^ 5l. 8alnstall ain 2. 3Nnrz l8ftl Dic „Lail'ach,r Zeltn»^" erscheint, »»it NllSllalMl vcr Sliiüi^ >!»> Feierla^e. läßlich. uill> lol'ict sam»^ dc» Beilagen i»> (»oinvtoir ganzjährig 1l ft.. !) a! b j ä !> r i ^ .'» i^, ^0 lr., mil . (>o»n'' toir ganzj l2 si., hall'j, !> si, ^iir kie ^»üellnlig ill's Hans sind hall'j. 5l> lr. »lelir <>i entrichten. !i>iil der ^lost portofrei gallji., »»lcr Kren^alii! uns gedruckter Adresse 15 fl., ball' j. 7 >!. üi< tr. Iu se r t i o n !>.; e <' n h r s»r eine Oarmoud-Hpalt»'!!« zeilc oder deil R.»»>u drrs»'ll'cn, ist snr lni^Ii.^e (zi»» schilling (l fr., siir 2>»a!l,ie ss lr,, snr^inali^e 10 lr, ». >'. w. Zl> dlesc» Gcl'»l»rcn ill ni.'ch rcr )»>evtiol!<>-Iicmpll l'tl !>0 sr. für eiüe jct't.ziü.ilige ^nlschallnng !)i!!j„ zu rcchnlii, .Nlsiralc l'!>) lU Zeile» lvslcu l st. U0 lr. ,ln ^ 'Ni.U, 1 st. 40 lr. snr 2 Mal und U0 kl. lur l 2>i.,l (»Ul ^nl'egllss des ^nserti,,'!lSste>»!'tls.) MHMM' ' Amtlichll Theil. Landcs-Vrdnung un> Lanztllgs-WllhloMlng für das H e r z o ft t h u m Krai n. Landtags-Wlchlardnung. I. Von den Wahlbezirken und Wahlortcn. ^. 1, Für die Wabl dcr Abgeordneten alls dcr Klasse" des großen Glundbcsißcö bildet das gauzc Her-zogllnim strain Einen Wahlbczirk. Dcr Wahlorl ist die ^'a»deshauptNadt ^'aibach, §. 2. Die Wähler dcrAbgcordnelcn auS der Nlassc des großen Grilndbesipes bilden Einen Wabllörper. welcher zchn Abgeordnclc zu wählen l'at. ^, ll. Fm- die Wahl dcr Äl'gc^rdneten der Siäole u»d Mmktc l'ildt,,: Dic ^ndtöbmipls^dt i'ail'.ich Einen Wadldezirl; n) die Sl^dt Ic'vi.i Einen W) Krlnnl'nr,^. ^'ack, znsammcn Einen Wlilill'eziil; c) Ncumnrkll, N^dmannskon', Siei», znstiinnicn E>ncn Wcihlliczirl; <>) Adelicherg. Odel!rplstadt 5,'aWach n»d die Sladl Idvia, welche fnv sich allein Eiinn Wahlliczilk l'ilden, sind zll^Ieich die W>,l)Ic»rtc dieser W^l)Il>czirke. In jsdem miö zw'i oder mll'itll'il Slät'le» nnd Märklcn qedildetlN Wahlliezirke >ft dcv im u»range-henden Paragraphc bei dcr Fcslslp»!^ jeocs Wahl« l'rzivkcö zncrsl angssnyllc Olt rer Wal.'!olt dieses Wahll'e^vksö, §. ll. V^'n den in» i^. 3 an^sfl'ihllen si.'dcn Wahl-bl,^'llcn da! der Wali!dczirk ucn i.'ail'ach zwci Ada/« ordnete nnd jeder aodcre Wliyldeznk Emen 'Adl)cold-nelen ;n wäliltn, Alle Wlihll'erlchliütsn jcdcö W.ihldezirles bilden Einen Wahllörper. §. 6. Die Handels- nnd Oswerbelamlner zn l?^il.'lich l?at ,^wsi ^andla^sadgeoldnlte zu wählen. Für dirse Wahlln haben die Mitglieder l»nd Er-s"l)männcr der ss.nnmer l'cn Wadllmpcr zn bilde». § 7. Für die Wahl der Al.'^corrntte» der ^nd-llcmeiüdcn l'ildt» die polil,schtn Vl;nlc i 1. ^!aig c'I) Podpctsch, zusaminen Einen Nahll'ezilk; 3. Kraindlir^ i>ienma»kil, ^»'.ck. znsanlmen Einen Wahll's^nk; ^. Itadmailnödorf. Kronan, z»samnicn Eine» Wahll'ezill; li. Adelvl'crg. Planina, Senosctsch, Laas. Fcistlit), zusammen Einen Wahlbezirk; <>. Wip^ach. Idria. znslnnmcn Einen Wahldezirl; 7. Neustadt!. Laudstraß. Gnrlftld. zusammen Ei» Neu WadllicM; 8. Treffen. Sittich. Seisenderg. Nasscufnst. i!i!tai. Wcichsslstcin, ^nsam'ncn Einen Wahttx-zirk; ^ !). Gottschec. Reifuiz. Großlaschih. znsammen Elnc» Wahlbezirk; lN. Tschernembl, Mottling, zusammen Einen Wahlbezirk. 8- 8. In jedem snr die Wadl der Ab^eordnelen ber Landgemeinden gebildeten Walilhezirke ist der Eip bls politischen Ve^irk^amtcö des im §, 7 l,'ei Fest-slhung jcdeö Wahlbezirkes znerst ang ken dat der „nlcr 8 drei. j.ler der linler 1, 3. n und i» angeführten Wahlbeziike zwci. n»d jeder d°r übrigen sn„f Wahlbezirke je Einen Äbgeoldnlts» z» »,'ählcn. Die Wadlmänncr aücr in Einem Wahlbezilks ^ll'genen Gcmcindc,! (mit Aufnahme drr nach §. 3 ;nc Wahl von ')!bs>clirdnettn bellchligtcn Städte llnd Marllc) bilden Einen Wahlloser. II. Vol» dem Wahlrechte und der Wählbarkeit. §. !0. Die Ab^cordnc'ten rer Wal'lerklasft des gilben Glnncblsißeö sind dmch rinNe Wahl der gr>.'^-jäl'rigcn. dem öslcr>cichischcn Hlaaiö^crbaode angehö-ri^en 'Vcsißer jtncr la»eläfiichc» Onler. ceren Jahres, schlildi^leit an landcöfinstlicheil Rcalstelicvn (mit Anö« »ahme rcö ^ric^^zllschlagcc') irenigsle»'? Einhnndell Onloen beträgt, zn wählen. H. 1l. Unier nichrercn Mltbcsißsrn eine^ znr Wahl bcrechligcuden landläfiichcn Onl.vz kann nnr Dcljcni^c anö ihnen wählen, wclchcn sie hierzu er-inächii^en. Der Vestper zweier oter mehrerer landtäflickcr Outer, deren Iahre.5schuldia.kcit an landeöfürstliche» Nealstenern (mit Anönahme dcü ^ritg^znschlages) zn-sammengeiwmmen wenigstens Einhnndirt Glllden l>c-lrägt. berechtiget cbenfallö zur Wahl. H. 12. Für jene zl>r Wahl berechtigenden land» taftichcn Güter, in deren Veslp eine ^ol^oralion orcr Gesellschaft sich bcsin^el. ist das Wahlrecht durch jene Person auszuüben. wclche nach den b.stthendeu gescl)-Ii^cu odcr üescllschafilichcn Noimcn berufen ist, die Korporation oder Gesellschaft nach anßen zu ucrtteien. Gemeindc». wclchc sich .'ou zur W.'l'I bcrechligoiden landläsiichm Güleln b.si»deu, löünru alö solche dieses Wahlrecht nicht auöübcu. H l3. Die Abgeoldnelen der im §. 3 aufgc. führtn, Städte und Mälltc sind dinch direkte Wahl aller jener, nach r«m bcsondcrcn Gemeindcstatute oler oem Gemlindcgesepe rom l7. März <«^!), Nr. 17U N. G. V. zur Wabl der Gemeindevspräselttanz der Einen Wahlbezirk bildenden Starte und Mälllc berechtigten Gcmcindcglicler zn wählen, irelche u) in Gcmcindli, nut drcl W.ihllörpcin znin clslcn ulld zwcillu Wahllö'pcr gehörcn. und im drincn Wahllorper wenigstcn) zeh» Gulden au dirclteu Slenern enllichlen; d) in Gcmeiuc'eu m,l weniger aI6 trci Wahlkörpnn. die ersten zwei Dnlihcilc allcr nach der Höhe ihrer Iahreöschnldigleit "N dircllc» Slenern gereihten Gcmeindcwäblci ausll,achcu, Düsen sind jene Per< so»cn anzlneiyln. welche nach ihrer pelsönli^ien Eiglnschasl daö akiioc Wahlrecht iu der Gemeinde besipen. ^, l^z. Die Wabl d«r Abgcordnllcu der ^and« gemeinden hat rurch gewählie W>.hlmäuner zu geschehen. Icdc Gemeinde des Wahlbezirleü hat auf jc fünshuliderl Eüuuohncr Eineil ^^al>Imann zn wäblen, Rcstbelräge. wclchc