Erscheint Monnement für Laibach^ Dienstag und Freitag. Redaltion: Gr»disch»-N°rst»»t Nr. 22. U ganzjährig 5 fl. — lr . halbjährig 2 „ 5» „ uierteljiihrig l „ 25 „ Expedition: Rann H»us-Nr. 19». 3 Durch die Post: ganzjährig 6 fl. 40 kr. Insertwnsgebühren: für die 2sp»ltige Zeile »der deren Naum für i Mal « tr., 2 Mal « halbjährig 3oicrtcljahrig > „ „ 2l> ?» „ „ 8 kr„ 2 Mal 10 kr. Insertion«­stempel jede« Mal 30 kr. Einzelne Exemplare tosten 5 Nkr. Zeitschrift für mterliiMsche Iutcresseu. Verla g >md DruckI . Blasnik. »on (Manuskripte werden nicht zurückgesendet.) Verantwortlicher Redakteur: P. v. Radics. Jahrgangs Lainnch am 28. März 1865. M 25. A n unsere Leser! Hei beginn de5 zweiten Quarta l unserer Zeitschrift. Als wir die Redaction dieser Blätter übernahmen, faßten wir den festen Entschluß: der Wahrheit zu dienen und die IlltertsstN un­ seres bisher in journalistischer Beziehung so arg und vornehmlich von der deutschen Presse vernachläßigten Vaterlandes bestens zu fördern! Wir sind diesem unseren Programme treu geblieben und werden von demselben unter keiner Bedingung auch nichteinen Fuß breit weichen. Umsoweniger, da unser Streben die besten Söhne des Vaterlandes zn seinen Fremden zählt und täglich mehr Anerkennung und Unterstützung findet. Wir sagen heute unfern innigen Dank allen diesen Patrioten für solche Förderung der vaterländischen, der nationalen Sache und erklären uns zugleich hochvcrpflichtet jenen hervorragenden heimatlichen Männern des Geistes, die—wir können es mit Stolz aussprechen — für uns die Feder ergriffen (mehrere aus ihnen zum ersten Male für eine Zeitung) und unser Blatt mit ausgewälten Perlen des Schriftstellerthums zierten, gefaßt in die hellglänzenden Reifen des schwerwiegenden Goldes echter Vaterlandsliebe! Indem wir uns solch' eines Rückhaltes für unser Unternehmen rühmen können, scheuen wir nicht zurück vor dem und jenem gegen die Wahrheiten unserer Zeitschrift reagirenden An- und Ausfalle, wie man sie unlängst gegen uuö in ebenso gemeiner als unverschämter Art lesen konnte; wir scheuen selbst nicht zurück vor Drohungen, wie sie gegen die Sicherheit unserer Person gerichtet wurden, die wir übrigens immer und unter allen Verhältnissen nur als das letzte Auskunfts mittel eines seiner Geistesfunktionen verlustig gewordenen auf das Thierischc seiner Natur „reduzirten Menschen" anzusehen gewohnt sind! Doch dem sei genug, und wir führten es nnr an, um jenen, die sich bereits vom Schlepptragen nach solch' „rc» duzirten Menschen"-losgemacht und Förderer fruchtbarer vaterländischer Ideen geworden sind, es nochmals recht deutlich vor Augen zu stellen, wem sie vorher gefolgt. , Unsere Zeitschrift wird auch im ferneren Verlaufe ihr Hauptaugenmerk auf die würdige uud entschiedene Vertretung der Landesinteressen gerichtet haben, und wird in jedem vorkommenden Falle — wie sie dieß eben in Angelegenheit des beantragten Verkaufes von Idlill gethan — mit aller Kraft und Wärme für das Wohl des gesammten Vaterlandes sowie jedes einzelnen seiner Theilc mannhaft einstehen. I m Uebrigen wird das bei Beginn veröffentlichte Programm auch fernerhin in allen seinen Th eilen strenge eingehalten, vorzüglich den „Correspondenzen" — deren jede erwünscht kömmt — und der „Erinnerungstafel" die größtmöglichste Sorgfalt zugewendet werden. I m Feuilleto n bringen wir in den nächsten Monaten wie bisher Uebersctzungcu slavischcr und insbesonders slowenischer Gedichte, darunter die Fortsetzung der mit so großem und so verdientem Beifalle aufgenommenen Uebertragungen ki'Lgeru'scher Poesien durch Louise Pesjak, ferner unter anderem die noch nirgends gelieferten ausführlich-gründlichen Biographien von Valvasor und ^resern, dieSavenire,— eine spannende Novelle vaterländischenInhalts, —und eine Kilturgeschichtliche Schilderung: AlteHäuser inLaibach. die Redaktion. PrättUmeratiottSbedittguttgen: Unser Blatt kostet im Verlage abgeholt ganzjährig 5 fl. lr. halbjährig 2 .. 50 vierteljährig 1 25 Ins Haus gestellt ganzjährig 5 60 halbjährig 2 80 vierteljährig 1 40 Durch die Post zugesendet ganzjährig 6 40 halbjährig 3 20 vierteljährig 1 70 Wir ersuchen um die ganz ausführliche und leserliche Adresse, damit die Versendung pünktlich erfolge. Insertionsgcbühren: für die 2spaltige Zeile oder deren Raum für 1 Mal 6 kr., 2 Mal 8 kr., 3 Mal 10 kr. Insertionsstempel jedes Mal 30 kr. Das Pomeranzenblatt., Feuilleton. Fällt ein Pomeranzenblatt Mitten zwischen die Becher hin; — Dll8 HllU5- und gesessige Lied 6ei den 5üdssauen. ' Hättest, o Pomeranzenblatt, von Siegflid Kllpper. Du gewußt, daß Wein darin, (Fortsetzung,) Wärest lieber hineingesunken ' Die drei Wunder. Und darin ertrunken. I n voller Rüstung ein wackrer Recke Einem schwachen Trinker spottweise. Üeberschwimmt der Donan