poZtnins plaLsns v gotovini. Nr.1. Lrlcheinv jeden 1., 10. und 20. 7. (22.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Sauernparter. Mezugspreise- Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Din. D.-Oesterreicd: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20 — Din. Amerika: 2 — Dollar. — Einzelne Nummern 1 Dinar Donnerstag, den 1. Jänner 1925. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriflleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahm« und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Alken Lesern und Areunden der Gottscheer Zeitung, ob sie nun daheim im Ländchen oder verstreut auf dem weiten Erdenrund leben, rufen wir heute ein Prosit Neujahr zu. Zugbich stellen wir an sie alle die Bitte, auch im Jahre 1925 unserem Heimalblatte nicht nur treu zu bleiben, sondern in Freundeskreisen auch wei¬ tere Abnehmer zu werben. Als Organ der Gott- scheer Bauernpartei, das die wirtschaftlichen und nationalen Interessen der Gottscheer in gleichem Maße zu vertreten hat, sollte es in keinem Gott- scheer Hause fehlen. Jeder, der noch einen Funken Heimatliebe im Herzen trägt, lasse sich daher unser Blatt kommen. Es ist so billig, daß es selbst in der ärmsten Hütte Aufnahme finden kann, wenn nur der Wille vorhanden ist. Um unsere Leser über alle Vorkommnisse in Stadt und Land zu unterrichten und ihnen auch einen kurzen Überblick über wichtige Ereignisse außerhalb der engeren Heimat zu bieten, stellen wir an alle unseren bisherigen Mitarbeiter, wie überhaupt an jedermann, der die Feder Halbwegs zu führen versteht und sich in den Dienst der guten Sache stellen will, das freundliche Ersuchen um fleißige Berichterstattung. In der sicheren Erwartung, daß unser einziges Heimatblatt die gewünschte Unterstützung finden wird, zeichnen ergebend die Schnftleitung und Verwaltung. Rückblick und Ausblick. Wieder ist ein Jahr zur Neige gegangen, für uns Gottscheer ein Jahr voll bitterer Enttäuschun¬ gen, die denen der vorausgegangenen Nachkriegs¬ jahre an nichts nachstehen. Als man uns in der ersten Zeit nach dem Umstürze ein Recht nach dem anderen nahm, nahmen wir das mit einem Gefühle voll bitterer Resignation hin. Es war ja. nicht nur bei uns so, daß derjenige als der größte Menschenfreund und Kulturträger galt, der die Rechte des am Boden liegenden deutschen Volkes am meisten mit Füßen trat. Eine Besse¬ rung der Verhältnisse versprachen wir uns von der Zuerkennung des Wahlrechtes, von dem wir bei den letzten Wahlen ins Parlament das er¬ stemal Gebrauch machen konnten. Die radikale Partei, für die damals die gesamte Sprachinsel geschloffen stimmte, ließ es leider nur bei Ver- sprechungen bewenden. Gehalten hat sie nichts. Im Gegenteil. Es ereignete sich der unglaulbliche Fall, daß die Partei gegen ihre eigenen Wähler Front machte I Wenn wir einen Rückblick aus das sechste Jahr machen, das wir im jugofl. Staate verlebt haben, so müssen wir leider feststellen, daß nicht nur alle Hoffnungen auf Besserung und Wiedergutmachung des uns angetanenen Unrechtes zu Wasser wurden, sondern daß uns auch neue schwere Schläge nicht erspart blieben. Noch immer gelten wir als nicht ebenbürtige Staatsbürger. Wollen wir ein- mal nur unsere bescheidensten Rechte geltend machen, so werden uns pangermanische Bestrebungen vor¬ geworfen, und fast möchte es scheinen, das nur deshalb, um der Ausbeutungspolitik mancher Machtfaktoren leichter nutzbar gemacht werden zu können. Wer unter den Gottscheer» erinnert sich heute nicht noch an die Wahlen in die Ver¬ mögensverwaltung im Monate März des vergan¬ genen Jahres? Bis heute wurde dem damals gesetzlich gewählten