Nr. 18tt. Dienstag, 10. AuaZst 1886. 105. Jahrgang. Mlmcher Zeitung. ?«n,?^?i/n ,^^"-..^'' Postversendl.ng: »anzjähli« 5,15, halblährlss sl, ?,5N, ^m «°mpt°if^ llein. <» i ' ' hal>'„ih>,N 5,5«. Fi!r di« .^usteNung in« ha«« n>,„,jähriss fi, l. — Inlrrtionsatdür: ffür "»« ^»»crn,« b!« ,» < ^cilc» 25 sc,, »ruh.« »»-. ^cilc « lr.! !>>,', .'sicre» llKIcdelbolunqe» Pl. .^cllc .1 lt. Die „?»»l>alhcr.^eitii»«" «rlchem! »äglich mil «„«nnbm- der könn und Feiertage. D!r «d««»s,, d,,^ «edac«!«,« !tt'ie,!ciftiahc l5, — Nnft»Mn-le »,»«f, wilden Nlchl l!»>e!! und Vian»!cl!p. « ^!" ^'^l^ ^'" ^erichtsadjuneten bei dem dorti-u.^ ^richte Richard Stimpel nnd zn Bezirks-« naitsadlnncten die Auscnltanten Hrctor France s-nnis für Canale »nd Dr. Johann Grötovie für ^ Der Minister für Cnltus nnd Unterricht hat den ^ Mitten an der k.k.Lehrrr-Ailduilgsanstalt in Laibach ^,'^.Wriß znm Hanptlehrer an dieser Lehranstalt -..... Iichtamtlicher Hheil'. Die Mouarcheu-Olltlelme in (^astein. llestp ^" ^'" schienen Alpen-Cilrort Gastein fand vor° ernr ? "<^' ^linarchen-Entrevne statt, die einen geradezn Kai? !>"' Charakter besitzt. Oesterreichs Herrscher, qre! " ^ " " ä Josef, begrüßte an diesen, Tage den m'^' Kaiser von Deutschland, mit dem ihn innige ebe ' peinlicher Freillldschaft verknüpfen, nnd das zwi?^'" ^lssinssen nen bekräftigte Freundschaftsbündnis " Mn Dentschland nnd Oesterreich erhält dnrch dicje ^, Mlng einen öffentlichen Ausdruck. Line solche ^ !' " Ulng hat srit Jahren »nit einer gewissen Regel-m,/i^ Nl""ä"'der llnd feierlicher Forln vollzog, das Mk ""^ ^"' bie Thatsache, dass neben der Bc-leit.' ^ Herrscher eine wiederholte Begegnnng der Nil^ ' Staatsmänner Deutschlands nnd Oesterreich-,„^""s erfolgte. Man wird nicht fehlgehen, wenn Kais^!? ^" begleitenden Umständen der diesmaligen l>lnd>. - "b"k "'^ besonders solenne Form der Äe-sH ' 'l^ '/"" 'nnigeil Freundschaftsbande erblickt, welche filr l5 ^^ ^^ beiden Monarchen umschließen nnd deuten "^ "'^ l^ Bürgschaft des Friedens be- ^ ,^>_____________________________________ Dass diese Thatsache der nngestörten und ungetrübten Freundschafis-Bezichungen zwischen den beiden Reichen in möglichst feierlicher Weise demonstriert wird. dürfte allem schon die politische Tragweite der Entrevue charakterisiere» uud die Nothwendigkeit aus' schließen, sich in kleinliche Deuteleien uud Combinatiouen zu verlieren, die abenteuerlichste» Vermuthungen über besondere Zwecke nnd Ziele der Begegn,>ug anzustellen. Auch weuu man alle diese einzelnen, ebenso ticfsiunigeu als interessanten Combinationen in das Fabelreich verweist, bleibt — so glauben wir — noch immer genng des Bedeutungsvollen znrück. bleibt noch immer die hohe Wichtigkeit der Gasteiner Fürsten- uud Diplomaten-Zusammenkunft ungeschmälert aufrecht. Mit Befriedigung lässt sich constaticrcn. dass nicht allein in Deutschland und in nnserer Monarchie, dass in ganz Europa der Wert des deutsch-österreichischen Bündnisses anerkannt wird als der eines Friedens-buudes, welcher gegen niemanden seine Spitze kehrt und jeden freundlich begrüßt, der sich au der Friedens» arbeit bctheiligen will. Weun gewisse Stimmen in der russischen Presse in diese allgeu«ine Befriedigung einen gewifsrn Misiton zn bringen suchen, so wird niemand, der mit der Politik des russischen Gouvernements nur einigermaßen vertrant ist, darin eine Störung der friedlichen Lage, einen Anlass zur Veuuruhigung zn entdecken vermögen. Eine solche Interpretation jener von nnheilbarer Voreingenommenheit dictierten Aeußc^ ruugen wäre doppelt gruudlos nnd unzutreffend in diefen Tagen, da — wie das «Iourual dc St. Peters-bourg» hervorhebt — ein hervorragender und erlauchter Prinz des Habsburgischen Hauses, der Bruder unseres erhabenen Monarchen, über besondere Einladung des Zaren ill der russischen Residenz weilt und mit seiner hohen Gemahlin die herzlichste uud auszcichnendste GastfreuudsclM am Kaiserhofe genießt. Nach alledcm bedarf es wohl keines Beweises, dass der Zar nach wie vor an den auf Erhaltung des Friedens nud des vertragsmäßigen Zustandes in Europa gegrüudeteu Beziehungen zu den beiden Kaiserstaaten festhält. Ebensowenig als mit jenen Stimmen extremer russischer Pressorgaue wollen wir nns mit den bllnten und vielfachen Eonjecturen beschäftigen, die. von der Anküudiguug noch weiterer interessanter Besnche in Gastein ausgehend, sich iu das Gebiet der politischen Unendlichkeit verlieren. Was speciell den viel- verlnndetrn Besuch des Grafen Robilant betrifft, so halten wir es mit der ernsten italienischen Presse, welche eine Reise des Grafen an die Kaiserhöfe lediglich als eine, Frage der Opportunist bezeichnet; dass seine Auluuft iu Wien nnd Berlin freundlich nnd herzlich begrüßt würde, davon ist man in Rom hinlänglich überzeugt. Wie emsig man aber auch bestrebt ist. die Ga-steiner Entrevue zum Ausgaugspnnkte nichtiger und überflüssiger Combinationen zu machen, an der Haupt« sachc selbst mäkelt niemand. Diese Hauptsache aber bleibt für uns selbstverständlich das Bewusstsein von der Fortdauer der innigen Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn undDeutsch-land, jener Beziehungen, welche seit Jahren den Gruudpfeilcr nnserer Politik bilden und, wie die Er-fahrnng gezeigt hat, imstande waren, durch so lange Jahre den Frieden des Wclttheils zu sichern. Die Ueberzeugung von dem hohen Werte und der segensreichen Bedeutung dieses Bundes erfüllt die Oesammt-Vevöllernng unserer Monarchie, in diesem Bunde sieht jede Partei im Reiche das Unterpfand des Friedens nach außen, die feste Grundlage unserer auswärtigen Politik. Zur Melioncrimg des Laibacher Moores. Wie wir erfahren, werden der für den 16. September l. I. cinzubernfenden Experten-Engus-te. betreffend die beiden Projecte znr Meliorierung des Laibacher Moores, nämlich vom Mai 1882 und das Alternativ-project vom 18. Juli 1884, folgende Fragen vorgelegt werden: 1.) Wird durch eines der vorliegenden Projecte der beabsichtigte Zweck der Entwässerung nud Melio> rierung des Laibacher Moores dauernd erreicht? Welches der beideu Projecte verdieut bezüglich des zu er-rcicheudcn Zweckes und des Kosteupunktes den Vorzng? 2.) Welche Aenderungen ließen sich an dem auszuführenden Projecte, namentlich bezüglich der herab' zumindernden bedeutenden Kosten, ohne Gefährdung des Zweckes bewerkstelligen, beziehungsweise welche mit hohen Summen präliminicrten Arbeiten könnten wenigstens vorläufig entfallen? 3.) Sind mit Rücksicht auf die vorhandenen Ter-rainschwicrigkeiten nicht etwa unvorhergesehene Mehr« Feuilleton. Die Cholera-Prophylaxis." dene>?3" ^ die praktische Anwcndnng der vcrschie-einia ^^ms^tionsmittel erörtern, müsseu wir uus Anne, s!"^"^' ber bisherigen Untersuchungen kurz vor dass ^' ' ^"- Die neucu Uutersuchuugru beweisen, allein k E"lleerllngen uud der Auswurf der Kraukeu Ms; » a^ Coutagium enthalten. Da mm die Darm-weN"^ gleichsam die einzige Nährsubstanz, in sollen s CholcraMikrobc vermehren kann, dar- lv» l^z "'"^ man zugebeu, dass der eiuzige Ort. eint,-.. ,p"ll)ogeue Gift in den menschlichen Körper stecf,,," lanll, der Muud ist. Nun ist aber die An-keim ? >!"^ bie. Luft äußerst selteu. da der Cholera-komm/ ?c"^ben nicht lange zn leben vermag. Er triinf,,. - '^ '"'l den Nahrungsmitteln und den Ge-Echl.