breite Strecke, Geschirrt an des andern Ufers Saume Hüft ein Held sein kriegrisch Roß, Harrt seiner sein Roß mit Bieget und Zaume. Solches sah ein grüner Frosch, Mit Nichten nimmt uns der Necke wunder; Hob sein Bein und sprach: „Ich bitt', Wem wir weit mehr Bewunderung schuldig, Huf' auch mich, o Held, gleich mit, Das ist der Gaul, der so geduldig. Möcht' so gern mit Deinem Noß Doch das dritte Wunder, das größte, das kommt erst jctzunder: I n die Wette laufen, ich grüner Frosch! Die Hausfrau daheim, die den wackern Necken Mit Ehren bewiMommt, und nicht —mit den Stecken! ».Schluß folgt.) no Idria und die Fmanznoth!") m. Eine Zusammenstellung der bei dem allfälligen Verkaufe des Wer­kes sich für das h. k. k. Montanärar ergebenden Zahlungen an Provi­sionsansprüchcn der Arbeiter zeigt: 1. an Pensionen der jetzt dienenden Beamten 6950 fl. 2. an Provisionen 40,000 fl., 3. Getrcideverlust 28,040 fl., 4. Holzverlust 2739 fl., 5. Kosten der Medicamente 2000 fl., 6. Die schon derzeit zu zahlenden Pensionen,, Provisionen und Gna­dengaben 24,87? fl. Diese Zahlungen würden sich zwar von Jahr zu Jahr vermindern, jedoch in keinem raschen Verhältnisse, da von den hier angestellten Werks­beamten wohl die meisten schon eine größere Anzahl von Jahren dienen, von der provisionsfähigen Mannschaft pr. 554 Mann aber erst eme An­zahl von 192 Mann mehr als 25 Dienstjahre zahlt. Bei dieser Berechnung sind überdies noch die seinerzeitigen Peuswns­und Provisions-Ansprüche der Witwen And Waisen ganz unberücksich­tiget gelassen. Wenn nun das Quecksilberbergwerk um 3.000,000 fl. verlauft wer­den soll, das hohe Aerar aber für die Zukunft bei Zuhaltung der den ararischen Arbeitern normalmäßig gebührenden Bezüge fo bedeutende Lasten noch Jahre lang tragen soll, so darf ein solcher Verkauf wohl selbst im Interesse der Staatsfinanzen als höchst nachtheilig bezeichnet werden. Dieser Berechnung liegt selbstverständlich die Ueberzeugung zu Grunde, daß das hohe Aerar den Arbeitern jene Bezüge, welche diesen nach den bestehenden Normalien gebühren, in keiner Weise wird schmälern wollen. Wäre aber diese Voraussetzung ungegründet, so wäre die Lage Idria's wahrhaft eine jammervolle, da ein Privatbesitzer es ohne Zweifel in seinem Interesse finden würde, eine bei weitem geringere Anzahl von Arbeitern beizubehalten, als derzeit bei diesem bedeutenden Werke beschäf­tiget sind, wo ein großer Theil der Erzeugung aus solchen Erzmitteln ge­wonnen wird, welche nur die Gruben- und Hüttenkosten sammt Calo decken, während der GeWerke, wahrscheinlich auf die reicheren Erzmittel greifen und so mit einem geringeren Personale ein größeres Ertragniß zum Nachtheile des Bestandes des Werkes erzielen wird. Dies leitet uns zu der Frage: ob das Verbleiben des Werkes in den Händen des Montanärars oder der Betrieb durch einen Privaten mehr Garantie für den nachhaltigen Fortbestand desselben bietet. Wir sind über­zeugt, daß ersteres die weitaus größte Sicherstellung! Das k. k. Montanärar geht nämlich mit außerordentlicher Scho­nung zu Weck; schon seit vielen Jahren begnügt sich dasselbe mit den ärmeren Erzen und schont dadurch den Neichthum des Berges, um nur für den Fall der Noth zu den übrigens nicht in großer Menge vorhan­denen reicheren Erzen zu greifen und durch eine solche Bearbeitung wird der Bestand des Werkes auf lange Jahre gesichert. Bei dem bedeutenden Werthe des Quecksilberbergwerkes dürfte der­selbe im Falle des Verkaufes kaum in die HHnde eines einzelnen Mannes, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach in das Eigenthum einer Gesellschaft übergehen, und wie derartige Erwerbsgesellschaften in der Regel vorgehen, ist ja hinreichend bekannt; die reicheren Erze werden so schnell als möglich herausgenommen, um eine möglichst hohe Dividende zu erzielen und das Umlagekapital in kürzester Zeit hereinzubringen, und das ausgesogeue Werk wird den Nachfolgern überlassen. Der Verkaufspreis des Quecksilberberg­werkes fammt Forst ist auf 3.200,000 fl. festgesetzt, und Sachverständige behaupten, daß für den Fall eines Raubbaues binnen längstens 10 Jahren vielleicht auch noch früher nebst einer sehr entsprechenden Verzinsung des Capitals das ganze Anlagekapital von Seite des Käufers mit Leichtigkeit eingebracht sein wird. Eben dasselbe Verhältniß, welches hier bezüglich des Quecksilber­bergwertes in Idria auseinandergesetzt ist, findet auch auf die Forstdomäne Idria Anwendung, wobei wir noch hervorheben müssen, daß von Seite des hohen Ministeriums der Minimalpreis dieser Domäne auf 200,000 fl. festgesetzt ist, während der Forstcomplcr freilich mit Zugrundelegung einer 3perzent. Rente auf 1.043,949 fl. ämtlich bewerthet wurde. Aus dem normalen jährlichen Ertrage von 7578 Normal-Klaftern zu 100 cub. ergibt sich