pranuincrations - Ptcift: Ftir Laibach Ganzjahrig . . . 6 fl. — It. Halbjahrig . . . 3 „ — „ Biertcljahrig. . . 1 „ 50 „ Monatlich . _ Mit ter Post: Ganzjahrig . . . 9 fl. — kr. Halbjahrig . . . 4 „ 50 „ Bierteljahrig. . . 2 „ 25 „ ^u^c®un9 ins HanS viertel-lahrig 25 Tr., monatlich 9 kr. Tinzelne Nummern 5 kr. Laibacher Tagblatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berucksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendet. Btieklion: Bahnhosgasse Nr. 13*. Lkpcdition uni 3nf(cat(n-flurtdn: Kongretzplatz 91r .8l (BuShanbI ecu 3. v. Kleinmayr & F.Bambe Znscrlionsprtisc: till tie einlyaitige Petitzcile 3 If 6ei zweimaliger EinIchalNmg k 5 tr. bmmat a 7 It. 3nfettion6|tcmyeI jedeSmal 30 kr. Be, gročctcn Inseralen unb Sfteret Sinschaltung cntsprechenbet IHabatt. Nr. 58. Freitag, 12. Marz. — Morgen: Rosina. 1869. Wahlreminiszenzen. In dcm Augcnblickc, wo dic Stadt Laibach die Neubcsctzung ihreS aufgclSStcn GcmcindcrathcS vall-zicht, bnrftcn WahlreminiSzcnzcn nicht ohne Jnter-cssc sein; Erinnerungen an dic Wahlbewegniigcn dcr letzlen Jahre, scit jencr Zeit, alS dcr Geist dcs KonstitutionaliSmuS and) in die Bcrtrctung der Gemeinde iiberging, namlich fcit dcm Jahrc 1861, als Schmcrling mit seinem Rundschrcibcn die VSlkcr entwcdcr iiber scine Absichten oder iibcr seine Krafte tauschtc. Es hatte sich damalS cin Komitce gebildet, Welches die Kandidatenlistc fur alle brci WahlkSrper entwerfm sollte. Diescm Umstande gcgeniiber be« rief Michael Ambrosch am 19. Janiier 1861 im Hotel Elefant cine Wahlcrvcrsamrnlung cin, wclchcr ObcrlanbeSgcrichtSrath Schmatz als Altcrsprasidcnt vorsah. Ambrosch crklarte dicse Versammlung als cine parteilose, welche sich auf dic Basis des Okto-berdiplomS unb deS Schmcrling'schcn Rnndschrcibens stclltc. Dicse Bcrsammlung nun beries iiber Antrag Dr. Stockl's cin Siebnerkomitce, mit dcm Anstragc, Kandidatcnlisten ausznstcllcn. Glcichzcitig bildete sich iibcr Anrcgnng des AuShilfSkasscvereincS cin Komitec, daS sich dcm Titcl ..erstcs burgcrlichcS Wahlkomitee" bcilcgte. Beide Komitee's crlichcn Ausruse an die Wahler, beidc vcroffcntlichten politischc GlaubcuSbckcnntnisse, schon damals vcrtangtc daS Koinitee dcr Sicbcn, rvuli' Fiinf, da zwei dcr Gcwahltcn dic Wahl nicht annahmcn, von den Kandidaten ,,liberate Gcsinnung," wahrend daS biirgcrtidic Komitce bcreits die Liebe zur Nation bctonte. In biefen bciben Koinitees schlummertcn dic Keiinc dcr spater sich entwicEetndcu, dic Gcmiithcr ausrcgcnden zwei Partcicn. Dic Sachc war jedoch damals auf fcincr Scitc geftart, daher roir untcr den Unterschriften bcs biir« gcrlichcn Wahlkomitcc'S neben ben fpiiteren Hanptcrn bcr nationaten Partci auch Namen lesen, wclchc spatcr eutschieden zu den Liberalen zcihtlcii. Am 21. unb 25. Februar unb 1. Marz hatten die Wahlen stattgcfnnbcn. Die Betheilignng on bensclben war cine be= beutenbe, bocl) roar uoch auf fcincr ©cite eine Dis-ziplin zu bemerfen. Ini brittcn Wahlkorper erhielten nur 3, im zweiten nur 4 die absolute Zahl dcr Stimmen, die anberen faineu in bic cngerc Wahl. Blas Vcrhovc unb I. N. Horak tauten im britten Wahlkorper mit 43 unb 63 Stimmen in ben Ge-meiuberath. Brolich zahlte im zweiten Wahlkorper als erster lmter ben Gewahlten 233 Stimmen; bcr crste Wahlkorper wahlte forreftcr, nur zwei kamen in bie cngerc Wahl; L. Luckmann hatte 137 Stimmen. Die Nationaten bradjtcn 12, bie anberen 18 burch. Nach bem Statute rourbcn im Jahre 1862 10 RLthc ausijctost, unb im Marz begannen bie ErgSnzungSivahlen. Dcr zweitc WahlkSrper zcigtc Leben, es wahltcn 238 Wahler, im britten Wahl-kSrpcr hatte W. Rost bic mcisten Stimmen, namlich 39 unter 49 Wahlcrn, Ahačič nur 21. Ebcnso gering war bie Bcthciligung bcs britten Wahlkiirpcrs bei ben Wahlen 1863. Es rourbcn gar nur 39 Zettel abgegebcn. Dr. IS. H. Costa hatte bie gc- ringfte ^lnzaht mit 27 Stimmen, Aud) bcr zwcite Wahlkorper zcigtc wcnig Betheilignng, cS wahltcn nur 193. Die grohtc Wahlerbemoralisation abcr zcigtcn bie Wahlen im Jahrc 1864. Zwar wahltcn im zweiten WahlkSrper 324 Wahler, bod) die Stimmen zersplittcrten sich auf 53 Namen. Engcre Wahlen roarcn im zweiten unb ersten KSrpcr nothig. Am 25. April 1864 starb Ambrosch, bcr Sur« germeister, welcher cin zu schroffeS AuSeinaubergchcn bcr Partcicn hintanzuhaftcn gefucht. Am 8. Juni wurbe Dr. Costa zu seinem Nachfolgcr enmnnt, unb nun begann das cigcntlidje Partcilebcn in seiner gehassigstcn Art; die Nationaten fchlugcn bei ben Wahlen Kapital auS ihrer ©tettung im Gcmeinbe-rathc, bie liberate Partci, ohne ZciitralisationSpunkt, untcrtag bcr strcngen Partcidisziptin bcr woht for« mirtcn Gcgncr. Bei ben Wahlen im Jahrc 1865 siegten bic Nationaten im britten unb ersten KSrpcr ootlstanbig, jedoch mit kteiner Stimuienanzaht, der hochste dcs britten WahlkSrpcrs hatte 68 Stimmen, ber hochste bcs ersten 98, der nicberfte bcs brittcn hatte 55, ber nicberfte beS ersten 63 Stimmen. Nur im zweiten Wahlkorper fiegten bic Liberalcu mit 177 unb 128 Stimmen. Noch schtimmcr gings im Jahrc 1866, wo