> ,./" "" gesunden Menschen oder wird ans die lch'uu . ". des Mundes dnrch die directe Be-H""a. durch schmutzige Häude u. s. w. übertragen, oder f.^ ^'n verweilt nun der Choleraleim läuger Maaens'^ "'^'"s lM er jedoch hier durch die ^"ttim .^i''?'^ W"'n jedoch die Secre>ious. läfte mckl 6 Mageus gestört sind oder die Magen-tonnten k« ^"'"a"ld lang auf den Keim einwirken ^ ^ oaun konimt er in die Gedärme, vermehrt sich ^ Eholew Gei^?^^'^ ""^"s «andes regt sich noch immcr ^ die ClwU?' ^""^ "'1"" badurch auch l'ci ll»s das Ii'tt'.cssr '"k's wach M-. "/' 'l"'b >'"""'»t''ch f'll' die p.>rftnlichs Pmchy ?°"delu. !ucm> wir ^'! "' ^^"' '"' ^«crch.' uusn.'r «chr zu '"llun« gestellten A..s ".s" "".k. "°" hochachtbarer Sciic zur Vcr> ""''"l> veröffentliche», Lie slebaclion. dort sehr schnell nnd geht schließlich durch den After ab. um sich wieder vou ueuem in den ihn umgebenden Stoffen auszubreiten. Der Bacillus vermehrt sich sehr stark anf nasfcr Leinwand, iu deu oberen Schichteu des Erdbodeus, er beschmutzt das Bruuucn-. Canal- uud Bachwasser. Das uureiue Wasser führt nun deu Keim entweder direct als Triulwafser oder indirect als Nutzwasser, indem es zum Reiuigeu vou Gefäßeu, zum Befeuchten von Gemüse. Obst u. s. w. verwendet wird. wieder in den Menschen zurück. Das ist der Kreislauf der Cholera. Auf diefe Thatsachen muss sich nun die individuelle Prophylaxis stützeu. dieselbe muss es immer zu verhiuderu sucheu. dass die Mikrobe noch lebend iu dcu Dmmcanal gelaugt. Mau muss dieselbe also einerseits in den Entleerungen der Cholerakrauteu selbst todten uud andererseits' auf absolute Reinlichkeit der Nahrungsmittel lind Bekämpfung aller Verdaunngsstöruu-gen sein Augenmerk richten. Das rationellste uud wirksamste Desinfectious-verfahren bezweckt die Tödtung des Cholera-Bacillns in deu Eutleeruugsstoffeu. Wenu alle Eiunwhuer ciucs Laudes beim Herauuahen der Choleragefahr diese Vorsicht euergisch gebrauchen wollten, s" würde die Epi demie wohl nirnlals besondere Dimensionen annehmen lönneu. Vorerst »nissten alle gemeinsamen nnd öffentlichen Aborte sofort geschlossen werden, nnd jeder einzelne müsste es sich znr Regel machen, seine Entleerungen nur in Gesäße geringen Gehaltes vorzuuehmeu. m welchen mau den Stössen sofort eine Substanz zusehen !,nüssle. die genügt, um alle Infectiouskeime zn zer- ! stören. Ebenso müsste mau zu größerer Sicheruug mit den Answnrssstoffen nnd sogar mit dem Urin ver. fahren. Die so sterilisierten Stoffe könnte man dann ganz ruhig in Aborte oder Cloaken werfen, sie wären vollkommen ungefährlich. Würden diefe Vorsichtsmaßregeln gleich beim Ausbruche einer Epidemie allgemein durchgeführt werden, so würde dieselbe nach allen bisherigen Ersahrungen wahrscheinlich schnell, ohne eine Spur zu hmterlasseu. erlöschen. Freilich müsste diese Maßregel, um wirksam zu fem. allgemein durchgeführt werdeu uud sich ebenso auf Gesunde wie bereits Erkraulte erstrecken. Die Gesuudheit kann ja schließlich nur scheinbar sciu, die Eutleerungen können bereits infieierte Stoffe enthalten, bevor sich noch die ersten bestimmten Symptome der Cholera zeigen. Freilich sind solche Maßregeln bei unseren socialen und ökouomischcu Verhältnissen nicht allgemein durchführbar. Doch könnten immerhin besondtrs die An-gchörigeu der wohlhabenden Classen hierin mit gutem Beispiele vorangehen. Außerdem soll man die Ablage-ruug der Fäcalstoffe unter freiem Himmel, in Senkgruben, in Cauälen, in stehendem, ja selbst in fliehendem Wasser unbedingt verbieten. Das sicherste Mittel, um diese Stoffe zu des-inficiereu, besteht jedoch darin, dass man dieselben in Gefäße wirft, welche zum dritten oder vierteil Theile ihrl-s Rauminhaltes mit einer sicher desinsiciereuben Lösung gefüllt siud. Am besten verwendet man hiezu 5> pCt. Carbollösuug. Die so unschädlich gemachten Fäcalien kann man dann in geräumigere Kübel entleeren ; bereits nach 24 Stuuden wird man oie ganze Masse ruhig iu deu Abort schütten löunen. B'ltzeng. Leibwäsche. Kleider, welche m>t den Dejectionsstoffen vou Cholrrakranken beschmutzt stud. Laibllcher Zeitung Nr. 180 1488 10. August lM. auslageil zu besorgen, so z. B. die Ticferlegimg des Grube,'schen Canals im beantragten Ansmaße, Ab-rntschnngen des stellenweise qnelligen Terrains der beiden Uferböschungen, Einstürze der dort bestehenden Scarpenmanern oder bei Vertiefung des Flussbettes der Laibach in ihrem Laufe durch die Stadt bedeutende Schädigungen an den bestehenden Quaimauern und an den Hänsern längs beider Ufer. Gienge es an. für derartige eventuelle Schädigungen ausschließlich den Ballführer zum Ersatze zu verpflichte»? 4.) Ist die Abschwemmuug des bedeut>'nden Schntt-materiales bei der Einmündnng des Kleiugrabens in die Laibach ohne weitere Vorkehrungen durch deu erleichterten Abfluss der Hochwässer, wie dies der Herr Projectaut auf Seite 22 seines gedruckte» Berichtes allnimmt, zu erwarten? Ist weiters nach vorgenommener Tieferlegung der beiden Hauptrecipienten mit Rücksicht auf den projektierten öfteren Wechsel im Gefalle in den Durchflussprofilen nicht zu beforgen. dass sich Ablagerungen des Schuttmateriales in den beiden Flussläufen in nicht zu ferner Zeit bilden werden? Würde sich dies-falls nicht eine größere Gleichmäßigkeit in dem projec-tierten Gefalle und in den Durchflussprofilen empfehlen, und ist eine solche anch ausführbar? 5.) Geuügt das eine oder andere der beiden Pro-jecte auch für den Fall, als infolge einer durchzuführenden Ableitung der Hochwässer der Iunerlrainer Kesselthäler von Planina, Zirkniz nnd Laas ein vermehrter Wasserzufluss in den Morastboden stattfinden könnte? Ist eine solche Eventualität dermalen überhaupt zu beachten, oder wären in Hinblick auf dieselbe nur geringe, nicht besonders kostspielige Aenderungen an dem Projecte ausführbar? 6.) Lassen sich die bedeutenden in Aussicht genommenen Meliorationskosten rechtfertigen mit Rücksicht daranf, dass constatiertermaßen bei einem Drittel der Morastgründe der als zukünftiges Ackerland zu cnlti-vierende, den Untergrund der Torfschichte bildende Letten (einstiger Seegrund) wegen zn tiefer Lage vor Hochwässern nicht geschützt werden kann, daher daselbst die dermalen übliche Torfcultur beibehalten werden müsste? 7.) Waltet nicht der nämliche Uebelstand auch bei den im Oberlaibacher Gerichtsbezirke gelegenen Morastrieden ob, für welche der Eisenbahndamm ein wesentliches Hindernis des raschen Abflnsses der Hochwässer bildet? 8.) Erscheint die vom Herrn Projectanten zum Schluss seines gedrnckten Berichtes vom Mai 1882, Seite 39, angenommene Werterhöhung der Moorgründe um 2 881000 st., obschon sie erst nach Dcccnnien eintreten soll, nicht als eine zu optimistische, weil die darin vorausgesetzte intensive Bewirtschaftung der Letten-Untergrundschichte als künftiges Ackerland ganz andere Wirtschaftsverhältnisse, als die dermaligen, einen völligen Wechsel des Besitzes und ein förmliches neues Colo-nierungssystem des Laibacher Moores voraussetzt? 