LllitmcherWMtlmg. H^ ^D"!-^ Pränunierationsprei«: ImTomptoitganzj. VID* ! ^H / st. '1, halbj. fl. 5.50. ssilr die Zustellung in« Haus "^^> ^.«F » . halbj.öUlr. Mit der Post «anzt.si.io.halbj.fi. 7.50. Donnerstag, 12. Juli Ins«rtion«°ebühr bi«iaZ«Nen: Imalßokr., 1HKK »m.8alr., 3m. ifi.;s°nftVt.Zeil<:Nn.6lr.,Lm.8lr., L.d1W« 3m. 10 lr. u. s. w. InseitionSftempcl jcdesm. 20 l». Amtlicher Theil. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller- höchster Entschließung vom 7. Juli d. I. dcm dispo- niblen Comitatscommissär crstcr Classe Stephan Car ben Titel, Rang und Charakter ciues Hofsecretärs bei dcr königlich croatisch-slavonischen Hoflanzlei mit Nach- sicht der Taxen allcrgnädigst zn verleihen geruht. Nlchtalllllicher Theil. Laibach, 11. Juli. Die italienische Frage ist es, welche nun wieder in gesteigertem Grade die Gemüther beschäftigt, und mit Necht. Es ist eben durch die bereits officiell gemeldete Abtretung VcnczicnS an Frankreich ein Zustund geschaf- fn, der den mannigfaltigsten politischen Combinationen Nallm gibt. Aus Paris wird der „A. A. Ztg." darüber ge- schrieben: In italienischen Kreisen wird bezweifelt, daß König Victor Emannel Venczicu wie ein Almosen aus der Ha„d des Kaisers der Franzosen annehmen werde, namentlich da er sich durch die Stelle in der „Moni. leur".Mte, welche von der Wahrung der Waffenchre Oesterreichs in Italien spricht, sehr verletzt gefühlt haben >°ll. Ein am 0. d. von ihm in den Tmlcricu einge- lloffencs Telegramm war in nachstehenden Ausdrücken abgefaßt: ^'<'Xlirilm> ü volr<> jU.^<'«lc> loull- mu ßil>li- l>l'l<>, <>l ^> m'<>nl»'mlrui imiiK'cziallllxnt »vc« mon «üil» en zu besitzen. Die Österreichische Zcilung droht den ! Italienern mil der Züchtigung Frankreichs. Hiezn bemerkt ledoch dic, „Presse'": Ein Ausgleich mit Italien scheint "'s nicht allznfcrnc, da officiose Blätlcr in Turin ""d Florenz mahnen, mau solle die materiellen Vortheile ^r freiwilligen Abtretung Venedigs uicht unterschätzen, ^lnstweilm hat jedoch, wic cS scheint, die Krieaspartci "°ch dic Oberhand, indem sie das preußische Vüuduiß ^'schützt, welches einen einseitigen Friedensschluß uicht Klasse. Kaifcr Napoleon wird diefcm Spiel ciu Ende 'fachen, wenn es ihm damit Ernst ist, Preußens Aus- Me.tungen zu hindern. Der ^Volköfreund" endlich zieht aus dem Wort- ^Ute des k^lserl. Manifestes den Schluß, daß die Lage "tsfs Venczicns eine ganz andere ist, als sie bisher ^genommen wurde. Es handelt sich — schreibt dieses tvä, "" hiernach um einen Waffenstillstand mit Italien, zien« ^ '"°" ^'^^r glaubte, durch die Cession Vcnc- Kcm e"" Frankreich sei Oesterreich definitiv aus der "N'vfllnic getreten. Wir stehen hier vor einem Räthsel, D ä" "Uwirrcn wir heute noch uicht im Staude sind. Ulu5 Wahrscheinliche ist, daß Italien durch daS Kriegs- N'ütt,' , "^ deutschen Verbündeten bis zur Ucbcr- lüdn ^^^" f^'^" Gebieter in den Tuilericn lNaa 5"""^^ worden ist. Durch diese Haltung Italiens Soll »^ ^""^ Cession wieder fraglich geworden sein. sie k französische Vermittlung wirksam sein, so muß Unrn'll ^'a.r sich jetzt, die Spitze der Bajonncle als ist all drohenden Hintergrund haben. Selbst dann das "°H fraglich, ob das sieacstrunlcne Preußen, dcuts^^"«> "'" französische Aggression allzu leicht im Nier^ . Patriotismus einen glühenden Bundesgenossen hoM s^l^ sich einschüchtern ließe. Der „Polksfr." ^>>l !cl)l>cßlich, daß Preußen angesichts dcS Bündnisses letzten c^ '"'^ Frankreich endlich denn doch noch in der wll ! ^lundc die Sachlage einer ernsten ruhigen Er- Fried, «?"^'.Uc uud dadurch die Möglichkeit cincS wr^ licrbcigcführt werde, der Deutschland allein vor lurchlbaren Katastroph^be^hreu kann Mc preußische Deschun« PrW. W?e ".^?6°r Zeitung" vom 8. Inli schreibt: stchere Kunk ^"lffcucr durcheilte gestern die Stadt die "unoe, daß der Einmarsch preußischer Truppen , bevorstehe. Ein zahlloses Publicnm durcheilte die Staßcn der Stadt und sammelte sich zumeist auf dem großen Altstädter Ringe. Um 1 Uhr Nachmittag hatte nämlich der Major der bürgerlichen Infantericcorps, Herr Klenka, , durch einen Bolcu aus Pocernic die bestimmte Nachricht herhalten, daß preußische Truppen dort erschienen scicn. ,Herr Major Klcnta verfügte sich sofort zum Herrn Bürgermeister Dr. Bclsly, um denselben hicvon zu be- nachrichtigen. Der Herr Bürgermeister ersuchte diesen, sowie den Major des bürgerlichen GrenadiercorpS, Herrn Verndt, nach der bezeichneten Gegend zu fahren und sich von der Wahrheit der eingelangten Nachricht persönlich zu überzeuget». Als beide Herren bei der Besitzung Ballabenka hinler Carolincnlhal vorbeifuhren, kam ihnen der Gemeindevorsteher von Chwala