sugar bie liberate Partci im zweiten WahlkSrper untcrtag unb Dr. Soman mit 166 Stimmen burch« brang unb Professor Valenta mit 154 Stimmen gegen Dr. Mitteis mit 149 Stimmen siegte. Im ersten WahlkSrper siegten I. Plciwcitz mit 70, Anton FrShtich mit 65 Stimmen von 117 Wahlcrn. Ieuill'eLon. Alois Borrosch t« Wic telcgrafisch gcmctbet worbcn, ist Alois Borrosch am 8. b. um 3/t9 Uhr AbcnbS in Prag nach mehrmonattid)cn Lcibcn gestorben. llnter ben osterrcichischcn Patrioten, wclchc vor zwanzig Jah-ren bie Frcihcit begriinben ljalfcn, nimmt cr eincn ehrenvollen Platz cin; gcgeniiber ben viclcii Rene-flaten der fpateren Tagc, die a us bem Dienste bcs Bvtkcs in jenen ber Reaktion ubertrotcn, hiett Bor-tofch mit unverrtiefbarer Trene unb Konseqnenz an ftiner potitischcn Uebcrzcngung. Die Reaktion, be« Hiiuptcr unb AnhSngcr haben cS nie untertaffcn, lh" mit Berbachtigungen zu quaten unb ihn in H'ncr materieQen Stcllung zu schabigen, so bah Borrosch, xiner ber ersten Buchhanbter Prags, noch im Greiscnalter sich eine neue Existenz grunben muhte. I«, Jghre 1848 kam Borrosch nach Wien, wo er mchr in Buchhanbter« als politischcn Krci-scn bekannt war; boch balb erregte seine geistige Begabung unb scine Charaktcrfeftigkcit bie Aufmcrk-samkeiten alter Frcibcnkcnbcn. Obwol itutzcrlich der Rcchten in ber Ssterreichischen Konstituante ongchb« renb, roar er boch geistig ein vorgeschrittenes Mit« gticb ber Linkcn, bcrtn Antrage von ihm in ben meistcn Fallen cine thatkraftigc Unterstutzung fan- ben. In ber Sitznng vom 29. Juli 1848, in wclchcr bcr Reichstag bic Adrcssc bcschlotz, nach wclchcr fl'aifcr Fcrbinanb aufgesorbert wurbe, nach Wien zuruckzukchrcn, war cs Borrosch, ber auf eine energifchc Stilisirung bcr Abrcssc brang, Seine scgcnsrcichc Thiitigkeit wiihrcnb ber Oktobertage ist bekannt. Am 6. September rourbc ben um bic Volkssad)e hochocrbientcn Bertreter ein impo-santer Fackclzug als Hutbigung bargebracht; ba= mats schrour Borrosch vom Balkone seiner Woh-nung, „an ber Sadje bcs VolkcS feftzuhatten bis zur letzten Stuube," ein Wort, bus cr treutich ge= hatten. In ben ReaktionSjahrcn zog er sich von bem potitischcn Leben ganztich zuriick, rourbc bem« ungeachtet lunge Jahre als politisch Verbachtiger polizeilich beobachtet. Bercits in hohem Alter, grunbete er bie crste Fabrik tanbroirthschaftticher Mafchincn unb Gerathe, beren Erzeugnisse auf mchreren Weltausstellungen bie gebiihrenbe Aner-kennung fanben. Vornbergehenb fei erwiihnt, bah bic Regierung von Kanaba nach bcr ersten Part« set Jnbustrie-Ausstellnng ihm bie Ausfilhrung von Mobellen tanbroirthschaftticher Mafchincn filr ben Unterricht in ihren befonberen Farmerschuten uber« trug. Jahr fiir Jahr bis zu seinem Greiscnalter traf ben Unermttbtichen bie aufgehenbe Sonne bei ber Arbeit. Die Leitung des vom Patriotisch-Sko-nomischen ©ereine heraiisgegebenen „Ccntralblatt fur Landwirthschast" beforgte er, roie pcinlich auch biefe Arbeit burch manchertci Einfliisfe rocrben muhte, mit stcts gleich blcibenber regcr Sorgfatt unb roar* mem, tebenbigem Jntcresse. Der „Tagcsbote auS Bohmcn" schtieht ben Nachrnf, ben er dcm Ber« ftorbcnen roibmet, mit fotgenben Wortcn: „Wcr konntc abcr an Borrosch benken, ohne zugtcich sein grohcs nnivcrscltes Wisscn ins Angc zu faffen! Cs roar ein breitcr, klarer, abcr auch tiefer Strom von Oetehrfamkeit, ber sich fctbft Fachmannern ge« gcnubcr ergoh, roenn Borrosch an ihncn bet thrent Besuche Gcsatlen sanb. Es gab sclten einen Ge-genstonb, ber bebentenber in die Ocffcnttidjkeit trat, fettcn cine wichtige Tagesfrage, iiber bie Borrosch, bcr, nebenbet bemerkt, cin treffticher Stilist roar, nicht fcit Jahreu seine Gebankcn niebergefchrieben hatte, unb die Zahl seiner Manuskripte fiillt manche Kiste. Seiner cifrigen Lefethatigkeit entfprach eine sehr gut ausgcroahlte unb ziemlich zahlreiche Biblio-thek, wclchc er schon bei Lebzeiten zum Theil bem Deutschen historischen Bereine, znm Theil ber Lcsc-hallc bcutscher Stubenten gewibmet hatte. Fur a ties, was niitzlich unb gut, umfomeljr fur alles, was groh urib ebel roar, fchlug bad Herz bcs sieb-zigjahrigcn Grcises so lebhaft unb warm, roie daS eines begeifterten Junglings. Unb roie (angc cr auch zuriicEgcjogen von ber Potitischcn Thatigkeit, ja selbst von jeber iiffentlicfjen Wirksamkcit roar — Lbcrall, too man einen reinen, treuen, intakten Charakter nennen wollte, nonnte unb nennt man Alois Borrosch!" Die Lehren ber zroei genannten Jahre iiber-zeugtcn endlich die liberate Partei, bah nur im Mangel einer eigenen Parteibisziplin deS Gcgners Starke liege, bazu kamen die turbulenten Szcnen ber in ber Majontat ubennuthigen nationalen Partei, welche unsere Burger eruuchtcrten unb jur Thatkraft unb Parteibisziplin aneiferten. So kam mit ben Wahlen bes Jahres 1867 ber Wenbepunkt in ber Geschichte ber Parteien. Denn im Jahre 1867 trat eiu heitzcr Wahl-kampf ein, beibe Parteien erschiencn biSziplinirt unb vollzahlig unb siehe ba, ber Sieg stand im ersten unb zweiten Wahlkiirper auf Seite ber