Erscheint jeden Samstag abends. Schriftleitung und Berwaltung: Ratdau»gaise Rr. k>^ Tklepdon 2t. — A n k 0 n d iq un fl « n niinmi die Verwaltung gegen B«r,chnung billigster Gebühren fnlflfflcn. B«jugspr«>». Vierteljährig K , halbjährig K io—, qanijabrig K 4o. ^öt« Sluilonb enrjprichende Erhöhung. — Einzeln» Nummern Heller. Nummer 3 (SJUi, Samstag dcn 31. Mai 11)19 II l.l^tiJahrgang. Her Einzelne uns» her ütaat. Als das Edikt von Nantes und damit der Schutz der Protestanten in Frankreich aufgehoben war, da gingen die Gräuel der Bartholomäusnacht im ganzen Lande wieder, um, Dragoner spürten den Setzern nach und m»ldelen Weiber, Kinder und Männer — allcS Eins. Ueber 200.000 Kalviner ließe» ihr Hab und Gut in Frankreich, mitsamt den Gräbern ihrer Familien, flohen nach Deutschland, Holland, England und der Schweiz unk» begründe-ten dort mit ihrem angestammten und anerz»genen Fleiße? ihrer besondere» Sachkenntnis und in rett-licher Sparsamkeit neuen Wohlstand sür sich und für ihre neue Heimat. Dagegen hatte man in Frank, reich wohl das Eigentum der Flüchtlinge und Er-mordeien, doch lag« wie ein Lauber darauf, daß die Erfolge damit ausbiikbe>i. Der (richte Raub verführte die Herrschenden zu Leichtsinn und eitler Großmannsucht, und so verspielten und verpraßten sie die Leute, die in den Händen der früheren Be-fitzer «egeu über da« Land gebracht hatte. ÄlS Grund zur Aufhebung de« DuldungSedikteS von Nantes war in großen, schönen Worten ange-geben worden, daß die Maßregel zum Heil de« Staa.eS und zum Segen der gläubigen Bewohner wirken werde, und tausend und abertausend heiß' blutige Leute glaubten an den Worten und haben verführt zum Stachteil ihrer Heimat mitgetan, und tausend Messen haben die Untaten verherrlicht und scheinbar begnadet. Erst .die Geschichte und die weitauswirkeuden späten Folge» wurden ihnen gerechte Richter. Lei-denschast und Neid waren die Führer der Herrscher und so waifen sie, blind für die notwendig traun-gen Früchte ihres TunS, die tierischen Begierden ihrer Brust der Kultur und dem Fortschritt ent-gegen. Im Walinstnn! Bon Emma Ruih-Wradattch. / Die le>te Schelle Erde fiel dröhnend auf dcn Sargdeckel nieder. Die Leidtragenden verliehen stumm und ernst die Trauelstätte. Am effentn Grabe aber standen in Schmerj versunken die beiden Waise» Der Bater lag schon viele Jahr» darunter, fried lich schlummernd, heule wurde auch die Mutter an seine Seite gebettet. Welch' ein Bild rührenden Jammer« zeigten die beiden Menschenkinder dort vor der Grude, in ivelche man soeben ihr Teuerstet versenkte — aus immer — Bruder und Schwester I Er schlang zärtlich seinen Arm um die schlanke zarte Gestalt, welche ihr blonde« Kipschen auf seiner Schulter ruhen ließ und drückte da» bebende, schtuch-zende Mädchen sest an sich, welche» in tiefster Erregung umzusinken drohie. Loch auch die kräftige Gestalt be« Manne«, welche um Kopfc«höbe da«'Weib an seiner Seite über-ragte, hatte Mühe, da« Gleichgewicht zu erhalten, auch seine Kniee bebten, sein Antlitz war bleich in Schmerz verzehrt und auch au« seinen Augen perlten Tränen durch den v»llen. dunkelblonden Bart. So standen die beide», in tiefe Trauer gehüllte Die schinen, großen Worte tun es allein nicht, sie sind vielmehr nur allzuoft das herrliche Gespan für furchtbaren Willen, und schreckliche, unabsehbare Ereignisse und berauschen schließlich die Führer selbst, daß sie selbst meinen, ihr Wille und die Folgen müssen gut sein. ES gehen heute töieder einmal die &!o.jen der Leidenschaft in aller Welt sehr hoch und gefährlich, und da kann eS für alle, die eine Verantwortung tragen oder tragen sollen, nur recht sein, wenn wir versuchen, ken auf die ewigen Gesetze vom guten Staate zurückzulenken. Der »berste Grundsatz für den Staat muß sei»: das Glück seiner Bewohner zu wollen. Das ist von Plalo bis Macchiavelli unerschüttert wahr geblieben. Glück de« Einzelnen ist dos sichere Le-den sür sich und die Familie, ist die gesicherte Arbeit und da» Teilnehmen an der Veredlung der Menschheit; jeder kann aus Erden nicht alles haben, wie es seine ursprünglichen Leidenschaften willen, ist angewiesen auf dcn Schutz durch seine Mitbürger und muß diese darum wieder seinerseits schonen. Wer daS mit edlem Verstände erfaßt, dem ist es wieder ein Teil seines Glückes, daß er sich in die »»iwendige Ordnung der Dmge freiwillig einfügt, dafür freiwillig Opfer bring» und wenn viele f» denken, dann ist ein Bolk reif, selbst ein Staat zu sein. Diesen Verstand zu beleben u«d zu heben war die Ausgab« der Herrscher früherer Zeiten, als die Kultur nur wenigen erst zugänglich war. Langsam und immer wieder von den Leidenschaften aus Irr-wege herumgeleitet, ist das V»lk reifer geworden. Der Obrigkeitsstaat de« Mittelallers und der Met-ternichzeit muß einmal Platz machen dem Gemein-wesen, wo jeder seine Verantwortung bewußt und frei tragen f»ll, wenn die Erziehung zum Staats-bürger einmal so weit ist. Der Staat der Kultur-viltcr muß das Vertragsinstrmnent und, der Ausführer des freien Vertrages der Bürger unterem- Gestalten stumm und still lange Zeit noch nach der Einsegnung, ihrem Schmerz sich übe,lastend. Endlich raffte er stch auf, der Mann in ihm forderte sein Recht, start muh er stch zeigen, stark mutz er sein, denn alle S«rge, alle Pflicht de« guten, treuen Mütterlein», welches heute zur ewigen Ruhe ging, fällt nun auf ihn, für sich und da« Schwesterchen. „Komm', Margit, latz' un« geh'n!" sagt« er be-wegt und trug dann mehr, al« er führte, die vor Schluchzen bald Ohnmächtige zu dem Wagen. (füllst Monate nach dem eben Geschilderten flössen hin ins Land, der Sommer war eingezogen, mit ihm so viel de« Schönen und Erhabenen, s« viel der Freud« und Lust in und aufter der Natur. Doch breche.» wir kurz ab und wenden »usere Blicke dem hübschen, vornehmen Landhause zu, welche» dort Inmitten eines üppigen, wohlgepflezten Obstgarten« sichtbar war. E« ist herrlicher, ruhiger Morgen, die grünen Jalusttn sind zurückgeschlagen, die Fenster weit offen, um der würzigen, frischen Morgenluft Einlaß zu gr-währen. Auf der Altane duscht geschäftig eine schlanke, in Schwarz gehüllte Gestalt hin und her, ordnet die Tassen am Tische und macht den Kaffeetisch zurecht, dann beugt sie sich über da» Gesim>«, rstückt einen ander sein, mit dem sie gegenseitig die notiqendigen Rechte und Pflichien gegeneinander als Gesellschaft?