Mbacher Mmg. Nr. 3«. Vranumerationsftrei«: ^m Homploil «anzj. st >!> hal»j, fi. s» 50. F«l bit ^uNlllnni, in« Hau« hlllbj 5« ll, Vl,< dcl Prft ganz», fi 15, hall'j, ? 5>«. Freitag, 15. Februar. Insertion»g«b2r: Fül N«in< Insnatt bi» zu < Zeilen »» li,, zrößere pr, Hellt fi li.« bei «fttlen Wiederholungen pl. Zeile » lr. 187«. Amtlicher Theil. diucl!^ ^ ^bililll 18/8 wlirdc in der l, l. b< und Staats- blos i„ »!" "' das IV, Ttiicl dcö Rcici,sa.esehblattcs, vorläufig Dai, <^ ""tschcl, ','liiögalx, auesscacben und vrisendel, ^c,S!rIbe enthält m.icr ' "" "^ oir ConccssionÄiirlundc vom 2», November 1877 fiir die ?tr, i""n,oliv.^!sl>ichal)!i Wicn Äspang: ' o,c ziimdiiiacliunss des Handrlsmimslcriumo vom 29ste» MNiirr I87X üticr das Erlöschcn der koncchion für dic ^ocomvtiv Eisenbahn von Wicn nacl, Älumau ^^ l„W>, Zl^." Nr 'lU vom I.'l Februar 1878) Nichtamtlich« Theil, Ocsterrcichischcr Neichsrath. itiltt. Tilzuust dr^ Abgcordnetenhanscs. Wien. l2. Februar, wird ^ ^»eraldebattc über den allgemelnen Zolltarif sym^' ^"" Pach er (für) weist au historischen Bei-lür?z^"^' daß in der Industtle c,u ulächliger Fac-loictll ^"Wandrs der Staate,, liege, dalz chic Ent dürs ^ ^ '"^^ den. Zufalle ülx'ilassen »oerden Die '>^'^"'' "'" weit uorausjehende Pflege erheische, zurück ^^-^' '" Oesterreich stehe hinter den anderen T)ie . ^ ^'^" ^ wntllcheu Schutzes eulbehrle. z. m^"^eill!^n Behallptnugen sind n rlg; sitzen ouch '" «?" ^geovdneleuhaujc n'ebel, ! li» Grundbesitzern, lelmen '" "'^ Advokaten, :i2 Professoren und Ge Man.' ^clstllchen u. s. w. nur 24 Industrielle! len ln ^ unserer Industrie einen schlechten Gefal-pllntt st'ü '""" ^ ""> ^"' kosmopolitischen Stand-Thin >^' ?^' ^"^luyr an Wein, Eerealien und ^er a' 'Ü ^scheiden, die an Holz zwar bedeutend, die en l^3^ ^" unserem Schaden, denn wir bezahlen der ^ ^'" Waren mit der Devastation unserer Wäl-^grilw" dringender ist eine richtige Zollpolitik. Die 3uWi^ ^Ullage bedeute einen ganz wesentlichen ^ d??halfte dnvch dieselbfn bestimmen lasse. Er ist snr die Spezialdebatie, doch nnr unter der Bedingung, daß die Indnstriezo'llc blos mäßig erhöht und der'kaffeeM mit höchstens 2<>"ss., der'Petroleumzoll mit !i fl. normieil werde. sNnfall.) Abg. Dr. Gvanitsch (gegen) betennt sich ent schieden nls Freihändler, erz'nhlt die beschichte der schichzöllnerischen Agitation nnd tadelt die Regierung, daß sich dieselbe von dieser Agitation beeinflnssen ließ. Äiian habe zwar eine Enqn«te einbernfen, aber leider nnr von Industrielle», nicht auch aus der Handels well; die Industriellen jedoch hätten eben nnr an sich selbst gedacht, indem sie meinten: „Wenn die Blnme selbst siä» schmückt, schmückt sic auch den Garten." iHriterkcit.) Redner polemisiert hierauf gegen eine vollswirtl,schaftlici> Broschüre ei?' "' mdnelen sNen wirih) und sagl, ihre ganze ^ ,,nng, nämlich die Pl^swe .^andelsbilauz Oesterreichs, sei ein Irr thunl. dcr Zolltarif enthalte den Zollkrieg im Prinzip. (,e Politil Frankreichs, loelch' lchtere er dem .VlM,e ale Musler empfiehlt. (Beifall.) Er ist gegen die Spezialdebatte. Die Generaldebatte wird für heute abgebrochen. Dir nächste Sitzung findet Mittwoch den U> ^^ «Urocholsti erst nm l2 Uhr beginnen. Der Bruch Englands mit dcr Pforte. Der vollständige Bruch der bisherigen freuud-lichcn Beziehungen Englands zur Pforte ist ein offenbarer. Die Antwort, welche dir Pforte vor drei Tagen dem um den Einfahrtsferman in die Dardanellen ansuchenden Albion ertheilte, zeigt nnr zn oentlich, baß inn Goldenen Horn in den lchten Tagen eine entschie dene Frontoeränderung vor sich gegangen ist, indem sich die Türkei nunmehr vollends den Russen über geben hat und — der schwankenden Politik Englands znin Trohe — sein Heil fortan in einer Allianz mit seinem bisherigen Gegner zn snchen scheint. In den nnlerrichteteu Kreisen Kunstantinopels hat es den nene-sten Nachrichten zufolge schou lange aufgehört, ein Geheimnis zu sein, daß neben der Unterzeichnung der Friedenspräliminarien und der Waffenstillstands-Convention anch noch ein türtifch russischer Separatvrrtrag zum Abschluß gekommen ist, welcher mehrere wichtige Angelegenheiten regelt, die nach der Bestimmung des ganzen Separatvertrages jeder Ingerenz der curo-päifchen Mächte entrückt werden sollen. Neben einigen Stipulations, welche sich auf das künftige Verhältnis dcr Pforte zn Rnßland beziehen, findet auch jene ihren Plah darin, wonach ein Theil der türkischen Kriegsmarine znr theilweifen Tilgung der Kriegsenischädi gung an Rußland abgetreten wird. Znr Uebernahme der abzutretenden türtischeu Kriegsschiffe befinden sich bereits lttW russische Matrosen nebst der entsprechen den Anzahl von Sce^Offizieren in Rumelien. Als ein weiterer Punkt des fraglichen Separatvertrages wird die Zustimmung der Pforte zur eventuellen Cession eines Theiles der Dobrndscha an Rumänien bezeicynet. Dcr Erbitterung der Pforte über dir zweideutige Politik Euglauds hat der türkische Minister des Aeußr« rcn, Server Pascha, in seiner Unterrcdnug mit dem Korrespondenten der „Daillj News" Auedruck gegeben. Die betreffende Korrespondenz in dem genannten englischen Blatte hat bekanntlich zn einem Straßenslandall in London nnd zu Erklärungen des englischen Kabi