FoStcina placana v gotovini. Erscheint wöchentlich zweimal: «Vonnerstag and Sonntag früh. »chr"tlett«lg iib V«»alt»>g: jittierstoca alica St. 5. Telephon Jl. — Ant fl&i ig > > ge» m-rde» k der H,nsaU»« ->«»»» fkrtlfirivm drlligjin «fMljteR ^tq-q-zgeno»»», ätjiglfdtfi: jÄt bal 3*laad oUrtelltfhrio Dio 10.—, dalb,Shr»g Din 10.—. «lMzjahrts Dimo.—. ffir m« tt»»ttiab r*H»t!^tnb« »rböh»«». — »in,«In» flau*«« Dia—60 Nummer 63 Sonntag den 6. August 1922 4.s47.j IadrgMq Die alte Geschichte mit den Rrprrlsulicii. Im Ljubljanaer Sloveneki Na>od lesen wir an erster Stelle eine Nouz aus Beograd. die wir **■- zunächst ungekürzt wiedergeben. Sie lautet: „Wie bekannt, brachte der Abgeordnete Anton Brandtner Anlangst eine Interpellation bezüglich der Lärtner Slowenen beim Außenminister ein. Der Außen-minister Dr. M. Nii,cic gab gestern (am l. August) den Parlamentariern eine kurze Erklärung über den Stand unserer völkischen Minderheiten in der öfter» reichischen Republik ab. (Er betonte, daß die Regie« rung Berichte über konkrete Fälle e,halten habe, aus denen ersichtlich sei, wie die österreichische Re. zierung gegen unsere nationale» Minderheiten, b«. sonders in Kärnten, vorgehe. Ferner «klärte er, daß in Wien diplomatische Schritte eingeleitet wurden und daß man auch in Hinkunft in jedem neuen Falle all'S Erforderliche unternehmen werde. Wenn ei sich ab«r herausstelle, daß aus diesem regelrechten diplomatischen Wege zufriedenstellende Resultate nicht erreicht werden können, werde die Beograder Regierung in die Lage versetzt werden, nach neuen Mitteln zu» Schutze unserer völkischen Minder-heilen Umschau zu halten. Die Regierung werde dafür sorgen, daß unseren nationalen Minderheiten alle jene Rechte gesichert würden, die durch »ie Friedensverträge verbürgt seien. Mit besonderem Nachdrucke betonte der Minister ferner, daß die Regierung gewisse Repressalien gegen-über der deutschvölkischen Minderheit, die au» unserem Territorium lebe, AeisesKizzen. Von Atma M. Karl in, Tokyo. Dritter Teil der Weltumseglunz. — Im fernen Osten. II. In dem fernen 'Yokohama. Rote Ziegelbauten, die London geziert hätten; moderne Warenhäuser und ein Schlamm, der an da« schönste Tauwelter daheim erinnerte. Wo blieb der Orient? Er trat an un» heran in der Gestalt einer „Rikshaw"; der geiprächigste der drei Russen schob mich in eine und weiter ging'S. Die JinrikshawS sind kleine, zweirädrige Wagen mit gepolstertem Sitz und schön lackierten Armsttitzen. Wenn ev" regnet, wird das schwarze Lederdach zugezogen und man fleht nur vorne durch zwei kleine MaSfenster ins Freie. Nun aber regnete e« nicht und ich sag zurückgelehnt in dem wackelige« Ding uud war stolz wie eine morgc.iländtsche Prinzessin. Selbst der Rikshawmann ist wert, genau betrachtet zu werden. Sein Hut ist gar,, dunkelblau oder ganz weiß und gleicht ganz dem Hute eines Schwämme», ohne Krempe, vollkommen rund und abfallend. Die leichte blaue Jacke ist vorne offen und um die Mitte zu malerischen Fallen gerafft; die Hosen stnd der wunde Punkt. Sie find kurz wie Schwimmhosen, bald weih, bald blau. Bi« zur Mitte der Wade reicht, was weder Strumpf noch Schuh und doch beide» ist. Ein Mach-werk au« dickem, blauem Tuch, ohne Absätze, ohne Schnürriemen und das ein eigenes Fach für die in Japan sehr geehrte große Zehe hat. Durch diese« Schuhwerk kommen einem alle Nikshawmänner wie Zweihufer vor. Sie halten die Jinriksha« an den durchführen werde. Er betonte, daß sich die Deutschen gegenwärtig in unserem Staate der rollen Freiheit erfreuen und wenn die Resultate des Ein-fchreitenS in Wien nicht zufriedenstellend sein werden, werde die Regierung mit den schon vorbereiteten Repressalien beginnen, wozu sie umso berechtigter sei, als die Deutschen in unserem Staate all« Be-quemlichkeiten und Rechte genössen, die ia den Friedeniverträgen festgesetzt seien." Um den bitteren Gedanken, die sich beim Lesen dieser Notiz in jedem hirrländifchen Deutschen regen müssen, nur einigermaßen Ausdruck zu ver-leihen, dazu ijt der geringe Raum eines ZeitungL» aussatzes zu schmal. Wir wollen unS nicht mit der Frage des Einschreitens bei der Nichbarregierurg zum Schutze der dortigen Staatsbürger' slawischer Nation aufhalten, obschon wir dabei die Erinnerung an den ExoduS der Vertreter der kleinen Entente aus der Prager MinderheiUschutzkonferen; nicht unterdrücken können, für den der Eingriff in die SouveränitälSrechte der durch sie vertretenen Staaten maßgebend war. Auch damit nich'. daß ?es bei der Regierung eincS Staates geschieht, der zu schwach ist. als daß er das gleiche auch nur mit einem Schimmer von Erfolg für die Angehörigen seiner Nation in anderen Staaten machen könnte. DaS alles kann für uns ganz in der Ordnung sein. Un« interessieren in der zitierten Notiz nur zwei Punkte. Der eine handelt von den Rechten, deren sich die deutschen Staatsbürger in Jugoslawien zu erfreuen haben, der andere von den Repressalien, die an uns ausgeübt werden sollen. Die Rechte! Fangen wir mit etwas ganz Un-bedeutendem an. Der in W>en erscheinende Koroski beiden lackierten Stangen und trabe» wie PonnyZ dahin. Ueberhaupt ist in Japan »och alle« Handarbeit; alle» wird von Menschen gcjvgen, ob^chon die Elektrische in den Hauptstraßen verkehrt und auch Automobile zu finden stnd. Von der breiten Brücke au», über die wie fuhren, sah man die Hausboote der armen Japaner auf dem Kanal. ES stnd dies flache Boote, deren Bug erhaben ist. DaS ist da« eigentliche Wohnzimmer, die Küche und der Schlafraum. Da« Feuer brennt in einer