-wesen im Sinne des Ideals, das vom irdischen Glücke gegeben ist, ausmachen und sestigen. Am Veispiel ist alles deutlicher: Es könnte einer sagen, ich sehe de» Zweck des SteuerzahlenS sür mich nicht ein, und der Staat darauf: gut. du brauchst nichtS mehr zahle», dafür aber gibt es sür dich keine Polizei und kein Gericht und keine Eisen-bahn und Post usw., niemand wird gestraft, der dir schadet, dir oder deiner Familie ein Leid antut. Da» k»nnte einem Räuber passen, aber arbeiten wird dieser niemals mehr können und er wird sei-nen Vertrag m>t dem Staat rasch wieder schließen, um nicht zugrunde zu gehen. Dabei muß der Staat gerecht sein gegen Alle, die zusammenwohnen, nicht kleine Räubereien am Einzelnen, der arbeiten und an der Gesamtwirt-schaft mitschaffeu will, mit schönea Worten oder Gesetzen bemänteln, denn dieses Unrecht muß fort-zeugend immer wieder Unrecht gebären; was heute mir geschieht, da« geht morgen oder übermorgen aus einen anderen, wenu ich n«cht mehr schaffen kann und darf, und so wird eben ein anderer das Notwendige leisten müssen, der heute viellncht den Herrscher macht, sobal» mein Erbe vom faulen Nachbar verpraßt ist. Die Guifen haben die Hu-genotten vertrieben, erschlagen und beraubt, dafür leere Arbeitsplatze im eigenen Lande errungen und gute Fortschritte im Ausland. durch die eigenen Auswanderer erzielt. Wer arbeiten und schaffen will, muß im »b» jektiven StaatSinteresse geschont und sorgsam in daS Ganze eingefügt werden, denn die Dinge, die er hinterläßt, habe» kein« eigene wirkende Seele, mit seinem Scheiden schwindet der schöpferische Geist und lachende Erben beschleunigen den Untergang; — denn leichtes Erb« macht übermütig und trunken. Strauß von eben frisch erschlossenen Buschrö«ch«n, welche stch, wie lieblich« Sternlein im grünen Geranke, an der Vorderfront der Villa bi« zur Altan« hinan-schlangeln, steckt ihn in ein Gla« Wasser und schmückt damit den Frühstück«tisch. So treffen wir Margit wieder, welche nun «it it»rem Bruder Ehristof da« schöne Hau« bewohnt und ihm d«S sorgsame Hau«mütterchen geworden ist, wie wir »den Zeuge da»on waren Der Kaffee war schon längst eingenommen, auch das Nötige über die Hau«-angclegenhelten besprochen und die neuesten Rachrichten in d«n Zeitungen gelesen, al« die Gla«türe aufgemacht wurde und mit einem g°.otzen Fetdblumenstroutz in der Hand, wi« ihn Margit und ihr Bruder so sehr liebten, Gertrud«, die gut« Freundin de« Hause«, wtt lachen-den, rosig «ngehauchlen Wangen, auf die Altane trat. Mit herzlichem Händedruck wurden die beiden Geschwister begrübt und bald sah, bei fröhlichem Ge-vlauder unter ihnen die Dritte im Bund«. Gertrud« war da» einzig« Töcht«rt«in de« Dlrek-lor« am Gymnastum, »» welcher Stätte auch Christes al« Professor tätig war. Sir war «in btscheidrnrS Mädchen von 20 Jahren und liebte Margit mit rüh-render Hingebung, auch Margit war ihr sehr »ngeta», nur fand st« «eniger Zeit, die« zu bekunden, weil ihre ganz« Sorg«, ihr ganze« Denken und Tun ihre« Bruder galt, ihm las sie e« von den Augen »b, »a« Seite 2 Cillier Zeitung Ausnahmszuftand in Slomrnirn Das Amtsblatt verlaut bart einen Erlaß des Mioisterraies in Belgrad vom 20. Mai 1919, mit welchem sür Slowenien AusnahmSversügungen er-lassen und einige Bestimmungen der StaatSgrunb-gesetzt über dir staatsbürgerlichen Rechte außer Srast geseyl werden: 1. Die Erlässe deS Kommissär« sür Innere« Nr. 134 und IM über das Vereins- und Ber> sammlungSrccht werden zeitweilig außer Kraft gesetzt: 2. Neue Vereine diirsen ohne behördliche Le-willigung nicht mehr gegründet werden. Wenn die Behörde nach Adlaus eines Monat» die beabsichtigte Gründung eine» Vereines nicht untersagt, ist die j Gründung al« bewilligt anzuschen. Die politischen Behörd:n können im staatlichen Interesse die Tätig feit schon benehender Bereine einstellen, insbesondere auch die Abhaltung von Versammlungen oder den-selben besondere Bedingungen vorschreiben, unter welchen die Vereine ihre Tätigkeit sortsetzen und bezw. Versammlungen abhalten dürfen. Die politischen Behörden haben das Recht, zu allen Versammlungen Betreler zu entsenden, der berechtiget ist, die Ver-sammlung zu schlichen oder auszulösen, wenn über Umstände verhandelt wird, die nicht in den satzungS-mäßigen Wirkungskreis des Vereines fallen oder die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährden oder gesetzwidrig oder sür den Staat gefährlich sind. Auch können die politischen Behörden die Ausführung von Beschlüffen sistieren, mit welchen der Verein seinen satzungSgcmäßen Wirkungskreis überschreitet. 3. Versammlungen welcher Art immer, allgemein zugängliche oder aus geladene Gäste beschränkte, in geschloffen«» Räumen «der nnter freiem Himmel, dürfen nur gegen frühere Anmeldung bei der pvliti-scheu Behörde abgehalten werden. Versammlungen unter freiem Himmel kann die politische Behörde au» Gründen veS staatlichen Interesses an der Auf-rechterhaltung der össentlichen Ordnung verbieten. Zu allen Versammlungen kann die polnische Behörde Vertreter entsenden, die die gleichen Rechte haben, wie bei VereinSversammlungen. 4. Die Verwaltungsbehörde ist berechtigt, die Ausgabe und Verbreitung von Druckschriften ein-zustellen, kann ihnen das Postdebut 'entziehen, kann zeitweilig den Betrieb von Gewerben einstellen, die Ilterarische Srzeuguiffe vervlelsältigen oder mit sslchen Handel treibt» und damit die öffentliche Ruhe ge-fährden. 'Sodann folgen Strasbestimmungcn. Die Ausnahmsbestimmungen sind mit 26. Mai 1919 in Wirksamkeit getreten. Artirilspklicht, Arbrits gelegknhrit und Arbnts-rechl. •> Noch nie gab eS m der Hand deS Volke» und in den Schränken der Eparkasien und Banken soviel Geld als jetzt. Man könnte also meinen, wir wären sehr reich. Doch dieser Reichtum fußt aus schwankem Grunde, weil er ein papierner ist, d. h., weil der unglaublich großen Menge Papiergeldes nur «ine unglaublich kleine Menge Goldes als Stütze dient. Selbst wenn wir mehr GaldeS besäßen, so wären wir nicht reich: Blicken wir in unsere Warenlager, sie sind leer; schauen wir in die Vichställe^ie sind fast ausgeräumt; betrachten wir unsere Liegenschaften, unsere Fährnisse und unser sonstiges Hab und Gut, es ist nahezu alleS in einem bejammernswerten Zu* stände; denn während deS Kriege« fehlte e» an Ar« beitSkräften und Rohstoffen, die notwendigen Erhal-tung«arbkilen durchführen zu lassen. Ungeachtet dieser Wertminderung steigen die Preise immer mehr und mehr; das ganze wirtschaftliche Leben droht zu ersticken. Dieser kurze Hinweis möge genügen zu zeigen, daß wir trotz deS vielen Papiergeldes arm sind, so arm, daß sich wohl wenige davon eine richtige Vorstellung machen können; dazu tritt noch die große Schuldenlast de« Staates. Gibt e» a»S dieser Drangsal keinen AuSweg ? Gewiß gibtS einen, u. ;w. einen ganz sicheren: Wir müssen wieder nutzbiingende Werte schaffen und dadurch unserem Papiergelde eine feste Grund-läge geben, eine festere, als sie Gold geben könnte, weil sie erstens eine dauernde ist und weil zweiten» nur sie der maßlosen Teuerung Einhalt gebieten und sie wieder auf ein erträgliches Maß herab--drücken kann. Also nicht klagen und jammern oder gar mutlos verzagen heißt eS, sondern arbeiten, arbeiten mehr als je zuvor, arbeiten mit unbeug» samem Willen und eisernem Fleiße, um neue Werte zu schassen, nicht papierene. s»ndern wirkliche, nutzbare, unentbehrliche Werte auf allen Wirtschaft»-gebieten. Als» Arbeit, da» ist der einzige sichere AuSweg au» unserer schwierigen Lage. Jede »er-g endete Arbeitsstunde, jeder verlorene Arbeitstag ist ein Verlust für die Allgemeinheit, der bei den jetzigen Verhältnissen auf Millionenwerte anwachsen kann. Man müßte daher die BrbeitSunwilligen von rechts« wegen zur Arbeit zwingen dürfen. Doch die Arbeitspflicht allein brächte noch keine Abhilfe; es müßte auch die Arbeitsgelegenheit ge-boten und dadurch dem Rechte aus Arbeit Geltung *) Wir bringen diese» interessanten Aussatz ohne uns jedoch alten Ausübten de« VetiaffcrS insbesondere jener oder die Bermögei»?e«e. Sie waren schon früh am Nachmittage fortge-gangen.' Die 6»nne brannte heiß und der Berg war hoch. Al« die Rast zu,Erd« war, trat«» ste in da» HauS «in. E« wrr die« «in harter Schritt für die.b«id«n Ätschwiükr, denn frit Mutter» Tod hatten st« dies« Stätte nicht wieder aufgesucht. 