Bezugspreise Zur Österreich-Ungar» ganzjährig K 4- — halbjährig K 2- — Zur Amerika: ganzjährig D. 1 25 Zur das übrige Ausland ganzjährig K 5 20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Gottscheer Dole am Erscheint mit einer illustrierten Beilage „IDanbermappe eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt bte Verwaltung des Hottscheer Waten in Gottschee Nr. 121 Berichte sind zu senden an die Schriftleitnng des Hattscheer Waten in Gottschee. und 19. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Ver. waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-fcheer Boten erhältlich. P ostsparkass en-Konto Nr. 842.285. Hr. 4. Oottschee, am 19. Aeöruar 1914. Jahrgang XI. Wirkungen der Eigenart der deutschen Stämme. Die Stämme des deutschen Volkes sind in Naturell, Charakter und Sinnesart bekanntlich einander nicht gleich, sondern verschiedenartig. Anders ist der Bayer, anders der Schwabe und Alemanne, wieder anders der Franke, der Preuße, der Friese usw. Jnsbe-sonders herrscht zwischen dem Norden und Süden eine nicht leicht ausgleichbare Verschiedenheit. Diesen Gegensatz bezeichnete man vor einem Menschenalter mit dem Schlagivorte der „Mainlinie". Der Geschichtsforscher Lamprecht dagegen meint, man könnte mit mehr Recht von einer „Elbelinie" reden. Die Niedersachsen, der härteste unter den deutschen Stämmen, haben dort in den einst slawischen Ländern jenseits der Elbe sich eine neue Heimat gegründet und sind im harten Kampfe gegen die Slawen noch härter geworden. So erstand der militärische Typus des Preußentums, so wurde durch Naturanlage und Geschichte ein hartes, herrisches Wesen entwickelt — die preußische Stammeseigenart, die Großes geleistet hat, aber dem Süddeutschen bekanntlich nicht sympathisch ist. Im gemütlicheren Süddeutschland liebt man mehr das „Leben und leben lassen". Im Interesse des Deutschen Reiches liegt es, daß solche Stammesgegensätze sich nicht noch mehr verschärfen, sondern allmählich derart abschleifen, daß sie kein Hindernis bilden für das nationale und staatliche Einheitsbewußtsein. Darum ist es seit langer Zeit preußische Staatsregel, die widerstrebenden Volkselemente soviel als möglich durcheinanderzuwürfeln, um die Gegensätze tunlichst auszugleichen ober wenigstens abzuschwächen. In Zabern hat es sich jüngst wieder gezeigt, daß man von diesem erstrebten Ziele da und dort noch sehr weit entfernt ist. Nicht allein um den Widerstreit zwischen Militär und Zivilgewalt handelte es sich in Zabern, sondern im tiefsten Grunde war es ein elementarer Ausbruch trotziger elsässischer Stammeseigenart gegen das, was man mit dem Sammelnamen „Preußisch" bezeichnet. Fast hätte die Zaberner Affäre eine neue tiefe Mainfurche gezogen zwischen dem Norden und dem Süden Deutschlands. Die deutschen Alpenländer sind samt dem Böhmerwaldgebiete einst von Deutschen bajuwarischen Stammes besiedelt worden. Wo fränkische, schwäbische, sächsische Zuzüge in Betracht kommen, da verraten sie sich zumeist schon in den Ortsnamen, wie z. B. in Oberösterreich in Frankenmarkt, Taxen usw. Wenn sich der Wiener, Linzer, Grazer in München wie zu Hause fühlt, so ist es eben die Stammesgleichheit, die dieses Gefühl hervorruft. Der Bajuwarenstamm ist kräftig und stark bis zur Rauheit und Derbheit, dabei aber andererseits gemütlich und weich, wohl auch etwas bequem und weniger rührig und regsam als seine Nachbarstämme. Der Bayer und der bajuwarische Deutschösterreicher hängt mehr an der heimatlichen Scholle und ist weniger unternehmend als z. B. der wanderlustige Schwabe, der in Südungarn und Kroatien dem dortigen Deutschtum seinen Stammesnamen aufgedrückt hat, weshalb man dort die Deutschen — etwas verächtlich — „Schwabas" nennt. Der Bajuware ist auch weniger zungenfertig und redegewandt als der schlagfertige Alemanne, auch ist er im allgemeinen mehr Ackerbauer als Industrieller und Handelsmann. Der bajuwarische Stamm ist es, der auch dem Wesen der Deutschösterreicher sein charakteristisches Gepräge gegeben hat. Der Deutschösterreicher ist im allge- Oeorg Jonke als Priester, Bienenzüchter und Patriot. 1. Der Priester. In der Ortschaft Obrem, die bis 1788, dem Jahre der Errichtung einer selbständigen Pfarre in Mitterdorf, zur Stadtpfarre Gottschee gehörte, stand die Wiege des Mannes, dessen Lebensbild wir anläßlich der fünfzigsten Wiederkehr seines Todestages nachstehend entwerfen wollen. Dort, in „Märtsch" Hause Nr. 5, erblickte Georg Jonke am 17. April 1777 das Licht dieser Welt. Außer drei Schwestern hatte er auch zwei Brüder, die beide jünger waren als er. Johann, der jüngere Bruder, ubersiedelte später nach Böhmen und gründete in der Bergstadt PObram eine Berg- uniform- und Feintuchfabrik, welche die Uniformen für die Knappen und Beamten des dortigen Silberbergwerkes erzeugte und solche auch für die des Kohlengewerkes in Gottschee unter Verwalter Komposch lieferte. Die Fabrik in Böhmen ist heute noch unter der Firma Johann Nep. Jonkes Sohn in Betrieb. Der jüngste unter den Brüdern, Stefan, ließ sich in der Stadt Gottschee nieder und eröffnete im Jahre 1840 an der Laibacher Straße ein Gast- und Einkehrhaus, das sich seinerzeit eines ganz außerordentlichen Zuspruches erfreute, nach seinem Tode aber bald aufgelassen wurde, während der Vulgar-Name „Bei Jonkeisch" dem Hause geblieben ist. Georg, der talentierteste unter den Brüdern, wurde für das Studium bestimmt. Er lag diesem ob teils in Rudolfswert, teils in Laibach, eine Zeitlang auch in Graz, wo er, um leichter sein Fortkommen zu finden, bei einem Advokaten eintrat und sich durch Schreibereien den Unterhalt verdiente. Bei seinen außerordentlichen Fähigkeiten war es ihm nicht schwer, beides, sowohl seine Studien, als auch seine Kauzleigeschäfle, zu bewältigen. Außerdem beschäftigte er sich mit Sprachen und brachte es sowohl in der slowenischen als auch in der französischen Sprache zu einer großen Gewandtheit, was ihm später während seiner Dienstjahre und namentlich während der französischen Zwischenherrschaft in Kram sehr zustatten kam. Die Theologie absolvierte er in Laibach, die Priesterweihe erhielt er am 8. September 1803 in der Stadtpfarrkirche zu Gottschee zugleich mit Daniel Fayenz, dem Neffen des damaligen Stadtpfarrers und Dechanten Franz Seraph. Fayenz. Es fand bei dieser Gelegenheit eine große kirchliche Feierlichkeit statt, zu der „eine unendliche Volksmenge von allen Gegenden des