die fortwährende jährliche Einnahme von 19,512 fl., wovon bereits alle Ausgaben, Bauten und Steuern abgezogen sind. Dieser Ertrag mit 3 Perzent kapitalisirt, gibt das Werthkapital von 650,433 fl., hiezu der Werth der sämmtlichen Forstgebaude mit 25,550 fl. Aus dem großen derzeit vorhandenen Überschüsse von 127,382 Normal klaftern über den zur Erzielung obigen Ertrages benöthigten Nor­malvorrath von 400,536 Normalklaftern, wenn die Ausnützung dieses Ueberschusses auf die lange Periode von 20 Jahren vertheilt wird, ergibt sich der jetzige Capitalswerth dieser 20 Jahre andauernden Rente zu 3 Perzent 453,268 fl., zusammen 1.129,251 fl. Um obige Erträge zu realisiren, wäre durch 10 Jahre eine jähr­liche Ausgabe von 10,000 fl. auf Straßenbauten erforderlich, da der der­zeitige Werth dieser Rente zu 3 Perzent capitalisirt ist mit 85,302 fl., somit ist der Werth des Forstcomplexes 1.043,849 fl. Die Schätzung gründet sich auf vollständig frühere Daten. Die Preise wurden für die Jetztzeit äußerst niedrig angenommen, obwohl die­selben bei dem steten Steigen des Holzwerthes und durch die Waldstraßen­anlage in nächster Zukunft eine bedeutenoere Höhe erreichen werden. Zum Beweise, daß der Kapitalswerth ein äußerst niedriger ist, wäre nur anzuführen, daß ein Holzhändler für den Holzvorrath eines entlegenen 900 Joch großen Waldtheiles 100,000 fl. zu bieten sich erklärte; diesel­Aus allem dem ist zu ersehen, daß für den Bestand Idria's die mehr oder minder gedeihliche Entwicklung des Bergbaues der einzige maß­ gebende Faktor ist, und diese Ueberzeugung hat auch in der Bevölkerung so tiefe Wurzel geschlagen, daß jeder Idrianer behauptet, „nach dem Auf­ hören des Bergwerkes wird ein Haus in Idria um einen Laib Brot zu bekommen sein." Und in diesem drastischen Ausspruche aus dem Voltsmunde ist die ganze Reihe von Folgen zusammengedrängt, die sich aus dem Verkaufe des Wertes für die Vergstadt, für Krain und Oesterreich ergeben würden, und deren Verwirklichung wenn möglich gänzlich verhindern zu können, der heißeste Wunsch unseres Herzens ist. Gott der Herr helfe! Politische Nevue. Ueber das Gefecht der österreichischen Freiwilligen in Mexiko meldet die „Wiener Zeitung: „Am 6. Februar d. I . um 6 Uhr früh griff Major Kodolitsch nach einem angestrengten Nachtmarsch mit der 2. und 6. Iägercompagnie, 24 Mann der 1. Pionniercompagnie, und 80 Mann der eingeborenen Cavallerie unter Vberstlieutcnant Carillo — im Ganzen un­gefähr 420 Mann — den von 800 Mann Infanterie und 300 Reitern besetzten Ort Tesuitlan, nördlich von Perote an. Trotz der hartnäckigsten und erbittertsten Gegenwehr wurde der Ort mit Sturm genommen. Ueber 50 Gefangene, ein reiches Material an Waffen, gegen 100 Pferde, eine Fahne, eine Kasse und noch anderes Kriegsgcräthe waren die Trophäen des Tages. Alle Berichte stimmen darüber überein, daß die Truppen des österreichischen Corps sich mit altgewohnter Kaltblütigkeit uud Bravour benommen haben. Es ist der Verlust des tapferen und ausgezeichneten Hauptmanns und Commandanten der 6. Compagnie, Julius von Haßinger zu beklagen, nebst 4 Mann des Corps und 2 Mann der mexikanischen Reiterei, welche sich trefflich gehalten hat. An Verwundeten: Major Ko­dolitsch und Cadet Dokupil (durch die Wade geschossen), Cadet Carl Graf Herberstein und Lefebre durch die Brust geschossen, weiter 31 Mann. I n der 33. Sitzung des Abgeordnetenhauses sagte Berg er: „Die Fundamentalrechte der österr. Reichsoertretuug sind die Verfügnng des Neichsrathes über die Finanzen und das mit der Krone gleichberechtigte Mitwirtungsrecht bei der Gesetzgebung; das zweite Recht ist noch höher als das erste, weil bei dem heutigen Zustande der Finanzen nicht zu be­ sorgen ist, daß da der ß. 13 angewendet werde. Wie die Negierung den ß. 13 interpretirt, heißt geradezu das con­ stitutionelle Recht annulliren, und die Rcichsvertretung contmnaziren; mit dem §. 13 in der Hand kann man bei dieser Interpretation der Regie­ rung die Verfassung selbst wegoctroyiren: Der Appetit kommt mit dem Essen. Gegen eine solche Anwendung des H. 13 schützt selbst das freisin­ nigste Verantwortlichkeitsgesetz nicht. Als das Diplom und die Februarverfassung gegeben wurde, haben wir geglaubt, wir hätten eine wahrhaft constitutioiiellc Verfassung; aber die spätere Interpretation der Regierung hat unsere Ueberzeugung in die­sem Punkte zu erschüttern begonnen. Nachdem aber bisher aus der Im . tiative der Reichsvertretung noch gar nichts hervorgegangen und an die Verfassung der Finger noch nicht tastend gelegt wurde, nachdem ferner selbst die bescheidenen Versuche der Landtage nicht einmal den ß. 17 der Landtagswllhlordnung (Preßvergehen ziehen den Mandatsvcrlust nach sich) zu ändern vermochten, — so wäre es an der Zeit, daß endlich die