0 K" ohne Frage «in höheres als ohne sie; der Schaden käme also in zweifacher Richtung zur Geltung abgesehen davon, daß daS mindere BciriedSkapilal auch weniger Ar-deilSkcäft« beschäftigen kann als das größer«, «vodurch wieder die Allgemeinheit oder, was dasselbe ist. der Staat empfindlich geschädigt wird.' Er ist daher voc allem verpflichtet, den Arbeit»-willigen aus solche Ar! angemcsfene Arbeitsgelegenheit zu verschaffen, ja er selbst könnte sie noch ausreichend vermehren durch Nolbauten, neue BerkehrSeinrich-tungen, Entwässerungsanlagen nsw und so des DichterS Wort zum Wohle aUer wihr werden lassen: .Tauiend flciß'ge Hände regen. Helfen stch im muntern Bund; Und im feurigen Bewege» Werde« alle Kräfte kund.' Zur valutarrsorm. Die Frage der Währungsänderung erregt naturgemäß in allen Kreisen da» lebhatteste Interesse. Wir habe» in der letzten Nummer unseres Blattes einen au« Fachkreisen stammenden Bussatz veröffentlicht, der vielfach Beachtung gesunden hat. Auch die slowenische Preffe beschäftigt sich mit die-f«m Gegenstand« in eingehender Weise. Ein im sozial-dcmokratischen Blatte „Raprej" .rschienener Artikel spricht- sich gleichfalls gegen eine Festlegung des Einlöfung«sch>üsj«lS etwa von 2l/j odrr gar 3 K für 1 Dinar aus und sagt: »Der Dinar hat auch gerne weilte. Wie viel« schöne Feste wurd«n b'«r im Fr«und«»krtise abg«batl«n. besonder« zur Zei« d«r Weia-l«se. Wie schmerzlich wurde di« Erinnerung wachgeru-fe», al» ste das groß« Wohnzimmer betraten, Tränen «raten ihnen in die Augen, al« ste sich umblickten. Alle« stand noch f» da, wie «S di« Tote geird« »kl hatte. Dort da« Klavier, auf welchem ste oft die schönsten Tanzwelsen erklingen ließ, wen» die lustige Gesellschaft wirbelnd dahinjagte. Ja der Feasternische ein kleiner Nähtisch, «ine angefangene Häkelarbeit zu Bettdecken lag im Körbchen, doch die Mutter kam nicht einhergegangen, um sich hinzusetzen und daran weiterzuarbeiten. Sie zeigte sich nirgend«, die gute Mutter! Man kon»te ihr Schlafgemach, Küche und sonstige Räume durchwandern, st« w-r fort, firt auf imm«r! Kein Wunder also, wenn heute der Gesellschaft die Stunden nur in trübster Stimmung verflösse», denn auch Dr. Sander und Gertrude nahmen innige» «»teil an d«m Schmerze der Geschwister und ihre Unterhaltung galt nur der Heimgegangenen, von der wohl «in Jeder die» oder jene» zu erzählen wußte und Niemand müde wurde, cu» den Erinnerungen zu schöpfen, welche dies« vorlr«fflich« Frau zu erwecken verstand. Dem reichlichen Jckbiß, welchen Margit im Körb-chen mitgebracht und dem ausgezeichneten Weine im Keller, würd« hier wohl noch nie so schlecht zugeipro-chen al« heute. « E« war eben ein harter Tag, ein nächst«Smal wird et schon leichler sein! Der Mensch muß stch faf> sen lernen, sonst geht daS Weiterlebe» nicht l (Fortsetzung folgt.) Nummn 3 außerhalb unseres Staates einen sehr niedrigen KurS, fast den gleichen, wie die Krone. Weil also der DinarkurS im Auslande ein sehr niedriger ist, so erscheint es uns höchst verwunderlich, daß zwischen dem serbischen Dinar und unserer Krone noch ein größerer Untrtsdjirb gemacht werden soll zum Schaden unserer Kione. Wenn nun in einigen Mo-naten die 9ioh.ii i>> Dinare umgetauscht werden sollen, kann der Ärvncnwe.t um 67# sollen und es würde mancher, der sich in früherer haiter Zeit etwaS t ipjit hat, zw,i Drittel feinte Ersparnisse verlieren." Da» Btart verlangt, daß jedensalls zu gunsten der Waisenversicherung und PensionSsonde, der Kiarkeukasfe« ut macht werden. Die „Straza" findet dagegen einen Einlösung«' schliissel von l: 3 im bestehenden Kursunterschiede zwischen Dinar und Kione vollkommen begründet, sieht sich jedoch glerchfaUo genötigr. sür gewisse Ja-stilute und für kleinere Sparer Ausnahmen zn ver-lacgev. Welche Folgen ein späteres Sinken des DinarluneS nach sich ziehe« müßte, darüber spricht sich keines der Blätter aus Der »Sloven-c' bringt die Nachricht, daß der Miniflerrat I« Belgrad tatsächlich den Kurs derart f ftgefttzr ha e, daß ein Dinar sür 3 K zu gelten harte. Politische Rundschau. 'Kämpfe an den Nordgrenzen. Aus Spielseid kommt die Nachricht, daß sich die Deut-schen in der neutralen Zone und nordwärts bet fei» ben in jeder möglichen Art bewaffnen. Bon Graz kam eine Menge Munition nach Leibnitz und wurde unter dir Bevötl.rung verteilt. Alles beulet daraus hin, dag sich du Deutschen dcn Beschlüssen der Fritdenskonserenz mit Gewalt widersetzen werden. An «er Kärntner Front fanden weitere Kämpfe statt. Aiiiil-ch u'kö gemeldet vom 23. d.: „Die Dem>chat haben um 22. d. nachts unsere Vorposten südlich von Unterdrauburg ununterbrochen mit Gewehr und Maschmengcwehrfeuer belästig». Der Angriff einer seindlichrn Abteilung in der Nähe deS Schuller'schen HanseS südwestlich von Windisch-graz wurde abgeschlagen. Die Lage an der übrigen Front ist unverändert. Born 24. d : Ans der Solica haben wir im Feuerkawpfe einen zweimaligen Versuch deutscher Patrouille», sich unlerer Besatzung zu näher», ver-hindert. Bei Judck, westlich von Windischgraz, bei St. Johann nn» St. Magdalena haben die Deut» ichcn unsere Besatzung«« mit Maschingewehrfeuer, nft'dlich von Jezero mit Artilleriefeuer beschossen. Vom 27. Mai: Im Abschnitte Windischgraz tvai die deutsche Artillerie in lebhafter Tätigkeit, fif gab mehr a'S 100 Cchüffe auf unsere Truppen »t. Eine s-inUich' Patiou'Ul« überschritt die steirischc Demarkationslinie und überfiel unsere Vorposten. Sie wurden zurückgewiesen. Weil die Frage der Festsetzung unserer Grenzen in ein entscheidende? Stadium getreten ist, steht zu hoffen, daß die strittigen Grenzen im friedlichen Wege geregelt werden. Vom 28. d. wird amtlich v»rlautbart: Offen-sive an der Kärntner Front. Ansang» diese» Mo-natS haben die Kärntner Deutschen ohne jeden Anlaß unsere schwachen Besotzungstruppen angegris« fen, auS den slowenischen Gebieten KärntenS «er-»rängt und aus solche Art die Demarkationslinie überschritten. Alle unsere Versuche, sie auf fried. lichcm Wege zum Zurückgehen zu veranlassen, blte-ben erfolglos. Während der Zeit der Verhandlungen und auch später haben die Deutschen täglich unsere Borposten mit Artillerie- und Maschinengewehr seuer beschossen und herausgefordert. Düse Lage war nicht länger zu ertragen, insbesondere nicht daS tohe Auftrete« gezen unsere Biüder im besetz'en slowenischen Körnten. Aus diesen Gründen waren wir gezwungen, unsere Brüdkr mit Waffengewalt zu befreien und den verhaßten Feind von unserem heiligen Boden zu vertreibe». Unseren tapferen Truppen wurde daher heute früh befohlen, den Gegner anzugreifen. Dieser Angriff entwickelt sich in allen Richtungen erfolgreich und a» vielen Punkten ziehen sich die Deutschen in Unordnung zurück, wer fen die Waffen weg und überlassen den unseren Geschütze und Gefangene. Vom 29. d.: Heute vormittags hat General Smiljanic Bleiburg besetzt. Die Bevölkerung be-grüßte begeistert dcn General und dankte ihm sür die Befreiung vom deutschen Terror. Vom gleichen Tage wird halbamtlich gemeldet: U,.s>re tapferen Cillier Zeitung Truppen haben mit der ihnen angeborenen Begei-sterung den feindlichen Ansturm gebrochen und haben die Drau erreicht. Damit haben sie unser schwer geprüftes Volk in Kärnten von der Gewalt und den Quälereien der verwilderten Deutschen erlöst und Unterdrauburg, Gutenstein,- Bleiburg, Eisen-kappel, Eberndors usw. befreit. Die Nordgrenzen Jugoslawiens. Nach neuesten Meldungen soll d'e Nordgrenze Jug»sla-wienS derart geregelt werden, das, Billach und Klagensurt an Deutschösterreich, Völkermarkt und Umgebung aber an Jugoslawien fällt. Marburg wird jedenfalls bei Jugoslawien verbleibe«. Die Grenze würde vom Wörthersee und weiter nnmittel-bar unterhalb Klagensurt sich hinziehen ui^d dann weiter nördlich entlang der Sprachgrenze verlausen. Der Plan einer Volksabstimmung in den genann-ten Städten würde entfallen. 