<5<NM° Nummern' 5 kr. Zeitschrift str vatertündischc Interessen. Vuchhandlimg. 
(Erscheint Tinstag und Freitag.) 
Manustriptt werden nicht zurückgesendet, anonyme Mittheilungen nicht berücksichtiget. 
Jahrgang V. Laibach, Dinstag am 29. März 1870^ Nr. 25. 
M«^,««5,4,^<,4t<1>«»«2 O^»«l^X<»»»^ ^""sen kulminirt, sich also nicht als eine unparteiische Gemeinde-, 
MVUNUMllttNVNV ^ ^llNN^UNN. sondern als eine nur im Interesse ihres Anhangs thätige Partei-
Mit 1. April beginnt das zweite Quartal und wir beHorde erwies. Es ist dieß auch nicht überraschend, denn wo sich 
erlauben uns jene ?. "l. Abonnenten, deren Pränumeration Individuen befinden, wie ein Dr. Keesbacher, dessen Existenz 
mit Schluß des Monates März endet, zur Erneuerung derselben "° " der Herrschaft der Klique, zu der er sich geschlagen, abhängt, 
einzuladen. da ^^ten ^ ^ ^ wollen das gelindeste Wor t des Vorwurfs 
T>ie Zeiten sind so ernst, so ereignißreich, ein Blatt, wel° gebrauchen — nur allzu leicht persönliche Interessen in den 
chcs die vaterländischen Interessen in deutscher Sprache der- Hintergrund. Wenn dieß der Fall, so kann sich den Nachsatz der 
tritt und die maßlosen Verleumdungen und Anfälle unserer verehrte Leser selbst denken oder in den Straßen der Stadt sogar 
Nation durch die sog. liberalen deutschen Journale in derselben sehen-^ Der jetzige Gemeinderath steuert also mit vollen Segeln 
Sprache zurückweist, eine so unabweisbare Nothweudigkeit, daß °der, um im Sinne des Zeitalters der Erfindungen zu sprechen, mit 
es die Pflicht eines jeden wahre n Patrioten und der Freunde v°Uer Dampfkraft seinem Untergange zu, Mit seinem Schiffe strandet 
unserer Nation überhaupt erheischt, den „Iri^lav " geistig auch das Schiff der Klique, die er in's Schlepptau genommen. Da 
wie materiel l nach besten Kräften zu unterstützen, denn nur w " Stranden daher unvermeidlich ist, warum sollen nationale Elc 
dann kann er seine Aufgabe würdig erfüllen. mente Mitwirken? Der Selbstmord aus Verzweiflung oder als Ne­
c5pi> ^'«-l!,^<l fntt^. sulwt einer zum vollkommenen Ruin führenden Geschäftsgebahrung 
" ^ ."".< , I ' . ^ .. « . ^ 'st der sprechendste Beweis der Unfähigkeit, nach solchen Erfahrungen <5 ,<..,., . "Ul Klllbllch sammt Zustellung ins Haus: wird hoffentlich die „liberale" Klique die Nathsstube meiden, wenn HalbMng . 2 fl. 50 tr. sie für Blamagen nicht ganz unempfindlich ist. Fierteljahllg I „ <« „ Nnc zweite Frage wäre die: wie sollen sich die von uns ge-
Mi t der Post: wählten Männer im Gcmeinderathe der jetzt herrschenden und auch Halbjährig 3 st. — kr. dann noch bleibenden Majorität desselben gegenüber verhalten? Es Vierteljährig 1 „ 50 „ wird kaum ein unparteiischer Beschluß gesüßt, in jeder Sitzung fallen 
^l' p "Np^nKtin n die Nationalität verletzende Worte; wäre das Los der zu dieser Art 
-" V <n^uUtNMll. Sitzungen verdammten, ohne Aussicht auf Erfolg im allgemeinen 
N5n!1» wiililpn ? Interesse, im Interesse der Wähler wirkenden Nälhe nicht ein be­
<VVgll UMlMU . dauernswerthes, könnten sie selbst beim besten Willen den Intentionen 
Als im Vorjahre der national-politische Verein „8IovLuija" des grüßten Theils der Bewohner gerecht werden? einstimmig den Beschluß faßte, sich an den Gemeinderath s- Nein, wir achten unsere Kandidaten zu hoch, um sie einem Wahlen in Laibach nicht zu betheiligen, legte er in seinem solchen Lose auszusetzen, wir lassen die famose Gesellschaft hübsch diesbezüglichen Aufruf an die Wähler Laibachs die Gründe dar, beisammen; die Stadt wird sie nicht völlig zu Grunde richten, es welche ihn in seiner Handlungsweise geleitet hatten. Den Wählern kommt eher das neue Gemeindestatut, welches dem NemZkutarismus der nationalen Partei, welche sich durch den grassirenden Liberalis- nicht so sehr den Steigbügel hält; dann werden auch wir thätig in mus°Schwindel nicht anstecken ließen, erschien dieser Beschluß ange- die Aktion eingreifen, damit ein vollständiger Umschwung in den sichts des Strebens der nelMutarischen Klique, sich um jeden jetzigen unhaltbaren Zuständen eintritt. Prei s die Herrschaft in Laibach zu verschaffen, gut begründet, und Wozu wählen? Wozu den Feinden Gelegenheit geben, daß sie sie enthielten sich der Wahl, um das nemZkutarische Element in der nach ihrer Niederlage behaupten, wi r hätten sie durch Agitation Stadt durch dasselbe abwirthschaften zu lassen mit einem Worte, um gestürzt, sie wären zwar rühmlich, aber dennoch unterlegen. Wenn es aä abZuränm zu führen. diese Klique nicht einmal in sich selbst die Bedingungen ihrer Eri» 
