Nr. 139. Dienstag, 22. Juni 1897. Jahrgang 116. Mlmcher Zeitung. PrilnumerattonSprels: Mit P o st versend i, » a : „«»zjilhri« si. Il>, halbjährig fi, 7 50. Im Comptoir: NllnMhrist fl, l«, hnIl'Mrin st, s> 5>0, ssür bil> ^»steNiinn !»» Ha„« aan.Mhvin st, l, — Inscriioni«yebUr: ssttr lleiiu' Iülrral»' dis zu 4 Zeile» 2ü lr,, lliöß^le per Z.'ile u lr,! bei üitcre» WiederhuUluge!! per ^eile ü lr. Die »Lnlb, gelt,, erscheint täglich, m!t Ausnahme der goiin^ und Feiertage. Die Administration befindet slch Congressplah Nr, 2, d!e Mtdactlon Aahiihofgasse str, 1K. Sprechstunden der Redaction von « bl« ll Uhr vormittag», Unsranlieilc Äricfe w«ldcn nicht angeuumulen, Manuscripte nicht zurüclgestellt. Amtlicher Theil. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Major des Corpsartillerie-Regiments Josef Wenzel Fürst von Liechtenstein Nr. 9 Alexander Czernecki den Adelstand allergnädigst zu verleihen geruht. Se. l. und k. Apostolische Majestät geruhten allergnädigst, dem Oberthierarzte erster Classe Johann Mal/, des Landwehr - Uhlanenregiments Nr. 2, das goldene Verdienstlreuz zu verleihen. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Juni d. I. dem Bahnaufseher der k. k. priv. Kaiser-Ferdinands-Nordbahn Johann Kupla in Zauchtl anlässlich seiner Uebernahme in den bleibenden Ruhestand das silberne Ver» dienstlreuz allergnädigst zu verleihen geruht. Der erste Oberfthofmeister hat den Rechnungs-revidenten Karl Zellner zum Rechnungsrathe, den Rechnungsofficial Anton Panzner zum Rechnungs-revidenten und den Rechnungsassistenten Franz Klaffenböck zum Rechnungsossicial im Rechnung«-Departement des Obersthofmeisteramtes ernannt. Den 19. Juni 1897 wurde in der k. l. Hof« und Staats« druckerei das VIll., XXXVII.. XI.VI. und XI.VII. Stück der pol. Nischen, das XI^VII. und XI.!X. Stück der kroatischen und das XXXV. und XI^VII. Stück der rumänischen Ausgabe des Reichs-gesehblattes vom Jahre 1897 ausgegeben und versendet. Nichtamtlicher Theil. Die Sprachenverordllungen. Wir wollen hoffen, dass der in der Oeffentlichkeit von Tag zu Tag vehementer geführte Kampf gegen die Sprachenverordnungen nicht als Typus für die Art und Weise der Betheiligung des großen Publicums an Politischen Angelegenheiten und als Maßstab für den Wert dieser Theilnahme betrachtet werden kann. Die Anschauung, welche das Publicum als eine der Bevormundung und der geistigen Führung bedürftige Masse ohne eigenes Urtheil und ohne selbständige Initiative betrachten möchte, halte schon längst einen etwas antiquierten Charakter und manche Errungenschaften des politischen Lebens schienen darauf hinzudeuten, dass die Stimme des Volkes als der Ausdruck einer natürlichen Wahrheit sich für ewige Zeiten als unbestreitbarer Factor bei der Beschlussfassung über öffentliche Angelegenheiten geltend gemacht hat. Diese so erwünschte Autorität muss aber in ein bedenkliches Wanken gerathen, wenn man den Inhalt der vielfachen Kundgebungen verfolgt, welche die Opposition gegen die Sprachenverordnungen gezeitigt haben. Ursprünglich mehr oder weniger maßvoll im Tone und würdig in der Diction, mussten sie als Wiederhat! der Stimmen der Abgeordneten Beachtung verdienen. Gegenwärtig aber durchtränkt von Unwahrheiten und Uebertreibungen können sie auf eine ernste Berücksichtigung kaum Anspruch erheben. Man sprach von dem Mangel des Bedürfnisses für die Erlassung der Sprachenverordnungen, man kämpfte gegen die den Anforderungen der Praxis angeblich widerstreitenden Normen an, man behauptete die Undurchführbarkeit. Gut! Wir haben immer begriffen, dass über solche Punkte debattiert werden kann und wir waren sogar so optimistisch, zu glauben, dass eine solche Debatte vielleicht auch manche Erfolge zutage söldern werde. Wie soll man aber die Basis für solche Erörterungen schaffen, wenn als tksma prodanöi Sätze aufgestellt werden wie «vollständige Vernichtung des deutschen Wesens», «höchste Gefahr für die Einheit des Staates». Da ist der Streit fast bei einem Punkte angelangt, wo jede weitere Discussion aufhört. Wir hätten es daher auch getrost unterlassen können, auf diese Steigerung der Kampfesweise aufmerksam zu machen, wenn wir nicht fürchten müssten, dass die Publicistik einstens der Vorwurf treffen könnte, dass sie ihre Aufgabe, erläuternd und aufklärend zu wirken, nicht erkannt und pflichtgemäß erfüllt habe. Wir gestehen, dass manche im Parlamente gefallene Aeußerungen uns stutzig gemacht haben. Die Erregung, mit welcher die parlamentarischen Verhandlungen darüber geführt oder eigentlich nicht geführt wurden, schien jedoch für unterlaufene Unrichtigkeiten und Entgleisungen entschuldigend zu wirken. Wir sehen jedoch jetzt, dass das Unterbleiben mentaler parlamentarischer Verhandlungen geradezu ein Chaos inbetreff der Be« urtheilung der Sprachenverordnungen gefchaffen hat. und da wir annehmen wollen, dass es noch manchen unserer Leser geben wird, welcher orientiert werden will, um dann selbständig und objectiv sich selbst ein Urtheil zu bilden oder zu festigen über die Tragweite der erlassenen Normen, so wollen wir auch in dem gegenwärtigen Momente nicht zögern, die Grenzen zu fixieren zwischen dem, was war, und dem, was neues werden sollte. Die Sprachenverordnungen bestehen bekanntlich aus zwei getrennten Verordnungen, nämlich aus der Verordnung, betreffend den Gebrauch der beiden Landessprachen in Böhmen, beziehungsweise in Mähren, und jener über die sprachliche Qualification der Beamten. In Bezug auf die erstere Verordnung muss fest» gestellt werden, dass von 16 Paragraphen zwölf der im Jahre 1680 erlafsenen Sprachenverordnung fast wörtlich entnommen sind, während nur 4 neue Be« stimmungen enthalten. Allerdings enthält die neue Sprachenverordnung eine Ausdehnung der bisher für die politischen und Justizbehörden geltenden Vestim« mungen über den Gebrauch der Landessprachen auf den Bereich der den Ministerien der Finanzen, des Handels und des Ackerbaues unterstellten Behörden, doch darauf scheint von deutscher Seite kein Gewicht gelegt zu werden: ursprünglich zur Zeit, als mitunter kühle Ueberlegung vielleicht doch noch einigen Einfluss auf die Beurtheilung der ganzen Frage ausübte, möglicherweife deshalb, weil man keinen gewichtigen Einwand erheben konnte dagegen, dass auch noch andere Zweige der staatlichen Verwaltung die für den politischen und Iustizdienst maßgebenden Bestimmungen in sprachlicher Beziehung Anwendung zu finden haben, später bei der Hunahme der Verwirrung wohl nur deshalb, weil man stch überhaupt nicht mehr gegenwärtig hielt, waS eigentlich normiert werden wollte. Im Vordergrunde der Discussion stehen nur die Wirkungen, welche die Sprachenverordnungen bei Gericht und im Verkehre mit dem Gerichte hervorrufen sollen. In dieser Beziehung besteht aber ein Cardinalirrthum insoferne, als vielfach geglaubt und behauptet wird, die böhmische Sprache habe hinsichtlich ihres Gebrauches bei Gericht eine territoriale Erweiterung erfahren. In dieser Beziehung trat nicht die geringste Aenderung ein. Schon vorher wurden in ganz Böhmen und in ganz Mähren die Parteieingaben in den Parteisprachen erledigt, deutsche also deutsch, böhmische böhmisch, ohne Unterschied, bei welchem Gerichte sie überreicht worden wären. Dasselbe gilt für die Aufnahme von Partei« erklärungen und für die Fixierung von Zeugenaussagen, welche stets im ganzen Lande in der von der Partei, beziehungsweise dem Zeugen, gebrauchten Sprache er« folgten, dann