sich bci der Theilung dcr Elnwol," ncrzayl dlirch sünfhuuderl ergcbcn, haben, wcnn sie zwcil'Uüdcrt fünfzig oder darüber belr.'gcu. als fünf-bnnderl zu g'llcn; wenn sie wtuig Gemeinden mit drei WahlkörpHrn den ersten und zweiten Wahlkö'per biloen; li) in Oemcinds» mit weniger als orei Wahlkoroern rie ersten zwei Driilhcilc aller nach der Höhe idnr Iahrcoschuldigkeit an dilckten Steuern gereihttl» Gc»'«i»dswäl'l!r ansmacliln. Diesen sind jene Per-soncn anzurlihelse kounen W^blbereclüigle der Wal,'« lcrlll'ssc lcs grcßen Gru,!dbeül)l'ö ihr Stimnnscht durch cinen Vl^ollmächNgten an^ül'en. D'lscll'c muß in dieser Wählerllasft wal'lbereli'«' t>gt sein. lind er daif Nlir Eiucu Wal'll'srechligleii vcrlrlts». Wer in der Wählerklasse dlö gioß»-» Grnndbe» sit)cs wal'Il'crechiigt i»em Wadlbs^iikc o»r brisen anlercn Wählerklassen, und wer in einem Wahlbezirke der im Paragraph 3 genannten Städte lind Märkte luabllurechtigt ist, in keiner ^andglm.'indc lvähll,'». Ist ein W.N'Ibsli-cht'gler dcr Wähleiklassen d,r Slädie und Märklc ulw d>r ^andgsNllinde» MttgÜcd lnchrcrn Gcmeiul'rn. so übt er das W^blrcchl bloü in der Gemeinde sciueö ordentlichen Wol'nsil)>^. §. l7. Alö Landtags-^bgsortuelcr ist Icder ivahlb.lr. n,'llcheri ") österreich,scher SlaaiHbü'.ger; >') drei^g I^dre all ist; c) im Vollgcnusse der bürgerliche!! Rechte sich bcfiu« dct, uno ner der ^anrglmeindl-n znr W^HI drr ^andlagsabgcordnele» nach den ^estininilingeu der vorausgehende» §§. l0 bis 1ü wahlderi-chligt ist. Diese Erfoidernisse ter Wäblbaikiil g, dcm Wahlrechte nnd der Wähl« barkcit zum Randlage sind au^geschlosstn: l>) Psrsonen, wclche cioeö Verbrechens odcr Verge-h.ns, odcr einer aus Gcwinnsmi!l odcr gegen die öffentliche Sütlichlm bcg.nigeneu UcbeUislung schul-dg erkannt, odcr wegeil eines Vcrblcchens o^r Vcrgcl'cnö. odcr wegen einer aus Olwlnosncht be< gau^eneil Ueberlreluug bloß aus Nn^nlängÜchleit der Veweiömittcl voil der Allllage frcigesprocheu woidcu sind; li) Personen, welche wegen einer der unter :») be« züchnelc» strafbaicu Handlungen in N»!,rsnchnng glzogcil wordlu sii'.d, ins^l^ngc die Unlersnchl'i'g dauirl, und c) Personen, über deren Vermögen dcr ^'ülurö er« öffnct oder das Verale'chö - Verfahren eingelsüet wurde, i» solange die Konkurs- o^er Vc'glcichs. Verhandlung dauert, nnd uach ^eenlignng dcr Vcrhandinng. wcnn sie hie>a» nicht für schuldlos erkannt wolden sind. III Von der AliZschreibllng nnd Vorbereitung der Wahlen. ^. 10. Die Anfforderung zur Vornahme der Wabl gtschicht in rer Ncgcl durch Erlässe dcö ^'an. desäiefs, welche den Tag. au dem die Wabl der Landtags-Äbgsordnlieu iu den durch diese Wahlordnung bestimmten Wahlort,u uolzunchmen ist. zu ent« hallen babtn. Die Festslyun^ des Wahltages hat terait zll gsschel'en, oap olle uöldigcn Vorbereitlingen vor Ein< trill desselben beeudet werden können. §, 20. Dic Ansschrlibnng allgemeiner Wahlen für den Landtag bat in der Art z» gsschlhen> daü Znerst die Abgeorduellll der ^audgemeindsu. dann die Abgeordneten der Städte und Mälklc und der Handels- und Gewllblkammer. und lnrlich die Ab- 3O3 geordneten des großen Glnndbcsißl's gewählt. mit' daß die Wahlen für jede dcr beiden llstercn Wähler-llassen in» ganzen L'»nde an dem nänllichen Tage vorgenommen werden. §. 21. Die Ausschreibung allgelueiner Mahlen ist dnrch die Landcs «Zeilnng nnd dnrch Plakate ü, allen Gemeinden des Hcrzoglhumes Krain belailnl zu inachcn. Die Ansschreibnug einzclner Wahlen ist bczüg< lich dcr Wählcrklasse des großen Grundbesitzes dilrch die Landes-Zeiluug. bezüglich der Wahlerllassen d»r Städte nno Märkte u»d dcr Landgemeinden dnrch Plakaie in rcn dcn Wahlbezirk bildenden Gemeinden zn vcllaulbarcn. ^. 22. Alle Wahlbcrcchligten, »reiche nach den Bestimmungen dicscr Wahlordnung einen Wahllörper bilecn. sind in einc besondere Liste einzutragen. Die Wählerliste jedes Wahllörpcrs ist von den, zn deren AnflNignng berufenen Organe i» Evidcn; erhalten, und bebnfs der Vornahme dcr Wahl iil 2 Paricu ailözlifcrligcn. i^. 23. Die Wählerliste für den Wahlkörper des großen Grnndbcsitzeo isl vom Landcschef anzufertigen, nnb d»rch Einschaltung in d,c Landcszcilung nnler Anberaumnng einer vierzehntägigen. vom Tage der Knndnwchnng zn berechnenden Rellamationsfrist zn vrrlanlbaren. Rlklamalioneu. die nach Ablauf dcr Frist erfolgen, sind als verspätet znrnckzuweiscn. j^. 24. Uel'er dcn Grnnd oder Ungrnnd der die Anfnabmc von Nichtwahlberechligten^ oder die Weg-lassnng von Wahlbcrcchliglcn betreffenden Reklamationen hat dcr Landcschef zn entscheiden. dem .inch das Recht znstchl. bis znm Wahltermine Bericht,gnn-gen der Wählerliste des großen Grnndbesihcs von Amlswegeu vorzunehmen. §. 2!>. Sobald diese Wählerliste nach crsolgtcr Entscheidung über rie rechtzeitig eingebrachten Reklamationen richtigstellt ist. werden fnr die einzelnen Wähler Lcgit,mationekarlcn allsgcferligt. welche die fmtl.nifcndr >Nnmmcr der Wählerliste, den Namen und Wohnort dcö Wahlberechtigten, dcn Ort, dc» Tag nnd dic Stnnde dcr Wahlhandlung zn cnthal° lcu habcu. Wahlberechtiglen. wclche im Herzogthnme Krain wohnen, sind ihre Legitilnationökarlen znznsenden. die anßcrhalb dcö Landes wohnenden Wahlberechtigten sind znr Erhcbnng ihrer LegilimalionSlarlen dnrch die L>mde?zcitnng anfzufordern. §. 26. Die Me der Wähler in jeder der im §, 3'angeführten Städte und Märkte ist von deren Gemcinfcoorstandc mit genauer Beachtung dec Be-stimninngcn der Paiagraphc 13 uno l8 zn verfassen uno von dcm Vorstände der politischen Behörde, welcher die Gemeinde untersteht, n.ich Vergleichung mit den Wählerlisten für die Gcmcindercpräscnlanz unter Bestätigung der Richtigkeit mitznfcrtigcu. Bei Ve>fassnng dieser Wählerlisten haben die bei der lctztcn Ncnwadl der Gcmei»dcrcpläscntan; richtig' gestellten Lislcn der Gcmeindewählcr als Basis zu oicncn. §. 