Herzogtums" herbeigeströmt war. Aus Laibach waren gekommen der Erzbischof Freiherr von Brigido (die Laibacher Diözese war damals ein Erzbistum), um die Priesterweihe zu erteilen, mit ihm der Generalvikar I meinen weniger unternehmend, er steht in dieser Beziehung weit zuruck hinter seinem germanischen Bruder im Norden oder gar in •lJ! m" ®er bajuwarische Deutschösterreicher hat mehr das'romanische Naturell m seiner unbedingten Anhänglichkeit an die Heimat-schölle, eine Anhänglichkeit, die, zu weit getragen, in Be-queiilllchkeit ausartet. Es fehlt ihm zumeist die starke Triebkraft, der Geist der Initiative, die selbst Neues heroorbringl und nicht auMicft aUf ^remben anti;ie6 wartet und nach fremder Hilfe ... ®'e Gemütlichkeit und der Mangel an starkem Unternehmungsgeist haben neben mancher liebenswürdigen auch ihre minder erfreulichen Seiten. Während z. B. der Reichsdeutsche, der Italiener, er Engländer, der Franzose auf dem Balkan gegenwärtig bereits ^we außerst rührige Tätigkeit entfalten, um dort festen Handels-politischen Fuß zu fassen, legt der Deutschösterreicher vielfach untätig die Hand in den Schoß und sieht gelassen zu, wie andere ihm den Borrang ablausen, der ihm schon wegen der unmittelbaren Nachbarschaft Österreichs von Natur aus gebührte und ihn dazu prädestinierte, auf dem Balkan in Wirtschaftsfragen die erste Rolk zu spielen. " Von der Übersee erst gar nicht zu reden! Der meerscheue Kontinentalismus steckt dem Österreicher im allgemeinen und auch dem Deutschosterreicher in allen Gliedern, die Scheu vor der Entfernung, die Furcht vor dem Risiko sind die Hauptgründe, weshalb uusere großen österreichischen Handelshäuser so schwer dazu 'nMße-U Leute nach Überseeläudern auszuschicken, um den österreichischen Export zu fördern. Und doch gilt der Österreicher, ins-besonders der Deutschösterreicher, wegen seines liebenswürdigen Wesens und wegen seiner scharfen Beobachtungsgabe für die Wünsche des auswärtigen Käufers als einer der besten Verkäufer. Mangel an Unternehmungsgeist ist hauptsächlich schuld daran, daß dieses schöne Kapital an Intelligenz und Liebenswürdigkeit, Scharfsinn und Tüchtigkeit, wodurch der Deutschösterreicher hinter den reichsdeutschen und englischen Kaufmann in nichts nachsteht, so wenig praktisch ciudQcnugt unro. , S®enn. dis industrielle und gewerbliche Entwicklung Bayerns m durchschnittlichen Entwicklung des übrigen Deutschlands zurucksteht, wird dies gewöhnlich nur auf die Ungunst der geographi chen Kanmilkus Gollmayer, Kanonikus Freiherr von Taufferer und der Dompfarrer Leonhard von Sch lud erb ach, und zwar, wie es biafterT fterrn Aufzeichnung heißt, „um unserm wür- digsten Herrn Stadtpfarrer und Dechant Franz Seraph. Fayenz d^nd""^Ä" en Beweis Ihres vorzüglichen Wohlwollens und esondMr Achtung dadurch zu geben, daß Hochdieselben geruheten dessen Neveu dem Daniel Fayenz in unserer Stadt das heilige der Priesterweihe zu erteilen." Wenngleich demnach i Ulcht der eigentliche Anlaß zu dieser schönen DvniJr ^ j?en 8eier war, sondern die Priesterweihe des Daniel Fayenz und wenn auch diese außerordentliche Ehrung vor allem dem Onkel des Neupriesters, dem Dechanten von Gottschee Sri J° T ® ^ uuch eine Auszeichnung für Jonke, daß er a.s zu weihender Priester daran unmittelbaren Anteil nehmen durfte sowie auch ein besonderes Glück, daß er, wenn auch nicht m der Kirche, so doch in der nämlichen Pfarre, in der er vor sechsundzwanzig Zähren das heilige Sakrament der Taufe empfangen hatte, nun auch zum Priester geweiht wurde1 ' o .r I^uch der Priesterweihe kehrte Jonke auf ein Jabr in das Laibacher Priesterhaus zurück, um die theologischen Studien zu vollenden und als Presbyter (Alumnatspriester) Aushilfsdienste bei der Domkirche zu leisten. Die erste Anstellung in der Seelsorge erb-elt O <^04 als Stadlkaplan in Bischoflack. Zu Georgi 1805 wurde er als Stadtpfarrvikar und Katechet nach Rudolfs- m ■ Z roUr6,e Cr " 6er a[ten Pfarrkirche St. Bartholornaei, zum Ä e, s'JtoJ*' 1,91 Lage und auf den Mangel an Rohstoffen zurückgeführt. Es dürfte aber dabei wohl auch der geringere Unternehmungsgeist des etwas bequemeren, schwerfälligeren Bajuwaren eine gewisse Rolle spielen. Ein ähnlicher Unterschied wie zwischen Bayern und dem übrigen Deutschen Reiche besteht bekanntlich auch in Österreich zwischen den Deutschen der Alpenländern, wo Industrie, Handel und Gewerbe vielfach noch großer Förderung bedürfen, um zur erreichbaren Höhe zu kommen, und den Deutschen des nördlichen, nordöstlichen und nordwestlichen Böhmens, wo Industrie, Handel und Gewerbe schon seit langer Zeit zur höchsten Blüte gelangt sind. Auch die reichere, kräftigere und vollere Entwicklung Deutschböhmens gegenüber der schwächeren wirtschaftlichen Entfaltung der deutschen Älpenländer wird nicht bloß durch sonstige günstige oder minder günstige äußere Verhältnisse verursacht, sondern es spielen dabei gewiß auch die Stammeseigenschaften eine unverkennbare Rolle. Der Norden, Nordosten und Nordwesten Böhmens sind zumeist von mitteldeutschen Stammen (Franken, Thüringern, Obersachsen) besiedelt worden Diese sind aus härterem Holze geschnitzt als die gemütlicheren und behäbigeren Deutschen des Südens. Daher ihre starke nationale Widerstandskraft, daher ihre Zähigkeit und Ausdauer, ihr größerer Unternehmungsgeist, daher auch ihre hervorragende, ja überragende Stellung m manchen Industriezweigen (Textil-, Glasindustrie) in denen sie eine geradezu herrschende Rolle innehaben. Zuletzt noch ein kurzes Wort über die Gottscheer. Sie sind zwar fetn^ eigener Stamm des großen deutschen Volkes sie sind nur ein Splitter desselben, sie bilden aber doch eine ansehnliche größere deutsche Sprachinsel im Süven. Die Gottscheer haben auch ihre besonderen, eigenen Charakterzüge. Sie sind ursprünglich nicht erues Stammes, sondern sind aller Wahrscheinlichkeit nach im 14. Jahrhundert aus mehreren deutschen Sprachgebieten in ihre ^'ge Heiuiat emgewandert. Die ersten deutschen Kolonisten dürften aus Westkarnten und Osttirol nach Gottschee gekommen sein, aus dem stammlande der Grafen von Ortenburg, die Gottschee be-sEt haben. Dazu kamen wahrscheinlich Zuwanderungen aus schwabych-alemann,scheu und mitteldeutschen Gegenden. Valvasor erzählt von.300 sräicklsch-thüringischen Familien, die Kaiser Karl IV. d'e Besiedlung Gottschees dem Grafen von Ortenburg geschenkt habe. Demnach ist auch das Naturell und der Charakter der