allen Zinnschachtel, einem verwoifenen Petroleumbehilter oder ähnlichem; ein Wasserschaff steht daneben. DaS Lager stnd einige Matten und der Boden ist der Tijch. Da« übrige Boot ist „Promenadedeck". Einzelne Schiffe hatten die Malten übergeworfen und sahen nun wie schwimmende StrohhäuSchen au«; andere hatten daS Dach so gedeckt, aber gestatteten Ein« blick und einige hatten Wände und Dach zusammen-gerollt und erlaubten un« volle Einficht in ihr Ltben. Dort brauchen sie keine Miete zu bezahlen, da» Wasser flieht an ihrem HauS vorbei utid gestaltet so da« leichte Waschen (wen der Geruch ntchl schreckt) und wenn ein Nachbar unangenehm wird, kann man sein HauS leicht lotkeppeln und anderSwo anbinden. Allmählich wurde daS Gepräge der Stadt so, wie e« sich für I^pan nach unseren Begriffen schickt: Die Dächer wurde» wellenföimiger, die dunkelgraucn Ziegel dick und settsam gebogen; die kleinen Gärten voll tief-grüner Föhren; die HauSvorderseiten mit allerlei groß-n japanischen Schrtftzelche» bedeckt und au» den kleinen Fenstern, die seitlich verschiedbar stnd, lugten Frauen mit hohen Frisuren und Kinder in hellroten Kimonos. Da» Fremdenviertel ist im Bluff, das heißt, eS liegt run» um und auf einem Hügel, und zu Füßen Slovencc gebraucht ungestört die slowenischen Namen nicht nur für die slowenischen O»te in Kärnlen, fondern auch für die deutschen im ganzen Staate. Wir? Wir verwenden die slowenischen Namen. Wo ist der Gebrauch der alten deutschen Namen, z. B. der Nannn in der Sprachinsel Ackevje, gesetzlich verboten? Nirgend». Wir haben also daS Recht. Nur durften wir und dürfen wir eS nie ausüben. Wo steht es geschrieben, daß die Deutschen kein Wahlrecht haben? Nirgends, denn in der Ber» sassitng ist ihr Recht begründe. Alio haben wir das Recht. Aber haben die Deutschen bisher gewählt? Haben sie wie die Kärntner Slowenen ihre Bertreler im Parlamente, in den deutschen Gemeinden Sloweniens? Wird man sie in Hinkunft in der Wo!wodma haben angesichts der Nachrichten, daß die deutschen Wähler dort nirgends in die Wählerlisten aufgenommen wurden? Die Antwort ist nicht schwer. Aber das Recht haben wir. Der politische Verein der Teutschen in Maribor hat vor einiger Zeit feine Statuten, die worlwirt-lich denen des in Aärnten schon lange kräftig wir-kenden slowenischen Vereines nachgebildet sind, bei der politischen Behörde eingereicht. DaS Recht auf den Verein ist unbestritten. Haben die deutschen Be-wohner von Maridor ihren Verein? Sie haben ihn nicht! Haben die deutschen Staatsbürger auch in Slowenien daS Recht auf öffentliche politische Versammlungen? Ohne Zweifel, denn sie find «ach der Verfassung gleichberechtigt mit den anderen Staats« bürgern. Wer wird solche Versammlungen in Orten, die nicht in weitem Umkreise deutschsprachig sind, einberufen und wer wird sie besuchen? Wahrscheinlich niemand. de« Bluff breitet fich die ganze Stadt au«, einer, schönen Kranz um die breite und dreißig Meilen lange Bucht bildend. Aa» dem Srün der ferneren Hügel taucht da und dort die seltsame Dachverzierung eines Tempels. Wir kamen an Pferden vorbei und ich mußte zu-geben, daß der Gaul einen europäischen Anstrich halte, aber als meine Äugen auf daS sielen, waS ein Ochse fein sollte, mußte ich eingestehen, daß die Aehnlichkeit schwand. Kurze, zurückgebogene Hörner, ein dunkel-braunes Fell eher als eine glatte Haut, kurze, gedrun, gene Bein« und einen flacheren Rücken. Dieses Tier nennt sich auch weislich nicht Och», sondern Carabao und ist ein Dchlammochse, wie man ihn besonder» auf den Philippinen findet. Er ist nur vergnügt, wenn er fich im nassen Stblamm wälzen darf. Und da« darf er in Aokoham a. — — — — DaS Stehenbleiben der Jinrikshaw war das Ge-fährlichste. Wenn man nicht achtgibt, kann man köpf, über landen, aber ich sprang h«rau», sobald der schwamm-hulige, kurzhostge Japaner die Lenkstange ganz senkte. Und dann lernte ich, was „Zeit" im Orient heißt. — In Amerika ist alle« Eite, Hast, Seschwin-digkeit; in Japan ist Zeit ein leerer Begriff. Alle» muß wohl dciprochen, wohl überlegt werden und der arme Russe und ich arbeiteten mit Händen und Füßen zwei Stunden lang, bevor wir endlich die Koffer zum Teil aufgegeben, zum Teil im Kosferraum hinterlassen hatten. Dabei sprach unser kleiner Träger mit Kaie-hosen und knallroter Müye genügend englisch und sogar einige Worte ruffisch. Nach dieser Anstrengung setzen wir uns auf eine Bank in der Halle und erwarteten die anderen „Schweigsamen", die gerade die verschiedenen Konsulate abliefen. O«te 2 Eilltee Rettung flammn 63 Da» sind wahllos herausgegriffene Allgemein' heilen. Bon der Aufzählung einzelner Fälle, wie EigentumtkonsiSkationen, Beschlagnahmen von BereinS-vermögen (Philharmonie in Ljubljana, Sastnoverein in Maribor usw.) sehen wir ab, denn wir können hier kein Memorandum schreiben. Ja, wir stimmen den Worten deS Herrn Außenministers bei: die deutschen Staatsbürger in Jugoslawien haben alle Bürgerrechte. Nämlich aus dem Papiere. So war e» bisher und so will eS scheinbar auch bleiben. Aus dem Papiere haben sie die Kärntner Slowenen auch, denn in der Verfassung deS Nachbarlandes »st kein Punkt enthalten, der sie von irgendeinem Rechte auSnimmt. Zwischen ihnen und un» besteh: aber der eine Unterschied, daß sie ihre politischen Rechte aus-üben können, wir nicht, daß sie ihre Vertreter im Parlamente haben, wir nicht, daß sie ihren politischen Berein haben, wir in Slowenien nicht, daß sie in den slowenischen Gemeinden ihre eigenen Vertreter haben, wir in der deutschen