Laibacher Seituna. .,.« »37. Mittwoch am 4. Juni «8K» Tic „^aibachcr Ieituüg" erscheint, mit Ausnahme der Zl,',!»- mio ssci.-rta^c. täglich, uno kli,^t sammt de» Veilasseil i >» Comptoir ganzjährig N sl.. halbjährig .^ fl M fr^mlt Kreuzband im Comvi>,'ir gaxzjährig 12 fl., ha l l'jä s,ri^ l» ft. Fur die Znstellung iu'ck Hans snid hall'jähriz) 3U lr. mehr zu tntri'cht.n. M it der'Post pu'rto-frei ganzjährig, unter Kreuzbano und gedrückter Aorcss. >.', ft., hal^ayrig 7 ft. 30 fr. — In seratio »sgcbil h r siir >i»e Spaltenzcile oder »m Raum derselbe,! für ,,,,' maligc (5!us-chc,!t,!»g 3 kr., snr zweimalige H. kr., fnr dreimal.ge .. >r. ^. 2«. Iu,cratc l',3 l2 Zeilen losten l ss. siir 3 Mas, '>0 fr. si'.r 2 Wal und W fr. mr 1 Mal nniüschalt.« 3u diesen Gebühren ist nach dem „Provisorischen Gesetze vom Du schen, was Christus ist.« Monfreda verbarg ^ sich hinter die Wand; Strah rics ihm zu : „Stehe!« — Monfrcda wußte nicht, was er beabsichtige; er l dachte sich. Einer von ihnen müsse heute zu Grunde ^ gehen; darauf griff er nach der mit Schrott gela- ^ denen Pistole auf dcm Wcbcrstuhle, trat zum Fen- ' ster, wo Sttah schrie und fluchte, und dachte bei ' sich selbst, ich drücke sie los, es geschehe, was wolle. > Er sah den Strah beim Fenster mit dem Kopfe ^ sich hin und her bcwcgen, stellte sich selbst hinter die ' Wand neben dem Fmstcr und drückte die Pistole ^ hinaus los. - Die Pistole knallte - und es folgte draußen eine lautlose Stille. - Monfrcda wußte ^ nicht, was geschehen sey, ob er den Strah getroffn, odcr od dieser sich erschuf, still entfernt habe. D>, ,r nicht schlafen konnte, gi„g er gegen ,l Uhr still hinaus und sah den Strah vor dem Hause liegen. Er theilte es seinem Weide mit, sie gingen hinaus und fanden ihn vor dem Fenster todt. Aus Angst über das Vorgefallene trugen sie den Leichnam auf die nahe gelegene Straße, räumten das Blut vor dem Fenster weg und trugen es auf den Abort, — Aus Furcht entfernte sich Monfreda gegen Morgen, und irrte durch drci T''ge bestimmungslos herum, bis er zernichtet zum Pfarrer nach Mariaseld kam, und sich auf seinen Nath mit ihm freiwillig zum Gerichte stellte, wo er diese That umständlich gestand. — Die ThatbestaNdöerhebung zeigte, daß Strah durch einen Schrottfchuß in dcn Kopf getödtct worden, der diesen zerschmetterte u»d unbedingt noth-wendig den sogleichen Tod zur Folge hatte. — Die Pistole, welche Monfrcda nicht lange vorher in Lai-dach gekc.ust, wurde mit etwas Pulver und Schrott von seinem Weibe spater dem Gerichte üderbracht. — Nach Angade des Gemeindevorstandrs von Sa-dobrova, des Pfarrers und der Dorjinsassen, war Georg Strah ein Ungeheuer, vor dem sich das ganze Dorf fürchtete, und dcm, namentlich in etwas betrunkenem Zustande, Nichts heilig war. Insbesondere habe er den Monfreda auf eine wahrhaft bc? daucrungswürdige Weise gepeinigt, ihm bci Tag und > Nacht keine Nuhe gelassen. Monfreda habe wegen ihm die Tochter wsggegel'en, «md selbst seine« Grund versauft, um endlich Ruhe zu haben. (Schluß folgt.) (3orrcspo,ldenze«. Von der Gran, 29 Mai. — ?— Man klagt nicht mit Unrecht über die vielfache Verwirrung, die in dcn Kanzleien unserer Beamten herrscht; ob aber ausschließlich die Beam, ten daran Schuld sind, ist cine andere Frage. Es sind drcicrlri Ursachen, welche dem Geschäftsgänge bei den ungarischen Behörden hemmend in den Weg treten, und zwar rinesthcils die Neuheit der Mani-pliliruxg, das Einarbeiten in die neuen Institutio-ncn; andernthrils die verhältnißmaßig geringe Anzahl der Beamten bei unverhältnißmäßiger Ueb^rbür-dung; endlich und vorzugsweise der Geist unserer Bevölkerung, wenn man anders ein zähes Kleben am Alten, Herkömmlichen, ein unbegränztcß Mißtrauen gegen alle Neuerungen, ein unbegreifliches Taubseyn gegen jede vernünftige Vorstellung oder Aufklärung Geist nennen kann. So gut den zwei ersten Hindernissen im Laufe der Zeit abgeholfen werden kann und wohl auch wnd, so trostlos stehen wir dcm dritten gegenüber da, und erst mit der neuen Generation — ich übertreibe nicht __ dürste dasselbe beseitigt werden. Es stammt jedoch dieser „Geist" unseres Landvolkes nicht etwa von der An, hänglichkeit an das Kossuth'sche Regime her, sondern von den seit der Parisication Ungarns ins Leben gcrufcncn Reformen, in Folge deren sich der Bauer ein Eldorado träumte und glaubte, alle seine Wü». sche und Beschwerden müssen jetzt auf behördlichem Wcge eben so schnell als unbeanstandet erledigt werden. Da nun dieselben oft so daroker Natur sind, daß sie unmöglich erfüllt werden könne,,, so wittert der argwöhnisch?, noch immer von Wühlern bearbeitete Bauer Verrath und sagl kurz: .Nun, derH'rr Richter oder Notar ist auch sch"" verkauft!« d. h. S34 er arbeitet nicht im Interesse des Volkes, sondern entschieden in dem der Regierung. In solchen Fallen ist es denn äußerst schwer, zu thun, was in öffent. lichen Blättern so oft und unwirsch verlangt wird: „das Volk aufzuklaren;« wahrlich, das thut der Beamte, ohne hiezn aufgefordert zu werden; allein was nützt es ihm, wenn der Bauer, nachdcm ihm der Beamte eine Stunde lang Explicationen der verschiedensten Art gemacht, endlich lächelnd und kopfschüttelnd sagt: „Nun, ich seh', der Herr ist auch schon verkauft!