Gott- wert versetzt, Mitte Mai trat er den neuen Dienst an. Nach mehr aufopfernder Tätigkeit auf diesem durchaus nicht kichten Posten erlangte er die Selbständigkeit, indem er am 25 Ä A, ungeachtet seiner wenigen Priesterjahre zum Pfarrer von Tschermoschmtz befördert wurde. Es hatten sich im ganzen fünf Bewerber um die erledigte Pfarre gemeldet, unter denen Jonke der Musste mar.. Wenn trotzdem die Wahl auf ihn fiel, so ist das wohl £ , eme besondere Fugung Gottes anzusehen. Denn die Pfarre ^>chermo,chn,tz brauchte damals einen jungen, tatkräftigen Seelsorger. Zwar waren die drei letzten Vorgänger Jonkes in Tschermosckmik' ausnahmslos würdige Priester, aber jeder von ihnen war mit einem forderlichen Gebrechen behaftet und dadurch in der Ausübung der Seelsorge mehr oder weniger behindert. Georg R o m, der unmittelbare Vorgänger ^onkes, wird als sehr begabter Priester und vorzüglicher Katechett geschildert, aber er war schon einll tagter Greis, als er die Pfarre antrat, dazu stets kränklich und in r F°lge „mehr als halbblind". Von Georg Wallisch dem vorletzten Vorgänger Jonkes, heißt es, daß er ein sehr gebildeter Herr, ein tüchtiger Prediger und eifriger Priester war, aber an einem schweren Leibschadeu litt, den er sich wahrscheinlich au de! Kanzel zugezogen hatte. Des letzteren Vorgänger Michael Voarin w- -völlig lahm , also für eine so strapaziöse Pfarre wie Tschermoschmtz weniger geeignet. Daß unter solchen Umständen die Seelze "-ehr oder weniger litt, ist selbstverständlich. Es war daher die höchste Zeit, daß eine gesunde und rüstige Kraft kam, die allen Anforderungen einer ersprießlichen Seelsorge gerecht werden konnte und diese Kraft war - Georg Jonke. (Fortsetzung S scheer nach den verschiedenen Landstrichen der Sprachinsel nicht ganz gleichartig, sondern weist unverkennbare Unterschiede auf. Der Gewecktheit, Lebhaftigkeit, Rührigkeit und übersprudelnden Gesprächigkeit einerseits steht in anderen Gegenden eine gelassene Bedächtigkeit und Zurückhaltung gegenüber, die da und dort an Schwerfälligkeit grenzt. Im allgemeinen aber weisen die Gottscheer, wohl wegen des starken mitteldeutschen Bevölkerungseinschlages, manche Charakterzüge auf, die mit dem süddeutschen Wesen nicht im Einklänge stehen. Der nüchterne, praktische Sinn, der geschäftliche Unternehmungsgeist und dergl. gemahnen an Eigenschaften, die man mehr in Mittelund Norddeutschland antrifft. Sämtliche deutschen Ansiedlungen ba-juwarischen Stammes in Ober- und Unterkrain haben im Laufe der Jahrhunderte ihr deutsches Volkstum eingebüßt, nur die deutsche Sprachinsel Gottschee hat ihre nationale Eigenart durch bereits nahezu 600 Jahre ungeschmälert erhalten. Dabei hat gewiß nicht bloß die größere Volkszahl und die frühere Abgeschiedenheit der Sprachinsel vom großen Verkehr, sondern auch die Willenskraft und Zähigkeit der Gottscheer ihren Anteil. Wären die Gottscheer lauter weiche, gemütliche Bajuwaren, sie hätten den deutschen Charakter ihrer Heimat kaum so unversehrt erhalten. Daß die Gottscheer im Handel mit Südfrüchten in Österreich und bis nach Rußland hinein (Warschau, Moskau usw.) lange Zeit den Markt beherrschten und eine Art Monopolstellung errangen, gehört auf dasselbe Konto. Man wird eine ähnliche Erscheinung südlich der Donau selten finden. In vielen Ortschaften Steiermarks und anderer Kronländer waren es Gottscheer, die zuerst dort feste Geschäfte errichteten, also im Handelssache beispielgebend vorangingen. Der bewegliche, findige Sinn und der stark entwickelte Geschäftsgeist wird die Gottscheer hoffentlich auch einen Ausweg finden lassen aus der kritischen wirtschaftlichen Lage, in der sie sich gegenwärtig wegen der übergroßen Auswanderung nach Amerika befinden. Auf dem Balkan und im nahen Orient werden sich im Laufe der nächsten Zeit vielleicht manche Erwerbsgelegenheiten eröffnen, die man hierzulande wahrzunehmen gewiß nicht unterlassen wird. lir Men unsere verehrten Abnehmer recht sehr, die Bezugsgebühr vis ersten Würz einznsenden, weit sonst die Zusendung des Blattes eingestellt werden müßte. Hin Wost-Krkagschein lag der ersten Aummer dieses Jahres bei. Aus Stadt und Land. Hottschee. (Vom Justiz dien sie.) Herr Franz Rom' Kanzleioffiziant beim k. k. Bezirksgerichte in Gottschee, wurde zum Kanzleioberosfizianten ernannt. — Herr Johann Schaffer, k. k. Gerichtsdiener beim Bezirksgerichte in Jdria, wurde auf eigenes Ansuchen zum Bezirksgericht in Gottschee versetzt. (V o m V e r w a l t u n g s d i e n st e.) Herr Josef H ö g l e r, Kanzleiosfiziant bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Gotlschee, wurde zum Kanzleioberosfizianten ernannt. — Bezirksfeldwebel Herr Josef Altmamt wurde der hiesigen k. k. Bezirkshauptmannschaft als Evidenzhaltungbeamter zugeteilt. — Herr Dragonerwachtmeister Alois Kresse aus Oberloschin wurde bei der hiesigen k. k. Bezirkshauptmannschaft zu einer sechsmonatlichen Probepraxis zugelassen. An Stelle des nach Loitsch versetzten Kanzleiosfizianten Ivan Kralj wurde Herr Franz Slitschar aus Laibach zum Kanzlei-osfizianten bei der hiesigen k. k. Bezirkshauptmannschaft ernannt. — (Landesschulrat.) Der Landesausschuß hat als Vertreter des Landes in den Landesschulrat entsendet die Herren: Oberlehrer Ja klic, Prof. Jarc, Landesausschußbeisitzer Dr. Lampe und Handelsschuldirektor Remec. — (Vom Volks schuld ienite.) Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat an Stelle des krankheitshalber beurlaubten Öber-lehrers Herrn Georg Erker die absolvierte Lehramtskandidatin Frl. Maria Erker zur Supplentin an der Volksschule in Mitterdorf bestellt. — Fräulein Emma Krauland, Supplentin in Gotlschee, kommt in gleicher Eigenschaft an die Volksschule in Lienfeld. — (Klassifikation am Staatsgymnasium.) Am Schluffe des I. Semesters 1913/14 haben von den 159 Schülern des hiesigen Staatsgymnasiums (samt Vorbereitungsklasse) entsprochen 135, nicht entsprochen 23, ungeprüft blieb 1 Schüler der Vorbereitungsklasse. Das Klassifikationsergebnis ist günstiger als in den beiden Vorjahren. Es haben nämlich heuer im I. Semester nicht entsprochen 14’9 %, im Schuljahre 1912/13 (I. Sem.) 23 %, im Schuljahre 1911/12 (I. Sem.) 33 %. — (Reichsrat.) Nach den bisherigen Dispositionen soll der Reichsrat in den ersten Märztagen einberufen werden. Es sollen zunächst die dringenden Vorlagen (Ermäßigung der Hausklassensteuer und Hauszinssteuer, Einschränkung der Strafhausarbeit, italienische Rechtsfakultät und Verstaatlichung der Bezirksschulinspektoren) zur Erledigung kommen. — (V o m L a ndt a'g e.) In der Eröffnungsrede am 5. Februar betonte der Landespräsident Freiherr v. Schwarz die Notwendigkeit der Herstellung des Gleichgewichtes im Landeshaushalte und der Erhöhung der Lehrergehalte, welche Aufgaben für das Land durch die neuen Überweisungen aus Staatsmitteln erleichtert würden. In den Landesausschuß wurden die bisherigen Beisitzer gewählt: Graf Barbo, Dr. Triller, Dr.