Anbacher Seituna. ^»« NO. Dinstag an» 2». Jänner «85». Die „Laibachcr Iritmiq" erscheint mit AuZnahmc der Sonn- und ^ittt^ge, täglich, und fostct sainutt den Veilagen im Comptoir ganzjährig N st., halbjährig 5 fl. 30 kr, mit Kreuzband >»i Comptoir qanziähria 12 ß halbjährig «i ft. Für ?ie Zilstellung ins Ha,is sind halbjährig 3U lr. mchr zu entrichten. Mlt der Post portofrei ganzjä hri q. unter Kreuzband und gedruckter Adresse !5, fl./h alb jä hri g 7 ft. Z0 l'r. — I n seration Sg e b üh r fi,r eine SMlteNjnle oder deu Raum dmell'eu. für ein-maliqe Emschaltmm 3 fr , für uveimaliae ^ lr. für dreimalige .', kr. C. M. Inserate bis 12 3c,len fosten 1 fl. für 3 Mal. 50 kr. fnr 2 Mal und 40 lr. snr 1 Mal einzuschalten. Zu dii'scu Gebichrcu lst nach dem provisorischen Geselzc vom «imk >, monatlichen Heften :'. 2 Bogen. Die letzten 4 Blätter sind im Jahre 1850 gegründet! worden. " " ' ' Prag, ,5, Iä'nner. Die ans Anlaß der Iu-dllaumbfeier der Prager Universität eingchossenen Beträge in der Gcsammtsumme von 89.34« fi. 3, fr (5. M. wurden zu einer Statue des Kaisers Carl IV ' Herausgabe einer Gesch chte der Prager Universität' von V. V. Tomck, und eines Werkes von Stitny aus den Zeiten Kaisers Carl II.; Prägung einer Jubiläumsmedaille, ferner zur Schaffung eines Bild-nisses des Kaisers Ferdinand V., als Königs von Böhmen, und der Ueberrest zur Bereicherung der Krombholz'schcn Stiftung für arme, kranke Studenten in Prag verwendet. * Oilli, »5. Jänner. Ein slavischer liefert!,, ist hier im Entstehen, der nicht nur Zeitjchriften, sondern auch alle anderen literarischen Erscheinungen des Slaventhums auflegen wird. Durch freiwillige zahlreiche Gaben besitzt dcr Verein schon eine ziemlich zahlreiche Bibliothek. Laibach, 19 Jänner. Alis To l main (Görzcr Kreis) wird geschrieben: Im Laufe dieser Woche sind die zwei letzten noch unbesetzt gebliebenen Oensd'armerie Postirungen in Grahova und Scdula aufgestellt worden, und l'l'smden sich in voller und thätiger Ausübung ihres Dienstes. Die wohlthätigen Folgen dieses, für die Auf. rechthaltung der öffentlichen Nuhc und Ordnung so nothwendigen Institutes werden mit jedem Tage sichtbarer. Kurz vor dcr Einführung dcr Gensd'ar-merie wimmelte dieser Bezirk, insbesondere die im steilen Gebirge liegenden Gemeinden, Wrilcr und Holzschläge von Deserteuren und Recrutirungsstücht.-lingen! Aber kaum begann die Gcnsd'armerie ihre Thätigkeit zu entwickeln, so verging keine Woche, in dcr sich nicht entweder einige zur freiwilligen Ein-rückung meldeten, oder von dcr Gensd'armerie eingebracht wurden. So z B. stellten sich in dcr letzten Woche « Deserteure freiwillig vor diese Bezirkshauptmannschaft, und baten zu ihren Regimentern geschickt zu werden. Hierbei darf jedoch nicht mit Stillschweigen Übergängen werden, daß gcrade auf dieje freiwillige Stellung der Flüchtlinge, dcr Orlscurat von Gra-hova, Joseph Vogrig, durch gute Lehnn, edle Be-redsamkcit und persönliches Vertrauen, welches er beim Volke im hohen Grade genießt, namhaft ein-gewirkt hatte, da dieselben zur Bedingung machten, nur dann freiwillig einrücken zu wollen, wenn sie Eavlan Vogrig persönlich zur Bezirkshauptmcmnschaft begleite. Correspondenzeu Aus dcm Preßbnr,,er Districts, l6. Jänner. — s^j — Es gibt kaum eine Stadt in Ungarn, wo das wissenschaftliche Leben mehr gefördert würde, als in Preßburg; nicht mir die