mit der Nachricht entgegen, daß die preußischen Truppen dort erschienen seien und der Commandant derselben ihm eine Karte übergebe» habe, die er dcm Präger Bürgermeister Hcrrn Dr. BclSll) übergeben solle. Die beiden Herren nahmen den Ortsoorsteher mit nach Prag zurück und führten ihn auf daS Altstüdter Rathhaus, wo er dcm Herrn Bürgermeister Dr. Bclsky eine Visitkarte überreichte, auf welcher Folgendes geschrieben stand: „Ranisch, Oderst- lientcnant und Commandeur deS ersten Garde^Landwehr- regimentes, desiguirtcr Commandant von Prag, wünsche, daß höhere Gcmeindcbeamte der Stadt zu mir hinaus- kommen, nm wegen Besetzung derselben im Interesse der Stadt Rücksprache nehmen zu können." Mit Blitzesschnelle verbreitete sich die Nachricht im Rathhauögebäudc, und es dauerte nicht langc, so hatten sich bereits die meisten Stadlrüthc im kleinen SitznngS- saale cingcfundeu. Der Herr Bürgermeister verständigte sofort Sc. Em. den Herrn Cardinal^Erzbischof Fürsten zu Schwarzcnverg von der bevorstehenden Occupation der Stadt durch preußische Truppen. Um "/,4 Uhr Nachmittag fuhr der Herr Cardinal im einfachen Prie- stcrgewande in Begleitung eines Geistlichen nach dem Altstädtcr Rathhausc und begab sich uumittclbar in das! Bureau des Hcrin Bürgermeisters, wo sich vcrcitö die übrigen Mitglieder der Deputation cingefuuden hatten. Es war halb 5 Uhr Nachmittag, als Sc. Eminenz in Begleitung des Herrn Bürgermeistcrö das RathhauS«! gcbändc vcrlicß. Die unten lautlos harrende Menge! entblößte bci der Ankunft des hohen Kirchcnfürstcn ehr« furchtsvoll die Häupter. Se. Eminenz bestieg mit dcm Hcrrn Bürgermeister die fürstcrzbifchösiichc Equipage. Iu den zweiten Wagen begaben sich die Herren Stadt« rathe Fürst und Hainz, in den drillen der städtische VcquarticrnngScommlssär Herr Karasck und ein Con« trolor. Die Commandanten sämmtlicher Bürgercorps hattcu sich bci der Abfahrt dcr Deputation vor dcm Rathhanfe cingcfundcn. Unter den Scgcnswünschcil dcr Menge rollten dic Wagcu von danucu. In Carolinenlhal schloffen sich dcr Deputation noch die Herren Bürgermeister Götzl und cin Stadtrath an. Das Dorf Chwala liegt etwas über 2 Stunden, von Prag entfernt hiutcr Licbcu iu dcr Nähe von Groß- Nchwizd. Als die Wagen vor dem Dorfe anlangten, hielten die DcpnlationSmitglicdcr weiße Fahnen zn den Fensteröffnungen hinaus. Die Wagen wurden von preu», ßischen Vorposten angehalten. Die Herren verließen die Wagen und wurden zur Wohnung dcS Hcrrn Oberst- lieutenant Ranisch begleitet, welcher sie bereits erwartetes Dic Deputation fand eine sehr freundliche llnfnahmc. Se. Eminenz der Herr Cardinal hielt an den Truppen- Commandanten eine ergreifende Anrede nnd legte ihm daS Wohl dcr Stadt mit warmen Worten ans Herz. Darauf sprach iu gleichem Sinne dcr Herr Bürger- meister Dr. AclSlu. Herr Oberstlieutenant Ramsch kündigte dcr Deputation hierauf au, daß Prag eine Bcsatznng von 8000 Mann erhalten und daß dcr Corps- commandant, General v. Rosenberg.GruszczynSki, eben- falls demnächst in Prag eintreffen werde. Von den 8000 Mann sollen 2 Bataillons in dcr Stärke von 1400 Mann in der Carolincnthalcr Caserne vcquarliert werden. Dcr Ausbruch dcr Truppen erfolgt heute um 0 Uhr Morgens, so daß dieselben gegen 9 Uhr Morgens successive einrücken werden. i Zur Äequartierung der Truppen in Prag wurden außer den Cascrncn (Reiter-, Josephs-, Aujczdcr, Küuigöhofcr, Georgs- nud Frantischels-Ca« scrnc) auch dic Piaristcu Bekanntmachung. s Nachdem dic liwigl. preußische Armee die f. k. österreichische in mchrcrcn Gefechten, namcnllich aber bei Königgrätz besiegt, ihr große Verluste beigebracht nud sic zum Rückzüge gezwungen hat, rückt die lönigl. preu- ßische Elbc-Armec nunmehr in Prag cin. Die Stadt und die böhmischen Landc werden zwar zu Licfcrnugen für dic k. preußische Armee herangezogen wcrdcn, dic Person uud das Priuatcigcnthum sind da- , gegen uicht gefährdet. , Die Behörden uud Einwohner, welche sich entfernt , haben, wcrdcn aufgefordert, znrückzukchrcu, damit die Requisitionen iu geordnetem Wege vor sich gehen kön- nen und nicht zu ZwangSmaßrcgeln geschritten wcrdcn > muß. Der gewerbliche und commerciclle Verkehr der Stadt soll in keiner Wcisc gestört werden, uud werden zumal ^ dic Besitzer von Lüdcu aufgefordert, dieselben nicht ver« schloffen zu halten. Ob dcr Post- und Eisenbahnverkehr wieder hcrge« stellt wcrdcu kann, wird lediglich von den k. l. österrei« chischcn und städtischen Behörden abhängen. Prag, dcu 8. Juli 1860. v. Roseuberg-GruSzczynsli, königl. preußischer Generalmajor. 