9.) Ist von der Leistuugsfähigkeit und dem guten Willen der meist kleinen Morastgrundbesitzcr zu erwarten, dass sie die vom Herrn Projectanten ihnen zu-gemuthete Durchführung gewisser Meliorierungsarbeiten, als theilweise Eindämmungen, Vertiefungen und Regulierungen, eventuell Neu-Anlagen von Haupt- uud Nebenabzugscauälen, Herstellnng der erforderlichen Brücken, darunter drei über die Ischza auf eigene Kosten, sich werden angelegen sein lassen, oder ist vielmehr dies-falls mit Bestimmtheit zu erwarten, dass man an den Murastculturfond mit unerfüllbaren Ansprüchen herantreten werde? 10.) Ist bei dem Umstände, als ein großer Theil des Moores auch feruerhiu als Wieöland zu cultiuiereu seiu wird, die technische Durchführbarkeit einer ausgiebige» Aewäsferuug solcher ausgedehuter Riede cou-staticrt, und zwar mit verhältnismäßig so geringen Kosten, dass dieselben auch von kleinen Moorgrundbesitzeru getragen werden können? 11.) Ist die mit 197 000 fl. veranschlagte Aus-tiefung der Ischza unbedingt nothwendig mit Rücksicht auf deu Umstand, als die Ueberschwemmnngen längs dieses Flusslaufes großrutheils dnrch die jährlich sich regenerierende Massenvegctatiou vuu Wasserpflanzen in, Flussbette verursacht werden, daher zunächst für die regelmäßige Flussreiuigung in minder kostspieliger Weise vorzusorgen wäre? 12^) Wäre bei dem Umstände, als die in den siebziger Jahren vom Stadtmagistrate ausgeführte Aag-geruug im Laibachflusse ober der Iakobsbrücke, beziehungsweise die theilweise Beseitigung der Schotterbare des Gradaschzabaches dnrch einige Zeit die Ueber-schwemmungen anf dem Moore herabgemiudert hat, die ehebaldigste Inangriffnahme einer solchen Maßnahme angezeigt, lind empfiehlt sich dieselbe nicht auch bezüglich der Beseitigung der Schotterablagerung bei der Einmündung des Kleingrabcns in die Laibach? 13.) Wäre es nicht empfehlenswert, mit Rücksicht anf die weitwendigen, vielleicht im Verlaufe e.niger Jahre perfect werdenden Verhandlungen wegen Aufbringung der bedentenden Gesammtkostcn des Meliora-tionsprojectes die Einleitungen wegen ehebaldigster Inangriffnahme vorläufiger, miuder kostspieliger Arbeiten ans dem zu empfehleudeu Projecte und damit in Verbindung etwa der nnter 11 und 12 angedeuteten Arbeiten zn treffen? Schlussbemerkung: Die Stellung weiterer Fragen bleibt den Vertreter,: der verschiedenen Interessenten bei der Vernehmuug der Sachverstäudigeu selbst vorbehalten. Politische Uebersicht. (Nochmals die Ischler Reise Tisza's.) Es mag uns gestattet sein, auf die Ischler Reise des ungarischen Ministerpräsidenten mit einigen Worten zurückzukommen, Wie bereits die Mittheilung der «Audapester Correspoudeuz» angedeutet hat, wird das uugarische Volk iu den nächsten Tagen sich die Ueber-zeuguug verschaffen können, dass Herr von Tisza uu-e, schlittert feststeht im Vertrauen der Krone nnd dass das Verhältnis zwischen der ungarischen Regierung und der Krone durch keiuerlei Trübung gestört wird. Anlässlich des Jubiläums der Befreiung Ofens von den Türken ist nämlich ein Handschreiben Sr. Majestät zu erwarten, das in Ungarn gewiss einen enthusiastischen Widerhall wecken wird. Die Veröffentlichung des königlichen Handschreibens wird, wie die «Presse» meldet, m den nächsten Tagen erfolgen, während das Fest erst am 1. September stattfinden wird. Es ist als selbst' versländlich anzunehmen, dass das Allerhöchste Handschreiben keinerlei Anspielung auf die so lebhaft dis-cuticrten Vorgänge der letzten Zeit enthalten werde. Dennoch wird Ungarn das historische Ereignis, das M die staatliche Entwicklung Ungarns maßgebend gewol° den ist nnd das ihm die Verbindung mit der Cultut des Westens sicherte, mit der Gewissheit feiern können, dass es niemand wagm darf, scinen nationalen ^ pfindungen nahezu! nie». Es muss Ungaru genüge», 5" wisseu, dass seiiir Vcsassiiug. seiue Unabhängigkeit >» der Krone ihren mä^ligslV» Schutz finden, Eine yrö-ßere Genugthuung sann die ungarische Nation nichl beanspruchen. (R e i ch s r a t h s w a h l i u S t e i e r m a r k.) Dtt slovenischen Partei manner Untersteiermarks einigten B bei der Ersatzwahl für den Neichsraths-Abgeordnetc" Naic. den Domherrn Dr. Gregorec und nicht Ierina" zur Candidatnr zu empfehlen. (Niedcrösterrei ch.) Se. Majestät der Kmstt hat dem vom niederöslerveichischen Landtage beschlossene» Gesetzentwürfe, betreffend die Regelung der Jahres bezüge der Mitglieder des Lehrstandes an den öffew' lichen allgemeinen Volksschulen, die Allerhöchste Sam'-tion ertheilt. Durch dieses Gesetz erhalten die Üeitel einclassiger Volksschulen vom 1. Jänner 1880 au Flint' tionszulagen und die Lehrer in Schulgemeinden drittel Gchaltskatcgorie nach zehn, beziehungsweise 15 Iah"'" Gehaltserhöhnngen. (Die Wehrpflicht in der Türkei.) ^" Dccret des Sultans schafft das Recht der Stelwert"-tuug im türkischen Heere ab. Hinfort müssen dahll alle Muselmänner, einschließlich der zum Islam Uel">'' getretenen, persönlich Militärdienste leisten. Außer de" jetzt in der europäischen Türkei befindlichen drei Armee' corps ist ein viertes, welches als Aeobachtuugscorps dieueu soll, in der Bildung begriffen. Dasselbe «M aus 52 000 Mann bestehen.' (Belgien.) Die belgischen Blätter veröffentliche" spalteulauge Berichte der iu allen Theilen des Lande« fungierenden Commissionen, welche mit der Unter' suchuug der Lage der Arbeiter betraut siud. Die Unter' suchllngs-Commissiun habe momentan die Arbeiterwelt beruhigt, indem sie Hoffnungen erwecke, die schwer z" verwirklichen wären und theuer zn stehen kunnne" könnten. Am Dienstag wurden in Brüssel und in be» Vorstädten aufrührerische Placate beschlagnahmt. weM das Volk zu Gewaltthätigkeiten aufforderten. Anch "! anderen Städten des Landes ist die anarchistische Parte' sehr rührig und trifft ihre Vorbereitungen für die a"l den 15. geplante Massenversammlung in Ariissel. (Montenegro nnd der Vatican.) "" Uuterhaudlungen zwischen dem Vatican und Montenegro wegen Orduung der Rechtsverhältnisse der katholisch^ Kirche im letzteren Staate uud Etablierung einer lath"' tischen Hierarchie sind bis auf einen einzigen Pnnkt z>' einem befriedigenden Ende gediehen. Dieselben werde'/' nachdem der montenegrinische Bevollmächtigte Slmdecll noch diese Woche abznreisen genöthigt ist, im nächste" Monat wieder aufgenommen werden. (Die Unruhen in Belfast.) Belfast w»^ au, 4. d. Mts. abends wiederum dnrch ernste Krawal" beunruhigt, weuugleich die Behörden Vorsichtsmaßregel" soll man niemals unter der Pumpe, in irgend welchem stießenden Wasser, in Teichen oder in Pfützen reinigen. Immer muss die Wäsche, bevor mau sie wirklich wäscht, vollkommen desinficiert werden. Zu diesem Zwecke soll man die Wäsche in eine 5proc. Carbollösnng tauchen und dieselbe erst, nachdem sie 24 Stunden hindurch in dieser Lösung gelegen ist, in heiße Lauge bringen. Die Vorsichtsmaßregeln, welche darauf abzielen, in den Magen nur Nahrungsmittel, die von allen Cholerakeimen gereinigt sind. einzuführen, sind weit schwieriger durchzuführen. Doch können uns auch hier einige wenige, höchst einfache Vorsichtsmaßregeln so ziemlich beruhigen. Während einer Epidemie soll man nur Wasser, welches man vorher zum Sieden gebracht hat, oder echte Mineralwässer trinken. Uebrigens kann man auf dem flachen Lande il« Ermanglung solcher Mineralwässer auch Quellwasser sofort, nachdem es geschöpft wurde, trinken. Unbedingt aber muss von den Stadtbewohnern, denen das Trinkwasser ill Röhren zugeführt wird. dasselbe