Volksschule ist es, welche in dcr neuern Zeit vielfach verbessert und mit tüchtigen Lehrkräften bedacht wurde, sondern auch die höhcrn Bildungsanstaltcn, die Realschule, das Gymnasium und die Rlchtsakademie entsprechen den Anforderungen der Zeit vollkommen und rivalisi rcn — ich darf es ohne Schcu behaupten — mit dcn vorzüglicheren Städten der übrigen Klonländer. Schon dcr zahlreiche Besuch unserer Schulen ist ein Beweis ihrer Trefflichkeit, und obwohl die deutsche Sprache als Unterrichtssprache vorherrschender ist, als die andern Landessprachen, so zählen wir doch viele Slaven und Magyaren unter den Studierenden. Aber Eincs hat uns bis jetzt gemangelt-, eine Lehr.-anstatt, die für den Gewerdsbeflissencn, dcr der Schule bereits entwachsen ist, einen Anhaltspunct bietet, um nachzuholen, was er in früheren Jahren theils versäumte, theils wegen Mangel an Gelegenheit nicht erlernen konnte, und wahrlich, es ist in dieser Beziehung viel, sehr viel einzubringen. Es verdient deßhalb die wärmste Anerkennung, daß der Gcmcinderath Sorge trug für ein so nothwendiges Institut, und das Inslebentreten desselben schon diesen Monat möglich macht. Es ist zunächst für Lehrlinge bestimmt; doch sollen auch Gesellen verhalten werden, daran Theil zu nehmen, da es ihnen ohne.-dicß nur eine Sonntagsstunde kostet. In der That sind auch bereits 700 Individuen eincieschrieben, und die Professoren der Nealjchule sind von dem Gemein- berathe ersucht worden, die verschiedenen Lehrfacher zu besorgen; die Theilnehmenden bezahlen einen mo^ natlichcn Beitrag, dcr dann als Honorar unter die Lehrcr vertheilt wird. Nicht uninteressant dürfte ein von der Preß« burger Stadthauvtmannschast veröffentlichter Ausweis über die im Jahre 1850 inhaftirten Individuen seyn Ihre Zahl belauft sich auf 3643, wovon 2529 männlichen, 1114 weiblichen Geschlechtes sind; Preßburger finden sich darunter 736, Fremde 2907 ; gegen voriges Jahr sind heuer 223 Preßvuo ger mehr inhaftirt worden, was eben nicht das gün» stigste Licht auf unsere Zustände wirft. Inhaslirt wurde l Pc>son wegen Kindesmord, I wegen Mord» versucb, 9 wegen Einbruchsdiebstahl, 426 wegen Dicdstahl, 232 wegcn politischer Verbrechen, 2249 Bagabunden, 369 Betrunkene, 302 Bettler. Körperlich bestraft wurden 43 («849 waren es 8?.), in Frciheit gesetzt 2099. Die Zahl der politischen Verbrecher war 1849 um l387 stckrker, waS noch den damaligen Verhältnissen zuzuschreiben war. Man sieht übrigens im Vergleich mit dem Jahre 1849, daß sich unsere Sicherheitszustände ziemlich gebessert haben. Oesterreich. Wie«, ls. Jänner. S,. Majestät der Kaiser hat die Wahl des Dr. Iur. Carl Walthrr und des Dr. Ilir. Wenzel Worowka, so wie des Bürger-meister. Februar l«5l in Wirksamkeit zu treten haben. Nach diesen Bestimmungen ist die Errichtung von Privatpoststationen oder Relais verboten. Privat - Unternehmungen periodischer PcrsonenlranspoNe mit und ohne Pserdewechsel dürfen nur gegen Eoncessionserlheüung unter festgesetzten Modalitäten an Einzelne oder Gesellschaften Statt finden, wofür die Staatsverwaltung eine Besteue-rung sich vorbehält. Die Postmeister, deren Pferde nicht benützt werden, erhalten eine angemessene Entschädigung. — Der Herr Handelsminister hat sich veranlaßt gesunden, die lmnbardisch-uenetianische Oberbau-Direction zu beauftragen, da5 Project für die Herstellung eines bereits vor dem