L a i b a ch e r Wochenblatt z u m Nutzen und Vergnügen. ' ' < 5ilX). 47. Fr«itag den ?«. November »3^7. ____ ......., ,, ,^ Woher Illyrien scineu Namen hHt« ^)er Name Illyrier reicht bis in die Fabelzeit des europäischen Alterthums zurück ; es gab. eher Illyrier als es Romcr, vielleicht eher, als es Griechen gsgeo^ — Eine gelehrte Abhandlung hierüber möcbte nicht ganz mit der BchunnnN'g dieles Blattes vereinbarlick seyn; wohl aber eine kurze, löichtfaßliche Nachricht über den Ursprung des Namens Illyrier. Der Alexandriner Appian, (in seinen Illynschen Kriegen) ein Schriftst^U^r, der zwischen den Jahren 97 uno löo nach Christi Geburt lcbte, leitet die Illyrier aus Sicilien und zwar von lü^sicus, einem der drei Söhne des Cyklopen Po-lyphem mit der Galachea ab. Dieser II-lyricus soll nämlich aus Sicilien sammt seinen Brüdern Celtus und Galla ausgewandert, und so wie jene die Stamm-häupter von Celten und Galliern, so er, der Stammvater der Illyner geworden seyn, eines Volkes, das gegen Macedo« nier und Römer rühmlich gekämvft, des» sen Wohnsitze dereinst voa Th.acicn oder der hcutia/l, tiirklschen Provinz Romani?» bls an die Donau und bis nach dem Heus tigen Kram reichten und dessen Geschichte wohl verdiente naher beleuchtet zu werden.. Nacl> Andern gab es nhon Illyner zu Cadmub Zeiten, des Erbauers von Theben, ungefähr 1446 vor Christi Geburt; d^nn eben dieser Cadmus, ein gebildeter Phönizier soll den Iliyriern in einem kriege beigcstanden und deshalb sogar die Herrschaft über sie erhalten, einen seiner Söhne Illyricus genannt, und so wie nach Theben, so auch unter die Illyrier Schreibekunst, Schiffahrt und Handcl ge-brackt haben. Am wahrscheinlichsten jedoch ist die Meinung des gelehrten Dalmatinischen Geschichtschreibers Lucius, welcher behauptet, daß Illyrien seinen Nahmen von II-luxus habe, einem Fluße, der heut zu Tage Zentina heißt und bei Almissa gegen über von der Insel Lezina in's Meer stießt. Sonst hielt man auch Illyricr und Seefahrer an der dalmaz schcn Küste für gleichbedeutend, und das adriatische Meer hieß ehedem das Illyrische Meer, Neisebemerkuttgen.' Seit Valdasor dem In - und Hacquet dem Ausländer haben wohl viele Neugierige Kram, wenn auch nur auf der Poststrasse, bereiset, und die Naturwun-der dieses Landes angestaunt; aber sonderbar, noch immer fehlt es an einer, im Geist und Geschmack der neuern Zeit bearbeiteten, Topographie dieser österreichischen Provinz, dis in geoguostiicher Hinsicht nicht leicht ihres Gleichen haben durfte. Was könnte einem Reiselustigen erwünschter seyn, als ein gedrängter Aö-riß von, oder ein sogenannter Wegweiser durch Krain? Ein "solcher ist nun freilich das Historisch - statistisch - topographische Gemälde von Heinrich Georg Hoff nicht zu nennen, (Laibach l8oä bei Korn); aber etwas Aehnliches nach Valvasor, Hac^uet und neueren Beobachtungen mitgetheilt durch Orlisseelsorger und Beamte, wäre nicht nur selbst sür mittelmäßige Talente ein leichtes Werk, sondern dürfte sich obendrein gut renti» ren. Vorzüglich verdiente Kram selbst ous dringender« als blos fttentiflschen Rücksichten wieder einmal besonders mit Hinsicht auf rationelle Landwirthschaft, und zwar officiell bereiset zu werden. — Die Geschichte des Mittelalters u d des Kirchenwesens, eine kirchliche Topographie, könnten nebenbei zum Alnen.mrke genommen, und so eine fühlbare Lücke in der krainischcn Litteratur ausgefüllt werden. Doch dieß und Aehnlickes laßt- sich von einem Reisenden leicht wünschen; wer weiß, welcheHindernisse im W gestehen?— Uns führte der W^g von Trieft , unter Rückerinnerung an die österreichischen Fregatten Austnä «ad Augusta und die O^era zeriz » ^.ureimno , «äch yem. Ams- strichen Adelsberg, gsrads den Tag zu, vor, (den 10. April) da der fürchterliche Sturm genannten Fregatten ss gefahr« drohend wüthete, und ein fast ellenhoher Schnee einfiel, der alles Fuhrwerk in der Umgegend, besonders auf der Höhe von Adclsberg hemmte. Mit der Hoffnung, nnhmals die Grotte und Fcllingers Grab zu besuchen, war es nun freilich zu Ende; dafür aber entschädigte uns der Herr Ritter v. Lö«, wengreif, k. k. Kreiskassier, mit seiner vortrefflichen Stalaktiten und Krystallsammlung, so wie auch durch seine interessanten Erfahrungen über die, in jener Gegeno befindlichen Grotten. Gründlis cher und gefälliger dürfte man über die« sen Gegenstand nicht lsicdt belehrt werden, wie denn überhaupt seit