1863.
ÄmlMalt zur LMllcher Zeilmlg
ttt.
Juli.
Kundmachung
wegen Aufnahme von Höglingen in die k. k.
nledizinisch'chiruissische IosefS.Akademie für
das Schuljahr ,»ttS/tt.
Der niedere Lehrkurs an der k. k. Josefs-Akademie ist aufgehoben, es findet sonach eine weitere Aufnahme in denselben nicht mehr Statt.
In den höheren LehrkurS werden für das Studien-Jahr lv«5/6 interne und externe Zöglinge aufgenommen. Die Internen wohnen in der Akademie, erhalten darin ihre ganze Verpflegung und tragen die akademische Uni' form, die Externen nicht; die Internen sind ferner entweder Zahlende oder nicht Zahlende (Aerarial-Schüler). Der höhere Lchrkurs dauert 5 Jahre, ein tttes Jahr ist zur Ablegung der rigorosen Prüfungen bestimmt.
Die Aufnahme findet in den ersten Jahrgang Statt, jedoch können Studirende der Medizin von k. k. Universitäten auch in den zweiten, dritten und vierten Jahrgang zur Er« gänzung der in den einzelnen Jahrgängen sich eventuell ergebenden Abgängen untcr den uu. tel angeführten Bedingungen, ausgenommen Werden.
VtdilWlna.cn und  Erfordernisse zur Ausnahme
nls Ktudircndcr in  die  Jostss-Akndemie  stnd
folgende:
1.     Müssen   die   Bewerber   österreichische Staatsangehörige sein.
2.     Dürfen die ,n  den   ersten   Jahrgang aufzunehmenden Aspiranten daS 24. und   folge, weise die in den zweiten,   dritten   und   vierten Jahrgang eintretenden das 25».   und   respektive 2<l.   und   27.   Lebensjahr    nicht    überschritten hnben.
3.     Eine gesunde kraftige Lcibcsbeschaffen-heit und vollkommen physische Tauglichkeit  zur Erfüllung aller Pflichten und zu den Verrichtungen dcS  künftigen  feldärztlicheü Berufes.
4.     Die nöthige   Vorbildung,   u. z. wird von d^n Kompetenten überhaupt gefordert, daß sie   'dieselbe   wissenschaftliche   Eignung   haben, welche   zur   Immatrikulation   für   das   höhere medizinisch-chirurgische  Studium   an   den   Universitäten der österreichischen Monarchie als Be, dingung festgesetzt ist.    Kompetenten  hingegen, welche um die Aufnahme in den zweiten, dritten oder vierten Jahrgang   ansuchen,   müssen   noch i'iberdieß jcnc Gegenstände, welche an   der   Josefs.Akademie innerhalb  der vorangehenden Jahre gelehrt werden, an ciner inländischen Hochschule ^!'cttö als ordentliche Hörer srequentirt haben und hierüber oeN legalen   Ausweis   beibringen, ferner müssen sie sich einer von den Fachprofes-sorcn der   Akademie   vorzunehmenden   Prüfung aus den betreffenden Gegenständen mit durchaus gutem Erfolge unterziehen.
5. Die Nachweisung üblr untadelhaftes Vorleben und guttö sittliches Betragen der Aspiranten.
<l. Für interne Schüler der Erlag deö tkquipll'unqsgeldes im Betrage von 15U fl>beim Eintritte in die Akademie.
,7. Müssen sie sich verpflichten, nach er. langtem Doktorgrade eine gcwisse Zcit in der k k. Armee als Fcldärztc zu dienen, u. z die Internen durch i<j die Externen durch 6 Jahre.
D,e Genüsse und Vortheile der Akademiker l'cstchen in Folgendem:
1. Interne Akademiker erhalten die Unterkunft und die volle Verpflegung in der Art, w'e die Zöglinge der übrigen f. k. Militär, "kademien.
Externe habcn für ihre Unterkunft und ^'lpslegung selbst Sorge zu lragen, jedoch tonnen sie bei einem sich in ihrem   Jahrgange
etwa ergebenden Abgänge zur Ergänzung desselben in die Zahl der vlllitär>(Aerarial.)Zög. linge nach Maßgabe ihrer Quilifikation beige, zogen werden.