27. Jede nach dem vorangehenden Paragraph? znr Bcstälignng der Nichtigkeit der LandlagSwäh-lerlistcn dcr Slädle und Märkte l'cmfcne politische Vehörde hat den eingetragenen Wählern ^egitima« lionSlarlen auszufertigen nnd znznstclw,. welche den Namen und Wohnort dcö Wahlberechtigten, den Ort, dcn Tag nnd die Slnndc dcr Waylhandlnna. zu ent» halten haben. Die Wählerlisten jener Städte und Märkte, welche tticht der Wahlort sind, müssen den» Vorstaildc des politischen Amleö am S'he des für den Wahlbezirk bestimmten Wablorlcs eingesendet, nnd von demselben auch dic znr Anöfnllung dcr ^egilimationolarien nö-ll„gcu Weisungen übcr Ort, Tag und Sinnde der Wahlbandlnng cin^tholt ws'deu. § 28 Mcnn zwei oder mehrere Städte und Märk!c zn (5>n.-m Wahlbezirke vereiniget sind, hat der Vorstand lcö politischen Amtes am S'tzc dcö fur dcn Wahlbszi.k beslimmten Wahlorles die Wahlcrlijten der einzelnen Orte in eine Haupüislc des WahU'ezn-leö znsamwenznstellen. und in doppcller Anssertl-gnng für die Wahlhandlung vorzubereiten. tz. 2!). Vchnfs dcr Wahl dcr Abgeordneten dcr Landgemeinden hat jede politische Bezirksbebördc des Hcrzogibnmcs ^>ai» fnr jede in ihrem Sprengel gelegene Gemeinde (mit alieiniger Ansnahmc der in> H. 3 aufgeführt«-!, Städte uno Mällic) auf Grnnd oer bei der letzten Volks^ählnng ermittelten tinhcimi-schcn Vevölkcrni'g nach Vorschrift des tz. 1^ die An« zahl der von jeder Gemeinde zn wägenden Wahl' manner festznsspen. und dem Gemeindevorstaiuc mit der Wcisnng bckannt zn geben, aus dcn bei der ley' ten Ncnwahl dcr Gemeinderepräsenlanz richtiggestell-ten i.'isteii dcr Gcmeindewähler das Verzeiämch der nach dtN Vestünmnngen der §§. 1ü uno l8 znr Wahl dcr Wahlmänner berechtigten Gemeindeglieder zn uer-faffen und vorzulea/n. §. 30. Dcr Vorstand der politischen Vezirksbeliorde hat liach (ziiilaligeu des Verzeichnisses der znr Wühl dcr Wahlmänner berechligtru Gcmciüdcglicdll dcn Tag. die Slnndc uno dcn Orl dcr Vornahme dieser Wahl flstznslpen. zn deren Teilung einen 'Abgeordneten als Wahlkommissär zu bestimmen und den Gemeindevorsteher von diesen Veisügnngen rechtzeitig mit der Wcisnng in Kenntniß zn schcn, die mahl-berechtigten Gemeiudeglieder znr Vornahme der Wahl einzuladlu. F. 3l. Der Wahlkommissär hat das Vcrzeichniß der stimmbercchtiglen Gemrindeglicder zn prüfen, dessen Richtigkeit, sowie die geschehene Volladuug der Wähler zu bestätigen, u»d daS Verzeichn^ der Wahlberechtigten nebst dcr vorbereiteten Abstimmnugsliste dcm Gemeindevorstandc zu übclgeben. welcher uer-eint mit dem Wayllommissär die Wadllommissiou bildet. ^. 32. Die Wahl der Wahlmänncr hat am be-stimmien Wahltage znr festgesetzten Stunde und in dem bezeichneten Vcrsammlnngc-olte ohne Rücksicht alls die Zahl dcr crschicncncn Wähler zn geschehen, und sind dabei die Vlstimmnngen dcr nachfolgcnoen §§. 3U, 40, 4l, dann 43 bis cinschließig 47 in analoge Anwendung zn bringen. Jeder Wähler hat so viele Namen zn nennen, als Wahlmänner zn wählen sind. Zur Glltigleil der Wahl dcr Wahlmänncr ist die absolnlc Mehrheit der Stimmcndln nothwendig. Wird diese bei der ersten Abstimmung nicht erzielt, so ist nach den Vestimmnngen dcr §§. 48, 49 nnd l'»l) weiier vorziehen. §. 33. Der polinsche Äezirkövorstehcr hat die ^'cgaluät dcs Wahlaktes der Wahlmänner i» jeder Gemeinde zu konstatircn. und wenn sich nicht die Nothwendigkeit liner Neuwahi, rie sogleich unter Angabc dcr G'.nnde anznordneu ist, ergibt, die Gc-loählicn in die doppelt anöznfcrtigende Liste der Wahl, mäi'ncr des ganzen politischen Bezirkes einzutragen. §. 34. Sobald dnrch geschehene Wahl der Wahlmänncr in allen Landgemeinden dcs Vrzirleo dic Wahlliste dcr Wahlmänner vollständig ist. hat dcr politische Bczillsvorstlhcr den gewählicn Wahlmcin-ncln Legitimalionslarlcn ansznfcriigcn nnd znzlistll-Icn. welche die forllanfendc Nnmmer dcr Vezi'.lsliste der Wahlmänner, den Namen und Wohnort des Wahlmanncö, dcn Oll. den Tag und die Stunde cer Wahl dcs Lanvlagsabgcordueten zn embalicn habcn. Die Listen der Wahlmänner jener Bezirke, rcren Amlsort uicht znglcich Wohnort lst. sind nebst den Alt,»! nbcr die Wahl der Wahlmäinnr dein Vor« stände dcs politischen Bezirksamtes am Slpe des für ccn Wahlbezirk bestimmten Wahloncs einzusenden nnd von deinselbcn auch die znr Ausfüllung dcr Legitim«, lionolarlen nöhigcu Weisungen nbcr Ort, Tag und Stnnoe der Wahlhandlnug rinznholcn. §. 36. Dcr Vorstand dcs polmschen Amtcs am Sipe des für dcn Wahlbezilk bestimmten Wahlones hat dlc Listen der Wahlmänner aUcr zn Einen, Wahlbezirke vereinten politischen Bezirke in einc Hanpllistc der Wahlmänncr dcs Wahlbezirkes znsammcnznitcllcn und in doppelter AnSferiignng für die Wahlh^ndlnng oorzubcrcilcn. lV. Vo„ der Vornahme der Wahl dcr Landtags. Abgeordneten. §. 36. Dic Leilnng dcr in Gegenwart cincö landcofürstlicheu Kommissärs vornehmenden Wahl-Handlung jedes Wahllölpers wird einer ans demsel. ben gebildeten Wahlkommission übertragen, welche zu bestehen bat : 1. für den Wahlkörper dcs großcu Glundbcsipcs aus vier uon den wahlberechligten und drci vom Lan-deschcf ernannten Gliedern; 2. für jeden Wahll^rpcr der im §. 3 nufgeführ. ten Städte und Märkte ans den, Bnrgermcistcr oc>cr dem uon ihm bcstclltcn Slcllvcrlrcier uno zwci Mit» gli'dcrn dcr Gcmcindevcrtrctnng deü Wahlortts nnd ans vier voin Wahllommissär crnanntcn Gliedern; 3. für jedcn Wahlkörpcr ecr Landgemeinden ans drei vom Wahllommlssär und alls oier von den Wahl-niännern ernannten Gliedern des Wahlkörpcrs. 8 A7. Die dcn Wählern ll»d bcziehnngöwclse Wahlmänucrn erfolgten Legilimatlonslarlcn berechli-gcu zum Elnlrille in das bestimmte Wahllokale und haben als Anfforderung zn gellen, sich ohne jede weilcic Vorladung a„ oe>u darauf bezeichneten Tage nnd zur fcsta/sehien Slnndc znr Vornahme der Wahl einznfixden. §. 38. An dem Tage der Wahl, zur ,'estgcscp. teu Stunde und in dem dazn bestimmten Versamm-luugöortc wird die Wahlhandlung ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Wähler mit der Konstilni. rnng dcr Wahllommission begonnen, welche dcn Vor< sihcnde» aus ihrer Mitte ernennt, und die Wähler-lislen nebst dcn vorbereiteten Abstimmungsverzeichnissen übernimmt. §. 