Und das ist vollkommen, ja über alle Erwartungen gelungen, stenz hat, sich also nicht einmal ohne jedwede Opposition behaupten Der auf diese Art zusammengewürfelte Gemeinderath hat sich mehr kann, so wäre es nicht einmal rühmlich, wenn wir bei dem durch als einmal kompromittirt, er hat gezeigt, daß — abgesehen von der die Schuld des Fuhrmanns unaufhaltsam in den Abgrund rollenden nationalen, d. h. patriotischen Gesinnung — in seinem Schöße keine Wagen „antauchen" würden. Kapazitäten sind, die wenigen etwa abgerechnet, die zur Zeit, als Wir sind gewohnt, nur einem ebenbürtigen Gegner den der Gemeinderath ein nationales Gepräge hatte, auch in demselben Handschuh hinzuwerfen, allein einem, der schon vor dem Kampfe saßen. Nun stellt sich die liberale Klique von Tag zu Tag durch ziemlich deutlich um Schonung winselt, nie. Und die Klique, die sich den eigenen Gemeinderath stärker bloß, sie zeigt ihre Unfähigkeit, als jetzt auf den Gemeindestühlm breit macht, ist uns nicht eben Partei zu eristiren, in eklatanter Weise, da sie trotz der sorgfältigsten bürtig . Lese in ihreu Reihen nicht einmal 30 Köpfe finden kann, welche die Wozu also wählen? einfachsten Gemeindegeschäfte zur Zufriedenheit der Stadt leiten 
könnte^ Um unsere Behauptung zu beweisen, genügt ein halbstün- Die MiaaMiebelieN MlNlster diger Gang durch die Stadt, wo man bei jedem Schritte auf leicht ^ " lwll^!^lrv«l!.» l <^lUl,^». zu beseitigende Uebelstande und Unzukömmlichkeiten stoßt, die trotzdem chamlterisirt die „Politik" in folgender gelungener Weise: nicht beseitigt werden, sei es aus Mangel an Eifer oder, weil der Herr v. Hasner ist eine viel zu kontemplative, viel zu filososisch Gemeinderath seine Thätigkeit in politische und nationale Kundge- angelegte Natur, um überhaupt in die Geschicke irgend eines in 
Wirklichkeit bestehenden Staates thätig eingreifen zu wollen. Ja, wenn es sich hier um die Republik Plato's, oder um die Konstruk­tion „des an sich in sich selbst Genüge leistenden, in seinem Be­dürfen sein Können sindenden Zukunftsstaates" handelte, so wäre das schon etwas anderes. Allein mit einem Staate so materiell ver­worrener Natur, wie der unsere, mag ein Hasner nur höchst ungern etwas zu thun haben, und wenn er wirklich die Präsidentschaft eines Ministeriums in demselben übernommen hat, so geschah dieß jeden­falls nur deßhalb, um der erstaunten Welt zu zeigen, daß das Fi­losofem des wackeren Kanzlers Axel Oxenstieren wahr bleibt, auch dann, wenn einmal ein Filosof an der Spitze einer irdischen Regie­rung steht. Es handelt sich dabei um nichts gemeines, wirtliches, sondern lediglich um die moralische Beweisführung eines zwar nicht sehr moralischen, aber sehr wahren Satzes. 
Nächst Hasner fällt uns der Herr Dr. Herbst in die Augen, der in letzter Zeit den „Stillen vom Lande" spielte, was ihn jedoch nicht verhindert haben dürfte, recht eifrig seiner Lieblingsbeschäfti­gung, dem Intriguenspiel ^uanä mtzius, zu fröhnen. Herbst ist ein Problem. Einer seiner besten Freunde soll einmal von ihm behauptet haben, er könne sich mit niemand vertragen, nicht einmal mit sich selbst. Wie unwahr dieser Satz, geht aber schon aus dem Umstände hervor, daß er sich zulieb noch jeden Widerspruch ertrug, wenn er ihm nur nicht den Beilust seines Portefeuilles zuzog. Herr Dr. Herbst muß also bei weitem nicht fo schlimm sein, als selbst seine Freunde es von ihm behauptet haben. I m übrigen möchten wir gern wissen, was das für ein Ministerium werden würde, in dem „der Geist, der stets vereint," das große Wort führen möchte. 
Eine wichtige Person ist noch der Finanzminister. Allein dieser hat so viel mit dem leidigen Zahlen zu thun, daß er sich um Po­litik nicht bekümmern kann. Der Herr v. Plener, unser genialer Handelsminister, dagegen, politisirt, wenn ihn nicht gerade Eisen­bllhngeschäfte zu sehr okkupiren, vor dem Nachmittagsschläfchen gern, und spielt auch mitunter den Mittelsmann am Hofe, wo er einmal selbst den Reichskanzler auf die Hühneraugen getreten haben soll. Sonst ist er ein harmloser Mensch, der noch nie in seinem ganzen Leben ein eigenes Ministerprogramm verbrochen hat, so gern er sich auch Exzellenz nennen läßt. Den Landesvertheidigungsminister, Herrn 
v. Wagner, möchten wir dagegen beinahe für einen ganzen Politikus halten, denn in Dalmatien hat er mehr zu Staude gebracht, als eine vieljahrige Opposition, und schon als Adjutant Ielaöiö's soll er seine „politische" Thätigkeit begonnen haben. 