nrtts im Parlament Anstoß gegeben und wird noch ein weiteres Nachspiel finden. Diese Korrespondenz der »Daily News" liegt mm ausführlich vor uud wir gebeu die Hauptstelleu hier wieder: „Ich habe," erzählt der Korrespondeut, „eine Unterredung mit Server Pascha gehabt. Er begann mit der Frage, ob die «Daily News" für oder gegen die Türken waren. Ich mnßte ihm antworten, das; wir in dieser Frage gegen sie seien. Ich weiß nicht, ob diese Anfrage aus Unwissenheit an mich gerichtet wurde, oder nur, um meine Aufrichtigkeit auf die Probe zu stellen. Auf alle Falle brachte ihn meine Antwort nicht im mindesten anßer Fassung, denn er fuhr fort zu fagen, daß er fich freur, einen Vertreter eines fo mächtigen Iouruals zu sehen, um so mehr, da er eine Botschaft nach England zu seuden hätte, für deren Uebermittlung er mir verpflichtet fein würde. Er fagtc: „Sagen Sie, dies komme von Server Pascha, dem Minister für auswärtige Angelegenheiten der hohen Pforte, und zwar Wort für Wort, so getreu Sie es übersetze» löuncn. Ich bm bisher eiu Anhänger Englands, der englischen Politik, der englischen Allianz gewesen. ?^ '' ,be. es existierten Bande der Sympathie, der ,, nift und des In- teresses zwischen den zwei Voile; n, die ein Bündnis machten. Ich glaubte au Euglaud bis zu einem Grude, um mich und meine Regierung zu eompromittieren. Ich sehe, daß ich im Irrthnm war, daß ich getäuscht Feuilleton. ^ Wenn ein Papst stirbt! ? ""^' welche sich zu allen Zeiten ^Präila, '. Gilgen, prachtvollen und imponierenden . ^ vbeä "Ulgcben wnßtr, hat auch fiir den Tod >l s,s^ s/''?' dl's Papstes, ein umfassendes Eere- ^'Nc V.^Ut. In dem Augenblicke, in welchem der «s "lwlii... .. c?" ^'"m aushaucht, legt der vou einem ! ^ich^'^kr benachrichtigte Kardinal Eamerlengo ?'t sich °fl."aucr ein violetles Kleid an uud ,? "pustM?,' "/ ""'" Tribuual uud deu Schreiber,, V>NU^ '" das Eierbezimmer. wo ü>' des 5,,,""" St. Peter befinden, welche die ''"'Gebete V? ?"?"'"' bewachen. Nach einen, 7' weU, ^^ c^" Ordinal, den Sch eier zu ?>' r er mi^'^1<)^ ^ten umhüllt. Da ? silbernen H""'.uer d" Stirue rn>f wwd "', '!'." bei seinem Namen anruft. is /huen ,,. r" ' ^ ^"' die Anwefenden uud ^l'ch wdt",) ^" '"" "'"""'" "^'" N''^ den F.lcherrlng, n.elcher in der 3 " luird s '^,^"s"mnllung der Kardinäle zerbio- d?^) welch^^! ^w ""liest tnieend das Protokoll, s ^"'ge b, "V^b des Papstes und die Ueben,.be ""or vun .!. '^" wird. Der Karbmal schreibt dem "" ">-.n^ „,„ ^^,^ h^,^ ^.^ ^^ Pontifex an- zuzeigen. Drr Senator läßt diefes Ereignis der Stadt dnrch die große Glocke des Eapitols verkünden, wcl chcr, auf Anordnung des Kardinal Vicars, die Glocken fämmtlicher Kirchen antworten. Jetzt ist Marchcse Ea valctti Senator von Rom, und feine Würde besteht nur noch für den Vatican: über die große Glocke vcr fügt eiu lleiuer Advokat, Namens Vcntnri, der nnr den einfachen Titel eines Syndicns sich b'ilcgm darf und nur eiuen Frack trägt, nicht aber, wie einst und ehedem, in der rothen, mit'(Hold gestickten Toga, das mit weißen Federn geschmückte Barett anf dem Haupte, ein hrrstolziert. Hat der Kardinal Kämmerer das Sterbezimmer verlassen, so waschen die büßendeu Brüder die Leiche mit wohlriechende» Wässern. Alte Schriftsteller erzäh len sehr interessante Details über die Waschuug und Einbalsamierung, wie diese früher geübt wurde. Heute ist es der erste Leibchirurg, welcher vierundzwanzig Stunden nach deu, Eintritt des Todes die Leiche des Papstes öffnet, nm sie einzubalsamieren. Die Eingeweide werden in eine Urne gesiegelt, welche man. wenn der Papst im Qnirinal starb, der Kirche des h. Vineenz übergab. Nach beeudigter Eiubalsamieruug werden dem Leichuau, die gewöhnlichen Kleider des Papstes äuge zogeu: die weiße Soutane, eiu weißscidcuer Gürtel mit goldenen Qnastcn, weiße Strümpfe, rothe Schuhe. Ehorhemd und Stola. Ist dir Alikleidung vollzogen, wird die Leiche auf das mit einer puipurfärbeueu uud goldgestickte,, Decke geschmückte und von einem Balda chin überragte Leichenbell gelegt. An den vier Ecken des Bettes brennen riesige Wachskerzen, die büßenden Brüder beten, die Schweizer halten Wache an der Leiche, bis diese in die Sixtimsche Kapelle übertragen wird. In der Kapelle selbst wird der entseelte Körper des Papstes, wie für die größten Feierlichkeiten, mit allen päpstlichen Gewändern von rother Farbe bekleidet ; überdies erhält er dort Sandalen, di> >ihe, den Fischerring, das Pallium uud die g^ lira. So lange der todte Papst noch nicht im Sarge ruht und dieser Sarg noch nicht verschlossen ist, huldigt jeder der Vorübergehenden dem Leichnam; man beugt die Knie. als ob der Papst noch am Leben wäre. Die Seele des Papstes ist indeß bereits vor ihrem ewigen Richter erschienen, uud die Rechuuug. welche em Papst von seinem Leben zu legeu hat, ist viel rruster, als die irgend eines jener Geschöpfe, deren Führer und Herr er war. Die eigentlichen Leichenfeicrlichleiten, Novendiales, wurden endlich geregelt durch Pius lV. in der Bulle: In l'ü^sinw, uud durch Gregor XV. in der Bulle: I)^<>t, Nftmanum 1>mitl. Sie beginnen am vier> ten Tage nack, dem Tode des Papstes uud dauern neun Tage. ' In folgendem geben wir ein flüchtiges Bild derselben: Das große Thor und der Portnus