i_^^^^^^^^^N^^H^"^^^X'^^ t4. ^^-^e^^^'^-s^H^^^ Vaterländisches. Kaiser Friedrich und Krain. «Follsctz^lng.) ^3^S wäre überflüssig der großen Rolle zu er wähnen, welche Andreas Baumkircher in der Geschichte Kaiser Friedrich's lV gespielt; die Schuikna-ben erwählen davon. Dieß aber ist nicht so allgemein bekannt, daß die Baumkirchcr ihr Stammschloß Baum-kirchen Thurn in der Nahe des heutigen Hilseneck (l^«no l»6r«»«!), lKK.) Nachfolgendes Ereignisi hat wenigstens das Verdienst, buchstäblich wahr zu seyn, und nur die Namen sind verschwiegen. Im Herbste l8l? war Neapel mit Fremden überfüllt, und die Locandieri hielten reiche Ernte. Das Wetter war günstig: täglich gab es Ausflüge in die herrliche Umgebung. Es war der schönste Septembermorgen, als eine fröhliche Parthie zu Pferde die Stadt verließ, um in einem wenige Stunden entfernten Wal- ») Das Kloster zu Oberburg, war 1140 durch den Patriarchen von Aquileja. Pelegrin, gestiftet. 114? bestätigte Kaiser Con-rad II, das Kloster; Zeugen waren Heinrich von Kärnten, Graf Hebelardus und Markqraf Engelbert zu Rec,ensburg. — 1209 schenkte Heinrich Markgraf von Istrien, von Stein aus, einige Mansos in Pur/ber nach Oberburg. l2^3 wurde dem Kloster erlaubt eine Mühle zu bauen. 1263 l^!> >">« <4u5 (^ui!>>l>>iüo , clumlnux dln-üic,!!«: ^!'«til»>l» duü' clomi»i« c!« Ort (welche Mitstifter des Klosters waren) ip'i»' et, lll«nl"lU'lium ^nciine P055i<,lni,l. l<;>>tn« l^nclovic^nii p!u^!i>i l.u!>»c«n<^- äl'l)!,nll!Ul:<>»!»ü dnlüiulil,« <'.«!^»,-linx lll> I l!!en>«N'5 , >>>«"«> "I'U'l l>t<>in in i^lo .X^oxt»!»-»un>. ?lucl' Przemisl Otto ll. nahm das Kloster kurz vor Rudolvh l von Habsburg Kaiserwabl ,n Schutz. Dann er» hielt es die Vestätiqung seiner Freiheit, n 1277 von Rudolph l. aus Wien im März. 1332 trat Fr.edr.ch von Sa.meck dem Gotteshaus zu Obetburg die Klrcke zu Fraßlau ab;Pav-rischgretz, Selbst Friedrich »V. bestätigte noch 1^!>8 das Oberburger Kloster, de den Tag zuzubringen. Die Gesellschaft bestand aus einem alten Baronete, seiner Frau, zwei Töchtern, einigen anderen Damen und Gentlemen, und dem Helden unserer Geschichte, den wir Caprain O— nennen wollen. Kurz nach dem Eintritt? in den Wald wurde ausgemacht, daß Captain O— mit den Misies L—, statt den geraden Hauptweg zu verfolgen, einen kurzen Un-weg durch den Wald zu Fuße machen sollre: an einer bestimmten Stelle wollte »»an sich wiederfinden. Einige Zeit noch hörten sie deutlich den Hufschlag der Pferde; wie aber der Fusivfad sich mehr seitwärts zog, unterbrach nichts die Stille des Waldes. Nach etwa halbstündigem Gehen blieb der Captain plötzlich stehen, und richtete die Aufmerksamkeit seiner Gefährtinnen auf einlge Köpfe, die unfern von ihuen von Zeit zu Zeit im Buschwerke sich zeigten; sie schienen ziemlich verdächtigen Individuen anzugehören; jeder Kopf truq so viel zu unterscheiden war, eine Kappe und darauf eine lange, grüne Feder. Eine solche Erscheinung war der kleinen Gesellschaft nichts weniger als angenehm-einige eben in Neapel umlaufende Räubergeschichten waren zu frisch in jedem Gedächmiise, als dasi sie nicht d«e Beschäftigung jener Gesellen hätten errathen sollen. Aber auf den Rath des Captain