^Lampe, Dr. Zajec und Dr. Pegan. Landeshauptmann Dr. Šušteršič verwies darauf, daß der Landesfinanzplan noch in dieser Tagung erledigt werden müsse; unaufschiebbar sei ferner eine Reform des Schulgesetzes. In der Sitzung am 10. Februar wurde die Beschlußfassung über den Antrag des Verifikationsausschusses auf Bestätigung aller Wahlen mit Ausnahme der der Abgeordneten Josef Lavrenčič, Mazelle, Dr. Triller und Škulj, über welch letztere Erhebungen zu pflegen sind, auf Antrag des Abg. Dr. Lampe bis zu dem Zeitpunkte vertagt, wo der Ausschuß, der für die Reform einiger Bestimmungen der Landesordnung und der Landeswahlordnung eingesetzt wurde, seinen Bericht erstatten wird. Abg. Dr. Lampe vertrat nämlich die Anschauung, daß zuerst über den Modus der Wahlausschreibung und die Zugehörigkeit der Wähler zu den einzelnen Wahlgruppen in endgültiger Weise völlige Klarheit geschaffen werden müsse. Weiters begründete Abg. Dr. Krek einen Dringlichkeitsantrag, betreffend die Errichtung einer landschaftlichen Arbeitsvermittlungsstelle. — (Verurteilte Auswandereragenten.) Am 23. v. M. standen der gewesene Steuerbeamte Gabriel Urabec aus Laibach und der Wirt Josef Balkovec aus Preloka in Weißkrain vor dem Laibacher Landesgerichte und wurden, der elftere zu vier Monaten, der letztere zu zehn Wochen strengen Arrest verurteilt, weil sie voriges Jahr militärpflichtige Jünglinge zur Auswanderung nach Amerika verleitet haben. — (Den ersten Gewinn in der österreichischen Klassenlotterie) machte hier Herr G. Er war freilich recht bescheiden, nach Abzug der Kosten des Loses und der Spesen verblieben neun Kronen. Ja, wenn's der Haupttreffer mit 80.000 K gewesen wäre! — (Trauung.) Am 14. d. M. fand in der hiesigen Stadtpfarrkirche die Trauung des Herrn Dr. Hans Arko, Advokaturskonzipienten in Laibach, mit Fräulein Erna Stöckl, Tochter des Herrn Bergverwalters Josef Stöckl in Gottschee, statt. Als Trauzeugen fungierten für den Bräutigam Herr A. Hauff d. I., für die Braut deren Bruder Herr Rudolf Stöckl. Viel Glück! — (Todesfall.) Am 9. Februar starb hier nach langem, schwerem Leiden Frau Maria Klun, Schmiedmeistersgattin, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, im 30. Lebensjahre. Sie ruhe in Frieden! (Von der Südbahn.) Der Assistent Herr Alois Michitsch wurde von Neumarkt bei Bozen nach Laibach (Hauptbahnhof) versetzt. — (Erdbeben.) In Triest (k. k. maritimes Observatorium) und in Fiume oerzeichneten die seismischen Instrumente am 11. Fe- bruar um 1 Uhr 22 Min. 42 Sek. nachts (in Fiume um 1 Uhr 20 Mm.) ein Nahbeben, das auch in Gottschee verspürt wurde. Auch in Rakek wurde dieses zwei Sekunden dauernde Erdbeben wahrgenommen. Auch in Jll. Feistritz wurden zwei starke, aufeinander folgende Erdstöße verspürt, ebenso in Laibach. — (Auszeichnung.) Herrn Anton Bajec, k. k. Bezirkswachtmeister in Gottschce, wurde das Silberne Berdienstkrenz mit der Krone in Anerkennung seiner vieljährigen, sehr ersprießlichen Dienstleistung verliehen. — (EineZichoriesabrikinWeißkrain.) Eine tschechische Prager Bank errichtet bei Krupp eine Zichoriensabrik. Dabei soll auch deutsches Kapital beteiligt sein. ^ — (Todesfall.) Am 5. d. M. ist in Laibach Herr Franz Visnikar, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. R., nach langem, schwerem Leiden im 66. Lebensjahre gestorben. Er war eine Reihe von Jahren Landtagsabgeordneter (auch des früheren Stttdtewahlbezirkes Gottschee-Reifnitz) und war auch Mitglied des Laibacher Gemeinderates. Auch dein Bezirksschulräte in Gotlschee gehörte er früher als Mitglied an. Der Verblichene erfreute sich wegen seines konzilianten Wesens und biederen Charakters der allgemeinen Hochachtung. — (Durch den Schweineschmuggel) an der krainisch-kroatischen Grenze wird noch immer die Schweinepest nach Krain eingeschleppt. Unlängst wurde Anna Bmnešič aus Zoranci wegen Schweineschmuggel von einem Nachbar angezeigt. Als aber die Gendarmen zu ihr kamen, um die eingeschmuggelten Schweine zu besichtigen, brach im Stall plötzlich Feuer aus. Da vermutet wird, daß die Besitzerin das Feuer selbst gelegt hat, um der Strafe wegen Schmuggels zu entgehen, kommt sie vor die Geschworenen. — (Das neue Einwanderungsgesetz) in Amerika ist vom Repräsentantenhanse in Washington angenommen worden Die Emwanderungsbill enthält eine Klausel, die für Einwanderer den Nachweis der Schulbildung vorschreibt, aber alle Amendements über den Ausschluß von Asialen beseitigt. TT (W" einfältig!) Vor einiger Zeit haben wir einer Zuschrift aus hiesigen kaufmännischen Kreisen Aufnahme in unser Blatt gewährt, in welcher seitens der Einsender gegen das Vorgehen gewisser Herren im hiesigen Konsumverein (Ein- und Verkaufs-verein) Stellung genommen wurde. Es geschah dies aus Achtung vor unserem ehrenwerten Kaufmannsstande, dem es jedenfalls nicht verwehrt werden soll, seine Ansichten und Beschwerden öffentlich anszusprechen. Mit dem Handelsblatt „Bill" oder mit dessen Herausgeber Lutvak hingegen hat der „Bote" auch nicht das Geringste zu schaffen und lehnt jede Gemeinschaft mit ihnen ab. Wenn nun dessenungeachtet in den „Nachrichten" vom 8. d. M. in einer ellenlangen Zuschrift aus Gottschee behauptet wird, die Affäre Bill-Lutvak sei eine Blamage für den „Boten", der durch Bill-Lutvak gebrandmarkt und gerichtet erscheine, so beweist das nur einen hohen Grad von Einfalt und einen erstaunlichen Mangel an logischem Denken, den man bei so grundgescheit sein wollenden Herren nicht erwarten sollte. Der Haß gegen den „Boten" bringt ihr folgerichtiges Denken in Verwirrung. Wenn der „Bote" einer Gruppe hiesiger Bürger in entgegenkommender Weise seine Spalten öffnete damit sie ihre Interessen öffentlich vertreten können — auch den Gegnern dieser Gruppe stand dies frei —, so beweist das nur daß er ein anständiges, bürgerfrenndliches Blatt ist. Ganz anders °!e ,Nachrichten". Vor ein paar Jahren betrieben die „Nachrichten" die