Feuilleton. 

Laibacher Silhouetten. 
Als ich noch ein ganz kleiner Student war, d. h. als ich die dritte Ghmnasialklllsse besuchte, da wußte uns unser Professor der deutschen Sprache und der Geschichte des Mittelalters Herr Hein ­rich so viel erbauliches, ritterliches und heldenhaftes von den ge­panzerten deutschen Rittern und deren Rossen zu erzählen, daß ich davon ganz hingerissen war und in den Mußestunden der Ferienzeit mir einen Helm, einen Panzer und Beinschienen aus Pappendeckel fertigte und damit wie ein Baronsöhnchen stolz cinher­niarschirte, ohne mich durch das Gelächter des praktischen Landvolkes irgendwie alteriren zu lassen, welches mich für ein große s Kin d ausgab. 
Jetzt lache ich selbst über die Geschichte, ja noch mehr, ick finde auch die heldenhaften Deklamationen meines Lehrers lächerlich. Ich hätte die lächerliche Geschichte selbst sä aota gelegt, wenn sie mir der sonst ungefährdete Spaziergang durch die Straßen unserer mit nem8kutarischer Intelligenz beleuchteten Stadt nicht recht lebhaft in's Gedächtniß zurückgerufen hätte. 
Da fah ich eine Anzahl lieblicher Jungen, deren Portraits sonst mit einem Anfluge von Bart die Modeauslagen zieren, hinter einem Wägelchen einherspazieren, welches man sonst zum Kinder­spielzeug recht praktisch fände. Die allerliebsten Jungen — einige waren übrigens nicht mehr ganz jung — paradirten mit Helmen, die aus meinen Jugendjahren gestohlen oder nachgemacht schienen; das amüsante Korps hörte auf den Ton einer Kindertrompete, so daß ich versucht war, den ganzen gewiß hübscheu Aufzug für eine Maskerade zu halten. 
Voran schritt der Hauptmann — denn auch Kinder wählen 
Man erlasse uus die Herren Banhans und Stremayer. Wir vermeiden es gern, in einem ernsten Blatte zu sehr in's komische zu fallen. Wir beschränken uns daher darauf, hier kurz das Resultat der Revue über die „Übriggebliebenen" niederzulegen. Dieselben haben an allen Fehlern, die Herr Dr. Giskra begangen hat, ehrlich teilgenommen. Besser als er sind sie daher nicht. Sie waren aber auch bis dato ebenso rathlos als er. Sie werden also auch jetzt nicht erfinderischer und staatsmännischer werden. Kapazitäten größerer Art, als Gistra, sind sie ebenfalls mit Nichten, und Giskra selbst war doch bei alledem noch eine ziemlich eingeschränkte Kapazität. Parteimänner, und zwar Faktionäre im fatalen Sinne des Wortes sind sie dagegen so gut wie Giskra selbst. Nach alledem sehen wir ruhig deni entgegen, was sie beginnen werden und was sie über­haupt zu beginnen im Stande sind. 
Original-Korrespondenz. 