« Das Landvolk in unserem Bezirke ist stolz auf seinen König und die Rechte, die ihm dieser gegeben; er hält aber auch den König und die Negierung für zwei ganz verschiedenartige Staats-element?, und glaubt ein entschiedener Gegner der letztem seyn zu können, ohne daß hicdmch seine Loyalität, seine Anhänglichkeit an die Dynastie geschmälert wurde. Mag man ihn nun wie immer aufklären, er glaubt: der Beamte thue dieß nur deßhalb, weil er von der Negierung gekauft sey, die Rechte des Bauers wieder möglichst zu schmälern, und eine derartige Schmälcrung erblickt er Vorzugs-weise in den vielseitigen Besteuerungen. Sie können daraus crsthen, daß die Propaganda keinen kleinen Spielraum in unserem District? hat; wie es in dm andern aussieht, weiß ich nicht. Oesterreich Trieft, 2. Juni. Nachstehende Herren aus Oesterreich fungiren in den verschiedenen Seclionen als Mitglieder der aus allen Nationen der beiden Hemisphären zusammengesetzten großen Jury, und zwar: Director Thunner für Bergwerksproducte und Mineralien; lv. Goßleth aus Trieft sür Chemikalien; Carl Buschck für Vaumwollwarm; Ncgierungsrath Burg und Professor Engert für Maschinen, W.'gcn, Eisenbahnwagen und mechanische Vorrichtungen; Professor Cristosoris für Manufacturmaschinen und Wevk' zeuge; Professor Hlubeck aus Gratz für Garten u>ld Ackcrbaugeräthe; Sigmund Thaldcrg, der Componist und Clavicrvirtuose, füc musikalijche Instrumente; Herr Nadice von Verona fur Sammet- und Seiden waren; Graf Harrach für Flachs- und Hanfcrzellg-nisse in der weitesten Bedeutung; Dr. Schwarz fü'r Gewebe und Gespinnste; Herr Rösncr, Professor und Präsident der Academic der bildenden Künste zu Wien. sür Möbel und Tapczi'erarbeiten; Architect Bernardo di Bernard»? für alle Erzeugnisse aus Mineral--substanzen, für Gebaudedecorationen und Sculptur-objecte. endlich Otto Schumann aus Wien für Kurzwaren. (Tr. Ztg.) — Die „Trieste Ztg." bringt aus Wien Nachstehendes: Mit dem Rücktritt des Freiherrn v. Brück können die Personaländerungen im Cabinet unmöglich abgeschlossen seyn; so ummauertauch jene Kreise sind, schallt dennoch manches Wort herüber, das zwar keine ganze, aber doch cine l>ilbe Auskunft gibt. Der eigentliche Grund jenes Rücktritts ist keineswegs gekannt, allein, daß er nicht aus der Oberfläche der Fragen herumschwimmt, sondern mitten in der Strömung des eingeschlagenen Regierungösustcms zu suchen ist, zeigen alle Nebenumstände. Sind die Finanzen Schuld an diesem Wechsel der Person, so ist bci dem Fehlschlagen neuer Erperimente im Geldwesen abermals ein Wechsel der Personen zu erwarten, und dieses Fehlschlagen wird nicht lange auf sich warten lassen. Jedoch glauben wir, daß im Departement des Handels selbst Veränderungen sich vorbereiten, die mn d«m Abtreten v. Bruck's nur begonnen haben; als Fortsetzung dürste der baldige Rücktritt auch dcs Ichigen Handelsministers Herrn Ritter v. Baum-gartner mit einiger Wahrscheinlichkeit anzudeuten fcyn. Vielleicht ist cs allzu gewagt, eine solche Con-jectur ohne weitere Begründung hinzuwerfen; allein dcr Nachen, in dem unsere Staatsmanner sich besm-den, ist einmal im Schwanken, und mancher verläßt seinen Posten. Die Vertröstungen, welche von einigln Seiten ertönen, daß der Zolltarif nicht aufgegeben sey, finden wenig gläubige Seelen; freilich ist Herr v. Baumgartner allz^l sehr verflochten mit dem Plane und der Ausarbeillmg dcs Zolltarifs, alö daß cr jetzt ganz und gar mit den, zu G>unde liegenden Entwürfe brechen könnte; allein eben deßwegen wird er seinen jetzigen Stand nicht behaupten können; schon nennt man insgeheim, so insgeheim, daß die ganzes innere Stadt sich es zuflüstert, seinen Nachfolger, dei^ Niemand einen Vertheidiger dcs Schutzsystems heiße» wird. Andere Aenderungen werden damit in Verbindung gebracht, welche von den kleinen Notizblättern bereits vor Wochen angedeutet wurden. Man glaube davon so viel, oder so wenig man will; jedoch das Eine ist gewiß, daß das Bisherige nicht besteht, und daß zweijährige Geisteskämpfe seltener Art ohne Siegespalme ausgekämpft zu werden bedroht sind. 5) "Wien, 30. Mai. Mit allerhöchster Entschließung vom 14. Mai l85I haben Se. Majestät die Organisirung dcs Betriebes auf den Staats Eisenbahnen genehmigt. In Gemaßheit derselben wird in Prag für die nördliche, in Pesth für die südöstliche Staats-Eisenbahn eine EisenbahN'Bctriebs-Dircction errichtet. Für die Krakau-Oberschlesische, sowie für die Staats-Eisen. bahnen im lombardisch-uenetianischen Königreiche wer den die entsprechenden Bestimmungen später erfolgen. Im Grundsatze soll bci der Organisirung der Betriebs-Direction weder der Technik noch der Administration ein Vorrang eingeräumt, sondern dahin gestrebt werden, beide Zweige in der Geschäftsleitung gleichmäßig zu vertreten. Der Betricbs-Director soll demnach sowohl ein administrativer als ein technischer Beamte seyn können, je nachdcm in der einen oder andern Persönlichkeit sich die sür diesen wichtigen Posten erforderlichen Eigenschaften in höherem Maße vereinigen. Es wirb jedoch festgestellt, daß der zweite Vorstand und Stellvertreter des Directors stets dem andern Zweige angehöre, und daher, wenn der Director ein Techniker ist, dessen Stellucrtreter ein administrativer Beamte, uno umgekehrt, wenn der Director der Administration angehört, dcr zweite vorstand ein Techniker scyn müsse. Das Bctli'ebZgeschäft in seiner speciellen Glie» derung scheidet sich lm Wesentlichen in folgende Ab-theilungen: l) Dcr technische Betriebs-und Bandienst, und zwar letzterer umfassend den Obc» u»d Unterbau, dann die Hochbauten bei den auf fertigen und im Betriebe stehenden Eisenbahnen vorkommenden Aus-, Um- und Neubauten; 2) der Werkstättenbetrieb und das Maschinenwesen; 3) der Personen-, Eilgut- und Frachten. Verkehr; 4) die Concept- und Kanzlei' Geschäft.'; 5) die Material, Verwaltung; 6) das C^ssawesen; 7) das Rechnungswesen. * Neueste statistische Daten bezüglich des Krön lan des Bukowina: Flächenraum 186 Quadratmeilen. Einwohner (nach der Conscrip.