Mrhohnung und Verspottung gewisser hervorragender Bürger von Gottschee (noch dazu Anhänger ihrer eigenen Partei!) als Sport •J0n ™efem bürgerfeindlichen Sinne scheinen auch jetzt noch g^w'sse ,'Nachrlchten"schreiber erfüllt zu sein. Darum haben die gebüßt t6n' ‘n ber ®tabt au$ schon längst jede Sympathie ein« ^7 (Schädigung der Dächer durch den hohen Schnee.) Die Dächer hatten Heuer eine hohe, schwere Last Schnee zu tragen. Infolge der Warme der Mittags- und Nachmittagssonne im Febrnar wozu noch die Erwärmung der den Kaminen nahe liegenden Dach' flächen durch das Heizen trat, kam in den oberen Dachpartien der nach Süden und Südwesten gerichteten Dachseiten der aufliegende Schnee zum Schmelzen, die weiter unten liegenden Schneemassen ließen jedoch das Schmelzwasser nicht durch, so daß es sich staute und zwischen den Ziegeln hindurch nach innen sich Luft machte. Man konnte an sonnigen Tagen nicht genug Schaffe, Wannen und sonstige Gefäße auf den Dachboden schleppen, um das durchträufelnde Schmelzwasser aufzufangen und so den Dachboden und das Haus vor Schädigung tunlichst zu schützen. Da und. dort rann das Wasser trotzdem durch und es zeigten sich an den Zimmerdecken nasse Stellen. In früheren Jahren, wo oft mehrere strenge, schneereiche Winter auseinander folgten, pflegte man die Dachflächen nach starken Schnee« fällen von den Schneemassen durch Abschaufeln sofort freizumachen. Heuer dachte fast niemand daran, weil diese Obsorge infolge mehrerer milder Winter ganz aus der Übung gekommen war. — (Ist das loyal?) Die „Nachrichten" vom 8. d. M. bringen folgende Notiz: „Alle jene Gottscheer Hausierer, die in Wien als Maronibrater tätig sind, werden in ihrem eigenen Interesse ersucht, ihre genauen Adressen der Gauleitung des Vereines Südmark in Gotlschee ehestens bekanntzugeben." Hiedurch soll offenbar der Schein erweckt werden, als ob durch die „Südmark", die man im Jahre 1907 gegen die Christlichsozialen ausspielte, unseren Maroniröstern in Wien Vorteile zugewendet werden würden. Dieses Vorgehen muß als Irreführung und als Mangel an Loyalität gekennzeichnet werden. Nicht die „Südmark", sondern der Deutsche Volksrat in Gottschee hat beschlossen, jene Landsleute, die sich um Maroniröster-Standplätze in Wien bewerben, bei der berufenen Stelle in Wien zu empfehlen. Die Bewerber um solche Standplätze werden also gut tun, ihre Gesuche an den Deutschen Volksrat in Gottschee gelangen zu lassen (nicht an die „Südmark"), der die Gesuche mit empfehlender Einbegleitung weiter leiten wird. Die Notiz in den „Nachrichten" muß als ein stark befremdender, illoyaler Akt bezeichnet werden; man möchte offenbar aus einer gemeinsamen Aktion zu gunsten unserer Landsleute Partei vorteile herausschlagen. Hiedurch wird der Verständigungsgedanke, aus welchem der Volksrat aufgebaut ist, kompromittiert. Wenn ein solches Vorgehen von gewisser radikaler Seite auch künftighin geübt werden sollte, würde der Volksrat wieder das werden, was er schon einmal war, nämlich ein einseitiger liberaler Parteirat, bei dem die Christlichsozialen nicht mittun könnten. Gerade in dieser Angelegenheit wäre es den Christlichsozialen ein Leichtes gewesen, durch ihre Gesinnungsgenossen in Wien Parteivorteile herauszuschlageu. Sie taten es nicht, weil sie in dieser wirtschaftlichen Angelegenheit eben keine bloße Parteipolitik treiben wollten. Umso befremdender und ungehöriger erscheint demgegenüber das Vorgehen der Südmarkleute. — (Straßenbezirksausschußsitzung.) Am 17. d. M fand unter dem Vorsitze des Herrn kaiserl. Rates A. Loy in Gottschee die erste diesjährige Sitzung des neugewählten Straßenbezirks-auslchusses statt, an der als Abgesandter des Landesausschusses der landschaftliche Rechnungsreoident Herr Heinrich Peterneli teilnahm. Wegen des unmittelbar bevorstehenden Redaktionsschlusses sind wir nicht der Lage, einen ausführlichen und erschöpfenden Bericht zu bringen, sondern beschränken uns für diesmal auf das Wichtigste, indem wir uns Vorbehalten, diesen Bericht nächstesmal zu ergänzen. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete die Übernahme der bisherigen Bezirksstraßen in die Verwaltung des Landes (nach dem neuen Straßengesetze). Es werden folgende Straßenzüqe in die Verwaltung des Landes als Landesstraßen zweiter Klasse übernommen: 1. Gottschee-Altlag-Langenton (Bezirksgrenze Teisenberg). 2. Die Abzweigung von Obrem nach Mitterdorf. 3. Gottschee-Nesseltal-Büchel bis an die Bezirksgrenze (Straße nach Tschernembl) 4. Die Abzweigung über Stockendorf nach Kletsch-Wertschitz. 5. Stal-zern-Rieg-Göttenitz bis zur Bezirksgrenze bei Masern. 6. Traunik-Merleinsraut-Mittergras-Obergras Labranka-Brücke. 7. Gottschee-Seele. 8. Malgern-Ebental. 9. Unterdentschau (das kleine Stück der alten Landesstraße). Die bereits bestehenden Landesstraßen brauchten selbstverständlich nicht erst übernommen zu werden. Die im Bau begriffene Straße Rieg-Morobitz wird nach ihrer Vollendung ebenfalls als Landesstraße II. Klasse übernommen werden. — Hierauf wurde der Voranschlag für das Jahr 1914 zusammengestellt und genehmigt. Die Ziffern desselben werden wir nächstesmal bringen. Für diesmal sei nur erwähnt, daß die Straßenbezirksumlage von 30% auf 25% herabgemindert wird. Sodann wurde über das vom Landesausschusse herabgelangte Projekt, betreffend die Herstellung einer Straße Neubacher-Ältbacher-Grintowitz-Riegl-Obrer-Kreuz, Beratung gepflogen und beschlossen, daß dieser Straßenzug und ebenso die Abzweigung Altbacher-Tiefeureuter als Landesstraße II. Klasse hergestellt werden sollen. (Kostenvoranschlag 98.000 K -f-20.500 K). Da Kletsch ohnehin schon jetzt die Vorteile einer Landesstraße II. Klasse genießt, wird beschlossen, daß die Straße Kletsch-Grintowitz als Gemeindestraße herzustellen sei, wofür der Bezirk und das Land je ein Drittel des Aufwandes als Subvention beisteuern werde. Bezüglich der Straße Obrern-Mitterdorf wurde der schon früher gefaßte Beschluß, dieselbe entsprechend zu verbreitern und hiedurch die bestehenden Übelstände tunlichst zu beseitigen, aufrecht erhalten und von einem völligen Umbau dieser Straßenstrecke wegen der allzuhohen Kosten (Voranschlag 12.400 K) abzusehen. Für die Instandsetzung des Gemeindeweges nach Oberdeutschau werden 400 K bewilligt in der Voraussetzung, daß der Landesausschuß einen Unterstützungsbeitrag in der gleichen Höhe gewähren werde. Bezüglich der Pflasterung der