Liberalen, im brittcn fiegten bie Nationalen, bieSmal mit imposanter Stimmenzahl, 134 von 137 Wahlern. Die Wahlbetheiiignng war kolossal, im ersten Wahl-korper z. B. erfchienen von 180 Wahlberechtigten 170. Noch ektatanter mar ber Sieg de« Jahres 1868. Im zweiten Wahlkorper erfchienen von 487 Wahlberechtigten 420, auch Per crfte Wahlkorper stellte 209 Wahler, fast bie Snmme ber Berech-tigten. Im britten fiegten bie Nalionalen, Dr. Bleiweis z. B. mil 122 von 163 Stimmen, im zweiten hatte Biirger von 420 Wahlern 247, im ersten Dreo 125 von 209 Stimmzetteln. Diese wiederholten Niederlagen bestimmten die Nationalen im henrigen Jahre, ans Furcht, eiite britte Niebcvlage zu erleiden, das Feld zu raumen. Unb trotz ber Wahlenthaltnng ber Nationalen traten im 1. Wahlkorper 137 Wahler, also mehr alS bie Halfte, im 2. Wahlkorper 297 Wahler, baher fast die Halfte ber Wahler an bie Urne, denn selbstver-standlich enthielten sich tiiele von ber liberalen Parlei ber Wahl, weil ber Sieg ohnebies schon als ge-sichert erfchien. Bei bcreits gefichertem Siege cine so emincnte Wahlcrzahl, baS ist das sprechcnbste Zeugnih, dah bie liberate Partei ihre Ausgabe crfatzt hat, unb barin liegt nns auch bie Gcwahr bcs bauernben Sieges. Denn bei bent Mangel jeben Gegners hatten Privatriicksichtcn ben freieften Spielraurn, unb doch wurde mit bcrounbentngstviuibigcr Diszipliu gewahlt. Die Kaiserreise. Agram, 9. Mar;. Se. Mojestdt ber Kaiser empfing Bonnittags den katholischen Klerus uitter An-suhrung bed Bischoss Sirohrnayer, ben griechifchen Klerus unter Fiihruug bes Bischoss Gruic, fubaint bie Militarbchbrbeii, burch General Gablenz vorgestellt, bie Zivilbehvrbcn an ber ©pitzc three Lorstanbe, ben Landtag im Beisein Jhrer Majestat ber Kaiseritt nub ber Minister. Auf bie Anrebe bes Prasibenten Bakauovich cr-roibcrte Se. Majestat in kroatischer Sprache, auch ben cinzelneit Deputalioncit bet Komitate unb Muuizipieu baitfte Se. Majestat in ber Laubessprache. Welters wurbeu Deputation«:« ber Hanbelskainmer ititb ber tsraelittschen Kultusgemeinbe burch ben Biirgermeister vorgestellt. Se. Majestat ber Kaiser bcsuchte hieraus ben Karbinat Hanlik unb in Begleitung Jhrer Majestat die Doinkirche, das Spital ber barmherzigen Briiber unb bas Kloster ber barmherzigen Schwestern; Seine Majestat besichtigten noch bie Rechtsakabeniie, bas Gimnasium unb bie Realschule ititb wurben liberall mit Jubel begrliht. 1 Das Theatre pare fiel glanzend ans. Ihre Majestaten wurben mit bcituernbett „^tvio's" unb „Eljen" empsangen. Das Pnbliknnt horte bie Bolks-himne stchend an. Graf Attbrassy, ber sriiher erschienen roar, rourbe mit lautem „Zivio" unb „Eljen" begrliht., Wcihrend ber Borstellnng erschieu auch Graf Beust. Ihre Ma-jestateit vcrlichcn tint '/»10 Uhr unter ftiirmifcheit Znrusen bas Theater. Se. Majestat habeit heute eiite Revue iiber bie Garnison abgehalteit unb routben bei ber Hiu- unb Riicksahrt enthusiastisch begrliht. Gegenroartig ertheiten Se. Majestat Privataubieuzeu. Ihre Majestat roerbeit noch heute das Kloster ber graven ©chroestern, die Kinderbewahranstalt unb anbere ofsentliche Anstalten besuchen. Urn 12 Uhr erschieu bie Deputation bes Lanb-tages znr Begriihnug bei bent Ministerprasibenten Grasen Anbrassy. Derselbe antroortete unter lebhasten „Zivio's" in kroatischer Sprache. Er gebachte bes Ausgleiches unb sagte, bas; bie Bereinbaruitg, bie jetzt eiu nnantastbares Gninbgesetz beiber Brnberlauber ge-roorben, keitten ber nationalen WUufche Kroatieus in ber Gegenroart oder Zukunft gefchrocicht Habe. Der Glanz ber Krone wiirbe burch ben Ausgleich erhoht, bie Wohlfahrt beiber Brubervolker geforbert unb bas Vorgehen bes kroatischen Laubtages burch die Zukuust glcinzeud gercchtsertigt roerbeit. Vou hier giitg bie Deputation zu ben Ministern Bebekovics unb Festeties. Ersterer beloitle, er sei stolz, roieber Mitglieb bes Lanbtages zu seitt, roelcher bas schon finfeitbe Schiff Kroatieus baburch gerettet, bah er bie Gesahr nicht mehr bort suchte, roo sie ttie gelegen unb Sicherheit saitb in beit Gesetzen, bie er selbst geschasscu unb ber Konig sanktionirt. Graf Festeties, ben bie Deputation als kroatischen Biirger begriihte, verhieh eifrige Wahnuig ber kroati-fcheit Jnteressen tit seiuent Wirkuugskreise. Der fur heute projektirle Ausflug uach Park Jurjaves unter« bleibt. Reichsraths-LeryaMuugen. Sitzmtg des Abgeordnctenhauscs voin 10. Mdrz. Der ©chluh ber Bnbgetbebatte gestaltete sich urn vieles reger, als man ttach bent schleppenben Gang, ben bie Diskussiou bisher innehielt, erroarten burste. Das roeitaus grohte Jnteresse berselbett konzeutrirte sich auf bie A u f h e b u n g bes Lotto. Dr. Rof e r beantragte eiite roeitere Veriuiube-rttug ber Ziehuugstage: Prlist utait die uachtheiligeit Wirkuugeii bes Lotto riicksichtlich bes Lolksivohlftaubes mtb Familieiilebeus, so faint man sich nicht enuehren, zu stauiteit, bah eiite so verberbliche Institution unter ben Auspizieu bcs gegenroartigeu Ftnanzmintsters gc-bulbet rocrbc, wahrcud tit bent