39. Dcr Vorsitzende dcr Wahllommission hat den versammelten Wählern dcu Inhalt dcr §§. 17 und l8 der Wahlordnung nber die znr Wähl< barkcit erforderliche!, Eigenschaften gegenwärtig zn Hal. len. il'i'en den Vorgang bei der Abstimmnng nni> Slimmsnzählnng zn erklären ni,d sie mifzufordcrn. ihre Slinilnen »ach freier Ucberzengnng ohne alle eigennützige Nebenrücksichlcn derart abzugeben, wie sie es nach ihiem besten Wissen nnd Gewissen für das allgemeine Wohl am zuträglichsten h.-.lten. 8- 40. Wenn Jemand vor dem Beginne der Abstimmung gegen die Wahlberechtigung einer in der Wählerliste aufgeführten Persoll Einsprache crhcbt, und behauptet, daß bei ihr seit der Anfertigung der Wählerlisten cin Erforderniß dcs Wahlrechtes weggefallen sci. so wird darüber von der Wal!!kommiss>oil sogleich nnd oh»e Znlassnng eines Rekurses entschiede»». §.41. Die Abstimmnug sctt'st beginnt damit, daß die Mitglieder der Wahllommission. in soferne sie wahlberechtigt sind, ihre Stimmen abgeben. Hicranf werden dnrch cin Mitglied der Wahlkommission die Wa'dler in der Reihenfolge, wie ihre Namen in der Wählerliste eingetragen sind. zur Slimmgcbung aufgerufen. Wahlberechtigte, die nach geschehenem Aufrufe ihrcö Namcns in die Wahlversammlung kommen, babeu erst. wenn die ganze Wählerliste dnlchgelcseii ist. ihre Stimmen abzugeben nnd sich deßhalb beider Wahlkommlssion zu melden. §. 42. Jeder zur Abstimmung aufgerufene Wähler hat unt.r Angabe seiner Legilimationsk.ülc m,t ge-naner Bczeichnnng jene Person zu nennen. die nach seinem Wnnschc Abgeordneter znm Landlage werden soll. Entfallen anf einen Wahllölper zwei oder meh< rere Abgeordnete, so bat jeder Mäbler so vi,Ie Na« men zn nennen, als Abgeordnete zn wählen sind. §. 43. Wenn sich bei dcr Slimmgebnng über die Identität eines Wählers Anstande ergeben, so enischlidct darüber sogleich die Wahlkommission, ohne Znlassnng eines Relnrscs. H. 44. Jede Abstimmnog wird in die hierzu vorbereiteten Rnbrikcn des zweifachen Abslimmnngs« Verzeichnisses neben dem Namen tcs Wählcrs eingetragen. Die Eintragnng besorgt in dcm Einen Ver^ich» »isse der vom Wahlkommissär der W^blkomimssioil bcizngebendc Schrislfnbrer und gleichzeitig ein Mitglied dcr Wahllommission in dcm zweiten Vcrzeich« nisse, welches als Gegenliste die ssonlrole der Eintragung bildet. §. 46. Wahlstimmtn, die unter Vedingnngen oder ,nit Beifügung von Aufträgcn an den zu Wäh-leuden abgegeben werden, sind nngillig. Ueber die Gilligkeit oder Ungiltigklit einzelner WahlstilNlnen cnlscheidtt sogleich die W^hllomimssioli ohne Z:>!assung dc>3 Rekurses. 8 46. Die Wabl mnß in der Rschoben oder verlängert lv.rden. D mit der Skrutinirung sogleich zn beginnen. DaS Resnltat der vollendeten Stimmzählnng i!^ von dem Vorsiplndln der Wahllommission sogleich bekannt zu geben. §. 48. Znr Billigkeit der Wahl jedes Landlags-Abgeordneten ist die absolnte Mehrheit der Stimmenden noihwcndl'g. Bei Gleichheit der Stimmen tulschcidct in allel' fallen das Los, welches von dcm Vorsitzenden der Wah!l0'i>mission zn ziehen ist. §. 49. Kommt bei dein Abstimnuingsakte fnc einen odcr den andern zu wählenden Abgeordnelcll keine solche Stimmenmehrheit zu Stande, so lvirv ein zwcilcs Slllilin uorgenonnnen, nnd falls anck bei dicscil, nicht die nöthige Mcbrbeil sich bcrans-stellt, z» der eugeren Wahl geschritte,,. §, li0. Bci der engeren Wahl haben die Wäh' Icr sich anf jene Plisonen zn beschränken. die bcinl zweiten Skrntin nach Denjenigs». welche die absolute Mehrheit erlangten, die relativ meisten Stimmen fur sich halten. Die Zahl der in dic engere Wahl zu dringenden Personen ist immer die doppelte von dcr Z^^ der noch zn wählenden Abgeordneten. Jede Stimme, welche beim drillen Skrntiu ans eine nicht in die engere Wahl gebrachte Person fallt, ist als ungillig zu betrachten. §, lll. Wenn die erforderliche Anzahl Ab^ord-nctcr gehörig gewählt ist. wird das über die W"l)^ handlnng geführte Protokoll nMilossen. "on °e« Glicdciu dcr Wahlkommission uno dem landessUl!l> cheu Kommissär unterschrieben, gemeinschafllia^ »» Anschluß dcr Abstimmungsvcrzcichnissc und i!>dq>,nei»dcn auch iii'lir g!r,ch;e!!igei- BeilegUüg der W^lakten der Wahlmä'üler — versiegelt, mil tiller den Inhalt bezeichnenden Aufschrift vcrseben u»d den» landesfürsilichell Kommissär zur Einsendung an dcn Lmideechef übergeden. §. ^2. Der Landeechef hat n^ch Einsichtnahme der nil il'n gclanglen Wahlakten jedem gewählten Ab-acovrüttsll, gegen deli nicht einer der dutch ^ 18 lwrmirlen Ansschließniigsgründe von der WaliN'mkell vorliegt, till Wahlzerl,sil^l anefeNigen mid zustellen zn lassen. Di'scs Zertifikat berlchtiget den gewählten )Ibge-mdmlcl! z»n> Eiiilrillc in den Landtag lino begründet in solange dic V>rmlilh>l!,., oci Gilligleit seiner Wahl, bis das Oegenihcil erkannt ist. § 53.' Sämmtliche Wahlliktiii l'.'t der Lculdes-chef aü dc» L^nresmisschuß zu lcitrn. welcher diesel» bcn z« vlüscn iiüd rm'übcr ^n den Laodl^g z» be» richten bat. dem die Enlschc idling über die Zulassung der Gewählten zusteht (8- ^^ dcr Laudesoldining). V. Schlußl'estilllliuing. ^. .'^. Während der Dauer der elften Landtags» Periode könneu Anträge alls 'Aenderung der Vestim» mling.-n dieser Wahlordnung dlnch absolnte Slimmen» lnrh'hcil deö nach §. 38 der LanreSm-düung übc,h.inp! besä'llipfädigen Landtages bes^loisen werden. Nach M'Ians dcr elsten sech^jäbrigen LandlagS-Periode ist zn einem Beschlüsse des Laiidiagc^ über bcaniraglc Aenderungen der W^iblordünng die Gegen-wall vo» mindestens dlci Vlcrtblllen aller Milglie^ci u»d die Zu slim mn Nil u^n mindcstenö zwci Dritlhcilen dcr Anwesenden eifordeilich. ^lnhal^ zur cm!dc5-Ordmmq. I. Die Vcill'eilung dcr vom Randlage in das Hans der Abgeordnete» del! Nlichsiaides z» enls,,,' denden jcchö Mitglieder ans die einzelnen Gebiete. Slädlc nnd Kölperichaslcn lvivd in nachfolgender Weise f.stgestcllt. Der Landtag hat zn wählen: 1. Ans den» nach §. 