Ausschüsse die Agenden dieser Korporation noch nicht übergeben III???. Warum? Weil wir Deutsche sind I Oder weil wir nach der Verfassung gleichberechtigte Staatsbürger sind?! Im verflossenen Jahre sanden auch die Wahlen in die städtische Gemeindevertretung statt. Mit Hilfe der Bergwerksarbeiter und der Blinden aus der hiesigen Blindenanstalt, die in der Gottscheer Gemeinde auch ein Wahlrecht haben und gut zwei Drittel aller Wahlberechtigten ausmachen, ist der slo- venische Nationalblock, der heute hauptsächlich die Gegeninteressen der hiesigen einheimischen Bevöl¬ kerung zu vertreten hat, mit 15 Mandaten gegen 10 Deutsche in den Ausschuß gewählt worden. Und nun posaunt man in die Welt hinaus, Gott- scher wäre eine slovenische Stadt. Lin anderes Kapitel wieder sind unsere Schulen. Neben den Stockendorfern, Morobitzern und Tiefenbachern haben im abgelaufenen Jahre auch die Unterbeut- schauer ihre deutsche Schule eingebüßt, ein Ver- lust, der nur durch tatkräftiges Eingreifen der Eltern in die Erziehung der Kinder teilweise er¬ setzt werden kann. Und so fort haben wir im verflossenen Jahre wieder empfindliche Einbußen auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiete in unserem Gottscheerländchen zu verzeichnen. Wohl mancher wird bei diesen Zuständen sein Volkstum unüberlegterweise für verloren halten, und hier wurzeln alle Mißstände! Denn nicht die Schule, nicht die städtische Gemeindevertretung, nicht Un- terdrückungen, seien sie von welcher Art immer, können allein oder zusammen unser Volkstum zu¬ nichte machen, sondern nur wir allein und niemand als nur wir können uns nnsere deutsche Volks¬ zugehörigkeit nehmen. Wir selbst waren Gottscheer, sind Gottscheer und bleiben Gottscheer, und so und werden wir auch alle unsere Kinder erziehen und das kann uns niemand nehmen! Im neuen Jahre werden wir vielleicht wieder eine oder die andere Einbuße zu erleiden haben, doch nie können wir die Hoffnung verlieren, daß es doch wieder einmal anders wird. Viel kann man uns ja nicht mehr nehmen, ^anz besonders aber nicht das Größte und Wertvollste, was wir zum Wohle für uns selbst und unser Ländchen doch beibehalten werden, und das ist: Deutscher Geist, deutscher Arbeitssinn, deutsche Tüchtigkeit, deutsche Spar- samkeit, deutsche Treue, deutscher Gerechtigkeitssinn und deutscher Glaube. Bürgermeister Kollmann. Aus Baden wird geschrieben: Am 17. Dezember wurde unser Landsmann, Nationalrat Kollmann, das dritte Mal zum Bürgermeister der Stadt Baden gewählt. Nichts war imstande gewesen, diesen unersetzlichen Mann von der Führung der Geschäfte unserer schönen Kurstadt zu verdrängen. Keine Drohung, kein Intrigenspiel, keine persön¬ liche Verunglimpfung, die man privatim so ge¬ schickt zu lancieren verstand, vermochte ihm etwas anzuhaben. Im Gegenteil: die Gruppe Kollmann, die 1919 zum ersten Male als relativ stärkste Partei aus den Wahlen hervorging, wurde immer größer, bis sie am 30. November 1924 die stattliche Majorität von 22 zu 18 Mandaten über alle anderen Parteien errang. Es war für jeden christlichsozialen Parteian- Hänger ein erhebender Moment, als um halb 5 Uhr die Vertreter der Mehrheit, alle in Schwarz, in den neurenovierten Sitzungssaal einzogen und eine ganze Hälfte des schönen Raumes besetzten. Zuerst die guten alten Bekannten, die an Kollmanns Seite standen zur Zeit der Gefahr, als viele andere sich nicht hervorwagten: Frauen und Herren jedes Standes, denen die Arbeit im Dienste der Stadt nichts Neues ist, die mit Sicherheit und Ruhe an ihren gewohnten Platz gehen; dann die neuen Männer, die unsere Liste zierten und auf die die Bevölkerung die Hoffnung