1060 Oesterreich. Wie«, 10. Juli. 11. Es ist nicht zu leugnen, daß das heute bclalmt gemachte kaiserliche Manifest neben der vollen Sym- palhie für die in dcmsclbcn ausgesprochenen hochherzigen Gesinnungen auch die Bcsorgniß rege werden ließ, daß die Wasftnstillstanducrhandluligcn das gehofflc Ergebniß nicht gchadl haben und Oesterreich im Allgemeinen und Wien insbesondere ticf ernsten Tagen entgegen gehen. Dazu lam noch, daß falsche (?erüchtc über Stellung und Annäherung des Feindes die Stimmung noch mch,- druckten. So erzählte man, der Feind habe bereits Brunn besetzt und in Iglau und Znaim wären prcn> ßischc VorpostcN'Patrouillcn erschienen. Die erstere dieser Mittheilungen war bereits gcgcu Mittag, wo der Grün- ncr Zug avisirt wurde, der wie ich höre, wenn auch etwas verspätet eintraf, widerlegt. Was Iglan und Znaim anbelangt, so hat man hierüber, so viel ich weiß, keine positive Nachrichten, währcud dcr Umstand, auf den sich dcr Glaube uon dcr Besetzung dieser beiden Städte stützt, nämlich daß keine Telegramme dahin befördert werden, wohl nicht stichhaltig genannt werden darf. Dnvch die in dcr „Wiener Abcudpost" gemachten Mittheilungen zur Situation wurde die Stimmung ^ic» der eine gehebene und cs ist nur zu bedauern, daß die« selben an geeignetem Orte nicht früh geling eintrafen, um dcr Börse officiös bekannt gegeben werden zu können. Nnch die in meinem Schreiben von gestern vcn» lililtc Ansicht, daß das Ucbcrschrcitcn des Po durch den General Cialdini unsere tapfere Armee keinesfalls be- müssigcn werde, neuerdings die Schlacht anzunehmen, findet in den Mittheilungen dcr „Wicucr Abcudpost" ihre volle Bestätigung, so sehr sie auch angezweifelt wurde. Nicht nur FML. Gablenz ist, wie ebenfalls bercitS angedeutet wurde, gcstcru Abend uoch hier angekommen und vom Kaiser empfangen worden, das ganze 10. ArmeecorpS, das in dcr Campagne fchr gelitten hat, ist in Floridsdorf eingetroffen nnd hat in den impro» visirtcn Vcrschanzui.gen Position genommen. Gestern Nachmittags aing das lchte Schleppschiff mit Silbeifässcrn ans dem Barvorralhc dcr Bank uon hier nach Komorn ab. Dic Sendung im ganzen bctrng 32.000 Zentner in Silber nnd Gold. Doch ist es nicht ganz richtig, wenn dic Blätter bchanptcn, dcr Nest, bei- läufig 18.000 Zentner Silber, müßte aus dem Grunde mit der Bahn befördert werden, weil dlc Donau-Dampf' schifsfabrt-Gesellschaft aus miliiälischcn Giündcu ihre Fahrten bcschräntcu müsse. Dieser Ncst wird einfach deshalb mit dcr Bahn befördert, weil er nicht nach Ko« morn, sondern nach Marbnrg tiansportirt zu werden bestimmt ist. Heute giuy ein Gerücht, dem zu Folge von Paris aus an die Wcstbahu die Anfrage gestellt worden sci, wie viel Trnppen zu transportieren sie fähig fei. Man glaubt, die Franzofcn würden die ^iuie benutzen, um Truppen uach dem Venezianischen zu dislocircn. Doch ist dieses eben nur Gerücht. Wien, 10. Inli. Die „Wicncr Ztg." schreibt: Mehrere Blätter bringen die Nachricht, die königlich sächsische Regierung habe vor dem Ansbruch des Kricgcs ihre Milwilkung davon abhängig gemacht, daß Sa ch- scu uicht dcr Schauplatz dcr Kriegsopera, tioncn werde nnd dadurch letztere gchcmmt. Wir sind cs dcr Wahrheit schuldig, zu erklären, daß diese Mittheilung aller und jeder Äcgründnng entbehrt. Aus Prag, 5. Juli, schrcidt man dcm „Fi'dbl." : Die Treue und Hingebung dcr öslerrcichischcn Pöllcr für ihr Vaterland und dcn Monarchen, fclbsl wcnn der Feind droht und Erpressungen vornimmt, bcwährt sich auch dicömal in glänzendster Weise. Ans Reichen, lierg theile ich Ihnen Folgendes mit, waS mir ein Flüchtling, der am 5. d. ankam, erzählte. Sonntag Nachmittags 4 Uhr langte König Wilhelm im Rci- chcnbergcr Bahnhöfe an, mit demselben Zuge kam auch des Königs Suite und Graf Bismarck an. Der Bürgermeister hatte sich zum Empfange mit mehreren der Stadträthe eingcfunden, da ihnen des Königs An« kuust früher gemeldet worden. Ganz Ncichenberg war auf dcn Beinen, mit düsterem Schweigen blickte jedoch alles auf dcn alten Krieger, kein Hut wurde von dcn Tausenden, die da standen, geschwenkt, dcr Bürgermeister natürlich empfing den preußischen Souverän und bat, daß dcr Stadt Ncichcnbcrg das wcitcrc Opfer cincr pro Tag zn zahlenden Eontribntion uon 5)000 Gulden er« lassen werde, woranf dcr König bereitwilligst einging. Wom Bahnhöfe aus fuhr dcr König in eiucr sechSspän« nigen Carossc in das gräflich Clam'schc Palais auf dcr Christiansladt, wo Appartements in Bereitschaft ge- setzt waren, befnchte das Hospital, besichtigte die Stadt und besprach sich mit dcm Commandanten. Circa 1000 Mann zählt die Garnison, doch sind schon 15)0.000 Mann auf dcn Bahnen wcitcr nach Böhmen vorgcscho« lien worden. Die österreichischen Gefangenen wurden durch Ncichcnbcrg nach Prcußcu