Jahre »848 zur Abhaltung von Sandanschwemmlingen projection Ge-gendammcs bci Malamocco bei Venedig, einer genauen Prüfung z» unterziehen, und im Einverneh-men mil der EentralSeebehörde mit Beschleunigung die geeigneten Anträge zu erstatten. l — Man vcrsichett, daß Hr. v. Kraus die Absicht habe, im nächsten Monate einen Finanzcongreß einzuberufen, um mit diesem die Maßregeln zur Regelung deö Geldwesens zu berathen. — Auf den Stationen Pragerhof und Ponigl der südlichen Staatsbahn, denen es an gutem Wasser fchlt, werden artesische Brunnen gegraben. — Der Rücktritt des Iustizministers v. Schmerling wurde gestern in wohlunterrichteten Kreisen als gewiß angenommen. — Wegen der überhand nehmenden Räubereien und Mordthaten ist im Pcsther Militärdistricte das Standrccht publicirt worden. — In Pesth haben am 15. d. zwei zwölf-jährige Knabe» gegen einen dntte» Knaden, welcher in der Schule gegen sie immer bevorzugt wurde, einen Racheplan auf fürchterliche W^isc ausgeübt. Unter einem Vorwand hatten sie Syrup und Vitriolöl eingekauft, mischten dieß zusammen, und lockten ihren Feind zu sich in's Zimmer. Der Knabe wollte nichts nehmen, da öffneten sie ihin gewaltsam dcn Mund, Uüd gössen d^s Getränke hinein. Der arme Knabe kämpft jetzt unter den gräßlichsten Schmerzen zwischen Tod und Leben. Die beiden kleinen Verbrecher sind bereits dcm Kriminalgericht übergeben worden, — Das iu Prag erscheinende katholische Blatt „Blahoocst" bringt cine Berechnung des Einkommens dcs Präger Erzviöthums. Nach einem dreijährigen Durchschnitte betrug dasselbe vor dem Jahre 18 48 die Summe von 77 681 fi. 50 kr. Rechnet man die seit diesem Jahre durch Aufhebung dcr Robot, neue Steuern u. f. w, entstandenen Ausfälle von jener > Summe ab, so stellt sich gegenwärtig das jährliches Einkommen des Pragcr Erzbischofes auf beiläufig 60.000 N, Von dieser Summe werden einige Tau' sende zur Erhaltung dcr crzbischösiichcn Dienerschaft verbraucht, ein anderer großer Theil aber an Arme, Wohlthätigkeitsanstalten u. f. w. vertheilt. Man hat berechnet, daß kaum 500 si (Z. M. wöchentlich hinreichen, um die Armen, welche in der erzbischöfiichen Residenz zusammenströmen, zu bethcilen. — Für die bei der revolutionären Catastrophe vom Jahre «846 verwaisten Kinder wurde eine Sammlung veranstaltet, welche bisher dic Summe von 12.4 50 si ergab. __>N^ch einem Schreiben in dem zu Krakau erscheinenden »Czas« aus Konstantinopcl vom 26-December haben mehrere mitOfsiziersstellen bekleidete Emigranten ihre Entlassung genommen, worauf von' Seite der Pforte Icdem cine Gratification von 4000 Piastern erfolgt wurde. Sie richteten für diese Gunst eine Dank- und Ergebenheitsadresse an !die Pforte, die 26 Unterschriften enthielt. Die Emigration in Schumla hat diesen Ort bereits verlassen ^und ist am 26. December in Konstantinopel angekommen, um sich nach Amerika einzuschiffen. ! D>c Zeit der Abreise ist auf den »5. Jänner anberaumt. D'ö Pforte hat 300.W0 Piaster zur Bestreitung der Fahrkosten bis Live,pool bewilligt, 'von wo sie auf Kosten der englischen Regierung ' weiter befördert werden, welche auch versprochen habe, für die erste Unterkunft in Amerika zu sorgen. Auch die hier zurückgebliebenen Emigranten haben vom englischen Gesandten Reisepässe erhalten, um die Türkei beliebig verlassen zu können. Mich. Czay-kowsti, welcher der Vermittler zwischen der