Ob Klllillburg, am 26. März. — Die Klage des „Einge­sendet" in der letzten Nummer des „Triglav" bezüglich des heurigen Winters „ohne Ende" ist vollkommen begründet; auch die Grund­besitzer unserer Umgebung sehen einer düsteren Zukunft entgegen, da der frühzeitig eingetretene strenge Winter die Wintersaaten theilweise so geschädiget hat, daß zumal der Anbau des Sommerkornes noth thut, der Ankauf desselben aber wegen des hohen Preises theils schwierig, theils aber auch der Anbau bisher wegen des neuerlichen Schneefalls nicht wohl leiä't möglich ist. Der Rath, daß die Ge» meindevorsteher diese Kalamitäten an maßgebender Stelle mit allem Nachdruck zur Kenntniß bringen, ist daher gewiß wohlgemeint. Allem der arme Bauer hat wegen des so frühzeitigen Hereinbrechens des Winters schon im Laufe desselben Hilfe benölhiget, und da thut es Ihrem Korrespondenten wohl, einen Wohlthätigkeitsakt verzeichnen zu können, welcher wieder ganz im Stillen, wie dieß stets seine edle Gewohnheit ist, im Laufe dieses Winters von unserem hochverehrten Patrioten, dem Herrn Baron Anlon Zoi s geübt wurde; derselbe hat nämlich an die ärmeren Insassen von Predase l 100 fi. ver­theilen lassen. Die Gemeinde liebt den Baron wie ihren Vater, und mit Grund, denn sie erhält von seiner Mildherzigteit immer und immer tatsächliche Beweise, so hatte er kurz vorher auch der dor­tigen ärmeren Schuljugend 50 fl. zukommen lassen. Daß unser Land Wohl viele solche Volks- und Schulfreunde hätte! — Trotz der Un­gunst des Winters wird an der Eisenbahn doch fleißig gearbeitet, 
sich bei ihren harmlosen Spielen einen Kommandanten und sind dabei mit dem Titel sehr freigebig, er muß eben wenigstens Hauptmann heißen — mit der ganzen Würde eines Würdenträgers, der sich selbst zum Hauptmann macht und a prior i Hauptmann bleibt, weil es niemandem einfällt, an seiner Fähigkeit zu zweifeln, denn Kinder pflegen nicht ehrgeizig zu sein und wenn einer sie kommandirt, der kein Kind mehr ist, so ist er Kommandant, ob er sich nun den Titel „Hauptmann" oder „General" beilegt. Wenn er den ihm folgenden Kindern eine hübsche Uniformirung bewilligt, so ist er in seiner Würde unstürzbar. 
Der Mann, der aus der hübsch aufgeputzten Kinderschaar recht auffallend hervorstach, wird Wohl kaum auch in der körperlichen Größe einen Rivalen dulden; kein Wunder, daß er den übrigen imponirt. Er führte gleich einem geschulten Pädagogen das Kom­mando, rügte da, lobte dort, trieb hier zur Eile an und dämpfte dort durch kühlende Worte den kindlichen Eifer, so daß die zum größten Gaudium der müssigen Gassenjugend im Aufzug begriffene Schaar im ganzen recht nett organisirt erschien und sogar keine Un­arten beging, zum größten Aerger der aufgelegten Schusterjungen, welche gar so gern irgend einen Jux mitgemacht hätten. Das Häuflein mit glänzenden Helmen und Maskenanzügen geschmückter Helden war sehr folgsam und wenn die Kindertrompete erschallte, da spitzte jeder seine Ohren und fragte den Nachbar, was das zu bedeuten hätte. 
Der Aufzug ist sehr verlockend für schaulustige Gassenjungen und selbst Erwachsene haben ihre Freude an den gelbglänzenden Pickelhauben und dem übrigen kindlichen Kostüm. I n den jetzigen gar so ernsten Zeiten thut auch dem Auge eines Erwachsenen eine Kinderkomödie wohl. Schade, daß ich die Kinderschuhe abgelegt habe, sonst würde ich mich anch zu diesem Korps einschreiben und zwar der glänzenden Pickelhaube wegen, die mir in meinen Kuabenjahren unerschwinglich war. Wenn ich dann im Korps irgend eine Charge 
so daß Hoffnung vorhanden ist, daß sie bis zum Spätherbst voll­endet sein wird. 