Zufahrtstraße zum Bahnhofe in Gott« schee- bei welcher Straße die Eisenbahnverwaltung zur Leistung eines Drittels der Erhaltungskosten verpflichtet ist, hat letztere die Gewährung ihres Beitrages zur Pflasterung abgelehnt. Es wird demnach der Landesäusschuß ersucht, bei der Landesregierung im Sinne der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen Schritte zu tun, daß die Eisenbahnverwaltung zur Leistung ihres Beitrages für die Pflasterung dieser Straße verhalten werden möge. Zuletzt wurden von mehreren Seiten Wünsche lokaler Natur' vorgebracht, über die wir demnächst berichten werden. — Die Pflasterung der Landesstraßenstrecke in Gottschee wird voraussichtlich im laufenden Jahre durchgeführt werden. — (Rechnungsabschluß des Spar-und Darlehenskassenvereines.) Bei der Raiffeisenkasse in Gottschee betrugen die Spareinlagen (samt kapitalisierten Zinsen) zu Anfang des Jahres 1913 (6. Geschäftsjahr) K 115.106 92; neu eingelegt wurden im Lause des vergangenen Jahres K 28.078'70, behoben X 28.078'49, so daß der Stand am Schluffe des Jahres 1913 (samt kapitalist Zinsen) K 115.10743 war. Der Stand der Darlehen belief sich zu Anfang des Jahres 1913 auf K 86.064 07. Die im Jahre 1913 gegebenen Darlehen betrugen K 12.145 09, zurückgezahlt wurden K 25.553"46; somit Stand der Darlehen am Schluffe des Jahres 1913 K 72.645"70. Beim Genossenschaftsverbande waren zu Beginn des vorigen Jahres in laufender Rechnung angelegt K 26.956, am Schluffe des Jahres K 43.375. Der erzielte Reingewinn von K 765'73 wurde satzungsgemäß zum Reservefonds geschlagen, der sich hiedurch auf K 3926 erhöht. Der Stand der Raiffeisenkasse darf somit als ein recht günstiger bezeichnet werden. Die Zahl der Mitglieder des Spar- und Darlehenskassenvereines betrug zu Ende 1913 92, von denen 78 Liegenschaftsbesitzer sind. Die Liegenschaften und Häuser repräsentieren, gering gerechnet, einen Wert von rund 300.000 K. Die Darlehen sind alle vollkommen sicher gestellt. Die Sicherheit für die Spareinlagen ergibt sich aus dem Wert des Realbesitzes der Mitglieder, der den Wert der Einlagen etwa um das Dreifache, wenn nicht noch mehr, übersteigt. Hiezu kommt noch der Reservefonds und die Versicherung beim neu gegründeten Genossenschaftsfonde (Sicherungsfonds in Laibach. 7- (Zwangsversteigerungen.) Beim k. k. Bezirksgerichte in Gottschee werden in nächster Zeit nachstehende Liegenschaften samt Zubehör zwangsweise versteigert, und zwar: am 24. Februar 1914 vorm. 9 Uhr E.Z. 15 K. G. Buchberg, bewertet auf 2727 K 70 h, das geringste Gebot beträgt 1818 K 47 h; am 10. März vorm. 9 Uhr E. Z. 149 K. G. Mal gern, bewertet auf 1412 K 19 h, geringstes Gebot 941 K 46 h; am 17. März vorm. 11 Uhr E. Z. 59 K. G. Kuschel, bestehend aus dem Wohnhause Nr. 5 in Petrina (Baucer), Wirtschaftsgebäude, Eiskeller und Veranda, Schlachtbrücke und einigen Grundparzellen, Schätzwert 30.894 K 26 h; am 24. März vorm. 9 Uhr E. Z. 79 K. G. Ebental, Schätzwert 3228 K 54 h, geringstes Gebot 2152 K 36 h, und E. Z. 305 K. G. Eben tat, Schätzwert 462 K 13 h, geringstes Gebot 318 K 8 h; am 21. April vorm. 9 Uhr E. Z. 64 K. G. Schwarzenbach, Schätzwert 2157 K 54 h, geringstes Gebot 1438 K 36 h. — (Verschiebung der Hauptstellung.) Die Hauptstellung (Assentierung) wird verschoben, weil die parlamentarische Erledigung des Rekrutengesetzes noch nicht erfolgt ist. Die Assent-pläne können erst nach dieser Erledigung verfaßt und hinausgegeben werden. Witterdorf. (Eheschließungen.) Getraut wurden hier am 9. Februar Anton Jakopin ans Gottschee mit Elisabeth Knaus aus Mitterdorf Nr. 37; am 16. Feber Engelbert Bermoser aus Friesach in Kärnten mit Josefa Sturm aus Windischdorf Nr. 41; am 18. Feber Alois Lackner aus Hohenegg Nr. 22 mit Josefa Hönigmann in Windischdorf Nr. 13. — (Gestorben) ist am 8. Feber die Auszüglerin Maria Maußer in Obrern Nr. 22 im Alter von 62 Jahren und am 12. Feber die 70jährige Witfrau Gertrud Kcauland in Koflern Nr. 28. — (Gasthausankauf.) Der Besitzer Johann Macher in Rain Nr. 5 übersiedelte in diesen Tagen mit der Familie nach Graz, wo er ein Gasthaus erworben hat. Mög's ihm gelingen, auf einen grünen Zweig zu kommen. — (Des Wa n d ern s L ust.) Kaum beginnt der Schnee zu schmelzen, fährt auch schon die Lust auszuwandern den Leuten in die Glieder. Um Reisepässe hat sich eine Anzahl Lediger und Verheirateter schon gemeldet. Einzeln und schockweise rüsten sie sich zur Abreise nach Amerika. Unter diesen Umständen wäre es nur zu begrüßen, daß die in letzterer Zeit hier angesiedelten Kärntner Zuzug bekämen, damit die entstehenden Lücken einigermaßen ausgefüllt werden. — (Anzahl der Haustiere.) Am 31. Dezember des verflossenen Jahres wurden in der Gemeinde Mitterdorf 45 Pferde, 5 Stiere (4 lizensiert), 143 Ochsen, 415 Kühe, 105 Stück Jungvieh, 74 Kälber, 4 schafe, 4 Ziegen, 199 Schweine und 44 Hunde gezählt. Die Zahl der Ochsen nimmt ab, dafür steigt die Zahl der Kühe, die immer mehr auch zum Zug verwendet werden. Neun Stück Rinder mußten notgeschlachtet werden. Altlag. (Zwangsversteigerung.) Am 10. d. M. wurde die dem kürzlich verstorbenen Peter Lobe und seiner in Amerika lebenden Ehegattin Maria gehörige Liegenschaft Haus Nr. 97 in Altlag gerichtlich versteigert. Erstanden wurde die Realität vom Kaufmann Herrn Georg Eppich um das Meistbot von 2610 K. Hrafenfeld. (Besitzwechsel.) Die dem Herrn Michael Wiederwohl gehörige Liegenschaft Haus Nr. 59 in Grafenfeld (Gasthaus „Zur Friedrichsteinerin") hat Herr Friedrich Petsche, Kaufmann in Gottschee, um den Preis von 10.000 K käuflich an sich gebracht. — (Unglücksfall.) Theresia Mikulic vom Haus Nr. 51, 2 72 Jahre alt, geriet mit den Fingern in die Futterschneidemaschine und verlor dabei den Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand und ein Stück des Daumens. Ursache des Unglückes war Unachtsamkeit. Ebksifaf. (Sterbefall.) Am 17. v. M. starb der Auszügler Johann Hönigmann von Tiefental 11 nach längerer Krankheit im Alter von 63 Jahren. Er ruhe in Frieden! — (Spenden.) Die Krainische Sparkasse spendete für die neue Orgel in der Pfarrkirche den Betrag von 250 K, für die Straße nach Tiefental 400 K und für einen Zuchtstier 200 K. Möset. (Zwangsverpachtung.) Am 7. März findet beim k. k. Bezirksgerichte in Gottschee (Zimmer Nr. 1) vorm. 11 Uhr die Zwangsverpachtung des in Obermösel Haus Nr. 41 (Hans Jonke) betriebenen Gasthausgewerbes samt der demselben zu Grunde liegenden