vor dem Trinken aufgekocht werden. Künstliche Mineralwässer, wie Selterwasser, Syphons u. s. w., welche mit inficiertcm Wasser in iuficierteu Gefäßen fabriciert worden sein können, dürfen nicht getrunken werden. Das Filtrieren des Wassers, welches so häufig anempfohlen wnrde, genügt nicht, um ein verdächtiges Wasser wn allen Keimen zn reinigen, da selbst die besten Filter die Mikroben und ihre Keime durch- Zlber auch das Nutzwasscr kann bei Epidemien eine Qncllc dcr Ansteckung werden. Mau muss daher selbst beim Ankaufe des Brotes vorsichtig verfahren, da ja im Innern eines großen oder schlecht aus-gebackeuen Brotlaibes während des Backcus uicht immer die Temperatur von 100 Grad erreicht wird, welche hinreichen würde, um alle Cholerakeime in dem beim Kneten des Brotes verwendetet! Wasser zu vertilgen. Mau soll deshalb nur in Scheiben geschnittenes und gedörrtes Brot essen oder nur kleine, gut ausgebackene Brotlaibe kanfen. Das Wasser, mit welchem man das Küchengeräthe reinigt, vermag ebenfalls die Flüssigkeiten oder Nahrungsmittel, welche man später in diese Geräthe gibt. zu inficieren. Die Gefahr ist umso größer, da ja zum Beispiel Milch uud Suppe ausgezeichnete Cultur-materialien für die Cummabacillen sind. Man soll also das Küchengeräthe nur mit gekochten, Wasser reinigen oder, was noch einfacher ist, man soll dasselbe, bevor man es in Gebranch nimmt, immer am Feuer trocknen. Mau soll anderer-seits auch keine uugekuchte Flüssigkeit, besonders keine ungetochte Milch, zu sich nehmen. Bier und Wein können kalt getrunken werden; wo man jedoch nicht ganz von der Reinheit der Gläser u. s. w. überzengt ist, soll man die Flüssigkeit früher erwärmen. Gemüse nnd Früchte, welche man roh isst. sind sehr oft mit insiciertem Wasser befeuchtet und bilden eine umso gefährlichere Infectionsquelle. da ihre kühle und feuchte Oberfläche del, auf derselbe,, abgelagerten Lacillcn eine große Vermehrung gestattet. Man darf auch nicht vergessen, dass in gewissen Pcnodcn des Jahres d,e Insecten, die Fliegen eine große Rolle iu der Uebertragung der Cholerakeime splelen werden, da sie d,c an ihnen haftenden Keime anf d,e verfchiedensten Objecte, besonders aber auf Flüssigkeiten, in welchen sich dieselben vermehren könl>e>' übertragen werden. Man soll also Milch, Snvpc, K"^ tofscl, Gemüse „. s. w. in verschlossenen Gefäßen a"< bewahren und sie niemals kalt verzehren. Aber auch au deu Häudcu des Menschen s^ können verdächtige Stoffe haften; mau wird seine H^ also möglichst häufig in einer 5 proc. Carbollösung ^ in einer 0,1 proc. Snblimatlüsnug reinigen n»d !^ ängstlich hüten müssen, dieselben zum Munde ä^ i"^ reu, bevor man sie so gereinigt hat. Die Beobacht" " ängstlicher Reinlichkeit des Körpers ist ebenfalls """ lich wichtig. .. Die Bekämpfung aller Verdauungsstörungen, we/^ die Aufnahmsfähigkc'it des Kranken für das Conta/^ uucudlich vergrößern, wollen wir hier übergehen; i^ vollständig Sache des Arztes. Es erübrigt nur noch, das Verhalten derje»'^ gesunden Personen zu besprechen, welche genöthigt verpflichtet sind, direct mit Cholerakranken zu "^A i Der Verkehr mit einen, Cholerakranken bietet, w ^ man niemals von Excrementen beschmutzte Körperty ^ desselben berührt, keine Gefahr; nur darf maü ^ ^ wie schon erwähnt, niemals mit den Entleerlings' .^ Auswurfstuffen die Hände beflecken. Man lä'llft '''^ elnmal anßeiuroeuUiche Gefahr, wenn man nnt ^ Kranken in demselben Zimmer wohnt, ihn pflegt ..„ wenn man die Kücheugeräthe, deren sich die ^ ^ bedienen, reinigt. Man 'muss sich nur selbst ""b^W Reinlichkeit befleißen, häusig Abwaschungen m" ^ bullösung oder Sublimat voruehmen und '"""^he" Vorsicht gebrauche,,, lass man die Hände, wenn 1'^ schmutzt sind. niemals zum Muude, au die Lippe" zum Barte führt. Laidllcher Feitnny Nr< 18N 1489 10. August 1886. rgrlffen hatten. Die Anfregnng begann, als dic Arbeiter ^re Werkstätten verließen. Man begrüßte sie anf den «trahen an verschiedenen Punkten mit einem Stein-yagel nnd d,e Arbeiter übten Wiedervergeltnng. indem Ne ei erne Schranben nnd andere Eisentheile unter die povelmengc schleuderten. Der Kampf nnd der Wider-Mnd des Pöbels wurden schließlich so ernst, dass die M,zci feuern musste uud eine Abtheilung Militär zn Mem Beistände herbeieilte. Alsdann gelang es bald, mc wmultuarischen Massen zu zerstreuen. Die Nach-Mjchaft von Shankhill-Road befalld sich während des "vends „I solch' aufgeregtem Zustande, dass Kapitän «M die Anfruhracte verlas. Als er hiermit be-verlÄ "'"^ '""^^' "' ^'"'^ """' Steiuwurf erustlich ,,,, (Von der afghanischen Grenze.) Nach-ucyten. welche aus Ecutralasieu in Petcrsbnrg ein-«"Men stud, sagen, dass die Streitfrage zwischen den "rmM>u uud russischen Kommissären mit Bezug auf die "egeluug der afghanischen Grenze endlich geschlichtet wurden sei nnd jetzt nur mehr die topographische Arbeit ^r Kommission zn veruollständiaen bleibe. ^liMtcmgtcitcll. U ..^Majestät der Kaiser haben, wie das nngarische Amtsblatt meldet, der griechisch-katholischen Kirchen-Wnciude zu Tarna znni Zwecke des Schlllbaucs 100 fl. zu spenden geruht. M ^ (Veränderungen in derArmee.) Seine "«Mat der Kaiser hat Se. kais. Hoheit den General-nllior Erzherzog Fried rich. Commandanten der 27. In-' 'lterle-Vrigade, zum Conlmaudanten der 14. Infantcrie- ruft^ll'Division unter vorläufiger Belassung iu seiner « M'wartigen Charge ernannt; ferner die Enthebung des sck^s?>" Ansuchen krankheitshalber beurlaubten Feldmar-'Lieutenants Alfred Freiherr,, u. Ioelfon von dem "mmaudo der !jll. Infanterie-Truppen Division und Ritt ^"'"l! des Feldmarschall-Lieutenants Emanucl! ^ " v. Korwin, Commandanten der 14. Infanterie t^M"l'Division. in gleicher Eigenschaft zur 3l',. Infan-^,. ^'^pen-Division angeordnet und dem Generalmajor ^wlg v, Kinnart, Commandanten der 4. Infanterie-An^l. ""^sllch seines 5><)jährigen Dieüstjnbiläilms in h ^'"nuxss seiner stets hervorragend pflichtgctrcllcn und dp,- 3? ^'"^ ausgezeichneten Dienstleistung deu Ordeu ^ «ilsernen Krone verliehe». au« ^(W'lhelm Schercr f) Der Telegraph meldet » Merlin den Tod eines österreichischen Ge'lchrleu, wcl-Mlt ^ ^^^ ^^ ^" Zierden der dortigen Universität Mm ^ Literarhistorikers und Sprachforschers Pro-'""^'lhelm Scher er. Der Verstorbene, welcher 1841 sick 7^"^" i„ Niedcröstcrreich geboren »uar, errang m, l, ^ !""^ jugendlichen Alters schon als Professor in k wiener Universität einen hochgeachteten Namen Nus wissenschaftlichen Welt, welcher ihm 1872 cinen burn "" ^ '^" gegründete Reichsuniversität in Straß- "N und von dort nach Berlin verschaffte. sH .^' (Die Furcht vor den Tricstern.) Man wa?" aus Aadcn bei Wien: In einer der letzten Nächte 'Now ^°^ an der Thüre eines Arztes Punkt 2 Uhr sofort ^^ gezogen. Der Herr Doetor, hieß es, sollte zu einer Sommerpartei aus Wien, der Gattin eines ehemaligen Wiener Kaufmannes kommen. Der Arzt war rasch zur Stelle. Im Hause theilte ihm das Stubenmädchen mit, er könne getrost wieder heimgehen, die Gnädige schlafe jetzt wieder ruhig, fie habe am Abende im «Hotel Sacher» an einem Tische mit einer fremden Familie gespeist, erst beim Abschiede erfahren, dafs die Herrfchaften aus Trieft kommen, dann hätte sie vor Angst wegen der Cholera nicht einschlafen können und aus Vorsicht den Herrn Doctor holen lassen, da ihr Hausarzt in der entlegenen Bergstraße wohne. Nunmehr aber schlafe die Gnädige wie ein Murmclthicr, und alles sei in Ordnung. — (Der Wildabschnss in Steiermart.) Im Jahre 1885 hat Stciermarl einen namhaften Abschuss an allen Gattungen Wild zu verzeichnen. Nach den amtlichen Answciscn gelangte folgendes Wild zur Strecke: 2517 Stück Nothwild. 