^40. Montag, 19. Ftbimr 1894. ______________113. Jahrgang. Albacher U"'Mria^ ??^"^' Mi« P us! licrsrn d » « „ : naüzjlllirin si, 15, liaibiä'.,!-«!; fl. ?'!>n, Im Compioii: lleinc <>ni». .' ?!"l>iul!r!„ fl, 5, s>«, ssiir dic ^üs!rll>,!!N ine Hmie nan^jährin fl, 1. — Instllion5nrl>iil: ssiir .^ >">!rlll!c lns z» 4 ^rils!! 25 lr,. nlüs»rc prr Ziilr mr brl Lonn- »üd sssirrtaffs Die Ndmwlftrlltio» brfiude! sich l»bei! der ^»ebaetim, von k die 11 Uhr ftnrmiitan« uild vui, 3 bis 4 Uhr nachmittlln«, — Unsranlierte Briefe werben nichi onnenommen, Manuleriplr nicht zxrilclgeslellt. UnMcher Hheil. Asl,Ik. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ^"^chster Entschließung vom 9. Februar d. I. über rn vom Minister des kaiserlichen Hauses und des kwnn/" "statteten allerunterthänigsten Vortrag den unh V^gationsrath Siegfried Grafen von Clary und /«'"sen zum Legationsrathe zweiter Kategorie Coud b°"°rar-Legationssecretär Dr. Heinrich Grafen ernenn ^" b° be zum Legationssecrctär allergnädigst zu Foll' '^ '^''" dem Legationssecrctär Victor Grafen Leaaii Erenneville taxfrei den Titel eines ^wnsrathes allergnädiqst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher üheil. urchführung der Waffenübullgen ter Reserve und Ersutzrescrve. G h ss^ Excellenz der Herr Rcichs-Kriegsminister »una ^' " von Krieghammer hat mittelst Verord-den 8?^'^' b- M. für die Durchführung der durch Uebung ^ W-Hrgesetzes normierten Wasseu-(Dienst-) 'Nunaen , Reserve und Ersatzreserve neue Bestim-lllla^". "lassen. Diese Bestimmungen gliedern sich in dann? Vorschriften für Officiere und Cadetten, ^lnmun Mannschaft. ferner in besondere Be. die ^'n für die Infanterie- und Iägertrupp.', für Pionni^.?^ die 3eld- und Festungsartillerie, die ^gimen "^^' das Eisenbahn- und Telcgraphen-^erpflr^' s, , Sanitätstruppe, die Traintruppe, die die^H^Nalten, das militä'r-geoaraphische Institut, tlllveitval ^ ^ Pionnier-Znlgswesens und die Mon-^lnn,iln^"^^"^alten; ein dritter Theil der Be-^affenU. bAW die Berichterstattung über die Zungen U P"'°ben ""d die durchgeführten Waffen- Und Cadkt^^""^" Bestimmn» gen über Officierc "ehnien: ^^ "" wesentlichen Folgendes zu ent- ^^??^der Waffenübung wird für die nach ".Theil, ÜbungspflichtigenReserve- dc>nn f^ ?. Soldatenstandrs und Reserve-Cadetten, ^'chtiarn ^^ der Ersatzrescrve befindlichen übungs- Ki "s.^drtten mit 28 Tagrn festgesetzt. ^Ud au ?"^ des Zeitpnnktcs der Waffcnübnngen ^lchrift n ? ^ ^ Punkt 7 und 10 der Wehr-gelben l,'s4' ^^^- hingewiesen und in Ergänzung ^intrut^ -?""' dass: u) die Reserve-Officiere der "Me a«, '^". erste und dritte Waffenübung im >^ urleaentllch der Tramübunacn. die ! zweite Waffcnnbung im Frühjahre (Mai und Juni) ab« znleisten haben und k) zur Erzielung einer intensiven Ausbildung der Officiere und Cadetten dieselben der Waffenübui'g innerhalb des fnr die Vornahme der letzteren fcstgesctztm Zeitraumes derart bcizuziehen sind, dass bei einer Untcrabtheilung jeweilig nur ein übungs-pflichtigrr Officier oder Cadet anwesend sei, Von letzter Bestimmung sind Ausnahmen nur zulässig: a) bei der Cavallerie gelegentlich der Uebung der in Privat» b.nützung befindlichen Pferde hinsichtlich der zu den Ersatzcadres einzuberufenden Officiere; b) bei der Artillerie zur Zeit der fcharfen Schießübungen; o) bei der Traintruppe. Officiere und Cadettcn der Infanterie und Tiroler Jäger, deren Bataillon sich im Occupationsgebiete be-findet, haben die Waffenübung grundsätzlich bei dem im Innern der Monarchie dislocierten Theile ihres Regiments, die der Feldjäger-Bataillone hingegen nach Weisung jenes Militär-Territorial-Eommando's.'in dessen Bereiche sie kvidenzzuständig sind, b?i einem der ihrem Aufenthaltsorte nächstgelegenen Truppenkörper der Infanterie oder Iägertruppe mitzumachen. Ist die Zahl jener Officiere und Cadetten, welche nach Vorstehendem die Waffenübung bei einem im Innern der Monarchie dislocierten Bataillon ihres Regiments mitmachen sollen, bedeutend und eine Entlastung dieses Bataillons aus Ausbilduugsrücksichten «eboten, so sind die Officiere und Cadetten der im Occnpationsgebiete befindlichen Feldbataillone — gleichwie jene der im Occupationsgebiete befindlichen Feld-Iägerbataillone — von jenem Militär ° Territorial« Commando, in dessen Bereicbe sie evidenzzuständig sind. auf die ihrem Aufenthaltsorte zunächst gelegenen Truppenkörper der Infanterie und Iägertruppe zu ver» theilen. Officicre und Cadetten der im Innern der Monarchie exterritorial dislocierten Regimenter sind dem im Standorte des Ersatzbataillons-Cadre dislocierten Batail« lon nur insoweit zuzuweisen, als dies mit Rücksicht auf die Ausbildung znlässiq ist; alle übrigen sind grundsätzlich zu ihren Bataillonen einzuberufen. Die Truppencommandanten haben Vorsorge zu treffen, dass jene Reserve Officiere, welche eine besoodere Ksieabdienstbrstimmung erhalten haben oder für eine solche vorgemerkt sind, während der Waffcnübung in ihren speciellen Obliegenheiten unterrichtet werden. Vor RückVersetzung der Reserve-Officiere (.Kadetten) in das nichtactive Verhältnis sind dieselben einer praktischen Prüfung zu unterziehen, auf deren Grundlage festzustellen ist, ob ihre praktische Fortbildung eine lMsprechende ist, eventnell ob auf dieselben drr § 43, Punkt 1 zweiter und dritter Absatz, der Wehr' Vorschriften, II. Theil, Anwendung zu finden hätte. Auch ist sich die Ueberzeugung zu verschaffen, ob jenen Reserve-Officieren, welche eine besondere Krügsdienst-bestimmung erhalten haben oder für eine solch? vorgemerkt sind, ihre speciellen Obliegenheiten bekannt sind. Bezüglich der Mannschaft wird bestimmt: Die Dauer der Waffen- (Dienst')Uebung wird für die waffenübungspflichtigrn Resecvemä'nner und Ersatz« reservisten im allgemeinen mit 13 Tagen, für die gelegentlich Einüehung der in Prioatb^nützui'a. befind» lichen Pferde einberufenen Reseronnänner der Cavallerie mit 21 Tagen festgestellt. Für diejenigen R-serve-männer, welche die Waffenübnna. im Herbste während der größeren Truppenübungen ableisten, wird die Dauer der Waffenübung jährlich bestimmt; ein Abgehen von den allgemeinen Terminen aus anderen Anlässen wird fallw.ise festgestellt. Die Rrservemänmr und Ersatzrescrvistcn haben die Waffrnübm'.a. qrund» sätzlich in dem Militär-Territorial-Bereiche mitzumachen, in welchem sie sich aufhalten. Befindet sich der Truppen-lörper (Anstalt), in dessen Stand der Reservemann (Elsatzvcsrivist) gehört, oder auch nur ein Theil desselben ini Territorial-B^reiche, so hat der Reservemann (Grsatzreservist) die Waffenübung bei diesem Truppentheile, und zwar nach Thunlichkeit bei der Unterabtheilung, in deren Stand er gehört, mitzumachen. Diljenigen Reservcmänner (Ersatzleservisten) jedoch, deren Aufenthaltsort von ihrem Truppenlörper (Anstalt) über 150 Kilometer entfernt ist, haben — wenn das Gegentheil nicht besonders angeordnet wird — die Waffenübung bei dem nächstg?legenen Truppentheile der betreffenden Waffe (Truppe, Anstalt) in der für diesen Truppentheil (Anstalt) festgesetzten Waffen-übungs - Periode mitzumachen. Wenn sich in dem Territorial-Bereiche, in welchem sich ein Reservemann (Ersatzreservist) aufhält, ein Truppenkörper (Truppentheil) seiner Waffe ,c. nicht befindet, so ist er der Waffenübung bei dem außerhalb des Territorial-Beleichcs nächstgel^genen Truppentheile derselben Waffe beizuziehen; es wäre denn, dass für einzelne Waffen lc. befondere Weisungen ergehen. Wenn es die Verhältnisse erheischen, können Er-satzreservisten der Waffenübung der minder ausgebildeten Reservemannschaft, und jene Ersatzreservisten, welche eine längere Zeit in activer Dienstleistung gestanden sind, der Waffenübung der übrigen Reservemannschaft beigezogen werden. Gelangen Ersatzreseroisten der In» fanterie und Iägertruppe zu einer Zeit zur Waffen» Übung, zu welcher sich in der Ersatzcadre-Station keine Feldabtheilung ihrer Truppe befindet, so haben sie die Jeuill'eton. Hen ^ H"" MuMch's. s?"arott? !^"c>^ kleinen, düsteren Räume der Casa M einiaerw^ " ""5 durchwandert, wundert man Meters uH wie der Niese Michel Angelo, der ?^ einem VI "dacht, der die Wände der Sixtina ^ gchln^ ^ "°" Alanen bevölkert, sich zu-^'"' diesen, ^" mag in diesem uuwohnlichen ^"Uichseit is.« ^"^'"d kahlen Mauern, um deren Wen.^' lyn doch zeitgenössische Künstler beneidet dienenWerf^ ^"s"er der Renaissancezeit lebt anf den Straßen, in nen?"n Gen einm?bf"' ^ " zu Tempeln der Kunst, °.^" Gesch'2 ^.die Welt und für die lom- > s° v e?S.' umgestaltet. Er selber nennt meist ^ dm Ma?m" ?l^"' 'W"' "s er brancht, nm ^ sich um ^s^"^"'ben den Leinwanden nnd H« -Das be? > ^ hinzustrecken. ist?' das ha z? ^oßen Künstlers von heute in n ^'"en. Mus^""^^ ^'" der Avenue de Neuilly, ^ z" einem Knnstwerk für?enswürdiaen ^ .1 b" zahlreichen Besucher b r^" edelsen^"^^zu einer hohen Schule Werkmeister selber ^ mit Gejchick und Ver- «ngehauft, schemt sich selber dabei ganz vergessen zu haben. Nachdem wir eine Stunde lang geschaut und bewundert hatten in den Gesellschafts-räiimen des Hauses, in den Wohnzimmern der Herrin desselben, fragte eine Dame: «Aber wo wohnen denn Sie selber, lieber Munkäcsy?» Ganz verlegen antwortete der große Künstler und schlichte, bescheidene Mann mit einer abwehrenden Handbewegung: «Ich habe mein Zimmerchen rückwärts nach dem Hofe.» Er wohnt schlicht und bescheiden neben seinem Wert. Aus dem gedeckten Thorweg gelangten wir in die Halle, aus der die Holztreppe emporsteigt, die an sich schon zu den wohnlichsten Räumen gehört. Tepvich-behangene Geländer, Bilder an den Wänden, elektrische Lampen tragende Bronzen und Blumen auf den Ab-sätzen, so führt die Treppe in die Gesellschaftsräume des zweiten Stockwerkes — hohe Säle mit enormen Atelierfenstern, durch deren Glasmalereien das Licht abgedämpft eindringt, um uns die Flut von ssarbcn die hier an Teppichen, Stoffen, Blumen, Vafen Waffen und tausenderlei Geräth aufleuchten, eine 'Farben-symphonic von unvergleichlich edler Harmonie zu schaffen Jeder einzelne Gegenstand, der diese Räume schmückt' i,t an sich schön, wertvoll und seinem Platze anaevaist' Die riesigen Marmorkannne mit den prachtvollen Schmiedc-Eisengittern davor, das Holzgetäfel der Wände die herrlichen geschnitzten Truhen deutscher Renaissance' arbeit, die Bronzen aus den besten zeitaenö iicbcn französischen Ateliers, die Tische 'm t alt^.lienischcn Intarsiaturen, mit Florentiner Mosaik oder mit eingelegtem Elfenbein. Die Schreine altspanischer Her» kunst, die herrlichen venetianischen und orientalischen Seidenstoffe, mit denen lauschige Ecken austapeziert und Sofas und Fauteuils bezogen sind, deren Formen den fchönen Stil Louis XI V. und X V. zeigen. Und in den Schränken, auf den Tischen. Bibelots, Miniaturen, Schütze aus aller Herren Ländern, aus allen Kunst-epochcn, eine unerschöpfliche Fülle von Schönheit. Aber nirgends ein Gedränge, überall edles Maß, vollendet? Harmonie. Das erste Stockwerk enthält die Wohnräume der Hausfrau: das Schlafzimmer mit dem prachtvollen Bett, Stil Louis XV., aus einem altfranzösi-schen Schlosse, mit schwerer, goldgestickter Sammt« decke darüber. In dem anstoßenden Wohnzimmer bringen eine etwas vorgeschobene Mauer, Stoffdrapierungen und Blumenboequets eine Trennung m zwei Räume hervor. Der eine Theil um den Kamin her ist ausgefüllt mit allerlei bequemen und stilvollen Sitz' möbeln, Tischchen ;e. Hier empfängt die Hausfrau ihre guten Bekannten bei dem in Paris zum unentbehrlichen Lebensbedürfnis der Gesellschaft gewordenen üv6 i'x^clc l6». Der zweite Theil des Salons enthält ein Billard, Bücherschränke und inmitte einer Menge anderer Kunstschätze ein Porträt der Herrin d:3 Hauses von Hans Makart. Aus dem Blllardsalon führt eine Thüre nach dem in dunklem Holz getäfelten Speisezimmer. Laibllcher Zeitung Nr. 40. 334 19. Febrn«r"1894. Waffmübung bei einer Feldabtheilung außerhalb dieser Station abzuleisten. Der Mannschaft sind die ihr im nichtactiven Verhältnisse ohliegenden Pflichten, darunter insbesondere jene, welche sich auf dic Einrückung im Mobilisierungs-falle beziehen, in Erinnerung zu bringen. Politische Uebersicht. Laib ach, 17. Februar In der gestrigen Sitzung des nieder österreichischen Landtages beantwortete der Statthalter zwei Interpellationen, darunter jene der Herren Abgeordneten Noske und Genossen, betreffend die Stö-rung einer Versammlung eines Wiener fortschrittlichen Vereines in Tulln. Die Debatte über den Gesetzentwurf wegen Regelung der Lehrergehalte wurde zu Ende geführt und der Gesetzentwurf unverändert angenommen. Der nächste Gegenstand der Tagesordnung betraf die vom Herrn Abg. Gregorig angeregte Stipendien-Angelegenheit. Hiebei. kam es wiederholt zn stürmischen Scenen. Der Sessionsschluss desoberösterreichischen .Landtages erfolgt heute. Der st eiermärkische Landtag hat vorgestern die Vorlage des Landesausschusses betreffend die Erbauung eines Hotels in Gstatterboden auf Landeskosten nach einer langwierigen Debatte abgelehnt. In der vorgestrigen Vormittags- und Abendsitzung des Salzburger Landtages wurde die Errich. tung einer neuen Landes-Irrenstalt in Salzburg einhellig beschlossen. Die vom Landesausschusse beantragte Verdoppelung der bisherigen Landesauflage auf Bier und gebrannte Getränke wurde mit Majorität abgelehnt. Das «Vaterland» bespricht den Verlauf der Budgetdebatte im böhmischen Landtage und sagt: »Die große Debatte war eine große Kundgebung der Majorität für die Verständigung und für den Frieden, und in diesem Sinne wird sie von allen guten Oesterreichern gewürdigt werden.» Die Session des mährischen Landtages wurde vorgestern geschlossen. In der vorgestrigen Sitzung