(Wl lwnlch e/M lMW Zamstag Ven 18. Februar 1837. ,V e m e r k u n 3 < "" über einen < die Bienenzucht betreffenden Aufsatz, i ^Hn dem dießjährigenGrätzer Kalender filr die katholische Geistlichkeit kommt unter andern sehr chähbaren öconomischen Belehrungen auch ein Aufsatz über die Bienenzucht vor, in welchem 4) von der Art der Bienenzucht, 2) von der Honig- und Wachsernts, 3) von der Vereinigung der Bienen, 4) vom Überwintern, 5) vom Schwärmen, 6) von der Weide, 7) vom Füttern, und 8) von den Krankheiten derselsen gesprochen wird. Obschon dieser Aufsatz viel Schönes, und das meiste Wahre von der Bienenzucht enthält, so kann ich jedoch mit dem Verfasser nicht im Allem,, was er hier, von den Bienen schreibt, ganz übereinstimmen. Es ist daher gewiß nicht meine Absicht, demselben seine Bienenkcnntnisse durch diese Skizze streitig zu machen, sondern nur die uncrfahrnen Bienenzüchter vor Mißverstände und Nachtheil zu warnen, UNd zwar über die: 1) Art der Bienenzucht. »Hier heisit es: Die Schwärm-oder Korb.-Bienenzucht ist der Ma« gazin-Bienenzucht vorzuziehen; denn es ist gewiß, dasi ein Mutterstock mit einem oder zweien seiner Schwärme zusammen eine bessere Honig- und Wachs-n-nte liefert, als wenn das Schwärmen verhindert wird, wie es bei der Magazin-Bienenzucht der Fall ist." Obwohl ich für die Magazin-Bienenzucht nicht eingenommen bin, und dieselbe auch nicht allgemein empfehlen kann, weil das zu oft nöthige Untersetzen, besonders für den Landmann, welcher, seiner andern häufigen Geschäfte wegen, der Bienenzucht zu wenig Zeit und Aufmerksamkeit widmen kann, zulästig ist, und die Magazinstöcke bei der Überlieferung in bessere Weidcgegcnden sehr unbequem sind; so kann ich mich doch nicht überzeugen, daß ein in zwei oder drei Schwärme getheilter Bienenstamm cine bessere Honig-und Wachscrnte liefern sollte, als wenn das Schwärmen nicht geschieht und die Theilung nicht erfolgt. Denn nach der allgemeinen Übereinstimmung der berühmtesten Bienenvä'tcr, benöthigt cm ordentlicher Bienenstock zu seinen innerlichen Ge-schäftcn, als zum, Bau der Wachstafcln, zur Pfl^ gung dcr Jungen, und zur Erregung der für die Brüt erforderlichen Temperatur )c. gegen 8 bis 9000 Bienen , und nur die Mehrzahl kann auf die Honigtracht ausfliegen. Wird nun ein gewöhnlicher starker Bienenschwarm von beiläufig 30000 Bienen, welcher täglich nach der obigen Annahme doch gegen 22000 Individuen auf die Weide aussenden kann, in drei gleiche Schwärme von 40000 Bienen getheilt, so können solche getrennte Schwärme in dcr Voraussetzung, daß sie jeder zu 8000, alle drei zusammen aber 24000 Individuen zu ihren häuslichen-Verrichtungen brauchen, zusammen nur noch gegen 6000 Bienen für die auswärtige Arbeit entbehren, folglich nicht mehr einen so großen Nutzen bringen, als wenn sie zusammen vereinigt bleiben; aus welchem Grunde man also lieber starke und volkreiche Bienenstöcke zu halten, und das häusige Schwärmen derselben vielmehr zu verhindcm, als zu befördern trachten soll. — 26 — 2)Honig-undWachsernte. Hier lautet der aufgestellte Grundsatz also : »Den Überständern (Fasel-stöcken) nimmt man durch das Nntcrschnciden so viel Honig und Wachs, daß ihnen an beiden nicht viel ilber 20 Pfund, aber auch nicht weniger bleibt; denn zu viel Vorrath an Honig macht die Bleyen im Frühjahre zur Bru,t und^TrachL träge." Mit sineltZ Vyrrathe vorz 20 Pfund Honig und Wachs kann zwar ein schwacher Stock auslangen; für einen starken, und volkreichen hingegen werden oft 30 bis 40 Pfund kaum hinreichend seyn, besonders, wenn cin kalter Frühling und nasser Sommer eintreten. Das aber zu viel Vorrath an Honig die Bienen im Frühjahre zur Brüt, und Tracht träge mache, widerspricht der Erfahrung. Denn je mehr Honig die' Bienen besitzen, desto muthiger und fleißiger sind sie, wenn sie anders einen jungen und gesunden Weisel nnd eine hinlänglich geräumige Wohnung haben, weil ihr natürlicher Trieb zur Honigsammlung gränzenlos, und ihre ihnen angeborne Habsucht unersättlich ist. Darum pflege ich meine Bienenstöcke niemals schon das erste oder zweite Jahr, wenn sie auch noch so großen Futtervorrath haben, zu unter.