setzt, daß sie die Har- monie unserer Vertretung vervollkommnen. Dazu die vier Herren, welche auf Grund ihrer Vernunft trotz aller Beschimpfungen den Weg dorthin ge¬ funden haben, wohin ja schließlich und endlich alle christlich - deutschen Männer kommen müssen, wenn sie die zerstörende Gefahr des Marxismus erkannt haben und bekämpfen wollen. Merklich zusammengeschrumpft war die Gruppe der Sozialdemokraten, die doch mit soviel Hoff¬ nungen zum Kampfe ausgezogen sind. Neben den Sozialdemokraten waren die vier Großdeutschen. Die Konstituierung verlief rasch und ohne einen Mißton. Als der Vorsitzende, Herr Vizedürgermeister Brusatti, verkündete, daß Nationalrat Kollmann zum Bürgermeister gewählt sei, ging ein Beifalls- sturm durch den Saal. Der Neugewählte nahm die Wahl an, leistete die Angelobung und ver- sprach in einer kurzen Erklärung, daß er sich be- mühen werde, sein Amt objektiv und gerecht zu verwalten. Er bat alle Mandatare, auch die der Seite 2. Gottscheer Zeitung — Nr. 1. Jahrgang VII. anderen Parteien, zum Wohle der Stadt Baden nach Kräften mitzuarbeiten. Neuerlicher rauschen¬ der Beifall im Saal und auf der Galerie lohnte die männlichen Worte, die dem christlichsozialen Geiste der Zusammenarbeit des ganzen Volkes zum Wiederaufbau entsprachen. Nach der Wahl der Ausschüsse und geschäftsführenden Geimeinde- räte stellte Bürgermeister Kvllmann den Antrag, 67 Millionen Kronen als Weihnachtsremuneration für die städtischen Arbeiter zu bewilligen. Dieser Antrag, mit dem sich der neue Bürgermeister in glänzender Weise eingeführt hat, wurde einstimmig angenommen. Diese erste Sitzung ist ein gutes Omen für die Arbeit der neuen Gemeindevertretung. Baden ist in guten Händen. Heil K ollin a n n I Auf zur Hauptoersamlung der Gottscheer Bauernpartei, die wie bereits ge¬ meldet, Sonntag den 11. Jänner um 11 Uhr vvrm. im Saale des Hotels Stadt Triest statl- findet. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Sterbefälle.) Am 21. Dez. »«schied nach langem, schwerem Leiden im Alter »on 44 Jahren Herr Adolf Braune, Gastwirt und Realitätenbesitzer. Das Leichenbegängnis fand am' 23. Dezember unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung statt. Beim Sterbehause und am »ffenen Grabe sang der Gottscheer Gesangverein unter der Leitung des Herrn Josef Bartelme einen ergreifenden Trauerchor. Der Verblichene erfreute ßch allgemeiner Beliebtheit. Am 28. Dezember entschlief Herr Josef Ver¬ derber, Bürger undHausbesitzer in Gottschee 115, im 79. Lebensjahre. Er war einer der angese¬ hensten Persönlichkeiten unserer Stadt, an deren Geschick er immer lebhaften Anteil nahm. So «ar er einer der Gründer und langjähriger Di- rektionsobmann der Sparkasse der Stadt Gottschee, langjährig ebenfalls Obmann der Stadtvermö- ßensverwalrung und des Armenrates. Manche Neuerung ist seiner Anregung zu verdanken. Als beliebter, gegen jedermann zuvorkommender Gast¬ wirt, dazu von angenehmem Äußeren war er weit und breit, auch über die Grenzen unserer engeren Heimat beliebt und bekannt. Das Leichenbegängnis fand am 29. Dezem¬ ber unter äußerst zahlreicher Beteiligung —trotz heftigen Regens — statt. Unter der Leitung des Ehrenchormeisters Frie¬ drich Kaucky wurden (infolge Abwesenheit des Bereinschormeisters und Verhinderung seines Stell¬ vertreters) beim Trauerhause und am offenen Grabe Trauerchöre gesungen, die dem Dahinge- Hangenen als gewesenen alten, vieljährigen Sän- »« das letzte Geleite verschönten. Die Heimaterde sei ihnen leicht. — (Kranzablösung.) Die städtische Spar¬ kasse widmete an Stelle eines Kranzes für den verstorbenen Herrn Josef Verderber 250 Dinar für die