-lionsrevision zu Ende December 1850), nach den Religionsbekenntnissen, und zwar Einheimische: römisch-katholischc32,673; griechisch-katholische 9754; griechisch-nichtunirte 311.149; armenische l629; evangelische zusammen 379.179; darunter das weibliche Geschlecht l90.689. Fremde aus conscribirten Provinzen zählt man 6154, Ausländer 95, (6249); sonach im Ganzen 385.428. Nach den Nationalitäten theilte sich die Bevölkerung in Deutsche, Romanen, Nulhencn und Juden. Die politische Eintheilung des Landes besteht aus der Statthaltern, 6 Bezirkshauplmannfchaften, 295 selbstständigen Gemeinden. Militärbezirke sind im Kronlande zwei fungirend; der Umfang jedes derselben ist aber ein getheilter, nämlich: Nr. 4l sür das Infanterie-Regiment Baron Sivkowich in die eine Halste der Bukowina und den daranstoßenden Czortkower Kreis Galizieus, dann Nr. 24 für das Infanterie-Regiment Herzog Parma in die zweite *) Im (kiilklange mit obigen Mittheilungen meldet dcr Geschäftsbericht vom 31. Mai: Man trägt sich mit neuen Veränderungen innerhalb des Ministcrraths, namentlich in Bezug auf daS Handelsministerium und jenes des Ackerbaues. Letztcrem soll auch die Verwaltung der Posten übertragen werden. Halite der Bukowina und den angranzenden bisherigen Kolomeacr Kreis Galiziens. Diese beiden Werbbezirke umfassen im Hcrzogthume Bukowina Nr. 41 : — I Stadt, 4 Vorstädte, 1 Marktort, l4I Dörfer mit 32.809 Häusern und 191.622 ein» heimischer Population; Nr. 24 : — 2 Städte, 3 Marktorte. 135 Dörfer mit 22.404 Häusern und 187.557 einheimischer Population. — Von der Gensd'armerie 'st der 9. Flügel des sür Galizien, das Krakauer Gebiet und die Bukowina bestimmten 4. Regiments, 146 Mann stark, im Herzogthume dislocirt. Aerarial Chausseen gibt es: l) die Tarnopolcr Post- und Commerzialstraße; sie beginnt in Galizien, tritt bei Zaleßczyk in die Bukowina über Kotzman bis Mamajestic, wo sie in die siebenbürger Straße einmündet; 4^ Meilen lang. 2) Die siebcnbürger Post. und Commcrzialstraße, beginnt an der siebcnbürger Gränze von Pojanastanipi, zieht sich über Dornawatra, mold. Kimpolung, Guranumora, Su>, zawa, Sereth, Czernowitz dis Rohozna (Sadag<»ra); 35'/4 Meilen. 3) Die Wikower Verbindungs- (so. genannte verdeckte Militär-) Straßc, beginnt in Gu-rahumora, ihr Zlig geht über Solka, Wikow, Czu-din, Storo/.ynctz bis hinter Dubontz, wo sie in die Sniatyner Post. und Commcrzialstraße einmündet; 14^ Meilen. 4) Die Bojancr Verbmdungsstraße beginnt hinter Czernowitz, geht über Zuczka nach Bojan; 3 Meilen. Flüsse gibt es jn diesem Kronlande folgende: !) der Pruth, Hauptfiuß der Bukowina, betritt zwischen den Dörfern Ncpolokoutz und Czartorga das Herzogthum, nimmt daselbst den Czeremoßfiuß auf, läuft nordöstlich neben Duboutz, Czernowitz, Bojan, Nowosiclitza nach Bessarabien, hat ein ge.. linges Gefäll und ist nur deflößbar. 2) Der Czcre-moß besteht aus den beiden Flüssen z/,-,1)' und c/^,«^ (weißer und schwarzer) Czcremoß, ersterer tritt an der ungarischen Gränze im Hochgebirge in die Bokowina, lälist südnötdlich, bildet die Gränze zwischen Galizien und der Bukowina, nächst Iaolonitza, Dolhopole, bis Stepki, wo er sich mit dem aus Galizien kommenden <-/«»!>> Czeremoß vereinigt, nimmt daselbst den Puttilabach auf, stießt in derselben Richtung bis Wlßnitz, russisch Banilla, Waßkontz und mündet in den Pruth ein, hat großes Gefall und ist nur be-flößbar. 3) Der Serethstuß entspringt in der Bukowina am Fuße des Gebirges oberhalb Nurseken, läuft zuerst füdnördlich bis Zadowa, dann nordöstlich dei Storoüynetz. Karapezyn, Preßckarcny, nimmt hinter letzterm Dorfe den vereinten mittleren und kleinen Serethfiuß auf, sodann nächst der Stadt Sercth, und tritt hinter Kindestic in die Moldau, hat viele Untiefen, geringes Gefall und ist nur be-flößbar. 4) Der Fluß Suczawa entspringt im Ge» dirge oberhalb Iswor, sein Lauf hat dieselbe Richtung wie der Serethfluß, nimmt hinter Nadautz den Suczawitzabach aus, tritt bei Chilißeny in die Moldau, hat bedeutendes Gefäll und ist nur beflößbar. 5) Dcr Moldawasiuß entspringt oberhalb Briaza im Gebirge, läuft südöstlich bci mold. Kimpolong, Wama, Frasim, Gurahumora, nimmt nach und nach den Moldawitza-, Negrilassa, und Humorabach auf, tritt hinter Bojaßestic in die Moldau, hat starkes Gefäll lind ist nur desiößbar. 6) Der (Bukowinaer) Vystritza-fluß entspringt im Hochgebirge oberhalb Czokanestic, sein Lauf ist südöstlich, er nimmt hinter Dornawatza den bereits vereinten Dorna- und Negrißora, dann dcn Serißorabach auf, wendet sick nördlich bei Ka-linestic östlich in die Moldau, hat starkes Gefall ist, nur beftößbar. 