der Pelerslirchc sind unt violetten Teppichen mit goldenen Fransen geschmückt; anf den Teppichen prangen die Wappenschilder des dahingeschiedenen Papstes Der Leichnam ruht ,n der Mitte der Chorkapelle auf emem Katafalk, der von zahllosen brennenden Kerzen eingerahmt ist und von Nobelgardisten mit zur Erde ge kehrten Degen bewacht wird. Am ersten Tage der Novendiales begeben sich, einer Einladung des Arltrsten des h. üollegiume folge' leistend, die Kardinäle nach der Peterslirche. Sie sind 31« worden, oder (sich verbessernd) daß ick mich selber getäuscht habe. Ich gebe nun das englische Bündnis auf. Ich glaube nicht langer an die englische Politik, an die englische Regierung oder das englische Volk. Ich acceptlere die russische Politik und Allianz. Ich bin ein Anhänger derselben. Ich glaube an die russische Politik. Ich bin russischer, als die Russen selber. Sagen Sie dies, ich bitte." Im Laufe der Unterhaltung wiederholte er Obiges in noch stärkerer Sprache als vorher, insbesondere über die Frage, daß er getäuscht worden sei. Er sagte: „Wu sind ermuntert, irre geführt, hintergangen (tl-omps) worden." Tavm Bey, der zugegen war, fügte hinzu: „'1romp6 ist das richtige Wort." Dann fuhr Server Pascha fort: „Und ich habe Documente, mit denen ich es beweisen kann und beweisen werde." Bald darauf verabschiedete ich nnch. Ich führte auch eine Unterredung nut zwei anderen Mitgliedern der Negierung, deren Namen zu nennen mir nicht gestattet ist. Hiner dcrjelden schob die ganze Schuld des gegenwärtigen Krieges auf Lord Salisbury. Der andere bestätigte alles, was Server Pascha gesagt hatte, und er war wett deutlicher. Er autorisierte nuch, alles zu wiederholen, was er sage, nur sollte ich nicht von seinem Namen Gebrauch machen. Er sagte: „Wir wurden von England zum Kriege ermuntert, ja sogar dazu, den Kampf fortzusetzen, als unser besseres Urtheil uns sagte, day wir wcijer daran thäten, Frieden um jeden Preis zu schließen. Wir würden vor dem Falle Plewna's einen Frieden geschlossen haben, der Rußland befriedigt hätte, wenn nicht die Rathschläge der englischen Regierung gewesen wären. Ich spreche Nicht von den amtlichen Noten Lord Derby's; sie waren deutlich und tlar. Wenn man denselben Glauben schenken konnte, hatten wir nichts von England zu hofsen; aber es sind nichtofflzlelle Noten, denen Diplomaten am meisten glauben. Es sind „offiziöse" Noten. Es sind ins Ohr geflüsterte Worte, ^s waren die Privatunterhaltungeli Lord Beacousfields mit Musurus Pascha. Mr. Layaros mü Seroer Pascha und dem Sultan, die uns irre führten und täufchten. Darauf bezog sich Se. Excellenz Server Pascha, als er davon spl.a., cr sei hintergaugeu worden. Ja, ich versichere Sie, daß vor nicht lauger als drei Wochen Mr. Layard uns noch immer versicherte, England würde uns zuhllfe kommen; daß nur nur fonzutäinpfen hätten; daft schließlich alles gut werden würde. Ich erlaube Ihnen zu wiederholen, was ich jetzt sage: Mr. Layard sagte zu mir: „Glauben Sie, daß ich, als em Freund der Türkei, für Nichts hierher gesandt wurde? Sehen Sie nicht, daß es zu dem Behufe war, um Euch zu ermuntern und Rußland zu beleidigen. Glauben Sie lmr. Fassen Sie Muth. Kämpfen Sie bis zum Ende." Mr. Layard sprach in der offensten Weise. Die von ihm geführte Sprache ist allen anderen Botschaftern wohl bekannt. Sle war tem Geheimnis. Er war sogar lnolsliet; er ermunterte uns so offen. Ich möchte Mir die Bemerkung erlauben, daß Mr. Layard lemes-wegs der Mann war, der für die schwierige Mission, die er m solch unruhigen Heuen auszuführen hatte, hätte gewählt werden sollen. Ich kann nur zu seinen Gunsten glauben, daß er, selber ehrlich, getäuscht wurde, daß er uns um so leichter täuschte, weil er selber so vollständig getäuscht wurde. Musurus Pascha stellt Lord Beaconsfields Sprache zu ihm privatim als fast ebenso stark dar, obwol weit vorsichtiger, als die Mr. Layards. Server Pascha besitzt Documente, die über jeden Zweifel hinaus das von mir Gesagte be- weisen werden und die nach dem Kriege veröffentlicht werden sollen. Es ist unser Verderben gewesen. Es ist der Ruin der Türkei gewesen. O'est tri3ts! 6'63t triste!" Die italienische Presse über Pius IX. Die italienischen Blätter äußern sich alle durchwegs sehr sympathisch über den verstorbenen Papst; auch die Liberalen und Radiealen anerkennen dessen Verdienste um die Unification Italiens. Die „Opinione" erinnert daran, daß er bei Besteigung des Stuhles Petri Italien gesegnet, und daß er dann kurz vor seinem Hinscheiden, beim Tode des ersten Königs des gcemigten Italien, diesen Segen neuerdings wiederholt habe. Dies mache vergessen, was zwischen dem ersten und dem zweiten Segen gelegen. Plus IX. werde in dem Gedächtnisse der Nation unsterblich fortleben als der Zeltgenosse Victor Emanuels. „Fanfulla" schreibt: „Pms IX. segnete die Nation, segnete Italien, und dleser Segen, der aus dem vollen und ganzen Herzen des italienischen Priesters emporstieg zum Himmel, wurde dort erhört und weit mehr erhört als w mancher andere Segen und mancher andere Ausspruch, welche später erflossen sind unter dem Drucke papstlicher Staatsraison." Von dem amtlichen Blatte der italienischen Regierung wurde das Ableben Seiner Helligkeit