3. ->) der Landc^odnnng znr VililNimme berechtigten Mil.iliede nnd dcn zehn Al'gc^lducltll deS großen Grnittbesipto, zns^mmen Ein Mitglied; 2. ans dcn zwei Abgeordnete,, der Landesbanrt' stadt Laibach. den zwei Abgeordneten der Handels-lind Gewellitkamincr nnd den sechö Abgeordneten der im § 3 der Landta^-Walllordnnna. nnler u) l'iö ein« schlierig l') anfgtführlen Wahlbezilke. zlisammen zwei Milgl,eder ' 3. . lag, uud mit dcr nicht' ermüdenden Kraft der Völker siegreich vertheidigt, — hatte es viele Generationen hindurch das gefährlichste Hinderniß der Gestaltung einer Gesammtmacht in dem Malles, eines Gesetzes für die Uutheilb.N'kcit seines ^änderbestandes zu bekämpfen. Erst nachdem wieder-holte Erbthciluugeu scin naturgemäßes Erstarken mehrmals in Frage gestellt hatten. — wurde diesem Mangel vom Kaiser Karl V'l. durch die pragmatische Sanktion abgeholfen, die einen bedeutsamen Wendepunkt in Oesterreich's Entwiekllingsgeschichte l'ildct. Der hohe Vater dcr unvergeßlichen Maria Theresia hat in die» stm. nicht mir eine endgiltigc Snkzcssionsordnung sondern anch das Nccht der Zusammengehörigkeit aller Bänder begründenden Gesehc das F u u d a m c u t der unter dem allerdurchlauchtigsten regierenden Hallse Untrennbaren österrcich. Gesalnmt'Monarchic geschaffen. Diesem glorreichen Beispiele in richtiger Würdigung der Erfordernisse der Zeit folgend, l'alicn Seine Majestät der Kaiser mittelst des Manifestes vom 20. Oktober ltjliU den Völkern dcr Monarchie eine, mit dem Namen «Diplom" bezeichnete, neue Grundgesetz' Urkuudc überantwortet, welche für dcn auf jcuem Fundamente aufzuführenden Vcrfassnngs b au des Reiches die maßgebende Norm enthält. Seine Majestät haben cs verkündet, daß hicbci das Augcnmerk darauf gerichtet ist, dic Vergangen« heit und ihre Erinnerungen mit dcn thatsächlichen Bedürfnissen dcr Gegenwart, — die Ansprüche der einzelnen Völker mit den Bedingungen des Bestandes dcr Monarchie zu vermitteln. Dcr Kaiser will die erneute Feststellung uud Sicherung des staatsrccht' lichen Verbandes dcr Monarchie anf Institutionen gründen, welche einerseits dcr Verschiedenheit dcr Völker in nationaler Gcistcs- nnd Naturanlage, anderseits aber auch dcn Anforderungen dcr nicht minder zur rcchtsgcichichtlichcn Thatsache gewordenen Einheit der österreichischen Bänder gleichmäßig entsprechen, — auf Institutionen, welche zugleich dem höheren Gc-sehe dcr Freiheit und dcr Humanität, dcrcn Genius ükcr dcn nationalrn Vcrschicdcnheiten völkervcrsöh-nend schwebt, einen hnldigendcll Ausdruck verleihen sollen. Dieser Staatsakt ist ohne Zweifel der größte, welchen seit der pragmatischen Sanktion die Annalen österreichischer Geschichte zu verzeichnen haben. Zwar sind ihre Blätter mittlerweile uicht leer geblieben; reicher als irgend ein anderer geschichtlicher Abschnitt von glcicher Daucr war dicse Zeit au einzelnen Thatsachen, wodurch dcr Rechtszustand aller Schichten der bürgerlichen Gesellschaft wesentliche Vcr. ändernngcn und wichtige Läuterungen erfahren hat, die ihr unvcrloren bleiben sollen, und auch gar uicht mehr bei Seite geschoben werden könnten. ohne neuer, dings zum Gegenstände anfrcibendcr Zwietracht untcr dcn Staatsbürgern zn werden. In den äußern Bezie« hungcn hat Oesterreich, obgleich schon seiner geographischen ^agc wegen mit 'schwierigen Verhältnissen ringend, stets eine bedeutsame Wcltsttllung einzunchmcn gewußt, nud sich immcr als europäische Großmacht ehrenvoll bewährt. I,i dicscn Ergcbnisscn dcr gemcinsamcn, in Fricdcn und Krieg an rühm» lichcn Thatcn rcichcn Gcschichtc und nicht mindcr in cinrr Reihe g e m c i n samcrEiuri ch t u n g e n, in denen Oesterreich gestrebt hat, sich auf der Höhe dcr Zeit zu halten, liegen bereits mächtige Elemente geeinigter Kraft. Dic Glcichhcit aller Staatsbürger vor dem Gc« sehc, dic Allen verbürgte freie Rcligionsübung, die von Stand nnd Geburt unabhängige Aemterfähigkeit, die Allen gleichmäßig obliegende gemeinsame Wehr» uud Steuerpfticht, die Beseitigung der Frohnen, die Aufliebung der Zwischenzoli-^inie, — diese auch im Diplom neuerdings bestätigten und andere entweder schon in's ^'eben getretene oder demnächst durchzuführende Grundsähe in Bczug auf individuelle Rechte — sind theils werthvollc Thatsachen, theils würdige Zielpunkte, in welchen ebenso viele die Idee dcr Einhcit kräftigcndc Prinzipien zur Geltung gelangt sind nnd fortan gelangen. Aber eine ncnc nnd zwar die wichtigste Garantie einträchtigen Zusa m m c n w i r > kens in dcr zweckmäßig geregelten Theilnahme der Unterthanen an der Ocset)gcbuug und Verwaltung erkennend, haben Seine Majestät nunmehr auszu» sprechen geruht, daß das Geschgebnugsrc ch t h info r t n n r nute r M itwirll, ng dc r hicz u verfassungsmäßig bcrnfcncn staatsrechtlichen V c r tr e t n n g s k ö r p e r ansgenbt wer« dcn soll. Znr Verwirklichung dessen hat der Kaiser dir Landtage der einzelnen Länder, in wohlwollender Beachtung des innerhalb gesetzlicher Grenzen natür» lichen nnd berechtigten Selbstgefühls, zur gesetzgcbcri' scheu Mitwirknng in Bezng anf alle besonderen Rechte, Pflichten nnd Interessen derselben berufen, — zugleich aber auch, um einen Staatskörpcr zn schaffen, ».'elcher das erwähnte Recht in Bezug mif die ge-mcinschaftltchen Ncchte, Pflichten nnd Interessen aller Königreiche und Länder, namentlich in Bezug auf die Reichssinanzen aus-übeu soll, dem mit allen nothwendigen Attributen ausgestatteten Rcichsrathc dcn hohcu Eharaktcr einer wahren N c i chsvertretu ng verliehen. Dnrch dicse That haben Seine Majestät an die Stelle des ans den Wirren der letzten Zeit dnrch dic Kraft der Ereignisse hervorgegangencn Rechtes der unbeschränkten Hcrrschergcwalt ein grundgesetzlich festgestelltes Verfassuugsrccht trctcn lassen. Se. Majestät haben sich auch bewogen gefundeu, innerhalb dessel» ben und unter der Garantie der Gesammt-Verfassung in den Ländern der ungarischen Krone früher bestau^ dcnc Einrichtungen wieder herzustellen, haben jedoch zugleich in Erwägung, daß. im Angesichtc der Kon« zentrirnng der