Re­vision der Verfassung unsere Devise sei. Da man ferner von einer Seite sagt, die Verfassung könne erst dann revidirt werden, wenn die Abgeord­neten aus Ungarn und Croatien im Neichsrath sitzen, so versuchen wir diestückweise Revision, obschon auch dann Rufe laut werden, die für die ganze Revision und nicht für die stückweise plaidiren werden. Den Aus­gleich mit Ungarn werden wir durch die Abänderung des ß. 13 im Sinne meines Antrages nicht erschweren und ich glaube nicht, daß die Ungarn deshalb Bedenken tragen werden,. Hieher zu kommen, weil der ß. 13 im liberalen Sinne geändert wurde. Ist die Negirung eine wahrhaft konstitutionelle, fo wird sie einer Aenderung des Z. 13 im Sinne des constitutionellen Fortschrittes zustim­men. Wird der §. 13 im Sinne des gestellten Antrags nicht klargestellt, so haben wir keine Constitution, sondern nur den Schein derselben und nicht einmal den Schein der Sache, sondern den Schein der Form." I n einer Sitzung des Ausschusses für die Siebenbürger Bahn kam es neuerdings zu einem Conflikte zwischen Herrn Skene und dem Finanz­minister. Ersterer begründete seinen Antrag, die Bahn auf Staatskosten und zwar mittels Emittirung 7percentiger Obligationen zu bauen. Der Finanzminister hielt diesem Antrage entgegen, daß solche Papiere auf den Cours der andern zum Nachtheile des Staatskredits drückend wirken wür­den, worauf Herr- Skene im weiteren Verlauf der Debatte eine so scharfe Kritik der Finanzverwaltung gab, daß Herr v. Plener dessen Vortrag mit der Erklärung unterbrach: „Der Herr Abg. Skene beginne abermals nach seiner Gewohnheit, statt bei dem Gegenstände zu bleiben, sich in beleidigenden Phrasen gegen die Regierung zu ergehen, welche der Finanzminister hin­zunehmen nicht gewillt sei; falls diesem Benehmen des Herrn Skene nicht endlich Einhalt gethan würde, wären die Negierungsvertreter nicht mehr in der Lage, den Ausschußsitzungen beizuwohnen, und er werde ebenfalls die heutige Sitzung sofort verlassen". Als Herr Skene selbst nach einer vom Herrn Obmann gemachten Bemerkung in seiner Redeweise dennoch fort­fuhr, ist dies auch geschehen. Der vomsiebenbürgischen Landtage vorgelegte Gesetzartikel, betref­fend den Gebrauch der drei Landessprachen, der ungarischen, rumänischen und deutschen im öffentlichen amtlichen Verkehre, hat die Sanktion Sr, Majestät des Kaisers erhalten. Das Gesetz zählt 21 Paragraphe, deren erster die Gleichberechtigung der drei Sprachen ausspricht. Aus dem Gemeiuderathe. ben Holzvorrathsverhältnisse sind aber auch auf der sämmtlichen 13,492 (Sitzung nm 23, März 1883 unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Dr. G. Joch betragenden Waldfläche vorhanden, da bis auf die Jetztzeit noch nie H. Costa in Anwesenheit «ou 15 Gemeinderätheu). der volle jährliche Betrag ausgenützt wurde. Der Bürgermeister theilt zuerst das Dankschreiben Sr. Ercellenz ' °y Venchtiguna. Im Artikel I. „Idria und die Finanznoth" muß es Seite lNl des Herrn Statthalters für die den Notleidenden Iimcrkrains vom Ge­jweite Spalte Zeile 39 von unten statt 1078. 4078 fi. heiße». meinderathe votirten 500 fl. und fodann den Stiftbrief der Frau Mario lll Kolle r mit, welche in hochherziger Weise eine Summe von 500 fl. zum Vadgebrauche für arme kranke Krainer gestiftet hat. Sodann schreitet der Bürgermeiste r zur Beantwortung der au ihn ergangenen Interpellationen: 1. Die des GN . Dr. Ore l betreffend die Planvorlage znr Canali­sirung hinter dem Schloßberge — daß der magistratlichc Bauinfpcktor wegen der ungewöhnlichen Strenge des heurigen Wiuters die diesbezüglichen Vorarbeite« noch nicht habe vornehmen können. 2. Die des GN. Ho rat, daß sich ein Anrainer am Golovcberge zwei Joch zugeeignet, von denen die Commune noch immer die Steuern be» zahle — dahin, daß die 2 Joch im Jahre 1853 an Herrn Malli durch Gemeindcrathöbeschluß verkauft worden, daß aber die Abschreibung der Steuer (was ja nnr von dem sterilen Boden einige Kreuzer betrage) noch nicht geschehen sei, jedoch gleichzeitig mit den anderen Parzellen werde ab­geschrieben werden. 3. Die Interpellation des GN. Handelsmann Supan in Betreff eiues Waisenhauses und vor allem der Eruirung - des dafür bereits be­stehenden Fondes. — Der Bürgermeiste r hinweifend auf die hohe Wichtigkeit des Gegenstandes, den GN . Landesgerichtsrath von Strah l in einer Neihe von Aufsätzen in unserem Blatte mit Sach und Fach­kenntnis; gründlich erörtert hat (welche hochschätzbare Arbeit in Separatab­drücken vor Beginn der heutigeu Sitzung unter die anwesenden Herren Gemeinderäthc vertheilt wurde) klärt nun auf: wie hoch der Fond gegen­wärtig ist nnd wo er sich befindet. Das Vermögen besteht im Momente in 11622? fl. in Obligationen, die auf einzelnen Stiftungen vinkulirt sind, sie liegen in der k. k. Hauptkasse,' die