'Unruhen in Prag. In Prag kam eS am 2-2. und 23. d. zu großen Ausschreitungen, die gegen die Kettenhäudlcr und Wucherer gerichtet waren. Eine große Volksmenge versammelte sich vor den Geschäften und wurden viele Geschäfte geplündert. Auch in Töplitz fanden ähnliche AuSschrcitungcn statt. "Eine Donaukonföderation. Die Ver. Handlungen wegen Bildung einer Doriaukonsödera-tion, welcher die aus dcm alten Oesterreich hervor-gegangenen neuen Staaten anzugehören hätten und welcher Plan inSbesonderS von Frankreich gesördert wird, werben noch immer fortgesetzt. Die Entschei-dung in dieser Frage soll angeblich is kürzester Zeit zu erwarten sein. Die Italiener bieten ihren ganzen Einfluß aus, um diesen, ihren Interessen schädlichen Plan zu verhindern. Ans die Wunsche Frankreichs soll jedoch Amerika bereits eingegangen sein und auch England soll diesen Plan unterstützen. 'Die Friedensbedingungen fürvester reich Ungarn. Ueber die FricdenSbedingungen für Oesterreich und Ungarn bezw. DeUlschösterreich liegen keine verläßlichen Nachrichten vor und ist allen Kombinationen freier Spielraum gelassen. Nach neueren Nachrichten soll der Frieds mit Oesterreich und Ungarn gleichzeitig geschlossen werden. Es werden jedoch zwci verschiedene Verträge verfaßt werden. Während aber die deutschösterrei-chische FrikdenSdelegation bereits in Saint Germain eingetroffen ist, ist seitens Ungarns noch niemand in Paris angelangt. Der deutschösterreichischen De-legation wird eine Frist von einer Woche zur Prü-sung der Friedensbedingunge» geboten werden. Die wichtigste» Friedensbedingungen sür Deutschösterreich und Ungarn sind die folgenden: 1. Anerkennung der drei neuen auf dem Territorium der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie entstandenen Staaten; 2. Beseitigung der Militärdienslpflicht; 3. Umwandlung der bisherigen Armee in Polizei-Kuppen-, 4. ÄuSlieserung der Munition und schwe-ren Artillerie; 5. Schleifung der Grenzbefestigungen ; 6. Strafverfahren gegen die Urheber deS Krieges sowie gegen diejenigen Personen, die sich während deS Krieges irgendwelcher Verbrechen schul-dig gemacht haben; 7. Unterstellung der Donau-schiffahrt dem Völkerbunde; 8. daS Banat mit Te-mesvar fällt der Jugoflavia und Siebenbürgen den Rumänen zu; 9. Südtirol bis zum Brenner fällt JfUen zu. Der FriedcnSvertrag für Deutschster-reich wird angeblich folgende Bedingungen enthalten: l. Bedingungslose LoSlagnng von der Vereinigung mit Deutschland und Auslassung aller Vorbereitun. gen sür eine spätere Bereinigung. 2. Prinzipieller Beitritt zur Donaukonföderation, worunter vorläufig nur eine finanzielle und wirtschaftliche Gemeinschaft unter der Aussicht des Völkerbundes gedacht ist. Politisch wird sich Deutschösterreich neutralisieren. 3. Zahlung einer großen Kriegsentschädigung in Gold. 4 ltebernc>hme der KriegSarileihm zusammen mit Ungarn. 5. Aneikennnng der Grenzen, wobei Deutschösterreich Böhmen, Mähren, ein bedeutender Teil Schlesien», ZüdtirolS, Kärnten u„d Ste-ermarks weggenommen wird. 6. VollSabstimmung i« West-Ungarn. 7. Ncutralisiernng der Beziehungen zur Entente, laut deren Intentionen. Wenn Deutsch öfterreich diese Bedingungen nicht annehmen sollte, wird die Entente die LebenSmittelzusuhr sperren und dem Lande dadurch eine schwere finanzielle Last ausdürden, so daß eS durch lange Zeit hindurch an keine Selbständigkeit denken kön.ite. Nrch anderen Nachrichten soll ein Borschlag vorliegen, nach wcl» chem die Entwasfnung Deutschlands gemildert, zugleich aber die Demobilisierung jener Staaten durch-geführt werben soll, die sich aus dcn Trümmern der österreichisch ungarischen Monarchie gebildet haben. Ferner soll beschlossen wo-, den fein, daß alle Völker der gewesenen Monarchie eine solidarische Kneg« entschädigung zu bezahlen hätten. Seite 3 'Eine Note Dr. Renners. Die Deutsch. österreichische Frresensabordnnng ist am l4. Mai in St. Germain eingetroffen und hat die Vollmachten dem Präsidium des Komitee» sür VollmachtSprüfungen am 19. Mai übergeben. Seither ist der Deutsch-österreichischen Abordnung keine Mitteilung über die Eröffnung der Verhandlungen zugekommen. Unter Hinweis auf diesen Tatsachen hat Dr. Renner al» Präsident der Deutschösierreichischcn Friedensdelegation an den Präsidenten der Friedenskonferenz eine Note gerichtet, in welcher unter anderem gesagt wird: DaS lange Warten aus den Frieden erweckt nun im Geiste des deutschösterreichischcn Volkes eine um so schwerere Beunruhigung, als die Verzögerung den Massen unverständlich erscheint uud notwendiger-weise Gerüchte und Befürchtungen aller >rt hervorrufen muß. Eine solche Stimmung der öffentlichen Meinung erweckt ernste Sorgen in bezug aus die Aufrechterhaltung der Ordnung und Ruhe in unserem Vaterlande, besonders in den großen industrielle« Zentren sowie in den bestritteneu Gebieten, und zwar sowohl in den durch Nachbarstaaten besetzten, als auch in den militärischen Einbrüchen preisgegeben. Dieser Zustand der Unsicherheit scheint geeignet, eine Erregung der Massen, in der ungesunde Ideen platzgreifen hervorzurufen. Die deiitschösterreichiichen Delegation glaubt übrigen« hinzufügen zu müssen, daß die durch den verlängerten Aufenthalt einer großen Anzahl von Beamten im Ausland verursachten Kosten nicht im richtige« Verhältnisse mit unserer mehr als prekären wirtschaftliche« Lage, die den Alliierten wohl be kannt ist, stehen. Die deutsch-österreichische Delegation wendet sich daher an da» höfliche Entgegenkommen de» Herrn Präsidenten deS FriedenkongreffeS, um die Eröffnung der Unterhand-luiige» mit Deutschösterreich in kürzester Frist zu erlangen. ES scheint in der Tat den Absichten dieser hohen Versammlung zn entsprechen, wenn eine E»t> schciduug. von der daS Schicksal und die Zukunst tineS in Ungewißheit und Angst leidenden Volke» abhängt, nicht weiter ausgeschoben wird. "Tschechen für Italien. E» scheint, daß der Grundsatz des SelbstbestimmungSrechieS der Völker, der von den Ententemächten Deutschland gegenüber vollständig verleugnet wurde, auch von anderen Staaten je nach Gutdünken fallen gelassen w'rd. Der .Naprcj" gibt Aeußerungen tschechischer Blätter