für Vaterland, Kunst, Wissenschaft nnd geselliges Leben. Johann Vincenz Sonntag. Von Ä. C. Wießner. «^m November des Jahres l845 saßen spät?lbends in der Wirthsstube zu Seckau in Obersteyermark zwei Gäste bei tief herabgebranntem Kerzenlichte. Der Eine, im grauen Weidmannsrocke, die blank geputzte Doppelflinte neben sich, war ein langer, hagerer Gesell, mit blasiblauen Augen, einem kleinen, röthlichen Schuurbart, den er von Zeit zu Zeit mit der linken Hand strich, während die rechte ein geschriebenes Büchlein hielt, aus welchem der Jäger — der niemand Anderer, als der Schreiber dieser Zeilen war —seinem auf.-merksamen Zuhörer — welcher die rechte Hand hohl gekrümmt hinter dem Ohre hielt — mit lauter und starker Stimme vorlas. Der Zuhörer, welcher nicht absonderlich gut zu hören schien *), war aber ein kleines, wohlgenährtes Männlein mit rundem, rothwangigen Angesichte, einem Paar freundlichen Augen, aus denen die Gutmüthigkeit und die Herzensgute herausleuchtete, kurz es war Johann Vincenz Sonntag. — Ich war mit ihm in dem nachbarlichen Städtchen Iudenburg bekannt geworden, und der Einladung seines liebenswürdigen Herrn Amtschefs (Sonntag war nämlich Beamte der Herrschaft Seckau) zu einer Hirschjagd in die romantischen Alpen gefolgt. — Ich mußte Sonntag versprechen, mein poetisches Album mitzubringen, um ihn, daraus nach meiner Nachhausekunft von der Jagd Einiges mitzutheilen, was ich nun auch mit Freude erfüllte. — Vorzüglich war es aber ein Gedicht, welches ihm besonders gefiel, und das er auch alsogleich mit Bleistift in sein Portfeuille schrieb. Es lautete: Ein Dichter herz. O sag', was ist ein Dichterherz? Ein Herz, das tief betrübt In Kummer, Freude, Leid und Schmerz Sich täglich — stündlich übt, — Das. von der Welt oft schnöd' verkannt, UmsoM um Liebe wirbt. Und gleich dem Qucll im starren Sand Im Abendrothe stirbt! — ") Sonntag hatte das Unglück, taub zu sey». „Wahr gesprochen, theuerer Freund," nahm Sonn-tag das Wort, nachdem ich geendet hatte, »die jetzige Welt ist eher Allem dankbar, nur dem Dichter nicht; ja, es scheint beinahe, als wollte der Genius eines Schiller, Göthe, Klop stock u. s. w. darum nicht wiederkehren, weil er sich schämte, für diese Welt zu singen, für diese Welt, umnebelt von Eisenbahnqualm und wuchergeistigem Steinkohlendunste, in welchem sich die Poesie die Hectik an den Hals gezogen. Doch, Gott sey Dank!" fuhr Sonntag eifrig fort, »daß ich diese moderne Pestilenzatmosphäre nicht schlucke, und wird mir's auch manchmal zu enge in der dum^ pfen Kanzleistube, so wandle ich hinaus in Gottes freie Berge, und erlabe mich an dem Dufte der Blumen und Gräser und an der einfachen, den Schöpfer preisenden Melodie der Waldsänger. Dann kehre ich wieder gestärkt zurück zu meinem Tagewerke, zu den stummen und staubigen Folianten und Protocollcn, und wickle mich wieder ein in das Spinnengewebe der heillosen Kanzleiprosa, gleich einem Murmelthiere, das zum Winterschlafe sich in seine Höhle verkriecht. — Ich bin weit entfernt, mich selbst »Dichter" zu schimpfiren," sprach Freund Sonntag weiter, »denn ich bin nur eine emsig sammelnde Ameise, aber mich ärgert und empört diese noble Gleichgiltigkeit und Nichtachtung der jetzigen Weltcreaturen gegen den Dichter, obschon sie sich dadurch nur selbst den Srämpel ihrer jämmerlichen Geistesbarheit und ihrer versumpften Gesinnung auf die Stirne drücken. Indeß — mein einziger Trost ist, daß es nicht lange dauert in diesem Jammer-Chaos." — So sprach Freund Sonntag, und er hatte Recht, vollkommen Recht, und leider auch in seinen letzten Worten. Wir saßen noch lange beisammen, und erst als die Strahlen der Frühsonne in die rauchenden Thäler der steyrischen Alpen hineinlugten, trennten wir uns nach einem herzlichen Händedruck.