Verwaltuug darüber besorgt die k. k. Landesregierung nnd die Controlle führt das k. k. Rcchnungsdepnrtement. Die Interessen von 5985 fl. 99'/,, kr. werden, feit einer Reihe von Jahren nicht verwendet, kapitalisiert. Dieser letztere Umstand hat schon einmal ein Monitorium von Seite des h. Ministeriums veranlaßt; es wurde darauf hin an hiesiger h. Stelle ein Antrag gestellt, der einen gänzlich conträrcn Gegenantrag hervorrief und so blieb der betreffende Faszikel sofort „aus Versehen" durch mehrere Jahre an diesem entscheidenden Orte liegen. Später kam der Gegenstand wieder in Fluß, uud befinden sich die bezüg­lichen Aktenstücke im Augenblicke beim hohen Ministerium, von dem es aus­gegangen war, die jährlich fälligen Interessen zur Verwendung kommen zu macheu. Am Schlüsse dieser Auseinandersetzung bemerkt übrigens der Bürgermeister, daß er wenn er auch nicht in offizieller Weise für die Nichtigkeit der gegebenen Daten bürgen könne, doch glaube, daß sie vollkommen richtig seien. GR. Handelsmann Supan: Ueber die Aufklärung, die der Herr Bürgermeister die Gute hatte mitzutheilen, stelle ich mich vollkommen zufrieden, und ich werde nur hin^ sichtlich des Waisenhauses mir erlauben einen Dringlichle its - Antrag zu stellen. Bevor jedoch dies geschieht, fühle ich mich verpflichtet jenes hochher­ zigen Mannes zu gedenkeu welcher meine Anregung rücksichtlich des Wai­ seuhauses so warm sich an sein vortreffliches Herz legte. Hochgeehrte Ver­ sammlung ich lege hier öffentlich ein Bekenntniß ab, daß es mir meine Ahnung sagte: rege du nur obwohl so zu sage» als jüngster Gemeinderath, die Sache für das, Waisenhaus an, uud ein Mann eine Perle unseres Landes Herr von^ Strahl wird sich dafür warm annehmen. Die That­ sache liegt vor meine Ahnung hat mich nicht getäuscht. Ich erachte so je­ des Wort für überflüßig was ich diesfalls anführen würde und stelle da­ her den Dringlichkeits-Antrag: der Bürgermeister möge vereint mit dem Magistrate die Initiative ergreifen, daß schnellmöglichst aus der löbl. Magistratssektion, aus dem h. Landesausschusse und aus der h. Landesrc­ gierung ein Comitö gebildet werde znr Gründung eines Landes-Wai ­ senhauses in Laibach. ^) Ich habe einen Dringlichkeitsantrag gestellt, damit diese hochwichtige Angelegenheit nicht wieder im Saude des burcaukratischen Vorganges ver­ rinnen möchte, daher bitte ich den Herrn Bürgermeister darüber namentlich abstimmen zu lassen. Der Bürgermeister bemerkt, daß es vielleicht vorteilhafter wäre, statt aus der Magistratssektion die Mitglieder ans dem Gemeindcrathe zu wähle»; er bringt hierauf die Dringlichkeit des Antrages zur Abstimmung; wird mit entschiedener Majorität angenommen. GR . Horak : es sollen 4 oder 5 Mitglieder des Gemeinderathcs und nicht aus der Magistratssektion gewählt werden. GR. Dr. Ahaöiö: wir haben über den Gegenstand noch nichts gelesen, uns nicht erschöpfend unterrichtet; beantragt Zuweisung an die Finanzsektion. GN . Dr . Supan : es sei eine Prinzipienfrage, ob ein Landes­ waisenhaus oder ein Waisenhaus für die Stadt Laibach allein zu errich­ ten — diese Frage müßte jedenfalls früher erörtert werden, bevor man nach seiner Meinung zur Bildung des beantragten ComitL's schreiten könne. Er möchte den Antrag seines geehrten Herrn Namenstollegen dahin modifiziren: daß sich der Bürgermeister nnd die Magistratssektion zuvor mit den beiden andern genannten Faktoren in Correspondenz zu setzen: ob Landes- ob städt. Waisenhaus — uud dann die Materialien dem Gemeinderathe vorzulegen hatten. GN . Horak : „das was beide geehrten Herren Vorredner vorge­ bracht, soll ja Sache des ComitL's werden, und dieses müssen wir zusam­ mensetzen, denn sonst gehen wieder Noten hin und her, wozn das? sollen wir die Sache wieder weiter verschieben?" GN . Handelsmann Supan: , „Mi t tiefer Beklommenheit habe ich die Widerstände gegen meinen Antrag wahrgenommen, warum bereitet man dieser Sacke wieder Hindernisse, um sie hiuauszuschleppeu; meine Herren! nach Herrn v. Strahl's trefflicher Auseinandersetzung muß und wird es znr Errichtung eines Waisenhauses, für gauz Krain kommen; indem ich die Sache heute nochmals als dringend bezeichnet habe, habe ich die ') Der Nutrna ist ganz richtig gestellt; den» man wüßte nicht, woz» die beide» Faktoren des Lc>»re>! i» m> (5°mite käme», welches »ich! V«» VM'ühnm» die Absicht hätte, eine L n x d e s-Nnstalt z» gumdc». Äumcrk, d. Red. Ansicht gehabt, meine Pflicht als Gemeinderath zu erfüllen, war diese Ansicht eine irrige, ich kann nicht dafür. Der Bürgerin ei sterbe« handle sich ja heute nur um die Frage, ob ein Comits nach Antrag Supan's anzuregen sei, welches die Vorberei­tungen „znr Errichtung eines Waisenhauses i n Laibach" zu pflegen hätte, ganz abgesehen davon, ob dasselbe