für officiöse Parteiverständigungen, für welche die Sprache der Partei, beziehungsweise die bei ihr nach Beschaffenheit des Falles, insbesondere nach dem Aufenthaltsorte voraussetzende Sprache maßgebend war, welters für amtliche Bekanntmachungen, welche nach dem Bestimmungsterritorium entweder zweisprachig oder einsprachig zu erfolgen haben, endlich für die Vornahme von strafgerichtlichen Verhandlungen, für welche die Sprache des Angeschuldigten mit ausdrück« licher Zulassung von Ausnahmen für exceptionelle Verhältnisse, insbesondere in Schwurgerichtsfällen stets massgebend war. Also in Eger, Leitmeritz, Reichenberg wurde gegen czechische Angeklagte die Verhandlung immer czechisch durchgeführt, wenn man eben nicht den Feuilleton. Königin Victoria. Festliche Tage sind für England und das ganze britische Weltreich angebrochen, gilt eS doch, das selten fchöne Ereignis des sechzigjährigen Regierungs. Jubiläums der Königin Victoria gebürend und würdig zu feiern. Am 20. Juni 1837 bestieg die damalige Prinzessin Victoria als Nachfolgerin ihres Oheims Wilhelm IV. den englifchen Königsthron, es sind also heute sechs Jahrzehnte vergangen, dass Victoria I. das Scepter des englischen Riesenreiches führt. Ueber letzteres sind in dieser Zeit zahlreiche Stürme in Gestalt innerer Erschütterungen wie äußerer Verwicklungen dahingebraust, doch nirgends wurde hiedurch der Bestand des großen Staatswesens irgendwie ernstlich gefährdet, während das eigentliche England der langen Regierung Victorias zugleich gewichtige Fortschritte und Reformen auf den verschiedensten Gebieten verdankt. Die hohe Jubilarin ist der Mittelpunkt eines überaus glücklichen Familienlebens, wie man es gerade in England so häufig antrifft, welcher Umstand die allgemeine Verehrung der erlauchten Monarchin seitens der englischen Nation nicht zum wenigsten mit bewirk. Wenn der Königin herbe Schicksalsschläge, Wie namentlich der Tod ihres Gemahls, des Prinzen Albert, nicht erspart geblieben sind, so hat dies nur die treue Anhänglichkeit des englischen Volkes an seine geliebte Herrscherin gefestigt, fo dass die englische Nation in ihren weitesten Schichten lebhaft und innigst bewegt an dem einzig dastehenden Ehrentage der Königin Victoria theilnimmt, dem jedoch auch das Ausland sein warmes Interesse entgegenbringt. Zum eigentlichen Iubiläums-Festtag in London ist übrigens der 22. Juni bestimmt. Alexandrine Victoria wurde am 24. Mai 1819 als einzige Tochter des Herzogs von Kent geboren und bestieg im neunzehnten Lebensjahre am 20. Juni 1837 den Thron von Großbritannien und Irland. Schon im Jahre vorher hatte sie ihren Vetter, den Prinzen Albert von Sachsen>Koburg, kennen gelernt, und bald verband eine tiefe Neigung die Herzen der beiden Fürstenkinder. Prinz Albert wohnte auch im Jahre 1838 der feierlichen Krönung Victorias bei und ver-mahlte sich mit ihr am 10. Februar 1840. Wie glücklich sich auch die Königin in ihrer Ehe fühlte, in weiten Massm des englischen Voltes begegnete man dem fremden Fürsten ohne Sympathie, ja mit Misstrauen, und es vergieng/n Jahre, bis die ausgezeichneten Eigenschaften des Prinz-Gemahls all« gemein anerkannt und gewürdigt wurden. Piinz Albert, der im gleichen Alter mit seiner Gemahlin stand, wurde ihr frühzeitig entrissen. Er starb bereits am 14. December 1861 und wurde nicht nur von der Königin, sondern auch von dem Volke aufrichtig betrauert. Königin Victoria verlor in ihm nicht nur einen liebenden Gatten, fondern auch einen treuen und klugen Berather. Nach Alberts Tode zog sie sich von Gesell-schuften und der Oeffentlichkeit mehr und mehr zurück: das Glück, das ihr an der Seite Alberts zutheil ge-worden war, hat sie selbst in Memoiren geschildert, die 1867 und 1864 als Bücher erschienen. Zu den wenigen politischen Neuerungen, welche auf die persönliche Anregung der Königin zurückzuführen sind, zählt die Annahme des indischen Kaiser« titels. Dieser Wunsch der Königin war durchaus nicht populär, und nur mit vieler Mühe gelang es Disraeli, zu dem bewffenden Gesetze die Zustimmung des Parlaments zu erlangen. Dieselbe wurde im Jahre 1876 erst dann gegeben, als die Königin versprach, diesen Titel niemals in England selbst zu führen. Die Mutter der Königin Victoria war Maria Louise Victoria, Prinzessin von Sachsen'Koburg, ihr Gemahl gleichfalls ein deutscher Fürst, und von ihren fünf Töchtern haben vier mit deutschen Fürsten den Bund der Ehe geschlossen. Ihre älteste Tochter, Prinzessin Victoria, heiratete am 25. Jänner 1858 den Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, den späteren Kaiser Friedrich III. Die zweite Tochter, Prinzessin Alice, starb im Jahre 1878 zu Darmstadt als Grohherzogin von Hessen; Prinzessin Helene ver« Laibacher Zeitung Nr. 139. 1258 22. Juni 1897 diesfalls obwaltenden Schwierigkeiten Rechnung tragen musste, was auch gegenwärtig vorgesehen ist. Wenn schließlich czcchische Grundbuchseintragungen — wie vielfach behauptet wird — die Sicherheit des Immobilar-besitzes zu gefährden geeignet sein sollen, so bestand diese Gefahr schon immer, weil auch schon früher die Eintragungen in öffentliche Bücher und Register nach der Sprache des Ansuchens oder des bewilligenden Bescheides zu erfolgen hatten. Ein Gebiet, in wrlchem die böhmische Sprache bei Gericht nicht zugelassen gewesen wäre, gab es sohin weder in Böhmen noch in Mähren. In dieser Beziehung wurde daher den Czechen nichts Neues gegeben, den Deutschen nichts genommen. Der bisherige Zustand hat leine Alterierung erfahren. Neu sind die Paragraphe 7, 9, 11 und 13. § 7 enthält die Bestimmung, dass die Sprache des Partei-Ansuchens für alle weiteren der Erledigung oder Entscheidung dienenden Amtshandlungen (ins» besonders bei Gerichtshöfen für die Antragstellung und Berathung), also auch für die Cmrespondenzen mit anderen landesfürstlichen nicht militärischen Behörden im Lande, maßgebend sein soll. Bei Amtshandlungen, die nicht über Einschreiten einer Partei eingeleitet werden, sind nach Beschaffenheit des Gegenstandes beide Landessprachen oder eine derselben anzuwenden. Für den Verkehr mit Behörden außer dem Lande und mit Cenlralstellen verbleibt es bei den bestehenden Vorschriften. § 9 hat die Betheiligung mehrerer verschiedensprachiger Parteien an einer Sache vor Augen, in welchen Fällen für den Fall des Mangels eines Einverständnisses doppelsftrachige Ausfertigungen vorgesehen sind. Bei unter Mitwirkung der Parteien stattfindenden Amtshandlungen ist die Sprache des Gesuches, nöthigen-falls auch die zweite Landessprache anzuwenden. Diese Principien werden analog angewendet in dem die Bestimmungen für die Sprache in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten enthaltenden § 11 der Verordnung. Das Protokoll ist in der Sprache der Verhandlung, wenn sie aber nicht in einer Sprache geführt wird, in der Sprache der Klage zu verfafsen. Aussagen von Zeugen, Sachverständigen und Parteien, sowie deren Vorträge und Erklärungen, sind in der gebrauchten Sprache zu beurkunden. Der Richter folgt im Sprachengebrauche der Verhandlungssprache und die richterlichen Erklärungen sind in der von ihm angewendeten Sprache, eventuell auf Verlangen der Parteien in beiden Sprachen zu protokollieren. § 13 lässt ausdrücklich in Kraft bestehen die bisherigen Vorschriften für die Führung der Cassrjournale, Cassenausweise und Cassenbehelfe, welche zur Conlrole oder Zusammenstellung periodischer Nachweisungen von den