wieder, welche der Ansicht Wilson», daß Italien in Jstrien unbedingt eine strategische Grenze erhalte« müsse, zustimmen, weil die in Jstrien ledea-den nichtitalienischen Bcwohner enge verbunden sind mit dem Schicksale der italienischen Nation. ES sei daher ganz in der Ordnung, daß die slowenische« Bewohner dieser Gebiete Italien zugeschlagen wer-den. DaS Blatt verurteilt diese Parteinahme der Tschechen sür Italien und fordert, daß die Tschechen, denen die Südslawen fast in allen Fragen treue Gefolgschaft geleistet haben, in südslawischen Fra-gen wenigstens eine neutrale Haliuog einnehmen sollen, wenn sie die Südslawen schon nicht unter-stützen wollen oder können. Unserer Meinung nach kann dieses Verhalte« der Tschechen nicht Wunder nehmen, denn die Tschechen treten daS Selbstbestim» mungSrecht der Völker mit den Füßen, wenn sie bloß unter Berufung auf historische Grenzen zwei-einhalb Millionen Deutsch:« das Selbstbestimmung»-recht nehmen wollen. Aus Stadt und Land. Todesfälle. Am 24. d. ist in unserer Stadt Frau Angela Beranitsch, geb. Lebitsch, im Alter von <10 Jahre« .gestorben. — Nach kurzem Leiden ist Herr Samuel Brau«, Handelsmann und Hau«' besitze? in Eilli gestorben. Er war durch viele Jahre in Cilli ansässig und erfreute sich allgemeiner Achtung. — Am 28 d. früh ist Herr Josef S ch w e i d« l e r, Professor am frühere« StamSobergymnasium. uach längerer Krankheit verschieden. Er war eine tüchtige Lehrkraft, beschäftigte sich vielfach mit wis-senschastlichen Arbeiten, die in der Fachliteratur Bcachiung sanden. Der Verstorbene hat e» verstanden, sich die Liebe und Zuneigung aller seiner Schüler im höchsten Maße zu erwerben. Schüler und Kollegen werden ihm ein - ehrende« Andenke« bewahre«. In eigener Sache. Mit der am l8. d. herausgegebenen Nummer wurde der Rame unsere« Blattes einem Wunsche der Behörde entsprechend in „Cillier Zeitung" umgeändert und damit aus einen Namen zurückgegriffen, den daS Blatt seit seiner Begründung viele Jahre hindurch gerührt, hat. Da ' auch i>: der Person des Eigentümer S, deS Heraus- Seit« 4 gebtrs und Verleger« keine Aenderung eingetreten ist, wurde mit der Zihlung deS Jahrganges und der Nummer de« BlaiteS nicht neu begonnen, sondern die bisherige Zählung fortgesetzt und daher die Rummer vom 18. d. als die 20. Nummer des 44. Jahrgange« bezeichnet. Die „Nova doba" und die Behörde waren damit jedoch nicht einverstanden und zwar letztere mit der Begründung, daß mit der Reubezeichnung deS Blatte« »in neue« Blatt zu er» scheinen begonnen habe, daher auch Nummer und Jahrgang neu gezählt werden müssen. Der Fall ist zumindesten zweifelhaft, denn in der Person deS Herausgeber« und Verlegers ist keine Aenderung eingetreten, der Name des Blattes ist alt, so daß von einer neuen Zeitung nicht gesprochen werden kann. Wir fügen unS jedoch dem Wunsche der Be-hörde, beginnen mit einer neuen Zählung der Nummern und de« Jahrgange« und tragen der geschicht-lichen Tatsache der Bestanddauer de« Blattes dadurch Rechnung, daß wir die alte Zählung der Jahrginge in Klammer beisetzen. Spende. Herr Geoig Skoberue spendete wenige Tage vor seinem Tode 300 K sür *0 von ihm namhaft gemachte «>me. Er hat Herrn Armen-rat Friedrich Jakowilich beauftragt, diesen Betrag zur Verteilung zu bringen. Spende für das Waisenhaus. Frau Amalie Pertinatsch hat dem Waisenhause 100 Ä gespendet, wofür ihr hiemit ter herzlichste Dank im Namen der armen Waisenkinder ausgesprochen wird. Evangelische Gemeinde. Mvrgen Honn-tag findet i» der ChristuSkirche um 10 Uhr vor-mittag« ein öffentlicher Gottesdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird über „An der Psorle der Ewigk itAnschließend Kindergot» teSdienst. Cillier Turnverein. Die in der Turnhalle verwahrten Turnkleider, welche Privateigentum der einzelnen Mtglieder sind, - müssen Mitlwoch den 4. Juni um 6 Uhr abend« abgehvlt werden. Auflösung des Cillier Turnvereines. Die Landesregierung sür Slowenien hat mit Entscheidung vom 18. d. im Sinne de« § 4 b der Verordnung vom 2ü. November 1918, Zl. 134 Uradni list, den Cillier Turnverein ausgelöst, den BereinSorganen die weitere Tätigkeit untersagt und da« BereinSvermögen al« Eigentum ausländischer Staat«angehöriger unter staatliche Verwaltung ge-stellt. Diese Maßregel wird damit begründet, daß der Verein nach seinen Satzungen dem Südösttr-reichischcn Turnaau angehöre, welcher seinen sitz im Ausland« habe und im Jnlande nicht anerkannt sei. Zum Sequester wurde Herr Dr. Guido Sernec bestellt, welcher auch vom Aueschufse des Turnver-eine« daS gesamte Bereinsvcrmögen bereits üder» nommen hat. Der bisherige BeieinsauSschuß hat bei der Landesregierung in Laibach Schritte einge-leitet, um die Aushebung dieser Maßregel zu er-wirken, da daS V-rmizen des Cillier Turnvereine« aiS inländisches Vermögen zu betrachten ist und im Vereine niemals die Absicht bestand, sich drefeS Vermögens zugunsten irgend einer ausländischen Ver-«inigung zu entäußer«. Von der, Advokatur. In die Advokaten-list« in Laibach wurde Dr. Sandor Hrasovec neu eingetragen Er wird sein« Kanzlei in Drachcnburg eröffnen. Sektion Cilli des Alpenvereines. Die Landesregierung für Slowenien hat ebenso wie die übrigen im Gebiete Jugoslawien bestehenden Alpen-vereinSfektionen, auch die Sektion Cilli unter Ge-schäftSaussichl gestellt und mit dieser Aufsicht den slowenischen »lpenverein bezw. dcn Obmann der Sektion Sanntal Herrn Oberlehrer Kotzbek betraut. Wegen der Nähe der Kärnlnersront wurde außerdem v»n der politischen Sxpositur in Praßberg bis aus Widerrus die Sperrung des der Alpenvereinssektion ttilli gehörigen Tour stenhausc« verfügt. Besuch des Regenten Alexander in Laibach. Die Landesregierung für Slowenien hat einen Kredit für die Vorbereitungen zum feierlichen Empfang drS Regenten Alexander in Laibach be-willigt. Dessen Besuch wird sosort nach dem Frie-denSschlufse erwarte'. Stadtverschönerungsverein. Der h:e>,ge StadwerschönerungSverem hielt am 19. d. um 20 Uhr seine diesjährige Vollversammlung ab. deren Verlauf folgender war: Nach Begrüßung der Ver fammlung durch den Vercinsobmann, Hcrrn Fritz Rasch, berichtete derselbe, daß verschiedener Umstände halber, insbesondere wegen de« Weltkrieges, mehr re Jahre keine Versammlung abgehalten werden konnte und daß während dieser Zeit die Miiglicderzahl, teil« durch Todesfälle, teil« durch freiwilligen A»»> tritt sehr zurückgegangen ist. Während aiy 1. Jän» Cillier Zeitung uer 1914 noch 234 Mitglieder waren, gab es am 31. Dezember 1918 nur noch 162 Mitglieder, von welchen bis zum BerichtSlage wieder zehn abgefallen sind. Durch Tod sind im Laufe der Berichtszeit 25 Mitglieder abgegangen und zwar die Herren Dr. Kowatschitsch, Karl Mörtl, Rüpfchl, Frau Stefanie, Herren Fornara, Fuchs, Krobath, Lenz, Makefch, Vinz Mörtl, Pctricek, Balogh, Frl. Fritzi Gollitfch, Herr Korofchctz, Sabukoschegg, Gostifa. Janitsch, Kolla-ritsch, Koffär fen., Frau Rita Stiger, Herr Der-natsch, Mariinkdes, Gustav Mörtl, Smekal und Wreschak. Allen wird ein chrenvollcs Andenken be-wahrt. DaS Herabzehen der Mitgliederzahl hatte naturgemäß zur Folge, daß die Beilräge zurückze-gangen, sind; während 1914 an Milgliedsbeiträgen noch 