00 Stück Damwild, 7550 Rehe, 24!)4 Gemsen, 1 Stück Schwarzwild. 09 049 Hasen, 80 Kaninchen, 1512 Aucrhähne, 864 Birkhähne, !!120 Haselhühner, 175 Schneehühner, 50 Stcinhühner, IN 835 Fasane, 42 707 Rebhühner, 8578 Wachteln, 3287 Waldschnepfen, 080 Moosschncpfen, 08 Wilogänse. 2789 Wildenten, 1303 Marder, 738 Iltisse, 3315 Füchse, 72 Fischottern, 591 verwilderte Katzen, 301 Dachse, 34 Adler, 148 Uhu, 0137 verschiedene Raubvögel und 4247 Eulen. — (Ein Asylhaus für Studenten.) Der Asylvercin der Wiener Universität hat nach Möglichkeit der dringenden Noth an Räumlichkeiten in dem Asylhause für arme und würdige Söhne der Universität durch weitere Adaptierung von Wohuuugeu abgeholfen, doch konnten die in dem gemieteten Haufe befindlichen Frciqnarticre voll 25 auf nur 2!) erhöht werden. Es fehlen eben dem Vereine die nöthigen Mittel, um seiner edlen Aufgabe voll gerecht zu werde» und er richtet daher an alle Freunde und Gönner der akademischen Jugend die Bitte, ihn in dem hnmancn Streben, die Noth uuter der Studentenschaft zn lindern, zu unterstützen. Von den« Er träguissc einer gegenwärtig veranstalteten Lotterie, welche, wie man nns mittheilt, mit prachtvollen Treffern ans Silber und Gold. daruuter mit Spenden unfcrcs Kaiser-Hanfes, ausgestattet ist, wird es abhängen, ob der Van eines Asylhauses für arme und würdige Hörer der Wiener Universität noch länger ein Wunsch bleiben, oder recht bald zur Thatsache werden wird. Lose, deren Stückpreis 50 Krenzer ist, sind im Lotterie Bureau des Vereines, 1. Bezirk, Bräuncrstraße Nr. 4, zu haben. — (Circusbrand.) Der im Budapcster Thier garten etablierte Circus Frautlosf ist Samstag theil weise abgebrannt. Acht Pferde verbrannten. Das Feuer wurde vermuthlich gelegt. Vier Stallknechte wurden verhaftet. — (Bier und Politik,) Nürnberg ist glücklich! Dortige Zeitungen schreiben: Einen tiefen Eindruck ha< es auf dem Bahuhofc zu Nürnberg auf das dort versammelte Publicnm gemacht, dass der Reichskanzler Fürst Bismarck — trotz der Gegenwart Schwcningcrs — rasch hintereinander in kräftigen Zügen zwei Seidel Vier ansgctrunlcn hat, das erste ohne abzusetzen. Dnrch dieses vor versammeltem Pnblicum dem Nürnberger Bier ansgcstcllte glänzende Zeugnis hat sich der dentschc Reichskanzler in Nürnberg so popnlär gemacht, dass — wie einige alte Nürnberger versichern — bei den nächsten Rcichstagswahlcn ganz Nürnberg regierungsfreundlich wählen wcrdc. — (Zum Tode vcrurtheilt.) Der Taglöhner Wenzel Strcjcek aus Novina, der im Februar seinen Bruder ermordete und dessen Frau und Sohn verwundete, wurde Samstag in Prag nach dreitägiger Verhandlung zum Tode verurtheilt, Strcjcek hatte sich vor Gericht auf die frechste Weise benommen und leugnete alles; erst vor Schluss der Verhandlung bekannte er die That, doch habe er nicht den Bruder, sondern dessen Frau, die ihn hasse, ermorden wollen. — (Der Pantoffelheld.) «Ich glaub' gar, ich hab' den Hausschlüssel wieder vergessen!» — «Aber ich bitt' dich — renommier' doch nicht so!» Die Entrevue in Gastcin. Dir Blicke der ganzen Welt sind anf den reizenden Alften-Curorl Gaste!n gerichtet, woselbst das erlauchte Kaiserpaar, das ehrwürdige Oberhaupt des deutscheu Reiches uud dcsseu crstgeborner Enkel weilen, um durch innigen persönlichen Verkehr die zwischen den beiderseitigen Rcgentenhäuseru und deren Völkern bestehenden Bande der Freundschaft anfs ncne zu befestigen. Die öffentliche Meinnng erblickt in diesen seit einer laugen Reihe von Jahren regelmäßig wiederkehrenden Zusammenkünften der beiden verbündeten Monarchen von Oesterreich-Ungarn nud Deutschland mit Rccht eine bedeutsame Gewähr des Weltfriedens und begrüßt diesclbeu deshalb mit stetig steigender Sympathie. Beweis dessen die Aeußerungen der gesummten in- nnd ausländischen Presse, welche wie in den Vorjahren auch diesmal der Kaiser-Begegnung in Gastein einen eminent friedlichen Charakter beilegt. Mit Bezug auf die' gegenwärtige Kaiser-Znsam-mcukunft in Gastein sind nns nachstehende telegraphische Mittheilungen zugekommen: Vad - Gastein. 9. August. Se. Majestät der Kaiser Franz Josef ist gestern um 7 Uhr abends in Gastein angekommen. Mit dem ersten Glockenschlage der siebenten Stunde begannen die Kirchrnglocken zu läuten. Posthornklänge ertönten, die Curlapelle intonierte die Volkshymne, nnd unter stürmischen, nicht enden-wullendeu HockMufen fuhr Sc. Majestät der Kaiser mit dem erste» Obrrsthofmeister Prinzen zu Hohenlohe in vierspäuuigem Hufwagen vor der Treppe des Bade-schlosscs vor. Se. k. Hoheit Prinz Wilhelm in der Obersten-Uniform feines österreichischen Hnsarenregi-ments und die übrigen die Ankunft Sr. Majestät erwartenden Herren, darunter anch der Statthalter von Salzbnrg, Graf Thun. waren inzwischen die Treppe herabgccilt, um Se. Majestät ehrerbietig zu begrüßen. Se. Majestät sprang rasch aus dem Wagen. umarmte und küsste den ehrfurchtsvoll salutierenden Prinzen Wilhelm zweimal aufs herzlichste, wendete sich dann dem aus der ersten Stufe stehenden deutschen Reichskanzler zn, diesem warm die Hand drückend, zeichnete mehrere Herren vom dnitschen Gefolge, daruuter insbesondere deu Militärattache' von Wedell durch huldvolle Ansprachen aus und begab sich sodanu, begleitet vom Prinzen Wilhelm unter fortwährenden Hoch-Rufen der freudig bewegten Menge, über die Freitreppe in das Vadeschloss. von welchem mächtige Flaggen in den österreichischen und den deutschen Reichöfarben herab» grüßten. Znnächst hinter Sr. Majestät nnd dem Prin- infi-' 'ä """"b 'st es, in den Krankenzimmern des-be m?"^ Nänchernngen vorzunehmen, solche Räume wissp ^ ö" liiftcu u.' s. w. Der Ansteckuugsstoff, das der sss?" bmle bereits bestimmt, verbreitet sich bei solera niemals dnrch die eingeathinete Lnft. krank Eutleernngs- uud Auswurfsstuffe der Cholera-tlei,/" bissen, wie oben bemerkt wnrde. immer in (5 P ^ä'ß"'' welche eine desinficierende Lösnng qesan, '^ Karbolsäure) ill geuügeuder Menge euthalteu, könn 5! ^erdeu. Die gewissenhaft oesinfici'erteu Stoffe Nrsss?' " "Hlg in die Aborte geworfen werden. H'.^!,'chte Leibwäsche. Kleider, Hemden, Leintücher, sosl^^r und Tascheutücher müssen sorgfältig uud VacM "^'"l ""den. da sich auf der Wäsche die Wird ? !^ l^" Schnelligkeit vermehren. Man einer l- W"sche am besten 24 Stunden hindnrch in ''ftroc. Carbullösung liegen lassen, bän^ peinlichste Reinlichkeit, häufiges Waschen der ""d d' m Lichtes, besonders der Lippen, des Bartes drrs f,' « '^' lMifiges Pichen der Nägel und beson-HOüvrn M^ Ansspülen der Mundhöhle mit einer Aiittel ^"bllmatlösuna. — das sind die wirksamsten kranke» ."'" """ Gefahr bei der Pflege von Cholera- M ""llehen. i>n k'...? '."ll es welters vermeiden. seine Mahlzeit schieden' N'?"'^ ?" falten, da die Speisen auf ver Umstell d..