Centralämtern benützt werden, und für den inneren Dienstgang, die Manipulation sowie für den gegenseitigen Verkehr der Post« und Telegraphenämter und die der Centralleitung unmittelbar unterstehenden Etablissements. Eine genaue Prüfung erfordern also für die Feststellung der geschaffenen Aenderungen bloß die §§ 7, 9 und 11. In ihnen sind enthalten die Errungenschaften der Czechen und nur in ihnen könnte eine Schädigung der Interessen der deutschen Bevölkerungs-lreise gefunden werden, insoferne die Verordnung über den Sprachengebrauch in Betracht kommt. Dass die Bestimmungen des § 7 thatsächlich auf czechischer Seite als Eroberung eines bisher der czechischen Sprache verwehrten Gebietes betrachtet und gepriesen werden, hat seine volle Berechtigung. Es ist die Gleichberechtigung mahlte sich mit Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg und die jüngste, Prinzessin Beatrix, mit dem Prinzen Heinrich von Battenbrrg. Von den vier Sühnen der Königin folgte der zweit« älteste, Alfred, als Thronerbe dem linderlosen Herzoge Ernst II. von Sachsen-Koburg-Gotha. Sehr interessant ist ein culturgeschichtlicher Rück» blick auf den Beginn der Regierung der Königin Victoria. Das Haus der Gemeinen wurde im Februar 1838 zum erstenmale mit Gas beleuchtet; freilich wurde dieses als «zu kostspielig» bald wieder abgeschafft, doch konnte sich das Kerzenlicht nicht mehr länger halten. Der Duellunfug stand in den ersten Jahren der Victorianischen Aera in vollster Blüte, bis es dem Prinz-Gemahl bald nach seiner Verheiratung mit der Königin gelang, die Beseitigung desselben herbeizuführen. Kutschen bildeten noch immer das hauptsächlichste Reisefuhrwerk, obgleich das Eisenbahnnetz erhebliche Fortschritte machte. Eine der hervorragendsten Zeitungen forderte anfangs 1837 die Kutschenbesitzer auf, «ihr Verkehrsmittel nicht wegen des Eisenbahn-Unsinns aufzugeben, dessen Wertlosigleit immer klarer zutage tritt.» Im April des darauffolgenden Jahres traten der «Sirius» und der «Great Western» die zwei ersten transatlantischen Reisen an, die je mit ausschließlicher Benützung der Dampfkraft gemacht wurden; allerdings dauerte die Fahrt, die heute in sieben bis acht Tagen zurückgelegt wird. damals sechzehn und neunzehn Tage, ttder das war schon ein erstaunliches Ergebnis an- der czechischen Sprache für den inneren Dienst an» erkannt und die Zurücksetzung, welche ihr bisher zutheil geworden ist, hat ihr Ende. Ist aber damit auch eine Schädigung der Staatseinheit, eine Beeinträchtigung der einheitlichen Controle herbeigeführt worden? Wir können dies nicht zugeben. Man mag streiten über die Frage des Bedürfnisfes des Partei - Interesses, der Opportunity, so viel man will. Es werden sich immer discutable Punkte finden. Aber für die Behauptung, die Staatseinheit sei gefährdet, die Ausübung der Con» trole sei unmöglich, ist man bisher sogar den Versuch eines Beweises schuldig geblieben. Die Behauptung wurde aufgestellt und ist zum Feldrufe im Kampfe geworden. Und was liegt dieser Phase zugrunde? Man vergegenwärtige sich die Fälle, auf welche die Bestimmung Anwendung findet. In Angelegenheiten, die schon bisher einen böhmischen Parteienverkehr der Behörden, wie Verfassung böhmischer Erledigungen und Urtheile, erfordert haben, werden künftighin auch amtliche Constatierungen, Relationen von Amtsfunctionären, Berathungsaufzeichnungen, Protokolle über officiös oder unter Partei-Intervention stattfindende Amtshandlungen, z. V. über ein.n behördlichen Augenschein über eine vorgenommene Obduction und dergleichen und auch Zuschriften an Landesbfhörden, sämmtliche gleich« falls in böhmischer Sprache, vorkommen. Wohl gemerkt! in böhmisch geführten Acten. Daraus folgt doch klar, dass derjenige, der die Controle über die schon vorher in böhmischer Sprache verfassten Actenstücke führen muss, darin auch nicht im geringsten durch noch weiter dazu lommende böhmische Referate und Protokolle behindert werden kann, nachdem er böhmische Berathungsprotokolle und böhmisch abgefasste Noten an eine andere Behörde eben so gut verstehen muss, wie die ohnehin böhmisch verfassten Urtheile, Bescheide und Protokolle. Ueberdies wird die Rücksicht auf die Centralstellen noch durch die Bei« behaltung der bisherigen Vorschriften für den dies-fälligen Verkehr und durch die Durchführungsverordnungen, welche der deutschen Sprache das bisherige Gebiet für die der oberstm Centralaufsicht unmittelbar unterstellten Agenden sichert, in weitestgehendem Umfange gewahrt. An der Hand der Verordnungen stellen sich die erwähnten Punkte als die einzigen, wir möchten sagen, fundamentalen Aenderungen dar. Hiezu kommt noch, dass die Bedürfnisse der Praxis schon früher manche Durchbrechung des Principes der inneren Dienstsprache hervorgerufen haben, und häufig hat fchon vorher eine auch ohne Partei Intervention vorgenommene Amtshandlung aus praktischen Rücksichten böhmisch stattgefunden, ohne dass man darin die gedachte Gefahr erblickt hat. Aber auch die Bestimmungen über den Sprachengebrauch in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten können von diesem Gesichtspunkt aus nicht ernstlich angefochten werden. Sie enthalten nichts, was nicht aus bisher immer giltig gewesenen Principien folgen würde. Dass die Partei, der Zeuge in der von ihnen gebrauchten Sprache Erklärungen abgibt und ein» vernommen wird, dass der Richter der Sprache der Partei zu folgen und daher seine Entscheidungen auch in beiden Sprachen zu fällen hat, dass die Klage oder das Gesuch maßgebend ist für Fälle, in welchen hin« sichtlich des Sprachengebrauches Zweifel entstehen können, war bisher nie bestritten worden. Jetzt aber, wo diese Grundsätze auch ohne förmliche Normierung hätten in Kraft treten müssen, bei dem Inslebenlreten des wesentlich mündlichen Processes, erregen sie Wider- gesichts der Thatsache, dass vorher selbst unter den Fachleuten die meisten eine erfolgreich? Dampferreise nach Amerika für unmöglich gehalten hatten. Ja, die Förderer der Dampferidee hatten heftige Angriffe wegen angeblichen Wahnsinnes zu erdulden gehabt — genau, wie kurz vorher die Aushecker der Eiscnbahn« und Locomotivpläne. Aufs ärgste verspottet wurde in den ersten Victorianischen Jahren auch die Befürworter der von Rowland Hill vorgeschlagenen Reform des Postportos. Heutet tostet ein Brief bis zum Gewichte von 15 Gramm von London sogar nach Patagonien bloß 10 kr.; als aber die jetzige Königin den Thron bestieg, musste für die postalische Beförderung eines einzelnen Briefbogens — also 5 bis 10 Gramm — von London bis Edinburgh ein ganzer Schilling, etwa 60 kr., bezahlt werden! Wenige Wochen nach dem Regierungsantritte Victorias, am 25. Juli 1837, wurde die erste kurze Telegraphenlinie nach dem elektrischen System von Coole und Wheatstone dem Betrieb übergeben; sie er-strcckte sich von einem Bahnhofe bis zu einem anderen, bloß etwa anderthalb Kilometer entfernten, und heute! Damals gab es in London auch noch keine großen und guten Hotels und Restaurants, sondern bloß primitive, unbequeme Gast- und Speisehäuser. Zu den entschwundenen Herrlichkeiten gehört jetzt auch das Peitschen in der Armee, das noch vor einem halben Jahrhundert so grausam gehandhabt werden durfte, dass einem Soldaten zweihundert Hiebe verabreicht wurden! spruch und Bedenken. Und weshalb? Angeblich deshalb, weil die Processführuug uumöglich sei. Und doch war bisher nach denselben Grundsätzen ein Bagatellprocess, ein mit