finaitjicU zerriitteten Mcxiko eiu Defret erlasscn rourbe, welches bas Lotto als eiu mtmoralisches Spiel aitfhebt. Jch bitte nur, bie unzahUgen Falle ins Auge zu fasten, roelche Jhnen bie Kriminalftatistik vvrsuhrt, ich will Sie nur an bie Namen Munuamt, Holzel unb Werner erimtern, roelche biefent Damon zuitt Opser sietcn. Rebner schilbert sobauit ben Spielplan bcs Lotto. Die kaiserlichcu Behvrbcn wiirbett geroih jeben, ber sich eiues solcheu bctriigcrischcit Bersahreus bcbienle, auf bie Anklagcbank stctteit unb ihu auch strcitge bestrasen. P r d siV ent. Ich bitte aber ben Hcrrn Rcbncr, sich nicht immer solchcr Ausbrucke, wic: „betrugcrisches Bersahren," „Betrug," „bic Regterung gibt sich eiitent solcheu Betrugc hilt," zu bebienen. Abg. Dr. R o s e r. Jch bitte, ich Habe hier im Hausc Rcbesrciheit. P r a stbeitt. 9JZau faun aber eiite ©ache vor-trageit, ohne sich gcrabe solchcr verletzendcr Ausdrlicke zu bebieitett. Abg. Dr. R v s er (fortfahrenb). Das siub feiite verletzenden Ausdrlicke (Heiterkeit) unb ben Bctrug Habe ich uachgeroicfen. Schon roegeit bieses betriigcrifchen Spiels sollte baS mit bett Juteittimtcn cities 9iechts-staates im Wiberspruchc stehenbe mtb in feinent Wcscn unb feineit Folgcu ltachthciligc unb verwersliche Lotto-spiel nicht gebulbet roerbeit. Wenit ich meiiten im vorigen Jahre gcstellten Antrag aits Aufhebung bes Lotto in biefer Session, roieberholett burste, so rourbe ich biefeu Antrag heute roieber stcllen, so faun ich nur bie Resolution beantragen: „Das hohe Hans roolle bcschlieheu, bie Regterung roerbe ausgeforbert, roeitere Rebuzirungen der Ziehungen in Erroagung zu zichen." Das, roas ich beziiglich der Rcgicrung gesagt Habe, roiberrnfe ich. Die bcautrcigtc Resolution roirb zahlreich unter* stiitjt. Dr. Stamm empsiehlt ber Regterung den sach-fifchen Lotiericplan mtb bcaittragt, bah ber Fiuanz-ministcr ennachtigt roerbe, vom 1. Mai 1869 an ben minbesten Einsatz auf cineit Gulden sestzusetzeu. Der Antrag roirb ebensalls zahlreich uuterstiitzt. Abg. Hanisch bemerft, bah man in biefent Hanse mit radikalen Mitteln nicht znm Ziele fomtne, deshalb unterstiitze er die Antrage seiner Vorrcdner. (Oho, Oho, von ber Liuken.) Rebner siubet cs nicht anftanbig, bah bie Lotteries beamteit bas Prabifat f. k. haben; man roahle boch cineit auberen Titel, zmn Beispiele ftatt k. k. Lotto-Direktion, ..Gcncralagentschast des Hazarbspielcs." Der Fiuanzin mister Dr. Brest cl koitstatirt es als ein crsreuliches Merkmal, bah im lctzten Jahre die Eiuuahme des Lotto abgenoittmeit Habe. Mit etnem mate kbrnte das Lotto bei mis nicht befeitigt wcrben. Den Vorrours, bah sich ber Staal bes Be-truges schutdig ntache, weist Dr. Brestcl zurlick. (Bei-sall im Zentrum.) Eiite Rebnzirnng ber Ziehungen witrbe bie Spicllust schrocrlich schmalcrit unb eiite Er-hohmtg bcs Einsatzes roare nur ben passionirtcu Lottcric-spiclcru sehr crroiiuscht. Bei ber Abstimmuitg roirb ber Antrag auf Ber-ntittberung ber Ziehungen angenotttmett. Fur bett Antrag auf Erhohmtg bcs Einsatzes erhebt sich nur Dr. Stamm. * Bei bent Etat bes Hanbelsmiuisterimns, Aus-gaben 13,600.000 ft., Einnahmen 12,200,000 si, spricht Abg. Linz fur ciitc hohere Dotiniug ber Gc-ueraUnfpeftioit- ber Eiseubahucn, fur cine Revision ber beftcheitbcit Eiscnbahn-Betricbsorbnnng unb eiu Eiscn-bahu-Konzessionsgesctz. Abg. G r ocholSki befpricht bie Langsamkeit im Tclcgrafcnvcrkehr, roeil eS bei beit Tetcgrafcnstationcn roohl nicht cut mcutipulirciibeit Bcaintcn, aber an Aus-tragern mangle. Abg. Hanisch tabett bie Wiener Stabtpost ititb bereit Filialeu. Die Zustellniigen der Briesc seien heute so mangcthast, ivie vor Jahreit. Der Etat bes Ackerbauuiinistcriums bezifscrt cine Ansgabe von 2,176.000 ft. uitb ciitc Eiimahiue vou 660.000 ft. Abg. Bauer befiirroortct cine strengere Beauf-fichtigung ber StaatSsorsten. Abg. Grenter. Im Ausschuhbcricht fomntc eiite ©telle vor, roelche sagt, die Regterung bcabsichttge tit beit Gcbirgsldttbern eiite ahitliche Forftanfficht zu orga-itifirett, roie sie in Tirol besteht. Da man mm n'ach biefer ©telle glaubeit fbitite, cs sei bie Forstroirthschast in Tirol ganz vorziiglich bcstellt, so rnlisse er bent eut-fchiebeu cntgegentretcn; cs sei bie Forstroirthschast in Tirol melntehr ganz schlccht, bie Forstverroaltung sei roie eiu ©chiss ohne ©teuer mtb Kornpah, bie Wcilber seien barbarisch devastirt, mtb roemt bie bffeittliche 9)feiituitg iit Tirol liber ctroaL einig fei, so set cs bciritt, bah biefer Wirthschast eiu Enbc gemacht rocr-ben rnlisse. Gras Potočki crftirt bie Beaiissichtigung ber Forsten als eiite RcichSsache unb erroartet vom Hausc die nbthigen Mittel zu crhattcn, roemt er die betreffeube Borlagc Ubergebeit haben roerbe. Gegeit beit Antrag, bei ben ©taatspscrdezuchtaustalteu die Zivilvcrroaltung einzusnhrcu, sprach sich die Regierung aits. Der Etat bes Justizmiuistcriums, ber bie Ein-liahmeit mit 2,176.000 si. unb die Ausgciben mit 691.780 si. beziffert, roirb ohne Debatte eingeftcUt. Die ©itzung roirb unt hatb 4 Uhr