Konzession mittels öffentlicher Versteigerung statt. Die Ver- Pachtung erfolgt vorläufig für ein Jahr, und zwar ohne Inventar. Der Ausrufspreis und zugleich das geringste Gebot betrögt 800 K; unter diesem Betrage findet die Verpachtung nicht statt. Die Pachtbedingungen können von den Pachllustigen beim Bezirksgerichte in Gottschee (Zimmer Nr. 4) eingesehen werden. — (Geheiratet) haben am 9. Februar in Strengen am Arlsberge Schichtenkontrollor Matthias Röthel aus Obermösel und Aloisia Späth aus Schärding; am 15. Februar in Verdreng Ant. Verderber aus Unterpockstein 3 und Maria Suppanz aus Verdreng Nr. 23; am 31. Jänner in Cleveland Johann Schager aus Reintal Nr. 18 und Josefa Fink aus Altlag. — (Schä|ung.) Aus Betreiben der Sparkasse Gottschee wegen rückständiger Zinsenzahlung hat das Bezirksgericht in Gottschee die Bewilligung der Zwangsversteigerung der Realitäten des Haus Jonke erteilt und findet vorläufig die Schätzung am 21. Februar statt. — (Zwangsversteigerung.) Der Verband slowenischer Genossenschaften, der die von der Kočevska posojilnica gegebenen Darlehen übernommen hat, läßt den Besitz des Matthias Debelak in Otterbach 6 am 24. März gerichtlich verkaufen. Der Schätzwert beträgt K 1602'67, das geringste Angebot K 1350. Notenstein. (Schadenfeuer.) Am 31. v. M. brach in der Keusche des Georg König allhier ein Feuer aus, dem die Keusche samt einem Teile der Hauseinrichtung zum Opfer fiel. Der bei 800 K betragende Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Die Entstehungsursache des Feuers dürfte in mangelhafter Ofenheizvorrich-tuug gelegen fein. Aschermoschnih. (Unfall mit tödlichem Ausgange.) Am 6. d. M. waren die Besitzer Josef Draginc und Martin Hudoklin im Walde bei Radoha damit beschäftigt, Holz für das Gori-anische Sägewerk zuznbereiten. Sie sägten einen Suchenstamm entzwei, der über einem Holzhaufen lag. Da schnellte der obere Teil des Stammes in die Höhe und traf Draginc mit solcher Wucht am Kopfe, daß der Mann betäubt zusammenbrach. Der Verunglückte wurde ins Spital der Barmherzigen Brüder nach Kandia Überführt, wo er der erlittenen Verletzung erlag. Weffeltak. (Die ordentliche Hauptversammlung) unseres Spar- und Darlehenskassenvereines findet Sonntag den 8. März l. I. um 2 Uhr nachmittags im Amtslokale statt, wozu die Mitglieder höflichst eingeladen werden. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Auffichtsratcs. 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1913. 4. Bericht über die vor« genommene Revision. 5. Wahl des Vorstandes. 6. Wahl des Aufsichtsrates. 7. Freie Anträge. Der Vorstand. — (Das Jubelfest ihrer 25jährigen Ehe) feierten am 3. Februar L I. in Steyr Herr Kaufmann Heinrich Meditz und Frau, beide gebürtig aus Neffeltal. Ans diesem Anlasse spendete das Silberjubelpaar unserer Pfarrkirche den Betrag von 100 K. Mit den aufrichtigsten Glückwünschen zur 25 jährigen Vermählungsfeier verbinden wir den innigsten Dank für die hochherzige Spende. Masern. (Gestorben) ist hier am 4. Februar I. I. der bekannte Gastwirt und Händler Josef Kren (Seppl) in seinem 60. Lebensjahre. — (Große Kälte.) Die Temperatur unter Null schwankte hier durch mehrere Wochen hindurch zwischen 18 und 25° C. — (Die Sammlnng) ir. hiesiger Kirche für die Abbrändler in Obergras ergab K 15'04, welcher Betrag seinerzeit an die Bezirkshauptmannschaft in Gottschee abgeschickt wurde. Mnterdentschan. (Pfarrer Kareth.) Sonntag den 15. d. M. erlag unmittelbar nach dem Nachmittagsgottesdienste Hochwürden Herr Pfarrer Johann Karet im 72. Lebensjahre einem Schlaganfall. Der Verstorbene war der älteste Priester der Dekanatsgeistlichkeit von Gottschee. Geboren am 11. November 1842 in Laibach absolvierte er dortselbst die Gymnasialstudien und die theologische Diözesanlehranstalt. Er war früher in mehreren Pfarren (Rieg, Tschermoschnitz, Banjaloka, Tschernembl) als Kooperator, bezw Psarrverweser in Verwendung und war sodann durch volle 31 Jahre Pfarrer in Unterdeutschau. Aus die Insassen von Unterdeutschau machte der so unvermutete Tod des allverehrten dahingeschiedenen Seelenhirten, der in der ganzen Pfarre sich der allgemeinen größten Hochschätzung erfreute, einen erschütternden Eindruck. Trotz seines hohen Alters und feiner in den letzten Jahren bereits geschwächten Gesundheit oblag der verstorbene Herr Pfarrer feinen Pflichten in der Seelsorge und insbesondere auch in der Schule und am Krankenlager stets auss eifrigste und gewissenhafteste. Auf Äußerlichkeiten hielt er nicht viel, er besaß aber ein überaus gutes Herz voll Güte und Liebe; nicht einmal ein Tier konnte er leiben sehen. Die Psarr-gemeinde ist ihm zu größtem Danke verpflichtet, denn bei den notwendigen Herstellungen in der Kirche (einmal schlug der Blitz in dieselbe ein) wollte er nicht die Konkurrenz in Anspruch nehmen, sondern bestritt die Kosten auf dem Wege der Sammlung freiwilliger Beiträge. Das Leichenbegängnis fand am 17. d. M. um 11 Uhr vormittags statt. Den Kondukt führte Hochw. Herr Dechant Erker, der in der Predigt die Verdienste des Verstorbenen gebührend hervorhob. Ein großer Teil der Dekanatsgeistlichkeit samt Priestern aus dem Nachbardekanate nahm am Begräbnis des Verewigten teil. Auch die Psarrbevölkernng, der Herr Bürgermeister, die Herren Schulleiter von Unterdeutschau und Tscheplach, die Feuerwehren von Unterdeutschau, Neffeltal, Graflinden und Unterlag usw. gaben dem verehrten Herrn Pfarrer die letzte Ehre. R. i. p. Uenöerg. (Echo von den letzten Wahlen.) Schaue träumend beim Fenster hinaus, beobachtend die Eiszapfen, die in der Morgensonne glänzend in wunderbaren Farben spielen. Da kommt mein guter Freund und Nachbar mit einer ziemlich ärgerlichen Miene. Meinen Gruß kaum erwidernd, fährt er mich fast derb an, ich wäre bei den |letzten Wahlen sein schlechter Berater gewesen, weil er mit mir christlichsozial gewählt. Die führten eine saubere Wirtschaft, das ganze Land komme bald auf den Hund. Wo hast du denn das her? frage ich. No, die und die haben es mir erzählt, es steht in ihren Zeitungen so. Es brauchte keines Feuers weiter, um das nötige, notdürftige Licht anzuzünden. Die Zeitungen schreiben aber auch: Wenn die Liberalen den Christlichsozialen schlechte Wirtschaft vorwerfen, so haben sie gewiß eine stinkende Mistlacke vor sich, die sie damit zndecken wollen: Schau z. B., da steht es in meinem Notizbuch: Die Liberalen sind in Laibach schon jahrzehntelang die