--------> — Ich sah Sonntag nie mehr wieder — —. Und nach zwei Jahren, welch' eine arge Veränderung.' ! — In den pohlin'schcn Wäldern, an den Ufern der trübe rauschende» Wechsel trabte ein Mann in Begleitung zweier Kosaken auf einem leichten Pferde einen, einsamen Forsthause zu, und der Reiter mit der grauen Burka, über den Schultern die Doppelflinte und den Kanczuk am Sattel- 62 knöpfe, war wieder — ich. — Vor dem Forsthause empfing mich die Jagdgesellschaft, und ein Freund, aus dem nahen Städtchen kommend, übergab mir ein Schreiben. — Es war ein Brief aus dem lieben, fernen, deutschen Vaterlande, und " darin die Trauerkunde von Sonntag 's fr ü h e in Tode. — Armer Freund, dachte ich, und eine helle Thräne stahl sich in mein Auge, so bist du nun heimgegangen, wo es keine »stummen, staubigen Folianten und Protocolle" mehr gibt, und gewiß lächelt dir dort ein besseres Loos, als in der dumpfen Amtsstube zu Seck'au, von welcher du so oft hinaus flüchtetest in Gottes freie Berge, umer seine duften-den Gräser und Blumen und kleinen Waldsänger. — Mich überkamen bei dieser traurigen Nachricht so todttrübe Ge-danken, daß ich die projectirte Jagd unter dem Vorwande eines wichtigen Geschäftes in der Stadt ablehnte und langsam und gedankenvoll nach Hause ritt, während meine Gefährten mit donnerndein »Hollah!" und lustigem Hörnerklänge in den Forst sprengten. Und des Nachts träumte ich von dem todten, armen Sonntag, wie er mich bat, ihm mein Gedicht: »Ein Dichterherz," nochmal vorzulesen, und wie er dann leise sagte: »Wahr gesprochen, theuerer Freund, wahr gesprochen!" Und so habe ich nun meine seit mehr als einem Jahre schweigsame Feder wieder ergriffen, um diese Zeilen dem Andenken meines todten Freundes zu widmen und Alle, die sich seiner mit warmen Herzen erinnern, zu bitten, da es gerade Carneval ist, einige — oder auch nur e i n Zwanzigkreuzerstück weniger für Glacehandschuhe, Parfüms, Schneider u. s. w. zu vergeuden, denn wir wollen dafür dem armen Sonntag, der sich gewiß in der Geschichtsforschung von Steycrmark, die eine der schönsten Provinzen des Kaiserstaates ist — sehr verdient gemacht hat, — ein einfaches Denkzcichen an seinem einsamen, verlassenen Grabhügel auf der stillen Alpe setzen, um dadurch einen würdigen todten Collegen, wenigstens dem Scheine des Dichterund Literatenloses, dem Vergessen, zu entreißen. — Beiträge für Sonntag's Denkstein übernimmt, wie bekannt, die Verlagshandlung des Herrn I. Dirnböck in der Herrngasse zu Gratz. »Stiria.» Die blaue Schürze. . Ein Vcnrel'Ildchcn in David Tcnier's Manier. (Schluß.) Ich will gar nicht behaupten, daß Anna Lorenzen das schönste Mädchen in — damals noch — schwedisch Pommern gewesen, aber so viel ist gewiß: auf Nügen, Moenk-gut, ja in Scralsund selbst wußten die Leute zu erzählen vom Ännchen von Hiddensoe, — daß ich's kurz sage: sie war das nordische A nnche n von Tharau, denn auch Lieder waren schon von den Matrosen auf sie gedichtet worden, und wurden gesungen in allen Tavernen, auf alleu Decks und in allen Kambüsen. Herr Gott! wie habe ich mich in späteren Jahren geärgert, dasi ich damals noch zu jung und zu dumm war, um mich zu