Staatsgewalt in allen Ländern Europa's, bei den höchsten Aufgaben dic gemeinsame Bchand« lung für die Sicherheit dcr Monarchie ein Gebot un« abwcislichcr Nothwendigkeit geworden ist, die Ansprüche der einzelnen Länder mit diesem Gebote politischer Nothwendigkeit ausgleichend, das hochwichtige Recht dcr Thcilnahmc an dcr Gesetzgebung in gemeinschaft« liehen Angelegenheiten aus dcr Fülle der Machtvoll« kommenhcit der Krone auf die Gesammtheit der Länder und Völker feierlich zn übertragen geruht. Se. Ma< jcstät haben einerseits das Gesctzgebnngsrccht nicht mehr als ein nnbeschränktcs kaiserliches Attribut be« wahren wollen, jedoch nur unter der Bedingung, daß der zu übertragende Theil bezüglich dcr gcmcinschaft< lichen Interessen auf das gesammtc Reich und dcsscn gcmcinsamcn Bcrtrctnngslörper übergehe. Se. Ma« jcstät habcn in höhcrcr Anffassnng dcr Einhcit dcs Reiches, sie, anstatt ausschließlich auf die allen gc< meinsamcn Pfiicht unbedingten Gehorsams, vielmehr, zugleich anf das gemeinsame Recht der Theilnahme an der Gesetzgebung gegründet. Die Völker erkennen dankbar hierin das kostbarste Kleinod, welches als gemeinsamer Besitz nicht nnr zwi» schcn dem angestammten Fürsten nnd seinen Völkern, sondern anch zwischen diesen untereinander ein durch die Interessen dcr enropäischcn Gesittung geheiligtes Band knüpft. Sie verehren hierin das Palladium dcs Reiches, welches mit aller Macht geschirmt wer« dcn muß als Bedingung des inneren Fricdcns. dcr boch obenan steht unter dcn Gütcru, dic durch die Gnadc dcr Vorsehung dem geeinten Staate stets verliehen bleiben werden. Es ist eine durch sich selbst klare und unumstößliche Wahrheit, daß nach dicscr Rcchts'Ucbcrtragung an die Gesammtheit dcr Ländcr kcincs dicscr Rechte ohne Antastung und Verlepuug dcs gemcinsamcn Rcchtes uud der gemeinsamen In« teresscn des ganzen Reiches fernerhin von einein ein« zclnen Lande für sich abgesondert in Ansprnch genommen werden könnte. Hieraus erwächst die unzwcifcl» baftc Pfticht, daß dieses gemeinsame Out unter den Hort kaiserlicher 'Majestät lind Macht gestellt, mit der Kraft des Geistes nnd des Armes, mit Gut nnd Blut von jenem Patriotismus vertheidigt werde, an dessen energischem Widerstände die Bemüliungen der Feinde dieses im System des Gleichgewichts bereits zur euro« päischen Nothwendigkeit gewordenen Länderverbandes scheitern müssen, weil er dnrch eine über die politi» schcn Interessen wahrhaft aufgeklärte Ueberzeugung unüberwindlich gemacht ist. Getragen von dieser Ueberzeugung, welche nn« ansrottbarc Wurzeln geschlagen hat allcntbalbeu, wo dic von außcu drohcudcn Gcfahrcn zum Bcwußtseiu der nach festen Anhaltspunkten ringenden Geister gc« kommen sind, wird die Reichsvcrsammlung, in Verwaltung jenes gemeinsamen Gntes verfassungsmäßiger Rechte, neue Grundlagen bauen und zur Herstellung einer festen Ordnung des Staatshaushaltes, sowie aller andern, moralischen und materiellen, Bcdingun» geu einer gesicherten politischen Eristenz beitragen kennen. Damit ihr aber hiezu die geistige Kraft und ibren Beschlüsscu das uotbwcudige Ansehen uicht fehle. be> darf sie einer in großen Verhältnissen angelegten Zu> sammcnsctznug, einer vertrauenerweckenden Frcibeit'dcr Bewegung uud jener vollwichtigen Autorität, wclä'e. indem sie sich ihres Rechtes dcr Thcilnabmc an dcr Gesetzgebung bewußt wird. auch das Gcfüb! der Vcrantwortlichkcit vor der Mit- und Nachwclt in sich trägt. Was mm die Zusammensetzung des Rcichsratkcs betrifft, so macht sich vor allem die Bildung eines Herrenhauses neben dem Hause der Abgeordneten be« merkbar. Eines solchen Bestandtheiles ist im Diplome zwar nicht ausdrücklich erwähnt, aber er steht damit in genauem inneren Zusammenhange. Das Diplom sagt. daß die von Sr. Majestät festgesetzte Zahl von Mitgliedern zum Neichsratbe ans den Landtagen zu entsenden sein werde. Außer dcn von den Landes» Vertretungen zn wählenden Reichsräthcu finden sich aber schon in dem Statut über den verstärkten Rcichs« rath drei Kategorien von Mitgliedern, deren Erneu« nung aus der Mitte dcr dnn'l'Iaucktigsten Herreu Erz» Herzoge, dann der hoben Würdenträger des Reiches Sr. Majestät vorbehalten ist. Ferner bat auch der ungarische Landtag, ans dem ein beträchtlicher Theil der Reichsrathsmitglicder hervorzugehen habcn wird. eine Magnatentafel. Schon hierin liegt eine Andeutung, daß anch im Rcichsrathe eine ähnliche Einrich-tung unausweislich ist. Dazu kommt die Betrachtung, daß cs in allen Ländcrn dcr Monarchic noch einen festbegründeten Stamm alter Geschlechter mit einem unveräußerlichen uud mächtigen Vcsitzstaude gibt. dencu, wenn überhaupt eine erbliche Re'ichsratbsivnrde zu schaffen ist, ein unbestreitbarer Anspruch hierauf zu» erkannt werden muß. Zusammengenommen mit den höchsten Kirchen» fürsten, welche in allen Staaten, wo die Theilnahme an den politischen Rechten verfassungsmäßig an be« stimmte Faktoren geknüpft ist. in erster Linie zäl'lcn, lind mit einigen durch Verdienste um Staat und Kirche, Wissenschaft nnd Kunst böchstgestellteu Personen, er. reichen die obenerwähnten, an deren Spitze selbstver^ HO4 ständlich die großjährigen Prinzen des kaiserlichen Hauses stehen, eine so ansehnliche Zahl, daß sie fnr sich allein schon einen umfangreichen Staatskörpcr ausmachen. Dieß nnd die Vctrachtung, daß das Diplom, seinem Wortlaute nnd Geiste nach, der Vil> dnng eines erblichen Hauses nicht widerstrebt, während ein zweites, ebenfalls ans Wahlen hervorgehendes Hans mit ihm nicht wol'l in Einklang gebracht werden könnte; dann der in der Nalnr der Sache liegende Umstand, daß in einem Reiche, in welchem die Elemente eines Herrenhauses thatsächlich vorhau» den sind, deren Veiseitesehuug weder der Gerechtigkeit noch der Klugheit entspricht. — hat dem Gc< danken einer Magnatentafel des Neichsrathcs, uäinlich des Herrenhauses, Eingang verschafft. Dieser Ge> danke mußte aber anoerseits auch wieder anf den Umfang des Hanfes der Abgeordneten schon desthalb einwirken, weil darauf