Allee Schutz fand. Zahlreiche Vögel sangen munter in den dichtbeblät-terten Linden und Kastanienlu^nmen. Das Orchester spielte ein geistliches Lied. Mit dem eS nach der Borschrift das Frühkonzert einleiten mußte. Cin eigenes Gefühl brschlich mich, als ich brl den feierlichen Tönen des Ehorals die bleichen, abgezehrten Gesichter der still und langsam, wan-delnden Kranken betrachtete, die mit ängstlicher Gewissenhaftigkeit naä Borschrift de» ArzteS a»lS drr Quelle tranken nnd die Dauer der Zwi schenspaziergänge nach der Uhl brmaßen. Wie Manchem von itMN erklang daS Grablied, und doch schwellte il)M die Hofsnnng auf Gencsnng die Brust, denn luan schreibt der Quelle eine wunderbare Heilkraft zu. Dem unbefangenen Beobachter bieten die Morgenstunden in L. ein er-greifendes Schauspiel ; man kann wohl sagen, daß jede einzelne Szene desselben die Katastrophe in sich trägt. Wer nun. wie ich, eine geliebte Mutter zu den Leidenden zählt, die im glücklichen Falle eine kurze Fri-lung ihres Lebei.S erlangt, muß mit gesteigerter Wehmuth die sich ihm »avbietenden Erscheinunjien betrachten. Wir betraten daS Häuschen, das die Quelle Utnschließt. Zwei Kna» icn waren beschäftigt, den Kurgästen, die mit dem Namenszuge deS Betr.ffenden bezeichneten Gläser zu füllen und zu überreichen. Wie ge» wandt utld sicher erfüllten die hübschen muntern Burschen ihre Wicht; ie kannten schon jeden der Ankommenden, und wählten, kaum daß ste hn erblickten, das ihm gehörige Glas. ^ Mi kAiijvi'8 älsss? Sonntag den »». ÄuguA »ur Besorgt das Bersetzen. Auslösen und Umschreiben der Wndtr im k. k. BersaKamte. solvie sonstige Asmmisfigattt m Gra^. Fahrgelegenheittu nach alle» Richtiioge«. Kl«t»»hvlz»Bers«dIetG. Vomptot»: Am Kammttcr'lchm Hause, Einganq: Hernngasse zwische» Fetz'schcm und Bradatsch'schem Hause. S29) Joch, Gaftgeber^ (48S Das größte Lager vo« ItklÄK«!. 8eliill>p!»si» III«! 8el»lliz!>n ^ « I«» «»»»»,«»» «»««' »«« 1RRD>M»>Vr H» M««VI»VII»VD»U5I>VI > HR Iv». snmnks -n V l « « Rur noch kurze Zeit. Wege» Kündigung unseres Lokales sind wir genöthigt, die »och vorhandene» Waaren auS der ^o»K.T»r'siF»»ss» der L. ck ?. auS Wie» Sonntag den 22. Augnst: (533^ Großtö Nachftji zum VellMötage Geiuer MajeftAt de» Kaiser» Kranz Josef I. Das Nähere der große Anschlagzettel. Um zahlreichen Besuch bittet elt)vn 6vr 2H?»n»lLk«to Ikoil sine« Lvvimi«» vov tl. bis vsQixsteu» tl. «uxeksüvn ist, Icoston K 8tüelc S. «. 9 Stück tl. 7V. 2« Stüolc ll. I50. j j V»Iäixo Ksstkttuoi? erbittet U k'. 8ekNckt. I 518) ^ am lZrabvn 8, !n ^Viso. I H^^kromesusv xer 1. Kvplemde? ti. 3.50 ioel. 8tvmpeI.*H^ sowohl en sro» als en Äetsil auszuverkaufen. mit Abschlag vo» 30'/, zu nur festen Preise»: l Stück Lliuwlliid z« ->v EUt-i.....«on fl. 4.30 «od HSHer. l ., ., i« 3K. ttrriickt. Herreo-WSscht alle Sorte». Tuchstoffe, als: Hosen- und Rockstoffe, Pelze, Double, Belonr, staunend billig. 10000 Ellen Leinwände in Resten zu 5. K, 8 und 10 Ellen werden staunend billig verkauft. .IttMN ltltd IteMNmZlltel (tvasserdicht) , zu sehr billigen Preisen. Briefliche Aufträge werden prompt gegen Kassa oder Nachnahme auSs^esührt. Vertanstlokal einzig und aNein nnr llvrrekMtiiij« ^r. l lZ, ilkm pieliij kv^enüb«!'