7) Der Dniester begränzt nördlich den schmalsten Theil der Bukowina mit Galizien, und nimmt dießseits keine anderen Gewässer auf; er »o, inne. Sc, Maj. der Kaiser von Rußland zeichnete gestern die k. k. Feldmarschälle Graf Nadetzky, Fürst Windiscbgrätz u»d Gras Nugent durch Besuche aus. Im Gefolge Sr. Majestät befiüoen sich einige Husaren von dem russischen Negimentc, dessen Inhaber Se. Exc. der Feldmarschall Graf Nadetzky ist; über Haupt unterläßt Se. Majestät nicht die unscheinbarste Veranlassung, dem Heldcnmarschall die zarteste u»d schmeichelhalleste Aufincrksamkeit zu bezeugen. Als dcr Marschall gestern in dem Theater zur Fcstvor-steUung erschien, empfingen ihn wiederum, wie am Tage vorher, die rauschenden Acclamations des ge sammten Publikums, welches Se. Majestät den Kai ser und allerh. dessen erlauchte Gäste bei ihrem Ein tritt in die Loge durch Erhebung von den Sitzen ehrfurchtsvoll empfangen. Die Stadt war auch ge« stern beleuchtet. Das heutige große Manöver be^ gann, von dem Wetter begünstigt, um >0 Uhr. Für Se. Maj. den Kaiser von Nußland ist morgen Früh cin Extratrain zur Abreise vorbereitet. — Die Reise von Odeiberg bis Olmütz wurde von Seiner Majestät dem Ka scr von Rußland in 3 Stunden (2—5 Uhr) zurückgelegt. Der Director der K. F Norddal)», Herr v, Werrhheimstein und Herr Hof. rath v. Francescom geleiteten den Train. (Wr. Ztg.) Italien * Turin, 27. Mai. Die Abgeordnetenkammer hat das Kriegsministmalbudget mit 98 gegen 36 Stimmen angenommen. Die Handelsverträge mit England und Belgien haben nunmehr die königliche Sanction erhalten. Frankreich. Paris, 25. M^i. Crhr wichtige Depeschen sind aus St. Petersburg von dem dortigen franzö< fischen Gesandten de Eastelbajac hier eingetroffen. Derselbe meldet darin, daß er ein? lange Unterredung mit Nesselrode in Bezug auf die Konferenzen, die in Olmütz Statt finden werden, gehabt hat und Letzterer ihm eine vollständige Auseinandersetzung über die Stellung gegeben hat, die Rußland bei dieser Gelegenheit einzunehmen gedenkt. Neuern Nachrichten aus dem Cherdepartement zufolge, h.iben die dort stattgehabten Unruhen keines wegs den ernsten Charakter gehabt, den man ihnen im Anfang beigelegt hat. Ein Hausen Bauern h,,t zwar zwei Schlösser, wenn man so sagen will, belagert, ts ist jedoch bli dieser Gelegenheit nicht ein Mal ein Flintenschuß gefallen. Das Ganze scheint nichts als eine unschuldige Demonstration gewesen zu seyn. Die „Opinion vublique« selbst eifert heute Morgens gegen die Uebertreibung derartiger Vorfälle in einer Zeit, wo schon genug Aufregung herrscht. Die Regierung hat wieber den Befehl an alle Maires ergehen lassen, keine Passe für Lyon und die angranzcndrn Departements an Arbeiter auszuliefern, die nicht beweisen können, baß sie bci ihrer Ankunft Arbeit oder Existenzmittel finden. Dcr Präsident der Republik, von dem General Raguet, seinem Adjutanten und dem Ordonnanz-Olficier de Böville begleitet, hat gestern die Mairie und eine Fabrik des 7 Arrondissemmts besucht; der Empfang, der ihm in diesem Volksquartier wurde, soll ziemlich republikanisch gewesen seyn. Neues und Neuestes. Wie,,, 2. Juni Se. Majestät hat mittelst eines von Olmütz datirlen Handbillels seine volle Zufriedenheit über die loyale Haltung und die Erge-venheits Amßerungcn der Bevölkerung jener Stadt, so wie über die Bereitwilligkeit, womit die conccn, trirte Truppenmenge von den umliegenden Gemeinden aufgenommen worden war, ausgesprochen, und ist diese a. H. Aeußerung dem Statthalter des Kro». landes Mähren bereits zur öffentlichen Kenntniß ge, bracht worden. * Die Ankunft Sr. Maj. von Prag wird heule Abends entgegengesehen. Uicolaus Lenan's dichterischer Nachlaß (Schluß). .^5on »Helena« finden wir allein die Eingangsscene, welche durchaus auf das Ganze nicht schließen läßt. Es ist übrigens eine längst aufgegebene Ar> bcit, deren Entstehung vom Winter ,830—3l sich datirt. Unter den Gedichten finden wir erhabene, prachtvolle, die von keinem aus seiner schönsten Zeit über boten werden Alles ist voll Mark und Kern, voll der kühnsten Gedanken. Gegen die Eritik ist Lenau nie unempfindlich gewesen, wie man aus seinen früheren Gedichten wciß. Auch in seinem Nachlaß spricht er sich aus: Ein offner Wald. Ein offner Wald am Straßensaume Ist dein Gedicht, du mußt's ertragen, Reibt sich an seinem schönsten Baume Eill Schwein mit grunzendem Behagen. Trutz euch! Ihr kriegt mich nicht wieder, Ohnmächtige Tröpfe! Ich komme wieder und nieder, Und meine steigenden Lieder Wachsen begrabend euch über die Köpfc. Feuilleton. Ein Recensent. Ich las in seinem Buche viel Frivoles, Scheinbar Verständiges und witzig Hohles, Ich sah ihn seine Rlchtermiene schneiden, Ich sah ihn führen spitzige Lanzetten, Mit eckler Lust Scandale auszuweiden, Heliogabalä'isch Formen kneten. Ich sah ihn Unrath sammeln in Netorten, Er sublimirte ihn zu scharfen Witzen, Am Boden blieb nach schncllverdampftcn Worten Als die Angaben des Professors der Chcm!e hin, bei dem Kupferschmio Vandcnberghe einen Appa-rat von gelbem Kupfer bestellt, der ihm an, I I. März geliefert wurde. Im Monat Mai nach Gent zurückgekehrt, ließ der Angeklagte Hrn. Loppens eine erste Probe von Nicotin sehen, die nicht gclun' gen war. Er begann also sein Verfahren unter leinen Augen von Neuem, und nachdem er zwei Tage in seincm Laboratorium gearbeitet hatte, gc^ lang es ihm, zwci Tropfen reines Nicotin zu gc. winnen. Einige Zeit nachher kam cr mit einer anderen Probe zurück, die nicht besser gelungen war. Loppens gab ihm damals neue Rathschläge, und bei einer dritten Neise Anfangs October kündigte der Angeklagte ihm an, daß er gewaltige Resultate an Thieren erlangt habe. Es blieb ihm fortan nur noch übrig, sich die Stoffe und Werkzeuge zu verschaffen, wclche nöthig waren, um in größerem Maßstabe zu open:cn und um das Verfahren von Schloesing zu befolgen, welches Loppenö ihm als das bezeichnet hatte, und welches Pelvnze und Fremy in ihren Lehrbüchern der allgcmcincn Chenlie beschreiben. Diese Ankäufe aber machten neue Reisen nöthig, die der Angeklagte am »6. und 28. October nach Brüsscl machte, und nachdem er ohne Unter brechung 10 Tage und zwei Nächte gearbeitet hatte, gelang es ihn, endlich am 10. November, die zwei Fläschchen Nicotin zu erhalten, welche er am 20. verwenden sollte, und welche