Stadtgcmemde Sotevjc keinen einzigen. Damit leiten wir auch schon zum zweiten Punkte hinüber: zu den angedrohten Repressalien. DaS Wort sollte für unS Deutsch: in Slowenien seine Schrecken eigentlich schon verloren haben. Ab-gesehen davon, daß die ewige Rolle des Prügel-knaben für all das, was im Auslande gejchieh: oder angeblich geschehen soll, on den ,Nerven zerr«, was soll darüber hinan» von StaatSwegen noch mit un» geschehen? Will man unS die Rechte auch den Buch-staben nach noch nehmen ? Will man die kümmer-lichen zwei, drei GeselligkeliSvereine drücken und wieder ein UnterhaltungSvcrbot erlassen? Will man da» ParlamentSsteckenpferd des Herrn Vrandtner zum Sturmritt gegen die zukünftige Wahlbeteiligung der Deutschen aufzäumen, da ja angeblich doch schon ein geheimer Erlaß an die Woiwodinaer Behörden hioauSgegangen ist, der den Deutschen diese Leteili. gung unmöglich macht? Sollen wir für die Kärntner Slowenen, über deren Benachteiligung durch die Nachbarrepublik wir un» kein Urteil anmaßen, sonst irgenVwie gepufft werden? Sönnen wir dafür, sind sie umgekehrt für daS, wa» an un» geschieht, bet-antwortlich? Nein, dreimal nein l Wir können nur hoffen, daß die zwifchenstaat-liche Regelung einer Frage, die, wie keine zweite el« Politikum auf dem Rücke« unschuldiger, auf beiden Seiten eigener Staatebürger auSgetragen, fortzeugend Bise« gebiert, gelingen mag. Wenn allerdings Absicht sucht, so wird sie immer finden. Dann wird dem Bertrauen und der Anhänglichkeit zu« Baterlande noch oft da» Wqrt „Repressalien" entgkgengellen. Es sind Institutionen da. die den Schutz der völkischen Minderheiten zu überwachen haben. Noch vor kurzem lief die Nachricht durch die Presse, daß der Völkerbund Sekretariate zum Schutz« der Minderheiten in den einzelnen Staaten, so auch in Jugoslawien. einzusetzen gedenk«. So viel unö bekannt ist, hat man in der österreichischen Republik nicht dagegen protestiert. DaS Be-ginnen deS Völkerbünde» ist der rechte Weg. Wenn man ihm folgt, wird man überall davon abkommen, den Teufel dort mit Beelzebub hier auStrribtn zu wollen. Wer mit seinen Minderheiten gut und billig umgeht, wird nicht Völkerbund, nicht Sekretariate zu scheuen brauchen. Und wird nicht gegen ihre unparteiische Tätigkeit protestieren l Repressalien aber, ausgeübt an eigenen Staatsbürgern »ach willkürlichem Ermessen, zerstören da» RechtSgefühl und sind ein nie und nirgend» bisher in einem Staate erhörte» Unterfangen. Sie eigenen Staats-bürgern von d:r Miuistcrbank au» angevroht zu haben, blieb Jugoslawien vorbehalten! Zur Erklärung des Namens Maribor. ES wäre un» von unserem eigenen Standpunkte au» nicht eingefallen, zu den Erklärungsversuchen des Namens Maribor, die unter der Chiffre „D. Z." in der Mardurger Zeitung vom 18. Juli Aufnahme gefunden halten, auch nur durch eine Randbewer-kung Stellung zu nehmen, geschweige denn, der Sacht politisch oder national irgendeine Bedeutung b^izu» messen. Da unS »ndeffen auS Leserkreisen ei» Aus,atz zuging, dessen Grundton völlig leidenschaftslos unO sachlich war. und wir stet» bemüht stnd, Mitarbeiter-schast au« Leserkreisen tunlichst zu fördern, eröffne«?!, wir ihm bereitwilligst die Spalten unsere» Blatte«. Zu unserer Verwunderung wurde die Fvrsch«rehre de» Herrn D. ß. durch di« Feststellungen unsere» Mitarbeiters angerührt und rr brachte in der erstcn Augustnummer der Marburger Zeitung eine Er-widernng auf unseren Artikel, in der er diesem eine politische und deutschnatwnale Grundlage unterichob. Diesmal unter dem Namen D. Z inkoviö, offenbar deshalb, um unseren Berichterstatter d»n „anonymen Kritiker" S solcher im Hinblicke auf den tagSvorher erschienenen Gegen-artikcl aus unsere AuSsührungen vom 27. Juli g«rne Unparteilichkeit in der Behandlung dies,» Gegenstandes zubilligen, ist für un» — und nunmehr wohl auch sür da» Marburger Blatt — die Seeschlange dieser NamenSeiklärungen zu Ende gehaspelt. Ver slo-wenische Gelehrte der Marburger Zeitung schreibt: Der Aussatz, den die Mardurger Zeitung jüngst, am 18. Juli, über den Namen Maribor gebracht ha«, erhrischt, damit Die Fragt, die stet» nur vom rein sachlichen Standpunkte hätt« behandelt werden sollen, eine objektive Erwiderung, um eiu« Jrre> führuug d'S nicht informierten Lejtpublikums zu vermeiden, da» angesichts der eigentlich unbedeutenden, nur den Sprachforscher interessierenden Angelegenheit die aber in unserer lokalen Presse die widersprechendste Behandlung erfuhr, nicht klar zu sehen vermag. Unerschütterlich feit stehen folgende zwei Tat-fachen: l. Da» jetzige Mari bor. bezw. da« frühere Marburg (mii den älteren, urkundlich be-legten Formen Marburc, Marchbmch a. a.) ist wie eine Bühne, ganz mit Matten belegt. Dort, die Füße als Stuhl benützend, kauern die Verkäufer, männlich oder weiblich, und rauchen. Die Sandalen steh«» paarweise zu Füßen dieser Bühne und werden ange-streift, »«#» der hohe Gebieter «o-r seinem Throne steigt. Oben, im ersten Siock, wenn man'» so nimmt, ist ein geschützter kurzer Gang und meist zwei seitlich verschiebbare Fenster. Wa» nicht Fenster ist, ist alle» mit große» Buchstaben beschrieben. Ueber die Zäune schauen Bäume, viele Gaffen sind von Bäumen, zumeist Kiefern, Föhren oder Ahornbäumen, begrenzt. Viele Brücken führen üb?r Kanäle, di« mit Hausbooten über-s&it find, und nur im Bluff findet man europäische Bauten und — Menschen. .Ho, da sollten wir umsteigen!" Und der Russe, der Dokohama kennt, reißt uu« zum AuSgange, aber der Wagen, der nur da und dort hall, fährt weiter, während