in folgenden Worten mitgetheilt: „Gestern um 5 Uhr 45 Minuten nachmittags verschied der oberste Pontiff Pius IX. Ooschon er sich in vorgerücktem Alter und in derartigen Gejunoheitsumständcn befand, daß man schon seit einigen Tagen sein oemnächstlges Ende befürchtete, so wird der Tod Sr. Helligkeit doch in Itallen und auswärts mit tiefem Schmerze vernommen werden." In dein Nekrologe, welchen die offiziöse „Rlforma" ihm widmet, heißt es: „Gegenüber der Brauer der katholischen Welt sind auch wir von jener Trauer und Achtung erfüllt, welche denen gebürt, die da, von der Weltbühne uerschwlndend, eme tiefe Spur hinterlassen." Nachdem das Blatt sodann einige biographische Daten veröffentlicht, schließt dasselbe solgeuoer-maften: „Mit dem Leben Pius tX. schließt gewiß eme der größten Geschichtsperioden. Sein persönlicher Emfluß machte sich in der Bestimmung der Ercigmsse ebenso und vielleicht mehr als die Autorität geltend, mit welcher er bekleidet war. Welches Urtheil die Geschichte immer über die Acte seines Pontificates fällen wird, die Gestalt Pius IX. ragt durch ihre Größe wie jene der berühmtesten Päpste hervor und wird in dieselbe Reihe gestellt werden, zu welcher man Leo den Großen, Gregor den Großen, Gregor VII., Alexander IV.. Leo XII., Julius 11. zählt." Dieselbe „Rlforma" veröffentlicht die Artikel 1, 3, <^ und 7 des „Gesetzes über die Vorrechte des obersten Pontlfex und des heiligen Stuhles, und über die Beziehungen des Staates zur Kirche" (das sogenannte „Garantlegesetz" vom 13. Mai 1U71), offenbar, um hiemit anzudeuten, daß sich die italienische Regierung die strenge Beobachtung der oetreffenden Bestimmungen angelegen lassen sein wird. Die vier von der „Rlforma" so besonders hervorgehobenen Artikel lauten: „Artikel 1. Die Person des obersten Pontifex ist heilig und unverletzlich." „Artikel 3. Die italienische Regierung erweist dem obersten Pontifex im Bereiche des Königreiches die souveränen Ehren und beläßt ihm den Ehrenvorrang, welcher ihm von den katholischen Souveränen zuerkannt wird." „Artikel 6. Während der päpstlichen lnit der Soutane und dem violetten Mantel, ohne, Mantelet aber, betleidet, bedecken in der Sakristei ihr Haupt mit der <:u,ppH luu^uu und gehen einzeln in die Kapelle. Nun folgen die Patriarchen, die Erzbischöfe und Bischöfe, welche Thron Assistenten sind, die nicht assistierenden Bischöfe, die Prälaten der orientalischen Kirche, die Auditore der Rota, die Advokaten des Con-sistoriums, der Verweser des h. Palastes, die Generale und General-Prokuratoren der religiösen Orden, alle Geistlichen und endlich alle jene Laien, welche durch ihren Rang zum Eintritt in die h. Kapelle berechtigt erscheinen. Indem sie in den Chor treten, beugen sie ihre Kniee nicht blos vor dem Altar, sondern nach rechts und links auch vor den Kardinälen, weil sich in der Mitte dieser, wenn auch noch unbekannt, der künftige Papst befindet. An diesem ersten Tage celebriert der Dekan des Kardinal-Collegiums die feierliche Messe: ?ro küpa ^«fun^o. Die Kardinal - Crzbischöfc celebrieren die nächsten fünf Tage, die Kardinal-Priester die letzten drei Tage. Die Sänger der Kapelle singen die Messe, das DlL8 ii-H^ und das I^idel-a. Das Volk wird verschwenderisch mit weißem Wachs beschenkt. Am siebenten Tage beginnen nach der Messe die fünf Pontifical-Absolutwnen. Der Katafalk ist verschwunden und hat einem reichen und prächtigen Denkmale Platz gemacht, welches im Widerstrahle von Tausenden brennender Kerzen erglänzt und mit Inschriften. Emblemen und Bildern bedeckt ist, welche an die wichtigsten Vorgänge der Regierung des verstorbenen Papstes erinnern. An den vier Ecken des Denkmals befinden sich vier Schemel für die liier Kardinäle, welche mit dem Zelebrie- renden die Absolutionen der letzten drei Tage abhal« ten. Nach Darreichung des heiligen Sakraments verlassen der eelebrierende Kardinal lind die vier anderen Kardinäle, die mit dem Achseltuch, dem Chorhemd, der Stola, der Mitra und den Handschuhen betleidet sind, den Altar und begeben sich, indent ihnen das Kreuz und Fackeln vorangetragen werden, an das Monument, wo sie Aufstellung nehmen. Der celebrie-rende Kardinal stimmt das blon intrs» an, welchem der Chor mit Amen! antwortet. Man singt dann das 8udvßuit6 8ilu«:t.l Ooi, und während des letzten Kyrie segnet der jüngste der vier Kardinäle den Weihrauch und intoniert das katsr lwstkl-. Die Mitglieder des heiligen Collegiums nehmen dann aus den Händen ihrer Schleppträger brennende Fackeln und halten sie so lange, als die Absolutionen dauern. Am neunten und letzten Tage der Leichenfeierlichkeiten hält nach der Messe der vom heiligen Collegium hiezu bestimmte Redner die Leichenrede über den Verstorbenen. Wenn die letzten Töne des I^ibura verklungen sind, wird die Leiche in den Sarg gethan, in welchen der Majordomus drei Börsen alls rothem Sammt und eine Pergamentrolle legt. Die Börsen enthalten goldene, stlbernc und bronzene Medaillen mit dem Bildnisse des Verstorbenen; auf der Rolle sind die hauptsächlichsten Ereignisse seiner Regierung verzeichnet. Dann wird der Sarg in die Marmorgruft übertragen und diese oberhalb der Thüre der Treppe, welche zur Kuppel der Peterstirche führt, versiegelt. Pius