gebracht und empfiugru am Bahnhöfe uon dcu Reichcubcrgern ein herzliches Willkommen. Bismarck präscntirtc während seiner Au. Wesenheit einem der ersten Bürgcr Rcichcnbcrgs eine Cigarre. Dieser verschmähte sie, darauf entgcgnctc der preußische Staatsmann: „Zimden Sie die Cigarre nur an, wenn sie auch unverzollt ist, sie wird Ihnen doch schmecken." Vom Könige hört man Folgendes crzäl> lcn, was gleichfalls die Anhänglichkeit der Grcnzbcwoh< ner an das Kaiserhaus charallcrisirl. Dcr König wollte irgcud cinc Auskunft von dcn Rcichcnbcrgcrn haben über die Snnitätsanstalt, die Lage des Schlchhauscs :c. Allcs hörte zu und schwieg.mit dcm Bescheide, bis ein kleiner Knabe Rede stand und sagtc^ „Herr König, ich kann Ihnen alles das zeigen." Zum Schlüsse habe ich noch hinzu« zufügen, daß Ncichcnbcrg gar nichts von dcr Lage in Oesterreich weih n:id raß einem Waghalsigen für das Bringen eines österreichischen Zcitungsblaltes 25 fl. Ho° norar zu Theil wurdcu. Ausland. — Die Nachricht des „Mainzer Iourual," die Bundesversammlung beabsichtige nach Mainz !zu übersiedeln, wird vou der „N. Fr. Ztg." als jeder Begründung entbehrend bezeichnet.. Das „Fr. I." glaubt an cinc Verlegung der Bundesversammlung nach Augsbnrg. , lirnng gebührt, wic nnö berichtet wird, dem Grafen Mcnsdorff, wclchcr mit großer Energie und tüchti- j gcm Scharfblick iu die Rccrganisation dcr Truppcu- ^ masscn Orduuug und System brachte. Die Prcußcu sollen gcstcrn bcrcits in Iglau eingerückt sein, cö scheint sonach, daß bci Pardubitz cntwcder das Gros dcr prcußischcn Armee oder cm Corps dcrsclbcn die Bahn« straßc nach Brüuu-Olmütz verlassen hat, um durch das > Inncrc Äiährcns vorzurücken. Iglau ist ungefähr acht Virilen von Biünu cntfcritt. Von cincm Augenzeugen vernimmt der Corrcspon« , dcut des „Vaterland" über die tapferen Bewohner Trautcuau'S und ihre tapfere Vcrtheidignug ihres ! häuslichen Hcrdcö Folgendes: Die Preußen kamen gcgcn ! 9 Uhr mit cincr kleinen Ablheilnng vor unsere Stadt, ! unser braver Bürgermeister wurde geholt nnd gab dicscu Großmäulern Antwort auf ihre Fragen. Darauf rückteu die Prcußcu anstandslos in dic Stadt cin, an dcr Spitze cinc Schwadron dcs Dragoncr'Rcgimcnls Nr. 1, wclchc iu scharfem Tempo die Stadt durchritten, doch kaum sind die Dragoner außer der Stadt und die nach- rückende Infanterie anf dem Platze angekommen, so gabcn wir cin höllisches Fcucr auf die Preußen, auf dcm Kirchlhnrmc warcn unsere besten Schützen postirt, dic so mancheu nicderlcglcn, ans allcn Fenstern, von dc» Dächern, lnrz, wo Raum war, nm cin Ge,vchr abzu» feucru, wurde darauf loSgckracht; dicfc Ucbcrraschung lam ihnen unerwartet und dic Verwirrung erreichte dcn höchsten Grad, endlich zogen sie Geschütz herein uud bcschosscu hauptsächlich dcu Thurm, von wo ihnen am > meisten Schaden zugefügt wurde; auf dicsc nahc Distanz ' richteten ihre Kanuncnkngcl außer cinigcn Büchern nicht ! viel Schadcu au, doch durch dic andauernde Erschüt« tcrung wankte cr bald. Von denen, die ihn ucrlhci. diglcn, wird wohl kaum eincr davongekommen sein. Daß die Preußen mit Erbitterung dic Häuser stürmten, läßt sich leicht erklären, uud sowohl vom Militär wie Civil sind viele gclödtct worden. Knrz nach dcm Straßcn. kcuupfc hörcn wir anßer dcr Stadt fürchterliche!, Kanonen- donner, nnd das bekannte Gefecht, welches das Corps FMtt. Gablcnz an dicscm Tagc bestand, cnlspann sich und wahrte bis in die Nacht; nach kurzer Unterbrechung, kaum daß dcr Morgen grantc, crncucrlc sich daö Gefecht mit uicl größerer Ncfligkcit, weil die Prcnßcn lhrc Garden als Untcrslützimg erhielten, und der Rückzug uusereö Armcccoips war daS Endc. Ich war nicht mchr in dcr Stadt drin, abcr was ich von außcu scheu konnte, so haben die Häuser furchtbar gelitten. Dcr noch lebende Thcil dcr Bevölkerung, dcr sich retten lountc, floh, wic ich; cin großcr Thcil wurde gefangen, dcr Bürgermeister ebenfalls und viele wurdcu gelobtet. Heute dürfte bereits die Vereinigung dcr Hanptthcile unfcrcr Armcc erfolgt fein, uud iu zwci Tagcu crwartct man auch die kleinern uud weiter versprcugtcu Abtheilungen, daß sie cmgc- i schlössen scin werden. München. 