Lokales. 
Laibllch, 29. März. 
—
 (tütaluioa.) Die sonntägige Ls8Lä» war recht gut be­sucht, die vorgetragenen Piecen gelungen und bei der Lotterie die Gewinnste sehr mannigfaltig. 

—
 (Wahlresultllt.) Zu der gestern stattgefundenen Gemeinde­rathswahl des III . Wahllorpers waren trotz der riesigsten Agita­tionen von 342 Wählern nur 110 erschienen und selbst diese wählten nicht einstimmig die befohlenen Kandidaten. Also nur 110, wo sind die übrigen 232? O DeLman! 

—
 (Hört!) Ein Menschenleben ist Einen Gulden werth! So hoch taxirt nämlich der Feuilletonist des „Tagblatt" im Präli­minare eines Turners das Leben eines Menschen, der bei einem Turnerausfluge ermordet wird. Eine Seelenmesse um 1 fl. läßt der Mörder lesen und somit ist die Sache abgethan; es braucht kein Strafgericht zu interveniren. Wirklich, eine sehr billige Art, sich seiner Feinde zu entledigen! Vielleicht wird nach diefem Zensus der genannte Feuilletonist des Mörder vertheidigenden Blattes sogar den Werth aller Slovenen berechnen können; so viel Seelen, so viel Gulden. Nach der Volkszählung ist das wahrlich keine Hererei. Ei ­nige Hunderttausende reichen hin, um sich aller Slovenen zu entledigen. 

—
 (^«l §. 19.) Die „Zukunft" bringt folgendes Vriefchen: Herr Statthaltereirath Schiwitzhofen , Bezirlshauptmann in Stein ! Sie haben an den Gemeindevorsteher in Goj?d auf dessen zwei slovenische Eingaben vom 11 . Februar eine deutsche Antwort ertheilt. Sie sind gesetzlich verhalten, in Krain slovenische Eingaben flovenisch zu erledigen) Sie haben sich daher einer groben Pflicht­verletzun g schuldig gemacht, welche um so mehr zu rügen ist, als Sie wissen mußten, daß der Herr Gemeindevorsteher von Goj2d Ihren deutschen Erlaß nicht versteht. Wir schicken eine Nummer dieser öffentlichen Rüge Ihrer Handlungsweise auch an die Herren Minister der Justiz und des Innern. 


bekleiden würde, dann wäre ich entzückt. Und wenn dann die Kinder bewundernd und beneidend neben mir herliefen, so würde ich hoch­müthig sie von der Seite ansehen und stolz auf dem Trottoir den geradesten Weg nehmen. 