verlieben. Ich Esel! vor dem schönsten Mädchen, wenn sie mich ungeschliffenen Bengel liebkosen wollte, fioh ich damals davon; jetzt, wo ich alle schönen Mädchen liebkosen und, wenn sie's verlangten, heirathen möchte, laufen sie vor mir davon; das ist die Strafe für meine , Sünden! — 'W Ich bin denn auch vor Anuchen von Hiddensoe, aber nicht zu oft davon gelaufen, die nach schöner, listiger Mädchen Art mich immer dann am meisten liebkosete, wenn Fritz B y strö in dabei »rar. Fritz By ström war Änn ch en s Vetter und Bootsmann auf Ohm Hansens! schöner Brigg, darauf ich un-gerathener Range zur Besserung (weil mich die gütige Mutter ganz zu verziehen drohte) vom Vater als Midshipman gegeben war. Aber Ohm Hansen verzog mich fast noch mehr, als meine Mutter, denn die Strafen, die er mir nothgedrungen auferlegte, dienten mir in der Regel nur zum Plaisir! Schickre er mich in den Mastkorb, so saß ich im Nu d'rin, ließ mich schaukeln und wiegen in der frischen, klaren Luft, bis ich einschlief; und schickte er mich in den Raum, so wußte ich sehr geschickt das Schloß zur Wein-Koje zu öffnen, bohrte mit einen» Nagel ein Fäßlein an, und soff dem Ohm seinen Tischwein weg. Das Schiffsvolk, das an mir Affen gleichfalls einen Narren gefressen hatte, ließ mich gewähren, und freute sich sogar-, wenn ich einen recht listigen Streich vollführt hatte - mein, eigentlicher Beschützer aber war Fritz By ström, und ohne seine Fürsprache hätte Ohm Hansen mich doch gewiß mehr als ein Mal verdienter Weise abgestraft. So viele Untugenden ich auch besitzen mag: Undankbarkeit ist nicht mir darunter, und so hatte ich denn, trotz meines damaligen gränzenlosen Leichtsinns und Ubermuthes, den braven Fritz By ström recht vom Herzen lieb, und es jammerte mich, wenn ich ihn so trübselig der schönen Anna von Hiddensoe gegenüber sitzen sah. —Die nordischen Mädchen verstehen es nämlich über die Maßen gut, ihre Anbeter möglichst lange durch Kälte zu quälen, bevor sie ihnen ihr Jawort geben! — aber dieses Jawort ist dann auch freilich eines, worauf ein ehrlicher Kerl bauen kann, wie auf einen Fels, und darum kann ich's meinen schönen Landsmännincn nicht verübeln, wenn sie damit nicht so freigebig sind, als die schönen Mädchen und Frauen im Süden. Dasi S ch ö n -Ä n n ch e n von Hiddensoe dem Fritz B y -ström trotz ihrer Sprödigkeit vom Herzen zugethan sey, das entging selbst mir dummen Jungen nicht, und alle Leute sagten's auch dem Fritz und sprachen im Muth zu. Der aber wollte nicht,daran glauben, und seufzte und ächzte, wie ein altes Steuer, was schlecht in den Angeln hängt. Der Himmel weiß es, was ein befahrener Mann — und ein solcher war Fritz By ström — zu ertragen vermag, aber wird ein Matrose einmal so recht sentimental, so übertrifft er darin alle Landratten. So auch Fritz By-st r ö m. Unser Deckmeister, Gert Paulsen, der das Freien «3 und Heirathen, ich weis; nicht wie viel Mal und an wie viel verschiedenen Orten schon versucht hatte, erbarmte sich endlich über den armen Jungen und sprach, nachdem er eben zwei frische Primchen in sein breites Maul geschoben hatte, eines Tags: »Fritz By ström! Straf' mich Gott, du lavirst ganz ohne Noth! Sey vernünftig, halte g'raden Cours und hisse deine Flagge auf: ich meine, hänge der Dirne einen Kranz an's Fenster und gib Acht, ob sie ihre blaue Wimpel nicht aufsteckt — ich sag' dir, mir soll das erste Glas Grog zu Wasser werden, wenn sie's nicht thut." Noch Mehrcres redete der weise Gert