des dalmatinischen Landtages wurde nach einer zweistündigen Rede des Dr. Bulat, welcher die Gemeindeverwaltung in Spalato vertheidigte und wieder für das kroatische Staatsrecht sprach. das Landesbudget angenommen. Gestern fand die Verhandlung über den Adressantrag statt. Hierüber wurde bereits telegraphisch berichtet. In der vorgestrigen Nbendsitzung des Görzei Landtages interpellierte Abg Gregorcic inbetreff der Uebelstände an den Mittelschulen. — Abg. Venutti motivierte seinen Antrag hinsichtlich der Abordnung einer Commission zur Erhebung der beklagten Iuständl an den Mittelschulen mit der angeblich nicht entsprechenden Studienordnung und dem ungerechtfertigt strengen Vorgehen des Landes-Schulinspectors. — Der Regierungsvertreter gab eine die Angriffe zurückweisende Erklärung ab. — Die Resolution und die Abordnung einer Untersuchungscommission wurden hierauf einstimmig angenommen. In der vorgestrigen Sitzung des gali zischen Landtages wurde die Generaldebatte, über den Landesvoranschlag zu Ende geführt. Als General-Berichterstatter sprach Abg. Graf Stanislaus Vadeni. welcher in längerer Rede auf die im bisherigen Verlaufe der Debatte vorgebrachten Bemerkungen erwiderte. Die Rede wurde mit lebhaftem Beifalle aufgenommen. Hierauf begann die Specialdebatte. Im Zusammenhange mit dem russisch-deutschen Handelsvertrage wird in den deutschen Blättern mit Bezug auf den Getreideuerkehr die Aufhebung des Staffeltarifes und oesIdMitätK'Nachweises noch immer eifrig erörtert. Die «Norddeutsche allgemeine Zeitung» erklärt die Nachricht als unzutreffend, dass bereits ein Beschluss des preußischen Staats -Ministeriums in Sachen der Staffeltarife gefasst sei. Des weiteren bezeichnet das Blatt die Voraussetzung als nicht zutreffend, dass sich die deutsche Regierung Russland gegenüber zur Aufhebung des Idc'ntitäts-Nachweises verpflichtet habe. In der zweiten Sitzung der italienischen Kammer am Mittwoch dürfte mau über die Stellung der Parteien und die Frage, ob das Ministerium Crispi sich auf eine ausreichende Mehrheit stützeu könne, bereits Gewissheit erlangen. Es müssen in den Budgetausschuss für Baccelli, der Minister, und für Adamoli, der Unter-Staatssecretär geworden, der Vice-präsident und ein Secretär des Ausschusses neugewählt werden. Aus dem Stimmenverhältnisse bei diesen Wahlen wird sich auf die Stärke der Regierungspartei wie der Opposition mit einiger Sicherheit schließen lassen, Auch die Wahl des Kammerpräsidenten ist nothwendig Zanardelli will den Vorsitz vorläufig nicht übernehmen. Einen interessanten Vorschlag macht der greise französische Senator Jules Simon im Pariser «Figaro». Alle Regierungen sollten die Vereinbarung treffen, dass die Wehrpflicht überall auf ein Jahr beschränkt werde. Die liberale Regierung ist diesertage im englischen Unterhause mit knapper Noth einer bösen Schlappe entgangen: der liberale Cobb'sche Zu-satzantrag zur Hastpflicht-Bill, welcher den Arbeitgebern gestattet, sich drei Jahre lang den Bestimmungen der Vorlage zu entziehen, ist nämlich mit nur zwei Stimmen Mehrheit angenommen worden. Sieben Nadicale stimmten gegen die Regierung, und an die Irländer stellen heute die «Daily News» die Frage: «Wo waren die irischen Abgeordneten?» Tagesnemgleiten. — (Zum Negierungsjubiläum Seiner Majestät des Kaisers.) In der vorgestrigen Sitzung des Gemeinde-Ausschusses von Brunn ergriff der Bürgermeister Herr Winterholler vor dem Uebergange zur Tagesordnung das Wort und sagte: «Wir stehen vor einem bedeutungsvollen Abschnitte in der neuen Geschichte Oesterreichs, der in allen Ländern Oesterreichs festlich be< gangen werden wird, es ist das fünfzigjährige Jubiläum der Thronbesteigung Sr. Majestät des Kaisers. Die Go meindeuertrelllng hat anlässlich des vierzigjährigen Re« gierungsjubiläums des Monarchen seinerzeit beschlossen, diesen Gedenktag feierlich zu begehen, und es wurde die Kaiser-Franz-Iosef-Versorgungsanstalt erbaut. Es ist heute nicht an der Zeit, mit bestimmten Vorschlägen, wie dieser erhebende Gedenktag gefeiert werden soll, an die Ge» meindevertretung heranzutreten, ich bitte aber den verehrlichen Gemeinde-Ausschuss, den Gemeinderath zu ermächtigen, beziehungsweise zu beauftragen, über die Art und Weise, wie der fünfzigjährige Regierungsantritt unseres erhabenen Monarchen gefeiert werden soll, dem Gemeinde-Ausschusse Anträge zu stellen.» Diese Ermächtigung wurde dem Gemeinderathe unter lebhaftestem Bei« falle ertheilt. Oben aber, aus der Vorhalle der Gesellschafts-räume, steigen einige Stufen zu einer massiven, mit Eisen beschlagenen Eichenthür hinan, und durch sie betritt man das Allerheiligste dieses Hauses: das Atelier des Künstlers. Ein lieber alter Bekannter grüßt uns entgegen: das berühmte, von vielen Ausstellungen her bekannte Bild des Meisters «Der Unverbesserliche». Da sitzt der Trinker in der Csärda, den Kopf in die Hand gestützt, am Tisch, hinter dem die Charakterköpfe der Zigeuner hervorlugen. Er ist taub für die Bitten der Gattin, die sich weinend abwendet, er lauscht, kaum verhaltene Leidenschaft in den Zügen, den Klängen, welche die Zigeuner ihren Instrumenten entlocken, und achtet der anderen Gäste der Csärda nicht, die ihn alle beobachten. Es sind echte ungarische Bauern, die da um den riesigen Kachelofen sitzen, Volkstypen, wie sie in der Tiefebene an der Theiß leiben und leben. Mit immer neuer Bewunderung erfreut man sich jedes neuen Wiedersehens dieses hochgeschätzten Bildes Munläcsy, der Landschaftsmaler, ist mit einigen reizenden Bildern vertreten, zumeist Motive aus Kolpach, dem Landgute des Künstlers in Luxemburg. Besonders entzückte uns ein Buchenwald, durch den in unendliche Fernen ein Weg führt, auf dessen braunem Boden die Sonnenlichter spielen, die durch die schier geschlossenen Kronen der königlichen Bäume sich eindrängen. Im Mittelgrunde des Ateliers steht die Arbeit, an welcher der Meister jetzt eben schafft: das große Bild, welches für das Grabmal des Grafen Julius Andrässy im Mausoleum in Terebes bestimmt ist. Es ist eine Darstellung des Gekreuzigten und der heiligen Frauen auf Golgatha. Der feingegliederte, abgezehrte Körper des gemarterten Heilandes beginnt die Schlaffheit des Todes anzuuehmen. Die Seele aber weilt noch in der irdischen Hülle. Das Haupt, von den weinfarbenen Locken überflutet, neigt sich mit einer lchten Anstrengung abwärts, die Lippen sprechen noch ein Wort des Trostes zu der Matter, die schmerzerstarrt am Stamm des Kreuzes niedergesunken ist, Magdalena, gleich Maria in schwarze Gewänder gehüllt, beugt sich in leidenschaftlichem Weh zu ihr herab. Die beiden anderen Frauengestalten links vom Kreuze sind nur noch skizzenhaft angedeutet. Die lebhafte Bewegung der empor nach dem Heiland ausgestreckten Arme, die nach aufwärts gerichteten Köpfe werden das Gegenstück