geschlossen uttb bie Berathimg liber bie noch ubrigeit Kapitel bes ©taatsvoranschtages auf Donnerstag 10 Uhr scstgesctzt. Bur Situation. Ein offiziiises Parifer Blatt, die „Patric," fignatifirt eine ansgesprochene Annahernug zwischen Jtalien unb Oesterreich unb bctont, „bah cine Altianz zwischen Ftorenz unb Wien dem gegenfeitigen Jnteresse beiber Nationcu eutfpricht." Wenit btefe Allianz friebtichen Zweckcn bicttett foil, so roirb fie geroih mit Frenden von der Ocsscuttichkeit akzeptirt wcrben. Jnbessen, es scheint, bah mit biefer Anniihcrnng eine anbere Entfremdnng gleichzeitig cingetreten ist. Die Abbernfting bes Grasen Ujcbont aits Ftorenz wird jetzt so gebeutet, dah der pieuhische Gesandte die Mission hatte, eineit ticuen Atlianjoertrag mit Jtalien zu Stande zu briitgeit, bah er dabei auf Hindernisse von Seite des Ministcriums Menabra stieh nnd sich entschloh, dieses Ministerium aus dem Wege zu raumcu und mit cinem anbcreit Ministerium daS Geschiift zu machen. Dies gelang nun »icht und so wurde Usedom in Florcnz uu- haltbar, und die Folge roar, so wird wenigstens behauplet, cine Eutfremdung zwischcn Jtalicn und Preuhcn. Diese Allianz- und Entfremdungsgeruchte find ubrigenS kcincswegs unbedenklichcr Natur, denn sic zeigcn, dah hinter den Konliffen jctzt wiedcr ein leb-haftcs diplomatisches Spiel belrieben wird uud solche Unterhaltungen pflegen kein harmloses Endc zu nehnien. Wahrend in Wiener Blattern jetzt das Thema von Bismarck's Abdankung fleihig ventilirt wird, gibt man sich in Berlin anderen Erwartungeu hin und meint, dah Bismarck in der nachsten Zeit schon, zur beginnenden FriihjahrSsaison, mit einer poli-tischen Aktion ersten Ranges hervortreten werde. ES soll sich unt daS BcsatzungSrecht von Ulm und und Rastatt handeln. Die badische Regierung ist schon lange fleneigt, die letztere Festnng ganz an Preuhen zu uberlassen, doch siirchtctc man stets den Widerspruch des AuSlanbes, daS heiht Frankreichs. Nun soll Bismarck entschlossen sein, eincn solchen Widersprnch nicht writer zu beachten und schon jetzt soll dcr norddeutsche Bundeskauzler scharfe Aeuherungen gcgen Frankreich im Munde siihren, als rolirdc er solchen Widerspruch voraussehen. Auhcrdem soll Bismarck liber daS Berhalten Frankreichs in der belgischen Eisenbahnaiigelegenheit sehr despektirlich gesprochcn haben. Die ..Patrie" hat fi'tr die belgische Frage end-lich daS Rechte Worte gefundeu: roirthschaft-liche Konserenzcu. Niemand wcih, was da-hinter steckt. Jedermann vermnthet, roohin solche Konfcrenzen slihren sollen. Der Kaiser Napoleon will sich in Belgien nicht ..dupiren lassen." „DaS Wort, schreibt ein Pariser Korrespondent dcr „Allg. Ztg.," ist authentisch. Es hat cine grohe Trag-weite, wenn man sich erinnert, dah er schon einmal dupirt wurde und an den grohen Minister denkt, dem dieser Streich, sreilich erst bei Koniggrcitz, gelang." Unter solchen Nmstandcn ist die Berusnng des sranzosischen BotschasterS am Wiener Hose, des Herzogs von Gramont, nach Paris keine sonderlich sreundliche Thatsache. Doch versucht man glauben zu machen, dah dieser Reise keine politischcn Jnter-cssen, sondern „pcrsonlichc Angelegenheiten" zu Grunde liegen. So versichert die iiffiziosc „Agcnce Havas." Der franzSsische Botschaster soll gar in „GriindnngSangclcgcnhciten" nach Paris gegangen sein nnd zwar im Interest- der Pester Enlrcpot-Gcscllschaften, um zu Gunsteu des ungarischen Ge-treidehandelS geivisse Erleichternngen nnd gesicherte Absatzquellen in Frankreich herzustellen. Wenn man sich erinnert, dah die Allianz mit Frankreich in Ungarn nicht sonderlich viel Anhanger zahlt, so hatte auch dieses' „rein wirthschaftliche" Bestreben seine pvlitische Bedentung und dcr schwc-bijchc Minister des Aenhcrn, v. Wachtmeister, hatte auch aus dcm Grunde nicht so Unrecht, wenn er in der Budgetdebatte betonte, dah trotz dcr groh-niachtlichen Fricdcnsversichcrungen die europaische Situation unzuverlassig und beunruhigend sei. (W.A.) Pvlitische Rundschau. Laibach, 12. Miirz. DaS Abgeordnetenhaus hat das Finanz-gcsctz cinstimmig angenommen. Grocholski erklart im Namen der Polen, fie habcn ungcachtct der hohen Steuern nicht das Wort ergriffen, weil sic hoffen, die zu gewahrende griihcrc Autonomic werde in Galizien auch die. materielle LandcSwohlsahrt erhShen. Nachste Woche wird das Landwehrgesetz, nach den Osterserien. die Rekrutenbewilligung und die galizische Resolution debattirt. Das Budget wird fofort dem Herreuhause iibcrmitrett und von demselbcn in Angrisf genommen werden. Da die Kommissionen des HerrenhauseS bereitS iiber sammt-liche vom Abgeordnetenhausc erledigten Gesetze be« rathen haben, so ist eS wahrscheinlich, dah das HerrenhauS, daS MontagS Sitzung halten diirfte, in zwei Sitzungen soroohl die ssmmllichen Gesetze, als auch daS Budget erledigcn wird. Da sich cine Differeiiz mil dcm Abgcordnetenhause nicht herauS-stellen diirfte, so kSnnte daS Budget bis 15. Marz die kaiserliche Sanktion erhalten.