Emigra. tion und den westlichen Mächten gewesen, bleibt einstweilen dort unter dem Schutze Frankreichs, welcher Schutz ihm jedoch nach einer neuesten Eröffnung entzogen wurde. Die polnischen Emigranten ?s l» Honn^l-im» l^!,at, sprach er zum Abschiede, i>nni- sn' für die Abgebrannten der Stadt KraÜni in seiner Sitzung vom l l. d. beschlossen, neuerlich an die Besitzer der abgebrannten Hanser eine Summe von »44,000 st. aus den eingeflossenen Hilfsgeldern zu vertheilen. Dieselbe beträgt tt Per^ cent des Gesammtschadens. Die VcrtheÜungsquote wird aber nur in die Hände derjenigen Bürger auö-gcfclgt, welche sich ausweisen, d,iß sie die erstlich vom Comite erhaltene Hilfe von lO Perzent zum Aufbaue ihrer Häuser verwendeten und damit wenigstens bis zur Aufstellung des Dachstuhls gelange ten. Die Quoten für jene Bürger, welche mit so gearteter Ncstaurirung ihrer Häuser sich nicht ausweisen, werden einstweilen in der Comiteecasse zurückbehalten. Deutschland. Verliu, 14. Jänner. Ueber den Stand der Verhandlungen in Dresden Hort man hier, daß eine Verständigung zwischen Preußen und Oesterreich über die Gestaltung der neuen Bundes Executive erreicht oder angebahnt worden sey. Indessen ist die Zoll. fl'agc jetzt der eigentliche Bewegungspnnct für die deutsche Angelegenheit geworden. Preußen hat der Fortsetzung M Kasseler Iollvcrhandlungcn in Dresden mit einer Nachdrücklichkeit widerstrebt, die wenigstens daraus schließen ließ, daß auch die dießscitige Regierung den Einfluß auf die constituirende Kraft erkennt, welche dieß Element bei der Neugestaltung der deutschen Bundesverhältnisse ausüben wird und muß. Es mochte aber in diesem Augenblick noch nicht mit Bestimmtheit angegeben werden können, welche Richtung Preußen bei dieser nothwendigen Ineinanderbewegung des politischen und commcrzicl-len Elements befolgen und festhalten werde. Schon neulich deuteten wir die Schwankungen an, welche darüber im Schooße unseres Ministeriums Platz gegriffen. Diese haben in den letzten Tagen noch auf eine hervorragende Weise zugenommen, und un^ scr Gouvernement befindet sich in einer Entwicklung stiner Ansichten, durch die es auf ccr bevorstehenden Zoll^ conferenz in Wiesbaden wahrscheinlich eine sehr veränderte oder modisicirte Stellung auch gegen die. jcnigen Beschlüsse einnehmen wird, welche unler sei-ner Mitwirkung bereits in Kassel ;u Stande gekommen waren. Der Zolluereinscongreß wird in Wits-baden w!eder zusammentreten, wohin der preußische Bevollmächtigte, Geheim.-Rath Delbrück, über Hannover abgegang n ist. An der mehr oder minder kathegorischen Abwendung der preußischen Legierung von dem Schutzzoll-Systeme hängt auch l noch immer das Portefeuille des Herrn v. d. Hcydt ^ NM an emem zweifelhaften Faden, Die preußischer! Setts t" Dresden «ingeno.nmcne Position möchte aber mcht nichr mit den Ansichten des dießseitigen Handelsnunisters übereinstimmen. Preußen hat neuerdings die Schwierigkeiten gehäuft, um den Abschluß über die Zollsrage und die materielle Einiguna Deutschlands nicht inmitten der Dresdener Con-ferenzen und unter den Bedingungen derselben Statt finden zu lassen. Diese Schwierigkeiten würden besonders dann unübcrstcigliche seyn, wenn Preußen dabei beharren wollte, bei allen Modifications in der Steuer, und Zollgesetzgebung auf die LandeZ-vertretung zurückzugehen und deren Zustimmung in die Wagschale zu