bilden zu der regungslosen Schmerzversunken'heit der schwarzen Gestalten auf dem in graublaue Luft aufragenden Hügel. Das Himmelsgewölbe bildet dm Hintergrund für diefes dem Christen bedeutsamste Geschehnis auf der Erde. A"s der Höhe fließt ein Lichtstrahl herab, der die Oestalt Christi verklärt. Munkäcsy's Bild - so viel ist schon jetzt zu 'Hen — nmd ein würdiger Schmuck des edlen gothi-Mn Tempels werden, in welchem einer der edelsten Sohne der ungarischen Erde ausruht von den Werken, die semen Namen in der Geschichte lebendig erhalten werden alle Zeit. ———_______________________________________ — (Zur Duellaffaire Perczel-Gras Szapary.) Aus Budapest wird geschrieben: Vor etM drei Wochen fand bekanntlich aus Nnlass der in den Budapester Blättern erwähnten lirchenftolitischen Reverse zwischen dem Vicepräsidenten des Abgeordnetenhauses, Desider Perczel, und dem Abgeordneten Grafen Ladislaus Szapary ein Säbelduell statt, welches mit der leichte« Verwundung beider Theile endete. Die Staatsanwaltschaft hat nun die Einleitung der strafgerichtlichen Untersuchung sowohl gegen Desider Perczel. wie auch gegen dcn Grase" Ladislaus Szapary wegen Duellvergehens beantragt. Der Gerichtshof hat infolge dieses Antrages eine Zuschrift a" das Präsidium des Abgeordnetenhauses gerichtet, in welcher um Aushebung der Immunität der genannten beiden Abgeordneten ersucht wird. — (Ein sensationeller Selbstmord.)^ Verona erregt, wie man telegraphiert, der Selbstmord des bekannten radicalen Parteimannes Dr. Grafen W° Nernardi großes Aussehen. Derselbe, einer der reichste" Gutsbesitzer der Umgebung, schoss sich in einem AnM von Geisteszerrüttung in seinem Palaste ans der Piai^ Pradavalle eine Kugel in den Kopf und verschied äuge«' blicklich. — '(Mord aus einem Maskenball.) El" geheimnisvolles Verbrechen wurde am Sonntag im Teatro Municipale zu Modena verübt. In dem Theater N^ Maskenball, an welchem auch der 19jährige Philibe"" Medici theilnahm. Das Theater war übervoll. Wahres Signor Medici im ärgsten Gedränge mit einer u«^ kannten Maske tanzte, muss er in die linke Brust ein«" Dolchstich empfangen haben. Die Waffe drang dem junge« Manne in das Herz. Er stürzte nieder und blieb soft" todt. In der Aufregung und dem Gedränge, welches e« ^ stand, gelang es der Maske, mit welcher Signor Vled> getanzt hatte, zu entschlüpfen. Die Polizei hat zehn i"H Mädchen verhastet, welche auf dem Balle eine ähnl^ Maske trugen, wie die muthmaßliche Mörderin. ^ öffentliche Meinung geht aber dahin, dass sich unter ve Maske ein Mann verborgen gehalten habe und dass Mordthat aus Eifersucht verübt worden sei. . — (Pferde-Ausstellung in WieniS^) Das Ausstellungscomite für diese in der Ieit ^ 12. bis 20. Mai l. I. im l. k. Prater stattfindende Ps^ Ausstellung ist bereits gewählt und besteht aus »e Herren: Dominil Graf Hardegg, Präsident; Tdua Müller Edler von Müllenau, Vicepräsident; kais. ^1 Josef Klemm, Cassareferent; Floris Wüste, SchriftM"' Architekt Emil Breßler, technischer Referent; ferner °' Herren: l. l. Nezirlscommissär Hermann Aichinger, Aw Graf Carpine, Pompejus Graf Coronini'Cronberg, ^ Faber, Gutsbesitzer Eduard Figdor. RealitätenM Alexius Fuchs, Commercialrath Oskar Hoefft. Oberthie"" Franz Kögler. Oetonom Richard Moll. RealitätcnbM. Karl Neumayr, Gutsbesitzer Franz Pirko, die k. u. l. V > lieferanten Wilhelm Pollak und Moriz Straß. Real'tü" besitzer Rudolf Schmeidel, Großfuhrwerlsbesitzer A Wanlo. Thierarzt Leopold Wanko, Gutsbesitzer Karl A" Fabriksbesitzer Franz Edler von Wertheim, Generalsec" Rudch Wimmer, Realitätcnbesitzer Josef Wimmer, ^ dacteur Karl Winter und l. l. Veterinärinspeclor " Wittmann. Als Preisrichter wurden gewählt die Herr Dominik Graf Hardegg, Obmann; Excellenz Sieg" ^ Graf Berchtold, Pompejus Graf Eoronini.Cronberg, A .^ Wilhelm Freiherr v. Decken-Offen. Excellenz 3^2 ^'^ Graf Graevenih, Excellenz Heinrich Graf 2a"sch ,^ Vertreter des Jock Y« Clubs für Oesterreich und ^ z. Plschacher als Vertreter des Wiener Trabrennvere Se. kaiserliche Hoheit der hohe Protector der VI. ^ ^ Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterrcich-M h" ^l die Pferde-Ausstellung einen Ehrenpreis gewidmet. ^ Trabrennverein votierte bereit« zu gleichem Zwecke b ^, und auch Franz Edler von Wertheim hat einen ^e Preis zur Verfügung gestellt. Das SpecialprograMl" ' ^ alle für die Anmeldung nöthigen Drucksorten können ^, frei beim Secretariate der VI. Section, Wien I, ^ gaffe 13, bezogen werden. he> — (Falsche Fünfziger.) In Prestisw" ^ Mine wurde der fünfundsiebzigjährige Gutsbenyr ^, dreas Sabotliqh verhaftet, weil man auf seinem ^> -stück? eine Blechbüchse, enthaltend 3« Falsifies >A-reichischer Fünfzig - Guldennoten, gefunden ^?'^e-bottigh galt seit lange als Nusgeber dieser FaM .^- — (Denkmäler der Tonkunst in ^e ^" reich.) Die Gesellschaft zur Herausgabe von Den ell-der Tonkunst in Oesterreich hat die Herren Äice-V ^h^ meister Ioh. Nep. Fuchs, Chorregent Ioh- ^MN^' Profssor Oswald Koller, Josef Labor, Eusebms ^l'' czewski und Dr. Heinrich Rietsch zu wirkenden A"" ernannt. Oa^ — (Das Vombenattentat in ^jhstM Die Polizei machte am 16.d.M. den letzten »"'- F ort Emile Henry's ausfindig und fand daselbst A'^ Chloratpulver vor. Sämmtliche compromittieren ^cht' mentc waren von Genossen Henry's am 14- d- ' OM weggeschafft worden. Man schließt daraus, ^ «Pl Henry bei der Verübung des Attentats '" ^schu^ minus» Mitschuldige hatte, nach denen die NaG" eifrigst betrieben werden. z laiblllhn- Zeitung Nl. 40 _____________________________ 335 19. Februar 1 «94. ^- (gur Verhütung der alpinen Unglücks fälle.) Aus Bern wird gemeldet: Graf Schulen, bürg in Berlin hat unter Hinweis auf die jüngsten ^nglücksfälle auf dem Großglockner sowie in den Schweizer wften eine Zuschrift an den Bundesrath gerichtet, worin derselbe aufgefordert wird, das Besteigen gewisser Berge m der Schweiz zu verbieten. Der Bundesralh ersuchte m: Canlone um Bericht über diese Eingabe. Heiterkeit "regt folgender Passus in dem Gesuche: «Würden die ^erge in preußifchem Lande liegen, dann Wäre längst em Gesetz zum Wohle und zur Beruhigung der Ge-"lither erlassen worden.. (EinzweiundzwanzigjährigesTaus-l t n d.) Vor einiger Zeit fand in der Vorstadt-Pfarrkirche ^t. Magdalena zu Marburg in Steicrmarl die feierlich? ^aufe der Ziehtochter des dort stationierten Südbahn-veamten Herrn August Wojta statt. Die Gefchichte ent-°ehrt nicht eines romantischen Anstriches. Am 3ten ^lärz 1871 wurde dem damals in Steinamanger N^twnierten kinderlosen Ehepaare August und Amalic ^°lta durch eine Baurrndirne ein Wickelkind übergeben, ^le Ueberbringerin verschwand so rasch, wie sie gekommen "ar, das Ehepaar nahm sich des hübschen, munteren «'noes getreulich an und lieh es aus das sorgfältigste "z'ehen. Jetzt, da die Zieheltern jenes Alter erreicht yatten, welches nach dem Gefehe erforderlich ist, um «"der adoptieren zu dürfen, veranlassten sie zunächst die "use ihres Lieblings und leiteten die weiteren Schritte zur Adoptierung ein. Da« Tauflind. ein Mädchen, erhielt °en Namen Hermine. Ueber dreihundert Perfonen wohnten der seltenen geier bei. — (Anarchisten in London) Au« Green-w'ch wird vom 17. Februar gemeldet: Gestern nachmittags hörte ein Parkwächter eine heftige Explosion und "nt> in der Nähe des Observatoriums rinen durch die ^lftlosion schrecklich entstellten Menschen. Derselbe lebtc °ch, starb jedoch nach einer halben Stunde, nachdem cr "ur verlangt halte, dass man ihn nach Hause bringe, "eben ihm wurden Bruchstücke einer Flasche und in dessen "sche eine Karte mit dem Worte «Bourbon» gefunden, "er Verunglückte scheint ein Ausländer zu sein. Man ver-c>, .