1308 80 K eingcflossen sind, flössen 1918 an solchen Beiträge» nur mehr 883-60 K ein. Dagegen haben die Ausgaben eine Steigerung erfahren. Im Jahre 1914 bezifferten sich dieselben mit 4362 81 K. im Jahre 1918 jedoch mit 4429 87 K. Wenn sich tr»tzdem wie aus dem Kassaberichte zu ersehen sein wird — der Kaffestand gehoben ha«, so war dies nur Spenden und Legaten und gün-stigen VerkaufSgelrgenheiten sür GraS. Laub. Kasta-nien und Produkten der Baumschule zu verdanken. Größere Spenden sind erfolgt seitens: der Stadt-gemeinde mit jährlich 1000 K, der Sparkassa mit jährlich 400 K, de? Herrn Dr. Musil mit 400 K, des Herrn Stiger mit 100 K. An Legate» sind zu verzeichnen: das Legat deS Karl Traun mit 500 K, das Legat des M. Urschko mit 100 K Allen diesen edlen Spendern wird herzlicher Dank gezollt. Im sehr eingehend gehaltenen TätigkeiiS-berichte sührt« der Berichterstatter, VereinSökonom Herr Küster ouS, daß in der BerichlSperiod« nicht nnr alljährlich die mit der Erhaltung, ,Pflege und Verschönerung de« Stahtparkec-, der vielen Alleen und sonstigen öffentlichen Anlagen, als: Theateiplatz, Wokaunplatz. der Vorgärten bei der Mädchenbürgu schule, beim Eisenhof uud bei der Post; ferner der Erhaltung der vielen Wege und Siege, sowie di« mit der Renovierung und Vermehr ru»g der Sitzgelegenheiten (Bänke) verbundenen Arbeiten ausgeführt wurden, sondern daß 'auch größere Arbeiten und Anlagen zustand« kamen. Von diesen sind h rvorzuheben: 1. Die Spring-brnnn«> anlag« im Stadipark; 2. die Neufassung der Sridlquell«; 3. die Anlage einer großen Pflanzen-gruppe an jener Stelle deS PaikeS, an welcher der — wegen Bausälligkeit — abgetragen« Musikpavillon stand; 4. die Instandsetzung des Park-Wettcrhäus-chens und 5. die Anlage lebender „^äunc auS Fichten am Friedhofe. Berich'erstalter Herr Küster hob serner hervor, daß der Erhaltung des ParkeS und der sonstigen öffentlichen Anlagen, die eigene Baum schule sehr zu Nutzen kam. Für den künftigen Ar-beitsplau glaubt Berichterstatter in Vorschlag brin-gcn zu sollen: l. den Neuausbau de» Musikpavillon«; v. den Nenachb»» des jetzigen vollkommen baufälligen GärtnerhäuSchenS samt GlaSqauS und 3. die Vergrößerung der Zeughütte. Der hierauf vom VeieinSkasfier Herrn Fersen erstattete Kasse-bericht fuhrt auS, daß in der BerichtSperiode 1914 bis 1918 We Gesamleinnalimen 24.281-92 K. die Gesamtausgaben 22.504 7? K betrüge», was mit Rücksicht aus daS Saldo vom Jahre 1913 per 4031-89 K mit 31. Dezember 1918 einen Kassarest von 5809 04 fl ergab. Da der hieraus erstattete Bericht de« LasserevisorS Hcrrn Ehiba dargetan ha», daß die obige Rechnung — nach ordnungS» mäßiger Prüfung — richtig befunden worden ist, wurde dem Vcrei»Skafsi«r Herrn Ferjen die Enl» lastung erteilt, über Antrag des Herrn Jng. Willi Rakusch dem abtretenden Ausschüsse für die ent faltete Tätigkeit der wärmste Dank ausgesprochen. Bei der nachj«lge»de», im Sinne des Pu rkieS 3 der Tagesordnung vorgenommene» Wahl wurde über Antrag de» Apothekers Herrn Olto Schwarz! ver bisherige Beremsausfchuß, bestehend au« den Herren Fritz Rasch, O>to Küster, Franz Karbeutz und Karl Ferjen durch Zuruf wiedergewählt. Ebenso winden gewählt als Ersiitzmänncr die Herren Otto Schwarz!, Dr. Georg Skoberne und Gustav Sliger, als Rech-nungSreviwren die Herren Chiba und Hau« Rischner. Kampf gegen den Alkohol. Im Mini-stamm sür soziale Fürsorge wird eine eigene anti-alkoholische Abteilung geschafft« werde». Dieser Ab-teilung obliegt die Ueberwachung der Durchführung aller den Alkohol und seine Bekämpfung betreffenden Verordnungen, die Uibtrwachung dcr Gastwirt-schasten, der Verkaufsräume, sowie die U-berwachung der betreffenden polizeiliche» Vorschriften. Besitz von Waffen. Mit einer Verordnung deS Kommissärs für Inneres in Laibach vom 18. d. wird bis auf Widerruf dcn Zivilpersonen der Be- Rummer 3 sitz von Waffen jeder Art ohne besondere Lewilli-gung untersag». Die bisherigen Waffenpässe behalten, jedoch ihre Giltigkeit. In Zukunft dürfen Waffen Pässe von den politischen Behörden nur über Er-machtigung dcr Landesregierung ausgegeben werden. Alle durch Waffenpäffe nicht gedeckten Waffen sind sofort abzuliefern. Stempeln — sonst Papisrkorb. Amt-lich wird aufmerksam gemacht, daß alle wie immer gearieten Eingaben an Behörden in Belgrad gestem-pclt sein müsse». Ungestemnelte Eingaben wandern unerledigt in den Papierkorb, während gestempelte Eingaben auf jeden Fall in Erwägung und Erledi-gung gezogen werden. Unhygienischer verkauf. Seitdem Weiß brot und Semmeln im freien Handel zu erhalten sind, mehren sich die Klagen, wie gesundheitSschäd-lich beim Verkauf« dieses kostbaren Gute« vorgegangen wird. Die Körbe, in denen das Brot zum Verkaufe ausgelegt wird, sind unsauber, noch schmutziger die Hände mancher Verkäufer, insbeion derc der jugendlichen Verkäufer. ES wilide gesehen, daß ein jugendlicher „flikgciid«r" Verkäufer, der eine» Kunde Kleingeld herauszug«b«n hatt«, frin Brotkörbchen mitten in dcn Straßenstaub stellte und dann wieder fröhlich weiterzog. Aehnliche Klagen werden auch in anderen Orten erhob«». ES wäic unbedingt zn fordern, daß beim Verkaufe von Brot und Semmel» mit aller Sorgfalt und Reinlichkeit vorgegangen werde. - Aus dem Logartale. Die „Nova doba* . bringt eine Zuschrift auS Leuisch, in waa^r gefordert wird, daß der Sektion Cilli de» Deutschen un» Oesterreichischen BlpcnverciiicS die Verwaltung d?s TouristcnhauscS im Logartal abgenommen und dem slowenischen Alpenverein übertragen werden soll. Weiter« wäre dcn Deutschen Cill s der Besuch des Logartales sür Heuer überhaupt zu verbieten, damit di-se nicht die Bevölkerung grgrn den Ltaat aus-Hetzen. Wie wir erfahren, wurde da« Vermögen der Sektion Cilli bereit3 unter Aussicht gestellt und die Verwaltung des TouiistenhaufcS dem Oberlehrer Kocbck in Oberburg namens deS slowenischen Al-penvcrein s übertragen. Vor einigen Tagen wurde daS TouristenhauS gesperrt. Unter diesen Umständen können wir unseren Mitglieder den B^^, de« LogartalcS und der Sanntaler Alp«» derzen nicht empfehlen. Der Kompensationsvertrag mit Deutschöfterreich. Das ..Narodna Iedinstvo" veröffentlicht die Hauptbest^mmungen eines Waren-auStauschvcrtrageS zwischen dem Königreiche SHS und der deuischöfterreichischen Regierung. Es handelt sich um die AuSjuhr von Jndustrieprodukten im Werte von über 90 Millionen Kronen au« Deutsch-österreich, die für die entsprechenden Mengen an Dürrpflaumen, Pflaumenmuß und Sliwowitz abge-geben werden. Ein Teil der deulschösterreichi chen Waren wurde von der jugoslawischen Regierung bestellt und wird ihr von den Kontrahenten direkt zur Verfügung gestellt, während ein anderer Teil der Jndustrieartikel zur E^ektuiceung dcr Aufträge von verschiedenen jugoslawischen Prwatpcrfonen und Firmen geliefert wird. Auf den Teil des Warenim-porteS, über den der Regierung die Verfügung zu-steht, hat sich bereit j eine Anzahl von Kaufleuten »srgemeldet, doch' ist ein Teil der Ware» noch zu vergeben. Interessenten haben zwecks Zuweisung dieser Waren Gesuche bei der Landesregierung (Urad za prebrami) einzubringen. Einen detaillierten Ausweis der Artikel, die von Deutschösterreich ge-liefert werden, enthält das Amtsblatt vom 7. April 1919. ES sind dies Waren, die auch bei un« auf das dringendste benötigt werden, wie z. B. Eisen-waren, WagaonS, Lokomotiven, Wägen aller Art, Metalle, Möbel, Explosivstoffe Chemikalien, Mineral» wässer, Medikamenle, Instrumente, Gla*» und Töpferwaren, Klebemittel, Maschinen und FabrikSeinrich-tungen Rohg«mmi, Papier und Papierwaren, Toilette-artikel u. dgl. Eingesendet. »iuretilge-id. ^ f7A ! 