Der Mensch wird wieder zum Kinde, wenn er so einen Aufzug der Laibacher Feuerwehr mitansieht. Es ist ein regnerischer Tag, daher kann die Zeremonie ohne Gefahr für die Mitglieder ablaufen. Und wahrlich! im stärksten Regenguß hat sich die Kolonne bewahrt, durchnäßt und halb verkühlt kommt sie von der Feuerprobe zurück und wir können die völlige Garantie übernehmen, daß sie, falls der Regen bei ausbrechendem Brande in Strömen stießt, gewiß nicht die geringste Schuld trägt, wenn das brennende Gebäude nicht bis auf den Grund eingeäschert wird. Es ist aber auch Schade um die Paradeuniformen, daß man sie bei einem ordinären Brande ge­braucht; dergleichen verdirbt gerne und leidet unter der Einwirkung der Hitze wie der Nässe und dann erregt so ein Straßenaufzug keine Sensation, es lauft kein Hund auf die Gasse, um sich den Spektakel anzusehen, wenn er nicht durch grelle Farben illustrirt ist. 
Nach diesem lärmenden Aufzuge sahen wir den Feuerhaupt­mann an der — natürlich linken — Seite des Bürgermei­sters durch die Sternallee wallen. Die Kameradschaft ist rührend. Zwei Würdenträger, die ihre Würden unverschuldet tragen; dem einen zulieb ist das Institut der Feuerwehr errichtet worden, damit er Hauptmann weiden konnte, der zweite glaubt Bürgermeister zu sein, weil ihn 29 Mitglieder des konstitutionellen Vereines zu ihrem Hauptmann erhoben. Er gerirt sich auch allen Ernstes so, als ob er Bürgermeister der ganzen Stadt Laibach wäre. 
Als ich einmal in meiner Klasse der bravsk war, wurde ich Obermusterschüler. Aber ich war nicht Obermusterschüler alle r Klassen, fondern nur in der meinigen. Und diese war sehr klein, doch bildete ich mir mindestens so viel auf mein Dekorum ein, als Dr . Suppan auf sein Laibacher Bürgermeisteramt. 
Gingesendet. 
Herrn UeiurieK Xlallüer in Radmannsdorf. *) 

Ein Hauptzug von Leuten Ihres Schlage« ist grenzenlose Un» Verschämtheit, deren Sie auch eine starke Dosis besitzen. Zuerst et­was vorlügen, um dann gelegentlich alles wieder abzuleugnen — das ist wahrlich für einen Mann etwas feige. Daß Sie sich jeden­falls gerühmt haben mußten, mich geohrfeigt zu haben, habe ich die Namen einiger Herren in Bereitschaft, welche ich übrigens in der Gerichtsstube auf Verlangen nennen würbe. Uebrigens haben Sie öffentlich widerrufen und ich bin damit zufrieden. 
Betreffs der Einwendung aber, daß Sie mich der erwähnten Notiz im „Laib. Tagblatt" nicht verdächtiget haben, da Sie mich der Verfassung eines Zeitungsartikels gar nicht für fähig halten, sage ich Ihnen, daß Sie ein unverschämter Lügner sind. Ich erinnere mich noch sehr gut, daß Sie mir sagten: „Man hält Sie für den Einsender dieser Notiz, und ich halte Sie zu so etwas auch fähig." Ich glaube, das ist deutlich genug gesprochen, und ich bin immer bereit, die Wahrheit dieses zu beeiden und die Zeugen werden es nötigenfalls auch thun. Nebenbei gesagt, ist es geradezu lümmelhaft, etwas zu behaupten, woran man selbst nicht glaubt. 
Sie verdächtigen mich weiter in Ihrem „Eingesendet" der Trunkenheit. Mein Herr! auch das ist einfach nicht wahr, wohl aber das Gegentheil, daß nämlich Sie „sternenhell benebelt" waren, ein Ausdruck, den ein Herr gebrauchte, der Sie in jenem Zustande sah. 
Ferner beschuldigen Sie mich der Sucht nach schriftstellerischer Berühmtheit. Sie müssen wahrlich gar keine Begriffe von Schrift­stellerei haben, wenn Sie glauben, daß man Schriftsteller wird, wenn man ein „Eingesendet" schreibt; Sie nennen ferner Ihr Be­nehmen am besagten Abende mir gegenüber gerechtfertigt, jedoch muß ich Ihnen sagen, daß dasselbe auf die Zeugen des Vorfalls den Eindruck eines Tollhäuslers machte. Die übrigen „Witze" in Ihrem „Eingesendet" kann ich jedoch nicht beantworten, da ich mich der Gefahr aussetzen würde, Ihnen ebenbürtig zu werden, und da ich überhaupt zu viel Achtung vor den Lesern des „Triglav" habe, um sie mit dergleichen Abgeschmacktheiten belästigen zu wollen. 
Zum Schlüsse nur noch eins: Sie geben mir den guten Rath, mehr auf mein Geschäft als auf andere Sachen zu achten; der Rath an sich selbst ist gut, und Sie wissen dieß aus eigener Erfah­rung am besten, doch muß ich selbst diesen guten, aber nicht ver­langten Rath an Ihre Adresse retourniren. Behalten Sie dergleichen Nathschläge für sich selbst, Sie waren deren bedürftig und sind es noch mehr als ich; ich aber werde Rathschläge, wenn ich deren be­dürftig bin, bei vernünftigeren Personen holen. Schließlich rufe ich Ihnen zu: Begeben Sie sich doch zur Ruh'; indem für abgehauste Brauer nicht passet das Gewerb' der Schreier! 
Radmannsdorf, am 12. März 1870. I'r. 8. Illibolaö. 