Manuduction geführter Streit, eine Straf« Verhandlung felbst im deutschesten Gebiete des sogenannten geschlossenen Sprachengebietes durchzuführen. Es ist abermals unerfindlich, weshalb derjenige Richter, welcher bisher in diesen Richtungen den sprachlichen Anforderungen genügt hat, gegenwärtig als Ver-handlungsnchter im neuen Civilprocesse versagen solltt. Und worin liegt der «Faustschlag ins Gesicht der Deutschen», die «Unterjochung des Deutschthums», wenn die deutsche Partei schon vorher auf czechische Klagen auch in Eger, Asch u. s. w. Antwort geben musste, ebenso wie der Czeche in Tabor auf deutsche Klagen? Wie in gemischtsprachigen Ländern anders eine mündliche Verhandlung durchgeführt werden soll, als dadurch, dass der Richter den Sprachen der Parteien folgt, ist uns ein Räthsel, denn jeder Zwang zu einer Elnsprachigkeit verletzt wesentliche Parteienrechte und Parteiinteressen, aber namentlich auch den von deutscher Seite nicht leicht aufzugebenden Standpunkt des An' spruchs der Partei, womöglich in ihrer Sprache ihr Recht zu finden. Es mag zugegeben werden, dass die Einsprachigkeit der Verhandlungen manche Vortheile für die Verwaltung bietet; aber es wäre eine arge Verkennung des Zeitgeistes, wenn man von staats« wegen nicht versuchen würde, die Schwierigkeiten, welche ein doppelsprachiges Amtieren hervorruft, dort zu besiegen, wo die Schwierigkeit sich fühlbar macht, d. i. bei den Beamten felbst. Bequemlichkeit der Beamtenschaft — Interessen des Publicums waren lange genug Objecte des gegenseitigen Abwägens. Dass die Schale der letzteren dauernd zu Boden gefallen ist, während die Wagschale der Beamtenbcquemlichkeit kein ausreichendes Gegengewicht bietet, müsste man bei normalen Verhältnissen begrüßen. In der vorliegenden Frage ist aber alles verkehrt, und manche B^völkerungSlreise geben sich den Anschein, als ob ihnen eine Bevorzugung des Bcquemlichkeitsstandpunltes in Bezug auf die Beamtenschaft gegenüber den offenbaren Parteiinteressen erwünscht wäre — allerdings nur so lange, al« sie nicht selbst als Parteien auftreten. Diese Erwägungen drängen sich unwillkürlich auf, wenn man den Kampf gegen die zweite Verordnung verfolgt. Sie normiert, dass nach dem 1. Juli 1901 die Beamten in Böhmen und Mähren die Kenntnis beider Landessprachen nachzuweisen haben, entweder bei der praktischen Prüfung oder bei einer längstens drei Jahre nach dem Dienstantritte abzulegenden besonderen Prüfung. Httbei ist eine Nachsichtsgewährung für Manipulationsbeamte und für einheimische Certificatisten vorgesehen. Man war bisher gewohnt, dieses Postulat als etwas ganz Selbstverständliches zu betrachten und insoferne auf deutscher Seite noch hie und da eine Lässigkeit in dem Erlernen der anderen Landessprache bemerkbar wurde, waren es gerade die deutschen Parteiführer, welche die Wichtig' keit der Kenntnis beider Landessprachen betonten. Von diesm sind allerdings einige schon von der Schaubühne des politischen Lebens abgetreten oder hüllen sich jetzt wohlweislich in tiefes Schweigen über diesen Punkt. Andere scheinen in allzugroßer Bescheidenheit anzunehmen, dass ihre früher geäußerten Ansichten von der Mitwelt nicht festgehalten wurden und liefern bemerkenswerte Leistungen in dem Wechsel ihrer Anschauungen. Dass sie gerade jetzt, während der Kampf tobt und jede ruhige Ueberzeugung stört, aN Einsicht gewonnen hätten, wird schwer behauptet wer< den können. Es ist dies nur ein unerfreuliches Symptom mehr für die Art und Weife der Führung des Kampfes-Dass wir ihre frühere, bei ungestörter Abwägung der einschlägigen Verhältnisse abgegebene Meinungsäußerung für die richtige halten, werden sie uns nicht verübeln und wir hoffen anderseits, dass sie wieder einmal zn ihrem früheren Urtheile zurückkehren. Dann würden sie allerdings die gemachten Erfahrungen für sich geltend machen können. Denn der Samen dieser Norm wird erst nach Jahren seine Früchte treiben, bis es ein-sprachige Beamte nicht mehr geben wird. Denn dann wird es nicht mehr als hart bezeichnet werden können, an Beamte Anforderungen zu stellen, die man be« ihrer Anstellung nicht ausdrücklich geltend gemacht hat, auf die man aber stets indirect deshalb Wert legen musste, wnl im ganzen Lande die Partei Anspruch erheben konnte, in ihrer Sprache gehört zu werden. ManA Enttäuschung wird unterbleiben und manches persönliche Moment, welches mitunter mit dazu beigetragen haben mochte, dass der durch den Sprachenlampf genährte nationale Widerstreit nicht zur Ruhe gelangen konnte, wird verschwinden. Ist hiefür der Preis, den die neu eintretende Beamtenschaft durch den Nachweis der Kenntnis beider Landessprachen zu bezahlen hat, ^ hoch bemessen, ein Preis, dem die Mehrzahl der Ve-amtm sich bereits vorh'r in der Erkenntnis ch"» eigenen Vortheiles unterworfen hat? Lllibache« geüung Nr, 139. 1239 22, Juni 1897, Politische Uebersicht. Laib ach, 21. Juni. Das «Fremdenblatt» kommt heute wieder auf die vermittelnde Mission zurück, welche dem Großgrund« besitze in den nationalen Wirren zufällt, von denen jetzt die innerpolitifche Lage beherrscht wird. Vor allem sollte, meint das citierte Organ, ein Verständigungsversuch in erster Linie zwischen dem verfassungstreuen und dem conservativen Großgrundbesitze unternommen werden. Ist dann, wie bei Gruppen von gemäßigten Anschauungen, wenn auch nationalen Empfin» düngen, vorausgesetzt werden darf. eine Basis für eine Annäherung gefunden, dann wird rs auch der Regierung leicht fallen, ihren Pflichten nachzukommen, ohne von den Parteien wieder der Tinmenguug in das nationale Gebiet beschuldigt zu werden. Ergibt sich eine Aufgabe dieser Art nicht aus dem verfassungsmäßigen Wesen des Großgrundbesitzes, aus seiner politischen und socialen Stellung? Wann war mehr als jetzt in Oester« reich die Einwirkung mäßigender Einflüsse unerlasslich und wann der Großgruudbesitz mehr in der Lage, wirksam einzugreifen? Die Leidenschaftlichkeit der Wählerschaften dringt nicht bis an die Stufen, auf denen der Großgrundbesitz steht. Diese Gruppe steht hoch über den Dictaten aufgewühlter Versammlungen. Bei ruhiger und gerechter Erwägung werde man zu der Ueberzeugung gelangen, dass auch die Sprachenverordnungen leine unlösbaren Räthsel bieten. Auch diese können den Bedürfnissen und Ansprüchen beider Theile so an-gepasst werden, dass die Deutschen und die Czechen, statt sich zu Tode zu hetzen, erträglich nebeneinander leben können. Das ungarische Abgeordnetenhaus sehte am 19. d. M. die Berathung des Einführungsgesetzes zur Civilprocessnovelle sort. — Die Wahlbewegung für den ungarischen katholischen Con« gress gestaltet sich immer reger. An vielen Orten werden schon Eandidaten für die Delegiertenwahlen aufgestellt. Ein über die Absichten an leitenden Stellen gut unterrichteter Correspondent des «Hamburger Eorresvondenten» bezeichnet als Programm des Vicelanzlers Miquel. die bewährte Weisheit Hohen« lohes für die Leitung der auswärtigen Politik zu erhalten, indem man ihn von der Verantwortung für innere Politik durch Uebertragung der Geschäftsleitung auf Vliquel entbindet. Miquel werde als Vertreter Hohenlohes in der Reichsregierung und im Staatsministerium Preußens die ganz selbständige Vertretung für die gesammte innere Politik Deutschlands und Preußens übernehmen. Er werde in Wirklichkeit nicht nur preußischer Ministerpräsident, sondern auch Leiter der inneren Angelegenheiten des Reiche« und Chef an-derer Reichsämter