w»r aus dem Triudrelte zappeln. Endlich hält er, wir springen ab. doch da wir Rückf-Hrfcheine haben, müssen die durchgerissen .werden und während wir mit offene« Munde dastehen, läuft P. dem Wagen nach und läßt sich vom hinten überhängendcn Schaffner die Schein; in Ordnung bringen. Sin Bild! Nun eilen wir durch kleine Winkelgassen zurück, aber hier ist ein Tabak'laden und Tabak wird getauft: dort eine Fruchthändlerin, der wir gelbe, m:r unbe» kannte Früchte abkaufen, die wenig Fleisch und Riesen« kcrne haben; drüben ist ein echt japanischer Laden mit Räuchcrstäbche», orientalischem Papiere, Sandalen. Spielwaren und andere« Herrlichkeiten und an jener Ecke werden allerlei Fische, getrocknetes Obst un» Speisen verkauft, wie sie „kein Auge nach gesehen und keine Nase noch gerochin", »ine weiße Nase, in jedem Nummer 63 eine verhältnismäßig jung>> Grün-dung. die erst gegen Ende des 13 Jahrhundert« nwähnl wird. Die großen Rö«erstraß«n führten nicht hier vorüber, jond«ru viel weiter östlich oder westlich; darum finden sich b,i Maribor auch nicht die geringsten Spuren aus der Römcrzeit, während di« zur Röwerzeii hochbedeulenden jetzigen Städte Ptuj und Eelj« außer dem Namen auch eine große ^ahl von offenen oder eist auSgegrabeneu Denk, mälern' enthalten; ebenso fanden sich solche ander» wärt», bei Leiblich usw. Ebensowenig fanden die Römer etwa eine schon ältere Niederlassung an der Stellt de« heutigen Maribor vor; denn iilteie prähistorische Funde, Ztngen befestigter Wohnstättrn, wurdrn aufgedeckt rund um die gewaltige, natürliche Waldburg des Pohvrj« (Bacher»), au dcr dieH-cres-und Bölkerzüge vorbeimarschierten. Solche Funde bietet in reicher Auswahl unler Oiismuseuw. ihre Erforschung hat in mustei haster Weise der Ganzer UniverjitätSprosefsor Dr. Waller Schmid unier. nommen und fast abgeschlossen, Au« dcn Johrhun-derle währenden Stürmen der Völkerwanderung retteten sich nur wenige Reste der römisch«« Kultur > in unsere Gegenden. Der Verkehr, der auf den großen ReichSstroßen nach Rom orientiert war, mußte sein- Richtung verändern, die Kultureinflüsi« kamru nuumehr von Westen und Norden; da erwies fich eil, Uebtlgang über di« Drau an der Stelle, wo jetzt Maribor liegt, für votwendig. Es entstand ta im, Biücke und zu ihrem Schutze eine Burg, vielleicht die Burg als Wirchbmg schon früher. Wann die« geschehen ist, wissen w»r nicht und werde» wir wohl nie wissen; ebenso werden wir nie erfahren, wie diese Burg Buchstab« für Buchstabe geheißen hat. 2. So viel aber wissen wir bestimmt, dab der Name „Maribor" erst in der . Mitte des 1». Jahrhunderts auftaucht, also in der Zeit deS allstuigen Erwachens des flo wentfch n NationalbelvuijtseittS. Soweit wir infor-miert sind, wild gerade jetzt daS Quellen«aterial nach dieser Richlung durchforscht; an der Tatsache ist iiidtsscn n.cht zu zweif.ln, nur das bestimmte Jahr ist noch nicht festgestellt. ®c ist daher uuwissenjchasllich uid unstatthaft, diesen ganz jungen Namen in die GründungSzeit, also vor dab 12. Jahrhundert, zu projizieren und gar nach einer solchen Annahme philologische und historische Schlüsse zieh«» zu wollen. Allerdings haben naive Leute eine helle Freude daran, wen» sie mit ihren felbstproduzierten Lehren in deir alten Zeiten lustwandtln können — di« längst geschwundenen Generationen könn«» sich ja dagegen nicht wehren —, ihr Vergnügen verliert aber die Harmlosigkeit, wenn sie unter dem Schein der Wahrheit oder gar unt«r der Gloriole de« Nationalismus beim gegenwärtigen Publikum Ueberzeugungen und Illusionen zu wecken suchen, denen jegliche konkrete Basis fehlt und die »ach der sicherlich folgenden Enttäuschung die Be-trossenen entweder lächerlich machen oder — weil )7c Falle und alles das nimmt so viel Zeit zur Bewunderung in Anspruch, daß au« der Weiterfahrt nichts wird. „ Dann sitzen «tr in einer Gesmenenstube in dtr Theatergasse, wo die mattenbelegte Bank Tisch und Bank zugleich ist und man un« zerstampften Schnee mit Fruchtsaft in Gläsern vorsetzt und wo un« etn Jipanerkind mit solcher Hingebung anstarrt, daß ihm da« Gla« au« der Hand sinkt und bricht. Angestarrt wird man überhaupt wie ein weißer Elefant, aber ich trvste mich und d«nkt mir, daß wir tine Japanerin in ihrem Kimono bei un« auch anstarren würden. Und warum soll mich niemand anschauen dürfen? Schaut die Satz' den Bischof an---- „Kinder, ich hab' seit morgen« nicht« gegessen!" meint der nun gesprächig« Rufs«. »Kommt und nehmt etwa« 1" So wanderten wir in ein japanische« Restaurant und erhielten eine Speisekarte, die un« nicht» sagte, die wir aber weise drehten. Dann bestellte der eine Schinken und Eier, der ai.dere einen Rcstbiate». beide fraglich. Ich wählte eine orientalische Speise, Suriy und Ret« und die war »»«gezeichnet. EtSwasser, Butter-blvt und eine Suppe, die sich „Consommöc" nannte und nach Zuckerwasser schmeckte. Die Rechnung war klein, nur einen Aen die Perlon. Durch die Theatergasse gehen kein« Wagen, keine Elektrische, nur die Rikshaw» und Fußgänger, a'üe die flachen, bunten japanischen Schirme tragend. Alle« ist neu und bunt und eigenartig, die grauen oft vergitterten Häuser neben anderen, die ganz offen scheinen; di« glänzenden Obi« um die schlanken Frauenkölper; far> btgen Lampion« vor den Geschäften; di« fremden Ce-stchter mit den stark geschlitzten Augen und leicht ge- Lillier Zeitung sich dieser nicht aussetzen wollen — dem vtrbifftnen Starrsinn, bezw. bei mangelnder Einsicht der be-trübendsten Selbsttäuschung in die Arme werfen. Letzteres Schicksal traf unseren LandSmann Topo-Iori-:f unselige» Andenkens, der in jeder zufälligen äußeren Sprachähnlichkeit sofort eine slawische Wurzel sah, ohne fich um Sprachregelu und Sprachverwandtschaft (beide hat er wohl nie studiert) zu küm-wer» und ohne zu bedenken, daß man bei rein äußerlicher Betrachtung der Woitformen jederzeit nachweisen könnte, daß z. B. das Englische auS dem Malerischen, aber auch umgekehrt, abstamme, daß Adam ein Türke, Eva hingegen (etwa« AehnlicheS ist allen Ernstes schon behauptet wo.dcn), eine Slawin gewesen sei. Einem solchen Forscher wäre rS ein Leichtes, zu erweisen, in welcher Sprache der litbe Herrgott das — „ES werd« Licht" gesprochen habe. (Schluß folgt.) politisch? Rut'iischau Inland. Ministe Verantwortlichkeit. Im Amtsblatt« Nr. 79 vom 28. Zuli wird das Gesetz über d!