IX. wird in der Marmorgruft Gregor XVI. ersetzen, welcher noch immer dort ruht. ... So wird ein Papst begraben! (Tgpr.) Tedisvacanz darf keine gerichtliche oder politische Behörde aus was immer für einem Grunde der persönlichen Freiheit der Kardinäle ein Hindernis oder elne Beschränkung auferlegen. Die Regierung wird Sorge tragen, daß die Versammlungen des Conclave und w ökumenischen Concilien von keiner äußeren GcMl gestört werden." „Artikel 7. Kein Beamter der öffentlichen Behörde oder Polizei-Agent tmif wegen Ausübung einer Amtshandlung sich in dir Paläste ooel Oertlichteiten begeben, woselbst der Papst seinen gc< wohnlichen oder vorübergehenden Aufenthalt ninm. oder in welchen das Conclave oder das ökumenM Concil versammelt ist, wenn cr nicht vom Papste, ^l" Conclave oder vom Concil dazu ermächtigt ist." ^. Mitische Pebeistcht. Laibach, 14. Februar. Das österreichische Abgeordnetenhaus st^ gestern die Zulldelmtte weiter fort. In der Neihe de Redner fprachen Neuwirth für, Zaülinger gegen " Vorlage. Zu Beginn der Sitzung wurde Dr. Slo^ tovsky wegen Nichterscheinens im Rcichsrathc se^ Mandates für verlustig erklärt. Im ungarischen Umerhause meldeten und ^ gründeten gestern dlc Abgeordneten Ernst SilN^ und Hclffy Interpellationen an, welche iu den Fr^ culmlNleren, ob die Regierung die Frledeusgrundl»^ kenne und dieselben »licht für die Interessen der M'' archie, besonders UnM-ns, schädlich halte, sowie n" sie zur Abwendung der Gefahr zu thun gedenk', nM ocr Monarchie droht. . Dic deutfche „Provinzial-Korrespondeuz" mH der Kaiser habe beim Empfange des ReichstagsB, diums im Hinblicke auf die augenblickliche ernste U» der äußeren Verhältnisse die bestimmte Hoffnung,^ gesprochen, daß es trotzdem gelingen werde, den Fri^,. Europa's zu erhalten. — Nach einer der „Pol. Ä^ aus Berlin zugehenden Mittheilung ist vorerst ^ darall zu denken, daß auch ein deutsches GeschO in der nächsten Zeit in den Levante-Gewässernl scheinen werde, da die deutsche Pcmzerflotlc einer vl bis sechswöcheutlichen Ausrüstung bedarf, nin ^ unter anderen Verhältnissen, als es die heutigen,'"' in See stechen zu können. . ^ In Frankreich concentriert sich die Answers teit in diesem Augenblicke, da die Kammer m^ wenig interessanten Arbeit des Ausgaben-Budgets.^ schäftlgt lst. fast ausschließlich auf den Senat, ""l?A, Tagesordnung mehrere politische Gesetzentwürfe sts^ wie das Amnestlegefetz, das Gesetz über den V^ rungszustand, das Gesetz betreffend die Zeitung»^ g tage u. s. w. — Bei der Nachwahl, welche ain ^ d. M. in Bordeaux stattfand, wurde der ge»m'^ Republikaner Caduc mit liOü)! Stimmen zum Ab^ ^ neteu ernannt. Von seinen Mitbewerbern erzielte" > Radicale Delliuy ^24, rath hat sich mit Majorität für die Vertagung ^c Eröffnung des Parlamentes bis nach dem li"" ausgesprochen. ^ In Rom sind gegenwärtig 5,0 Kardina" ^ wesend. Nach einer Meldung der „Liberia" lin" -sich im Schoße des Kardinal-Collegiums drei P"^F jene der Unversöhnlichen, Versöhnlichen und die ^ ^ für den 5ww8 quo. Die erstere, mit Manning "'^ Spitze, zählt etwa zwölf Stimmen, die Mltc Hc diert den Kardinal Moretti, die dritte und M^ir kandidiert den Kardinal Canossa. Die Dauer des clave werde keine kurze sein. . j^ Der Agent der russischen Regierung '"^ karest, Baron Stuart, hatte am ll. d. Audienz ^z Fürsten Karl und tagsdarauf eine längere K"!^ mit den Ministern Bratiano und Kogolnitschc""^fi cher Konferenz ein wichtiger Ministerrath unl" ,^B des Fürsten Karl folgte.' Die rumänische ""^ „lie trifft Maßregeln, um im Falle der Erfordern" ^ waffenfähigen Männer mobilisieren zu könm'>-^F „Pul. Korr." bemerkt zu dieser Nachricht: "D"!^!^ regel, wenn sie wegen dcr beßarabischen '^''-^ „ich' frage gegen Rußland gerichtet sein sollte, M,, Iü' als überflüssig zu sein, da nach unseren elg" ^p-furmationcn die rumänische Reqierunq trotz "U ^ft^ lichen Kundgebungen kaum mehr lauge 5^, OM ihre Zustimmung' zur Erfüllung der W""!^^M lauds zu ertheileu." — Die russischen TnM ^>hill' > nach Rumänien dauern ungeschwächt fort ul s ihre Richtung gegen Vaslui. siüd^i,. Zwischen Serbicn lind Rum«:u^" ^W Meldung des „N. Wr. Tgbl." zufolge wcgc'^ ernste Conflicte im Anzüge. Die serbische ^jsch^ hat den Zaren um die Einsetzung einer u 317 3?5Hon gebeten, welche nach Erwägung der topo-U «Wjcyen, ethnographischen und strategischen Verhält NM bestunlnen hätte, od das Paschalit Widdin zu nervten oder zll Rumänien annectlert werden solle. r«iä c Kulmen griechischen Truppen sind be-"'« auf ihr heimatliches Gebiet zurückgekehrt. w.f«?5 Pritsche Kammer forderte Rens Pascha auf. vcWMlch sei» Verhalten als Kommandant und kriegs-mmisicr zu rechtfertigen. Den „Times" wird aus «"en gemeldet, der Sultan sei angeblich bereit, den nerman den drei Mächten (England. Oesterreich nnd 2^ ^^ um denselben'ersucht haben, zu er-"Mm. Ver europäischen Beurtheilung sollen entzogen "'uen: dle Reorganisierung Bulgariens, die Dauer ^."""ftutlon desselben durch die Russen und die ^lllgade des südlichen Äcßarabicn an Rnßland. Eagesneuigkeiten. ^. 