2^(^H^^5!^^i^^TH>^xc^ K. ^2^«^^3^. Vaterländisches. Der letzte Lueger. (Fortsetzung.) >Oo kam das Jahr 1484 heran, die Fastnachts-zeil blieb mcht lange hinter demselben zurück, und Herr Räuber war um keinen Schritt weiter als beim Anfange. Die Hoffnung, die Veste auszuhungern, wurde mit jedem Tage schwankender. Der Lueger erschien oft unversehens vor oer Burg, und spottete der zwecklosen Mühe und Anstrengung, ja als die Fast-nachrscage erschienen waren, lud er sie sogar zu einem köstlichen Schmause ein. Dle Söldner, meinend, daß dieß wohl leere Worte seyn dürften, und daß der Hunger ihn zu solcher listigen Prahlerei nöthige, erstaunten nicht wenig, als er ihnen einen geviertheilten Ochsen sammt der Haut hinabwerfen ließ. Wollten sie auch diesem Anzeichen nicht trauen, so mußten sie zu ihrem Leidwesen bemerken, daß immerwährender Rauch aus dem Loch hervordrang, woraus sie schließen mußten , daß oben Feuer brenne und gekocht wurde, auch scholl öfters Jubel von Zechgelagen herab, ja der Lueger ließ ihnen gar zum Osterlamm einige Widder hinabwerfen. Trotz aller dieser mißgünstigen Anzeichen blieb Herr Rauber vor Lueg liegen. Er hoffte auf den glücklichen Ausgang der guten Sache und auf d»e Tollkühnheit seines Gegners, die doch endlich eine verwimdbare Seite des Unangreifbaren an's Tageslicht kehren und zu seinem Untergänge führen werde. Und so geschah es auch. Doch ehe wir im Erzählen dieser Begebenheit fortfahlen, müssen wir noch einige Wippacher Scenen nachholen, die sich dort um die Weihnachtszeit begeben haben. Deodams Haarklein verwunderte sich nicht wenig als Kächens Ausfiüge ins Gebirge plötzlich so selten wurden, daß sie nun wöchentlich kaun, einmal, und dann nur auf sehr kurze Zeit Statt fanden. Wiewohl ihm nun dieses einerseits höchst erwünscht war, so dachte er doch auch des Vergnügens, welches im Traume — wie er wähnte — an der Seite der Ge--liebten er genossen hatte, und sehnte sich deßhalb nicht wenig darnach, desselben in Wirklichkeit theilhaftig zu werden, und einen Ausflug an ihrer Seite zu machen. Er belästigte dahe:- die Herrmn mit seinen Zudringlichkeiten, mit Liebesklagen und Liebes» worten, woran der alte Martin, welcher am öftesten Zeuge solcher Scenen war, ein gewaltig Aergerniß nahm. Einige Tage vor dem Weihnachtsfeste, nachdem ein solcher Auftritt vor sich gegangen, und der Amtsschreiber die Jungfrau wieder unbefriedigt verlassen hatte, näherte sich Martin derselben und sprach: »Fräulein Käthe, ich muß mich verwundern, daß Ihr, die doch so selten an einem Geduldüberfiuß zu leiden pflegt, Euch nicht schon längst der Zudringlichkeiten dieses Dlntenwurms auf eine Weise entledigt habet, die ihm gewiß jeden ferneren Gedanken an Euch vergessen machen würde. Ihr sehet es schon, der Herr Scribar,us wird nicht aufhören Euch zu quälen, außer denn, Ihr gebt ihn, einen Denkzettel, der ihm für ewige Zeiten «n Erinnerung bleibt.' ,Du best dem Herrn Haarklein nicht grün« ent.-gegnete Käthe. »Ihr doch auch nicht, holdes Fräulein?« lächelte ' Martin. »Er ist mir gleichgültig," sprach Käthe; »ich dulde ihn, wie man eine Fliege duldet, die nur dann verfolgt wird, wenn sie »m Schlafe stört, oder den weißen Linnen verunziert.« »Nun seht Ihr,« antwortete Martin listia, »das thut der Amrsschreiber. —" Käthe sah ihn fest an. — 7tt — »Nun was schaut Ihr,« fuhr der Gerichtsdiener forr; »es ist Wahrheit, was ich sage, er bemakelt Eueren Namen." Käthe fuhr erhitzt auf. „Rede, sprach sie gebieterisch, »und verhehle mir nichts. —" „Es ist nur eine Kleinigkeit,« begann Martin, »aber doch genug, um däfür ihn zu züchtigen. Herr Haarklein rühmte sich unlängst im herrschaftlichen Schanke, daß Ihr ihm in Liebe zugethan wäret, und daß er Hoffnung habe, Euch als seine Gattinn heimzuführen. —" »Du bist ein Narr sammt dem Amtsschreiber," brach Käthe los, und konnte sich eines Lächelns nicht erwehren; ich glaube