-schneiden, sondern ich nehme ihnen gemeiniglich erst das dritte Jahr ihren überflüßigen Honig weg, nämlich wenn derselbe schon anfängt zuckerartig, und für sie in diesem Zustande ungenießbar zu werden. Auf solche Art sichere, ich meine Bienen gegen alle Mißjahre, welche gewöhnlich ordentlich mit den guten abwechseln, und bewahre sie vor jeder Hungcrsnoth. 3) V creinigung derBien c n. »Der Verfasser spricht hier folgendermaßen: Nicht nur die Bienen des ausgestoßenen Stockes, die nämlich mit einem andern Stocke zu vereinigen sind, sondern auch die Bienen des Vereinigungsstockes, oder des, Überständers, der durch die Vereinigung verstärktwird, müssen zuvor betäubt werden. Dieß geschieht durch die Räucherung mit Bovist?c." Die Bienen bei ihrer Vereinigung mit Bovistrauch zu betäuben, ist nicht nur überflüsiig, sondern auch schädlich, weil durch diesen, den Bienen unerträglichen Rauch die junge, noch aus ganz kleinen zarten Bienen-würmchen bestehende Brüt entweder leicht ersticke», oder durch die mittelst der Betäubung venwsachte Unregsam-reit der Bienen in beiden Stöcken entstandene Kälte und zerstörte Temperatur auch faulbrutl'Z,Werdet!, nnd zu Grunde gehen kann. Es ist nicht einmal nöthig, die B>enen bei ihrer Vereinigung mit Rauch zu plagen, viel »velngct' aber . dieselben zu betäuben, weil die Vcreinigmiz olMhm sonst leicht geschieht. Ein Tabakraucher braucht nu, einige Mund voll Tabakrauch in den Stock zu hau^ chen, so ergeben sich die Bienen sogleich, und er kann mit ihnen thun was er will. Ich pflege mich bei allen Operationen mit den Bienen nur einer, aus einem in derKüche gebrauchten, von fetten Fleischtöpfen schmierigen leinenen Lappen bestehenden, Nauchlunte zu bedienen, mit welcher ich mit den Bienen alles unternehmen, und sie mit leichter Mühe hin treiben kann, wohin ich sie haben will, ohne dieselben im geringsten zu betäuben, und ihrer Gesundheit und ihrer Prut einen Schaden zu verursachen. ' Am leichtesten und ohne alle Umstände geschieht die Vereinigung der Bienen, wenn man die zu vereinigenden Stöcke oder Körbe Abends durchs Auf- oder Untersetzen mit einander copulirt, wo sie alsdann in der nämlichen Nacht den einen, als nun überflüsiigen Weisel selbst umbringen, nur c^n e Familie mehr, bilden, und ihre Arbeit mit doppeltem Fleiße gemeinschaftlich unternehmen. (Veschluy folgt.) Die Runkelrübe unv ihr Anbau. ?) i (Fortsetzung.) III. Düngung. Werden die Runkelrüben zum Behuf der Zucker-fabrication cultivirt, dann wende man so viel als möglich vegetabilische Düngcrarten an. Denn der Zucker, so wie das Stärkmehl, bedürfen zu ihrer Bildung keines Stickstoffes, wie es beim Kleber- und dem Eiweiß- .^ stoffe der Fall ist. -^ Werden thierische Substanzen angewendet, dann müssen die Runkelrüben nothwendigerwcise viel von Salpeter- und Ammoniaksalzcn enthalten, welche die Zuckerfabrication sehr erschweren. Denn der, durch die Gährung entbundene, Stickstoff verbindet sich nachdem Grundsatze: »Entbundenes Stoffe'gehen schnell neue Verbindungen ein« —mit dem Sauerstoffe zur Sal.'s.