Schmäht das Volt nicht! 
Schmäht das Volt nicht, Thut es niemals zwecklos reizen, Seine Hände pflügen, sä'n, Jäten Unkraut aus dem Weizen, Schaffen rüstig, warten, mäh'n, Wenn die Sonne noch so sticht. Schmäht das Voll nicht! 
Schmäht das Volk nicht, Denn es arbeit't um die Wette Unter Dach und auf den Straßen, Seine Hände bauen Städte, Seine Steuern füllen Kassen; Gönnt ihm doch das bischen Licht! Schmäht das Volk nicht! 
Schmäht das 'Volt nicht, Seine Söhne sind Rekruten — Nicht für Zuchthaus und für Schand' — Seine Kinder kämpfen, bluten Für den Kaiser und für's Land, Bis das Heldenauge bricht! Schmäht das Volk nicht! 

' ) Wir geben durch Veröffentlichung diese« „Gingesendet" nur dem Drängen des Herrn Verfassers nach, ohne indeß eine andere als die durch das Gesetz gebotene Verantwortung hiesür zu übernehmen. Die Redaktion. 


vr. ^. lt. K»«li^, 


? Dozent der ZahnheilKundc an der l Universität in Vrn ^ z 
wild vom 26. März d. I. an UlW'' durch präzise 
«4 Tage in Laibach im Hotel Elefant Z.-Nr. 
«<Z und Ä H verweilen "^ W und in der gesummten 
Zahnheilkunde und Zahntechnik täglich Von O bis R t 
und V0N 3 bis 5 Uhr ordiniren. 
NL. Patienten, bei welchen eine mehrtägige Vorbehand­
lung zu künstlichen Zahnstücken oder Plomben nöthig ist, wollen 
sich frühzeitig melden, als sie sonst in den letzten Tagen nicht 
mehr in Behandlung genommen werden könnten. 24—1 . 
Primumerations-Einladung 
des in Wien erscheinenden föderalistischen Tageblattes 