Herren am Magistrate und wie schaut es da aus? Nur einiges Weniges: Es fehlen 100.000 K Universitäts-fond, 10.000 K für eine Kirche bestimmt, 27.000 K für eine Brücke bewilligt, dann 200.000 K, die zum Baue von Arbeiterhäusern bestimmt waren. Was sagen dazu die Führer der Sozialdemokraten? Aus Liebe für die Arbeiter gehen sie natürlicherweise (?I) noch immer mit den Liberalen Hand in Hand. Ende 1913 hatte Laibach Schulden: 10,110.330 K 73 h. Was sagst du dazu? Wie sie es mit der Posojilnica in Gottschee gemacht haben und mit der „Glavna Posojilnica" in Laibach, dürste dir bekannt sein. Freilich schreien sie jetzt: Die Klerikalen sind schuld daran, wie der Dieb ruft: Haltet ihn, haltet ihn, den Dieb! Das wäre sehr schön; aber die Tünche, die die liberalen Männer bei der Posojilnica, die sie zu Grunde gerichtet haben, in klerikale umwandeln könnte, ist leider noch nicht erfunden worden. Also, mein Lieber, wegen der Wahlen nur hübsch ruhig! Ich glaube, daß die Liberalen in Gottschee die Zeichen der Zeit richtig verstanden und durch ihre Absage an die Freisinnigen in Laibach einen Meisterschachzug gemacht haben. Unterlag. (Ernennung.) Der Bezirksschulrat in Gottschee hat an Stelle des beurlaubten Lehrers und Schulleiters Herrn R. Herbe den Supplenten Herrn Franz Scheschark zum provisorischen Lehrer und Leiter der hiesigen einklassigen Volksschule ernannt. Göttenitz. (Todesfall.) Am 13. d. M. starb hier die Besitzerswitwe Ursula Marincelj (Skrilarin). Sie war vor 6 Jahren aus Unterfkrill hieher zu ihrer verheirateten Schwester übersiedelt, kaufte im Vorjahre hier das Haus Nr. 40, um ungestört in demselben noch einige Jahre leben zn können. Sie hat jedoch inzwischen eine andere Wohnung, das kühle Grab, wohl auch beschleunigt durch einen langwierigen Prozeß, erhalten. — Sie ruhe in Frieden! — (Vermittlungsamt.) Die vorgenannte U. Marincelj kaufte im Vorjahre das Haus Nr. 40 um den Preis von 2400 K, das Haus allein, ohne Grundbesitz, wohl aber mit dem Gemeinderechte. Der Kaufbrief wurde aber trotzdem in dem Sinne notariell ausgeferligt, daß die Käuferin auch auf zwei Waldanteile Anrecht habe. Darob kam es natürlich zwischen Käufer und Verkäufer zu Differenzen, die vor Gericht ausgetragen werden sollten. Die Sache ist aber noch nicht erledigt und soll demnächst beim Kreisgerichte in Rudolfswert unter Beiziehung einer großen Menge Zeugen zur Verhandlung kommen, mit Unkosten, die fast die Hälfte des Hauskaufpreises ausmachen werden. — Auch hier in unserer Gemeinde wäre somit das vom hohen Landesausschusse geschaffene Vermittlungsamt für strittige Angelegenheiten notwendig. „Eines Mannes Red', keines Mannes Red', du sollst die Part' verhören beed'", dieser Grundsatz eines berühmten Historikers hat jedenfalls umsomehr Geltung auf zivilrechtlichem Gebiete. Du sollst zwischen den Parteien zu vermitteln suchen in einem Zeitpunkte, wo dies ohne Leidenschaftlichkeit und ohne große Unkosten noch leicht geschehen kann, iin Wege des Vermittlungsamtes! Laiöach. (Verkehrswesen.) Das elektrische Straßenbahnnetz soll demnächst erweitert werden durch Anschluß eines Geleises von der Hauptpost einerseits durch die Schellenburggasse, den Kongreßplatz, die Vega-, Römer- und Triesterstraße an der Tabak-Hauptfabrik vorbei bis W aitsch, anderseits durch die Franz Josef-, Bleiweis-, Maria Theresia- und Klagensurterstraße nach Schischka. — Auch neue Brücken bekommt die Landeshauptstadt. An Stelle der bisherigen hölzernen St. Jakobsbrücke kommt eine eiserne mit zwei Seitengängen. Auch die St. Petersbrücke wird heuer durch eine neue eiserne ersetzt werden. Dann kommt die Franzensbrücke au die Reihe. Alle diese Bcückenbauten hängen mit der Ausbetonierung des Laibachflnsses zusammen. — (Auch eine Auswanderung.) Der gewesene „Herr von Laibach", Bürgermeister a.D. Ivan Hribar, übersiedelt, wie man spricht, für immer nach Belgrad. Ohne Zweifel steht dieses Gerücht im Zusammenhänge mit der Errichtung einer slowenischen Bank und Versicherungsgesellschaft in Belgrad durch die Laibacher Kreditbank, deren Präsident genannter Ivan Hribar ist, zusammen. Die Fäden nach Belgrad werden also weitergesponnen. Oraz. (Trauung.) Am 16. d. M. fand in der Stadtpfarrkirche zum Heil. Blut die Trauung des Herrn Gustav Brandtner, Sohnes des Fabriksbesitzers Herrn Karl Brandtner und dessen Gemahlin Ludovika, geb. Robathin, mit Fräulein Mimi F itz, Tochter des verstorbenen kaiserlichen Rates und Hoflieferanten I. Fitz und dessen Gemahlin Marie, statt. Trauzeugen war für Braut deren Onkel Herr Albert Fab er, Industrieller aus Triest, für den Bräutigam dessen Onkel Herr Richard Robathin, Fabriksbesitzer in Graz. Kkagenfurt. (Angehaltene Auswanderer.) Am 2. d. M. wollten sich zwei kroatische Burschen am hiesigen Hauptbahnhofe direkte Schnellzugskarten nach Bnx (Schweiz) lösen. Das ftel auf, der diensthabende Wachmann hielt sie an und nahm sie in Verwahrung. Es stellte sich heraus, daß beide Militärflüchtlinge waren, weshalb sie der Bezirkshauptmannschaft übergeben wurden. Ariest (Eine deutsche Zeitung.) Die hiesigen Deutschen beabsichtigen eine „Wochenpost" herauszugeben. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Aleindruckzeile oder rren Raum JO Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes Jahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze )ahr eine zwanzigprozentige L äßigung gewährt. Anzeigen. Danksagung. Außerstande, den -überaus zahlreichen Personen einzeln zu danken, welche am H. Februar l. I. am Leichenbegängnisse meines unvergeßlichen Gatten, des ßerrn Sokoli Ostermanu Höertehrers i. W. teilnahmen, spreche ich aus diesem Wege insbesonders der hochro. Geistlichkeit, der verehrten Lehrerschaft, der Feuerwehr, der Schuljugend, allen verwandten, freunden und Bekannten, sowie dem Lerrn Josef Breiditsch, Maurermeister in Lienfeld, wegen Aufnahme der Leiche in seiii tzaus, ineinen tiefgefühlten Dank aus. Sieg, am 5. Februar tM.W Magdalena Ostermann Bberlehrerswitwe. Danksagung. die warme Anteilnahme während der Krankheit und anläßlich des Todes meiner unvergeßlichen Frau Oie Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Gasthaus in ZIToosmalb samt Garten und Grundbesitz ist unter günstigen Bedingungen preiswürdig zu verkaufen. Anfragen sind zu richten an den Eigentümer in Mooswald Nr. ,8. M. SAUER l 986 Broadway Brooklyn zw. Myrtle u. 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