Stadtarmen. — (E i n s ch lü s s e ll o s e s S ch Ioß) hat, wie die Sektion Oberösterreich des Österreichischen Eifinderverbandes milteilt, ihr Mitglied und Be- gründ« der Wach- und Schließgesellschaft in Ofen¬ pest, Wilhelm Ottelder, konstruiert, das bei größter Einfachheit und Sicherheit alle erdenklichen Sperr¬ möglichkeilen besitzt. Das von der Innen- wie Außenseite sperrbare Schloß kann vom schwersten Tresor- oder Waggonschloß bis zum kleinsten Schloß hergestellt werden und entbehrkchollständig den Schlüssel. Sollte sich diese Eifindung bewäh¬ ren, können die Herren Einbrecher ihre sämtlichen Nachschlüssel ins alte Eisen werfen. Stara cerkev. (Verunglückt.) Aus Erie Pa in Amerika ist die Nachricht herübergelangt, baß dort am 11. November der aus Windisch- dorf 32 stammende Georg Widmer verunglückt ist. Er befand sich gerade auf einer Entenjagd und mit drei anderen in einem Kahne auf dem Eriesee, als plötzlich ein Sturm losbrach und den Kahn umwarf. Zweien gelang es, sich zu retten. Den dritten, der am Versinken war, suchte Wid¬ mer zu retten, was aber nicht gelang. Beide er¬ tranken und die Leichen konnten erst am nächsten Tage gefunden werden. Widmer hatte es durch Fleiß zu Wohlstand gebracht. Seinen jähen Tod betrauert dort die Frau mit einem Kinde, daheim aber Mutter und Schwester. Der Verstorbene zählte erst 32 Jahre. Es ist ein eigenes Ver¬ hängnis in der Familie, daß eine Schwester des Verunglückten vor Jahren gleichfalls in der Riuse ertrunken ist, während sie einem anderen Mädchen Hilfe bringen wollte. — (Todesnachricht aus Österreich.) Nach längerem Krankenlager ist am 18. Dezember in Graz Bezirksschulinspektor i. R. Herr Alvis Eppich, 45 Jahre alt, verschieden und dort be¬ stattet worden. Gebürtig war er aus Windisch- dorf 1, wo Vater und Schwester noch leben. Der Verstorbene wirkte als Lehrer mit seltenem Geschick und Erfolge einige Zeit in Unterwarm¬ berg, jahrelang in Steiermark und fand seine Tätigkeit ihre Anerkennung in der Ernennung zum Bezirksschulinspektor des Bezirkes Judenburg. Er hinterließ die Frau und eine Tochter. — (Erinnerung.) Es sei daran erinnert, daß im Laufe des Monates Jänner die Dar- f lehenszinsen bei der hiesigen Raiffeisenkasse ein¬ zuzahlen sind. Gotenica. (Gemeindevorsteherwahl.) In der Gemeinde Göttenitz ist nur eine Liste unter dem Titel Bauern- und Arbeiterpartei auf¬ gestellt worden. Diese Liste enthielt folgende Mit¬ glieder: Georg Stampfe! 11, Jagdpächter Joh. Michitsch, Josef Less« 31, Josef Woldin 49, Johann Pirihe 74, Jakob Lesser 76, Johann Raker 8. Am 7. Dezember fand die Wahl des Gemeindevorstehers unter der Leitung des Herrn Negierungsrates Log« statt. Gewählt wurde Johann Parthe 74. Livold. (Zum G e m e i n d e v o r st e h e rh von Lienfeld wurde Herr Franz ZdraviL, Gastwirt in Grafenfeld, wieder gewählt. ^rnipotok. (DerbisherigeGemeinde- vorsteher) von Schwarzenbach Herr Matthias Maichin, Besitzer in Hasenfeld, wurde vor kurzem wiedergewählt. Smuka. (Es muß anders werden im Jahre 1925.) Darin sind die meisten Menschen einig: Es muß anders werben I Arme und Reiche, Alte und Junge, Männer und Weiber und sie alle haben recht. Aber was muß anders werden? Darüber ist man weniger einig. „Die Reichen muffen anders werden", rufen die Armen. „Die Armen müssen anders werden", behaupten die Reichen. „Die Männer taugen nicht", sagen die Weiber, und umgekehrt jammern die Männer. Kurz, der eine beschwert sich über den andern, und während man so aufeinander schimpft, geht es in den alten Geleisen weiter. Man klagt über schlechte Zeiten und lebt lustig drauf los in Saus und Braus. Man hält lange Reden üb« das Zurückgehen