« Miinslerverantworllichkcit ver. lautbart. Der Artikel lautet: Die Minister sind dem Köniz« und dem Parlamtiite verantwortlich. König und Parlament können die Minister wegen Ueber-tretungen der B^rfassung und der Staatsgefetze, die sie in ihrem Amte begangen haben, anklazen. Für den Schaden, dcn die Minister Privatpersonen durch ungtsetzliche Amtsführung zufügen, haftet der Staat. Artikel 2: Ein Minister kann sowohl wäh-reud seiner AmtSdauer, als auch in der Zeit von fünf Jihreu »ach seinem Rücktritt« angeklagt werdru. Artikel 3: Für alle Handlungen, die in die Verantwortlichkeit eineS Minister« fallen und die nach den Verordnungen der einzelnen Gesetze strafbar find, wird der Minister mit der Straf« belebt, di« die einzelnen Gesetze vorschreiben. Für Handlungen jedoch, die in den einzelnen Gesetzen nicht angefühlt sind, wird der Minister mit Arrest von zwei bis fünf Jahren bestraft. Ariikel 7: Wenn der König die Anklage erhebt, zeichnet sie der Vorsitzende des Mi-nisterrateS mit, der si« dann dem ParlamentSpräsi-deuten direkt aushändigt. Artikel 8: Geht d>« An» klag« auS dem Parlamente hervor, muß si« von wenigstens fünszig Abgeordneten unterschrieben sei». Die grohen Freunde. Da» Zagreber Tagblalt, das sich bekanntlich de« öfteren nicht genug tun kann in der Berherr-lichung der verschiedenen Friedensverträge und ihrer Urheber, gelangt in der Besprechung deS drohenden Kampfes um Konstantinopel zu Schlüssen, die im Hinblicke aus seine sonstige Hallung gegenüber un-seren „großen Freunden" alle Beachtung verdienen. begenen Nasen; die Fuhbetleidungen iu all ihrer haß« liehen Eigenart und da« fremd« Semrrmel unbekannter Worte, da« Läuten der Zeitung«glocken, da« Rufen der ItnrikShawmänner, da« Klappern der Spielzeuge, da« Geklirre der japanischen GlückSglccken, die viele Fenster zieren und da und dort ein dickbauchiger, lachender BronzeglückSgott. — Um fech« Uhr geht der Zug nach Harbin und wir fliegen zum Bahnhof» zuiück. Wir wechseln An-schristcn und nehmen Abschied und ich wünsche den Schweigsamen Glück. Dann verschwinden st« alle im Kielwasser der Nummer vier, die mich selbst um acht Uhr erwartet und immer wiederholt I — „Acht Uhr hl.r — Nummer vier I" Und ich nicke. — Leler, hast du ein« Ahnunz, wa« e« heißt, in einem Lande zu reisen, dessen Sitten und Gebräuche, Schrift und Zahlen dtr vallkommen unbekannt 7 Da stand ich und woilte zum Siberia Maru, um den beiden übrigen Schweigsam.n Konsulatnachrich'en zu bringen und wußt« nicht, wie ich — da« heißt billig — hing.lang n sollte. Ich trat auf einen Mann in Uniform zu, der sich tief verbeugte, der aber kein Wort englisch v rftand. »Go men, kudrsai!" (Enischuldign Sie, bitt«.) Und ich verbeugte mich ebenfalls lief. Stach diesem Austausch« der Höflichkeiten machte der arme Uniformiert« Bewegungen, wie ein Ertrinkender, bis au« einem Verließ« «in anderer Japaner kam, der mich zu jemand führte, der etwa« Englisch verstand und dem ich sagt«: — „Siberia Maru--puff, puff---ich dort gehen !" Veite 3 Freilich läßt sich auch darin die geistige Gefolgschaft der Franzosen erkennen, die eben im nahen Oriente die Gegner der Engländer sind. dt !kcss r, di« Handtasch« und die Schreib •rite 4 Cl l lies Zeitung ij ■> Tnrinnrc oo «tWttrwtfcrobti rohste m den RegierungSkreisen geradezu fonffemtetenk und Ministerpräsident Fccta, der am Sl. Juli neuerding» eine Regierung zu. sammengefiellt hatte, berief sofort eine Ministerkon fennz ein, auf der die notwendigsten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung befchlossen wurden. Der Zentralvorstand der nationalen Faschistenpartei, auf deren AuSfchrei-tungen in Ravenna die Arbeiter mit dkm General-streike geantwortet haben, hat auf Anordnung dcS FafchisteopapsteS Mussolini die allgemeine Mobil-machung aller Faschisten in Jtaiien anbefohlen. Die römischen Blätter veröffentlichten den dieSdezü Wichen Aufruf, in dem betont wild: die faschistische Partei nehme die Herausforderung der Sozialisien an nnd s«dere alle Arbeiter/Eisenbahner und Beamten ans, auf ihren Posten zn bleiben. Sie gebe der Regierung 48 Snmden Zeit, um ihre Aniorilät gegenüber den Angestellte,« und jenen zu zeigen, die die Existenz de« Staate« bedrohe«. Nach Ablauf dieser Fr,st be-hält sich die faschistische Partei volle HandlungSsrei-heit vor, sie werde sich an Stelle der Regierung setzen, wenn fie nochmal« ihre Unfähigkeit zeige. Llvyd Georg« über dte Kriegsgefahren. Bor einigen lagen hielt Lloyd George vor 400 anglikanischen Geistlichen und Laien eine Rede, in der er nach längeren Ausführungen über die nach dem Kriege eingetretenen Schwierigkeiten u. a. folgende« sagte: Die Völker müssen sich zusammentun, um einen neuen Krieg unmöglich zu machen. Auch