werfen. Man wird es Preußen mcht verübeln können, daß es seinem bisherigen Verhältniß zum Zollverein, dessen Gründer und Mittel-punct es gewesen, vollständige Rechnung zu tragen sucht. Die preußische Regierung würde aber zugleich ihr Verhältniß zu der neuen politischen Con-stituirung Deutschlands gänzlich verkennen, wenn sie nicht eben auch auf diese bei der Abwickelung ihre, aus dem Zollverein bestehenden Verpflichtungen di. ! unweigerliche Rücksicht ncbmen wollte. Denn es müssen hier allmälige und stufenweise Uedeigänge gefunden werden, wie sie auch von vorn herein in dem Plan der österr.-deutschen Zolleinigui'g, gedacht liegen. In diesem Sinne ist auch die so eben durch das ,/O>-e5dener Journal« veröffentlichte Denkschrift der sächsischen Regierung, welche eine Verständigung über die Gruudzügc einer materiellen Einigung Deutschlands in sehr sachgemäßer lind klarer Weise entwickelt, gehalten, Es wird aber darin ebenfalls eii.e Behondlung dieser Angelegenheit durch die Dresdener Conferenz vorausgesetzt, und derselben eine Ersetzung von Art. XlX. der Bnndesacle und Art. l.XlV, der Wiener Schluß^cle durch eine Btstim-mling vorgeschlagen, welche,die vollständige Vereinigung aller deutschen Staaten zu Einem Zoll- und H.indelögebict mit gleicher Gesetzgebung in Zoll-nnd Handelssachen zu ihrem prinzipiellen Ausgangs-plmet nimmt und d.ihcr die annähernden Schritte einer gleichen Organisation zu begründen strebt. In der gestern Mittag Statt gefundenen Berathung des Staatsministeriums wurde, wie man vernimmt, auch die schleswig-holsteinische Angelegenheit in ihrem gegenwärtigen Stande sehr lebhaft erörtert. Wenn das Zusammenwirken der österreichisch, preußischen Connnissaricn in der Sache der Herzog-thümer die erwünschtesten Resultate gewährt hat-so ist die Geltcndmachung derselben bei dem dänischen Cabinet in Kopenhagen noch der zurückgeblic-nc Theil der Aufgabe. Bisher hat die österreichische Regierung diese Verhandlung in Kopenhagen aus. schließlich vertreten, die sie ohne Zuziehung Preußens führte. Da aber Preußen und Oesterreich bei der gegenwärtigen Pacisication Holsteins zugleich als Vertreter des deutschen Bundes ihre Wirksamkeit geübt haben, so würde dcr Abschluß der VerHand lnngcn in Kopenhagen nach unserm Bcdünlen auch in das Bereich dcr Dresdener Conscrenzcn fallen und dort zur Vorlage gebracht werden müssen. Wenigstens saßt man jetzt hier den Inst^nzcnzug in dieser Angelegenheit in dieser Weise auf. In den hiesigen conservative« Kreisen sind die neuesten Nachrichten aus Holstein mit außerordentlicher Befriedigung aufgenommen worden. Unsere Regierung scheint nicht geneigt, unter den gegen, wartigcn Umständen noch ihre zum Einrücken in Holstein bestimmten Truppen marschiren zu lassen, obwohl dieselben seit mehreren Tagen zum Aufbruch bereit liegen und hier in der Hauptstadt, wie in deren nächsten Umgebungen die Quartiere füllen. Die Entschließungen dcr dänischen Regierung dürften ab? gewartet werden, ehe Preußen und Oesterreich über den Gebrauch ihrer Waffen und Truppen wesentlich rückgängige Verfügungen treffen können. In dem-selben Sinnc kann auch nur das einstweilige Verbleiben holstcin'schcr Besatzungen in den Festun, gen Rendsburg und Friedrichsort aufgefaßt werden. (W. Z ) — Aus Hamburg wird vom 15. d. gemeldet: Die Conferenzen zwischen den Bundes- und den dänischen Commissären in