Sie übernehmen sodann die Verpflichtung einer achtjährigen Dienstzeit in der feldarztlichen Branche und haben gleich den übrigen internen Zöglingen das Equipirungö'Oelo pr. I5U st. zu erlegen.
2.     Interne Akademiker erhalten ein monal. lichcs Pauschale von Nl fi. 5U kr. für Kleider, Wasche, Bücher, Schreibmaterialien 2 st. davon sind als Taschengeld bestimmt.
3.     Sowohl die internen, als auch cxtcr< nen Akadcmlker erhalten den vollständigen Unter, rlcht in der Medizin, Chirurgie und im Militär» Sanitätsdienste unentgeltlich.
4.     Sie sind von der Entrichtung der an den Zivillehranstalten vorgcschricbencnRigorosen., Promolions- und Diploms-Taxen befreit.
5.     Die Josefs - Akademiker werden   nach Absolvirung deö Lchrkurses unter entsprechender Ablcgung der strengen Prüfungen zu Doktoren der gtsammtcn   Heilkunde  graouirt  und   ihnen hierüber die Diplome ausgefertigt, durch welche sie in alle diejenigen Rcchlc und Freiheiten eingesetzt werden, die den an den k. k. Universitäten kreirten Aerzten zukommen.
tl. Hiernach werden dieselben als Ober« ärzte mit dem Vorrückungsrcchlc in die höheren Chargen der fcloälztlichen Branche in der k. k. Armee angestellt.
7. Den der IosefS'Akademie gebildeten Feldärzten (Doktoren) gilt, wenn sie sich um eine ärztliche Anstellung ,m Civil.StaatSdienstc bewerben, ihre vollendete tadellose Dienstzeit als besondere Anempfehlung.
Dagegen wird jenen Akademikern, welche wegen strafbarer Handlungen von der Anstalt entlassen werden, kein ihre Studicnvcrwendung an der Akademie bezeugendes Dokument aus« gefolgt.
'Akademiker, welche wegen schlechter Stu. dicnuclwcndulig zur Ol,tlassu„g gelangen, kön» „cn ei», solchcü Dokument schalten, jedoch müssen Acrarial-Akademikcr daS Besöstigungs-Pauschale, welches für zahlende Interne vorgeschrieben ist," für dic ganze Zeit ihrer Anwesenheit an der Akademie erlegen.
Die Kosten für d<c Erhaltung und Aus» bildung der Interne - Akademiker, welchen ein Acrialplah verliehen wird, ttägt das Militärarar. Die (internen) Zahlakademikcr müssen hie-für einc Vergütung leisten, welche beiläufig der Hälfte der vom Staate auf sie verwendeten Kosten entspricht.
Gegenwärtig ist dieses Beköstigungö.Pau. schale für Zahlzöglinge auf 3l5 st. jährlich festgesetzt, dasselbe ist jedoch mit Rücksicht auf die schwankenden Preise der Lebensbedürfnisse kein durchaus unveränderliches.— Dies,r Betrag ist in halbjährigen Raten in Vorhinein am l. Oktober und « April bei einer Kricgskassa zu erlegen und der Abfuhrbschein von Seite der Partei an die Ioscfs.Akadenne einzusenden.
Internen zahlenden Josefs , Akademikern, welche in zwei aufeinander folgenden Jahren aus der Mehrzahl der gehörten Gegenstande vorzügliche Fortgangsllaffen erhalten haben und deren Aufführung ohne Tadel ist, kann vom Kricgsministerium ein Acrarialplah unter der Bedingung fortgesetzter guter Verwendung und Aufführung verliehen werden.
Die Gesuche um die Aufnahme als Zöglinge in die Iosefs-Akademie sind von den Eltern oder Vormündern deö Bewerbers l^snnö
bis   15.   Augu^   ,h«5 bei der Direktion der k. k.   medizinisch-chirurgischen Josefs Akademie in Wien  einzubringen. Die Gesuche müssen die genaue Adresse enthalten, an welche drr Bescheid zu richten ist.
Wen selber an Otte gelangen foll, in wel? chcn sich kein Postamt befindet, so ist die letzte Poststalion stelS anzugeben.