folgten ihm die beiden jungen Damen kühn, ohne Zeichen von Zögern und Furcht, gerade nach der Gegend des Hinterhaltes. Sie hatten beinahe das Dickicht erreicht, als die Räuber, jeden Versuch, sich ferner zu verbergen, vergeblich sehend, aus dem Gebüsche hervorkamen. Es waren etwa ein Dutzend verwegene Kerle von malerischem Aussehen, mit kleinen Figürchen, die sie gegen den bösen Blick an silbernen Kettchen um den Hals trugen, ausgestattet. Ihr Anführer hatte als Auszeichnung eine grüne Schärpe um deil Leib, worin ein kleines Arsenal von Pistolen steckte. Der Captain wartete nicht, bis er angesprochen wurde, sondern schritt vorwärts und fragte nach einer gewissen Waldstelle, indem er den bestimten Ort der Zusammenkunft beschrieb. Der Anführer der Banditen warf einen forschenden Blick auf den Offizier, den dieser ohne ein Zucken der Wimper erwiederte, doch gab er nicht sogleich Autwort. Endlich sagte er: »Wissen Sie, wer ich bin?« »Nicht im mindesten,« sprach Captain O —. »Wie sollten wir es auch? Wir sind Engländer und hier zu Lande ganz fremd. Sie sind vielleicht Krämer?« »Nein, Signore, ich bin Natoli.« Troß seiner Selbstbeherrschung fuhr der Captain bei dem Namen des gefürchtetsten Rauberhauprmarmes zusammen, von dessen Verwegenheit und Grausamkeit man sich so manche leicht geglaubte Geschichte erzählte — 138 — Doch er bezwang seine Unruhe, so gut er konnte, nickte ihm nur beistimmend zu und verharrte im Schweigen. »Und wcr sind Sie?« fragte der Rauber. ^>Ich habe es Ihnen bereits gesagt," erwiederte Captain O —, „wir sind Fremde, Englander. Haben Sie sonst noch etwas zu fragen, so will ich Ihnen gern Rede stehen, wo nicht, so laffcn Sie uns unseres , Weges ziehen. ^Und welche Sicherheit habe ich, daß Sie unseren Versteck nicht verrathen?" „Das Ehrenwort eines englischen Offiziers. Ich kann Ihnen keine stärkere Sicherheil geben.« Natoli trat einige Augenblicke beiseite und berieth sich mit seinen Kameraden; die mngcn Damen indeß, obgleich auf's äußerste beunruhigt, erhielten noch so ziemlich den Schein ganzlicher Unbefangenheit. Bald waren ihre Befürchtungen durch die Rückkunft des Räuberhäuptlings beseitigt. „Fremdlinge, sie mögen ziehen; wir trauen Ih-nen< Doch schwören Sie zuvor, daß sie niemals einer lebenden Seele mittheilen, was Sie in dieser Stunde gesehen und gehört haben, wenigstens nicht früher, als bis Sie unsere Erlaubniß dazu haben.« »Sie haben bereits mein Ehrenwort zum Pfande. Eö wird genügen." »Es genügt. Und nun, wollten Sie uns aus Gefälligkeit einen Dienst erweisen?« »Auf welche Weise?« fragte Captain O—. »Wir wünschen, wenn sich eine schickliche Gelegenheit darböte, dieß Land zu verlassen; nur die jetzt doppelt geschürfte Wachsamkeit des Militärs hielt uns bis-' her davon ab. Können Sie uns irgend einmal dazu verhelfen ? Sind Sie willens, es zu thun?« »Ich bin's," sagte der Captain. »Lassen Sie mich lnn' wissen, in welcher Art ich Ihnen dienlich seyn kann. Ist es mir möglich und vertragt es sich mit meiner Ehre, so können Sie auf mich rechnen.