man seit dem Tode Gustav's nicht mehr wiedergefunden hat. Was die Werkzeuge betrifft, die zu diesem Präparat gedient hatten, so trug der Graf Sor^e, sie unverzüglich verschwinden zu lassen. Die Dienstboten des Schlosses konnten bezüglich derselben auch nicht die mindeste Andeutung geben, und es bedürfte nicht weniger als sechs Wochen, um sie in einem Verstecke zu entdecken, wo der Graf sie heimlich niedergelegt hatte. Diese Vorsicht reimte sich, wie Jedermann einräumen wird, ziemlich schlecht zu wisseilschafllichcl, Uittersuchungen, oder zu Untersuchungen, die für einen anderen Continent anzustellen waren. Dasselbe gilt von dcm ialschcn Namen Berant, welchen der Graf stets bei seinem Verkehr mit Loppens und Van-denberghe annahm, wahrend er im Brüsseler Leihhause seinen wahren Familiennamen nicht ver« läugnete. Es ist also vergönnt, zu glauben, daß cr bereits im Februar das Verbrechen beschlossen hatte, welches er im November begehen wollte, und seine arme Mutter hatte gewissermaßen ein Vorgefühl davon, wcil sie eines Tages zu ihrer Schwiegertochter sagte, daß Hypo lite zu Allem fähig sey, daß er mit seiner Chemie ein Unglück anrichten könne, und daß ihr nur noch fehle, ihren Sohn vor dem Assisenhofe zu sehen. Die Angelegentlichkelt, womit er Tag und Nacht arbeitete, deutet übrigens klar genug aus den Zweck hin, den er im Auge hatte, zumal zu einer Zcit, wo die Heiratsgedanken wieder ihre ganze Herrschaft übcr Gustav gewonnen hatten; und die Gräsin selbst hat zuletzt diesen Zweck eingestanden, indem sie in einem ihrer Verhöre wö>t. lich sagte: „Mein Mann speculirte auf den Tod Gustav's; sein Vermögen war es, wornach er trachtete, dieß enlschied ihn für seinen Tod; er lebte in seinen Augen zu lange. Seit den ersten Tagen des November wußte ich, daß das Gist für Gustav bereitet war; ich wußte serner, daß dieses Gift Nicotin war; mem Mann selbst hatte mir es in der hinteren Waschküche an dem Tage gesagt, wo ich den großen Abziehkolbcn in den Oelkesscl sah, wo er, wie er mir sagte, cölnischcs Wasser machte. Ich drang tausend Mal in ihn, um wirklich zu wisse", was er verfertige, und er gestand mir am Ende, daß es Nicotin sey. Einige Tage nachher sag" " mir: das erste Mal, wo die Gelegenheit daz" >'") darbiete, werde cr Gustav nicht verfehle", und am 20, November", - setzte die Gräsi" h'"zu, -»als er vernahm, daß Gustav ^ch Bttremont kommen werde, erklärte er mir, daß^ cr an d.esen, Tage ihm seinen Theil geben werde." (Schluß solgt). Verleger: Ign v. Kleinmayr und Fedor Bamberss. Verantwortllcher Herausgeber. ^>a" Telegraphischer l5l,«rS - Vericht der Staatövapiere vom 3. Juni 185 l. S^atöschulbvcrschnis'MM» zu 3 Pl5t. (in Ml.) 901/8 dclto ^ , " 75 Z/4 Darlche» »'it Verlosung u. I. 183», für 250 ss. 2W ^/16 Acticil der Kaiser Ferdinande-Nordbahn zu <00l) st. li. M.......1.^2 1/2 fl. in E. M. Acticn dcr Ocdenbm'g-Wr.-Ncilstädter Eistnbahn zu 200 ft. C. M. .. «20 fl.in C. M. Ylcticn dcr listcrr. Donau? Danipfschifffahrt ,u 500 ss. E. M....... 54'.» fl. i» C. M. Actien dcS östcrr. Lloyd in Tricst zu 500 ft. (5. M......f,22 l/2 fi. in C. M- Wechsel-Cours vom 3. Juni l85l. 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I., Z. 17417, w?rd zur Besetzung der im Kronlande Kram noch erledigten Advocate«-Stellen, u. z. 2 am Sitze des Landesgerichtes Neustadtl, 2 am Sitze des Bezirks-Collegialgerichtes in Gottschee, 2 am Sitze des Bezirks-Collegialfier>6)teS in Treffen, I am Sitze des Bezirks-Collegialgerichtes in Radmannsdorf, 1 am Sitze des Bezirks-Collc-gialgerichtes in Adclsberq, 1 am Sche des Bezirks-Collcgialgcrichtes in Wippach, und 1 am Sitze des Bezirks-Collegialgerichtes in Tscher-»emdl, ein neuerlicher Concurs ausgeschrieben. Die Bewerber um eine dieser Advocaten-Stellen haben ihre gehörig belegten Gesuche unter Nachweisung des Alters, der vorgeschriebenen Befähigung, Sprachkemttnisse, aUMiger Verwandtschafts - oder Schwägerschafts-Verhält-msse mit den Iustizdeamten, und ihrer Undeschol-tenhelt, längstens binnen » Wochen, von der Iten Einschaltung dieses Edictcs in die Wiener-Zeitung gerechnet, bei dem k. k. Oberlandcöae-richte für Kärnten und Krain zu überreichen. Klagenfutt den 22. Mai 1851. Z. 282. 3 (2) Nr. 3U25. Edict. ß Im Kronlande Kärnten sind folgende Dienst Posten erlediget: Eine Assessorsstelle bei jedem der k. k. Bezirks-CM'gialgerlchte Villach, Gurk und Volkermarkt, womlt der Gehalt jährlicher 8W fl. verbunden ist. Eine Adjuncten - Stelle bei jedem dcr k. k. Bezirksgerichte Klagenfurt II. Section, Kappel und Grcifenburg, womit eine Besoldung jährlicher «l)0 si., und bei der ersten auch cine Functions-Zulage von 2l»tt st. vetbunden ist. Sollte durch die Beförderung eines Adjuno ten zum Assessor, eine Adjuncten - Stelle erlediget werden, so wird gleichzeitig zur Besetzung, dieser letzteren Stelle geschritten werden, daher ^ die Competenz-Gesuche auch alternativ zu° W len sind. " ' (3. Laib. Ztg. Nr. 127 vom 4. Juni 1351.) Für die zwei Assessorstellen und für die Ad> juncten-Stelle in Kappel ist die Kenntniß der slovenischen Sprache erforderlich. Die Bewerber um diese Dienstpostcn haben ihre gehörig belegten Gesuche, worin sie ihr Alter, ihren Stand, ihre Studien und Befähigung, ihre Sprachkenntnisse und bisherige Dienstleistung ftchörig auszuweisen und zu erklären haben, ob stc mit einem oder dem andern der bei jenen Gerichten, wohin sie sich bewerben , bereits angestellten Beamten verwandt oder verschwägert seyen, und in welchem Grade, längstens bis 14 Juni l. I>, und zwar die schon