9. Inli. Dcr „Pr." wird telegrapirt: >Wic die „Baier. Z." meldet, hat am 5. d. dic Armee wcgcn Anrückcns dcr Prcnßen cinc Schwenkung nach N eustadl gemacht; das Gefecht bei Roßdorf wnrde dcShalb abgebrochen. Die Prcnßcn zogen sich zurück. Ihr Verlust beträgt 1000 Mann. Die Folgen der Operationen, welche die prcnßischcn Truppcu uach dcn Trcffcn bei Didorf, Roßdorf und Gcröfcld im Rücken dcs baier i schen Hauft t corps nntcrnommen haben, machen sich bereits geltend. Wic aus Gotha vom (». Ilili berichtet wirb, zicht sich das Corps dcs Prinzen Carl wieder über Cobnrg, längs dcr Wcrrabahn zurück gcgcn Vambcrg. Die Katastrophe in Aöhmcn dient als Porwand, um zu bemänteln, wic schr man sich selbst vor lauter Bedächtigkeit iu eine Manscfalle hinein opcrirt hat. In cincm baicrischcn Berichte über daS Gefecht bei Roßdorf heißt cs in Actrcff dcs Gewehr- fcucrs: Unfern Leuten imponirtc das bisher fo schreck- liche Züuduadclgcwchr durchaus uicht so, wic ander< wärts; im Gcgcnthcil wnrde versichert, daß zwar sehr schnell uon den Preußen gefeuert, abcr eben fo schlecht gezielt wird. Hauptmann v. Gioßschcdcl glaubt anneh- men zu dürfcu, daß dic Wirkung nnscrcs Klcinfcner- gcwchrcs vicl größer war, als jcncs nnscrcr Gcgner. Ganz uubcstritlen hat unfcre Artillerie enlfchieden bcsfer gefeuert." Aus dcm Trcffcn bci Roßdorf berichtet der Nürubcrgcr „Correspondent" folgende Episode: „Die 4. (baicrischc) Armccdiuisiou Geucrallicutcuant v. Hart« mann war iu EchclonS aufgestellt bci Roßdorf. Dicsclbe wurde iu dcr Frühe dcs 5». uon einem preußischen Corps in dcr Stärke von circa 10» bis 13.000 Mann ange- griffen. Gcncrallicutcnant von Hartmann machte im An- gcsichtc dcs Fcindcs drci bis vier außerordentlich fchöne Vcwcgnngcn mit dcr ganzen Division, jc nachdem cr dcn Vcwcgnngcn des Feindes in seiner rechten oder lin- ken Flanke entsprechend zn begegnen glanbtc. Endlich in fester Gcsechtstcllnng entspann sich der Kampf sofort, eingeleitet dnrch nnsere vortreffliche Artillerie, welche mit cincr Rnhc nnd Kaltblütigkeit schoß, die dcn ältesten Truppen zum größten Rnhmc hätte gereichen können. Als der erste Schuß ans cincr gezogenen Kanone dcr Batterie Königcr, vom Obcrfencrwcrkcr gerichtet, fiel, sah man wohlgctrosfcn cinc feindliche Kanone nach allen Seiten anscinandcrflicgcn. Ein Hurrah erscholl laut aus der ganzen Brigade. Nach Einleitung dcs Gcschützkampfcs begannen sich nntcr dcm Schlitze dcr Tirailleurs dic Coloncn zu formircn nnd mnthig vorzudringen. So wogte dcr Kampf, auch von dcn Prcußcn mit Nachdruck erwiedert, längere Zeit hin und her. Wcnn auch in kur- zen Pauscu daö Terrain vcrloreu ging, so war cs bald wicdcr uon dcn Unsrigcn erobert. An dcr Spitze der 2. Brigade ritt, kaltblütig die Cigarre schmauchend, ihr tapferer Führer General Faust anf seinem Schimmel, die Soldaten fortwährend ancifcrud. In dicscm Augcn< blicke traf ihn die tödllichc Kugel in der Nähe dcs lin- lcn Ohrs. In dcm Augcnblickc, als cr uom Pfcrdc sank, sprangen prcnßischc Tirailleurs uor uud beschäftigten sich mit dcmsclbcn. Gleich darauf kam die Brigade in raschem Vorrücken an dic ^cichc ihres gefallenen Generals. Abcr während cr in dcn Händen der Prcnßcn sich bcfnnden, hatten dicfc dcm Gefallenen bereits dic Finger abgehauen, an welchem dcr goldene Ring war, und ihm fcinc Or- den, Medaillen und Uhr geraubt. Noch manche Opfer ficlcn. Die noch fpätcr bci dcn Leichtverwundeten cinge- troffcncn Soldaten sagten mit Bestimmtheit, daß die Picußcn geworfen worden, abcr mit ziemlicher Ordnung sich zurückgezogen hätten." AuS Fraulf u r t, 8. Juli, wird dcr ,.N. Fr. Pr." geschrieben, daß man dort das sofortige Einrücken dcr fchncll über F nlda hcraiimarschircliden Preuße n erwarte. Das achte Bundcs'Armeccorps soll, was plan« uud zweckloses Hin- und Herschicbcn anbelangt, das außerordentlichste leisten. — Die Verluste der Baiern in dcm „nicht ungünstigen" Gefechte bci Didorf und Roßdorf waren fehr bedcutcud. Sie halten 1000 Mann Todte uud Verwundete. Vom südlichen Kriegsschauplätze. < Ueber das Gefecht bci Monte Sucello (nicht Suello) bringt die „Perscucranza" nachstehenden Bericht ans dem Hauptquartier uom 4. Juli: „Gcstcrn griff Gcucral Garibaldi dic Positionen von Monte Succllo bci Vagolino an. Die Ocsterrcichcr, begünstigt vom -Terrain, lcistctcn zähen Widerstand, die Frcischaaren kämpsten mit großem Eifer, cs gelang ihnen abcr nicht, dic ftarlc Position dcS zcindcs ^l bewältigen. Ein während dcs Gcfcchtcs nicdcrgcgangcncr hcftigcr Rcgcu machte die Munition unbrauchbar und es mußte dcr Kampf eingestellt werdeu. Die Freischaarcn zogen sich , in guter Ordnung auf ihre früheren Stellungen zurück- Dic Verluste siud empfindlich, besonders an Officicren. Unter dcn Todten ist der Hauptmaun Bottino, wel- cher an dcr Spitze der Brigade Corte stand. Gari- baldi wurde leicht an cincr Rippe verwundet. Ans dcr Schlacht bci Custozza wird noch folgende That dcs österreichischen Hcldenmuths berichtet: Auf das Quarrt, in welchem sich dcr Prinz Humbert be- fand, machten bekanntlich die freiwilligen Uhla^ ncn mit unbeschreiblicher Bravour mehrere Attaquen, 1061 die mit nicht minderer Tapferkeit und Ruhe abgcschla-! gen