^ sl !"l""l werden tonnen. Das Vett-'"ilssen lnl Ä ? ' d'" Tapeten, die Matratzen n. s. w. s"'".sam d^ c>" b"^1 Dejectionsstoffe beschmutzt siud. werden. Deu Fußbodeu uud das ^PW'. welch/mi!"/! ä" diesem Behufe fleißig. mit D'ese Lcwv3. '"^"bollösung benetzt sind. abreiben. 24 Etmidrn ^;..i^l "'"" hierauf vcrbreuuen oder ""dm h.ndurch in derselben Lösung liegen lassen. Die Matratzen, Kopfkissen nnd andere größere Objecte kann man durch heiße Wasserdämpfe dcsiuficicren. Bei dcsoildcrs gefährlichen Epidemien wird man diefelbrn wahrend einer genügend langen Zeit außer Gebrauch scheu uud sie wenigstens acht Tage hindurch iu trockener, warmer Luft eiuer vollkommenen Austrocknuug uuter-ziehen müssen. Das Zimmer, in welchen, sich ein Cholerakranler aufgehallcu hat. mufs weuigsteuo acht Tage lang unbewohnt bleiben. Zu größerer Beruhigung kann man in demselben während' dieser Zeit Chlorräucherungen oder Waschungen mit Sublim t- oder Larbollösungen voruehmeu. Das Austrricheu der Zimmerdecke uud der Wäude mit eiucm Kallwasser, dem schwache Desmfcc-tiousmiltcl zugesetzt wordcu sind. ist ganz unwirksam. Um Schiffe uud Wageu. welche zum Transporte von Verstorbenen gedient haben nnd nicht mißer Gebrauch gestellt werden können, zu desinficieren, soll ma,l dieselben, nachdem man sie vollkommen entleert uud ihren ganzen Inhalt auf ,'rgeud eine Weise des-inficicrt hat. heißen Wasserdämpfcu'aussehen. Iu drangvollen Zeiten genügt es, wenn man dieselben dnrch sorgsames Waschen mit Carvollösul'gen dcsinficiert. Eines der schwierigsten Probleme einer nützlichen Prophylaxis bildet die' Desinfection drr Aborte nnd Canäle. Seit Kochs Untersuchungen brauchen wir frei lich die Gefahren. welche aus ihrer Infmeruug durch die Entleeruugsstuffe von Chol,ralranlen erwachsen können, nicht zu überschätzen. Es ist gewiss, dass sich die Commabacilleu in diesen Stössen, wenn sie sich bereits in vorgeschrittenem Aerwesungsstadium befinden, nicht weiter entwickeln können. Die Gefahr beruht nur anf dem Eiudnngen con-tagiöser Organismen iu die Gewässer. Verfallene oder nicht wasserdichte Senkgruben gestatten natürlich ein Durchsickern der Flüssigkeiten in die benachbarten Brunnen, wodurch Cholerakeime in dieselben gelangen; durch das Schwanken des Niveaus de3 Grundwassers kommen diese Keime leicht in höhere Erbschichten, wo sie gedeihen und sich vermehren. So erklärt sich die Verun« reinigung der Brunuen und auch die der Canäle und Väch'e von selbst. Aus demselben Grunde ist auch das Ableiten der Entlcerungsstoffe in Canäle eine Quelle fortwährender Grfahr. Es ist aber geradezu schädlich, wenn man die Aborte und Canälc geruchlos macheil will. lim dadnrch miasmatische Ausdünstungen zu bekämpfen. Die riechenden Gase entwickeln sich ja gerade infolge des Fänlnis-processes. der den Baeillen sehr gefährlich ist. Wenn mau die Entwicklung dieser Gase. also diesen Fäulnis« process hindert, indem mall z. B. eine genügende Menge von Eiscnsulphat in den Abort gießt, so macht man die Grfahr nur imminenter. Wollte man aber den Inhalt eines Abortes wirklich desiuficieren. so müsste man enorme Massen von Dcsinfectiunsstoffen anwenden. Und selbst wenn diese Desinfektion der Aborte mit großen Kosten durchzuführen wäre, so bliebe es noch zweifelhaft, ob man damit etwas erreicht hätte. Man müsste ja die ganze umliegende Erdschicht, alle Cloalrn. schließlich das ganze Grundwasscr von allen Keimen, die in dasselbe eingedrungen sind, reinigen können. Und wie wollte man denn alle in den Canälen der Städte lagernden An» steckungsstoffe unschädlich machen? Kurz. eine vollständige Desinfection der Aborte oder Cauälc ist iu der Praxis kaum durchführbar. Das ciuzigc Mittel iu dieser Beziehung ist bessere und voll-ständigere Canalisation und sorgfältiges Durchspülen Lllibacher Heilung Nr. 180 1490 10. Auaust 1886. zen Wilhelm schritten Fürst Bismarck und Prinz Hohenlohe. dann die übrigen Herren vom deutschen nnd österreichischen Militär- und Civilgefolge. Kaiser Wilhelm, welcher die Uniform des seinen Namen führenden österreichischen Infanterieregimentes und die österreichischen Ordensinsignien trug, kam Sr. Majestät dem Kaiser über die im Innern des Vadeschlosses gelegene Treppe bis in das Vestibule entgegen. Beide Monarchen nmarmten und küssten sich wiederholt aufs herzlichste, und Se. Majestät Kaiser Franz Josef gab lebhaft seiner Frende über das treffliche Aussehen des Kaisers Wilhelm Ausdruck. Die Majestäten zogcu sich hierauf für kurze Zeit zurück und erschieueu dann im Salon, wo Cercle gehalten wurde und zahlreiche Vorstellungen erfolgten. Gegen "/48 Uhr verabschiedete sich Ihre Majestät die Kaiserin von Ihren Majestäten dem Kaiser und dein Kaiser Wilhelm und fuhr, da dieselbe iu Rücksicht auf die Cur sich zeitlich zur Ruhe begeben muss, in die Villa Meran zurück. Gegeu « Uhr verließ Se. Majestät der Kaiser das Badeschloss und begab sich zu Fuße, begleitet vom Obersthofmeister Fürsten Hohenlohe, durch die Spalier bildende und dem Kaiser stürmische Ovationen bereitende Menge in das gegenüberliegende Hotel Straubinger. Im Vestibule wurde Se. Majestät von dem zur Cur iu Gastein weilenden Cardinal Mihalovic, dem Bürgermeister von Gasteiu mit der Gemeindevertretung, der Stadtgeistlichkeit, mehreren österreichischen Generalen nnd anderen Persönlichkeiten ehrfurchtsvoll empfangen und zeichnete dieselben dnrch leutselige Ansprachen aus. Währenddem war Se. Majestät der Kaiser Wilhelm entblößten Hauptes auf den Balkon des Bade-schloffes getreten, von der unten harrenden Menge mit lauten Hoch- und Hurrahrufen begrüßt. Se. Majestät der Kaiser Franz Josef wendete sich rasch um, salutierte und grüßte lächelnd den Monarchen, welcher herzlich mit der Hand herüberwinkte. Diese kurze Scene rief langanhaltenden Jubel und große Begeisterung hervor. Die beiden Majestäten verfügten sich hierauf in die respective» Appartements. Fürst Bismarck, der sich, seine Gemahlin am Arme, vom Badeschlosse nach seiner Wohnnng im Schweizerhause begab, wurde mit Hoch- und Hurrahrufen von der Menge bewillkommt, wehrte jedoch diese Begrüßungen entschieden ab. Wenige Minuten, nachdem Se. Majestät der Kaiser Franz Josef sich in seine Appartements zurückgezogen hatte, erschien daselbst Prinz Wilhelm, um Sr. Majestät im Namen seines kaiserlichen Großpapas einen Gegenbesuch zu machen, traf jedoch Se. Majestät nicht an, da der Kaiser sich mittlerweile auf einem anderen Wege nach den Gemächern des Prinzen Wilhelm begeben hatte, um diesen zu besuchen. Auf dem Rückwege traf Se. Majestät nut dem Prinzen zusammen und verweilte dann kurze Zeit in dessen Appartements. Um halb 9 Uhr begab sich Se. Majestät, geleitet vom Prinzen Wilhelm, wieder ins Badeschloss nnd nahm im Arbeitscabinete Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm mit demselben, dem Prinzen Wilhelm, Obersthofmeister Fürsten Hohenluhe und dem Botschafter Priuzeu Reuß den Thee. Einige Minuten vor halb 1l) Uhr kehrte Se. Majestät wieder in das der Canäle und Aborte. Ein Fortschritt in der Con« struction der Aborte bestände wohl auch darin, dass man in denselben eine Art automatischer Desinfection der eingeführten Stoffe dnrchführen würde. Die Stoffe müssten sich sofort bel ihrer Einführung in den Abort-schlanch mit einer genügenden Menge einer Desinfec-tionslösuug vermischen und dürften