sein. Die «Freisinnige Zeitung, meint, Miquel rechne zur Durchführung seiner Pläne schwerlich noch mit diesem Reichstage, ihm werde es darauf ankommen, mit den Marineforderungen ein Wahlprogramm festzustellen, um nochmals die alten Cartellparteien aus dem Jahre 1887 zusammenzuleimen. <, ^ , ^ Die italienische Kammer verhandelte und aenehmigte in der am 19. d. M. vormittags eröffneten Sitzung das Marinebudget. Sodann wurde ein Credit von 7 Millionen als Plus für Marine«Ausgaben be-willigt. Schatzminister Luzzatti erklärte, er habe dieser Vermehrung der Marinepost unter der Bedingung zu« gestimmt, dass man sie als zur Consolidierung des Armee- und Marinebudgets gehörig betrachte, an der fixen Summe der ständigen Schuld fortan festhalte, keinerlei neue Schulden mache und eiue Politik absoluter Sammlung beobachte, wobei der Marine das zugewendet werde, was man für Afrika ausgegeben habe. Der Minister bekämpfte entschieden den von zwei Abgeordneten eingebrachten Antrag, man möge zur Ausführung von Schiffsbauten Anleihen aufnehmen. In Beantwortung einer Anfrage des Abg. Imbriani über die Schlägerei zwischen italienischen und stove« Nischen Arbeitern in Servola (bei Trieft) erklärt der Unterstaatssecretär des auswärtigen Amtes, Bonin, dass slovenische Arbeiter der Gemeinde Servola am 5. d. M. einige in den dortigen Hüttenwerken beschäf. tigte italienische Arbeiter angriffen, wobei sechs der letzteren leicht verwundet wurden. Die sofort von der Schlägerei in Kenntnis gesetzte Polizei griff energisch ein und lieferte die Schuldigen der Gerichtsbehörde aus. Der italienische Consul in Trieft habe von dem Statthalter und der italienische Botschafter am Wiener Hofe von dem Minister des Aeußern Versicherungen erhalten, dass sich diese Vorfälle nicht wiederholen würden. Unterstaatssecretär Bonin constatierte schließlich, dass alle Consular« und Civilbehörden vollständig ihre Pflicht thaten. Der Schweizer Nationalrath beschloss bei der Berathung der Kranten-Versicherungs'Vorlage die völlige Freigabe der Aerztewahl seitens der Pa» tienten. Nach einer aus Athen zugehenden Meldung ver. lautet in dortigen unterrichteten Kreisen, dass von der an die Türlei zu zahlenden Kriegsentschädigung die in Thessalien von der provisorischen türkischen Verwaltung eingehobenen Zölle sowie die Lebensmittelrequisitionen, die zusammen auf ungefähr 15 Millionen Drachmen geschäht werden, abgerechnet werden dürften. Die Kriegsentschädigung soll, wie eS heißt, die Ziffer von 5 Millionen türkische Pfund nicht übersteigen. In den letzten 14 Tagen sind 500 kretensische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Regierung hat die Entwaffnung aller heimkehrenden Insulaner angeordnet. Die ganze philhellenische Legion ist nunmehr verab» schiedet. Die unbemittelten Legionäre werden auf Kosten der Regierung in ihre Heimat befördert. In Const antinopel fand am 19. Juni eine Botschafter-Reunion und sodann die sechste Frie-densverhanolungs-Sitzung statt. Der leichterkrankte englische Botschafter war durch den Secretär Bunsen vertreten. Die Verhandlungen nahmen wie bisher einen befriedigenden Verlauf. Die bisherigen Verzögerungen in den Friedensverhandlungen sind nur darauf zurückzuführen, dass Tewfik Pascha für jede Beschlusserllärung von Mdiz-Kiosk neue Weisungen einholen muss. Tagesneuigleiten. — (Regierungs-Iubiläum Ihrer Ma-jestät der Königin Victoria.) Die löi,. Münze zu London hat Denkmünzen zur Erinnerung au das Re-gierungs'Iublläum Ihrer Majestät der Königin Victoria von England geprägt. Auf der einen Seite befindet sich das Iugendbildni« der Königin und der Gibelspruch: Sprichwörter Salomos 3, 16: «i^ouAituäo äiornlu iu dvxwl'H sju8 et in 3lui»trk gloria.» Nus der Rückseite fieht man das Bildnis Ihrer Majestät nach dem Vlllck'jchen Gemälde mit der Unterschrift: «Victoria ^nnmn refill »6x»g'08iinuin solicitor ulauäit XX. ^Inn. NDWOX^VII. Die Denkmünzen messen im Durchmesser 2'/i« Jo". Silberne losten 10 Shilling, eine große goldene 13 Pfund Sterling, eine kleine goldene 2 Psd. St., eine große bronzene 4 Shilling, eine kleine silberne 1 Shilling. — (Doctor-Jubiläum.) H?rrenhau«mitglied Dr. Franz Ladislau« Rieger feierte am 19. d. M. sein fünfzigjährige« Doctor-Iubiläu«. Aus diese« Anlasse wurde th« von der juridischen Facultät der l. k. böhmi-schen Universität in Prag eine Glückwunsch-Adresse überreicht. — (Verunglückte Touristen.) Der Rechtsanwalt Schmidt, welcher zugleich Privaldocent an der Münchener Universität ist, und der Rechtspraltilant Diehl bestiegen Donnerstag die Zugspitze und wurden seitdem vermisst. Diehl wurde am 19. d. M. in halbersrorenem Zustande aufgefunden und nach Garmlsch gebracht. Die nach Schmidt ausgesandte Führerexpedltion «usste wegen Neuschnees ohne Resultat umlehren. — (Ehrung.) In Conftantinopel fand am 20. d. M. zu Ehren der Mitglieder der vom General« Director der Vanque Ottomane, Edgar Vincent, organisierten Ambulanz, welche unter dem Patronate des Sultans steht und den Iweck verfolgt, die im Kriege Verwundeten zu pflegen, ein Diner statt. Die vom Kriegsschauplätze zurückgekehrte Ambulanz hatte einen vollen Erfolg in der Elsüllung ihrer Ausgabe. Sie ist aus türkischen, französischen und englischen Aerzten zusammengesetzt, unter denen muselmanische und französische Krankenwärter und Beamte der Vanque Ottomane stehen. Die Oberleitung suhlte der schweizerische Pcaltller Dr. Lardy. Die Ambulanz war an mehreren Octen des Kriegsschauplatzes vertheilt. Sie pflegte 1088 Verwundete. Mrhr als 1000 der von der Ambulanz behandelten Virwundeten wurden vollständig geheilt; nur 17 find gestorben. An dem von der Ganque Ottomane zu Ehren der Ambulanz gegebenen Diner nahmen ein Repräsentant des Sultans, die Spitzen der Vehörben und das milltär-ärztliche Ossicierscorps theil. Der türkische Arzt Fuad Vey, ein Mitglied der Ambulanz, hielt eine Rede, worin er sagte, der Name des Generaldirector« der Vanque Ottomane sei in die Herzen der Türken eingegraben. Weiters hob Redner die Verdienste des Dr. Lardy und mehrerer anderer hervor. Es wurden Trlnlsprüche auf den Sultan, Edgar Vincent, Dr. Lardy und aus die Ambulanz ausgebracht. — (Erdbeben.) Königin Victoria drückte den vom Erdbeben Betroffenen ihre Theilnahme aus. Man befürchtet, das« in der Provinz Assam über 6000 Personen umgekommen find. Local- und Prouinzial-Nachrichten. — (Esfectentombolas.)Im Einvernehmen mit de« t. l. Ministerium des Innern hat das l. l. Fi-nanzminifteriu« der srelwilligen Feuerwehr in Vreznic, politischer Bezirk Radmannsdorf, die Veranstaltung von zwei Effectentombolas im Lause de« Jahre« 1897 zur Pcckung der Kosten für die Anschaffung von Fluerlösch« nqulsiten bei Ausschluss von Gewinsten in Geld oder Veldeffecten bewilligt. —o. — (Lieferung von Velleidungs- und Ausrüstungsgegenfiänden sür die l. l. Landwehr.) Das l. l. Ministerium für Üanbesvertheibigung beabsichtigt die Lieferung verschiedener Bekleidung«- und Ausrüftungsgegenftände sür die l. l. Landwehr im Wege der allgemeinen Concurrcnz sicherzustellen. Iu liefern sind unter anderem: Hilte, Rosshaarbüsch?, Leibcl, Unterhosen, Halsbinden, Sporen, Nbsatzeiscn sammt Nägeln, Handschuhe, Kochgeschirre, Hacken, gellpflöcke, Krampen, Sägen, Schaufeln, Ketten. Sättel. Striegel, Kardätschen, Pferde-decken, Tränleimer, Stricke lc. Die Offerte sind bis längsten« 12. Juli 1897 beim l. k. Ministerium für Landes-Vertheidigung zu überreichen. Die Kundmachung, betreffend