wurden. Als die feindlichen Reiter, über diesem un- ^ erschütterlichcu Widerstand erglimmt, den sie nicht gc-' brochen, ciueu ncncn Angriff cms daß nnr zwei Glieder hohe Quarr«' ausführte», ereignete sich eine That, dcrcn Heroismus selbst dic Italiener mit Bewuudclnug erfüllt. ' Während die Escadron lm'anstürmte, brachen ans ihrer' Front ein Osficier nnd ein Trompeter hervor nnd spreng- ten mit wahrem Nicfcnfprungc über die zwei Glieder hinweg ins Innere des Quarrt, lvo sie nach wenigen Sekunden den Heldentod fanden, ohne daß cs ihren Kameraden glückte, in dic mit Winkelricd'scher Hinge- bung geöffnete Lücke zu dringen. Hagesnmigkeitm. ^- Der „Kamerad" schreibt: Wir sind zu der Mit« theilung ermächtigt, daß Se. Majestät der Kaiser die gcmes« sendsten Vefehle gegeben hat, unvclziiglich die Umänderung der ,m hiesigen l. t. ArtillerierAisenale befindlichen Gewehre ln Hinterlader in Angriff zu nehmen und die neuen Ge- wehre nach Maß ihrer Vollendung partieweise an die k. k. "ordarmee zur Bewaffnung der Infanterietruppcn zu senden. -Die Gewehre werden nach dem Lindner'scken System mit Nnheilspatrone umgeändert. — Am Versatzamtsgebäude in Prag ist fol- gende Anlündiguug zu lesen: „Diese Humauitätsanslalt sleht unter dem Schulze der Civilisation und uerwahrt das Eigen- thum der ärmsten Classe der Stadt." ^- Uutcr den in Wien eingetrosfenen Verwundeten befand sich auch der am Kopf ziemlich schwer verwundete Hauptmaun v. G., welcher zu seinen hier lebenden Ver- wandten in Pflege gebracht wurde. Mit ihm zugleich laugte ledoch sei,; Lebensretter — sein treuer Hund hier an. "lttcrer war bereits in der Schlacht bei Magenta, wo "kl damalige Lieutenant v. G. schwer verwundet am Schlachlfelde liegen blieb, der Netter seines Herrn, da trotz ber 3iachsurschlma.cn der Schwerverwuudete nicht aufgefunden werden tonnte, bis der Privatdicner G.'s mit dem Hunde das Schlachtfeld durchsuchte und dieser unter einem Haufen von Verwundeten seinen Herrn hervorstöberlc. Merkwür- ^ger Weise war das treue Thier auch in der Schlacht bei ^uiggvätz derjenige, welcher seineu Herrn am Schlachtfelds ^ ^lwundet ausfand, uud hat nun Hauptmanu G. sogleich Uach seiner Ankunft in seinem Testamente ein Legat für sei- Nen Lebensretter bestimmt und das Wohl desselben seineu Freunden, im Falle er selbst seiner Wunde erliegen sollte, dringend an's Herz gelegt. — Der aus dem schleswig-holsteinischcn Feldzuge unter dem Namen des „I ütländer Komikers" bekannte Soldat Groß, später durch lüugere Zeit Mitglied des Carltheaters/ beim Ausbruche dcö gegenwärtigen Feldzuges aber wieder nnberufen, ist in der Schlacht bei ssöniggra'tz gefallen. Eine Kugel durchbohrte ihm die Vrust. ^- Der in Böhmen sehr begüterte Fürst Taxis von! "egensburg erlitt durch die preußische Invasion bisher bereits ""en Schaden von 180.000 ft. -^ Wie das „Schwcinfurter Tagblatt" berichtet, hat der Augsburger Eängcrvereiu dem Herzog Ernst v. Coburg! "Ue seine Kompositionen und Briefe zurückgeschickt. — Das Zünd nadelgewehr ist eine europäische "/age geworden. Die „Times" vlaidirt für sofortige Eiu- , ^"lung einer ähnlichen Wafse in England. Der officiösc ewer „Bund" erklärt, die Bundesversammlung dürfe uicht 'Wher auseinandcrgehcn, bis sie nicht einen unbedingten redit für Anschaffung von Hinterladungs-Gewehren bewil« ew f-^^' ^"^ '" Schützeusachcu sehr eompetentc Blatt ^^blt anstatt des in seiner Art uicht vollkommenen Zünd- ^ .^wehreg amerikanische H iute rI a du n g 5 < c^^^u, die viel besser seien. Nie Henry-Stutzen geben ^'^". Schüsse in der Minute. Wir möchten an die knlanischen Nevolvergewehrc erinnern, mit denen ^ ' Sherman's Corps auf dem Zuae von Atlanta nach _____________ Locales. Ge "^ ^ 'st "un eine ausgemachte Thatsache, daß das ^"ktalcommando, das bisher in Udine seinen 14 ^^^' "ach Laib ach verlegt wird, wo es bereits am y, ' ' ^- einzutreffen hat. Das gcsammte Generalcom- sem m ^^^ '^ Fürstcnhofe untergebracht, welchen aus dic- des ^ ""^^ sämmtliche Micthpartcien aller Stockwerke und y, "da,cschosses bishin zu räumen haben. Die zuvortom- stand "^Migtcit, mit der die Miether sich hiezu vcr- ^^ °en haben, ist daher um so löblicher und verdieustlicher, zunl^-""'' ^^^'^ möglich gemacht wurde, daß unsere Stadt loint ^ ^^ erwähnten Militärbehörde bestimmt werde»! ai, . ' um Welche Bevorzugung sich bekanntlich Laibach nicht "nu beworben hat. das l'"^ ^"solge einer eben erlassenen Verordnung wird a.s^- ^ Gymnasium und die Obcrrealschule am 21. d.M. u^cylossen. ,^ ^ .