« »So hören Sie denn, Signore: Sollte Sie spater irgend jemand zu Neapel im Namen »Ihrer Freunde auf dem Lande« ansprechen, so können Sie sicher seyn, daß er Botschaft von uns bringt. Sie sollen keine Gefahr laufen, — nicht die kleinste Unannehmlichkeit haben. Verstehen Sie mich?« »Vollkommen.« »So leben Sie wohl. Addio, Signorini!« nef er, schwenkte den Hut grüßend gegen die noch immer leise zitternden Damen. «Erinnern Sir sich bisweilen Ihrer Freunde aus dem Lande.« Ohne writern Zufall kamen Captain O— und feine schönen Begleiterinnen an der bestimmten Stelle, an, wo sie ihr verspätetes Eintreffen einem Irregehen im Walde zuschrieben. Das Pickenik wurde fröhlich und g,uter Dinge gefeiert und die ganze Gesellschaft kehrte wohlbehalten nach Neapel zurück. Die beiden jungen Damen hatten weislich beschlossen, von ihrem kleinen Abenthl'ucr gegen niemand eine Sylbe verlauten zu lassen. < S ck l;> ß f o l g t-) Feuilleton. (Der Sonntag in England.) Der Englander ist überhaupt traurig und still, allein des Sonntags herrscht in London eine noch größere Traurigkeit und Stille. Nicht bloß alle Theater sind an diesem Tage geschlossen, sondern auch die unschuldigsten Spiele werden als eine Enrheiligung betrachtet. Der Besifter eines Kassel)- oder Wirthshauses, der Schach, Dame oder Karte zu spielen erlaubte, würde sich der Gcfahr aussetzen, eine große Strafe zu bezahlen, und der Binger, der in seinem Zimmer ein Stückchen auf der Hlöte oder Violine spielen wollte, würde den Pöbel gegen sich aufbringen, der ihm die Fenster einwerfen würde. Ein Reisender, der vor Kurzem in London war, wurde des Sonntags zu einem Englander eingeladen, und als er sich einen Augenblick allein im Zimmer sah, fing er halblaut ein Liedchen zu singen an; in diesem Augenblicke trar das Kind vom Hause, ungefähr zehn Jahre alt, ins Zimmer, und fragte ihn mit einer Miene, die eben so viel Erstauuen als Unwillen verrieth: »Wie, mein Herr, Sie singen Sonntags?" — Von dieser Frage überrascht, sprach der Reisende darüber mit dem Vater, der ihm sagte, das Kind habe Recht; allein es habe dicßmal nicht viel zu sagen, weil es die Nachbarn nicht gehört hatten. Der Reisende versetzte hierauf, er habe nur ganz sachte ein geistliches Lied gesunge»; aber er erhielt zur Antwort, das wäre nicht der Tag, wo man eine Arie, noch der Ort, wo man ein geistliches Lied singen könne. (Ein Arzt in Negligee.) Vor etwa fünfzig Jahren lebte in Oldenburg ein Dr. Lütt mann. Ein Bauer, der ihn um Rath bitten wollte, trat eines Morgens frühzeitig in sein Zimmer, ehe der Arzt aufgestanden war. Er sah nun ein dorr aufgestelltes Skelett, bei dessen Anblick er sich eilig davon »nachte, so daß der Arzt, dem die Ankunft des Bauers gemeldet war, ihn nicht mehr vorfand. — Als nun Lüttmann einige Stunden spater vor der Thüre stand, machte ihn sein Diener darauf aufmerksam, daß der Bauer, der sich an der entgegengesetzten Straßenreihe hart an den Häusern vorbeidrückte, der Patient sey, welcher den Doctor heule Morgens habe consultiren wollen. »He, guter Freund!« rief Lütt mann dem Bauer zu, «Ihr habt mich ja heute sprechen wollen.« — Bleib er mir drei Schritt vom Leibe, rief der Bauer ängstlich forteilend, ich habe Ihn heute Morgen recht gut gesehen, wie er noch kein Hemd anhatte! Verleger: Ignaz Awis Gdler v. Kleinmayr.