-tcr- oder salpetrigen Säure, und mit dem Wasserstoffe zum Ammoniak. Die Salpeter - Säure findet an dem Kalk und dem Kali eine Basis, und wird zum salpetersauren . Kalke (Maucrfraß) und salpetcrsaurem Kali (Salpeter schlechthin),- - Da dieseSalze im Wasser schr leicht löslich sind, so werden sie auch sehr leicht von den Pflanzen aufgenommen. Das Ammoniak verbindet sich, mit der Kohlm-, Nerichtiailnq. I,» letzten Illynschon Vlatte''lesc ma" >»' - 27 - Schwefel - (des Gppses) und Humus - Säure zum kohlen-, schwefel- und humussauren Ammoniak. ?llle diese Salze fördern zwar austerordentlich die Vegetation in quantitativer, nicht aber in qualitativer Beziehung. Da die Bildung der vorstehenden Salze am raschesten von Statten geht, wenn die Grundstücke mit Schaf- oder Pferdemist gedüngt werden; so musi man diese Mistarten bei der Cultur der Runkelrübe so viel als möglich vermeiden, falls dieselben zur Zuckererzcu-gung verwendet werden sollen; oder man darf die Runkelrübe nicht als erste Frucht nach einer solchen Düngung cultiviren. Aus dem Vorstehenden lassen sich folgende pracnsche Regeln abstrahiren: 4) man weise den Runkelrüben einen solchen Boden an, der im Stande ist, ohne frisch gedüngt zu werden, die Runkelrüben reichlich zu ernähren; 2) man ziehe die grüne Düngung der mit Stallmist vor; 3) man baue die Runkelrübe in mit Stallmist frisch gedüngte Accker, nicht als erste, sondern als zweite Frucht, und gebe dem Hornviehmiste vor dem Schaf.- und Pferdemiste einen Vorzug; und 4) man versäume ja nicht, die Runkelrüben-Saat mit leicht auflöslichcn vegetabilischen Substanzen, als: Malzstaub, Ochlkuchcn ?c. zu bestreuen, wenn sich Gelegenheit dazu biethet. IV. Platz der Nunkelrübe in der Fruchtfolge. Der Platz, den die Runkelrübe in der Fruchtfolge einnehmen soll, ergibt sich zum Theil schon aus dem Vorhergehenden. Wird die Runkelrübe als Futterpflanze behandelt, dann dürfte für Krain folgender Turnus sehr passend seyn: 1) Runkelrübe, stark gedüngt; 2) Gerste mit Klee; 3) Klee, bcgypst; 4) Weitzen mit halber Düngung.' Für den Fall, als die Runkelrübe als Handels- "sianze behandelt wird, wäre der TurnuS folgender: 4' Winterfrucht, gedüngt, jedoch nicht stark, um kem Lagcrgctrcide zu erhalten; — Buchweitzen oder Lupmen, als zweite Frucht zum Behuf der grumn Düngung; 2) Runkelrübe; 3) Sommcrfrucht mtt Klee; 4) Klee. > Wo viele Hackfrüchte, ^als: Kartoffeln, Mais, Kraut, Bohnen, Faseolen ?c. gebaut werden, dort konnte man folgenden Turnns einführen: 1) Hackfrüchte, sehr stark gedüngt; 2) Runkelrübe; 3) Sommerfrucht (Hafer oder Gerste) mit Klee; 4) Klee; 5) Winterfrucht, mit halber Düngung. Diejenigen Landwirthe in Krain, welche einen reichen Boden besitzen, können nach der Winterfrucht auch noch den Buchweitzen, als zweite Frucht, anbauen. Wo aber der Boden mager ist, wie es in den meisten Gegenden KrainS der Fall ist, dort musi nach der Winterfrucht der Buchweitzen zum Behuf der grünen Düngung cultivirt werden, falls man auf eine ergiebige Runkelrüben-Ernte Rechnung machen will. v. Zubereitung des Bodens. Die Zubereitung des Bodens zur Aufnahme der Runkelrüben-Saat richtet sich vorzugsweise nach der Vorfrucht. Jedenfalls muß der Boden durch die Be-ackcrung sehr gcreiniget und tief gelockert werden. Wird die Runkelrübe nach einer Hackfrucht angebaut, dann wird der Boden geebnet, gleich im Herbst zur vollen Tiefe (wenigstens 6" tief) gepflügt, und den Winter hindurch in rauhen Furchen liegen gelassen. Ist der Boden rein und nicht bündig, dann wird er im Frühjahre blosi mit einer wirksamen Egge, z. V. der niederländischen, übercggt, und syhin die Saat bestellt. Ist diesi nicht der Fall, so musi im Frühjahre der Boden noch gepflügt und geeggt, oder mit einem wirksamen Enirpator, z. B. dem Beatsorrschen, bearbeitet werden. - Folgt die Runkelrübe nach einer Halmfrucht,