In den bezüglichen Besuchen muß gehörig ausgedrückt sein, ob der Bittsteller extern oder intern zu studiren beabsichtige, ob er im letzte« ren Falle einen Zahl» oder Aerarial - Platz aspinre, ferner in welchen Jahrgang er aufgenommen werden will, und es müssen demselben folgende Dokumente beiliegen:
1.    Der Nachweis deS Alters deö Bewerbers.
2.    Das von einem graduirten Feldarzte aus« gestellte   Zeugniß   über   dessen  physische   Qua. lisikation.
3.     Das Sittcnzeugniß.
4.     Die gesammten   Stndienzeugnisse   von allen Jahrgängen der zurückgelegten Gymnasial-klaffen, und zwar sowohl vom l. als auch vom 2. Semester jedes Jahrganges, dann das Ma< turiläts-Zeugniß eines  inländischen  Dbergym. nasiumS.
Studircnde von Lehranstalten, an welchen die Maturitäts-Prüfungen erst in der 2. Halftr des Monats September abgehalten werden, und welche demnach nicht in der Lage sind, das vorgeschriebene Maturitätszeugnis ihrem Auf« nahmsgcsuche beizulegen, können demungeachtet ein mit allen sonstigen vorgeschriebenen Beilagen instruirlcs Gesuch einreichen, und es kann denselben bei einer ausgewiesenen vorzüglichen Verwendung in den Vymnasialstudien, welche voraussichtlich ein ähnliches Calcul bei der abzulegenden Maturitätsprüfung erwarten läßt, dle Aufnahme provisorisch zuerkannt werden.
Studirende der Medizin, welche von einer Universität an die  Josefs - Akademie   ln   einen höheren als den   ersten Jahrgang   überzutreten wünschen, haben außerdem die Dokumente über den Besuch der betreffenden Vorlesungen sMa-trikelschcin lnllex legion um) beizubringen und vor dem Einschreiten sich   der Prüfung aus je-ncn Gegenständen, welche an der  Josefs-Akademie in den bezüglichen  Jahrgängen   gelehret werden, bei den Fachprofessoren  dieser Anstalt zu   unterziehen, und   zwar:   Kompetenten   um die Aufnahme in den 2, Jahrgang   haben  die Prüfung aus der deskriptiven Anatomie der allge. memen und  medizinischen  Chemie, l,nd aus der Mineralogie zu machen,   die Kompetenten   um die Ausnahme in den 3. Jahrgang  haben   die Prüfung aus den soeben genannten Gegenstan. den   abzulegen, und   sich auch   jenen  aus der Physiologie, der topographischen Anatomie, der Zoologie und Botanik zu unterziehen.
Aspiranten endlich für den 4. Jahrgang haben nebst den vorgenannten die Prüfungen aus der allgemeinen Pathologie und Therapie, der Arzneimittellehre und pharmaceutischen Waa, renkunde, aus der pathologischen Anatomie, der theoretischen Chirurgie, der Instrumenten, und Vandagenlehre abzulegen, und sich mit dem Zeugnisse über die gutbestandene Prüfung aub der Seuchenlehrc der nutzbaren Hausthiere und der Veterinär^Polizei auszuweisen. — Die Prü, fungen an der Akademie finden im Verlaufe deS Monats Juli Statt.
5. Studircnde von Gymnasien, an wel. chcn die Vorträge in einer andern als der deutschen Sprache statthaben, müssen die Kenntniß der letztgenannten Sprache nachweisen. <l. Jene Aspiranten, welche ihre Studien unterbrochen haben, müssen sich über ihre Be« schäftigung oder sonstige Verwendung während der Dauer der unterbrochenen Studienzeit legal ausweisen.
7. Alanten auf Internplähe haben die Erdung abzugeben, dah sie das (3q"ipirung> gcld von »50 st. öst. W. beim Eintritte in die Akademie entrichten, Bewerber um Zahlplahr aber haben ousirrdem noch die weitere (5>klä-rung beizulegen, dc>ß sich ihre Eltern oder Vormünder verpflichten, daö Beköstigungs-Pau. schale von jährlichen 3»5 si. öst. W. in halb, jährigen Ralei, wahrend der Dauer der gan« zcn Studien- und Rigoroscnzrit der Aspiranten an der Akademie in Vorhinein zu   erlegen.