Angestellten durch ihre Amtsvorsteher an dieses k, k. Landesgericht zu überreichen. Vom k. k, kärnt. Landesgerichte. Klagenfurt am 27. Mai 1851. Z. 281. « (2) Nr. 2N43. Concurs - Edict. Bei dem k. k. Bezirksgerichte Stadt Laibach I. Section ist die Gerichtsdieners-Gehilfcnstelle mit dem Gehalte von jährlich 2U0 si. C. M. in Erledigung gekommen. Bewerber um diesen Posten haben ihre gehörig documentirten Gesuche bis 20. Juni 185l bei dem gefertigten Landesgerichte, und zwar die schon im Dienste stehenden durch ihre Vol> steher zu überreichen. K. K. Landesgcricht in Laibach am 27 Mai 1851. Z. 286. !l (1) Nr. 8739. Kundmachung. Die k. k. Tabak- und Stämpel-Großtrasik zu Obervellach in Karntcn, wird im Wege der öffentlichen Concunenz, mittelst Ueberreichung schriftlicher Offerte, dem geeignet erkannten Be> werbor, welcher die geringste Verschleißprovision fordert, vellichen werden. Dieser Grofwerschleißplatz hat seinen Tabak. matenal-Bcdarf bei dem t. k. Subverlage zu Spital, welcher 4^ Meilen, und seinen Stam-pelpapicr-Bedarf bei dem k. k. Vcrwaltungsamte zu Sachsenburg, welches 3 Meilen entfernt ist, zu fassen, und es sind demselben zur Material ^Abfassung 12 Tabak- und 4 Stampel - Trafikanten zugewiesen. Gedachte Großtrasik hatte in der Jahres-periode vom 1. Februar I85N bis Ende Jänner 1851, einen Verschleiß an Tabakmaterial mit 11 6ftU O, im Gelde mit «019 si. 55 kr. 3 dl. , und an Stämpelpapier im Gelde mit 802 st. 5« kr. Dieser Verschleiß gewährt bei einer Provi»! sion von fünf Percent vom Tabakverschleiße! überhaupt.....239 st. 59.'/, kr. u. mit Einrechnung des auf 221 „ 55'^ „ entzifferten i»N:i M-innu-Gewinnes für den Verleger eine kl'uUo-Ein-nahme von .... 521 st. 54^ kr. Auch dcr Stämpelverschleiß « 2^ A liefert einen Ertrag von ungefähr 19 st. 4li'/z kr., doch hat nur die Tabak-Verschleiß-Provision den Gegenstand des Anbotes zu bilden. Für diesen Vcrschleißplatz ist, falls der Er-stcher das Materiale nicht Zug für Zug bar zu bezahlen beabsichtiget, ein stehender Credlt zu bemessen, welcher durch eine in der vorgeschriebenen Art zu leistende Caution im gleichen Betrage sicher zu stellen ist. Der Summe die->eö Credites gleich ist der unangreifbare Vorrath, zu dessen Erhaltung der Ersteher des Verschleiß- ! Platzes verpflichtet ist. Die Caution, im Betrage von 779 st. C. M. für den Tabak und das Geschirr, so wie für das Stämpelpapier, hat der Ersteher vor Uebernahme des Commissions-geschäftes, und zwar längstens binnen 6 Wo- ^chcn, vom Tage der ihm bekannt gegebenen Annahme seines Offertes, zu leisten. Die Bc-ivcrbcr um diesen Verschleißplatz, haben zehn Percente der Caution als Vadium, in dem Be- trage von 77 fi. 54 kr. , vorläufig bei der Cameral.Bezirkscasse zu Klagenfurt oder Villach zu erlegen, und die dießfällige Quittung dem gesiegelten und klassenmäßig qestampelten Offerte beizuschließen, welches längstens bis zum 3tt. Juni 1851, Mittags um 12 Uhr', mit der Aufschrift, »Offert für die Tabak, und Stäm-pel-Großtrasik zu Obervellach in Kärnten," bei der k. k. Camcral-Bezirks-Verwaltung in Klagenfurt einzureichen ist. Das Offert ist nach dem am Schlüsse beigefügten Formulare zu verfassen, und nebstbei mit der documcntirten Nachwcisung, li) über das erlegte Vadium, d) über die erlangte Großjahrigkcit, und c) mit dem obrigkeitlichen Sittenzeugnisse zu belegen. Die Vadien jener Offerte, von welchen kein Gebrauch gemacht wird, werden nach entschiedener Concurrenz-Verhandlung sogleich zurückgestellt; ! das Vadium des Erstehers wird entweder bis ' zum Erläge der Caution, oder, falls er Zug für Zug bar bezahlen will, bis zur vollständigen Material-Bevorräthigung zurückbehalten. Offette, welchen die angeführten Eigenschaften mangeln, oder unbestimmt lauten, oder sich auf die Anbote anderer Bewerber berufen, werden nicht berücksichtiget. Bei gleichlautenden Anboten wird sich die Entscheidung vorbehalten. Ein bestimmter Ertrag wird eben so wenig zugesichert, als eine wie immer geartete nachtragliche Entschädigung oder Provisions - Erhöhung Statt findet. Die gegenseitige Aufkün-dungsfrist wird, wenn nicht wegen eines Gebrechens die fogleiche Enthebung vom Verschleiß-Geschäfte einzutreten hat, auf drei Monate bestimmt. Die näheren Bedingungen, und die mit diesem Verschleißgeschäfte verbundenen Obliegenheiten sind, so wie der Erträgnißausweis und die Vcrlagsauslagen, bei der k. k. Camera!-Bezirks-Verwaltung zu Klagenfutt, dann in der hieror-tigen Registratur einzusehen, Dem noch nach dem früheren Commissionssystem bestellten Tabak- und Ssa'mpel-Großver-scylcißer bleibt es freigestellt, sich um die Ueber-setzung auf diesen Verlag unter der Bedingung daß dem Gefalle hiedurch kein Opfer aufcrlcgt wcrde, zu bewerben. Von der Concurrenz sind jene Personen ausgeschlossen, welche das Gesetz zum Abschlüsse von Verträgen unfähig erklärt, dann jene, welche wegen eines Verbrechens, wegen Schleichhandel oder einer schweren GcfäUsübertretung überhaupt oder einer einfachen Gefallsübertretung, insofern sich dieselbe auf die Vorschriften rücksichtlich des Verkehrs mit Gegenständen des Staatsmonopols bezicht, dann wegen einer schweren Polizeiübertre-tung gegen die Sicherheit des gemeinschaftlichen Staatsbandes und den öffentlichen Ruhestand, dann gegen die Sicherheit des Eigenthums verurthcilt, oder uur wegen Mangel an Beweisen losgesprochen wurden, endlich Verschleißer von Monopolsgegenständen, die von dem Verschleißgeschäfte strafweise entsetzt wurden, und solche Personen, denen die politischen Vorschriften den bleibenden