diese Lieferung, enthaltend die allgemeinen Bedingungen und das Verzeichnis der zu liefernden Gegenstände, kann auch in der Kanzlei der Handels- und Oewerbelammer in Laibach eingesehen werden. — (Gehaltsregulierung der Staatsbeamten.) In Angelegenheit der Gehallsregulierung der Staatsbeamten hat das Präsidium des Wiener Staatsbeamtencasinos an die verschiedenen Etaatsbeamten-Vereinigunaen folgende Zuschrift gerichtet: «Infolge politischer Complicalionen verschiedener Alt hat sich der gesammten Staatsbeamtenfchaft eine begreifliche Beunruhigung wegen des Inslebentreten« der Gehalts« regulierung bemächtigt und ist dem gefertigten Präsidium bekannt geworden, dass dicsfalls eine Gesammtarlion der Staatsbeamten geplant wird. Mit Bezug hieraus und mit Rücksicht auf die Anfragen, welche diesfalls von auswärtigen Casino« an da« Präsidium des Staats-beamtencafilios einlangten, sieht sich letzteres veranlasst, auf Grund sicherer Informationen mitzutheilen, dass e« nach wie vor die begrünbete Ueberzeugung hegt, dass die definitive Gehaltregulierung in nächster Zukunft perflct werden wird und dass daher die Schaffung eines Provisoriums von zweifelhaftem Werte sein würde. Es wirb sich deshalb empfehlen, mit dem Anstreben eines solchen und mit einer gemeinsamen Kundgebung noch kurze Zeit, binnen welcher sich die Situation voraussichtlich klären wird, zuzuwarten. Das Präsidium des Staatsbeamten« Cafinovereines in Wien ist sich seiner Verantwortung bei dieser Mittheilung wohl bewusst und glaubt nicht, erst versichern zu dürsen, dass es sich hlebei einzig und allein von wohlverstandenem Interesse und Bestreben, die berechtigten Wünsche und Anforderungen der Staatsbeamten mit Erfolg zu fördern, leiten läf«t. In der sicheren Erwartung, dass dasselbe in nächster Zukunft in der Lage sein wird, diese seine Ueberzeugung allgemein gerechtfertigt zu sehen, zeichnet ?c. lc.» — (Eentralcommission sür Kunst- und historische Denkmale.) In der unter de« Vorsitze Sr. Excellenz des Herrn Präsidenten Dr. Josef Alexander Freiherrn von Helfert am 21. Mai 1897 abgehaltenen achten Sitzung der zweiten Section der f. l. Central-commission für Kunst« und historische Denkmale gelangle eine Bekanntgabe des l. l. Ministeriums sür Cultus und Unterricht zur Mittheilung, das« e» die l. l. Lande«, regierung für Krain angewiesen habe, vor der Inangriffnahme der Reconstructionsarbeilen am Klrchthurme zu Koschana mit dem Conservator das Einvernehmen zu pflegen. (Referent: Finanzconcipift Dr. Vaue r.) — (9290 Schulbauten.) Seit dem Reglerungsantritte Gr. Majestät bl« Kaiser« wurden in Oesterreich neue Schulbaulen ausgeführt, und zwar in Niederöfterreich 1132, Oberösterreich 531, Salzburg 385, Oteiermarl 417, ttärnten 311, Krain 288, Iftrien, Vttrz, Trieft 217, Tirol 323, Böhmen 2127, Mähren 816, Schlesien 443, Galizien 1785, Bulovlna 338 und Dalmatien 147. Die Gesammtzahl der in diesem Zeiträume ausgeführten Schulbauten beträgt 9260. * (Bänke auf der Südbahnftraße.) Die oft beklagte Unmündigkeit de« die Eisenbahn benutzenden Publicums zeigt sich auch in dem Gebrauche, ohne zwingenden Grund lange Zeit vor der Abfahrt der Züge aus dem Bahnhöfe zu erscheinen. Mit besonderer Vorliebe srühnt die Landbevölkerung dieser Unsitte und man kann hauptsächlich an Markt-, Sonn« und Feiertagen die Wahrnehmung machen, dass die ohnehin räumlich sehr beschränkte Aufnahmshalle des Südbahnhofes von ungeduldig harrenden Fahcgäften förmlich belagert wirb, die jeden Augenblick die Bediensteten durch Fragen nach der Abfahrtszeit belästigen, die Cassenzugänge und Nusgänge besehen u. dgl. m. Der Zugang auf den Bahnsteig und zu den Wartesälen ist selbstverständlich nur gegen Vor-wllsung von Perron« oder Fahrkarten gestaltet, und so lungern die Leute im Aufnahmsraum zweck» und ziello» herum. Es wäre nun ganz vergebliche Mühe, den guten L uten begreiflich machen zu wollen, wie finnlos sie durch zu frühe« Kommen ihre kostbare Zeit vergeuden. Gewisse Schichten der Bevölkerung müssen zum Reisen erst erzogen werben und alle Maßregeln, die die Mündigkeit des Publicums fördern — unter diese zählt in jüngster Iüt das Austassen der Stationsglocken — sollen freudig begrüßt werden. Um nun dem Uebelstande der Uebersüllung der Vorhalle zu begegnen, wäre es erwünscht, dass bei den Bäumen der Sübbahnstraß- Bänke angebracht würden, aus denen die allzu ängstlichen Fahrgäste ihre freiwillige Wartezeit in aller Gewüthsruht im Schatten absitzen könnten. Wlr hoffen, das« dieser Hinwei« erfolgreich sein wird. Laibacher Zeitung Nr. 139. l 260 22. Juni 1897. — (Vezirls'Kranlencasse Laibach.) Im städtischen Ralhhaussaale fand vorgestern die diesjährige Generalversammlung der Delegierten der Vezirl«»Kranlen' casse Laibach statt. Nachdem der Obmann Herr Anton Klein einen lurzen Rückblick aus die ersprießliche Thätigkeit der Casse im abgelaufenen Jahre geworfen, trug der Cassa- und Rechnungssührer Herr R. Vranli den Rechnungsabschluss und den Vermögenlnachweis pro 1896 vor und erstattete gleichzeitig Bericht über den Milglkder-stand. Am höchsten war die Zahl der Mitglieder im Monate August, und zwar 6030, die Zahl der Arbeitgeber 733. Die Einnahmen btlkfen sich auf 36.940 st. 6 lr., die Ausgaben auf 30.506 fl., und zwar: Kranken-gelber 15.454 fi. 72'/, lr., Aerzte und Kranlencontrole 3909 st. 94 lr., Medicamrnte und Heilmittel 2728 st. 62 lr., Spilalverpflegsloflen 3284 fl.86lr., Neerbigu»««-losten 506 st., Vetbandsbeitrag 714 st. 18 lr., Verwaltungs» losten 3494 fl. 60 lr., Abschreibungen 197 st. 62'/, lr. und sonstige Ausgaben 214 fl. 87 lr. Der Reservesond hat sich um 6433 fl. 94 kr. erhöht und betrug mit Schluss des Jahres 1896 24.626 st. 26 lr. Der Ruch-nungsabschluss wurde über Antrag des Ueberwachungs-ausschusses einstimmig genehmigt. Vei den hierauf folgenden Wahlen wurden gewählt, und zwar in den Vorstand sfiten« der Arbeitgeber die Herren Anton Klein, Johann Kregar und Andreas Rovsel. seitens der Arbeitnehmer die Herren Dr. I. Vrejc, Lulas Vreslvar, Franz Kandare, Friedrich Kollmann, Johann Perles und August «Ztamcar; in den Ueberwachungs-Nusschuss seitens der Arbeitgeber die Herren Ignaz Camernil und Josef Turl, seitens der Arbeitnehmer die Herren Josef Galle, Josef Lapajne, Franz Pozenel und Ioh. Rakovec; endlich in das Schiedsgericht feiten« der Arbeitgeber die Herren Valentin Nccetto und Franz Toman, feitens der Arbeit« nehmer die Herren Dr. Josef Furlan, Friedrich Mulhar und Alois Pelc. Nachdem noch seitens eines Mitgliedes über unfreundliche Bchandlung eines Arztes Klage geführt und vom Obmanne die guficherung ertheilt worden war, diesbezüglich das Nülhige verfügen zu wollen, wurde die Generalversammlung geschlossen. — (Sanitäts-Wochenbericht.) In der Zeit vom 6. bis 12. Juni kamen in Laibach zur Welt 16 Kinder, dagegen starben 20 Personen, und zwar an Tuberculose 7, Entzündung der Nlhmungsorgane 2, in« solge Schlagstusses 1, durch Selbstmord 1 und an sonstigen Krankheiten 9 Personen. Unter den Verstorbenen befanden fich 7 Ortsfremde und 9 Perfonen aus Anstalten. Von Infectionskranlheiten wurden gemeldet: Keuchhusten 1 und DiphlheritiS 3 Fälle. — (FestdesNrbeiter-Gefangsvereines «Ljubljana».) Der Arbeiter-Gesangsverein «Ljubljana» feiert am 27. d. M. feine Fahnenweihe und veranstaltet au« diescm Anlasse Festlichkeiten, zu denen fich viele einheimische und auswärtige Vereine als Theilnehmer angemeldet haben. — (Sommer»Anfang.) Der Sommer hat