des Familienlebens und lebt selbst lieb« auswärts als in der Fa¬ milie. Man schimpft und höhnt über die Narr¬ heit der Mode und die Nörgler machen die Mode selber mit. Man schimpft auch üb« die allge¬ meine Verschwendungssucht und lebt selbst ver- schwenderisch weiter. Man beklagt sich über Un¬ ehrlichkeit und ist selber nicht ehrlich. Ja, für- wahr, es muß anders werden nicht außer dir, sondern i n dir. Es sind nicht die anderen Men¬ schen, die anders werden müssen, sondern du selbst bist es l Dann wird dieses Jahr ein besseres, ein friedlicheres und Gott wohlgefälligeres sein, als es da- vergangene war. M.M. Aöllandk. (Rauferei.) Zu der diesbezüg¬ lichen Notiz in der vorletzten Nummer wäre noch hinzuzufügen, daß der bei der Rauferei verwun¬ dere Josef Schau« aus AIlsag im Spitale zu Kaudia am 15. Dezember an Verblutung gestorben ist. Vollkommen unnötig ist ein junger Mensch (eist 28 Jahre all) ins Jenseits geschieden. Da er der Rauferei geneigt war, ist er an seinem Sch cksale schuld; aber dessen Angehörige, die Täter und deren Familien sind hart getroffen. Daher beherzige jedermann auch im erhitzten Zu¬ stande den Weihnichtsruf: Frieden sei den Men¬ schen auf Erden. Mlanina. (Eine Seltenheit) ist in einer kleinen Pfarre wie Stockendorf (300 Seelen) die Geburt von 5 Kindern in 9 Tagen, ein Ereig¬ nis, das seit 67 Jahren in unser« Gemeinde nicht mehr vorkam. — (Verschiedenes.) Vor vier Jahren war bei uns ein Feuer, dem nur ein Haus zum Opfer fiel. Der Wind, oftmals zum Verderben, war diesmal ein Retter. Ohne Feuerspritze ist man dem entfesselten Elemente preisgegeben. 25 Feuerwehren des Gottscheer Ländchens sind auf die Gefahr vorbereitet. Auch Stockendorf, das anderthalb Stunden von der nächsten Feuerwehr in Rußbach entfernt ist, kam endlich an die Reihe. Der Druck der Wasserleitung (25 m weit, 20 m hoch) macht eine Feuerspritze für Slock^ndorf ent¬ behrlich. Die Wasserleitung ist eine unschätzbare Wohltat. Am 17. August d. I. fand die Weihe der Wasserleitung statt. Wohl eine seltene Feier, eigenartig noch besonders durch die Umstände, die sie begleiteten. Der Altar sür die heil. Messe wurde auf dem neuen Brunnen errichtet. Als die Feier begann, fing es an zu regnen. So war unter dem Opferaltare Wasser, über dem Altäre Wasser, von allen Seiten Wasser. Die Wasser¬ quelle gesegnet mit Wasser, während Wasser vom Himmel fiel. Kaum jemals wurde das heil. Opfer auf solch seltsame Weise gefeiert. Da der Altar mit einem Schutzdache versehen war, konnte die Feierlichkeit ohne bedeutende Störung vor sich gehen. Das unsichere Wetter hatte viele auswär¬ tige Gäste vom Erscheinen abgehalten. Wer hätte auch gedacht, daß vier Sonntage nacheinander Rege.: lallen werde. Am Sonntage vorher, an dem der Wettergott ebenso übel gelaunt war, hätte die Fei« stattfinden sollen. Es fanden sich Feuerwehren ein, und zwar aus Neffeltal und Pöllandl. Nichs unerwähnt darf bleiben, daß das Fest durch die Ausführung eines Theaterstückes verschönt wurde. Der hiesige Schulleiter hatte sich die Mühe gegeben, im Schulzimm« eine Bühne aufzustellen und mit den einheimischen Burschen das Spiel einzuüben. I Besucher waren über¬ rascht, denn so etwas hatten sie nicht erwartet. Die Spiel« hatten ihre Rollen gut eingeübt. Man sah die geschickte Hand, die alles leitete. Das Theaterspiel brachte einen Reingewinn von 236 Din. Die nun abgeschlossene Rechnung weist eine Barschaft von 6600 Din auf. Geschenke und andere Einnahmen, vor allem die 492 Liter Wein, die in Rodine gesammelt wurden, ergaben diese Summe. Auch dem zweiten Ziele: ein« Feuerspritze für die umliegenden Dörfer, sind wir damit näher