— Unmittelbar nach der Budgetberathuiig wird das Abgeordnelenhans das Landwehrgesetz in Angrisf nchmcn und sich hierauf tibcr die Ostcrseierlage bis 12ten oder lntcn April verlagen. Die Reichsrathssesston wird dcfi-nitiv am 8. Mai geschlossen, gegen Schluh deS MonatS bis Juni werden die Landtage tagen, an-fangS September die Delegations, im Laufe Okto-berS der Reichsrath roieder zusammentreten. Flir den nachsten Freitag kuudigt man im Ver-sassungsausschuh tine RegiernngSerklSrung liber die Resolution der Polen an. Die Regierung, heiht es, werde ihre Bereitwilligkcit manifestiren, der Autonomie des Maudes alle Zugestandnisse zu machen, roelche ohne Lockeruug und Schroachung deS Reichsverbandes gemacht werden kSnnen. Dem Lernehmen nach hat der Justizmiuister Dr. Herbst — wie die „Debalte" meldet — in einer Bclsammluug von Abgeordneten dcr Klubs der infen Namcns der Regiernng die Erklaruug abgegeben, dah dieselbe cine Porlage in Betreff der Wahlresorm zuncichsl nicht einzubriugen gedeuke. Sollteu die demnachst znsammentretenden Landtage sich fur cine Bermchruug der Abgcorductenzahl ans-sprechen, so werde die Regierung diesem Berlaugen cnlgegcnkommen. Der Klub der Liukeu war natlir-lich von dlesen Erklarnngen sehr erbaut. Ueber die K o n s e r e n z d c r B i s ch ii f c, welche gegenwartig in Wien tagt, werden cinem Pester Blatte gar knriose Dinge geschrieben. Die Herren haben sich fSrmlich als ein geistliches Parlament mit einer Linken, Rechten und eiuem Zentrum kon-stituirt uud bcrathcn nicht nnr iiber die dem Schulaus-sichtsgesetz gegcniiber eiuzunehmende Stellung, sondern auch — iiber die Exkommunikktion der Minister. Kardinal Rauscher, der im Zentrum sitzt, soll die letztere Mahregel, als nicht opportun, vermeiden wollen, wahrend Furst Schwarzenberg und dcr Bi-schos von Graz, die aus dcm Berge sitzen, die Ber-dammung des Blirgerministeriums verlangen. Flirst M e u s d o r f f - D i e t r i ch st e i n begibt sich in den nachsten Tagen nach Jtalicn. Bon den Gerlichten, die liber daS Motio dieser Reise tier-breitet find, diirfte wohl jeneS das begrlindetste sein, nach welchem der Flirst nach Rom reist, um dem Papste zu seiner Sekuudizseier die Gliickwuusche des Kaisers zu uberbriugcn. Bon Pest aus find in den letzten Tagen an-lcihlich der W ahlfchlagerei en Truppen in ver-schiedene Komitate gejenbet warden. J m e n g l i s ch e n Oberhausc tadeltc Lord Sommersel die Berwenduug dcr KricgSflotte zum Schutze dcr Misfionarc in China, sowie iiber-haupt alle gewaltsamen Bekehruugsversuche. Clarendon verlas hierauf Jnstruklionen, welche die britifcheu Diplomaten iiberali anwcisen, bei elwaiger militarischer Uutcrstiitzung von Privalpersonen nnd Missionaren mit der griihlen Borsicht vorzugeheu. Au 6 Kuba wird gemelbet: Die Rcgieruugs-truppeu besiegtcu 4000 Jnsnrgcntcn bei Puerto-Prinzipe. Die Legislatur Neufundlands sprach sich zu Gunsten einer kanadischen Konforderation aus. Zur Tagesgeschichte. — Die „Wiener Zeitung" vervssentlichte vorge-stern den neuen Post vert rag mit der Schweiz und das Gesetz iiber die Hastpflicht der Eiseu-bahn unter n eh m ungen bei Berletzuugen und Tod-tuugen im Bahuverkehre. — Der Direktor der niederiisterreichischen Hipo-thekenbank, Herr Leopold Springer, hat daS in Obersteiermark gelegene Eisenwerk Zeltweg voni Grafeu Henkel-Donuersmark, wie bestimrnt vcrlautet, urn den Preis von vier Millionen Gulden angekauft. — Die Grazer „Tagespost" schreibt: Dem An-suchen des hiesigen nnisormirien Biirgerkorps, bah den Mitgliedern desselben gestatiet werden inoge, die dnrch das nene Wehrgesetz vorgeschriebene Landwehrpflicht im Korps fdbft abzndienen, wurde vom Ministerium keine Folge gegeben. Ein anderes Ansuchen um Ausstel-luug eiues dem Militiirstaude augehorigen hiiheren Offiziers zum Kommanbantcn des Korps hat noch keine Erledignng gefnnden. Wie vcrlautet, geht man mit der Absicht um, ben Herrn Grafcn Mcran zu bitten, das Korpskommando zn iibernehmen. — Eine w ci t vc r zwc i gt c Raubcrbande wurde am vergangenen Donnerstage in Szegedin zn-standegebracht. Die Bande treibt ihr saubercs Geschaft schon seit Jahren nnd zwar in der Weise, bah sie die Frachtwaggons der Bahn osfneten und ihres Jnhalles beraubien, wodurch der Bahngesellschast j-ihr-lich ein Schaden von 15—20,000 ft. zngefiigt wurde. Die Thciter gehoren grohtentheils deni Bahnperfo-nale an. — Konig Wilhelm von Prenheit wird, wie das „Norddeutfche Korrespondenzburean" meldet, dieses Jahr Anfangs Juni, wenn nicht friiher, in einem bvhmischen Bade die Bruunenknr gebranchen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die Nenwahlen s lir den Gemein-berath) wurden mit der henie Bormittags stattge-fnndenen Wahl des ersten Wahlkorpers beendet. Die Betheilignrg war noch lebhafter als an den vorans-gegangenen Wahliagen, die Disciplin ansgezeichnet. Es erfchienen 137 Wahler nnd erhielien: Malitsch 136, Samasia 136, Sennig 136, Lahnik 134, Dreo 133, Dr. Pfefferer 133, Dr. Recher 133, Terpin 133, Paner 132, Dr. Snpantschitfch 131 Stint- men. Die Natioualeu glanzten zum