gestern ohne Sang und Klang feine Herrschaft, jedoch nicht seine Rechte angetreten, d-nn die angenehme Luft-kühle mahnt eher an schöne Herbsttage. Nun — die Hitze wird fich bald genug einstellen, mit ihr der Staub und manches andere Unangenehme. Übrigens bietet sich auch den an die Scholle Gefesselten in Laibach Erholung und Eiquickung in der herrlichen Umgebung der Stadt. — (Der Kirchenbau in Mariafeld.) Wie uns mitgetheilt wirb, find die beiden Thürme bei der durch das Erdbeben arg befchäblgten Psartlirche in Maliafeld im Rohbaue vollendet und wird die Ve° fichtigung derselben seitens eines Staatstechnilers am 24. d. Mt«. ftatlfinden. —o. * (Hagelschlag.) Am 17. d. M. nachmittag« gieng über die Ortschaften Deutschdorf, Selce, Graz und Peteline der Gemeinde St. P.ter i« politischen Bezirke Adelsberg ein Hagelschlag nirdcr, der die Feldfrüchte fast vollständig vernichtete und nach beiläufiger Schätzung einen Schaden von 19.000 st. verursachte. —r. — (Hunbswuth.) Aus Innerlrain geht uns die Nachricht zu, dass ein dem Forsthüter Jakob Sales ausSlljsyce, Bezirk Adllsberg, gehüllger Jagdhund, welcher am 30. Mai d. I. mit dem fremden wuthverdächllgen Hund?, über welchen wir unlängst berichteten, in Be» rührung kam, nach elf Tagen erkrankte. Die thierärztliche Beobachtung des lebenden Hundes, welcher dann gelobtet wurde, fowie die Section des Cadavers ergaben, dass dieser Hund mit der stillen Wuth behastet war, weshalb d!? Contumaz in den Qrtsgemeinden Adelsberg, Hrenowlh und Slavina aus weitere drei Monate verlängert wurde. —0. *(Aus demPolizeirapporte.) Vom 21. auf den 22. d. M. wurden neun Verhastuna/n vorgenommen, und zwar vier wegen Excesses und nächtlicher Ruheflüiung, zwei wegen Tlunkenh lischen Königin unter den Klängen der englischen Na« tionalhymne erschien und stürmisch bejubelt wurde. Die Türkei und Griechenland. tvrlglnal-I«le«ramme.^ Constantinopel, 21. Juni. Einer officiellen Verlautbarung des Ministeriums des Innern zufolge dürfen jene Griechen, welche infolge des Krieges die Türlei verließen, nicht vor dem Friedensschlüsse dahin zurückkehren. Mit dem Nmbulanzschiffe «Romu» sind 184 Verwundete aus Volo hier angekommen. Der Sultan empfieng gestern die Kaiserin Eugenie im Mdiz« Palaste. Constantinopel, 21. Juni. Heute fand eine Reunion der Botschafter und dann die ?. Sitzung der Friedensverhandlungen statt. Wien, 21. Juni. (Orig.'Tel.) Se. Majestät der Kaiser empfieng gestern in besonderen Audienzen den deutschen Botschafter in Wien, Grafen Eulenburg, und den ehemaligen rumänischen Minister Carp. Heute empfieng Se. Majestät in den allgemeinen Audienzen Szechenyi-Pascha. Wien, 22. Juni. (Orig.'Tel.) «Wiener Zeitung»: Die Commandit'Gesellschaft Goeppmger K Eomp. erhielt die Bewilligung zur Errichtung einer Actiengesellschaft unter der Firma: «Actiengesellschaft Stahlwerke Weißen» fels vormals Goeppinger & Eomp.» ntit dem Sitze in Weißenfels. Die Statuten wurden genehmigt. Ischl, 21. Juni. (Orig.°Tel.) Zu Ehren de« Königs von Siam wurde gestern abends nach der Rücklehr von Hallstadt ein ländliches Fest veranstaltet, welches einen glänzenden Verlauf nahm. Gmunden, 21. Juni. (Orig.«Tel.) Der König von Siam ist mit den königlichen Prinzen an Bord des Dampfers «Gisela» um halb 2 Uhr nachmittags hier eingetroffen und wurde vom Herzog von Cumberland sammt Gefolge empfangen. Durch ein dichtes Spalier des Curpublicums fchritten die hohen Herrschaften zu dem Wagen, um sich in das Schloss des Herzogs von Cumberland zu begeben. Im Schlosse stellte der Herzog dm König und die Prinzen und die königliche Suite der Königin Louise von Dänemark und der Herzogin Tyra von Cumberland vor. Nach kurzem Cercle begann das Galadiner zu 32 Gedecken. Die Rückkehr des Königs und der königlichen Prinzen nach Ijchl erfolgte um ^5 Uhr mittelst Salonwagens. Der König und die Prinzen verabschiedeten sich in der herzlichsten Weise vom Herzoge von Cumberland und grüßten militärisch als sich der Zug in Bewegung setzte. Ischl, 21. Juni. (Orig.°Tel.) Der König von Siam ist mit den Prinzen und Gefolge Hieher zurückgekehrt. Berlin, 21. Juni. (Orig.«Tel.) Ihre k. und k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Kronprinzessin'Winoe Erzherzogin Stefanie ist mit Gefolge vormittags um 11 Uhr hier eingetroffen. Vriissel, 21. Juni. (Orig.-Tel.) Der König trifft am 27. d. M. mit Gefolge in Kiel ein. Der belgische Gesandte in Berlin begibt sich am 26. d. M. nach Kiel. Loudou, 21. Juni. (Orig.. Tel.) Die Grubenarbeiter und Angestellten der Kohlengrube von Asing/ thon, der größten in der Grasschaft North-Cumberland, legten hrute die Arbeit nieder. Petersburg, 21. Juni. (Orig.-Tel.) Ein Platzregen in der Umgebung von Tiflis verursachte in der Nähe der kleinen Bahnstation Narotlny das Austreten des Kuraflllsses. 19 Mann der Nischui-Nowgorod-Dragoner wurden vom reißenden Strome erfasst und ertranken-Bisher wurden sechs Leichen geborgen und alsbald beerdigt. Der Begräbnisfeier wohnte auch GroßM» Nikolaus Michailowitsch bei. Laibacher Zeitung Nr. 139._________________ _________________ 1261 22. Juni 1897. Angekommene Fremde. Hotel Stadt Wlen. Am 21. Juni, Glaser, Thaller, Kslte.. Agram. — Küppers, Ingenieur- Haselsteiner, Bildhauer, Oraz. — Hoof, Kfm., Teplitz. — ViUich, Handelsagent, Klagensurt. — Langer, Glaß, Peckarck, Weckher, Lehr, Fall, Kflte.; Eichhorn, Nrandschaden.Liquidator, Wien. Meteorologische Beobachtungen in öaibach. Seehvhe 306 2 m. ^7 N1?U 73b-1 17 4 " Ö7mä'hig ' theilw7beiv7 ^^ 9»«b. 737 1 13 8 SW. schwach halb bewöllt 22. > 7 U. Mg.! 738 -6 > 1» - 5 SO. lnäßig j halb bewöllt ,00 DaS Lagesmittel der gestrigen Temperatur 14-2", um 4 2« unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Julius Oh«-Ianulchon,slv NittVr ^>ll» WisscdrllK. Verswrvene. Im llivilspitale. Am 18. Inni. Blas Nagode, Inwohner, 69 I,, Asthma. N ni 19. Juni. Marianua Skerl, Schmalzverläuferin, 72 I., Bauchfellentzündung. Am 20. Juni. Iosefa Held, Zigeunerin, 20 I., Tu» berculose. Was habe ich zu fatieren? Was habe ich zu zahlen? Unter diesem Titel erscheint soeben in, Verlage von Manz von berufenster Seite eine gemeinverständliche Darstellung der neuen St euer «Reform. I. Heft: Allgemeine Erwerbsteuer; Erwerbsteuer von den der öffentlichen Rechnungslegung unterworfenen Unternehmungen. Preis 50 lr., per Post 53 lr. — Bei der Wichtigkeit des nenen Gesetzes ist die Herausgabe eines Buches, das die Reform den weitesten Kreisen in populärer Weise erläutert, freudig zu begrüßen. — Vorräthig in der Buchhandlung Ja. v. Kleinmayr «K Fed. Bamberg, Laibach, Congressplatz. (2715) 3-2 Somatose-Kraft-Wein enthält in 100 g medic, feinsten Malaga 5 g Somatose. Vollkommen gelöst. Oesetzlioh gesohützt. Erprobtes IVälir- und Krü-itiffuii^s-Mlttel, bereitet unter der Controle des physiologischen Institutes der chemischen Fabrik in Elberfeld. Originalpreis einer Viertelliter-Flasche 1 fl. 60 kr. Somatose-Kraft-lligqiiit 5 Stück 30 kr Depot: (2312) 11 ,Mariahilf -Apotheke, M. Leustek, Laibach Resaelstrasse 1, neben der Fleischhauerbrücke. Täglich umgehender Postversandt. M^ Meil'age. "^DU (2?6?) Der heutigen «Laibacher Zeitung» liegt für die ?. I'. Stadt« abonnenten eine Pränumerations-Einladung auf die Geschichte der Weltliteratur, herausgegeben von Julius Hart, bei. — Abonnements auf obiges Mcrl Übernimmt die unterzeichnete Buchhandlung, erste Lieferungen stehen auf Wunsch zur Ansicht zur Verfügung. Jg. v. Kleinmayr H Fed. Zamberg Buchhandlung in Laibach. Allen Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir die tieferschütternde Nachricht von dem Ableben unseres innigst geliebten Gatten, Bruders, Vaters, Großvaters und Schwiegervaters, des Herrn Johann Gusell Realitätenbesitzers und Holzhändlers welcher heute früh um '/<4 Uhr, versehen mit den heil. Sterbesacramenten, nach schmerzvollem Leiden im Alter von 62 Jahren selig im Herrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis des theuren Dahin« geschiedenen findet am Mi'lwuch, den 23. d. M., um halb 6 Uhr nachmittags statt. Bisch of lack am 2l. Juni 1897. Die trauernden Hinterbliebenen. Course an der Wiener Börse vom 21. Juni 1897. «°«d«m oMene« «o«««««« zlaat«.s«l»lM. v"" «°« "/<, Vtnliiltliche Rente in Note,, ve«. dtni November . . . 