^ dass derselbe niedergefallen sei, wodurch dk wasche mit dem Explosivstoffe, mit dem er möglich?rweis n Attentat gegen das Observatorium beabsichtigt hatlr, ° "rochen wurde. Hierüber lauten die näheren Nach- ylen: Die Londoner Polizei entdeckte am 15. d. M, Nl« ^a'hlliche Verschwörung ausländischer Flüchtlings, arnk «!, ausländische Anarchist Martial Pourdin eine Nllck k >"^ Sprengstoff aus Furcht vor der Verhaftung ^ Hldingplare schaffen wollte, explodierte die Dynamit-wund l""^ Vourdin wurde in furchtbarer Weise ver. socal- und Provinzilü-^rWen7 Krainischer Landtag. Vierzehnte Sitzung am 16. Februar. N, (Schluss.) zielle ^ ^"°" Schwegel erklärt, nur kurz die finan ohnel, "^ berühren zu wollen, nachdem der Bericht Nori,'? ""^ilhrlich nachweise, wie ernstlich sich die Mi spricht ?'^ ^" ^nstande beschäftigt habe. Redner be-unnnlf. Neassumierung der Krankenhausvorlage, dir ge °^ndig war. nachdem sich keinerlei Widerspruch schon ' Ausschussbericht ergeben habe, erwähnt, dass der E^s^ vorigen Session infolge des steigenden Etats dass ^' .- ^^ ^j°Vigen Gcburtsfestes des Graf.n ^taatsma« ^^ ^"^ Huldigung für den hochverdienten Und ein N . sdeute, dem die Slovene« alles verdankn letztere ein n - ^^" ^e Mifstraucnsadressc sei, welch ^lschung de/MÜ! !"^?"a °«l p"itilch'" Undank und d'e WM.»? Wnhrhe.t bllde. Redner bespricht sodann Bossen s/"' betonend, das« er und seine Gesinnung.' D'e voli i^ >- . "l""ng des Wahlrechtes eintreten, ^ndluna ^ k"'!""°e und edle V.rnehmhM in B> greift ^..^oualfragen, s° von den Vorrednern ^»"er ied^ ^fpreche.d. „klärt Rcdner sich °l? ^"ken m M ^<,?'"'°" ""d erachtet ein ersprießlich s °^' 'ur"n3°!^^'^ °W Mlung der Privat-"^lesen, w7n/'3' Z'^ Behauptung sei insolange un» ""n habe in, c. s ^genpartei nicht gehört wird, und y°"e "n H...s. l,i.h.r nnr Kläger gehört. Gegen die Coalition habe die nationale Partei leine Ursache zur Beschwerde, da jede Partei, wenn nicht eine völlige Verwirrung eintreten solle, eine gewisse Entsagung üben müsse. Die Regierung dürfe in ihrer Aufgabe, gut zu verwalten, nicht gestört, sondern müsse vielmehr unterstützt werden. Redner schließt mit dem Appell, die Parteien mögen Zank und Hader lassen und sich zum Zwecke der Wohlfahrt des Landes und der Bevölkerung vereinen. (Beifall.) Abg. Hribar als Generalredner pro kommt auf die Ausführungen des Abg. Baron Schwegel inbctreff Erhöhung der Umlagen zurück. Nachdem es gegenwärtig noch nicht klar sei. welcher Weg einzuschlagen wäre, müsse mit der Erhöhung bis zu den weiteren Ergebnissen gewartet werden. Es werde vielleicht schon im nächsten Jahre möglich sein, einen Theil unbedeckten Erfordernisses zu decken. Redner bespricht sodann die vorzunehmende Crediloperation, die nach Ansicht der Majorität sür das Land nur vortheilhaft sei. Auf dcn politischen Thcil der D.'batte zurückkommend, polemisiert der Abgeordnete gegen die Ausführungen des Landespräsidenten und der Abg. Baron Schwegel und Dr. Schaffer. Abg, Dr. Schaffer als Generalredner der Minorität tritt den politischen Erörterungen des Abg. Hribar ent-gegen und befürwortet die Annahme des Minoritätsantrages. Redner sieht in einer mäßigen Erhöhung der Umlagen das beste Sparsystem. Abg. Sutlje als Berichterstatter der Minorität erörtert die Vorgeschichte der Anträge des Finanzausschusses und spricht dcn Rednern, w.'lche für die Mi-noritätsanträ'a/ eintraten, seinen Dank aus, erörtert den Begriff ordentliches Erfordernis und ordentliche Bedeckung, bespricht auf Grund des Zlffernmaterials, die von Jahr zu Jahr steigenden Erfordernisse, zu denen die gegenwärtig- Höhe der Zuschläge in keinem Verhältnisse steht. Das ordentliche Erfordernis sei vom Jahre 1890 von 566.000 bis zum Jahre 1894 auf 75A.000 fl. gestiegen. Im Jahre 1«96 entfalle die Einnahme aus der Grundsteuer-Conbcrtierung. Es fei im allgemeinen ungünstig, dass nach dem gegenwärtigen Steuersystem die Länder ihre Haupteinlünfte zum größten Theile aus dem Zuschlage auf die directcn Steuern beziehen. Da hicbei hauptsächlich der Realbesih in Mitleidenfchaft gezogen sei, wäre jeder rapide Sprung in der Stei-gerung dieses Zuschlages von den verhängnisvollsten Wirtschaftlichen Folgen. Redner befürwortet schließlich eine mäßige Erhöhung; die Anträge der Majorität werden durch die Furcht vor den Wählern dictiert. Den politischen Theil herrührend, anerkennt Redner die Verdienste des Landespräsidenten um das wirtschaftliche Wohl des Landes, betont die Gefährlichkeit der geplanten Wahlreform und verurtheilt auf das entschiedenste das Misstrauensvotum gegen den Grafen Hohenwart, dessen hervorragendes Wirken über allem Zweifel stehe. Redner erblickt in der Coalition vor allem eine Abwehr der socialen Gefahren und hofft, dass in der kommenden Sefsion die gegenwärtigen Gegner im Hause ein besseres Urtheil über dieselbe fällen werben. Abg. Klun als Berichterstatter der Majorität bespricht die Angriffe gegen den Landespräsidenten, dessen Energie und gute Absichten er anerkennt, wendet sich gegen einzelne Ausführungen der Vorredner, vertheidigt die Anträge der Majorität und befürwortet die Einführung der Viersteuer. Abg. Zitnik tritt einer Ausführung des Abgeordneten Baron Schwegel in Bezug auf eine Anzeige gegen politische Beamte entgegen, indem er aus dem dies-fälligen Materiale einiges verliest. Abg. Baron Schwegel ergreift zu einer thatsächlichen Berichligung das Wort und stellt einen Resolutions-antrag auf Einführung des Zuckerrübenbaues in Unter-Krain. Beider Abstimmung wurde der Majoritätsantrag sammt den folgendenRefolutionsanträgenangenommen:DerLandes-ausfchufs hat für die landfchastl. Beamten ein Pensionsstalut auszuarbeiten und bis zur nächsten Session vorzulegen, eine ordentliche und strenge Controle bei den Gemeinde-Rechnungen einzuführen und vor allem die Gemeindevorstände entsprechend zu belehren. F^ner wird mit Rück-sicht aus die günstigen Ergebnisse der Nrantweinfteuer dem betreffenden Dicnstpcrsonale cme