dritteu male dnrch ihre Abwefenheit. — (Zur Kctiscrreise.) Wir haben in Nr. 55 uuseres BlatteS von dent Enipfangc Jhrer Majestaten in Bidcm-Gurkfeld berichtet und erwahnt, dah sich daran die Biirgerkorps von Rndolfswerth uud Gurkfeld betheiligten. Bom Kvmmandanten des Biirgerkorps von Landstrah in Unterkrain kommt nits hente die Nachricht zn, bah auch das Biirgerkorps von Land-strah bie Ehrc hatte, bei dieser Gelegenheit Sr. Ma-jcstat dent Kaiser sich vorznstellen, was wir hieniit mit groheni Bergniigen zur Kenntnih bringen. — (Tod'esfall.) Heute Nacht stavb hier Filipp Baron v. Rcchbach, k. k. Kammerer, Ritt-meister in Pension, ein in allen Kreisen hvchgeach-tctcr, dnrch Adel der Gesimtung und seine liberale po-litische Richtnng anSgezeichnctcr Akann. — (Gilt but ch.) Hente Nachts wnrde in das Lnckmann'sche Komptoir eingebrochen. Die Diebe stie-gcit dnrch das Hofthor in der Klosterfranengaffe ein, hoben ein Gitter aus, uahnten eine Barfchaft von 45 fl. und eiueu Kanzlcirock mit nnd entfcntten sich, ohnc an dcr Werthhcim'fchcn Kaffe auch nnr einen Berfnch des Einbrnches gemacht zn haben. Man sand bei bent Hofthorc ein Stlick einer Sense, an welcher sagcartige. Ziihne in roher Nachbildung angebracht waren, welche die Diebe bei der Fliicht wahrscheinlich verloren haben. — (Im Fortbildnngsverein flir Bnch-b r u ck e r), Herreugassc, Dr. Pougratz'sches Hans, wird Sonntag ben 14. Marz 11 Uhr Bormittags Herr O. Schmidl eine dialektifch-hnntoristifche Borlefnng „iiber die Zahl drei" halten. — ($ e r a it b e r it it g e it im K u r a t kle rus.) Herr Michael Bo goli it, Pfarrkoopcrator in Trata, nach Seifenberg; Herr Jakob Juvan in gleicher Eigenfchaft von Grasenbrunn nach Trata. — (U it g t it c! oder B e r b r e ch en ?) Am ver-floffenen Aiontage Abends wurde am Zois'schen Graben ein in der Tirnan wohnhafter Facchin im bewnhtlosen Znstande mit einer Kopfwuude aufgefuudeu. Der herbei-gerufene Arzt konstatirte einen Sprung des Schadel- knochens. Der Mann starb am Mittwoch. Es ver- { breitele sich nun allgemein das Gerucht, dah hier ein i Verbrechen vorliege. Die Nachforschungen der Pvlizei * ergaben jedoch cinen Sachverhalt, der einen Ungliicks-fall wahrscheinlicher macht. Es fnhren namlich Facchine, von der Klagenfurterstratze mit eiitem Getreidewagen j nach St. Beit in Unterkrain. In der Sternallee sprang ein Mann anf den Wagen und fnhr mit bis znm Zois'schen Graben, wo er entweder vonr Wagen fiel, oder abfprang, da an dieser Stelle der Weg nach seiner Wohnung in die Tirnan abzweigt. Bei dent Abspringen diirfte der Mann so unglllcklich gefallen fein, ohne datz die anderen am Wagen etwas davon bemerkten. Die gestern vorgenommene Sektion kon-ftatirte den Sprung des Schadelknochms, lost aber das Rathfel, Fall oder Schlag, nicht auf, da beides den- selben Erfolg haben konnte. — (Kamps mit eiitein Hunde.) Am letzten Dienstage Mittags wurde auf der Strahe von St. Peter nach AdelSberg ein Banernweib aits dor-tigcr Gegeiid volt eiitem Hunde angefallen. Derfelbe bih sie durch daS Leder der Stiefel unbedeutend in deit Fnh, rif; ein Stuck der Schiirze ab. Das Bauern-weib hatte die Geistesgegenwart, mit eiitcnt Tiichel dem Hund cine Schlinge ittit den Hals zu bilden, so datz sie denselben (einen gewohnlichen SchasShttnd) mit der einen Hand an der Schlinge, mit der andern am Korper sesthielt und urn Hilfe fchrie, bis nach lan- gerer Zeit Settle herbeikamen und den Hund todtschln- gen. Seidei- wurde das Weib wahrend des Kampses am rechten Arme von den Zahnen des Huudes ver-letzt. Die Sektion deS Hnndes ergab den gegriindetcn Berdacht, dah er an der Huudswuth erkrankt war. Die arme BauerSsran wurde sosort in das hiesige Zi-vilspital iiberbracht und wird daselbst der Behandlnng und Beobachtung unterzogen. Bis jetzt zeigen sich noch feine Spuren der siirchtcrlichen Krankheit bei der Verwundeten. — (3 it m Uitgliitf von L i ss a.) Der „Wr. Ztg." licgt das Berzeichmtz der am 20. Februar 1869 an Bord der Fregatte „Radetzky" einge-schifft gewesenen und seitdem Vermihten bei. Es find: Bom Stabe 21, vom Matroseukorps 214, vom Ma-rineinfanterie-Regimeute 61, vom Marinezeugkorps 14, vom gemischten Personale 12, zusammen 322 Per-sonen. Ein Matrose wurde als Seiche aufgefunden. Die verungliickten gehoreu grotzteutheils dem Klisten-lande, Dalmatien und Kroatien an. Aus Krain be-fiitdet sich unter ihnen: Der Matrose 3. Klasie Richar Primus aus Strda, Bez. Stein, 1845 gebo-ren, ledigen Standes; der Gemeine der Marine-Jn-santerie Franz Molle von Kanzian, Bez. 4!assenfuh, geborcn 1844, ledig, und der Maschinenwarter 2. Klasse Johann Jellouschck von Hrib, Bez. Laibach, geboren 1846, ledig. Witterung. Laibach, 12. Mcirz. Gestern Abends und in der Nacht starker Schneefall, '/, Schuh inachlig. W a r m e: Morgens 6 Uhr -4- 0.7", Nachm. 