1 OM > > IGIESSHÜBL^R) VEREIN NATÜRLICHER ALKALtSCncR/' # - Nummer .'! Cillier Zeitung Seite 5 Die Erben von Grünau. Gnainalroman von Karl Ed. Alopfer. (tü. Fortsetzung.) ^Herr Baron meinen hall: weil aus dem G'schlo» ohnehin schon Gäst' sind, so könnt', nicht mehr o'uug Platz übrig sein?" „Gäste draußen; ich habe davon gehört. Zwei Personen. Oder eigentlich drei, denn ich zähle auch meinen Bater dazu.- .Zu den Gästen?" fragte der Wirt ganz ver- wirrt. Roben ruckte die Schultern und schwieg. Nein, das braucht er noch nicht zu verkünden, warum er auch den Frciherrn Ferdinand nnr als Gast aus Grüuau ansehen wollte. Bon den „zwei Personen" jedoch verlangte ihn mehr zu wissen. Papa war ihm auf dcn letzten. Brief aus Stockholm die Antwort schuldig geblieben. Genaue, klare Antworten waren auch »eine früheren Rück-schreiben nicht gewesen. Das erstemal hatte er ange. deutet, daß „die Sache' in wig sei und er alle Hände voll zu tun habe, da« HauS aufzulösen. Da» zwettemal hatte er geschrieben, e« sei ihm bereits gelungen, sich mit den Nachkommen der Helmint Merxwald in Berbindung zu setzen. In welche Verbindung, und wer waren die Leute? Darüber war Genauere« nicht mehr zu erfahren gewesen. Schönhag berichtete nur noch, die Angelegenheit machte ihm große Schwierigkeiten; e« seien noch so viele Fragen zu lösen. Da« machte Robert immer besorgter. Bor allem der Umstand, daß von Papa durchaus nicht herauszubekommen war, wie sich der Iustizminister in dcr Angelegenheit benommen hatte. Indessen hatte er auch von Mizzi Breuberg einen Sries empfangen; e;n acht Seiten langes Durcheinander von Zärtlichkeiten, wie sie sie auch ihrem Kanarienvogel hätte vorzwitschern können, f>cmeng> mit sprunghaften Schilderungen ihres Tage«-reibens auf dem väterlichen Majorat. Papa sei jetzt wieder ungewein gesellig, schleppe sie in die ganze Nachharschasl zu Besuch und habe ihr sür den So-^'Wf eine Rheinreise versprochen. Sie hiNe daS auSschlagen wollen, aber er habe gemeint, sie solle „sremde Länder" kennen lernen, ehe sie daran gehe, sich mit ihren Pflichten al« kleinbürgc»liche Hausfrau vertraut zu machen. Man könne auch das Sparen lernen „von den Preußen". Die gutc Frau Pcraioncr habe einen Famieltenzuwach» bekommen, ) was ihr sür die nächste Zeit so viel zu tun gebe, daß Mizzt das Unterrichuikhmen bei ihr aus den Herbst verschieben müsse, dann oder solle es mit verdoppeltem Eifer loSgehen. Sie srcute sich darauf noch viel mehr als auf die Rheinjahr!. Un» das Sparen betreibe sie mittlerweile mit täglich zuneh-mendem Eifer. Bon ihrem Taschengelv habe sie bereit« — nun, sie jage nicht, wieviel schon erübrigt; Bertichi solle erstaunen, wenn sie ihm die Schluß-summe vorlegen werde. Er wöge ihr auch über seine Lebensführung berichten; vielleicht könnte sie ihm jetzt schon mit manchen praktischen Ratschlag beispringen, die Sparkünftlerin. ' Er hatte ihr Glück gewünscht und au«sührlicherc Nachrichten sür — den Herbst versprochen. Dermalen nahmen ihn seine Dienst^eschäste aus dem ihm noch nicht recht vertrauten Posten ganz und gar in Anspruch. Ihr Vater habe sehr weise gehandelt; sie möge sich nur recht tüchtig „die Welt ansehen", dann werde man weitersprechen. Daraus war auch von ihr nicht« weiter gekommen, als eine Ansichtskarte au« Straßbnrg, die von „himmlischen" Reisecindrückcn s»cach. Robert hatte eS nicht entgehen, können daß er seinem Chef auS der Stockholmer Legation bald zur Verlegenheit geworden war. Der Herr Attachee führte ein so eingezogenes Leben, daß es im d!plo> matischen Lorp» Anstoß erregte. Sicher sah sich der Gesandte dadurch veranlaß», in Wien über die Ver-hälinisse seines Gefolgsmannes Erkundigungen ein-zuziehen, denn eine» Tages gab er ihm nach weit-schweisizen Erörterungen zu »erstehen, daß er ihm gcrn an die Hand gehen wolle, wenn er da» Stock-holmer Klima, daö ihm selisamer Weise nicht zu-triglich scheine, mit einem anderen vertauschen wollt. Jetzt, im Sommer, ginge es ja noch; ader später, in der Gesellschastssaisvn, die einem Weltmann? so viel Mühen nnd Anstrengungen auserlegc ... Da hatte Robert seinen längst gefaßte» Vorsatz auSge-sprochen, sich zu einem wcltcntlegenei, Konsulat versetzen zu lassen. Exzellenz hatte die Idee ausge-zeichnet gesunden, seine wärmste Besürwortung beim Minister versprochen und bald hernach auch den Betvli« erbracht, daß er sein Wort gehalten habe. Der Attachee solle zunächst einmal den abgebrochenen Urlaub wieder ausnehmen und ihn zu einer Reise nach Wien benutzen, wo er die endgültige Versetzung, zerblinden mit einer außerordentlichen Beförderung, selbst betreiben könue. Robert unterließ es, den Bater von seiner Heimkehr zu benachrichtign» und überredete sich, daß er ihn bloß mit der vollzogene» Boirückung über-raschen wo'le. Noch klammerte er sich au die Ueber-zeugung von seiner unantastbaren Rechtlichkeit. Mit jenem Vorsatz stand «S dann freilich in Widerspruch, daß er sich bei seiner Aiikunst in Wien nicht zu allererst in die StoatSkanzlci begab. da>elbst die neue Bestallung zu empfangen, sondern zu der Währinzer Villa. Der Portier sagte ihm. daß Papa in G-ünau Aufenthalt genommen hab,. DaS verdroß iS» furcht-bar. Da« Schloß hötte ein Schönhag nicht wieder betreten sollen. „Hat etwa da« Hau« hier sckon einen Käufer gesunden V „Ach wie den»! Bei dem Preis, den Seine Gnaden angesetzt haben! ES ist längst keiner mehr gekommen. Der Herr Barvu t?a» sich entschlossen, eS doch z» behalten " .Woher wissen Sie da«?" Der Portier behauptete, erst vor einigen Tagen einen Auftrag empfangen zu haben, die leinen Zweifel da,über lasse, daß der Freiherr im He'bst den alten Haushalt wieder ausrichten wolle. Robert ließ sich die Handschrist des Vater« zeigen. Da hieß e« wirklich, man habe die Villa für Ende September zu seinem Wiedereinzug bereitzumachen. .In allen Räumen", betonte der Portier die Stelle, von der er annehmen durste, daß sie auch dem jungen Herrn aufgefallen sei. »Da« muß also ebenso für dir Zimmer der hochseligen Krau Baronin gelten." Robert warf dem Manne eincn durchdringende« ölick zu. Das pfiffige Bedientengesicht brach!e alle«, wa« er an schlummerndem Verdacht in sich trug, in Gärung. Die Zimmer der Mutter wiedereroffnen I Da« sah ja au«, «l« ob . . . «Ich werde Papa in den nächsten Tagen selbst sprechen und Ihnen seine genaue Willen«meinung übermitteln lassen", verabschiedete er sich mit Würde. Unterwegs erwog er. od Papa wirklich an eine Wiederverheiratiing denken könne. Im Scherz halte er damals von der guten Partie gesprochen, mit der er sich vielleicht noch aufzuhelfen vermöchte. Wenn er rinn tatsächlich einem solchen Vorhaben nal»e wäre? DaS würde sein Verhalle» mit einem Schlage erklären: die Verzögerung der Herausgabe de« Schönhag'fchen