Remuneration zugesprochen und der Landesausfchuss beauftragt, die nöthigen Vor-erhebungen wegen Emführung einer Viersteuer zu pflegen und darüber zu berichten. Außerdem wird der Resolutions-antrag des Abgeordneten Baron Schwegel angenommen. Der Mmoritätsantrag abgelehnt. Fünfzehnte Sitzung am 17. Februar. Abg. Baron Schwegel ergreift vor Eröffnuna der Tagesordnung das Wort, indem er die Aufmerksam keit des Hauses auf d,s ,ue H^n vorstehende Seiner Majestät des Kaisers lenkt, zu dem die Völker mit den Gefühlen unverbrüchlicher Treue, Dankbarkeit und Ergebenhett emporblicken. Redner erklärt es bedürfe keiner weiteren Begründung, wenn er den folgenden Antrag stelle, dass auch das Land Kram das erhabene Fest in wurdlger Wc.se se»c,e: Per Lanbesausschuss wird be- auftragt, dem Landtage in der nächsten Session geeicinfte Vorschläge zu unterbreiten, in welcher Weise das Land Krain aus Anlass des fünfzigjährigen R^ierungs-Iubi-läums Sr. Majestät des Kaisers den Gefühlen der un-begrenzten Treue und Ergebenheit gegen seinen aller-gnädigsten H?rrn und der innigsten Dankbarkeit d?r Bevölkerung dieses Landes für die ih? erwiesene Allerhöchste Huld und Gnade durch einen Act d?r Humanität in würdiger Weise Ausdruck zu geben vermöchte. Abg. Svetec erklärt im Namen aller slovenischen Abgeordneten ohne Unterschieb der Parleistellunq, dass dieser Antrag auf würdige B?g?hung der fünfzigjährigen Regierungsfeirr Seiner Majestät des Kaisers im ganzen Lande den begeistertsten Wiederhall finden werde, d'nn die Treue, Anhänglichkeit und Dankbarkeit des Krainer Volles habe sich jederzeit felsenfest bewährt und den Ausspruch des Dichters bewahrheitet: «B?rg und Thal v?rqeht, die Treue des Kramer« besteht.» Anlässlich der 600jäh7igen Feier der Nngehörigleit Krams zu Oesterreich halle das Land das Glück, seinen erhabenen H?rrscher in seiner Mitte zu begrüßen; wie es vor 600 Jahren und anlässlich jener Feier das Gelöbnis unverbrüchlicher Treue vor den Stufen des Allerhöchsten Thrones abgelegt habe, so w?rb? das Gelübde, welches die Nation nie gebrochen hat, freudig erneuert. U?berz?ugt, dass die Nation mit Begeisterung die Gelegenheit ergreifen werde, um anlässlich des fünfzigjährigen Regierungs - Jubiläums des geli?bten Monarchen ein glänzendes Zeugnis ihrer Liebe und Dankbarkeit gegen Kaifer und Dynastie abzulegen, unterstütze er den Antrag. Die Abgeordneten hören stehend die Redner an, deren Ausführungen durch wiederholten Beifall des ganzen Haufes unterbrochen werd?n. Der Antrag des Abg. Baron Schwegel wird einstimmig mit Begeisterung angenommen. Abg. Povse berichtet namens b?s V?rwaltungs-ausfchusses über dcn selbständigen Antrag in Angelegenheit der Nachtragsverordnungen betreffend die Sonntags« Heiligung. Redner erörtert die Wichtigkeit der Sonn-tagsheiligung, die Wohlthaten des Gesetzes inbetreff der Sonntagsruhe und führt aus, dass eine zwingende Nothwendigkeit zum Offenlassen von Verkaufslocalen an Sonn» tagen nicht bestehe und es im Gegentheil wünschenswert wäre, das« die Sonntagsruhe ausgedehnt werde, wofür auch viele Petitionen eintreten. Der Ausschuss stellt den Antrag, die Regierung werbe ausgefordert, competenten-orts dllhinzuwirken, dass eine Nachtragsverordnung betreffs der Sonntagsheiligung dahin lautend erlassen werde, dass den Sp?zerei-, Colonialwaren-, Delicatessenhandlungen und Tabaktrafiken im Bereiche des HerzogthumeS Krain aufzutragen sei, cm Sonntagen bis 12 Uhr mittags ihre V.'rkaufsgewölbe offen zu halten. Weiters stellt der Aus-schuss mehrere Anträge betreffs der Ausdehnung der Sonntagsheiligung auf Gewerbe. Abg. Klun polemisiert gegen die sein rzeitigen Ausführungen des Abg. Hribar, erörtert ausführlich die Nothwendigleit der Ausdehnung der Sonntagsheiligung, verlangt die Abänderung des Antrage« dahin, dass nicht die Ministerialverorbnungen. sondern dass Gesetz über die Sonntagsheiligung geändert werde und stellt den Z>isah< antrag, dass Vrantweinschenlen über Sonntag geschlossen bleiben. Nachdem Abg. Hribar auf die Ausführungen des Vorredners geantwortet und seinen Antrag unterstützt, wird der Antrag des Ausschusses mit dem Zusahantrage des Abg. Klun angenommen. Abg. Dr. Tavkar berichtet namens d?s Ver-waltungsausschusses in Angelegenheit des Straßenbaue« Hrib-Soderschitz. Dem Antrage dis Landtage« entsprechend, wird dem Bezirksausschüsse Rcisnitz die V'will'gung ertheilt, außer der zur Bedeckung des Erfordernisses nothwendigen Umlage eine weitere achtproccntige Umlage auf die gesummten directen Steuern sammt außerordentlich?« Zuschlägen im dortigen Concurrenzbezirke einh?b?n zu dürfen. Abg. Lenariic berichtet namens des V^rwaltungs-ausschuss.'« betreffs der Einreihung einer G meindeftraß? im Straß'nbezirle Laas in die Kategorie d^r V^zirls-straßcn. Dieselbe wird genehmigt. Abg. Dr. Papez berichtet namens b?s gleichen Ausschusses über das Project betreffend dn Ottsgem'ind?n Radminnsbors, Vormarkt, Lanzooo. Oüschisch'. S'eindüch.l, Kropp, Möschnach, ' Vigaun, Vresnitz und Le?s zu bestehen. (Schluss folgt.) Die öffentlich? Sitzung würd? nach ein'm D ingl^ch-leitsantrage des Abgeordneten Murml untrrbrochl-n, und^ Laidacher Zettnng Nr. 40. 336 19. Februar 1894. es folgte sodann eine geheime. In der Nachmittagssitzung wurden die übrigen Punlte der Tagesordnung ohne besondere Debatte erledigt und die Session dutch den Landeshauptmann, der die ersprießliche Thätigkeit des Hausis anerkannte und dem Landespräsidentcn den Dank aussprach, mit einem dreifachen Slava und Hoch auf Seine Majestät den Kaiser, in wclchcs die Versammelten begeistert einstimmten, geschlossen. — (Aus dem Musealverein.) Am 14. d. wurde im Lesezimmer des Rudolfinums die Jahresversammlung des Musealvereines abgehalten, welche zahlreich besucht war. Den Vorsitz führte der Obmann Herr Oymnasial-Director N. Senelovic, welcher die Erschienenen in herzlicher Weise begrüßte. Hierauf erstattete der Ver-einsfccretär Herr A. Koblar im Namen des Ausschusses den Verwaltungsbericht, dem wir Folgendes entnehmen: Der gegenwärtige Stand der ordentlichen Mitglieder beträgt 258, jener der Abonnenten der «Izvestja» 70 und der verbündeten Vereine und Gesellschaften 108, von welchen auf drm Wege dcs Austausches 203 Bücher erworben wurden. Der Ausgabe der Veröffentlichung der Vereinsschriften wurde ordnungsmäßig entsprochen, indem der VI. Band der «Mittheilungen» und der III. Jahrgang der «Izvcstja» im December 1893 ausgegeben wurden. Der Verein erhielt vom hohen krainischen Landtage, dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht und der löblichen krainischen Sparcasse namhafte Subventionen, wofür der wärmste Danl ausgesprochen wurde. Der mit Beifall ausgenommene Bericht schloss mit dem Wunsche, dass der Verein auch bei der Neuorganisation des Museums in die Lage kommen möge, seine Aufgabe