erst nach genügend langer Vermischung mit derselben und nach einem Kne-tungsverfahren ihren weiteren Weg in die Senkgrube nehmen. Die allgemeine Einführung einer solchen, wohl nicht allzuschwer durchführenden Einrichtung der Aborte müsste bei allen contagiösen Krankheiten von den wohlthätigsten Folgen begleitet sein. Nun, noch einige Worte über die Desinfection der Eholeraleichen. Die Eile, mit welcher man sich dieser Leichen entledigt und die Furcht, die man vor der Ansteckung durch dieselben hat, sind keineswegs gerechtfertigt. Die Lllft kann ja durch die von denselben ausströmenden Miasmen nicht verunreinigt werden. Die einzige Ansteckungsgefahr bilden die eventuell ablaufenden Darmflüssigkeiten. Anch die Ansteckungsgefahr durch die beerdigte Leiche ist nicht allzugroß.' Bei der gewöhulicheu Tiefe der Gräber köuuen sich die Nacillen wegen der in den tieferen Erdschichten herrschenden niederen Temperatur nicht vermehren, sie müssen also bald zugruude geheu. Eine nützliche Vorsichtsmaßregel besteht darin, wenn ,nan den Sarg, um den Abfluss etwaiger Flüssigkeiten durch die Ritzen schlechtgefügter Särge zu vrrhiuderu, mit Kohlenstaub oder Sägespänen, welche mit hproe. Carbolsänre benetzt wurden, anfüllen lässt. Jedenfalls nützt dies mehr, als die von verschiedenen Seiten vor< geschlagene Maßregel, die Todtentücher mit Desinfec-t'ionslösnngen zu tränken. Hotel Straubiuger zurück. Prinz Wilhelm begleitete den Monarchen, welcher sich im Treppenhauso vou dem Prinzen verabschieden wollte, welcher sich jedoch die Erlaubnis erbat, Se. Majestät über die Stiege bis zu den Appartements begleiten zu dürfen. Bis zur Rückkehr Sr. Majestät vom Badcschlosse wartete eiuc dichte Menschenmenge vor dem Hotel, nm den Kaiser nochmals zu sehen und demselben neuerlich Ovationeu dar-bringeu zu könueu. Währeud der gauzcu Empfangsfeierlichkeiten herrschte musterhafte Ordnnug. welche nicht durch den geringsten Zwischenfall getrübt wurde. Die beabsichtigte Illumiua-tiou der Stadt und Höhenbeleuchtung wurde auf dm 17. d. M., dem Vorabende des Geburtsfestcs Sr. Majestät, verschoben, für welcheu Tag ein neuerlicher Besuch Gasteius seitens des Monarcheu erwartet wird. Nach deu bisherigen Dispositionen ist die Abreise Sr. Majestät des Kaisers nach Ischl für deu 11. d. M. früh iu Aussicht geuommen. Äad - Gastein, 9. August. He»te morgens vor 8 Uhr verließ Se. Majestät Kaiser Franz Josef das Absteigequartier und begab sich allein, zu Fuße, zum Besuche Ihrer Majestät der Kaiseriu in die Villa Meran. von wo Se, Majestät nach 9 Uhr wieder zurückkehrte. Uni halb 9 Uhr traf Graf Kälnoky, begleitet von dem Sectiuusrath Baron Aehrcnthal, hier ein. Um 9 Uhr erschien Fürst Bismarck zum Besuche des österreichischeu Munsters des Aeußeru im Hotel Straubinger und kehrte nach kurzem Aufenthalte ins Schweizerhaus zurück. Heute uachmittags 4 Uhr findet bei Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm ein Hofdiner statt. Bad - Gastein. 9. August. Einige Miuuteu vor 11 Uhr verließ Se. Majestät der Kaiser die Appar-temeuts und begab sich zu Fuß in preußischer Generals-Uniform in Begleitung des Flügeladjutanteu Baron Fließer iu das Badeschloss zum Besuche des Kaisers Wilhelm. Nach halbstündigem Aufeuthalte daselbst begab sich Se. Majestät zu Fuß iu das Schweizerhaus, um der Fürstiu Bismarck eiueu Besuch abzustatten, Fürst uud Fürstiu Bismarck kamen dem Monarchen in dem vor dem Eingänge des Hauses längs der Straße gelegenen Garten entgegen uud begrüßten ihn iu ehrerbietiger Weise. Sc. Majestät blieb uugefähr eiue halbe Stuude bei dem dentschen Reichskanzler, welcher denselben beim Fortgehen bis zum Ausgange des Gartens begleitete. Sc. Majestät begab sich sodann wieder zu Fuß iu die Appartements zurück. Deu gauzen Weg entlang, welchen Se. Majestät zurücklegte, bildete eine dichtgedrängte Menschenmenge Spalier uud begrüßte deu Monarchen in ehrfurchtsvollster Weise. — Graf Kälnoky stattete gegen 11 Uhr und Prinz Hoheulohe nach 12 Uhr dem Fürsten Bismarck einen Besuch ab. Bad - Gastein, 9. August. Se. Majestät der Kaiser iu preußischer Uuiform uud begleitet vom Prinzen Wilhelm begab sich um 4 Uhr nachmittags zum Vadcfchloss, wo beide Majestäteu eiueu kurzen Cercle hielten. Während des Diners wurde keiu Toast ausgebracht; beide Mouarcheu traukeu sich still in üblicher Weise zu. Nach dem Diner hielteu die beiden Majcstäteu abermals Cercle. Kaiser Wilhelm reist morgen nm halb 2 Uhr nachmittags ab. Mittags wird sich Ihre Majestät die Kaiserin vom deutsche!, Kaiser verabschieden. Heute abends werden die Majestäten der Soiröe bei der Gräfin Lehndorf beiwohnen. Local- und Plovinzial-Nachrichteu. — (Schulnachrichten.) Wie wir dem gedruckten Jahresberichte der dreiclassiqeu Volksschule in Mauus-burg entnehmen, wurde diese Lehranstalt im vergangenen Schuljahre von 319 Schülern und Schülerinnen besucht; in der Wiederholungsschule wurden 32 Schüler und 30 Schülerinnen unterrichtet. Das Lehrpersonale bestand aus den Herren: Anton Iavoröek, Oberlehrer und Schulleiter; Anton Koblar, Katechet; Heinrich Pater-u ost und der Lehrerin Fräulein Tiuilie Gerkman. Dem Jahresberichte ist eine interessante Chronik der Mauusburger Schule beigegebeu. Wie aus derselben ersichtlich, wurde die bereits im 17. Jahrhunderte gegründete, von deu dortigen Ortsgeistliche,! geleitete Privatschulc in Maunsburg im Jahre 17U6 zu einer öffentlichen Volksschule umgewandelt. In Ermanglung eines eigenen Schulqebäudes war die Schule bis zum Jahre 1«35 im Dragar'sche» Hause Nr. 5 in .Acin-Mannsburg untergebracht; erst nach dem grüßen Brande am 14. April 1«34, welcher, mit Ausnahme der Kirche uud des Pfarrhauses, fast alle Gebäude des Ortes in Asche legte, wurde das noch heute bestehende Schulgeliäiide aufgeführt, welches jedoch deu Anforderungen der Gegenwart nicht „lehr ent' spricht uud daher in nächster Zukunft durch ein ueues Gebäude wird erseht werden müsseu. Es gebricht uns hier au Raum, um der vom Herru A. Koblar verfassten Chronik Ausführlicheres entuehmcn zu töuuen. uud wir schließen mit dem Wunsche, das gute Beispiel der Herren Thuma iu Adelsbera. und Koblar i» Maunsburg möge auch anderwärts Nachahmung finden. — (Aus Agram) wird berichtet, dass im dortigen Kloster der barmherzige»! Schwester»! am 15, d, Ms> u. a. auch zwei absolvierte Lehramtscaudidatiullen aus Kram, die Fräulein Auua und Francisca Majaroll aus Frauzdorf, das klösterliche Gelübde ablegen und feierlich eingekleidet lvcrdeu. — («Alpenglüheu.») Wie man nns aus Wie" mittheilt, wird die vuu uns bereits angekündigte Liedes samutlung «Alpeuglüheu» von L. Germonil, welche bekanntlich auch Ucbcrsehuuge» aus dem Slovemschen eM' halte», wird, Eude August lie»'Iohau» Andre in Leipzig erscheiueu. — (Gemeiudewahl.) Aci der vor kurzen' stattgehabte»« Ergcillzuugswahl in den Gemeindevorstand der Ol tsgeiueiude Wippach wurde au Stelle mies zur»"' getretenen Gemeiuderathes Herr Karl Graf Lanthi^' zum Oemeiuderathe gewählt. — (Muuatlicher Viehmartt.) Auf dem gest"' gen mouatlichen Viehmarlte wurde» nach dein Ausweg der städtischen Verzehruugssteuerpachtuug 1053 Stiin Pferde, Ochse», Kühe uud Kälber aufgetriebeu. Der M"' war trotz der gestern und heute iu nächster Nmssebu»ß abgchalteuen Märkte sehr gut besucht. Der Haudel Wl ein ziemlich reger, die Preise gut. — (Selbstmurd.) Der Besitzer Josef S i t a l iu Stozica wurde Samstag uachmittags in seinem Sta^ gebäude todt aufgefunden. Sitar hatte seine,»! Lebe»» bum Erhäuge» ein Eude geiuacht. Das Motiv des Selbst""" des ist »licht bekauut. — (Schncefall in den Alpen.) Aus KM tirchheim in Kärnten wird unterm 8. d. M, geschriebe"' Dem ersten Schneefalle am vorigen Sonntag, der b'!' oberkärntncrischeu Almspitzen in das winterliche M!