^"ser Landsmann A. C. Fabiani, der Unter« ^^ er einer Schifsfahrtävcrbindung zwischen Oesterreich und Titel - ^" """ ^^ Majestät dem Kaiser Maximilian den 8l, N^'"^ H^lpediteurs (^om^ioin«!!, dü lu ^orlo i-t. Anna zu Haselbach, Ncumartll. Cmliste. Vom 19. Iuui bis 5. Juli d. I. im lrai. nischen Kurorte Töpliz angekommene Curgäste: ») B a d.- haus: Herr Paulo v. Tumassich, l. l. pens. Hauptm,:uu, von Croaticn i hochw, Herr Primus Snoy, pens. Pfarrer vou Krainburg: Fr. M. .sslcmentschiz, t. t. Osficialsgattiu - Fr. M. Perm, l. t. Hauptmannsgattin, beide von Trieft: hochw. Herr Franz Iellouäet, Canonicus, von Rudolfs« werth i Herr Johann Crachcm, Privat, und Herr Ludwig Widmayer, beide von Laibach; Frau Ursula Wadnig, Haus- besitzerin, von Schischka, mit Fll. Nichte: Frau Maria Kohler, Hausbesitzerin, von Laibach, mit Stubenmädchen: Fr. Maria Berg v. Falkenberg, l. t. Majorsgatlin, aus Landstrah. l>) Vosthaus: Herr Johann Skok, t. t. pens. Hauptmauu, unv Fr. Caulic beide aus Croatien. c)Niißl: Katharina Iatsche, Kochin, von Nudolfswerth. (!) Schu« steric: Herr Josef Kobe, Ledcrermeister, aus Dalmatien: Herr Josef Spelz, Schlosser, von Hof. c) Sitter: Herr Joh. Messer, l. l. Kanzleidiencr, vou Adelsberg: Herr Franz Osscbig, Kürschneimeister, mit Frl. Schwester, von Nudolsswerlh i Fr. Elisabeth Widmer, von Treffen. Summa 97 : außerdem 26 Landleutc. Gurkfeld. Am 8. d. M. wurde die von dem Zimmer» meister Max Stepisnil aus Cilli erbaute, 84 Klafter lange, aus 10 Bogen bestehende Brücke über die Save zwischen Gurlfeld (Krain) nud Videm (Steiermark) feierlich eröffnet. Sie war mit Fahnen, Tannenbäumen uud auf der steierischen Seite mit einem Triumphbogen, auf dessen einer Seite das Chronogramm: 5l.l>Vl> ?(>I>I,<>I^,,!, xI)<'I.l>V(^ «nV.^K«^:» !U<)5l!i, auf der andereu Seite: /n> (!l»is,l)- >,i.^nll! geschmückt und wurde unter Pöllerschüsscn auf lrai- uischer uud steierischer Seite vou dem liochw. Dechant aus Haselbach uuter Assisteuz von 4 anderen Geistlichen um 12 Uhr Mittags in Gegenwart einer großen Menschenmenge feierlich cingefegnct. Der Herr Dechant vou Videm hielt dabei eine turze, aber kräftige Anrede, in welcher er die Bedeutung dieses Erciguisscs dem Volke erklärte. Darauf folgte ein Mahl, bei welchem es an mannigfachen Toasten uicht fehlte.__________ IM^ Daö auf heute anftekiindigte (Concert zum Besteu der Verwundeten findet erst mor- gen Freitag den ,». Juli statt. Neueste Nachrichten und Telegramme. Von der Südarmee, 10. Juli, an den Statthalter in Laibach. Bulletin Nr. 16. Der Feind hat dm Po an mehreren Punkten zwi« scheu Ostiglia und Ficarollo mit licdcutcndcu Kräften überschritten und ist auf Trccenla vorgerückt. Au der Elsch noch kcinc Anstalten zum Uclicrgange. Dic auf die Dauer selbständig schwer haltbaren Wcrlc von No» vigo, so wie die Eisenbahnbrücke ukcr die Etsch bei ! Boara wurden heute Nachlö mistandloö in die Luft ge- sprengt, dic Besatzung einrückend gemacht. Unsere Armee befindet sich anßcr allem Contactc mit dem Feinde. Die Festungen find hinlänglich besetzt uud mit allem Nöthi- gen znr selbständigen Vclthcidiguug versehen. Einer Nachricht deS „N. Frdbl." zufolge ist ver« flosscueu Montag Nachts in Stocke rau eine Sta- fette ans Znaim eingetroffen, welche der MonturS- cummissiou die amtliche Meldung brachte, daß die Preußen Montag Nachts in der Sliukc von 3600 Manu (1 Caualerie'Regiment und anderthalb Regimenter In- !fantcric) in Zu aim eingerückt sind. Die Mouturs» vorräthc in Stockerau wurden sogleich verpackt und mit- telst der Norotiahn gerettet. ! Die „N. Fr, Pr." schreibt: Auf Grund von Parifcr Privat-Tclcarammen vom hcntigcu Tage verlautete, im „Monitcur" sei bcreilS oder werde morgen das taiscrl. Decrct erscheinen, wclchcö die Äcsitzcrglcifung der vom Kaiser vou Oesterreich au dcu Kaiser der Franzosen ab< getretenen Provinz Beuczicu durch Franlieich verfügt. Im gegenwärtigen Augenblicke wäre dic osficicllc Kund- gcbuug gewiß hochbedeutsam. — In unterrichteten Kreisen war heute daö interessante Gerücht verbreitet, es werde binnen einigen Tagen eine Znsammcnknnst des Kaisers Napoleon mit Kaiser Franz Joseph auf österreichischem Boden stattfinden. Wien, 10. Juli. Hier eingelangten Nachrichten zufolge sind die Preußen iu Znaim eingerückt. Graz, 10. Juli. (Pr.) Iu der heutigen Gemeinde« raths - Sitzung stellte Zcillcr dcu Antrag auf Uu. tcrl'rcitung einer L o Y all t ü ts . A d reffe, in welcher um Wiedereinführung der fislirtcn Verfassung gebeten werden solle. Ncchbancr beantragte, dic Ailtc dahin zu erweitern, daß das ganze Negicrungssystem geändert wcrdcu möchte. Ncchbaucr wurde schließlich mit der Ab- fassung der Adresse iu diesem Sinne betraut. >pest, 10. Inli. Ihre M ajcstät besuchten gestern noch in Vcgleituug der Gräfin Königöegg die im Lu- !doviccum