Aufenthalt im Verschleißorte nicht gestatten. Kömmt ein solches Hinderniß erst nach Ueber-nähme des Verschleißgcschäftes zur Kenntn>ß der Behörden, so kann das Verschleißbefugniß soaleick abgenommen werden. - ^ > u / Formular eines Offertes auf 30 kr. Btämpel. Ich Endesgefertigter erkläre mich bereit, die Tabak- und Stämpel-Großtrafik zu Obervellach "Kärnten unter genauer Beobachtung der dießfalls bestehenden Vorschriften und insbeson-ders lener ,n Bezug auf die Material-Bevorrä-ty'gung gegen eine Provision von .... (mit Buchstaben ausgedrückt) Percentcn von der Summe des Tabakverschleißes in Betried zu übernehmen, 538 Die in der öffentlichen Kundmachung angeordneten drei Beilagen folgen mit. Datum..... Eigenhändige Unterschrift. Charakter. Wohnort. Von Außen: Offert zur Erlangung der Tabak« und Stäm-pel - Großtrafik zu Obervellach in Kärnten. Gratz am 22. Mai 1851. Bonder k. k. Finanz-Landes-Direction für Steiermark Kärnten und Kram. Z. «74. (3) Nr7^86. Verlautbarung. Bei der Jacob v. Schellenburg'schen Studentenstiftung ist seit En^e des Verwaltungsjahres 1850 der sechste Platz, im dermaligen Jahres' ertrage von 57 fl. C M. erledigt. Zur überkommung dieses vom Patronate der ständisch,Verordneten-Stelle in öaibach ab-hängigen Stipendiums sind nur gut gesittete, arme oder doch nur gering bemittelte, im Lande, besonders in Tirol gcborne, und vorzugsweise dem Stifter oder seiner Gemahlin anvenvandte Jünglinge, welche in Laibach den Studien obliegen, berufen. Jene Studierenden, welche dieses Stipendium zu erhalten wünschen, haben ihre Gesuche binnen 3 Wochen bei dieser Verordneten-Stelle zu überreichen, und sich darin mit dem Taufscheine, dem Dürftigkeits - und Impfungszcugniffe, mit den Schulzcugnissen der beiden letzten Semester, und im Falle sie sich auf die Verwandtschaft berufen, mit einem legalen Stammbaume und andern erforderlichen Beweisdocumenten auszuweisen. Von der ständisch Verordneten-Stelle. Laibach am 25. Mai 1851. Z. 692. (1) Nr. 1997. Edict zur Einberufung der Ve rla ssen sch afls-Gläubiger. Vor dem k. k. Beznksgcnchie Oderlaw^cr, haben alle Diejenigen, welche an die Verlassenschaft des den 8. Apnl d. I. verstcndenen Grundbesitzevb Johann Schwvkel, von Holzeneo,«, Haus-Nr. l4, alö Gläubiger eine Fordelung zu stclien haken, zur Almiel dung und Darthuung derselben dm 28. Juni l. I. zu erscheinen, oder bis dahin ihr ^nmeldmigs-gesuch schriftlich zu überreichen, widrigens diesen. Gläubigern an dic Vetlassenschaft, wenn sie durch die Bezahlung der angemeldeten Forderungen erschöpft würde, kein weiterer Anspruch zustande, als insofern ihnen ein Pfandsecht gebührl. Oderlaibach am 3. Mai l85l. Z. 693. Nr. 2401. Edict. Von dem k. k, Be^rksge'icbte Neustadll wird hiermit bekannt gemacht: Es sey die in der Exccutionssache des Hern, Carl Martini von Ne^st.idtt, wider Hrn. Franz Bla-iiö von edendvlt. wegen schuldigen 14 fl. ^0 kr. e. 8. e., mil dem Bescheide llllo. 30. Jänner l. I., Z. 1727, bewilligte und mit dem Edicle sto>rel,en Herrn Benjamin Püchler, Handelsmannes und Re^liiaieN' Vesitzers, als Gläubiger eine Forderung zu stellen hüben. zur Anmeloung und Darihuung derselben 'den 30. Juni d. I. Früh 9 Uhr zu erscheine!'., ode, dis dahin ihr Anmeldungsges^ch schlifillch zu überreichen , widriacns diesen Gläubigem «n die Ver-lasstnschas,, wenn sie durch die Brzahlung der an-gtMtldelin Forderungen erschöpft würde, kein wei-lerer Anspruch zustande, als insofern ihnen ein Pfand' ltchl gebühn. Laibach am 23. Mai 1851. Z. 678. (3) Nr. ^890. Edict. Zu den t,eßämNichen. in der Erecutionssache des Johann Ogrinz w'der Kranz Sliojan von Dulle ergaugencn Edulcn vom 31. Jänner und 24. April l. I., Z> 671 et 3752, wicd bekannt gegeben, daß auch dle zwelte gellbletung fruchtlos abgehalten wo,-den sey. und am l8. Juni d. I. in loco Dull,, Vormittags 9 Uhr zur drillen tzeildmung geschritten werden wiid. K. f. Beziitsgericht Umgebung iiaibachö Pn 24. Mai 185,. Z 675. (2) Wirthshaus zu verpachten- Eine Stunde von Laib ach, an der Straße nach Lustthal, an der Uebcrfuhr der Save — in 8»SkS«HQ — ist cin Wirthshaus sammt zwei Magazinen und einigen Aeckcm sogleich zu verpachten; auch sind allda 2 — 3 Zimmer für eine Sommer-Wohnung stündlich zu vergeben. Das Nähere erfahrt man auf der Wiener Straße beim „goldenen Kreuz," vul^o I'i«Ic«t, in Laibach. Z. 665. (3. Für Stammelnde und Stotternde. Dem Verdienste seine Krone! Daß Herr Spracharzt W3ei«thal aus Hamburg, gegenwärtig in Gratz , am großen Glacis 611,2. Slock, meinen an den Gebrechen des Stammeins leidenden Sohn innelhalb 5 Wochen auf eben so dumanc als schmerzlose Weise hergestellt hat, bekenne ich mit dem innigsten Dank. Anton Gras'l, Lehrer in Penzing bei Wien. Z. 687. (2) Für die k. k. osterr. Staaten sucht ein Geschäftshaus tüchtige und solide Agenten in Städten und auf dem Lande, welche ohne Mühe bedeutenden Jahres-Verdienst erzielen können. — Offerte werden franco unter F. N. A o. I^l,« ,'l^inne Bittgerbrück in Preußen erbeten, Z. 690. (2) Nr. 4. Ankündigung. Die Grotten-Verwaltung in Adelöberg brmgt zur allgemeinen Kenntniß, daß am Pfingstmontage den 5). Juni l. I. die jährliche Feier des Grottenfestes, mit Beleuchtung der Grotte in allen Räumen und mit einer Tanzunterhaltung auf dem sogenannten Turnierplatze, Statt finden werde. Das Grottenfest beginnt um 3 Uhr Nachmittags, und endet um <» Nhr Abends; drei Pöllerschüsse werden den Anfang signalisiren. Eintrittskarten, zu Gin Gulden für die Person, werden bei der Gaffa am Grottenemgange gelöst, die Domcstiquen