kaum, daß nur eine Seele im Markte lebt, welche diesem Mährchen Glauben schenkt. —« Martin zog die Schultern in die Höhe, und schwieg „Wohlan,« sprach Käthe, .wir wollen den Prahler Lüge strafen, und Dir überlasse ich es, eine kleine Züchtigung für ihn zu ersinnen, die ihn von seiner Emblldung heilen, und die Andern überzeugen möge, wie weit ich davon entfernt sey, den Amtsschreiber zu lieben." Diese Zusage schien Martm erwünscht. »Ich habe mein Planchen schon längst ersonnen. Ihr, Fräulem Käthe, müßt auch Euer Schärfiein zur Ausführung beitragen, was jedoch nur darin bestehen soll, daß Ihr in der Christnacht elnen Gang nach dem kleln.n Teich hinausmacht, um das Bild Eueres künftigen Gatten aus der Fluth ;u sehen.« Käthe drohete dem listigen Alten, der sich freudig murmelnd aus der Stube entfernte. Das WeihnachtSfest rückte immer näher heran, der llebeglühende Amtsschrelber ahnte nicht im Ent. ferntesten den Verrath, der hinter seinem Rücken ge. spönnen wurde, als sich Martm ihm näherte, und ihn um ein Gespräch unter vier Augen bar. Haar-5lem nahm ihn mit auf seine Stube, verriegelte d»e Thüre, und er war begierig auf die Neuigkeit, die ihm der Gerichtsdieuer zu künden hatte. «Herr Amtsschreibe'.,« begann dieser, „was ich Euch mitzutheilen habe, betrifft eine gewisse Angelegenheit, die Euch sehr am Herzen liegt; sie betrifft Eueren Wunsch, das Fräulein Käthe zu besitzen." „Ach!« seufzte Haarklein, »wohl preßt mir dieser Wunsch mein Herz wund, und wird es vielleicht zu Grunde richten, wenn er nicht bald in Erfüllung geht. -" »Nun, seht ihr,« sprach Martin, Theilnahme heuchelnd, »das ist es, was ich fürchte, und wovor ich Euch bewahren will. Ich will Euch zu des Fräuleins Besitz verhelfen.« »Ihr wolltet?« rief Haarklein vor Freude springend ; »lieber Mann, wenn Ihr das thut, so seyd meiner Gewogenheit für immer versichert, dieweilen ich dann Hoffnung hätte, nach dem seligen Hintritte des Herrn Pfiegers, der aber noch lange leben möge, wiewohlen er im Alter schon vorgerückt, seine Stelle zu occupiren, was gewiß auch auf Euch seine goldenen Strahlen werfen sollte.« «Ich weiß, Herr Amtsschreiber," erwiederte der Andere, «daß man Euch niemals der Undankbarkelt zeihen konnte, so hoffe ich auch jetzt —« DeodaruS ließ «hn nicht ausreden, sondern drückte ihm ein SilbeMick in die Hand, welches MartlN mit einigen Kratzfüßen, statt des Dankes, in d,e Tasche fallen ließ, und zu reden fortfuhr: »So hörr also memen Plan: Das Fiäulcin geht, wie sie mir anvertraut, in der Christnacht um die Mitrernachtsstunde zum Teich hmaus, um, wie hierlandes die Meinung aller Dianen und Fräuleins ist, ihren künftigen Garten zu schauen; denn eS lst gcwiß, wissen Blld das Mädchen in dieser Nacht in der Fluth gewahret, der wird im folgenden Jahre ihr Gatte. Nun will ,ch veranstalten, daß das Fräulein in der Fluth Euer lieblich Bild in ganzer Größe erschaue» soll!« „Und wie wollt Ihr dieß? fragte der Amcsschrci-ber gespannt. „Auf ganz einfache Ameise," antwortete Martin. Am llferrand jenes Teiches steht ein Baum, der ei' neu seiner Arme weit hin über den Splegel der Fluth streckt. Den Baum sollt Ihr emige Zeit vor Ankunft des Fräuleins erklettern, und sobald Ihr sie kommen hört, Euch an jenem Aste mit den Händen und Füßen hängen, wodurch Euer Bild deutlich aus der Fluch herausschauen wird. Sobald das Fräulein nun findet, daß Euch das Schicksal ihr zum Gatten sich ausersehen, so wird sie Euch gewiß, je eher, desto lleber zum Alrare geleiceu.