Beziehung auf die Pacisicationsmaßregeln dauern fott. Dcr dänische Commissär, Graf Neventlow > Criminil, scheint für seine Regierung eine weitergehende Betheilung an der Herstellung der staatsrechtlichen Ordnung anstreben zu wollen, als nach den Beschlüssen des deutschen Bundes zugestanden werden kann. Die deutschen Commissäre haben cs unter solchen Umständen für nothwendig befunden, neue Instructions einzuholen, um die Confcrenzen in gedeihlicher Weise fortsetzen zu können. — In Betreff der bevorstehenden beträchtlichen Reduction der preußischen Armee wird mitgetheilt, daß die Beurlaubung von weitern 70.000 Mann angeordnet wurde. — In der badischen zweiten Kammer wurde dcr Antrag des Abgeordneten von Soiron: „die Kammer wolle erklären, daß die Gesetze über die Presse, Ver-e ne und Volksversammlungen, so wie über Einsüh» rung des Strafgesetzbuches, sobald als möglich zu verkünden und alsdann der Kriegszustand aufzuheben sey,« mit großer Majorität angenommen. Italic n ^ Nom, 12. Jänner. Die allgemeine Auf< merksamkeit wendet sich dem bevorstehenden Gesetze wegen Einrichtung der Gemeinde - Verhältnisse der Hauptstadt zu. Mai» betrachtet es als Gewinn, daß einige Verwaltungszweige, z. B. die Erhöhung der Gebühren von gebrannten Flüssigkeitel, und Fourage dem Ministerium der Finanzen zugewiesen und der Commune, welche sich bisher mit deren Behebung befaßte, entzogen werden sollen. — Dcr Papst hat die Municipalcommission, welche ihn zum neuen Jahre beglückwünschte, mit großer Auszeichnung empfangen und erklärt, daß er vou den ausrichtigsten Gefühlen für das Wohl der Stadt Rom durchdrungen sey -^ Heute veranstaltete der französische Commandant Gemeau eine Re, vue aus dem St. PeterZplatze, wobei zwei Hriga-den erschienen. Fr a n k r e i ch. Aus Briefen von Paris vom 13. Jänner entnehmen wir Folgendes : Die Ernennung des Generals Baraguay d'Hil. licrs soll auf die Armee einen sehr Übeln Eindruck gemacht h.^ben. Es wird die ihm Schuld ge> geben, er habe in den Iunitagen l848 die Ueber, gäbe des Commando's eines gebliebenen Generals unter dem Vorwande verweigert, daß der 6» l)lwl commandirende General Cavaignac ein iüngerer General als er sey. Dem verbreiteten Gerüchte, als ob der Präsident der Republik im Besitze eines Schriidens des Generals Changarnier an die Herzogin von Orleans wäre, wird in diesm Briefen mit Bestimmtheit widersprochen. Man hegt große Besorgnisse vor den möglichen Folgen der Haltung, welche die Nationalversamm» lung gegenüber des Prändenten angenommen hat. Während d r parlamentarischen Kämpfe dauert auch das Bestreben dcr Männer der Regierung und der Kammer, sich in den Journalen in den Augen des Volkes wechselseitig herabzusetzen und durch Skandal moralisch zu todten, fort. Während dcr „Constitutionel" in seinen Angriff sen auf die Häupter der Majorität bis auf die Banl'ctc des Jahres l8-!8 zurückgreift, bringt die „Assemblec" „nationale Enthüllungen," über die^ln. crbietungcn, die der Präsident dem General Chan-garnier gemacht, und über Umtriebe, die er sich in Gemeinschaft m!t dem Finanzminister Fould auf der Börse erlaubt haben soll. Die vaterlandsliebenden und wohlgesinnten Personen sind in großer Bestürzung über diese Handlungsweise. Welche Achtung soll das Volk vor Staatsgewalten haben, die, uneingedenk ihrer, ohnedicß precären Stellung, sich durch solche Mittel wechselseitig