voll zu erfüllen. Nach Verlesung des Rechenschaftsberichtes durch den Cassier Herrn Director I. Oubic fand die Neuwahl des Ausschusses statt. Der frühere Vereinsobmann, Herr Director A. Senekovic, wurde einstimmig wkder zum Obmann gewählt. In dm Ausschuss wurden nachfolgende Herren gewählt: Landeshauptmann O. Detela, Professor A. Kaspret, Archivar N. Koblar. Dr. Josef Kosler, Professor S. Rutar, Professor der Theologie Josef Smrekar, Director Johann <2ubic und Professor W, Voß. Zum Schluss sprach die Versammlung über Antrag Sr. Excellenz des Freiherrn von Schwegel der Vereins-vorstehung für die ersprießliche Thätigkeit die wärmste Anerkennung aus. —r * (Kaminseuer.) Gestern um halb 10 Uhr vormittags wurden die Stadtbewohner wegcn eincs im Obreza'schen Hause am Rain ausgebrochenen Kaminfeuers alarmiert, welches aber von der sofort eingetroffenen freiwilligen Feuerwehr gelöscht wurde. Als bereits die Feuerwehr abgezogen war, bemerkte man, dass auch eine Holzlege brenne, und es musste neuerdings die Feuerwehr requiriert werden, welcher es alsbald gelang, auch dieses Feuer zu bemeistern. Herr Landespräsident Freiherr von Hein fand sich auf dem Brandplatze ein und besichtigte die Löschungsarbeiten. Vor dem Hause hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt. —r. — (Plötzlich gestorben.) Gestern nachmittags um 5 Uhr wurde der 50 Jahre alte Gärtner Tranquillo Cescutti im Gasthause Nr. 11 am Iakobsvlatze vom Schlage gerührt und verschied sogleich. Der herbeigerufene Arzt lonnte nur den Tod constatieren. Die Leiche wurde sodann in die Leichenlammer nach St. Christoph übertragen. — (Slovenisches Theater.) Gestern wurde vor mäßig besuchtem Hause das sünfactige Lustspiel «8ti'ijo do^tin» aufgeführt. Nachdem das langathmige und stellenweise über alle Maßen langweilige Z?ug nicht im geringsten den Anspruch auf die Beziehung eines guten Lustspieles erheben kann, so entfällt eine weitere Besprechung von selbst. Gespielt wurde übrigens, wenige stens in den Hauptpartien, nicht übel. —n— * (Concert der philharmonischen Ge-sellschast.) Das gestrig? vierte Mitgliederconcert dcr philharmonischen Gesellschaft war zahlreich besucht, und es erfreute sich das fesselnde Programm eines großen Erfolges. Ein näherer Bericht folgt. ^. * (Deutsches Theater.) Vor sehr gut besuchtem Hause gieng am Samstag die Schwank - Novität «Der ungläubige Thomas» in Scene. Die Wiedergabe war durchgehends lobenswert und es amüsierte sich das Publicum auf das beste. Eine nähere Besprechung behalten wir uns vor. ^ — (Benefiz.) Heute findet, wie schon gemeldet, das Benefiz des Charakterkomilers Herrn Erl statt. Morgen wird zum Vortheile des Opern- und Opcretten-sängers Herrn Hönigsfeld zum letztenmale in der Saison «Der Bajazzo» gegeben, dem das Schauspiel von Verga «(^avulloriu l-ustieanu,» vorangeht. Herr Hönigsfeld hat den gleichen Anspruch auf Danl und Anerkennung wk die übrigen Benefizianten, daher ein guter Besuch zu erwarten ist. — (Nrantwein-Vesteuerung.)Die «Austria» veröffentlicht den folgenden Nachweis über die Nrant-wein-Arsteuerung in den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern sür die Monate September bis inclusive November 1893: 1.) Laut amtlicher Con-statierung wurden in den der Confumabgabe unterliegenden Brennereien erzeugt: 20,307.81? Hektoliter- grade Alkohol. 2.) Gegen Entrichtung der Produclions-abgabe wurden in den derselben unterliegenden Brennereien erzeugt 981.867. 3.) In Raffinerien und Freilagern aus den Ländern der ungarischen Krone oder aus Bosnien und der Hercegovina wurden unter dem Bande der Confumabgabe eingebracht 348.862. 4.) Gcgen Entrichtung dcr Consumabgabe aus Brennereien, Raffinerien oder Freilagern wurden weggebracht 25,327.913. 5.) Unter dem Bande der Consumabgabe wurden weggebracht: u. sür Unternehmungen in den Ländern dcr ungarischen Krone oder in Bosnien und der Hercegovina 736,103, d. zur Ausfuhr über die Zollinie 3.506.869, «. zur anderweitigen abgabefreien Verwendung 3,043,312 Hcktolitergrade Alkohol. 6.) Die berechnete Consumabgabe beträgt 8,866.392 fl. 95 kr.; die bei der Anmeldung fällige Prodüctionsabgabe beträgt 343.653 fl. 45 kr.; zusammen 9,210.046 fl. 40 kr. Neueste Nachrichten. Die Landtage. Bis auf den niederösterreichischen Landtag, welcher bis Dienstag tagen soll, den schlesi scheu und mährischen Landtag, die schon früher ihre Verhandlungen beendeten, und dem vorailbera/schen, welcher vor Beendigung seiner Thätigkeit vertagt werden musste, haben sämmtliche Landesvertretungen ihre Sessionen nach den üblichen Dankesreden mit begeisterten Hochs auf Sc Majestät den Kaiser geschlossen. In den Landtagen der beiden größten Kronländer konnten die Vorsitzenden mit Befriedigung auf die zahlreichen Arbeiten hinweisen, die in der gegenwärtigen Session bewältigt wurden. Im dalmatinischen Landtage hat sich der Schluss der Session so abgespielt, wie vorausgesehen wurde. Ehe der Landtag in die zweite Lesung der Biankinischen Adresse wegen Einverleibung Dalmatiens in Kroatien ewgieng, erhob sich der Regierungsvertreter und producierte eine kaiserliche Entschließung, durch welche die sofortige Schließung des Landtages angeordnet wurde Wien, 18. Februar. (Orig.-Tel.) Vehufs Feststellung des Arbeitsprogrammes des Abgeordnetenhauses findet Mittwoch eine Besprechung unter Theilnahme des Ministerpräsidenten, des Präsidenten des Abgeordnetenhauses und der Clubobmänner statt. Wien, 18. Februar. (Orig.-Tel.) Der ungarische Ministerpräsident Wekerle, der nach einer mehrstündigen Berathung mit dem Finanzminister Dr. v. Plener noch längere Zeit mit dem Minister des Aeuhern, Grafen Kallioky, conferierte, ist gestern um 4 Uhr nach Budapest zurückgereist. Budapest, 18. Februar. (Orig.-Tel.) Die Con-ferenz der liberalen Partei nahm das Ehegesetz unter lebhaften Eljen-Rufen an. Alicante, 18. Februar. (Ocig.-Tel.) Der «Greif», mit Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth an Bord, gerieth auf der Reise Gibraltar-Alicante bei Sabinal auf eine in der Seelarte nicht verzeichnete Sandbank. «Greif» wurde mit Hilfe eines vorbeifahrenden französischen Dampfers flottgemacht und traf ohne Havarie gestern in Alicante ein. Madrid, 18. Februar. (Orig.