der Friedeii birgt Gesahren in sich. Die Welt ist voll davon. Einige liegen offen zutage, andere sind an« lage«licht gekommen, viele lauern im verhör-genen. Wachet! Wachet! Da« Gefühl breitet sich au«, da« früher oder später ein neuer Konflikt kommen muß. Nationen, die, will nicht sagen, früher nicht bestanden haben, aber Nationen, die versunken und begraben waren, stellen neue Ansprüche auf. ES gibt bei ihnen nationale Erbitterung, rationale Befürchtungen, Argwohn, Abneigungen und künstlich gehegte und übertriebene Ansprüche. Aber daS ist noch nicht alleS. Beobachtet, waS geschieht! Noch fürchterlichere Maschinen, als selbst der letzte Krieg sie gesehen hat, werden gebaut. Diese sollen nicht dem Frieden dienen. Sie sind bestimmt Bürger anzu greifen, uvbewasfnete und un bewehrte Einwohner. Sie sollen hilflose Frauen und Kinder töten, ver-gisten, verstümmeln und verbrennen. Wenn die Kirche Ehristi in ganz Europa und Amerika dulden würde, »aß sich etwas derartige« ereignet, so würde sie besser ihre Tore schließen. Der nächste Krieg wird, salls e« soweit kommen sollte, gegen die Zivilisation selbst geführt werden. Großbritannien hat seine Rüstungen zu Lande, zur See und in der Lust herabgefctzt noch unter di« vor dem Kriege unterhaltene Stärke. Wenn jede Nation auf der Erde dasselbe tun würde, dann würde eS keine Gefahr für den Frieden geben. Aber e» ist schwer für eine Nation, ohne Verteidigung zu bleiben, während andere Nationen zum Kriege rüsten. Ich gehöre zu denen, die große Hoffnungen aus den mrfchfoe. Er am eta Wunder I Al» »ir landeten, «ar der «rme Mensch tu Schweiz gebadet, aber er lachte. ^Zchi Frau haben---acht Monat und hab ich au» Kind — Anfang von Klnd erst, —" erzählte er. Und nach einer Weile: — .Kühl — — Sie wissen? — — ichi Hau« kühl, dort »erkaufen; kalt, kalt, wissen ?" Und nach einigem Hia und Her «erstand ich, daß er ein Ge-fraemeSgeschift hatte, und alle «Inder bei ihm einkehrten. Er war ein »ändernde« AuSkunstSamt, meine Nummer via, aber einmal trat er doch auf meine Ars»hl«»ehtn. D,r Zug konnte i» der Ferne schon ge> HSrt werden, al« er »ögernd fragte: — „Sie Mann oder Frau?• „Frau I ! I" sagte ich entlüftet. „Mhm!* meinte er, „ichi auch glauben so, aber Ste stehen mit drei Mann und so ich nicht wissen. Allt same Mann!" Da die Männer in Japan auch klein sind, auch Rfcke tragen und alle Frauen sehr lange« Haar haben, mag Ihn mein kurzer Rock und kurze« Haar irregeleitet haben, aber taS war da« erstemal, daß mir jemand da« männliche Geschlecht zuschrieb. „Wieder Vckohama, wieder Nummer vier!' rief er, al« er »ustend mein EepZck in den Zag warf und ich nickte eifrig. Dann sank ich in die Kissen und seufzte. Ich fuhr neuerding« in« Unbekannte. Durch den Nebel blitzten di« Lichter BokohamaS. — Völkerbund setzen. Wenn der Völkerbund mit einem Mißerfolg endet, dann ist die Zivilisation zum Tode verurteilt. Nur die öffentliche Meinung kann dem Völkerbünde Kraft geben. In dieser Beziehung könnte die Kirche ihren Einfluß geltend machen. Amerika verlangt sein Gelb! Wie aus London gemeldet wird, Hai die bri-tische Regierung deu Regierungen Frankreich«, Jla-lieuS, Jugoslawiens, Griechenland«, Rumäniens und Portugals eine Note überreichen lassen, in welcher mitgeteilt wird, daß sie im Hinblicke auf die For-derung der Vereinigten Staaten von Amerika, Eng' land solle die Amerika schuldigen Anleihe» im Be-trage von 850 Millionen Psund Sterling zahlen, bemüssigt fei. ihrerseits die Rückzahlung aller den genannten Ländern geborgten KriegSanleihen im Gesamtbetrage von 1093 Millionen Pfund Sterling zu fordern. Die Note drückt daS Bedauern der eng-lischt» Regierung auS, daß diese den Gedanken an eine Streichung der Kriegsschulden habe fallen lassen müssen. England sei mit Rücksicht auf die Forderung Amerikas nicht in der Lage, seinen Ver-bündeten die Schulden zu erlassen, da eS seine eigenen an Amerika zahlen müsse. Am Mail! u»k» laiiü. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 6. August, wird der Gottesdienst in der EhristuS-kirche abgehalten. Todesfall. Mittwoch, den 2. August, ver» schied in Ljubtjana nach langem, schweren Leiden Herr Kaspar Hrowath, Lehrer i. R., Ehrenbürger der Stadt Schönstem und Ehrenchormeistrr ver-schieden» Gesangvereine. Der Verblichene wurde Freitag, den 4. August, am Friedhose zum hl. Kreuz in Ljubljana beigesetzt. Die beleidigten Journalisten. DaS Präsidium de« Parlaments gab vor einigen Tagen im Beograder Hotel .Petrograd- einen sogenannten parlamentarischen Abend. Außer den Vertretern der Regierung, der Parlamentiverwaltung, den Abge-ordneten und Steiwgrapheu wurden ouch die Ber« treter der Presse, dte Parlamentsberichterstatter der Beograder und Zagreder Zeitungen, ferner die Korrespondenten der Auslaudsblätter eingeladen. Wie dre Beograder Politik« meldet, sind die Zeitung»-leute auf diesem Abend heftig beleidigt worden, weil man ihnen in einem Teitenzimmer ihre Plätze an-gewiefen hatte. Sie verließen, ob diefer Beleidigung erbittert, noch bevor der Abend begonnen, demon-stratio das Hotel, nachdem sie dem Parlaments« Präsidenten Dr. Ribar die Einladung zurückgeschickt hatten. Urlaubsgesuche für Soldaten. Der Stadtmagistradt Gelse ersucht uns um die Ausnahme nachfolgender Verlautbarung: Im Sinne einer Zu« schrift deS MilitärkreiSkommandoS Celje, ZI. 22.814 vom 27. Juli l. I., wird bekanntgegeben: Eltern von in aktiver Dienstleistung stehenden Solsateu senden an verschiedene Kommandeu Bitten um Ur-laube ein. Solche Gesuche stnd ohne Bedeutung