ein städtisches oder Landeswaisenhaus werden solle. (Schluß folgt.) Aus den Vereinen. Verein der Acrztc in Laibach. (Versammlung am 18. d. M.) Obmann: Landesmcdizinalrath Dr. Nittcr von Andrioli . Schriftführer-Stellvertreter: Dr. Gregoriö. Anwesend 10 Mitglieder und 1 Gast. Den ersten wissenschaftlichen Vortrag hielt Herr P. v. Nadics über die medizinischen Werke der fürstlich Aucrsperg'schcn Hausbibliothek im sogenannten Laibacher Fürstenhofe. Die von Wolf Engelbert Graf Auersperg im Jahre 1655 gegründete Bibliothek zählt 325? Werke uud ist iu 18 Fächer nach Disciplinen getheilt. Die Medizin ist dnrch 74 Werke vertreten, deren 3 ans dem 15., 20 aus dem 16. nnd 51 aus dem 17. Jahrhunderte stammen. Von heimatlichen Medizinern finden sich Werke der beiden Verbez, Vater und Sohu, die zu Anfange des 17. Jahrhunderts blühteu, und des I. V. Garzarolli aus Udine. Verbez Sohn David Verbez, dessen biographische Skizze nach den Vorreden seiner Werke, nach P. Markus Pochlin und Originalurkunden (Briefen) gegeben wurde, starb 1636 in Mm , nachdem er Krain der Religion wegen verlassen, als Stadtphhsikns. Sein Bnch: „NxeroitHtioirrnu ruLäicarmn« :c,, 1618 erschienen, enthält der Sitte der Zeitgemäß eine Neihe von Gratulations­gedichten an den Autor vorgedruckt uud so ward unser als Mediziner hochberühmte Landsmann, wenn auch selbst nichtj Sänger der hohen Ehre, besungen zn werden, thcilhaftig. Für den äußerst iutcrcssautcn Vor­trag wurde Herrn v. Nadics von allen Anwesenden gedankt. Dr. Kouaö zeigte einen nach Türk verbesserten Inhalations-Apparat vor und erklärte, wie selber gehandhabt werden müsse und welche Vortheile er vor den Apparaten von Schnitzler und Sal - Giron habe. An der sich an den Vortrag knüpfenden Debatte betheiligten sich hauptsächlich die Ncgimcnts­ ärzte Bock und Seh dl; — ferner demonstrirtc er eine unter dem Nanu,­briiim, LtLrui von der Schilddrüse ausgegangenen Geschwulst, welche durch Druck auf den Nervus piii-Lniorrs einen sehr heftigen Singnltus veran­laßt hatte. Sekundarzt Z epud er besprach im freien Vortrage eine Enuklea­tion aus dem Schultergelenk, die durch die Verletzung mittelst einer Ma ­schine veranlaßt wurde uud leider durch eine unglückliche Komplikation, nämlich Zertrümmerung der Leber, die er demonstrirtc, einen lokalen Aus­gang nahm. Zum Schlüsse der Sitzung machte Dr. Gregoriö die Mit­theilung, daß dem Vereine dadurch eine Auszeichnung zn Theil wnrdc, daß, die königliche Gesellschaft für Geburtshilfe in Berlin Prof. Dr. Valenta zn ihrem nuswärtigeu Mitglicdc ernannt, welcher hohen Aus­zeichnung sich noch nicht alle Fachprofcssoren unserer österr. Universitäten erfreuen. Die Mittheilnng wurde uou den Anwesende« freudig und bei­ fällig entgegengenommen. ^itkViüea. Die am 26. d. in der öitavnillll abgehaltene LLsoäa war sehr besticht uud wurde sowohl der musikalische Theil des Programms als nicht minder die Thcatervorstellnng mit dem größten Vcifallc aufge­nommen. Neben den trefflich vorgetragenen Chören, dem Quartett (eine gelungene Composition des Chormcistcrs Fabian) und dem Bariton­folo (des Herrn Vidic) war es das Harfenspiel des kais. mexik. Freiwilli­gen Nocco Tito , das die Anwesenden zu stürmischen Znrufcn begeisterte. Sein Vortrag ist aber auch — und vorzüglich im Piano — entzückend. Unsere hoch geschätzte Dichterin Frau Louise Pcsja k feierte an diesem Abende in der erakten Aufführung ihrer neuesten Ucbersetznng: ßvitoslav Xlijöeli welches nette Lustspiel von unseren Dilettanten sehr brav gespielt wurde, einen neuerlichen uud wohlverdienten Triumph. Das in diesem Stücke zum erste« Male aufgetretene Frl. Fröhlich zeigt ein entschie­denes Talent und verbindet damit eine äußerst liebliche Erscheinung. Eorrespondenzen. —l>, Laibllch, am 26. März. Als die neu „Gewählten" in den Ausschuß des Casino träte», hofften wir für die Fastenzeit diese und jene Unterhaltung aus dem Gebiete höheren geistigen Lebens veranstaltet zu sehen. Es sind - wie bereits öfters betont wurde — alle Elemente zu Vorlesungen, Concerten, Theatern, lebenden Bildern, in dem Kreise der Mitglieder selbst gelegen; außerdem würden sich gewiß auch Gäste leicht finden, die zur Erhöhung der Genüsse beitrügen, und das so freund­liche Negimentscomnillndo des eben hier garnisonirenden 8. k. k. Infan­terieregimentes würde gewiß nicht einen Augenblick anstehen, die ausge­zeichnete Musikkapelle des Regimentes mitwirken zu lassen. Nun aber ist die Fastenzeit fast schon um und nichts von all dem; die Männer, die über Leben und Tod der Casinounterhaltungen richten und — wie Figura zeigt — sehr strenge richten, indem sie dieselben „auf den Nagel hangen", haben auch Heuer in dieser Sache keinen Schritt vorwärts gethan. Und die nen Gewalten unter ihnen, an die man fo große