»!>2
Letzteres Dokument must die amtliche Be-! stätigung enthalten, daß die Angehörigen der Bewerber sich in solchcn Vermögensuerhaltlnssen befinden, welche ihnen die anstandslose Entrichtung des festgesetzten BeköstigungstPauschal-betrageS wahrend der odbczeichnetcn Zeit gestatten.
Externe haben ein amtlich bestätigtes Sustentationszcugniß ebenfalls in Bezug auf di« ganze Studien- und Nigorosorenzeit bci^ zubringen.
«. Der von dcm Aspiranten ausgestellte, von dessen Vater oder Vormund bestätigte, und von zwei Zeugen mitunterfertigte RcvcrS über die einzugehende zehn- und beziehungsweise sechsjährige  Dienstesverpftichtung.
!>. Wenn ein besonderer Anspruch fur die Aufnahme in die Ioscfü-Akademie auf Grund des Charakters oder besonderer Verdlenstlichkeit des Vaters des Aspiranten erhoben werden will, so muß dieser Umstand, falls die Militär« Behörden nicht an sich hievon in Kenntniß sind, gehörig dokumentirt sein. Nicht ausgewiesen cdcr-artige Angaben können nicht berücksichtigt werden.
Gesuche, welche nach dem anberaumten Termine einlaufen, oder   welche   nicht gehörig,
, namentlich nicht mit allen Studienzeilgnissen von beiden Semestern all»'r Jahrgänge, respec, dem Matrir'elsch.in und »Inäox l^lialiem belegt sind, oder welche nicht ersehen lassen, ob der Gesuchstellcr auf cmcn Extern» oder Intern-, auf cinen Zahl- oder Aerarialplatz kompetirc, können nicht berücksichtiget werden.           -
Die Verleihung der Zöglingsplätze erfolgt von Seite des Kriegsministeriums.
Die neu ankommenden Akademikct werden hinsichtlich ihrer physischen Eignung hier noch. mals von einem Stabsärzte untersucht, und nur die auch hiebci tauglich Befundenen werden aufgenommen.
Wien, am  l2. Juni  «865.
'(225-2')    ''                          Nr"«""/.,,
Kulldmachullss.
Bel der k. k. Finanz, Direktion in Laibach findet am ll) Juli lyli5», um !> Uhr Vormittags, die wiederholte Pachtversicigerung des Mauihertragcs an den Mauthstationcil Tscher-nutsch, Feistrch bci Podpetsch, Kraxen, Tro-jana, Fcistritz bei Dorneg, Sagurje, Landstraß, ^!ittai, Zwischcnwässern, Kraindurg, Ncumarktl,
-------------------------------------------------^^----------
Oberlaibach, Planina, Aoelsderg, Scnosetsch, Prawald, Würzen, ^üalo, Sava bei Aßling, Bafniz, Feistrltz bci Blrkendorf, Oberkankcr, Munkendorf,'Iesselnh, Gurkfeld, Radna, ?on,, Mottling, so wie bezüglich der Wasse_l^a»z^e Oberlaibach und Gurkfeld Etqtt. ,^^
NahereV enthält da6 Altttsbla^ der Lai-dacher Zeitung vom 7. Juli l^«5, .Nr>, »5». . ""^ K. k. Finanz «Direktion.    <
Laibach am 2«. Juni  »Oil».-,:
(224—3)                                          .Ne.H44.
,    ,. E^d i k t.      '   ^'
Bei dem k. k. Kreiögerichte Neustadtl ist die Hilfsämter-DirektorssteUe mit ^>em Jahres» gehalte uon l)45 si. oder im Falle der Vor« rückung von 64«) si. in Erledigung   gekommen.
Die Bewerber »m diese Stelle haben ihre vmschrifcmaßig verfaßten Gesuche im Dienstwege
binnen   l 4 Tagen vom Tage der letzten Einrückung dieses Edikteä in die Laibacher Zeitung beim gefertigten H'^itz« gerichts.Präsidium zu übevreichcn.
K. k.  Krcisgcrichts-Präsidium.
Ncustadll am 4. Juli  l^U5,