-Tel.) Die Deputierten von Navarra sind von hier abgereist, nachdem sie sich weigern, den Cortes das Recht zuzuerkennen, die Pacte aus dem Jahre 1841, welche die Höhe der Steuern in Navarra für immerwährende Zeiten festsetzen, zu äußern. Hclsingfors, 18. Februar. Von der Küste hat sich eine Eisscholle losgelöst, auf welcher sich ungefähr 500 Frauen und Kinder befinden. Die Küstenbewohner sind bemüht, den Bedrängten Nahrung zuzuführen. Man hofft, die Unglücklichen zu retten. London, 18. Februar. Die Polizei saisierte im Anarchistenclub «Autonomie» in Tottenham zahlreiche Papiere und Broschüren. Niemand wurde verhaftet. Rio de Janeiro, 18. Februar. Die Escadre hat das Bombardement der Stadt eingestellt. Die Bevölkerung verlangt nach Frieden. Fünftausend Insurgenten, aus dem Süden kommend, fielen in den Staat San Paolo ein. Angekommene Fremde. Am 17. Februar. Hotel Elefant. Hochsinger. Komenik, Reiner, Wien. - Dolzi, «/!5': ^ Majdic, Loitsch. — Schmidingcr, Stein. — Klinar, codes' - lyerjol, Pfarrer, Oroßlaschih. Hotel Stadt Wirn. Kiruer. Mahler, Duldncr. Mandl. Reiter, m r/^5' ^blcr, Wien. - Vranman. Lehmann, München. - Vnsch, Nemscheid. - Paparotti, Trieft. - Errath, Nassen- Obe'rlMack ^' ^^ ^' " ^"^ ^" mit Frau, Ho"! Aaicrischer Hof. Eppich, Schneider, lVottschee. -Villas- Spunt, Wirtin, Littai. -Iauos, Klagcnfurt. Verstorbene. «c,.. c?^^' ^5?V^l- Karolinc Ascher, Beamtens-Witwe, 69', I., Theatergasse 1, Lungenentzündung. Den 16. Februar. Francisca Ulcar, Arbeiters-Tochter, 14 M., Wienerstraße 35, Keuchhusten. — Franz Pecenil, Auf-sehers-Sohn, 23 T,, Polanastraße 49, Lebensschwäche. — Maria Vidmar, 76 I., Am Nrühl 27, Schlagfluss. Den 17. Februar. Franz Ciber, Kaischleis - Sohn, 7 I., Karolinengrund 18, Gehirnhautentzündung. — Theresia Aichbergcr, Vcamtens°Waise, 67 I., Maria. Thercsicnstraße 16, Altersschwäche. — Maria Rabic, Hausbcscherin, 69 I., Krakauer-Damm 4, Luugcnlähmung. — Rudolf Curl, Aufsehers - Sohn, 5) I., Hühnerdorf 4, Scharlach. Den 18. Februar. Jakob Slerl, Steinmetzgehilfe, 36 I., Floriansgassc 13, Tuberculosc. Im Spirale: Den 15. Februar. Anton Podlipec, Inwohner, 74 I., Altersschwäche. Den 16. Februar. Franz Vlatnil, Arbeiter, 30 I-, Lungentubercnlose. Den 17. Februar. Maria Borusek. Uhrmachcrs'Tochter, 10 I., Lungentuberculose. — Johann PapeZ, Inwohner, 63 I-, Altersschwäche. — Andreas Ielovec, Lehre/, 53 I., Fäulnis.-^ Victoria Susmelj, Näherin, 48 I., chron. Darmentzündung. Im Garnisonsspitale. Den 14. Februar. Anton Iagar, Gendarmerieführer, 31 I., Lungentubcrculose. Aiterarisches. Die zahlreichen Freunde, die Marie von Olfcrs sich erworben, werden erfreut sein, derm neuester literarischer Schöpfung, dem Anfange der gemüthvollen Erzählung «Ein moderner Midas», in dem Hefte 4 der «Illustrierten Fraucn-Zcitung, zu begegnen-Paul Lorcnz, unter welchem Pseudonym wir eine auf deM Felde der dramatischen Dichtkunst belauute Persönlichkeit vermuthen, beginnt in demselben Hefte die amüsante Schilderung einer Reise' von Berlin nach Rio de Janeiro; die VaromN (wildern bietet den Leserinnen eine zarte Nouellette: «Lindenblüten und Rosen.» — Zu dem illustrativen Inhalte haben Enm Terschal durch launige Charakter.Küpfe, Ernst Meißner durch eine Scene ans der Alm und der Franzose A. (Vrison beigetragen. Das «Kriegslicd» des letztgenannten Künstlers dürfte jeden »e-schauer im höchsten Maße fesseln, — Auf einen unterhaltenden uno gleichzeitig belehrenden Inhalt ihrer Redactions'Post scheint t" '^L: Weizen pr.Metercrr. 7 65 8 4«) Butter pr. Kilo . . — 75 -^ ^ Korn » i>90 6 40 Eier pr. Stück . . - 2, ^"" Gerste . 6^ — 6^40^ Milch pr. Liter . . - 10 ^"" Hafer . 6,65 7 30 Rindfleisch pr. Kilo — 64 ^ ^ Halbfrucht . —-----------Kalbfleisch . -54-^ beiden » 7^50 8 40 Schweinefleisch » -60^^ Hirse » 550 6— Schöpsenfleisch » -40^"" Kukuruz » 5 20 5 60 Hähndel pr. Stück — 60 - ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 5-------Tauben » - 18 - ^ linsen pr. Hektolit. 13----------Heu pr. M.-Ctr. . 3 30 ^ "" Erbsen » 16-----------Stroh » . . 2 68 -- "" Fisolen » 9-----------Holz, hartes pr. »lindsschmalz Kilo 1-------j— Klafter 6l?0--Schweineschmalz » — 68-------— weiches, » 4 80 -^ ^ Speck, fnsch . 58-------Wein,roth.,100 Lit.------24 ^ — geräuchert » - 64-------— weißer. »------^. Lottoziehungcn vom 17. Februar. Trieft: 50 29 5 45 25. Linz: 56 48 79 72 30^^, Meteoralogische Beobachtungen in Uaibach^ __^ ^Z ^______________^^---- " ? U. Ma^ '739-9 ^4^1^O7Mß?ss^ s^MM^so-^ 17. 2 . N. 738 1 —02 O. schwach bewdllt Och"" 9 »Ab. ^38 - 8 ^-2-8___O. schwach bewölkt ^^ 7U.Mg. 738-7 —7-4 O-schwach heiter gy 18.2« R. 7396—30 O. mäßig bewölkt " 9 «Ab. 7417-64 O, mähig heiter ^ Den 17. morgens geringer Tchnecfall, dann abwech! ^, bewölkt. — Den 18. morgens und abends heiter, tagsüber '" ^ srlnd bewUlll, windig; Kälte zunehmend. — Das TageslN'!" Temperatur au den beiden Tagen —2 3° und —5 - 6°, beM" weise um 2 7" und 6 0° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Julius Ohm.Ianuscho^ ___________Ritter von Wissehrad. D Außerstande, für die während derlangcnKran ' W ^ heit und beim Ableben ihrer unvergcsslichen M"^ ' » » beziehungsweise Schiuieger«, Groß« und Urgroßmutic , « M Frau > V Justine Dercher > » empfangenen zahlreichen Kundgebungen des Anthn k « M und Beileides jedem einzeln zu danken, bitten )>"' ' » » auf diesem Wege den wärmsten Dank entgeh « DM zunehmen W » die trauernden Hinterbliebenen. « W Laibach am 18. Februar 1894. ^LMlchsr Zeitung Nr.40._________________________337 19.Febnl«r 1894. Course an der Wiener Börse vom 17. Februar 1894. n«« w« 0^^ CourMMe Stllllt«.Znl«h»n. ««ld wn« ^'N'^Nonte in Noten !««!> l """bl>I . , . 9» 10 9?'30 ^°'knv«>rz,sfeb,i,llrM!,N!!st 9» 1V 9? «0 ,. Glider vrrz. IäunerIüli »7 90 9» ,o l«^'' , ^" «Vrll-Vctober 97 90 9« 10 l»6n^ ^" Staal«l°,c , 25« fi, ,48'- 150 - l«80^ ^ " h°"ze l;"' si' "«k>l> 147 - !8«<« ^ " Fünftel IN» st. 160 — Ig0 5" ^ Staatslose . . ION fl. 197 50 198 5,' z°/ ^«. »^ ' - öl! fl. 197 50 198 K0 /° »»M.'Psdbr. k 120 fi. . . ,5940 180 40 z°/" lvs^»?°^""tc. steueifrei 120 «0 120 40 ^°^«°nttwKrm,.nwähr. «°/ ^^'"'"^"'""''«om. N7b0 97 70 ° "°' °t°. bto. per Ultimo 97'50 9? 7« lchltlbuugn». (b>v «?>k^^" w Silber <°/^N wn st, Nom. 5>/.°/„ «2 50 »88-- °"°^"nenw,ste»eis,sbl>,. b°/. «^ ,^ ^^ 2N0 sli. N°M, 9875 9? 75 °"°^""«Ntnw.fttuerf.400 """> Kr-f. »00 »r. N°M. SS70 97-70 ^läarl'l dto, dto, d!°. per Ultimo. 94 95 95 15 dto.Et.E^lVllldiWN.^'/,"/« »28 10 127 10 dto. bto. 3!Ib. 100 fi., 4'///„ IN« 10 1N3-10 Kto. 3ta°t«-0l>llß. (Un„. Obstb) V. H. 1«7N. 5°/, . . IL8 ,5 »«4 15 dto.<>/,°,^Ll!,anlrt8»nU.'Pbliglltinn»n ^fi!r ION N IM.). 5'Vu aali^ilche...... — - 5°/n nl,d«cöst^rltich!icl,e . , . 109 75 110-75 4°/„ lroaUIchr und slnvonlsche . ^9'— — - 4°/» ungalisck^ («00 fi. W.) . 95-- ^5 8N And»r< Vsstntl. Anl»h»»l. Lonau-Ntg.'Lose ü"/^, . . . 128'— 129 — bto, -Anleihe 1878 . . 1«8'— 1,0 ^ Aulthe» der Stadt Gör, . . —'— —'— »nlehen b. Sladtnemelnbe Wlcn !<>?' - lc8'— ^»lebtn d, Viadtnomemde Wien Silber oder »old' , , , . 1?9 50 130 50 Pr«mien<«nl. b.Otabtgm, lwici, 175 — 175 l>0 VöricblluMllleben nerloöb. 5"/„ u>» »0 ,01 30 4"> kratntr üllnbef'Nnl. , , «7 »0 - -— Veld «an Pfandbrief» (für 100 fl.). Vodcr. allz. öft, in 50 I. vl.4"/0>. t2» ?5 !23 »5 dto W50 ., 4'/,°/„ —'- — — Vodcr. allg. öftr. W50I. vl,4"/» 98 50 99 30 dto. 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