uud dem Orczy-Gartcn untergebrachten 35er- , wuudctcn, — Nach dem „Magyar Vilag" dürften Ihre Majestät au, Freitag iu dic Ncsidcuz zurückkehren. Die Hofdicncrschaft bleibe jedoch in Ofcu, was auf eine bal- !digc Wiederkehr Ihrcr Majestät hosfen lasse. ! iMiincheu, 0. Inli. Nach der „Vmcrischcn Zci« tuug" beziffert sich der Gesammlvcrlust der vierten baieri. scheu Division am >'i. und 4. Juli auf 1000 Maun darunter l) todte und 26 verwundete Officicre. München, 10. Inli, 3 Uhr 30 Minuten Nach- mittags. (N.Fr.Pr.) Die Preußeu stehen vor Baickmau. ES sindtt bei Kissingeu ciu Gefecht statt. Die Division Zollcr hält sich tapfer. Kissinaen soll brennen. Frankfurt, 9. Juli. Das achte Änndcöarmee- corps ist in der hiesigen Umgegend ^oneentrirt. Die Vaiern stehen zwischen Schwcinfnrt und Aschaffenbursi. — Edcls- hcim uud Varnbülcr hatten gestern eine Konferenz ill Ärnchsal; dieselben traten mit Dalwigt in telegraphische Correspondeuz. Frankfurt, 10. Juli. (Pr.) Fiir die Verscha»- znngö arb ei ten um Frankfurt hat die Vim» descassc 200.000 fl. auf Nothschild angewiesen. Paris, 9. Juli (Abends). Dem „Journal de Nancy" zufolge hat Marschall Forey Nancy nicht verlassen. — Die „Patrie" sagt, es ist möglich, daß die Vcrhand« luugcn wegen des Waffenstillstandes morgen beendigt werden. Italien verlangt die unvcrweilte Besetzung zweier Festungen, darunter namentlich Pcschiera, um dem Na- tionalgefühl eine Gclmgthuung zu gebcn. Die lctzic Ant- wort Victor Emanuelö wird hellte elwartct. — Der „Temps" meldet ans C on stanti n op el vom 8.: Die Pforte erkennt den Prinzen von Hohenzollern als rumä- nischen Fürsten an. Paris, 10. Juli. (Morgcnpost.) Heule ist Prinz Napoleon mit Instructione» des Kaisers in das italic« nischc Hauptquartier abgegangen. Geueral Lebocuf ist uach Venedig abgereist und eine französische Flottille wird im Hafen von Venedig Posto fassen. Napoleon hat dem König Wilhelm erklärt: Nicht bloS Frankreich, sondern auch Nußland und England würden dem Ver- suche, Oesterreich aus seiner deutschen Stellung zu oer- drängcu, mit äußerster Energie begegnen. Paris, 10. Juli. (Dcb.) Der französische Ge- sandte in Berlin hat die Weisung erhalten, sich sofort inS preußische Hauptquartier zu begeben, um daselbst beim Köuig für den Frieden in nachdrücklichster Weise thätig zu sein. — Der Befehl zur Einberufung der Ur« tauber der französischen Armee wird stündlich erwartet. Paris, 10. Juli. (Deb.) Prinz Napoleon ist ge« stern in daS italienische Hauplquarticr abgereist mit Instrnctioucu des Kaisers. Die Italiener werden eine Festuug deS FcstungSuicrcckeS occupiren. — Es stellt sich nach hier cinaetroffcucn Berichten immer mehr her- aus, wie schwer erschüttert die preußische Armee ist. Telegraphische Wechselkurse vom 11. Juli. 5perc. MetalliqurS 53.40. — üpcrc.yllltioual'Aiilehcii 00,50. -- Vaillactieu 672. — Crcditacücn 137.50. — 1860er StacitsanlelM 7-1.10. — Silber 125.50. — Loudou 130. — K. l. Ducateu U.22. Keschäfts-Zeitunss. Laibach, 11. Juli. Äuf drm IMigcn Mavlte find cr, schienril: 10 Wagen mit Hcn uud Stroh (Hrii ^5 Ctr. 59 Pfd., Stroh 37 Etr. 70 Pfd.), 20 Wagen und 2 Schisse (11 Klafter) mit Holz. _________ Durchschuittö-Prrise. ______ Mlt.' Mg,,., Mlt.. Maz.» fl. lr. st. !r. fl. Ir. fl.! lr. Weizen pr. Metzen-------5 10 Butter pr. Pfund -40------- Korn „ -------3 8t Eier pr. Stlict — 1i- — Gerste „ -------2 75 Milch pr. Mas; -!w — Hafer „ —^— 2 50 Rindfleisch pr. Pfd. -^,8 — — Halbfrucht „ — - 4 5» Kaldsleisch „ ^^__!__ Heide» „ - — 33« Schweiuesteisch „ . 1« _l_ Hirse „ —— 295 Schöpsenfleisch „ -_i<)__!^. Knturutz „ — — 3 30 Hähndcl pr. Stiick — 25------- Erdäpfel „ 2 40------ Tanken „ -_12------- linsen „ 5 50— — Hen pr. Zentner 120------ (5rbsen „ 5 40------- Stroh „ —80------- Molen „ 0-------^ Holz,hart.. pr.Klft. -— 7 — NindM)mal; Pfd. —45—'— -- weiches „ -!— 5- Schweineschmalz „ — 44------- Wein, rother, Pr. Speck, frisch, „—34-------! Eimer -,-13 — — gcränchert „ —^44-----^,! -— weißer „ —,— 14 — Nudolfswerth, 9. Juli. Die Durchschnitts - Preis« stellten sich anf dem heutigen Markte, wie folgt:_____________ _^__ f5 ^ fi. k. Weizm pr. Metzen 4 70 Vutler pr. Psuud . — ^ 40 .ssorn ,. 3 20 Eier pr. Stück . . — 1 Gerste „ 2 l 40 ! Milch pr. Maß . —! 10 Hafer „ 2 ^ — ,, Rindfleisch Pr. Pfd. — ^ 18 Halbfrucht „ N! »0 Kalbfleisch „ — 20 beiden „ 3 ! 70 > Schun-inesseisch „ — — Hirse „ — ! — i Schöpsenfleisch „ — ^ 12 Kiltiiruh „ 4! — !^ Hahndel pr. SttiÄ — j 24 Erdäpfel „ —20 Tanben „ —^18 Linsen „ 6 40 Heu pr. Zentner . 1 50 Erbftu „ 5,40 Stroh „ . 1 20 Fisolen „ 9 rung. Wetterleuchten. l Verantwortlicher Redacteur: Ill»az u. Kleinmay r.