und können nicht berücksichtigt werden. DaS Publikum wird ausmerksam gemacht, derartige Ansuchen nicht vorzulegen, da die Soldaten auf ihre mündliche Bitte beim Rapport ohnehin Urlaub bekommen, wenn sie gut und strebsam sind und der Dienst es zuläßt. Nachlässigen uud sonst schlechten Soldaten wird kein Urlaub errcilt, weder auf mündliche und noch weniger aber aus schristliche Bitten hin. Erhöhung der Rafierpreise. Zu dieser Notiz in unserer letzten Nummer erhalten wir aus Fachkreisen nachsolgeude Zuschrift: Daß man bei manchen Friseuren in die Versuchung gerät, statt de« dargereichten Tuch 8 daS eigene Taschentuch zu beuützen, will ich nicht bezweifeln. Bei einem Friseur aber, der den normalen Rasierprei» hält, kann die betreffende Kunde daS unreine Tuch ohneweiterS zurückweisen. Ich bin überzeugt, baß ihr der Friseur ein zweite« Mal ein solch.« Tuch nicht reichen, wird. Von einem Friseur aber, der unter dem no.malen Preise arbeitet, kann dicS lein Rasieistubenbesuch.r verlangen und zwar auS folgenden Gründen: Für eine Garnitur Wäsche b. i. ein Borstecktuch und ein Tuch zum Abtrockne» verlangt die Wäscherin heute eine» Dinar und noch mehr. Daß die Wäsche durch da« viele Waschen nicht bester wird, das braucht nicht,xtra gesagt zu werden. Gehilfe, Lokal, Licht, Holz, Seife usw. müssen ja auch wir Friseure bezahle», dte fortwährend steigende Leben««iltelie»erung drückt UNS nicht weniger al« alle anderen Berufe. Wenn all die« in Betracht gezogen wird, kauu dann der Einsender der Notiz in Ihrer letzten Nummer bei einem BediemmgSprei« von — sagen wir — zwei Dinar absolut reine Wäsche verlangen? E» ist auch bei zweieinhalb kaum möglich. WaS die Gefahr der Jnfizierung anbelangt, da muß man eben zu einem Friseur gehen, der mit reiner Wäsche und de«infi> ziertem Werkzeug arbeitet. Andere BorbeugungSmittel kennt auch der Fachmann nicht. Man muß auch selbst vorsichtig sein und nicht in sei« frisch rasierte« Gesicht greifen, wenn man voiher einen möglicher, weise infizierten Gegenstand z. B. ein Gla«, einen Löffel oder eine Türklinke usw. in der Hand gehabt hat. Ich glaube kaum, daß man dann Bartflechte oder dgl. bekommen kann. Für die Aufnahme bestens dankend A. P. — Wir haben dieier Eiufeudung nicht? hinzuzufügen, da wir vom Grundsätze aus-gehen, daß bei derlei Fragen die Spalten unsere« BlatteS sowohl der Kritik als auch der Abwehr gleichmäßig offen stehen müssen. Ein Prlnz als Staatsbeamter in Deutschland. Der erste Prinz, der in der deut-schen Republik als Beamter Dienst genommen hat, ist Prinz Georg von Sachsen-Meiningen. Sein Vater und sein Bruder fielen im Kriege. Prinz Georg ist al« Referendar angestellt worden. Dt« Wiener Herbstmesse findet, wie unS da« österreichische Generalkonsulat in Ljubljana mit-teilt, ia der Zeit vom 10. bii 13. September 1922 statt. Das Konsulat ist ermächtigt, Sichtvermerke auf Grund der Messekarten ab 20. August 1922 mit GiltigkeilSdauer bis 30. September 1922 zum halben Preise, da« ist zu 25 Dinar zu erteilen. Desgleichen sind beim Konsulate Messe.Ausweise zu 20 Dinar pro Stück und Quartierbestellkmcten zu 6 Dinar pro Stück erhältlich. Jede wie immer ge-artete Information wird schriftlich und mündlich stets prompt erteilt. Eigenartig« Reklame Gegen Au«gang de« vorigen Jahrhunderts wurde in Kalkuta eiu ge-jährlicher Verbrecher hingerichtet. Die Hinrichtung verzögerte sich, weil am frühen Morgen eiu Herr mit der Ermächtigung des Gouverneurs in die Zelle de« Verbrecher« einselafse« worden war und mit diesem eine lange Unterredung halle. Vor dem Richt-platz konnten die Wartenden solgendeS Zwiegespräch zwischen dem Todeskandidaten und jenem fremden Herrn vernehmen: „Es bleibt dabei?" fragte der Verbrecher, .500 Pfand an Ihre Erben," versicherte der Herr ernst und feierlich. Der Verbrecher bat daraus, zu der Menge emige Worte sprechen zu dürfen, wa« ihm auch bewilligt wurde. Mit lauter Stimme stieß er hervor: „Ihr alle rundum hört un» merkt (1 euch genau, was ich euch sage, die beste Schokolade ist die Schokolade der Wrllle»sou«Eo.' Sporl. Junge und alte Athletiker. Die Sonn-tag, den 30. Juli 1922, abgehaltenen Wettspiele der jüngsten sowie der älteren Mitglieder deS Athletik-Sportklub Celje sührten zu einem schönen sportlichen Erfolg. Besonders die jungen berechtigen zu stolzen Hoffnungen, während die Ambition der älteren, schon etwa« behäbigen Mitglieder sehr er-sreulich gegenüber den früher geboteneu Spielen der ersten Mannschast wirkte. Da« Publikum verfolgte mit reger Anfnurkfamkeit die beiden Spiele und verließ, vou den gezeigten Leistungen vollauf be-friedigt, nach Schluß der Spiele den Platz. Im ersten Spiele zeigte sich, wie gut ein Spiel mit lobenswerter DiSz'pliu auf das Publikum wirkt. ES war eine Freude, die Jungen bei ihrem frischen und schneidige« Kombinationsspiel zu beobachten. Besonder« dte Maunschast ia weiß zeigte im Zu-sawmenspiel glänzeudeS, aber auch die Blauen waren immee stramm bei der Sache. Einzelne zu loben wäre ungerecht, da all« ihr bestes gaben. DaS Spiel endete 4:0 für Weiß. Der Schiedsrichter hatte leichte Arbeit. Zin Spiele der Old Boy« war anfangs offene« Spiel. Die Gegner hatten einige sehr gute Spieler wie Gajichek, ehemals GLK, der das Spiel ganz gut leitete. Der Tormann der Gegner war ein aktiver Spieler, der auch das Spiel entjchieb. Ec zeigte einige famose Leistungen. Bei den Athletikern war der Tormann etwas zu behäbig. Der lü'ke Verteidiger war sehr gut. Die Stürmer schnell, doch der Torschuß müßte trainiert werden. DaS Sp!el