'I (Die Spitzengarnitur der Kaiserin.) "« Voh." schreibt unterm !0. d.: „Die Garnitur ^plhen. welche Ihre Majestät die Kaiserin zur För rrung der Erwerbsthätigkeit der Erz- und Ricsengebirgs "Moyner anfertigen ließ, ist diesertage nach Prag ab 2??' M"n darf mit allem Rechte behaupten, daß ml ^"b"lt eine große Seltenheit ist. Um der edlen M . ^ ^onarchiu. armen Leuten Verdienst zu geben. Hl^glichst würdig zu erweisen, haben Kunst. Fleiß. W s und dankbare Pietät einer großen Anzahl von Elchen ein Wert geschaffen, das seines Gleichen sucht, und" ^"' ^""' Professor Storck in Wien entworfen <1^l> ^^" Majestät gut befunden, ist in point l'etwk ^ »ehalten Eine Unzahl kleiner Gebilde, davon Wank ""^'" ein Kunstwerk. das tagelang allen Auf-hie. ^"" ^"hc und Fleiß beanspruchte, lierbindct sich einfack" '"""bervuller Harulonic. Und alles ist auf dem Ausr? ^^ster ausgeführt von Händen, deren ganze tur <" ""5 Nadel und Faden besteht. Die Garni-ilbc'n? , "^' ^^"^' Taschentuch. Fächer und Schirm-der ^i gehend, wird zufolge Allerh. Anordnung bei nber Ü" Weltausstellung einen Platz einnehmen, soll tinunw? Z!'^ Experimental-Physiologic. Er war Adizin ,.«k I"stituts. Mitglied der Akademie für ^^Msc ^ """ ^^ au Äiitglicd der Akademie ^'" er i^" '"" 2«hre wurde er auch Senator, l Ehre,,! '^°" 5NM Jahre vorher zum Eonimandcur ^enlrgw,, ernannt worden war. ," Vusaabe» ^'" j'" tat i onslo st e n.) Zur Deckung I"'" währe ^ ^ ^ ^'' "Wellen Empfangsfeierlich->n. W.r! b"^Uungs^ in Paris verursachen 3" '"lgrnd anß o d7i?^' ^'icrung von der Kam-^'^ für d,n^"^^"bite verlangen: 600.000 n ü"" " d"^"'^' b"' "l'p"l.lik. je ^). ^ i" UX)u s) ^ lt" des Aenßern und des Handels ^'° Präsd nte^ 7^/"' bie übrigen Minister sowie .. , ^ (Tl.' " ^' ^"ben Kammern. ?l° diesen e'''' Kartengeld.) Ein solches !>"'!Me,/I-,^'' """' "". Wiener Plahe l?st ? >er st wen ^ .^""'"""' '"«rden an der ^ leider fand d i^ der ga",^,^'^"'!''"^ ^" vor. Natü lich 40<^but hV'da^ ^ ^"" '".t Beschlag deleft, „„d ^ l. St^I c". vergnügen, «hre Vergeßlichkeit mit ^hlen. °se sow.e 140^ st. an Wie „Figaro" meldet, ist ^°l als S " ^,^ bekannten Schriftstellers Pre'vos -"onne in ein Kloster zu Orleans eingetre- ten. In dem Augenblick, alK sie sich entschloß, den Schleier zu nehmen, bat sie die Baronin James Noth schild. welche sie zärtlich liebt, diesen Schritt wol zu überlegen, indem sie ihr mittheilte, daß ihr für den Fall, als Fräulein Prcvost leinen entschiedenen Beruf in sich fühle und das Leben in der Welt vorzöge, die Familie Nothfchild eine Aussteuer von :M>,000 Fraucs anbiete. Die junge Novize bcharrte jedoch aus ihrem Vorsah und trat ins Kloster. — (Ein heiteres Mißverständnis.) Ein Mitglied der deutschen Oper in Rotterdam sandte kürzlich au einen Freund in Dresden verschiedene hollän» dische Erzeugnisse, wie Hummern. Kaviar. Käse und allerlei Eßwarcn. Da die Kiste noch nicht voll war. so füllte er den Raum zwischen den Objekten mit Torf aus, welches er in Papier wickelte und zwischen die Waren klemmte. Die Dresdener Steucrbeamtcn hielten die Torf-packcte für Pumpernickel und kosteten davon, fanden aber den Gcfchmack abscheulich und versteuerten diese Ware als „Prcßtabal". Der Empfänger genoß von all' den hol« ländischen Delicatessen, aber der „Preßtabal" wollte ihm nicht behagen, der verbreitete denn doch gar zu viel Gestank, Einer briefliche» Anfrage über den Gebrauch dieses Tabaks folgte die Aufklärung über dicfes zollamtliche Mißverständnis. — (Bestialisch.) Ein haarsträubendes Verbrechen theilt die königliche Staatsanwaltschaft in Danzig der Wiener Polizei-Direction mit: Am !i(). v, M. in den Morgenstunden ist die Botenfrau Witwe Nasch aus Praust auf dem Wege zwischen Artschau und Praust, Kreis Danzig, durch Messerstiche verletzt, beraubt und dann bei lebendigen« Leibe gepfählt und an den Kleidern in Brand gesteckt wurden, so daß sie eines qualvollen TodeS gestorben ist. Dieses Verbrechen hat der bereits in Haft befindliche Arbeiter Karl August Klein im Verein »nit dem derzeit flüchtigen Arbeiter Julius Nagel aus Prallst ausgeführt. Letzterer ist zu Lissau. Danziger Kreis, gebürtig, mittelgroß, hat blonde Haare, blaugraue Augen, blasse Gesichtsfarbe, hellblonden Schnur- und Backenbart, au der linken Seite des Halses eine Brandnarbe und war mit braunem Iaquct. grauer Zeughofe und schwarzer Tuchmühc niit Schirm bekleidet. Auf die Ergreifung des Ruchlosen ist von der königlichen Regierung zu Danzig eine Belohnung von AW Mark ausgesetzt. fokales. Aus dem l. l. UandeSschnlr«the für »rain. Auszug aus dem Protokolle über die ordentliche Sitzung des t. k. Landcsschulrathes für Krain in Laibach am 7. Febrnar 1^76, nntcr dem Vorsitze des Herrn Leiters der t. l. Landesregierung, Rcgicrungsrathes Dr. Anton Ritter von Schöpftl-Sonnwaldcn, in Anwesenheit von sieben Mitgliedern. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Vorsitzenden trägt der Schriftführer die feit der letzten Sitzung erledigten Geschäftsstücke vor, und wird deren Erledigung zur Kenntnis genommen. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. T>le Einführung des HalbtagsunterrichteL an der Mädchenschule m Gottschcc wird genehmigt. Der Hahrcsgchalt für die Lehrer an'der Bürgerschule in Ourtscld wird mit je U0<> fl. festgestellt.' Der Bericht des t. k. Bezirksschulrates in Gottschee inbctrefs der zn errichtenden zweitlasflgen Mädchen schule ln Neifmz wird mit dem Antrage auf Zustim mnng an den lrainischcn Landesansschnß geleitet. Einer Obcrlehrerswitwe wird die normalmäßige Pension und ihren Kindern Erzichungsbciträgc zuerkannt und angewiesen. Inbetrcff der interimistischen Versehnng des Haus» meister Schuldienerpustens im hiesige» Lycealgcl'äudc wird im Einvernehmen mit dem krainischen Landes ausschusse der diesfällige Antrag der Gymnasialdirek tion als Lyccalgebäude Oelonomat genehmigt. Äcrnsungen und Strafmildrrnngsgefuche in Schnl-vcrfäumnisfälien. Ncmnncrations- und Geldauichilfs-gcsuchc werde» erledigt. Aus der Handels, und Gewerbetammer sin Kram. (Forts,) 17.) Mittheilung über die rwnscite der Kammer inbctreff der Ausverkäufe, Mißbrauche im Hausierhandel ?c. gefaßten Beschlüsse und gemachten Eingaben an die Redaction der „Preßburger Zeitnng"; 1«.) Bericht an das l. l. Finauzmimsterium über die Auslegung des tz 14 des Gesetzes vom «. März 15?.) Mittheilung von statistischen Daten über die Eisenwerke und Maschinenfabriken des Herrn Albert Samassa in Lmbach an eine t. k. Militärbehörde; 2(i.) Ersuchschreiben an die Besitzer von Braun» kohlenlagern in Kram um Bekanntgabe, welches Quan» tum Branntohlen binnen 30 Tagen erlangt werden kann, und Mittheilung des Resultates an das t. l. Militär-Vcrpflegsmagazin in Graz; 27.) Bericht an das t. l. Handelsministerim mit der Mittheilung, daß ein Erlaß, betreffend die Erstattung eines Gutachtens über die Zicherheitsvortehrun gen bei den sogenannten Hadernkochern der Kammer nicht zugekommen sei; 2«.) Separatabdrücke der Verzeichnisse jener Post ämter in Krain, bei welchen allein Postanweisungen bis zum Betrage von lOXi sl., ferner telegrafische Postanweisungen und Nachnahmen bis zum Betrage von l)(X) sl. ausbezahlt werden können, wurden an dle Geschäftsleute vertheilt und den Gemeindeämtern zu-gcmittelt; 29.) Scparatabdrückc der Erläuterungen zum neuen Stempclgcschc vom 8. März 1870, R. G. Bl. Nr. 2(i, wurden den Geschäftsleuten und Gemeindeämtern übermittelt ; 30.) Huschlift an die l. t. Postdirection in Trieft wegen Aufstellung eines Brieffammclkastens in der Florianigassc: 31.) Ersuchschrcibcn an die Schwesterlammer in Agram um Unterstützung der Petition wegen Ausbaues der Linie Laiback Karlstadt, eventuell Ioscfsthal; 32.) Ersuchschreiben an die k. l. Äcrghauptmann schaft in Klagcnfurt wegen Rectificicrung des Aus' weises über die Bergbautrcibenden dieses Kammer-bczirlcs; 33.) Antwortschreiben an die Gcmeindevorstehung in Krainburg über die Anfrage, ob in Krain nur beiin Postamtc in Laibach Betrüge von mehr als 100 ft. aufgegeben werden können; 34.) Zuschrift an die k. k. Militär - Verpslegs-vcrwaltnng in Laibach unter Mittheilung der Kohlen« preise in den Gewerkschaften Sagor, TrisaU und Hrastnit. (Schluh solgt.j — (Die kirchlichen Trauerfcierlich-leiten in Laibach für Pius IX) Aus Anlaß des erfolgten Ablebens Sr. Heiligkeit des Papstes Pius I X wurdcu über Anordnung des Herrn Fürstbischofes Dr, Po gacar in der hiesigen Domtirchc vorgestern, gestern und heute um 10 UHr vormittags je ein feierliches Requiem mit der u,r»xolut,i0 u,cl tuiudkm abgehalten und am ersten dieser Tage demselben um !1 Uhr auch ein Todtenofficium (3 Nocturucn und Laudes) vorausgeschickt. In allen übrigen Pfarrkirchen der Stadt und der Vorstädte wurde diese Traucrandacht nur ciumal zu der obbrsagtcn Stunde abgehalten, und zwar gestern - in der Stabtpfarre St. Jakob und in der Vorstadtpfarrc Maria Verkündigung, heute -in den Vorstadtpsarrcn St. Peter und Tirnau, Dle Nlostergemeinoen der P. P. Franzlslaner und der F. F. Ursulincrinnen vollzogen separat diese Traucrandachlen. und zwar erstere heute, letztere gestern Auch m der deutschen Ordenskirche wurde gestern eine stille Seelen messe gelesen. Ferner wurde für die drei Tage -Mittwoch. Donnerstag und Freitag in allen Kirchen der Stadt und Vorstädte um tt Uhr früh. 12 Uhr mittags und 5> Uhr abends das Läuten aller Glocken, jedesmal mit dreimaligen Absähen, angeordnet und über. dies jeder in Laibach wohnende Priester, der nicht eines der oben angeordneten Srelenämter zu halten hat. ver^ pflichtet, an einem der genannten drei Tage eine stille heilige Messe für die Seelenruhe Seiner Heiligkeit bcö verstorbenen Papstes zu celcbricrcn, — Für die kommende Zeit. bis zur vollzogenen Proclamicrung des neuen Papstes, wurden vom Herrn Fürstbischöfe in s erschirilenen Nnmmcr deS ..Laibacher Diözesnndi ^ gcndc Verhaltungsmaßregeln an die Geistlichkeit der Stadt Laibach erlassen! ..Sonntag den 17. d. M. findet sowol in der Dl'mlirche als auch in den übrigen Stadt^ und Vorstadt Pfarrkirchen die Vitlanoacht für die baldige und glück liche Wahl des Nachfolgers statt, und wird aus diesem Anlasse das huchwürdigstc Gut vormittags durch drei Stunden, nachmittags durch eine Stunde ausgesetzt wer den. so daß das nachmittägige Stundcngebet mit dem heiligen Segen »nd der Litanei geschlossen wird. Bei den, späten Hochamte am genannten Sonntage wird der Hymnus: «Vuiii O«kwr" angestimmt und dann die 5li»8k votive «(»Ivllmiu pro «N^onclo kmmmo?(>,o verfrüht. Die baulichen Vorbereitungen für das ^ clave im Vatican schreiten rasch vor. London, !