Hoffnungen knüpfte was haben die gethan — gleichfalls nichts, warum? wir erlassen uns die Erörterung des Gruudes, die jetzt folgen müßte; wer den Geist des „Casino" kennt, kennt auch diesen Grund zur Genüge. Was aber wird, fragen wir zum Schlüsse dieser Philippika, das endliche Resultat solchen Gebahrens sein — daß die Worte eines Mitglides des „Casino" nicht die Worte eines Einzelnen bleiben, sondern sich bei vielen zur That gestalten werden — jenes Mitgliedes, das mich am letzten Sonntage zum Fenster führend und auf die Üitavnicn hinllberzeigend zu mir sprach: „Nächstes Jahr werde ich mich aber drüben einschreiben lassen, weil dort auch mein Geist eine Erfrischung findet!" Ein Deutscher. —r— Kraxen, 24. März. Es thut dem aufmerksamen und gläubigen Beobachter der gegenwätigen Zcitströmmung so recht Wohl ums Herz, wenn er sieht, wie die Slovenen sich unverbrüchlich an den biblischen Ausspruch halten: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist", uud daher streng gläubig, aber auch treu ergeben dem Mo» narchen innerhalb der gesetzlichen Gränzen, und somit auf gesetzlichen Bo­den für ihre Rechte und jene Bedingungen kämpfen, ohne welche die Ent­Wickelung und Bildung des Slovenen-Volkes eine reine Chimäre! Wohl thut es aber auch jedem, dem es um das Recht, um die Billigkeit und um den wirtlichen Fortschritt der Völler Ernst ist, wenn er sieht, wie die Vorurthcilc allmälig zu schwinden beginnen; wie die im Irrthumc Befan­genen aber- redlich Deutenden immer mehr eines bessern belehrt das gerechte und edle, sowohl das materielle wie geistige Wohl der Nation, wie nicht minder jenes des Gesammtstaates, bezweckende Streben der Slovencn zn würdigen nicht Anstand nehmen, und wie man selbst in den höchsten Re­gierungskrisen jetzt auch diesen gerecht zu werden bestrebt ist. Als Beweis dessen diene eine Erledigung des hohen k, k. Finanzministeriums, deren Geuesis nach einer uns verbürgten Mittheilung sich kurz in Folgendes zusammenfassen läßt: Ein Bauer eines benachbarten Bezirkes sah sich in einer Stempel­angelegenheit veranlaßt, höheren Orts Beschwerde zu führeu. Ohne jedoch den naturgemäßen Weg einzuhalten, überging er die Mittelstellen, und wendete sich mit seiner Beschwerde unmittelbar an das Ministerium. Die ministerielle Erledigung, die unser Reporter selbst gelesen, ließ nicht lange auf sich warten, und fiel zur großen Freude des Beschwerdeführers zu dessen Gunsten aus. Der Kern des Ganzen aber besteht darin, daß der Bauer seine Veschwerdefchrift nicht im deutschen, sondern im slovenischen Idiom ver­fassen ließ, und daß die ministerielle Erledigung eben so, und zwar im guten, schriftgemäßen Sloveuisch erfolgte. Wir bringen nun diese Thatsache znr öffentlichen Kenntuiß mit der unmaßgeblichen Meinung, daß die Behörden in den Provinzen, insonder­heit die löblichen k. k. Bezirksämter, im Falle sie in slovenischen Landen dem slovenischen Volke gerecht werden und slovenische Schriftstücke slovenisch erledigen wollten, nicht das geringste zu befürchten haben dürften, irgend welcher, staatsgefährlicher, oder panslcwistischer Tendenzen verdächtiget zu werde», da das hohe Finanzministerium selbst, wie wir eben gesehen, in so lobenöwerther Weise dem Gleichberechtigungsprinzipe Rechnung trägt, und selbes auch in der Praxis ausübt. Lokales und Provinziales — Seine k. k. Apost. Majestät haben mit der Allerhöchsten Ent­schließung vom 13. März l. I. , bei der von dem krainischcn Landesaus­schusse dargestellten Notwendigkeit ausnahmsweise zu bewilligen geruht, daß die von Seite der Morastcntsumpfungs - Commission zum Abbrennen im Herbst 1864 bestimmten Moorgrunde unter Aufrechthaltung aller übri­gen Bestimmungen des Landesgesetzes vom 23. Juli 1863 im heurigen Frühjahre, und zwar bis zum 15. Mai 1865 abgebrannt werden dürfen, und zugleich Allerhöchst angeordnet, daß diese Verfügung dem Landtage in der nächsten Session zur Kenntniß gebracht werde. — Die 6itavlii'0S in Krainburg und Planina veranstal­ten zum Besten der Notleidenden in Inuerkram jede ans 2. April eine LLssäa mit Tombola und Theater (in Krainburg: 8vito8ll>,v 2ajöLk und lÄoöok, in Planina: Lvitoslav 2ajöeK und das Singspiel der Advokat). — Das am 25. d. im Redouteufaale zum Besten der Notleiden­den in Innerkrain von der philharm. Gesellschaft veranstaltete Wohlthätig­keilstonzert war recht gut besucht, und zeigte sich das Publikum durch ein­zelne Pieren recht befriedigt. Der Ertrag für den wohlthätigen Zweck ist 252 fl. — Mit der heute Nachts 11 Uhr abgehenden letzten Abtheilung des kais. mex. Freikorps begeben sich wie wir vernehmen im Ganzen 22 Officiere und Parteien und 1109 Mann zur Einschiffung auf dem Bra­silia«. Darunter sind 961 Innländer, 84 Ausländer und 64 internirte Polen. — Man schreibt uns