Paulsen in seiner nachdrücklichen Weise und versetzte mir sogar, als ich d'rüber lachte, einige derbe Hiebe mit dem Endchen, als Zeichen, dasi er im bitteren Ernst rede. Fritz By ström ward denn auch endlich überzeugt, faßte sich ein Herz, und eines Abends, als Ännchen und ich in ihrer Stube mit der Mutter auf dem Damenbrett »Tripp trapp troll! mien Möhl is voll" spielten, rief Fritz draußen vor dem kleinsteil Fenster drei Mal laut seinen Vor-und Zunamen, und an den Scheiben klipperte und tribbelte es, wie wenn was d'ran genestelt würde. »Ännchen," rief ich lachend, »da hat dir der Fritz den Kranz gehangt, geschwind häng' deine blaue Schürze vor's Fenster, damir ihr noch Kost (Hochzeit) geben könnt, bevor wir wieder in die See stechen, denn daß du's nur weißt: wir bleiben dießmal über Jahr und Tag aus." Aber Ännchen band ihre Schürze nicht ab, sondern saß da todtenbleich, und dann wieder fcuerrorh, und wollte nicht mehr spielen, so daß ich bald ging. Acht Tage lang fensterlte Fritz zwischen Angst und Hoffen—keine blaue Schürze ließ sich am Fenster blicken! Er hoffte auf den neunten Morgen, — da hieß es am Abend des achten Tages: »An Bord Allmanns!" — Alle Teufel! ehe wir's selbst wußten, waren wir schon auf hoher See, Cours auf den Sund abhaltend, um in die Nordsee und von da auf den Ocean zu gelangen. Wie gesagt: Fritz By ström konnte Hiddensoe und die blaue Schürze nicht vergessen und starb am Heimweh auf der Fahrt zwischen Madeira und St. Thomas. Schön - Ä nnche n's blaue Schürze aber harte am Morgen des neunten Tages vor dem Fenster neben Vyström's Kranz gehangen, und hing dort Jahr und Tag, und dann hat Ä n n -chen Kranz und Schürze in ihre Truhe verschlossen und ist ui Trauer herumgezogen ein ganzes Jahr lang und dann — hat sie einen Andern gefreit, und das war vernünftiger, als wenn sie eine alte Jungfer geworden wäre: »denn kannst du den Liebsten nicht haben, so doch einen Braven." So denken sic im Norden und auf Hiddensoe, wo alljährlich viel junge Bursche im Meere ihren Tod finden und junge Bräute und Weiber zurücklassen. Wrosmnen aus der Vergangenheit. Ludwig XIV. hatte den Cardinal Fleury zum Lehrer und den Marscyall Villeroy zum Gouverneur. Einvs Tages wollre Villeroy dem Cardinal crwas mittheilen und schrieb deßhalb ein Paar Zeilen an ihn, die aber so unleserlich waren, dasi Flei-ry sie zurücksandte, und, obwohl sehr höflich, um nähere Auskunft bat. Villeroy sah ein, daß Fleury nicht Unrecht habe, und schrieb ein zweites Billet, besser und deutlicher, so daß der Cardinal ganz zufrieden gestellt war. Der artige Empfänger schloß seine Antwort, um jeden etwaigen Keim zum Groll abzuwenden, mit der scherzhaften Bemerkung: »Ich bitte Sie, den Vorfall mit dem ersten Billet möglichst geheim zu halten, damit die Welt nicht witzle: »Der Dauphin habe einen Gouverneur, der nicht schreiben, und einen Lehrer, der nicht lesen könne." Feuilleton. Gin Sommer-Fest im Winter. — Mit innigem Vergnügen, so schreibt die »Allg. Theat. Zeitung" besprechen wir eine Feier, welche der Besitzer der Strauß'-schen Buchdruckerei, Herr Leopold Sommer, aus Anlaß seiner Ernennung zum k. k. Hofb u ch drucker , den sämmtlichen Mitgliedern seines großartigen Institutes kürzlich zum Besten gab. Ein Flügel des weitläufigen Gebäudes war mit vielem Geschick in einen Saal verwandelt und darin eine Tafel von mehr als l50 Gedecken aufgestellt. Um sieben Uhr Abends versammelte sich das ganze Personale, Setzer, Drucker