zu entehren versuchen? Und wenn alle Männer, die möglicher Weise Frankreich regieren können, beschimpft, besudelt und unmöglich geworden sind, was wird aus der französischen Gesellschaft werden, in wessen Hände werden die Zügel der Ge. walt fallen? Neues nnd Neuestes. Telegraphische Depeschen. Rom, I I. Jänner. Die Regierung hat sich bereit erklärt, mit Toscana und Oesterreich über Eisendahn-Verbindung in Unterhandlung zu treten. Florenz, l3. Jänner. Der „Statute« ist we. gen eines Artikels gegen das Thealergesetz auf einen , Monat suspendirt worden. Der Postoerttag mit Frankreich ist abgeschlossen, die Ratisicatlonen des, selben werden abgewartet. Verleger. Ign. v. Kleinmayr und Fedor Bamberg. Verantwortlicher Herausgeber. Ign. Alois v. Kleinmayr ^H^NANN ^NH^ ^^^^^^^«^^/^^^ß^^IN^ Telegraphischer (5onrs - Beicht der Staatbpapiere vom 20. Jänner 185 l, VtaatSschuldverschreibungen zu 5 M. (in CM.) 9^ V^ bttto ., ^ l/^ ., „ 82 äM dctto „ 4 ., „ 7i l/5 Staatsschuldversch. v. Jahre 1850 mit Rückzahlung „4 „ , 827/8 dctto „ 2 1/2 ., ., 4l1 Darlehen mit Vcrlosuna v. I. <834 fur 500 fl. 1W2 1/2 183!»/ „ 250 ., 288 1>8 Wien" Stadt-Banco" Obl." zu 2 11/2 2 Ml'N.it. Livorno. sür 300 ToSccmische ^>re. Gnld. »25 2 Moucil. soudon, sür 1 Psund Sterlinq, Gülte» »2-42 3 Monat. Marseille, für 300 Fw'lfni, . Giild. 152 3/4 2Moin-,t. Vari,. für 300 Fran!.» . . s'xld. »52 3/5 2 Monat. S. K. Lottl'.tiehungen. In Trieft am 18. Jänner !N51. 3^. 65. 42 88 57 Die nächste Ziebui'.q wird am 29. Jänner l85l m Trieft geh Uten Zerren. Vetreid» Durchschnitts-Preise in Laib.ich am l9. Jänner 1851. M a r k s p r e i s e. Ein Wiener Mehen Weizen . . 4 ss. 35'^ kr. — — Kukuruh . . — „ — „ — — Halb'rucht - 5 ., 32 » — — Korn ... 3 » 48 — __ Gerste ...-..— » — — Hirse ... 3 ., 20 » — Heiden ... 3 „ 20 » — — H^fer ... '^ » 6 ., Iremdeu-Hlttteige der hier ?lttgeko»nmeue«» n»»t> Abgereisten. Den «6. Ja« n^r l«50 Hr. Dennel, Priy^iel'; — H,. Graf Olschih, Renrier, — u. Hl-. Kluky, Han^lsn,.; all^ 3 oo>, Wie» nach Tiiest. — H,-. Flschmann, P,!vatle:, vo» Wien nach Venedig. — Hr. Giaf Htwssoldo, Stall-haller in Mail^uid, von Wien nach Mailand. - Hi'. Hermann Naialovich; — Hz>. Ioh. Tr^ti, — u. Hr Venoenuti; alle 3 Handelsleltte; — H,-. Jos. Vale, ^lrchicecr. — n. Hl-, Ioh. Hagenauc!', Magistrats-Plä'eS; alle 5 von Trieft »ach Wien. Den 17. Hl-. Graf Werdenbera.; -- Hi'. Amn'li, Priratier; — Hr.Maxverl,— u. Hr. Io.s, beide Renners ; — ll. Hr. Nasman, Handelöin. ; alle 5 von Wie,, nach Tii,st. __ H>'. Ill, ^lssecnian^ - P»alnt^ von Grah, — Hr. Lch'f, Handels-n., ron Cilli nach Tiiest. -, F,. Elise Il)ncs, - Hr. Hran; Eannel, " ll Hr. I^>h. Montaut; ^i^ .^ Pril'atieis; — H^- Eduard Dcliberih , k. k. Nath;— Hr. Ioh. Waad, e»gl. Officier, — n. Hr. H^rinann 3iiebahn, Handels»!. ; alle 6 oon Trieft »ach Wien. — Hr. Carl Zelli, Ingenieur, von Verona n,ch Wicn. Den 18. Hr. Zeidel; — Hr. Perini, — u. Hr. Flecassi; -- alle 3 Handelsleute; — Hr. Belsiovane, Privatier; — n. Hr.Dr, Maicocia ; alle 5 von Wic» nach Trieft. — Hr, Scheer, Assecuranz - Beanue, vl>» Gratz nach Tricst. — Hr. ^licatzky, Proft'ffor, von Salzburg nach Görz. — Hr. Fabinä Cernazai, — Priratier, von Udme nach Cilll. — Hr. Philirp Cnbolie, Privatier; — Hr. Johann PhilipeSco, Han-del^in. ; — Hr. Carl Moncenigo , Handlnngs-.igcut, — nnd Fr, Johanna Pens;, Scl/iffscapitänö.