Vedacht zu nehmen war, daß das durch die Erfahrung anderer Staaten an die Hand gegebene Gleichgewicht zwischen den beiden Häusern nicht verletzt werde. Mit diesem wnnschenswcrthcn Ebenmaße steht übrigens die Natur der Dinge in so gcnancm Einklänge , daß es nichts bedürfte, als die thatsächlichen Elemente aufzugreifen, um das Halls der Abgeord» ueteu in ein entsprechendes Verhältniß mit dem Herren» hause zu bringen. (2 ch l >l ß folgt) ^> e st e r r e i eh. Uaibach, 2. März. Vei dcr gestrigen Wahl des ersten Wablkörpclö wlildeu ll>6 Slimmzcltel ab« gegcbcn. Es fcnid also anch bci diesem Wahlkörpcr eine große Veldeilignüg Sialt. D^s Rcsüllat wicü dicßmal vic! weniger SlimmcixZnsplillslNüg lwch. Es kamen achl M>norilals' und mir zwci Milioritäls-wahlen vor. Absolnle Mchrhrit rrhicltcn t?ic Herrc» : ^uckiliaun. Dr. N. Recher, Mnhlcisen. A. Kr isper. Tcrpinz. Malilsch, Hcimann, Holze r. — Ein Tllrgramm der ..Agr. Ztg." a»ö Wien mcldct, daß Vlirol» Pay von dem Posten eines nn« garischrn Hofl.nlzltrs zlirücklrcle. — Wic ans Ron« geschrieben wird, h.tt der Oberlttlittüciiit Graf Ha»no Alicrsperg, ter ans ren päpstlichen in ncarolitallische Dicnstc lrat n»d ln Ga<>ia l'is znr Uebergabc dieser Fcstung blieb, den rechten Fuß durch cine Granalc vellorcn. Er wnrrc bereis zwei Mal alnplltirt, und mau zweifelt a»« sci" uem Auslommcn. (Es heißt, sein Tod sci lclcgraphisch nngezcig!. A. d. R.) Wien, 28. Februar. Der lülkischlii Grsai'dl-schaft in W>cn ist folgender offizieller Vcricht des olto-manlschen ^ommissärö in der Herzegowina zngtgaü-gen: „Mostar. 2l>. Fcbnmr. E», Ercigüil). »icht minrcr gräßlich alö dasjenige, welches ich Ihnen i» meiner Depesche vom ll. Februar mcldelc, hat sich in dcr Stadt V'bcir des DisttillS von Icni-V^zar zligc-lr^'gc». Die Alifstänrischcn dieses an der mollle»l-gnilischcn Gren^ gcl.gcncn Distrilles haben. li0U0 Äil'üil starl. unlcistül)! vo,^ uicl.u MolNcliegvinl:!,. am l. Ehabail jene Siadl nbnsallcn. mehr alü il^) der mohamedanlschen Einwohner gclo'dtcl. — darlin-ter mehrere Frauen, an denen sie alle Allen uoil Grencln verübt babe»; sic haben die Hälifer geplündert nnd schließlich angezündet. GIciches geschah am 4. Chaban in dem Dorfe Gardovich, Distliki Folcha. Die Gcschichlc Hal nichts cuifznwciscn. iv.'s llnt den Schandtaten dieser V^rbaren zu vergleichen ist; sie schonen werer Aller noch Glschlrchl; iyre Wn,h feiint lcl»e Glcnzen; Ew. Erzcllenz k^nil sich di« fnrchter. lichc Vage dieser Unglückliche» vorstellen, welche ohne Pl'ovokatio» täglich die Opfer jener Baronen sind. welche sie in dem größle» Eleno zlillickgc!^,en haben. — Es sollen, wie dcr «W?r,« uci»omme» h.'bcn will. in ,'ächfttr ^nlnnft fü'.fz'g ne»e AovoüUenstellcn snr Wien krciit, und überhaupt in« ganzen Reiche die Aovokalnrcll um dic Halfle dcr Anzahl dcr schon bestehenden erhöht werden. V3ien, 1. März. An dcr Vörsc war hellte die Nachricht verbreitet, daü der Tnuilili in Warschau anschnlichc Dnueilsionen angenomluen habe. DaS be-treffende Telegramm soll von fünfzig Todten spreche». Ncurjle Nachrichten und Telegramm. Wien, l. März. Nach einem Telegramm alls Prag wliide dcr Herr Slaithaliei dei slitieiu Ei»' lütte l» dug Thcaler von den» versailuncllen Publikum »lit stülmlschcm Applanö empsangcn, woianf die Vollöhy'line lll der gehobensten Sümmung abgc« slnigc» wnrde. Nach cincl telcgraphischcn Nachricht ans Graz wllldc tic von Sr- k. l. apostol. Majeslät cllyeille Reichs-Verfasslll,g mit allgemeiner Flc»l)e begrüßt, welche in ciner aligemelnen Sladlliclellchllüig u»d ci»cr erhebenden Feuer im glänzend beltlichlelc» stand. Tyealer lhicn Allöornct fand. Die Volk^bymnc wurde unter stürmischem Beifall angestimmt uno mllßte wie-rcrhl'lt werdell. — Dcr «Presse" wird telegraphirt: Der offiziöse Sürgöuy meldet: «Dcr Vanus von Kroatien eröffnet der nngarischcn Hofkanzlci, er habe Befehl zur Ueber-gabc ocr Mur-Insel abgeschickt. Die Wahl-Vorbe» rcitnilgen könnten vor der Uebcrgabc geschehen." ^ Troppau, 26. Febrliar. Die Rcichsverfasinng freudig ausgenommen. Abends wird die Sladt beleuchtet, im Thcalcr eine Festvorflellnüg gegeden. ei» Fackclzllg unter Thcilnabme dco Malinergesang-^crclno lAIs Alis^rnck rcr flc»< digstcn Gefühle anläßlich der alltlt). Erlässe wehen seil Mittag Fahne» vom städtische» TlMilic. Al'cnds festliche Kclcuchtnng. Die SchilycllMllfilkapcllc wird dic Siadl dulchziche». Vriinu, 28. F^lnuar. 'Ans Anlaß der Verlaut-balung der SlaalögrüNdgestpe hellte Tyealcr mit scfllichcr Vclellchlling. Die Hommnlie beabsichligl eine Danladrcssc an Se. Maiestät d>n Baiser, Vlllciyung des Elnc»bnlgerrcch!eö au de» Herr» Slaalsministcr »nd Vciycilung dcr Siadtalilic» »ut 2^00 st, Stuttgart, 2^, Fcbluar. Dcr «Slaatüanzcigcr" enthält einen Gescyenlwlirf z»r Regelllng der kalho« l!!ch-l>rchlichcn Aclt'älllusse, welche» die Regierung den» stä»d. Anilschusse lwcrgebeil hat. Neapel, 2ll. Fcblllar. Dcr Prinz - Statthalter soldclic dcn Kardinal alif, scinen Beiirilt znr «legi-timen" Regierung Vilior Emanuelö zu elliäre»; im Falle dcr Verweigerung werde ihm tie Ausübung seines „nicht legalen" BcniftS untclsagt. Messina, 20. Ftbinar. Eialdini,st bclcils hier angkl^mmcn. Paris, l. März. (Telegr. d. «Tl. Ztg,) Vci d r Dic-lnssto» im Scnat sprachen varochcj.egueli» u»o Hccker.» für die weltliche Macht des Papstes. P>eir> sagte: «Die wellliche Mach! ist vcrlole», wir nlüssc» u»s darallf beschränken, die gcistliche zu rette». Die Hallung der Rcalt>on, wclchc ihr Haupt wieder' erycbl. culschcidet n»s:r Verhalle». Italic» Hal AW Tausend. Mann, wclche ts llns znr ^eite stellen w>rc> i» dem dampfe, der ilus droht. Mailand, 28. Februar. Dic heutige «Perse. ocran;a" l'crichlct. daa ^ricg^»liuistcrium habe unterm 1ö. d. M. ciklän. jene fremde» Soldaten, wclchc zu dc» bonlbou'schc» Truppen gehörtcu. oder dcn päpstlichen och angehören und an den, die Gcbira> glgeodeu SüditaÜcns noch immer belinrllhigcilrru Kämpfe» lycilnchuien, für den Fall ihrer Gcfangen-Ichaft nicht als Solr.nc» z>l bcllachtrn. sondcill dic» sM'e» »ach der Silcuge dcö Gcsspes (?'