endete (4 : 2) für den Gegner. Der Schiedsrichter traf seine Entscheidungen sicher uud einwandfrei. — Sonntag, den 6. August 1922, veranstaltet der Sportni klub E«!je um 3 Uhr nachmittag im Diana Lad ein Schwimm Meeting, »aS bei der starken Beteiligung einen interessante» Verlauf zu nehmen versprich». Nummer 63 E'llier Zeisunq Stile 5 25) (Nachdruck verboten.) Das Hrandhotel Aabyton. Koman von Ilrnold Jennetl. Das Streichholz erlosch. Sollte er eine lange Wanderung antreten, viel-leicht bi» in etoen entfern»» Winkel deS Hotels, um eine frische Schachtel Zündhölzer zu holen, oder sollte er versuchen, diese Leiter i« Dunkeln hinab-zuNettern? Er entschloß sich für daS letztere und war um so mehr geneigt, e« zu tun, al« er jetzt aus dem Grnnbe deS Schachti'S einen ganz schwachen Lichtschimmer entdecken konnte. Mit unendlicher Sorgfalt zwängte er sich in dir brunnenartige Oeffirung und begann die Leiter hinabzuklettern. Endlich kam er auf festen Boden, zwar schwitzend und sehr ausgelegt, doch ganz wohl« »ehalten. Er sah jetzt, daß daS Licht durch ein kleines Loch im Holz eindrang. Er drückte ein Auge aus daS Loch und fand, daß es ihm emen guten Ueberblick über das Badczi«mer der Slaatsgcmächrr und durch die Türe in das Slaalsfchlaszimmer gewährte. Bei dem mächtigen Marmorwaschlisch deS StaatsschlasraumeS stand ein Mann. Er war über einen Gegenstand geneigt, der darauf lag. Der Mann war Rocco! Dreizehntes Kapitel. Rackiole war eS natürlich klar, daß der seit« same BerbindungSschacht zwischen de« Badezimmer von Nummer 111 oben nnd dem Badezimmer der StaatSgemächcr unten, den er mit unermüdlichem Spüreifer entdeckt hatte, absichtlich von einer oder mehreren Personen ersonnen und angelegt worden war, um die Bewohner der StaatSgemächer in ruch-loser Absicht zu beobachten. Es war ein ebenso ein-fachcS wie zweckmäßiges BerbindungSmittel. DaS Guckloch, durch welche« er jetzt da» unter« Schlaf, zimmer überblick!«, war winzig klein und konnt« vom Zimmer aus wahrscheinlich gar nicht bemerkt werden. Bezüglich dieses GuckwcheS machte er noch ein« Beobachtung: e» muß!« für jemanden gemacht worden fein, der g'ößer war al« er selbst; er mußte auf den Zkhenspitzen stehen, um sein Aug« in di« entsprechend« Lage zu bringen. Es fM ihm ein, daß sowohl Rocco. al« Jule« über mittelgroß seien; auch waren sie bette schlank« Männer, und konnten in den Schacht verhältnismäßig mühelos hinabsteigen. Theodor Racksole wir zwar nicht dick, doch ein kcästiger Mann mit starken Knochen. All diese Umstände durchsuhren sein Gehirn wie Bilge, während er wie in ^aubirbanden gefesselt, RoccoS gebeimniSvollen Bewegungen folgte. Die Tür« zwischen Bade- und Schlafzimmer war weit geöffnet, und seine Lage gestaltete einen Ueberblick über einen beträchtlichen Teil deS Schlafzimmer«; da« riesige, prunkvoll geschmückte Brtt war sich bar. dagegen konnte er nur einen Teil des M^rmorttschc« übersehe», und hie und da verschwand di« Gestalt Rocco«. während sein« geschmeidigen Hände sich mitd«» Gegenstand beschäftigten, der auf der Marmorplatte lag. Zuerst konnte Racksole nicht erkenn«», wa« dieser Gegenstand eigentlich sei. doch als seine Augen sich nach einiger Zeit an da» Licht und die Richtung gewöhnt hatten, unterschied er eS ganz genau. E« war der Körper eine« Manne«, oder besser gesagt, Rackiole unterschied die Beine eine« Manne« auf der de« Wasch:ijch«s, die er sehen konnte. Er schauderte unwillkürlich, al« sich ihm die Ueberzeuguug auf« drängte, Rocco habe ein bewußtlos?«, hilsloseS, menschliches Geschöpf aus di«s«r kalten Marmorplatte. Die Beine waren regungslos. Daraus schloß er, daß daS unglückliche Geschöpf entweder schlafe oder im Banne eines Betäubungsmittels oder — schreck« licher Gedanke! — tot sei. Racksole wollte rufen, wollte durch irgend ein Mittel die grauenhafte mitternächtlich« Tätigkeit, die sich vor seinen staunenden Augen entwickelte, ver-hindern; glücklicherweise jedoch beherrschte er sich. Aus dem Waschtisch konnte er einig« s«ltsa» gesonnte Znstrumente sehen, deren sich Rocco zeit-weise bedient«. Es schien Rackiole, als würde die Arbeit unendlich lange sortgesetzt. dann hörte Rocco endlich auf, pfiff einige Takte au« der .Civalleria Rasticana*, kam inS Badezimmer, legte feinen Rock ab und wusch sich ganz leise die Hänoe. Während er dort stand und feine langen' Finger ruhig und gemächlich wusch, war er weniger als vier Faß von Rackiole entfernt, und der eingesperrte Millionär hielt be« Atem an und zitterte vor Angst. Rocco könne seine Anwesenheit hinter der Holzverkleidung entdecken. (Fortsetzung folgt) Rett mit Einsatz und Matratzen nebst Nachtkastl verkaufen. Adresse in der zu Verwaltung d. Bl. 28115 Beste Wiener Hefe liefert am billigsten Joh. Koy, Maribor, Glavni trg 3. Ein Versuch cenfltrt und Sie bleiben meine treue Kunde. Zwei Stück Petroleum- oder Beuzinreservoire fOr je 3000 Kilogr. Inhatt, 12 Millimeter starkes Eisenblech, zu verkaufen. Anfrage an Agentur Ivan KIonische, Maribor, Gosposka uliea Nr. 37/1. ANDELSBANK A.-G. in Zemun (Semlin bei B0Ograd) gegründet im Jahre 1912 Aktienkapital 6 Millionen Kronen :: ReserTtn t Millionen Kronen verzinst ständige Einlagen mit f» Q U Jo Scheckkonto de« Poirtacliockamto» (Postni cek. urod) in Zagreb Nr. 38.107. Girokonto der Xarodna hanka SHä. Schreibmaschinen Farbbänder Karbonpapier Reparaturen AMT. RUD. LEGAT, MARI BOR Slovenska ulica 7 Telephon Nr. 100 .iiuiiniiiiiiiiliiiiülil liillilllli, GBAZEB MESSE 1922 3(5. 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