-Gattin; alle 4 von Trieft »ach Wien. Z. 35. ll. Nr. 3^5 A n f r u f. Im Laufe des Monates August vergangenen Jahres wurden die Bewohner des Tiienter Kreises durch das ungememe Anschwellen der Wildbäche l^ln^s.') 8l>>cu und ^,<^. Jänner l. I., Z. :l3tt, bestimmt, eine milde Sammlung zu Gunsten der Beschädigten in allen Kronländern des österreichischen Kaisttstaates zu ver- < anlasten, deren Ertrag seiner Zeit an dcn Herrn Statthalter in Tirol einzusenden ist. Indem ich mich nun dießfalls neuerlich an den bewährten Wohlthatigkeilösinn der edlen Bewohner Krams wende, füge ich bei, daß die eingehenden Beiträge von den betreffenden Herren Ortsstelsorgcrn, so wie auch von dcr Redaction der Laibacher Zeitung in Empfang genommen wcldcn. 5,'aibach am 14. Jänner 1851. Gustav Grafv. Chorin sky m. p. Statthalter. H. 3t. :,. (l) Nr. l»3. Vom k. k. Oberlandesgerichte für Steiermark wird bekannt gemacht, daß mehrere Auscultanten-Stellen mit dem Adjutum von 3W st. lZ. M. im Kronlande Steiermark zu besetzen kommen. Alle Jene, welche sich um eine Auscultanten-Stelle bewerben wollen, haben ihre gchöl'ig belegten Gesuche binnen vier Wochen bei dem k. k. Ob^rlandesgerichte, und zwar diejenigen, welche bereits bei einem Gcnchte in der Dienstleistung stehen, durch den Gerichtsvorstand, welcher das Qualisicationsglltachten abzugeben hat, zu über-mchen, wobei bemelkt wird, daß die Kenntniß einer slavischen Sprache, inöbcsondere der windischen, vorzugsweise wünschenswerth ist. < Gratz am 14. Jänner l85,1. Z. ^ij. (,) K. k. südliche Ttaats - Eisenbahn. WMMlsMl» Vom 1. Fibulas d. I. an wird der Warenverkehr auch von und nach der Station Hn^zT eröffnet; was mit dem Bemerken zur öffentliche«! Kenntnis; gebracht wird, daß der hiefür ailtige Frachten-Preis-Tarif bei alle«! Personen- und Waren-Expediten auf der ganzen südlichen Staats-Eisenbahnstrecke eingesehen werden kann. Grah den 15. Jänner 1351. C Hr, ßu&no&eteisna nsff,. \ a z n a n i 1 o. Otl 1. »YCcaiia (Fcliniarja) tckorij»-a Icla se B&o rožiija- rzv&nifgzt Silaj^a ftifH rb:i in i#, p^^taje »tSava" prircla; Mavoljti Ic^a «c tla « feeifi ^^BmgdEäftj&i vrö95öi. iHh Kaiiiore vNak l'CljaYii» cent» (tariff), kar l^i^ %a vo^iijo Idlsi^a plarati ta^cliii^ pH ^^ih |io-ülajah ififi odpraYljafiQji IJihIi iia B9l&i^*a |io cell JiB%ii<»že1e%iBi ee^fi*%veiliti. Gradec 15. prosenca 1851. Nachstehe ,l d e wünschen zum neue»i Jahre >.!?i>;l allen ihren hochverehrten Gönnern und Frcunden Glück und Segen von Gott dem Geber alles Guten, und haben M) durch Lösung der Neujahrs - Billete n,r die Armen von allm sonst üblichen Neujahrswünschen loögesasst. AllmerkUllg Die mit ^c,richcn B^eich>,etei, haben slch dlir.b Adiiahme bcs^üderc» (z.laßkarte l <,nch von de>, Gliickwünsche» zu Gebm'tö- l,,<0 Namenßfssten für oao ^ahr »U5i losgesaqt. (S ch l ll ,;, ) ^ Hr. Johann Koßler, Hausbesitzer, sammt Fran. 5 » Flanz Rlld^sch. » Johann Saiz, k. k, Sammlnugs - Cassier in Pisino. ^ » Joseph Weiglein, k. k. Postamts - Verwalter, sammt Gattin. » Dr. Anton Fuchs, sammt Familie. Den obbenanntei, Wohlthat.r» , von denen die Ei-lasckaiten d^r Neujahrswiinsche, mid liicksicht-lich de,- Gebnrts - und Nam ens fest - Gratulanten der Bctiag von 42 l fl. 50 kr. eingegangen ist, stattet die Armen - Iüstitttts - Coinnnssion im Namen der Stadt - Armen den wärmsten Dank hier-mit ab. Laibach den 20. Iämier 1851.