aus Graz: Das Projekt einer Industrieaus­stellung in Graz ist schon seit länger als einem Jahre Gegenstand der Verathung, ohne daß es seiner Ausführung auch uur etwas näher gebracht worden wäre. Verhandlungen mit den dabei interessirten Corvorationen waren mitunter Muster von bureaukratischer Breite und Subtilität, doch ohne praktischen Erfolg. Da endlich wurde die Sache, wie es scheint, in praktischer Weise erfaßt und der warme Patriotismus hat sie in die Hand genommen. Dieser Tage fand hier eine Versammlung von Kaufleuten und Industriellen statt, welche den Beschluß faßten, dieser Angelegenheit sich energisch anzunehmen. Wie wir hören, wird sich das bisher mit dieser Frage betraute Comite durch Beiziehung von zwölf Industriellen und Kauf­leuten verstärken und den Kammerpräsidenten F. Nieckh zum Obmanue wählen. An einem vorausbestimmten Tage soll wöchentlich eine Sitzung gehalten, ein Plan ausgearbeitet und darüber berathen werden, wie die Mittel zur Ausführung desselben beschafft werden. Wir werden das Wir­ ken dieses Comitös mit reger Theilnahme verfolgen. — I m hiesigen ade­ ligen Casino wurde am verflossenen Dienstag Abends eine musikalische Soir6 veranstaltet, die durch ein exquisites Programm vielen Kunstgenuß bot. Sämmtliche Piecen fanden reichen Beifall. — Das von Sr. Exzellenz dem Herrn Statthalter zusammenberu­ fene, aus den Herren: k. k. Statthaltereirath Paviö von Pfauenthal, Dr. Nleiweis als Vertreter des Landesausschusses, Dr. Orel als Vertreter der k. k. Lllndwirthschaftsgesellschaft und dem Herrn Alexander Grafen Auers­perg als Referenten bestehende Nothstands-Comitö für Innerkrain hatte am 16. d. M. unter dem Vorsitze Sr. Exzellenz die erste Sitzung. Der Hr.Statthalter machte mit sichtbarer Befriedigung dem Comitödie Mit­theilung daß Kram auch bei dieser Gelegenheit seinen bekannten Wohlthä» tigkeitssinn bewähre, daß alle in Naturalien eingesendeten Gaben allsogleich ° an den Ort ihrer Bestimmung abgeführt wurden und daß laut den ein­gegangenen Berichten im Augenblicke, besonders im SenoLeöer Bezirke, der Nothstand sich besorgnißerregend zeige. Demnach wurde beschlossen, dorthin sogleich eine angemessene Quantität Mehl, Kukurutz, Speck und Kochsalz zu übermitteln. 112 Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 29. März. 3. erek. Feilbietnng der dem Iokob Nadsah von Velliveih ge­hörigen Realität; Schätzwert «68 fl. (Bez. A. Littai.) — 3. erek. Feilbietung der dem Franz Pischmacht vo» Vlatu gehörigen Hub­realität; Schätzwert 1500 st, (Bez. A. Treffen), — 2. erek. Feilbietnng der dem Johann Steuer von Grizh gehörigen Realität: Schätzwert 310 st. (Bez. A. Tschernembl). — 1. erek. Feilbietnng der Realitäten »us der Franz Stanzer'schen Verlaß­maffe; Schätzwert 3034 fi, (Bez. A. Stein). — 1. erek. Fcilbietuug der dem Franz Schulz gehörigen zu Ganitsche liegen­den Realität; Schätzwert 78? fl. 95 kr. (städt. del. Bez. G. Laibach). — 1. erek. Feilbietnng der dem Mathias Lenzhek von Bresoviz gehörigen Mo­raftrealität; Schützwert 2062 fl. (städt. del. Aez, G, Laibach). — 3. erek. Feilbietung der dem Johann Capudar von Petelinet gehörigen Hxb­realität; 1955 fi. 80 kr. (Bez. A. Egg), Am 30. Minz. 3. erek, Feilbietnng der dem Mathias Haberle von Zwischlern gehörigen Realität; Schätzwert 25« fi. (Bez. A. Gotschee). 2. erek. Feilbietnng der dem Mathias Lenzhek vul^c, Kopazh in Bresoviz ge­hörigen Gegenstände; Schätzwert 535 fl. (Landesgericht Laibach). Am 31. März. 3. eres. Feilbietnng der dem Johann Smrefor in Prosek ge­hörigen Mahlmühle, Hammerschmiede, Feld- und Hansrealität; Schätzwert!) 1093 ff. (Bez. N. Littai). — Tagsatzuug in Sachen des unbekannt wo befindlichen Franz Piffing'schen Erben Martin Pogatschnigg und dessen ebenfalls unbekannten Rechtsnachfolger (städt. del. Bez. G. Neustadtl). , — 3. erek. Feilbietung der dem mj. Josef Schoklizh von Beides gehörige» Realität; Schätzwert 3119 fl. (Bez. A. Radmanusdorf), — 2. erek. Feilbietung der dem Johann Kuhar von Stojanskiverh gehöri­gen Realität; Schätzwert 758 fl. (Bez. A, Landftraß). — 2. erek. Feilbietung der dem Johann Kuhar von Stojausfiverh gehörigen Vergrealität; Schätzwert 800 fl. (Vez. A. Landstraß). — 1. erek. Feilbietnng der dem Anton Kovazhizh von Slepschek gehörigen Vergrealität; Schätzwerts, 340 fl. (Bez, N, Nassenfnß). — 3. e«k. Feilbietnng der dem Anton Mnsckack von Smerje gehörigen V, Hübe; Schätzwert 893 st, (Vez. A, Feistritz). — 1. erek. Feilbietnng (Reaffnmirnng) der dem Johann Supanz von Rapel­geschieß; Schützwelt 3509 fi. (Bez. A. Treffen). Verstorbene. Den 23. März. Kaspar Kokal, Inwohner, alt 65 Jahre, im Civilspital, an Altersschwäche, — Johann Niditz, Verzehrungssteuer-Aufseher, alt 55 Jahre, in der Polaua-Vorstadt Nr. IL , — und Karl Sernitz, Institutsarmer, «