> kleidete, folgte nach andanerudem Regenwetter ein zweites der sich ganz besonders ans der Sta»galpe, Belize» u>" auf dem Nosenit, »icht minder aber auch in deu Thäle" durch die da eingetretene Kälte fühlbar machte. — (Ruder-Regatta.) Am 22. d, M. si"°" auf de», Würther See die fünfte kärutnerische NM Regatta statt, der iu Sportskreiseu mit mnsu große"' Spann »mg entgegengesehen wird, als sich an derselbe» auch fremde Clubs betheiligeu werdeu. — (Äerichtiaun n.) In der aestrinen Nummer unje^ Blattes hat sich l'in unliebsamer Druckfehler eina.eschlichc».. H, der Correspuiidcnz aus Radmamisdorf soll es nämlich, wie °" geehrten ^cfer wohl sofort errathen haben werden, swtt üai>°' wehrhauplmanu richtig heiße» .' L a n d r s h a u ft t m a n n <^" Thurn.____________ ___. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung Wien, 9. August. Der Präsident des SeehoM Vereines, Graf Coronini, dementiert die Nachricht v^' Ausbruche der Cholera in Grado. — Nachmittags s"'° 4W Pilger nach Luurdcs abgereist. Trieft, 9. August. Seit gestern bis hente mittag sind hier t> Personen an der Cholera ertrankt "» 2 Personen daran gestorben. , Petersburg. 9.'August. Nachdem Erzherzog Ka" Ludwig nnd Erzherzogin Maria Theresia SaMstW einen knrzcn Abstecher nach Petersburg gemacht "» bei dieser Gelegenheit in der österrcichisch-uugariM Votschaft gefrühstückt hatteu. sind dieselben gestern 'U" 5) Uhr uachmittags neuerlich hier ciugctroffcu, best"' tigten die Sehenswürdigkeiten der Stadt nnd nah'^' im Winterpalais, woselbst die höchsten Herrschaften "^ gestiegen, das Diner. .,. Petersburg, 9. Augnst. Minister von Giers ''' gestern nach Franzensbad abgereist, wohin, niie f>a «Iourual de St. Mersbuurg. sagt, ihn Fa'""'^ Angelegenheiten rnfe» nnd wo er die Cnr gebraut wird. « Rom, 9. Augnst. Die von dem «Journal ^ D^bats. gebrachte Nachricht über die Erkrankung "5 Papstes ist uubegründet. Der Papst, welcher sich "^ kommen wohl fühlt, empfieng im Lanfe des Tag mehrere Persönlichkeiten und ertheilte noch um 7 "1 abends Audienzen. , ,, Kopenhagen, 9. August. Der König von O"H land ist hier angekommen uud wurde von den »^ c,, gliedern des königlichen Hanses anf dem Äah"^' begrüßt. ' Belfast, 9. Augnst. Im Lanfe des Abends wie" holten sich die Ruhestörungen. Zwischen den N"1 störern einerseits und der Polizei und den ^M,-andererseits fanden mehreremale heftige thätliche 9 sammenstößc statt. Gegen fünfzig Personen '""" verwundet. MctcorllllWschc Acobachtllllgcu ill Laibach^- ?U.Ma. 7:l».87 ,7.2 NO. schwach """heiter ^^ !». 8 . 3i. 7N7.?l2 2tt,7 SW. schwach heiter "' '.» . Ab. 7W.5« 20.2 SW. miM heiter ^ Schdncs. warmes, sonniges Wetter anhaltmd. Das " " Nlittel der Wärme^ 21,4«, um 1,6<» über dem Normale^^^ Verantwortlicher Redacteur.- I. Nag lit. 1491 Course an der Wiener Börse vom 9. Anguft 1886. «««dm. offnen Co«^«« Staats.Anlehen. Sm7r?e.......«''«' «« " N^e.äa.slose' 250st!.^i^ '»«(,'> .?«/ ss<> >Ul!4c' ^ ' ' '"" « UI!»5N,s.!!7l. "»err, No««,,«««,, fleuersrei . W2 30l«i!45 U ^. !""'« ü°/» , . , , ^-».'. ..5.5« ' ^'""«-Obl^Una.Qfi!'^,,) 128- -.. " l<1'— 12, . tb'ei» ni"""'^. "^ ^ "" l' i'. W ,^ «n i«4 — " "'"^« ^'osc 4°/, i(,o ,i, . , ,««'»<, in-?,, l rundcnll.. Obligationen 9'—»»50 dlo. Anleihe I87«. ftcucllrci . lO5'L0 l«0 l!l, Nnlebc« d. ktadlgcmciodc lllicn iU5K0ine — Anlcl'N! b, Ctablgcmcinte Wle« lEUbcr ll,,d ("old) .... I33- —- Priinnc>,°»l»l,» E,,!dtncm. «.'»«„ 'i!b »u ll5 »u Pfandbriefe (<.) Vl'drl,cr. aUgöslcrr,<>/,"/,,Wo,t,. »25- ,25 5« d>o, in s.u „ „ 4>/, "/„ '0> <«>oi «„ t!o, <> ,. « <"/« . l»? ^K »7 ?s> t-N1 «5 t,,cs!,Hypl'cheIcnbanl <>: i!ü —-- O.l v«l. 5°/,, . , >0('»UI01 10 dto. „ :"/n - - W 80 lbi<'Ast, Pc. l«l>« v^>l. 5>/,°/o ^'---------— PrioritätoOl'ligntionen ,j>i, !!,« f>.) ^lijal ely llllcftbal)!! ,, itmission —- — — ftc>b!na!,bi,«No»tba^n in wilder «9— !»» 40 i>,,»!!z^l,>l.B<>h».....«ßUO ,,7 8« /„ . I», 8n«l0 Diverse Lose (per Sti«l). «lrcdiOose lUU N...... 17»'50 l«N'— lllary^'ole 40 s>...... 44— 4l>.. 4°/,, Donau-Dampssch. ilxi fl. , li»'7l. ,1« »s, i>a!vl>chrl PramieN'«nleh, j!N fi. 20 75» 2> 25> Osenrl >'rje 4» -^ Polfjy ^'olc 40 N..... <5^5 4575 Nl>«!)e» j»»eu,, sst. ^cs, v. u>ft. ,4 no 15 — Nudols-Voft I» ft..... ,g ß<, zu — Caln^^rj»,' 4«, sl...... 57-5.N f>8 — Sl'Vcnoie^'rse 40 ft. . . . by?.>, 57 2!> WaldftciN'^oIc lio fl. . . , «z 2l> ?»75 Windilchgrah^'ose «0 si, , . 44 25 44 75. Va»l-Acticn Anglo-Ocslcii. Bant 200 sl, , Il3»om i!0 Vaxlverein, Wiener, loo sl. . ,o:> 5<> l0> ?5> Bt«!,r..A!,f!.,^ejl,ll0!)sl.S,4!»"/l> ^'»<>'«s>X3(! ?5> liictildanl, ttllg Uug, «»Us!, . »902,^2«') ?5 T^os!lc>,ba«l, Allg.!i«0 sl. . ,,<» _ 19,, s.l, cti.'!l.s>u<>s!, .^i! _!z45^ H>,'poll>rlüNb., öst.i!U»>, !V, l>nd,n,! il.l»l. «l!^, l^u jl. , I55bu,b»»»5 Äussig«Tvpl. Eilend. zwo fl., Älordbay» i5u fl, . , 188 — 1«!» — ,, weftbahn i!00 sl. . . . »57 —259 — Buschliehiaber Tisb. 500 fl. «00 fl. . ,>,z —,»4 ^. Dunn« . Dampfschiffahrt« - Ges. Ocslcrr, 5.00 fl. HM. . . , ,»»—^9l'— D,a»<I. hn i«»<> sl. ,^T,r,^l. H, ix?«i!<«)s<,S. >i!l,« «5>«c,tt-75> ijc>d,»and»-Viort>b. ic»uu sl. ^2»t. «2?^ 2^u« Flll»z»^olc<.>l'ahn «00 sl. Silver l8>! 75,22,-— «lln!l!rch^N'!l>aicler«^,.>.',»!<)v!!.°,W.------------— Kablenbcrg «licudahn luu sl. . —----------— Haschau Qdlll'.Oilenb. zlUu sl, V, —---------— ^cmbcrst !izr,nowitz»^assy Oisen- bayN'Oej^llichajl ü»" sl. ö. W. «30 ..>»80 .^> i?ll,vd. °sl. u»g.. Tries! 5.l>U sl.^M. ,«zz ^s,^._ 0eslerr.Norbwcstb.xou si. Silb. 17» 75,174 !l5, dlo, (!il,^) !iou >>, Sill»« . ,«7 zv lS« — PragDuxcr »tijenb, !5.<> si, silb. ,5 ^_j z,55<, «ubols- / ay» ilu» !>. 6>n>er . ,i«4 5.0^5'— C iebcudlliar>, Uiijolb. 2W sl. , ! ._ _ ^-.. Slalll»e!jcl!">>Y» .!»» >!, », W, . ,X2U zo!lw«'»0 »elb W«« Sübb» hn »00 sl. Silbn . . .,1«-"«« Vüb.Nl>rbb,.Nelb,,fi,>«»fl.. . . — — — — Tramway.Vls., wr 170 fl, i>. W. 1»» 75 l« »» , Wr,. Ntll 100 fl, 101 «z l t>? 72 lran«por<.G«sellschl,si 100 sl, . — - — — Ung.«gali». «tisenb. »00 sl. «ilb« l?» — 179 l»0 Nng, Norloftbahn A»u fl. Vilb« ,7? 50 17» — Unnweftb.sMaab'Vrliz) »00 sl.G. 17» 50 l?7 — Indnftrie«ctirn spcr Vtllll). EgNb, unb ilindberg, Visen« u»d Sl»hl-Inb, in «Vicn ,l«> sl, , — — — — Hi!enl,lll>nw,'Veihg, l. k« sl, 4u«/, ^._ — .^ „lilbcmllbl", Papi>:rl. u. «.<«. «, 7b «>t !l)l<,'»>!^n^^esellsch., öfterr,»alpine ^10 «HO Pvagcr itisen.Ind 'Vrs, XON sl, . 15«-—l59'— NuIgo.Tari, Hisellioff. 1l»o sl. . l«5'— — — Wasitlls.G,. Ocft, in w, I«» sl. —---------— Irisailer Kohlen» »Ves, 70 sl. . — — — — Devise» Deutsche Plätze......«, 8ü ««05 London.........1,»Xbl>Sb0 Paci« .........z«0«, bo I« Petersburg .......—__ — — salute«. Ducale»........594 5»« X0.Kr»ilc«.Sl»iae.....10 0l»tO0». Sildcr.........__^ ——. Deutsche ttteichsbantnoleu . . g,zz g, ,y