Erbes, seine Andeutungen, der Attache« brauche sie nicht zu bedenken, den nötigen MonatSzuschuß von ihm anzunehmen — und die geänderten Anweisungen über die Währinger Villa. Wa« dadurch Vater« Gesinnung im Hinblick auf Redlichkeit gegen die Merxwalder gewinnen konnte, dos büßte sie bei dem söhne au* Pietät gegen die Mutter «in. Eine Spekulationsheirat — pfui! Za» Ministerium d«s Aeußern hatte man mehrere Vorschläge sür ihn in Bereitschaft. Ee entschied sich sür das Amt eines Vizelonsul« in Bolivia. Exzellenz erkundigte sich nebenher nach demPap^ ließ einstießen, daß man von einem finanziellen Mißgeschick gehört habe, das den Sohn zur Quitlierung de» Attachee-Postens bewogen habe, und gab schließlich der Hofs-nung Ausdruck, daß sich da» Gerücht bewahrheitete, wonach Baron Ferdinand auf dem besten Wege sei, sich wieder zu rangieren. * Also auch hier schien man von dem — Shege-schäft schon gehört zu haben. Nun entschloß sich Robert, auch den Instiz-minister auszusuchen. Der gehörte ja zu Pip.i« persönlichen Bekannten und konnt« als der - seiner« zeit bezrichnrt« Empfänger deS Grünaucr Testamentes Authentische« über Geschehenes und zu ^ewärt gendes wissen. Um einen Vorwand »u der Audienz brauchte ein Beamter, der sich zum juristischen Beirat eine» neu errichteten Konsulates ernannt sah, nicht.in Verlegenheit zu sein. * Da« erste Wort, womit der Minister vom Offiziellen in» Plivatgcspiäch kam, galt der Orrfun« dtgunq nach seinem Freunde Schönhag, den er seit dem Winter nicht mehr gesehen habe . . . Auch die Berühr'tna des Gerüchte» von den leidigen Börsen-verluiten, die sich wieder wettzumachen schienen, war Beweis dafür, daß Joses Schönhag» Testament nicht zur amtlichen Kenntnis gelangt war. Roch nicht, durfte man sagen, wenn man annehmen wollte, daß Papa zuerst seine ^ieder»erheiratung in» W.-rk zu setzen gedachte. (Fortsetzung folgt.) \>>K- •. Schmerzerfüllt geben die Unterzeichneten die traurige Nachricht von dem Ableben ihre» innig&tgeliebten herzensguten Gatten, beziehungsweise Vaters und Schwiegervaters, des Herrn Samuel Braun Handelsmann und Hausbesitzer wolcher nach kurzem schmerzvollem Leiden im Alter von 63. Jahren au? diesem Leben geschieden ist Die irdische Hülle dos teuren Verblichenen wird Donnerstag den 29. Mai um 2 Uhr nachmittags auf dem städtischen Friedhofe im eigenen Grabe beigesetzt. Cilli, aiu 27. Mai 1919. Laura Braun, Gattin Frieda Königsberg1 Hermann Königsberg, Schwieg«r«oim Dragutin Hary, schwi«gor«ohn w »p« Sämtliche übrigen Verwandten Flora Braun Heinrich Braun Kinder TVudtsorten liefert rasch und billigst V erein sb u chdrudt er ei Celeja. Maschinschreib-Unterricht wird nach dem Zehnfingersystem in deutsch und slowenisch erteilt. Feldgasse Nr. 3, parterre links. Äkademioch gebildeter Fachmann erteilt grflndlich und gewissenhaft slowenischen Unterricht. Znschristen an die Verwaltung des Blattes erbeten. Lehrerin erteilt slowenischen Sprachunterricht Zuschriften an die Verwaltung de« Blattes erbeten. 24827 _. _.____ ., ■ ■ _ Seile 6 Cillier Zeitung Nummer 8 Hnläfjlicb meines Scbeidens von Cilli sage ich hiermit allen meinen früheren werten Gästen als auch allen lieben freunden und Bekannten ein herzliches Cebcwobl! Hnton ßeubrunner :: samt Kinder :: Hausbesitzer (Witwer) in Marburg wünscht eine tüchtige, arbeitsam»', gutmütige Frauensperson mit einigein Vermögen zu ehelichen. Anträge mit Beiscbluss der Pholograpbi« unler „Marburg Nr. 24962* an die Verwltg. d. Bl. Prachtvolles Seidenkleid neue Strümpfe, neue Tist-hW&ecbe preiswert zu verkaufen. Jabngas.se Nr. 5, 1. Stock (Villa Wessely). Divan, Bett Ilerrenkleider ein Schreibtisch zu verkaufen. Savodna, Villa Porto, gegeuüber der Kahnfahi t. 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Anträge an die Verwaltung des Blattes., 249:.» Johanna Woisk gibt im eigenen sowie im Namen ihrer Kinder Johanna, Adolf und Ludmilla die traurige Nachricht von dem Tode ihres geliebten Mannes, des Herrn Johann Woisk Realitäten- und Weingutsbesitzers welcher am Sonntag den 25. Mai nach kurzem Leiden im 78. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abberufen würd«. Das Leichenbegängnis des1 teuren Verewigten fand am Mittwoch den 28. Mai vom Traueibause aus nach d«-m Friedhose von St. Crbaui statt. 8t. Urbani b. Pettau—Cilli, am L9. Mai 1919. Frau Lore Schweidler, geb. Lillegg gibt im eigenen sowie im Namen sämtlicher Verwandten allen Freunden und Bekannten die Nachricht, daß ihr lieber Mann Josef Schweidler Professor am 28. Mai früh verschieden ist. Das Leichenbegängnis findet am Freitag den 28.SMai um 5 Uhr nachmittags von der Aufbahrungslialle des städtischen Friedhofes aus statt. Die hl. Seelenmesse wird aaj Samstag den 31. Mai um 8 Uhr früh ifl der Marienkirche gelesen werden. Cilli, am 28. Mai 1919. Lehrjuuge wird aufgenommen bei der Pirma Franz C rcli. Mode- u. Manufaktur-Warengeschäft. Damenschneiderin empfiehlt sich den geehrten Damen zur schnellen Anfertigung von Damen», Mädchen- u. Kinderkleidern. Magda-lena Kiudlhofer, Oberkötting Nr. 42. Leere Flaschen (Bouteillen-, Sauerbrunu- und Bierflaschen) in grösserer Menge zu verkaufen. Anzufragen Pranz Josef-Kai Nr. 2, parterre. Schwanes Leder- Portemonaie mit 22 K Inhalt verloren. Abzugeben gegen Belohnung Franz Josef-Kai Nr. 2, parterre.' > 1000 Stück Fisolenstecken p*r Stück 24 Heller zu Verkaufen. Adresse in der Verwaltung d. BL Ein Paar weiss» Damen lial bsch uhe sowie drei Paar Lederschuhe billig abzugeben.. Anzutragen in d-r Verwaltung des Blattes. *4976 Verein Deutsches Haus in Cilli. EINLADUNG zu der am -Montag den 2. Juni 1919 um 7 Uhr abends im Deutschen Hause, T. Stock fehem. Wännergesangvereiuszimmer) stattfindenden Ausserordentliciten Haüptversammlung Die Versammlung ist bei Anwesenheit von 30 Mitgliedern beschloss-fällig. Ist dies» in soleher Weise nicht beschlussfäöig, so findet eine halt»« Stunde später eine' zweite Versammlung sta't, welche bezüglich aller Verhandlungsgegenstände der ersten Versammlung ohne Rücksicht auf die vertretene StimmenzuliI bescbluasfähig ist. Der Ausschuss* Danksagung. Für die uns anlässlich des Ablebens unserer un vergessliehen lieben Gattin, bezw. Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, der Frau Angela Beranic Kaufmannsgattin entgegengebrachten herzlichen Beweise aufrichtiger Teilnahme, die unseren tiefen Schmerz einigermassen lindern, für die schönen Kranz- und Blumenspenden, sowie für das ehrende G» leite zur letzten Ruhestätte sprechen wir ganz besonders den geehrten Frauen von Rohitsch-Sauerbrunn sowie allen lieben Freunden und Bekannten unseren herzlichsten Dank aus. Die tiestranernden Hinterbliebenen. v'Z>, i1 ' ■■ ' ; . ' I Danksagung. ör die vielen Beweise .der Anteilnahme andern schweren Verluste, der mich durch den Heimle* gang meines lieben Gatten betroffen, für die zahlreiche Beteiligung »n dem Leichenbegängnisse und die schönen Blumengriisse spreche ich allen Freunden und Bekannten des Verstorbenen meinen innigsten Dank aus. Cilli, am 28. Mai 1919. " Justine Skoberne. echnstitilvn«. CermcUünft, Tiuck unb i'ctl««: L«einsb»chdruller»i in fiiBi. — akrantoorilida Leiter: väuito Lqidlv.