-) z» bchan- dtl» silld. Plemonlcsischc Iolilnalc berichte», daü tie Re» gicrung bcim päpstliche» Slnhle energische Einsprache gcge» dc» Aufenthalt dcs Köings Franz ll. i» Ro»l gemacht balle uno laß dicsc Einsprache von Frankreich lind England u»tcrstül)t, auf energische Enl-schlüssc hindeute. Turin, 27. Febr. Dic in der gestrigen Sihung angenommene Adresse dcs Senates an den 6önig spricht das Vertrauen aus, daß Kaiser Napoleon sclnc großmüthigen Vorsähe uicht aufgeben werde, wclchc ihm eine Quelle des Ruhmes, Italien eine kräftige Hilfe waren, daß England auch ferner Italien's freies Volk unterstützen, und daß Deutschland das Vertrauen und die Sympathie (!) Italien's erwiedern werde. Ganz Italien ist bereit, alle Maßregeln freudig zu begrüßen, welche zur Verstärkung des Heeres und der Flotte in's Werk gesetzt werden. Der kriegerische Geist der italienischen Völker, dcr sich in ihrer kräftigen Jugend nntcr der Führung Garibaldi's so ungestüm entwickelte, zeigt an, daß Italien sich nur mit eigenen Kräften die Elemente der inneren Disziplin und dcr äußeren Ver> thcidigung verschaffen werde. Paris, 27. Febr., Abends. „Pays" und „Patric" dcmentiren die Nachricht, daß Frankreich seine Truppen aus Rom znrückznziehen beabsichtige. Im gesetzgebenden Körper wnroc der Adrcßentwnrf vorgelesen. Er drückt den Dank für die jüngst gewährten Freiheiten alls, rckapitulirt die inneren Verhältnisse nud sagt hiebei: Die Hilfsqnellcn Frankreich's sind unerschöpflich wie seine Kraft. Ihre Politik wird die Finanzen schonen und einen Vorrath für die Eventualitäten der Zukunft sichern, Hoffen wir, daß bic Umstände nicht so gebieterisch werden, daß sic die Voraussicht dcs Budgets ändern. Die Adresse beglückwünscht dcn Kaiser, daß er anfrichtig dcn Frieden wolle, und hofft, das cnro« paische Mandat Franlrcich's in Syrien werde aufrecht erhalten werden. Der Entwurf drückt den Nnnsch für die Aufrichtigkeit der Allinuz mit England und sclnc Znstimmnng zur italienischen Politik ans, nnd sagt hinsichtlich Roms: Die diplomatischen Aktenstücke nnd die lehle Trup-penentsendung haben bewiesen, daß Ibrc beständigen Vemübnngen dem Papstthum Sicherheit gewährt und die zeitliche Souvcraiuctät beschützt haben, soweit es die Macht dcr Dinge und dcr Widerstand gcgcn weise Rathschläge crlaubtcn. Eli. Majestät habeil sonach dic Pflichten als ältester Sohn der Kirche erfüllt lind den religiösen Gefühlen Frankrcich's für diese Frage cnt. sprachen. Der gesetzgebende Körper vertrant Ihrer Weisheit, überzeugt, daß Eu. Majestät auch in der Znkunft stets von denselben Prinzipien und Gefühlen beseelt sein werden, ohue sich durch Ungerechtigkeiten cntmnthigen zu lassen. Paris, 28. Febr. Der heutige „Moniteur" meldet : dcr Vischof von Poitiers hat eine Verordnnng veröffentlicht, welche Anspielungen enthält, die für die Regirrung dcs Kaisers beleidigend nnd geeignet sind, die Gewissen der Staatsbürger zn verwirren. Die Verordnung ist dem Richterspruche des Staatsratbes unterzogen worden, welcher über alle Fälle von Miß» bränchcn zn entscheiden berusen ist. — Ein Zirkular Persigny's an dcn Prä'fcktcn von Vicnnc über dicsc Verordnung bemerkt: Der Minister habe gcglanbt. es ware dcm In« tercssc dcr Rcgiernng entgegen, eine derartige Ans< schrcituug dein Richtcrsprnchc der öffentlichen Meinung zu cntzichcn; cr wollte daher keine Maßregel ergreifen, um die Vcröffcutlichung eines Aktenstückes zn verhin« dern, welches mit solcher Kühnheit die geheimen Gc« danken einer Partei entschleiert, dic untcr dcm Deck« mantel der Religion nur dic Absicht hat, dcn Erwähl« ten des französischen Volkes anzugreifen. Washington, 15. Fcbr. Lincoln wnrdc übcrall cnthllsiastisch empfangen. Virginia besteht als Vedin« gnug dcs Verbleibens bei der Union auf dcr Ausrecht« Haltung seiner Rechte. — Die Forts Snntter und Pickcns wcrdcn nicht angegriffen. ''N" l^»,l»^»«' l»4 Wir», !.) P.ipmc mivn^ud^t; ftcmdc Valutc» li»d MctallV j^ch mn l'/° l^h.r. Mm, ft'vicht vo» »nginiili,en Nachnchttl» ^1lll.fenllenu)l. !i«. zcl'Nlar. ans llü^ir,!. Iü, Ganzen ül'ngms das Gtschäst ,.hr siill. G.ld (nach l Ilio^) „ilssig li»d billig. vcffentliche «ch»ld. ^. dto Klanlcs (für 100 si.) («llo W.nc In össcvl. ^'^äl)ln!!>, . i>, .'»"/, «ll>..»0 <»<»,7i, ä"/, '.,'lnl.h. vi,'» 18«ll mit Rückz. 8^.— 8,).5 Dialii,'»«! - ,'llilshcn »>lt I.i!i»cr-(5o«p. ... „ 5 „ ?« 80 7 National - ^lnlchcn mit April-(5cup......, 5 „ 77.— 7?.25 ,:0 65'^, dettl? mit Mai'Coup. „ 5 „ «5.80 6.i.9> dllto .......4j„ .'.7.7)0 üsi.— ,»it Vn'losnna. v. I, l8!i^ . . 1<)'.>.7ö l10- „ ., l«55 . . ft«.7ä k?,2., ., ., l«tt0 zu 500 si. . . sil.«5 8i,- ., „ ^u l00!'. 8Il.5U 8^.- Ccmo-Rl'llttllsch. zn 42 l., »u»li-. 15 50 1»».-li. d.>.-. l)<)„,(»I Htlicrmarl.......„ 5 „ 8«.— 8'!.ii0 'Mhl'sU u. Schlesien . „ 5 „ 8.».^« 8<».— llngain .... „ 5 , 68,-. «ist 7."i ^lm. Ban., Kro. u. Slav. „ 5 „ ,^l.5l) s,4. - Ä>,Iizicn.....,, 5 „ (>!l,i)U <;:j,!i.'. Zitl'lllt'. u. Vufl'w-, - „ 5 . <»l.5(» 9 „ 5 „ 8«,— 88.50 Aktien (pr. Stillt). Nationalbanl......7Iss.— 7I7._ sslsdit-Änst. f. Handtl u. Gcw. zn 2l>0 fi. 5. W. (ohl's D,v) »aa.iO Kl«,«!) ll ö, (jscoiü.-Ges. z. 5s,-Gcs, zn200si.C.M. rdlr üON i^r......'^^ 5:) 28>> — '?ais. ^lis.-Äahu zu 2 fi, C. M. >«!'.- - l«g,ä0 3>ld-nordd,Vnl'.-Ä 2R>„ „ 1«n5U I0l».--Liidl, Staats^lcmb.-Ul» u. Ccnl. ital.Cis. 20<>il i>. W. 5l)(> Ft. m, llw!^, <.5»>°/,) Cinzahlnüg 1N0..^ ,9l,._ >Galiz, Karl-Ludw.-Aahnzu200fl. C. M. m. «Oll. (40"/<>) lzinz. ,st Doi!,'D.nnpfsch,-(^cs, tt^ 4l0.- 4ll.— Ocsterltich. ^lm)d l» Tric,^ 3^ l«i»,— l^0.— Wicn. DamPfm.-Äft,-(i»cs ^V !l75, - 38'.— Pssther Kcttcul'nicl.n . . . 3'>W,— 3N5 — Böhni. Wcstl'ah» zu 2()0 st. . l«^. - 1N2,^0 Pfaudbricfe (für ltt0 fl) National- 6jäh,v.I, l^z.ä"/« 102.— ,02 5N bank auf l0„ dltt» ., 5) „ '.'?.— N«.- C. M. vtlloobare . «5„ lN.— 9l.25 Nationals ( «,.,,,.,.,,,, anf öst.W. 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