« »Ihr scyd ein Teufelskerl!" fuhr der Amtsschrci-ber im ersten Augenblicke seines Entzückens über den fein angelegten Plan auf; allein gleich darauf erwachte auch seine Furcht, cine Menge unheimlicher Vorstellungen durchkreuzten seine Seele, und er erwiederte etwaS gemäßigter: ..Euer Rath >st »ichr schlecht, doch meine ich, wär'S nicht unbedingt nothwendig, daß gerade « schien die Stunde, in welcher Martin ihn zu dem verabredeten Gange abholte. Die Nacht war hell, der Mond, von keiner Wolke verdeckt, konnte seine ganze Straylensluth herabsenden, und der Nacht jenes unheimliche, ungewisse Grauen rauben, welches sie mit ihrer Finsterniß zu verbreiten pflegt. DeodHtus trippelte an Martin's Seite gegen den Teich, der eine kleme Strecke rom Markte entfernt lag. Was war natürlicher, als daß dem Amtsschreiber wahrend dieser Wanderung jene unselige Billichjagd in'z Gedächtniß kam, deren Schrecken noch immer in seiner Seele wurzelten. Seine Augen durch-fiogen furchtsam alle Richtungen der Gegend, und wenn sie jedesmal, ohne etwas entdeckt zu haben, rückkehrten, erhob sich ein erleichternder Seufzer m seiner Brust. «Wie bald,' fragte er nach einer Weile den Ge» richtsdiener, „wird das Fräulein am Teiche eintreffen?" »Um d,e eilfte Stunde« lautere die Antwort. .Ich glaube, jetzt ist's kaum zehn Uhr vorüber?« Martin schwieg. „Warum gebt Ihr mir keme Antwort?« fragte der Amtsschreiber wieder. Der Andere erwiederte: »Weil es nicht gerathen ist, auf einer nächtlichen Wanderung viel Worte zu-verlieren." Haarklein wurde angstlich. „Ach, Martin,« begann er mit kläglicher Stimme, »es wär vielleicht besser gewesen, ich hätte den Gang nicht unternommen, sintemalen erst einige Monate seit jener verdammten Billichtreiberei verstossen, deren Schrecken nur noch in ^'^ ---" ^2 —' den Gliedern stecken. Wenn wir uns nur nicht ver« sündigen." „Das Ganze ist ein frommer Betrug, der einem Liebenoen leicht verzeihlich; wenn an der ganzen Sache ja etwas Unrechtes «st, so begehr eS das Fräulein. Ihr seyd schuldlos, da Ihr zu dlesem Schritte beredet worden seyd.« ,Nun, wenn Ihr die Sache auf Euch nehmt," antwortete der Amtsschreiber etwas beruhigter, so soll es mir auf einige Pfennige mehr mchr ankommen. Martin, jetzt sehe ich erst ein, was Ihr für eine treue Seele seyd.« (Fortsetzung folgt.) Feuilleton. (Tantiemen.) Das Nationalthcater in Pesth bestimmt drel Pre«se: für ein VolkSdrama 50 Duca-ten, für e«n Conversations-Lustspiel 60 Ducaten, und für ein ernstes Drama 100 Ducaten; außerdem ist für die Ausführung der gekrönten Stücke eme bedeutendere Tanrieme bestlmmr, als für die anderen Stücke. (Hohes Alter.) In dem Dorfe Bloska (Kreis Uzica m Serbien) lebt eln rüstiger Grels, Namens Maximus Panij, der bereits ein Alter von 135 Jahren erreicht hat. Von seinen vier Söhnen zahlt der älteste bereits 90 Jahre. Seine ganze lebende Nachkommenschaft beträgt l81 Personen, wovon 99 weiblichen Geschlechtes. 1845. Verzeichniß Vl. der vom historischen Provinzial-Verein für Kram erworbenen Gegenstände. (Fortsetzung.) 40. Vom Herrn Ignaz Bernbacher, Inhaber der mittlern goldenen Civil - Ehrenmedaille, und Hausbesitzer: 2) Nachricht auS dem Hauptquartier des Feldmar-schalls Fürsten von Schwarzenberg zu "I'r«ss5»x, 6. Lalbach am ll. December l?72, betreffend den Wirkungskreis der in geistlichen und weltlichen Stlfcungssachen aufgestellten Commission. «) Hauptbegebenhelten der Weltgeschichte in Tabellen, von G. Bredow. Fol. Altona 1806. li) Einzelne Blatter der L^ibacher Zeitung und des Illyrlscheu Blattes ron den Jahren l806, 1814 und 1820, nebst vier Broschüren verschiedenen Inhaltes. 42. Folgende Urkunden: ») Schenkungs - Urkunde '. Johann Blciweis, k. k. Professor: 2) Practlsches Heilverfahren bei den gewöhnlichsten innerlichen Krankheiten des Pferdes. Von Dr. Johann Bleiweis. 8. W,en 1838. b) Ullkvo l2 KlNLl», k2kn l« i,N2 P6I- l(Upt1V2ni>l, plkmensnjli, rejl in nprnv^'m^'u liOll.j lz»l<)'lt nknalimli, lie lii ^j'ik lil)l«l'6'l «livlll'lival in v' n^'ill ul,2njill in ntttr^jilill linlvtjnill lam s«l)i lv«t<)V2l in P0m»cs2l, luilal Ul-. ^lm«s Ulv'lvv«!«. 8. V'^NÜIiilN!. (Fortsetzung folgt.) Von der Direction des historischen Pro-vinzial-Vereins für Krain. Laibach am »Q. April »845. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmay r.