10« 15 10» «i» >n Siülen verz, ,ftt>vuar«,lu»ch «02 10 102 30 „ Gilber »erz, Ianner-Iil» 102 20 102 40 „ ,, „ «lpril'Octobtl 10220! 10« 40 l»54«r 4°/, Vtaattlose. »50 N. 155 5u!ll>8 bn i««oer 5°/, „ aanze 500 l. 14« — 14« 4t» l«Sv,l 5°/, ,. Fünftel loo l. 159 75 l« 1»0 fi , . 155 70 156 70 »«/<, O««. Volbrente, steuerfrei «23 »b 1»3 45 < V» bto, Rente in lkronenwähr., «leuel>relftlr »00 Kronen N°m. ioo»U 101 10 >>t° dto vl> NItim» , . 100 90 INI 10 »>/,"/, «fterr. Invest ltl°ll«.Utnte ftr »W Klonen «o».. . . 93 bv 93 ?l» schrelbun»«». tlllabethbllhn ln N.< steuerfrei (dw. Vt.), für 100 ft. G. 4»/„ l»1 25 1«z< ilo 4r>l',z< Joseph-Bahn /<°/,, l»» »» l»8 40 >tuboll«b«hn 4 , l, Kionenw. fteurl!.(dtv, Nl. . für »oo llr. Nom.........s»«l»ioo»0 Kr. <, «W ltr. «om......1(X> —1U(,?b tiu Gtaa«schnl,vtrlchrel>«»' »t» »b,tste«p./<°/, ....... »84'ül) »3K b0 l»o. Gglzb.«t!l,» iM'llb Fra>^ Joseph V,, «m. 18»4, 4°/^ 9»'S0 100 NU «alizijcht «a,I'Uudwl«.«ahn, dlverj« Stücke 4°/. .... «»4« 100 40 Vorarlberg« «ahn, «M. 1884, . 4°/, (bid. St.) O., f. 100 fl, N, ««'«« 100 «0 Ung, «oldrenlt 4°/« per «äffe I«3 Ob 1»3 »ü dt« dto. per Ultimo .... I»» UÜ l»3 »l> dto, Rente in Kronenwädr., 4°/„ steuerfrei ftir»00ltrouenNo« »00 — 100 »0 4°/, dto, dto, pcr Ultimo . , !00 — 1l,0 «l, dto.Gt.E.MVoldlUUfl.^'/,'^ l»3— 1»3 80 bto. dto. Eiloer ) t>. I. 187«, ö»/,..... 1«tt «> 1,1 «) b<°,4'/,°/° 3lhanllegal.«bl.'0>il. 101-- 101 «0 bt«. Präm,.«nl. k 100 si. «. W. 104— 154 i!l» »to. bto. 5 50fl. «. W. 1l»5—15L K0 The!h<«««.°Sose 4°/, 100 fl. . l«0 «0 141 »0 Hlund»ntl.«Gblig«ti«n»ll (für 1W st. Lose l>°/„ . . . . i»8'— 1l«8 75 dto. »Nnlelhe 1878 . . i0S'l»O — - «»leben dcr Stadt Vörz. . . nzi-50 ---— Änlehen d. Stadtgemeinbe Wien 104 35 105 35 vinleäen d, Gtabtaemeinbe Wie» (Sllber »der Gold).... ill?»!«» l2ß 20 Prämien «nl. b. Vtautg«. Wien IS? l5» is« »l> Vörltlcu^nlch«,, verlieb. 5° „ 10050 lüt »5 t'/, ltralnti 8«d«»^ttull„ «lt.ln^)3.»erl.4«/, 99 «0 100 80 otn. ^äm.»schlbv.««/ l. im. ii^-.i»o- dt«. bt°. ll«/ ll. E». 1l?„b118-. N..esterr,Lanbe».Hyp..«nft.4°„ 99 80 100 80 veft..»n«, «an! verl. 4«/, . . 100 10 101 — dto. bto, 50Mr. 4«/, . . 100-10 101-- Vparrasse. 1.«»,. 3« 3. >'.'/,«/, v> 101-50 —- Drinrap.St. ^,l,-^ ..— Vüdbahn 8»/, 5 Frc«. 5WP. St. 1,950 180-60 bto. 5°/,k z!()0ft. p. 100fl. 1,8 45 127 45 Nng.»«»llz. Nahn..... ,<^ _ i»y._. »»/« Untertraluer «ahnen . . ^ «»100 — Vin»»s, z«s, (per stück), VuDaptst.VafiNca (Vombau) . «80 7 l<0 «lllrl>>llose 40 st. llM, , . . «0 50 «1 50 4°/oD°nau.Dnmpflch,1M'fi,«M. 154— 158 — oftner Lose 4<» st...... 6» — «5— Palffy.Lnfe 4N fl. «Vl, . . . «050 Sll - «Htbln ttreuj.Oeft.Oes, v,,10fi. 20— «1- «othen Krenz, Ung.Ges. v. 5 ft. 10 7t. 11 — «ubolph üule 10 st..... «5^25 »«^!!) Salm-Lose 4« st. «. «anl »00 st. »0°/« ». 158 7b 159 7t» Vankverel.,, Wlen«, 100 st. . 2!>7 - 2ü? 50 B°dcr..Äuft,.Oeft.,»00st.E.40°/, 471 — 474 - «rdt..«nst. s. Hand. u. «. 160 ft. 3«8 — 3«»-l»U bt«, dt«. per Ultimo Geptbr. 3S8 25 3N8 75 «rebitbanl, «lie. un«., »00«. . «1—402 — Dfposi'enblinl, «llg., L00 st. . 258 40 229 4(/ ««comftte'Ges.. Nbröft., 500 st. 78U—74« - «lr-».», «assenv., Wiener, »00st. 279 - L78 50 Hypothst°..0efl^,200fl. 2ö"/»». 8«'— 9U'- öänderbllnt, vest., »00 fl. , . 242-55 24« 50 Oefl«>^.'un<,»r. Vanl. »00 st, . 9«7— L60 — Unlonbanl «NU ll...... »03— 303 2» «erl,!8 25 Lloyd. Vest., Trieft. 500 fi. «Vi. »8« - 380 - vefterr. Norbweftb, »a« ft. E. . 259-5« 2«0'50 dto. dto. slit, U) »00 ft. V, «4-50 2«t, 50 Prag'Duler Elsenb. «50fl. S. , 92 50 93 b0 Ttaatseisenbahn 80» st. E. . . 35» 5V 8i»4-> Vüdbahn 200 fi. L..... »?- - 88 — Vübnordb. Verb.'V. 200 st. calb<»hu«>.»«'t,»Ges. — — «.-. znduNlit-Arli«» (v«r StHll,, «au^5s., «ll«. 0st., 100 st. . . 917«, »« -ltllyiier V!en> und OtahI'Inb. w Men 100 3..... ?«'— ?I — Eisenbahn».'Üelhg., Erste, »<> ft. 1«-- 123 — ,,«lbtmühl", Paplecf. u. «. «. 9150 »«— Äieftnaer «raue«! 100 st. . . I3l» 13« 50 z»o:!tan"2!ch., veft. alpin« 99 7b 100'7<» Präger z«»9 20.Fr^ V«vas H2elLliaii& nebst der Glas-, Porzellan- und Farb-Waren Handlung der Firma Eduard Skolaut Cilli, Hauptplatz-Herrengasse fiiit drei und neun Fenstern Gassenfront, ist wegen Todesfall unter günstigen Bedingungen sofort zu verkaufen. (2766) 3—1 _____Anzufragen in der Glashandlung. Ein Knaben-Zweirad sehr gut erhalten, ist um sehr billigen Preis 2u verkaufen. Anzufragen: Florlanagasie *r. 1, I. Stook. (276Ö) Ein Mädchen welches kochen kann, wünscht bis 1. Juli zu_ zwei Personen, eventuell als Laden-mädohen, unterzukommen. Selbes ist der deutschen und slovenischen Sprache in Wort und Schrift vollkommen mächtig. (2764) Anträge unter «Fleiailg 23» an die Administration dieser Zeitung erbeten. Stenograph mit guter Handschrift findet in den Nachmittagsstunden Beschäftigung. Näheres in der Administration dieser Zeitung. (2766) 3-1 (2716) St. 5440. Razglas. Pri c. kr. deželnem kot trgovskem sodišèu v Ljubljani se je v zadružnem registru pri lirmi: «Posojilniea v Kosani, regi- strovana zadruga z neoiiie- jeno zavezo> a) izbris èlanov naèelstva: Jožef Želko, Jakob Polh in Janez Maver in h) vpis novo voljenih èlanov naèel-stva: Anton Penko iz Nadanjega Sela h. St. 2, Anton Želko iz Na-rina h. St. 47 in Miha Stegl iz Kala izvräil. V ljubljani, dnö 12. junija 1897. Baugrund in Udmat an der Pomöriumgrenze und der Landesstrasse gelegen, besonders geeignet für Transito-Magazine, ist ganz oder parcellenweise abzugeben. Anzufragen beim Eigenthümer ProÄorn-Gasse 7. (2763) 3~l (2708) 3—1 Nr. 4071. Euratelsverhänstunst. Das k. k. Landesgericht in Laibach hat mit Verordnung vom 25. Mai 1697, Z. 4927. über Anton TomaM, 32 Jahre alt, gewesener Finanzwachaufseher aus Bitinje Nr. 7, ob Blödsinnes die Curatel zu verhängen befunden und wurde demselben Andreas TomaM von Vitinje Nr. 7 zum Curator bestellt. K. k. Bezirksgericht Illyrisch. Feistrih am 4. Juni 1897. (2558) 3—2 St. 3829. Ponovitev izvršbene dražbe. Ker se dražbeni pogoji niso držali, bode se po Janezu Banovcu iz Tu-äevgadola št. 11 dostalo, na Marga-reto Banovec iz Tuševgadola ät. 11 vknjiženo zemljiäCe, vpisano pod vlož. st. 147 ad Talöivrh, sodno cenjeuo na 886 gld. dn6 7. julija 1897, ob 10. uri dopoldne, v sodniäki sobi, tudi pod cenjeno vrednostjo onemu prodalo, ki bode najveè ponudil. C. kr. okrajno sodiSÈe v Crnomlji, dnš 15. maja 1897. (2587) 3—1 St. 3768. Razglas. Dn6 3. julija 1897, dopoldne ob 11. uri, vrsila se bode druga izvräilna dražba Francu Sta-jerju, c. kr. notarju v Metliki lastnega, sodno na 1800 gld. cenjenega zem-ljisßa vlož. št. 430 kat. obö. Methka, in sicer s poprejsnjim pristavkom. C. kr. okrajno sodižèe v Metliki, dn6 7. junija 1897.