„XVNVNrr « 

Die auch im letzten Quartal wieder ansehnlich vermehrte An­zahl unserer Abonnenten setzt uns in den Stand, der „Zukunft" nun definitiv einen erweiterten Umfang zu geben. Vom 21. März ab erscheint dieselbe 1 ^ Bogen stark und soll möglichst bald auf 2 ganze Bogen (8 Seiten) ausgedehnt weiden. Die „Zukunft" reiht sich dadurch den großen Blättern der Residenz und der Pro­vinz an. 
Durch diese Erweiterung wird es uns möglich, die uns von allen Seiten so zahlreich zuströmenden Leitartikel und Korrespondenzen wohlgesichtet zu bewältigen und möglichst unverkürzt aufzunehmen, während andererseits auch der redaktionelle Theil des Blattes eine bedeutende Aufbesserung finden kann. 
Indem wir den südslavischen Interessen, den Angele­genheiten der Militärgrenze, Kroatiens und Slavoniens sowie des gesammten Serbenthums nach wie vor den bisherigen Raum un­verkürzt belassen, werden wir von nun an den bisher bei uns mehr in den Hintergrund getretenen Erscheinungen und Thatsacheu in Slovenien, Böhmen, Mähren und Schlesien eine wesent­lich vergrößerte Aufmerksamkeit widmen. I n dieser Richtung haben wir in der jüngsten Zeit einige der tüchtigsten Mitarbeiter in jenen Ländern neu gewonnen und gestatten wir uns auf deren Thätigkeit im voraus aufmerksam zu machen. 
Unsere Verbindung mit den Slovaken und Russinen bleibt unverändert wie bisher, wogegen wir von den Romanen in Un­garn und Siebenbürgen neuerdings die Zusage thätigster Mitwirkung an unserem Blatte empfangen haben. 
I n den nächsten Nummern bringen wir eine werthvolle militä­risch wie politisch gleich interessante Studie aus der Feder des als Militll'rschriftsteller und Strategiker rühmlichst bekannten Herrn Eduard Rüffer, unter dem Titel: „Ein Fantasiekrie g zwi­schen Oest erreich und Rußland." Darnach gedenken wir im Feuilleton einen größeren Roman aus der slavischen Welt zu bringen. 
So hoffen wir denn, daß unsere Leser diese unsere Anstren­gungen freundlich würdigen und unsere verehrten Mitarbeiter uns ihre energische Unterstützung wie bisher gewähren werden. 
Die Abonnementspreise bleiben mit Postzusendung: Für 9 Monate April bis Dezember 12 fi. — kr. 
„ 6 „ April „ September .... 8 „ — , 
„ 3 „ April „ Juni 4 ^ ^. ^ 
« ^ „ April 1 „ 40 „ 
Wien, am 26. März 1870. 
Administration der „Zukunft", 
Neubau, Kircheng. 17. 

bisher Advokat in Rann, hat seine Advokaturskanzlec nunmehr in I^«id««Il, l»m «lten Hl»i Kto Nr. l<»8, 
im  Keller'schen  Hause nächst der eiserneu Brücke  er­ 
öffnet^  l4—6.  
^IMONeV .  21-3 .  

D^I Hin Praktikant kür I'armaoiS 
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350 Ott» 

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Die niie1>8le Os^vinn^iebunA äieser prassen vom Ltaate ß»r»nt«rten «elä-Verlnsun^ ist »uitlieu lest^estellt nnä tinäet 
zcuun am 2N. ^pril 1870 zt^tt 
Ulla Kostet bier^u 
1 ^an^es Orißinal-Ztaats-I^os nur n. 4,— 1 balbes „ ^ ,, „ " ^'^ 1 viertel „ « „ » » ^ "" 
^e^en NlU8eUlIun^ äes Letra^es. 
H,lle H,ulträze v/eräeu sofort mit äer ^rüssten Lnrsskalt ans­^etubrt unä erbält ^'eäerinann von uns äie Original-8taat«-Iwse selbst in Hänäen. 
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Unser vebit ist stets vorn 6lüeKe be^nnsti^t nuä natteu ^vir erst vor Knr^ein ^vieäeruin nnter vielen »näeren beäentenäen kls­binnen 3in»I «!ie ersten Ununttreller in 3 Lienun^en I»nt oNlLiollen lle>vei8«n erlangt nnä unseren Interessenten selbst ansbe^ablt. 
Vuransziebtlieb Kann bei einem snleben anl äer soliu'esten N»8i» ^eZriinäeten Unternebinen überall ani eine sebr re^e Le­tbeiliLUNss init Lestimintbeit ^ereebnet v?eräen, man beliebe äaber sebon äer n»lien 2>eli„UA I»»Iber alle ^nNrässe b»I­ülßßt llirelit 2N rionten an 



8. 8t6inäeok6r H Oomp., 
vauk- uns Veclt8el 6e8Ldäkt in Hamburg 
Nn - nuä Verbaut aUer H,rten Ztaatsubli^atinuen, Nsenbabn-Hlltien nnä H,nlenenslnse. 
D^^ Hin lrrnn^eu vor^ubeußen, domerlien ^vir »U86rü«klieli, 6»8» Il«i«v »uulieli« vom 8t«,»te ^virKIieü ß»r»ntirte liels VerlosuuK vor odißein »mtliell pl»n­lniissiß lestßesteMen Lienunßßterinin ßtnttlinset und um »Ilen ^ulorserun^en mü^lienst ent8preel»«n «u llünnen, dellebv u»»n ßelüIllFst nie ^uttrü^e Nir unsere Nrißln»!­8tn»<s I^ose d»I6lß8t uns «lirellt ^nßeuen xu I«8»en. 
23—2. l). N. 

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