. Achtungsvoll 8vlinvlil«i' äi kvNvtlivim. /«>' Vikiler Z. 84S9. Edift. jEin Fortepiano ist zu verkaufen. ^Näheres im Comptoir diefes Blattes. (523 Em Lehrling oder Praktikant I» t größere» Tpeeerei»Geschäft iii einer Sladt Unter- Ansuche»« de« Herr» Marti» Larber wird dle exekutive Feilbietuiift anf^ienommcn dem Michael Steslitsch gehörig^, mit «ericht^chem Pfandrechte delegie« Slovenische Sprache wird verlang», «ähere» bei Eduard »ren und aus S69 fl. geschätzten Rcalltat Berg Nr. 585 sä Strap »vegen^ j Mnrbur-, schuldiger 200 fl. s. A. beivilliget uud hiezu drei Tagsatzungen u. zm«? ' ^ die erste auf den 7, September, die zweite auf den S. vetober und^Nr. 10712. (517 die dritte auf den 8. November 1869, j?dcsmal Vormittags von ll bisi 12 Uhr. die beiden ersten in der diesgerichtlichen Amtskanzlei, die dritte. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht am Orte der Realität in GraßniP mit dem Bemerken angeordnet. daMachdem zu der auf den 20. Juli 1869 in der ExekutionSsache deS selbe bei der dritten Feilbietuug auch unter dem Schützwertlje hintangeMathiaS Trethan gegen Anna Waidachcr angeordneten zweiten exekutiven geben »Verden wird. Im Uebrigen bezieht man sich auf daS Edikt vomlFrilbietung der Realitäten Urb. Nr. 567 und 568 »U Burg Marburg 20. März 186S Z. 3548. !kein Kaufluftiger erschienen ist. wird am SS. Augnst 1869 Vonni». Marburg am 27. Juni 1869. !tagS von 11 bis 12 Uhr am L'rte der Realität in WolfSthal zur ^ ' Idritten exekutiven Feilbietung derselben geschritten, wobei dieselben auch VlMH^vV^KAtHGUHO^ unter dem EchäKwerthe an den Meistbietenden hintangegcheu »Verden. i Im Ukbrigen wird sich auf die Edikte vom 22. April 1860 Nr. lvelche ich der k. k. priv. VergiollvfUNgL - lZvSvIlsolhaN „ö5tefsvil5184, resp. vom 17. Iännrr 1869 Z. 665 berufen. Juli 1869. hier, für daS rasche und coulantc Vorgehen bei der Liquidirnug und Bezahlung deS mich am 1. August bei meinem WirthschaftSgebSnde in !ljehndorf getroffenen Brandes zolle, und gleichzeitig benüße ich diese Ge-legenheit. um benannte Anftall dem Publikum bestens zu empfehlen. Marburg. 16. August 1869. 525) Josef Herzog, Realitätenbesiper. t« O t rltvl echt englischer Raee, Vrigiuol-Klljfolk, Eber und Zvckterinnen, 3 Monat alt, werden Lamstag t^en 21. Am^ust auf t^em Schweinplape in Mar-bürg verkanst. Tchönwetter. Eisenbahn-Fahrordnulig für Marburg. Eilzttge. Personenzüge. Aon Wien nach Trieft: Ankunft 1 lthr öS Min. Nachmittag. Ankunft 8 U. v M. tzriih. 8 U. 44 M. Aben^». Al)fahrt llhr Min. NachmittUtl. Abfal,rt 8 „ 20 „ „ 8 „ 50 „ Von Trieft nach W»en: Ankunft L Uhr 37 Min. Nachmittag. Ankunft6 N. lo M.k^ritl». 0 N. 55 M. Ai'ends. «bfal)rt 2 Ul)r 40 Min. RachmittatZ. Abfal,rt6,. kZI ., „ 7 „ 7 „ „ G i n (526 schöner zweispänniger Fuhwagen, ganz neu, schön und gut gebaut, 26 Ceutner Tragkraft, ist sogleich zu vrrkausen bei Herrn Mathias Löschnig „Gasthof zum Lölven" in der KäkNtner.Vorstadt. Verautwortliche Nedaktion, Zvruck uud Verlag von Eduard San schttz in Marburg 2!. «. St. a Verautwortliche Nedaktion, Zvruck uud Verlag von Eduard San schttz in Marburg 2!. «. St. a