^j. Februar. (Presse.) Die AdM'^ lität beruft alle beurlaubten Marine für actlven Dienst bereit wären. Die Antwort ^ bejahend. Die Regierung taufte zwei PanzcrsW/ welche für die Türkei hier gebaut wurden. Drel lvt' tere Panzerschiffe eilen ihrer Vollendung cntgeZ ' Zwei Schiffe wurden von ihren amerikanischen ^ tionen nach dem Mittelmeer beordert. Die NegieruH' Werften arbeiten Tag und Nacht, und wurde ew große Anzahl neuer Arbeiter engagiert. ^ Konstantinopel, 12. Februar. (N. Wr. N^ Bis heute morgens waren die Russen hier noch,^ eingerückt, doch wird für sie beun amenischen ^l bereits Quartier gemacht. Die türkischen Truppen I" aus jenem Stadtviertel dislociert wurden. Telegrafischer Wechselkurs vom 14. Februar ^,5, Papier.Renle 62 65. - Silber-Rente 66' -. - ^, Rente 7575.— 1860er Staats'Anlehen 111 -. — VantHc 787. — Kredit-Actien 219 -. — London 119.'lü. - M 104 35. - K. t. Münz «Dukaten 5 62. - 20.zranlen^ 953»/,. — 100 Reichsmart 58 60. Wien, 14. FebruarT'^ÜhrVachmittaas. (Schluß. Kreditacticn 218 75. 1860er Lose 110 75, 1864er Losc ^ ^ österreichische Rente in Papier 6565, Staatsbahn 256 5'',/'^ bahn 197 — 20.Iranicnstüclc 95!!'/,. ungarische Krcd> " „l 199' , österreichische Francobunt - —, österreichische AM",^ 91— Lombarden 75 25. llnionbanl 61 ?5. austro-orien^ Vanl — —, Lloydactien 386 —, auslro-ottomanischc Äal»^^ türkische Lose 14 50. Kommunal'Anlchcn 86 75, EgYPlM Golorcntc 73 70. Ruhig. ^ Theater. ^ Heute (ungerader Tag) zum zweitcnmale (ganz nen): ^/,«^' Komische parodierende Operette in 6 Bildern nach ShaM»' Musik nnd Text von kaprllmeistcr Julius hosif^--^ Meteorologische Beobachtungen in LaibaH> 3 "» LZr KT n "s 5-Z 5 ^3 «Z«. Z" 2 "s ^ ____Z ^? ^^_______' "^^ 7U.Mg! 744 20 —62 O. schwach fast heiles .,g«) 14. 2 „ N. 74156 ^. !!-8 NW, schwach halbheücr 9 „ Ali. 74131 4- 12 2W, schwach hallcheilcr ^. Morgenröthe, tagsüber ziemlich heiter; großer ^^>e<" Das Tagcsmittel der Temperatur 0 4". um 0 1" """ Normale.________________ Verantwortlicher Redacteur: OttomarBambcl«^ Wli^s^nk^i^t ^" ^ Februar. (1 Uhr.) Von der politischen Situation beherrscht, war die Vorse in stürmischer Bewegung. Das Oesammtresultat des Tages ist cin ung"" O^l. st. NVc l. !U./l. obwol die Kurse sich im Verlaufe besserten. ^-^ Vtlb wart Papierrente........ 63— 63 10 Silbcrrente........ 6630 6640 Goldrente......... 74 - 7410 Lose, 1839........ 301 - 303 — . 1854........ 10825 109 75 „ 1860........ 11075 111 — „ 1860 (Fünftel) .... 120 50 121 50 „ 1864........ 138- 13825 Una. Pramien-Anl..... 7625 7650 Kredit-L.......... 161 50 162 — Nudolfs-2......... 1350 14 — Prämienanl. der Stadt Wien 86 50 86 75 Donau.Rcgulierungs.Lose . . 103 75 10425 Domänen - Pfandbriefe . . . 141— 142 — Oesterreichische Schatzscheine . 100'— 100 25 Ung. üperz. Goldrente . . . 9140 91 60 Ung. Eisenbahn-Anl..... 98 50 99' - Ung. Schahbons vom I. 1874 111— 112 -Nnlchcn der Stadtgemeinde Wien in N. V...... yg _. Hg 50 Grunventlaftungs.vbl!g«ti«nen. Vöhmen.........10325 103 75 «iederösterreich ......10425 104 75 Veld war« Galizien.........8650 87 — Siebenbürgen.......77— 7750 Temeser Vanat......78— 7850 Ungarn..........78 75 7» 25 Nctien vsn Vault». Gelb Ware Anglo.österr. Vanl..... 92— 92 25 Kreditanstalt....... 220 50 220 75 Depositenbank....... 158- 162 - Kreditanstalt, ungar..... 202 75 203 — Nationalbanl....... 790 — 735 - Unionbant ........ 64 — 6225 Vcrlehrsbant....... 9V — 9950 Wiener Bankverein..... —-— — — Nctien von Transport Unterneh» mungen. Geld Ware Alfold-Bahn .......111 50 112 — Donau.Damfpschiff..Gesellschaft 360— 362 - Elisabeth'Westbahn.....161 — 162 — Ferdinands'Nordbahn . . 1970-1980 — Franz-Ioseph.öahn .... 12850 129- G«ld War« Galizische Karl - Ludwig > Nahn 242 50 243 — Kaschau.Odcrbergcr «ahn . . 102 50 103 - Lembcrg'Czernowitzer Bahn . 118— 119— üloyd.Gesellschaft...... 385— 388 - Oesterr. Nordwestbahn . . . 104-50 105 50 Rudolfs'Nahn....... 113 50 114 50 Staatsbahn........ 256 — 256 50 Südbahn......... 75 75 76 25 Theiß.Bahn........ 163 - 165 — Ungar.'galiz, Verbindungsbahn 94'— 94 50 Ungarische Nordostbahn . . . 109" 109 5,0 Wiener Tramway'Gcscllsch. . 113— 114 — Pfandbriefe. Allg.iist.Vodenlreditanstli.Gd.) 104 50 105 — „ „ ., (i.N.'V.) 89 65 89 85 Nationalbanl.......9349 9860 Ung. Vodenlredit-Inst. (V.»V.) 94 75 95'— Priorltäts vbllsattonen. Elisabeth'». I. Em.....9250 93 — Ferd'Norbb. in Silber . . . 105 50 106 — Franz-Ioseph-Bahn .... 8675 87 — Val. Karl-Ludwig-N., I. Em. 100 — 100 50 Geld ^ Oesterr. Nordwest.Vahn . . s?^ ^ Siebcnbürger Bahn .... 65 ,»,5« Staatsbahn 1. Em..... 15^''" Fs. Sübbahn 5 3°/,...... IN'A V" « 5«/,...... 95'^ >^ Südbahn, Nons...... -" Devisen. ^0 Auf deutsche Plätze..... 5sA nsH London, kurze Sicht .... lU 1 ZI London, lange Sicht .... 1"" 4<" Paris.......... " Veldlsrteu. A"" „. Gelb ««64 Dulatcn .... Ü fl. 63 lr. »' .,6 " Napolconsd'or . 9 „ 55 ,, " ^ Deutsche Reichs. .g , ^ „ banknote«. . . 53 .. 9i» « ,U " ?" Silbergulden . . 104 „ 50 „ !"' Kramische Grundcntlastungs'Ob «^ ^ . Vrivatnotieruna: Geld 90^, ^ ^is^ «achtrag: Um 1 Uhr 20 Minuten notieren: Papierrente 62 90 bis S3-. Silberrente «6 30 bis 0640. Voldrmte 73 80 bis 73 90. Kredit 220— bis 220 25. Anglo "^ London 119 25 bis 11s 60. Napoleons V-55 bis »56. Silber 104 60 bis 104 75. ,