2U. +7.8° (1868 + 8.6", 1867 + 12.1".)» ar out c * ter 318.59"'. Das gestrige Tagesmittel der Warme -(- 1.1", um 1.1° unter bent Normale. Hijhe des Niederschlages zu Wasser ausgelbst: 17.66"'. _____________________________' Angekommenc Fremde. Am 10. Marz. Stadt U'ien. Obcrmami, Kaufm., Prag. — Rosenberg, Kaufin., Wien. — Jugovitz, Kausm., StraZise. Elel*ant. Gentilnomo, Agent, Triest. — Schneller, Bauunternelimcr, Fiume. — Prog, Privat, Monfalcone. — Brezovic, Besiher, Fit,me. — Reibner, Privat, Triest. — Kester, Privat, Triest. '____ ____________ Meinhese. abgepreht, in Teig-form oder getrvcknet in Stucken, katifen zu denbesten Preisen Wagenianii, Seybel & Comp, in Wien.(36—5) Berstorbcne. Den 10. Marz. _ Primus (Šitflcriič, Jnwohner, alt 61 Jahre, iitt Zivilspital an ErschLpfung der AtSftc. Den 11. Marz. Maria Zmainer, Jnwohneriu, alt 68 Jahre, im Zivilspital ait der Lungenliihmung. Barbara Jankofsky, prov. Oberaufjeherswitive, alt 62 Jahre, in der Stadt Nr. 88 an der Wassersucht. — Herr Stefan Strechar, Fleischhauer, alt 56 Jahre, in der Gradischavorftadt Nr. 55 an Gehirnlahmung. — Herr Jakob Potoker, Handlungs-kommis, alt 58 Jahre, in der Stadt Sir. 25 l am Zehrfieber. Gedenktafel fiber die am 15. Marz 1869 stattfindendm Lizitationen. 1. Feilb. des Kanz'schen Grubenbrunner Wohusitzes in Ob^rschisclika, 7-137 ft. 90 kr., LG. Laibach. - 1. Feilb., BerhovKek'sches Hans Nr. 70 Kapnzinervorstadt in Laibacli, LG. Laibach. — ). Feilb., Teran'sche Real., St. Martin bei Ztrklach, 3214 fl., BG. Krainburg. — 1. Feilb., Berlic'sche Neal., Jllouk, 4145 fl., BG. Krainburg. — 3. Feilb.; Hili'sche Neal., Unterseedorf, 1447 ft., BG. Planina. — 1. Feilb., Slamuig'sclies Haus zn Laibach am Jakobsplatz, 11500 fl., LG. Laibach. — 3. Feilb., Schinid'sche Real., St. Hermagor, BG. Lack. — Minuendolizit. zur Sicherstellnng der Liefernng von 375 Klaflern 32zLlligen langen Weitzerlen-KohlenholzeS fiir tad Zengsartilleriekommando Stein. Theater. Heute: Beethovni und 3tbclni6c. Genrebild mit Gesang in 1 Aft von Hugo Miller. Hierauf: Cettnvtilu-l und Feuillctoii. Scherz in 1 Anfzug von Sigmund Schlesinger. Zum Scklutz: Ciil jartlirijcr Vater. __________Posse in 1 Akt von O. F. Berg.___________ Oeffcntlichkr Dank. Das Zentralwahlkomitee des kon-stitntionellen Bereins in Laibach ent-spricht hiemit einer uberaus angeneh-men Pflicht und sagt allen Herren Wahlern, welche bei den eben voll-zogenen Nenwahlen fiir den Gemeinde-rath der Landeshanptstadt fiir die von ihm vorgeschlagenen Kandidaten ein-gestanden find, sowie auch jenen Mit-biirgern, deren rege Theilnahme an der Wahlbewegnng zu dem so sehr befriedigenden Resnltate der Wahlen wesentlich beigetragen hat, den ver-bindlichsten Dank. Laibach, am 12. Mcirz 1869. Vom Zentralwahlkomitee des klinstitutioncllen Vcreins in ^Tttibudj. Telegramme. Wien, 11. Marz. Das Subkomitee des Dcrfassungsausschusscshieltiibcr dic Petition™, welche die Einfiihrung dinkier Wahlcn beanfpruchen, eitte Bcrathung informativen CharaktcrS, roobei der Ge-gettstand allseitig bcleuchtet wurde und die verschie-densten Ansichten sich geltend machtcn. Alle Mit« glieder find nur beziiglich der fakultativen direkten Wahlen einig. London, 11. Marz. „Morningpost" sagt: Gestern wurde zwischen Frankreich und Gelgicn ein Uebereintontmcn abgeschlossen, welches die Entschei-dung in der Eisenbahnfrage eincr gemischten Kom-mifsion imtcrstellt. Hotel Eleltmt. Hcnte: Soirče Don Der Laibacher Musikkapelle. Programm: 1. Ouverturo von Kalliwoda. — 2. Lock-Polka (frattgaisei von Stranh. — 3. Divertissement fiir Flote uud Klarinet von Wahl. — 4. Supp6-(tua172.50 184.— '160.75 1 95.70 i 92.— 1107.— | 90.— Ware 58.80 63.70 62.40 69.40 92.50 99.20 101.— 123.80 90.— 94.— 78.50 79.50 74.76 721. 2112.— 765.— 290.50 284.-112. 2265 229.90 177. 220.— 158.50 173.— 184.50 161.25 95.90 92.50 107.25 90.50 Geld Ware Deft. Hypoth.-Bank . 98.50 99.— Priori t&ts- Oblig. iidb.-Ges. zu500 Fr. 113.— 113.50 dto. BonS 6 pCt. 235.50 236.50 Nordb. (100 fl. CM.) 94.— 94.50 Sieb.-B.(200fl.0.W.) 89.— 89.50 Oiubolf8b.(300fI.6.2B.)i 90.50 90.75 Franz-Iof. (200 fl.S.), 91.15 92.25 Lose. Credit 100 fl. o. W Don.-Dampffch.-Gej. zn 100 fl. CM. . . Triester 100 fl. CM. . dto. 50 fl. o.W. . Ofener . 40 fl. o.W. Ctzterhazy fl. 40 CM. Salm . „ 40 Palffy . „ 40 Clary . „ 40 St. Genois„ 40 Mndischgratz 20 Waldstern on .168.- 168.50 ! 90.501 97.— . 120.— 121.— 57.—I 58.-37.50 38.50 20 Keglevick . 10 adolfSstift. lOd.W. Weohsel (3 Mott.) AugSb. 100 fl. flidd.W. Franks. 100 fl. „ „ London 10 Pf. Sterl. Paris 100 Franc- . Mtinzen. Kaij. Miinz-Ducaten. 20-Francsftltck. . , BereinSthaler . . , Silver . . . . 42.50 ! 36.— 37.50 33.- 22.50 24.50 16.— 15.50 103.50 103.75 124.— 49.35 5.84 9.93 1.82 121.75 43.50 37.— 38.— 34.— 23.— 25.50 16.50 16.50 103.70 103.90 124.10 49.40 5.86 9.94 1.83 122.25 Telegraphischer Wechselkours »cm 12. Marz. 5perz. Rente ofterr. Papier 62.80. — 5perz. Rente bsterr. Silber 70 20. — IStiOet Staatsanlehen 101.70. — Bankaktien 723. — Kreditaktien 295.90. — London 123.76. — Silber 121.50. — K. k. Dukaten 5.83. Brrleger und fttt die.Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg. Druck^von Jgn. v. Kle>inmajysr & Fed. Bamberg in Laibach.