und Schriftgießer mit ihren Frauen und Töchtern, und überraschten den Festgeber durch Überreichung eines prachtvollen, gedruckten und adjustirten Gedichtes, welches in sehr sinnreicher Weise die Veranlassung dieses herzlichen Festes bezeichnete. Hierauf begann die Abendmahlzeit, an welcher sämmtliche Anwesende (auch Lehrlinge und Hausdiener) Theil nahmen, und die uns an jene biedere Zeit mahnte, in der jeder Abend den Gewerbsherrn mit seinen Arbeitern an einem Tisch vereinigte, in der noch der Arbeitgeber nicht bloß als Dienstherr, sondern sich auch als Freund, als Rarhgcber des Arbeiters bewährte. Unsere kalte, egoistische Zeit hat leider dieses schöne, trauliche Verhältniß nicht geduldet, und wie selten finden .wir mehr einen Gcwerbs-mann, einen Fabrikherrn, der, wie der genannte Biedermann, seine Arbeiter, die ihn ernähren, ihm erwerben, verdienen helfen, in so patriarchalischer Weise um sich vereinte! — Nicht der Lurus der Gerichte, nicht die pikante Wahl der Speisen und Getränke zeichnete die Mahlzeit aus, sondern die Liebe und Herzlichkeit, mit der sie geboten, der Dank, mit dem sie genommen wurde. Nach der Tafel begann der Tanz, der abwechselnd mit allerlei Scherzsvielen und Intermezzo's bis zum frühen Morgen fortdauerte und ein Fest beschloß, das im Herzen jedes Anwesenden den erhabensten Eindruck zurückgelassen hat. Höapierkorb des Mmnsanten. Zwei Juden gingen vor einer schönen Frau vorüber. Der eine spuckte aus. »Mauschel, was spuckst Du denn aus vor der schönen Frau?" — »O, ich spuck nicht aus vor dem schönen Weib, ich spuck aus vor dem Weib, das ich zu Hause habe." — Zwei französische Genies sollen sich vereinigt haben, eine neue Oper zu liefern, wie deren noch keine existirt; unter andern soll auf der Bühne eine Schlacht zu Land und eine zur See geliefert werden, wobei nicht weniger als 6 Compagnien Soldaten und 390 Trommeln, 20 Stück Geschütze :c. :c. vorkommen. Das Imposanteste und noch nie Dagewesene soll jedoch seyn, daß der Held im Stücke, nachdem eine Kanonenkugel ihm den Kopf vom Num-pfe gerissen, diesen unter den Arm nimmt und mit h?chge-schwungenem Schwerte in der Hand noch eine große Triumph-Arie über den errungenen Sieg singen wird. 64 Industrieller Local - Cicerone. i. Ein« kleine, kurzgefaßte Nachricht über das Fortschreiten des Wiederaufbaues von W i t h a l m's Colistuln dürfte nicht nur in Laibach, sondern auck im Lande selbst und auswärts bei allen Lesern des ..Illy» ri scke n V l a t t e s" in dem Maße Interesse erregen , als das große Vrandun-glück überall unaeheuchelte Theilnahme gefunden. Der wackere Colisettms-Eiaenthümer. Herr I, N. Withalm, ertrug den schrecklichen Schlag als ein Mann, der den Muth nicht verliert und der, wie eine fleißige Ameist nach Zerstörung ihrer mühsam zusammengetragenen Behausung, von Neuem mit unverdrossener Mühe uno rastloser Arbeit das Werk rüstig von vorne wieder beginnt. Der Nützen des Coliseums als Bequartierungs« Anstalt für transene Militärmannschaft war nie so evident, als eben bei den jetzt stattfindenden Durchmärschen der kaiserlichen Truppen nach Italien. Herr Withalm ließ sich von der Jahreszeit nicht abschrecken; trotz t>er großen Kälte, die an manchen Tagen gegen 18 Grad anwuchs, wurde der Wiederaufbau rüstig gefördert uno ist l'is jetzt so weit vorge, schrillen, vaß »ine Erwähnung davon wehl am Platze seyn dürfte. Das aus dem Schutt sich erhebende Coliseum steht in seinem gothischen Tracte bereits seit