gekommen. Besten Dank daher allen, die zum schönen Werke der Nächstenliebe beigetragen haben, unseren Freunden, die uns besucht, und den fernen Freunden in Amerika, die durch ihre Spende von 41 Dollar die Anschaffung von Schläuchen er¬ möglicht und dadurch den Grund zum Liebes¬ werk gelegt haben. Die meiste Mühe gab sich wieder der Sammler selbst: Herr And. Schmuck aus Stockendors 15 in Brooklyn; daher sei ihm nochmals Dank gesagt. Möge der Regen bei d-r Weihe der Wasserleitung zum guten Zeichen sein, das gesunde, klare Quellwaffer niemals ausgehen, so lange e« benötigt wird. Seite 3. Gotiicbeer Zeitung — Nr. I. Jahrgang Vll. Die trauernden Hinterbliebenen. Danksagung Kamilie Wraune. Maria Werderöer. Frait Maria Werderöer gibt im eigenen sowie im Namen ihrer Kinder allen verwandten, Freunden und Bekannten die betrübende Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, ihren seelenguten Mann, bezw. Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Tief erschüttert geben wir allen verwandten, Freunden und Bekannten die betrübende Nachricht, daß unser innigstgeliebter, unvergeßlicher, guter Gatte, Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Sonntag den 2b Dezember um 12 Uhr mittags nach langem, schwerem beiden, versehen mit den heil. Sterbe¬ sakramenten, in seinem 44. Lebensjahre sanft im Herrn entschlafen ist. Die sterbliche Hülle des teuren verblichenen wird Dienstag den 23. Dezember um halb 3 Uhr nach¬ mittags beim Sterbehause Nr. 96 seierlichst eingesegnet und sodann auf dem hiesigen Grtsfriedhofe im eigenen Grabe zur letzten Ruhe beigesetzt. Die hl. Seelenmesse wird Mittwoch den 24. d. M. um 8 Uhr srüh in der Stadtpfarrkirche gelesen werden. Hottschee, am 22. Dezember ^924. Außerstande jedem einzelnen für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme, die uns anläßlich des allzufrühen Hin¬ scheidens unseres unvergeßlichen Dahingegangenen entgegengebracht wurden, besonders zu danken, sprechen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten an dieser Stelle den innigsten Dank aus; insbesondere danken wir dem Gesangvereine für die ergrei¬ fenden Trauerchöre, sowie der Gastwirtegenossenschaft für die schöne Kranzspende. Gottschee, im Dezember 1924- heute um 4 Uhr früh uach kurzem Leiden, versehen mit den Tröstungen der heil. Religion, in seinem 79. Le¬ bensjahre aus diesem Leben abzuberusen. Die sterbliche Hülle des teuren verblichenen wird Montag den 29. Dezember um 3 Uhr nachmittags beim Trauerhause eingesegnet und dann auf dem hiesigen Friedhöfe im eigenen Gräbe zur letzten Ruhe be¬ stattet werden. Die heil. Seelenmesse wird Dienstag den 30. Dezember um 8 Uhr vormittags in der hiesigen Stadt- Pfarrkirche gelesen werden. Hottschee, am 28. Dezember 1924. Josef Verderber Würger und Kausöesther Adolf Braune Hastwirt und Wealitätenöesther Danksagung. Außerstande jedem einzelnen für die mir anläßlich des Hinscheidens meines lieben Mannes in so reichem Maße er- wresene Anteilnahme persönlich zu danken, bitte ich im eigenen sowie im Namen meiner Rinder alle, aus diesem Wege meinen Dank entgegen zu nehmen. Insbesondere danke ich für die schönen Kranzspenden, sowie dem Gottscheer Gesangvereine für die dargebrachten Trauerchöre und für die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 1. Jahrgang VII. Beehre mich, hiemit allen meinen werten Kunden die besten Mcwiiiittbe rinn Neuen Zadre zu entbieten nnd bekannt zu geben, daß ich mit meinem Geschäfte aus der Schmalen Gasse in den Neubau des Herrn Fornbacher (gegenüber Bayrisch) übersiedelt bin. Hochachtungsvoll Aritz Schauer. 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