der Gäste sind jedoch vom Eintrittsgelde frei. Weitere Anforderungen an Grottengäste sind den Grottendienern streng untersagt. Jedermann wird ersucht, sich des Ab schlagens von Grottensteinen zu enthalten. Adelsberg am 27. Mai 1831. Von der Grottenverwaltungs- Comnnssion. Z. 671. (3) Dle k. k. priv. ^^iournxioni (^6N6l'3Ü in Trieft. Die hiesige k. k. priv. Versicherungsgesellschaft, unter dem Namen n^ijtt-ui-anilml (^«„^uji", h"t das Verzeichniß der ihren Versicherten im Laufe des Jahres 1850, als Ersatz der von demselben erlittenen Schaden bezahlten Beträge, wie üblich, durch den Druck veröffentlicht. Nach jenem Verzeichnisse belief sich die Zahl der Fälle, in deren Folge die Gesellschaft den Ersatz zu leisten hatte, auf 2968, und die dafür den An-lpruchhavendm bezahlte Summe auf den Gcsammt-betrag von fl. 845,328.45 kr. Indem diese Zahlen somit die Häufigkeit der Fälle darthun, welche Schaden mrursachen, und wogegen man sich mittelst dcr Versicherung bewahren rann, beweisen sie gleichzeitig die Nuihwendigkcit, vie zeitliche Ergreifung dieser zweckmäßigen Vorsorge ja nicht zu vernachlässigen. Au» demselben Verzeichniß ist ferner ersichtlich, daß vie Wirksamkeit der gedachten Gesellschaft sehr ausgedehnt und bedeutend ist, und nicht minder, daß die von ihr ausgcübttn Versichernngszwei^e verschiedener und mannigfaltiger Natur sind, so daß die bei ihr Versicherten schon mit bloßem Hinblick auf die Beschaffenheit ihrer Einrichtung hinlänglichen Grund haben, auf die pünctlichc Erfüllung dcr von ihr übernehmenden Verbindlichkeiten ruhig und sicher rechnm zu können, denn dicle Versicherungen mannigfacher Gattung, auf eine sehr große Anzahl von Gegenständen und Ortschaften vertheilt, enthalten schon an sich selbst die Unwahvscheinlichkett solcher Verlu-ste, welche die Solidität der Anstalt erschüttern könnten. Allein wies Verzeichniß zeigt auch, daß diese Letztere zur Sicherung der von ihr eingehenden Ver, bindlichkeiten überdieß 8 Millionen Gulden C. M. Gewährleistungsfond bietet, nnd daß ihre Capitalien größtentheils auf Grundgütcr angelegt sind, so daß, wenn fclbst der Fall außerordentlicher Verluste eintreten sollte, sie in der Fassung ist, denselben ohne Aufschub dle Spitze zu biete», und daß folglich die Versicherten fclbst in jeweiligen unglücklichsten Fällen auf den vollen Ersatz dcs erlittenen Schadens rechnen können. Es ist zweifelsohne für unsere Monarchie und vorzüglich für unsere Stadl ehrenhaft, auch in diesem wichtigen Theile des öffentlichen Wohles solche großartige Institute zu besitzen, welche nicht nur jedem ErMdermsse genügen, sondern sogar auch die Achtung des Auslandes genießen; daher wir gerne die Gelegenheit ergreisen, um sie öffentlich zu besprechen. Aus diesem Grunde glauben wir auch die Thätigkeit nicht unerwähnt lassen zu dürfen, welche die Direction dcr in Rede stehenden Anstalt dadurch dewährl, daß sie alle jene im Bereiche ihrer Institution liegenden Einrichtungen, wclche je vom Pu. blicum gewünscht werde» rönnen, nach und nach einzuführen dcstredt ist, So haben wir zuletzt gesehen, daß sie den von ihr ohnehin ausgeübten, sehr gemeinnützigen Versicherungen auf das Leben des Menschen eine neue Abtheilung beigefügt hat, bei welcher der sämmtliche daraus entstehende Nutzen zU Gunsten der Versicherten verbleibt. Diese Versicherungsart, welche die Sicherstellung eines Capitales im Ueberlebungssalle einer gegebenen Zcilsrist bezweckt, und nach ihrcm Ersinder Lorenz Tonti (welcher dcr erste dieses System im Jahre l653, jedoch zur Versicherung von Renten in Frankreich einführte) T 0 n t i n c n ' V ersich e-rung genannt wird, fehlte in unserer Monarchie noch gänzlich. , Familienväter, vorsichtige Personen, und über.-Haupt alle diejenigen, welche die Wichtigkeit anerkennen, sich Capitalien für die Zukunft vorzubereiten, und dieß nach dem tomimschen System in Ausführung zu bringen beabsichtigten. waren zu diesem Zwecke bemüßigt, ihre Ersparnisse nach dem Auslande und besonders nach Frankreich, wo derartige Institute mehr als in jedem andern Staate blühen, wandern zu lassen. Die Bethcilung zur Ton tinen v e rsi ch e-rung wurde in Frankreich unter den Wohldenren-oen eine so allgemeine, dciß beinahe jede Familie oiesc Maßregel unter die Z<»hl dcr eigenen Bedürfnisse rechnet. — Und in der That ist aus einer veröffentlichten Uebersicht des Wirkens bis zum Al. December I8H9 dcr 18 in Frankreich bestehenden Anstalten dieses Versicherungszwcigcs ersichtlich, daß damals dic von den Bctheiligtcn geleisteten Einzahlungen die namhafte Summe von 124,706,207. 57 Francs bereits erreichten, und M'erdieß zur Ergän« zung der von den Parteien gezeichneten Beträge noch weitere 27^,229,807. 3 Francs emzuhcben erübrigter!, wornach sich ergibt, daß schon damals circa 400 Mill. Francs mittelst Ersparnissen zur Gründung von Versorgungsfonds für die Zukunft bestimmt wurden. Da Sinn für Sparsamkeit und zweckmäßige Vorsorge unbestritten als Hauptgrundlage des Wol)l-ergehens der Familien zu betrachten ist, so wünschen wir lebhaft, daß auch in dieser Beziehung Oesterreich nicht hinter Frankreich zurückbleiben möge. Die Gesellschaft der „/V««^»«".«' ««n«säli« richtete übrigens ihre Tontinen-Abthellung zur Versicherung von Capitalien der Art em, daß dleselbe jedem Stande von Personen Mst, und den Betheiligten die vcrsvrechendsten Nesultate zu btete. vermöge - Wir hoffen sonach auch sur tne,e neu „übliche Branche jene Theilnahme rege werden zu sehen, welche in den übrigen Versicherungszwe'gm schon'bemerkbar ist.