Valvasor in jener Grotte schwerlich jemand weiter vorgedrungen seyn möchte , als Herr Ritter v. Löwellgreif. Ihn hatte der viel zu früh verstorbene FclliNgcr zum Fuhrer, als er diese gcheimnchvolle Werkstätte der Na« tur, als er oie Allmacht Gottes im In-geweids der Erde besang. *) Es sei erlaubt, zu dem Vielen, was bisher über Adclbbclg und seine Grotte gesagt wordcn, noch folgendes hinzuzufügen : Dn- Eingang zur Adelsberger Grotte lst in einem ziomlich angenehmen Tha-le, ungefähr eine halbe Viertclsnmde vom StädtäM westlich. Znr Rschtcn die grauen U^berr?ste der alt?:! Adkrb'ivg, fast nur ein Felsen auf Felsen, links ViePoik, die-sich nahe bei der Grotte uutcr die Ecde verliert, nnd nack einem langen unterirdi-1ch:n Lauft bei Planina ais Unz wi.der unter einer Felscmoano ^ervovstüvzt; end- ") Siehe Earinthia 18.0, Nro, 5o, 3i. lich die ungeheure Kalkstemhecke ubsr dem Eingangs zur Grotte; dieß alles verhetzt das Gemüth in sine Art banger Bewun» derung und Ahnung der Ding?, die im Ingewcid e der Erde sich darbieten werden. Ein stilles Bangen kalt den Berg um- scblnngcn, Und Schauder frösteln über seinem Schlund. Fellin gec. Nur unqsrn gewöhnt sich das Auge «n die beängstigende Düsternheit und das Knistern idcr Windfackeln. Endlich findet man sich ganz in die unterirdische Nacht verseht. Mit bangem Schritte jolgt man, den brausenden Fluß unter sich, durch die Krümmungen auf die sogenannte Vrü-cke. Das wunderbare Gemisch von Formen und Gestalten, die der Tropfstein seit Jahrtausenden gebildet, lassen die Fantasie kaum m Achem kommen. Und finster, immer finster r verschmelzen Die Schatten s'ch, die sich entgegen walzen» Fell iug er. Die N'iluv scheint sich in der Gtem-bildnerei erschöpsen zn wollen. Das Ne^ gulare ist wunderlich mit Carnkaturen gevaart: Hier eine Capclle, deren Altlir jedoch durch das Abschlagen des Scalac-tits für Nciscnde ganz verstümmelt worden, dort Säükn ohne Bisis oder ohne Kopf, Blumenkohl und Trauben ausStem, Hievoqlnphen, Arabesken u. s. w. rechts und links; endlich das majestätische Gewölbe mit seiu?m entsetzlichen, vielfachen Wiederhalle< — (Der Beschluß folgt im nächsten Blatte.) Die Belagerung hon Lalbach im Jahre 144». *) Die deutscke Krön' Trug Ernchs Sohn Ob seii'er Milde weit bekannt, Den guten Friedrich liebt das Land, In Albrechts Brust nur hat das Toben, Des Vruderzwisis sich wild erhoben. Ein zablrcich Heer Versammelt er, Und sie!), mit Grafen Mlerich, Dem Zillier verband er sich Und kam mit Thürmen , Pfeil und Böge» Vor Laibacks Feste hergezogen. „Nun auf zur Schlacht! Der Tag erwacht, Der euch zum Kranz die Lorbeer beut; Zeigt daß ihr wackre Krainer seid! — Seht ibr der. Troß sich her bewegen? Auf! stellt euch muthig ihm entgegen l" So sprach der Held, Der einer Welt Mit seinem Muth zn trotzen schien; Apfaltrcr Görg ^), so nannt' man ihn^ Und plötzlich stand , der Schlacht gewartig Die Vürgerschaar zum Kampfe fertig. Den Herold sandte Vom Nitterstande An Laibachs Vnrger Albrecht hin: ..Sogleich will ich von dannen ziehn, Wenn sie zn meinen Fahnen treten, Sonst soll vom Tod sie nichts erretten!" «) "Ns Ernsts des Eisernen von Oestreich Sohn, Eczberzog Friedrich der 5. zu Achen zum Kaiser gekrönt wurde, ssel sem jüngerer Bruder Erzherzog Albrecht der 6. unzufrieden mit der Theilung der Lander ins Land Kram ein und belagerte Lachach. Siehe Vcllv^3o>5 Ehre des ^mdes Krall! X. Xl. und XV. Buch. X5) Der tapfre Ritter Görg von Apfaltrer wurde von Kaiser Friedlich den ^aiba-chern als Bür^rhanptmam; acgchen. Ae«? Herolds Kunde, Ersckoll zur Stunde In Laibacb schnell von Ohr zu Okr, 3a trat denn wieder Görg hervor: ,,Dcr Weg zum Ruhme sieht euch offen, Auf Brüder laßt uns Sieg vcrhoffen!^ „Sieg oder Tod! U,'s schützet Gott. Aus! Auf! für's Vaterland zur Schlacht!" So rief ergrimmt die Bürgermackt. —> Die Feinde na5n und schliern cnce Den Kreis und lagern sich in Menge. D?r K^mpf ge5t an: Mann gegen Mann, Es lreutzen Pfeile sich und Otein, Wie Hagel fällt das Etlen drein, Da klirren Sclnrerdter, Lanzen stechen, Und Helme splittern, Schilde brechen. Wie Donnerknail Im Wiederball Aingsum in dem Gebirge brüllt, So weit nun haUt' es, und so wild Wie Sturmes-Toben lies im Meere, Das Schlachtgcrausch bsr beiden Heere. Die Tapferkeit VoUfübrt den Streit; Denn schon erstirbt der Feinde Mut5; Ein Wolkenbruch von Stein und Schutt Stürzt kramend auf die Stürmer nieder Und nichts bringt sie zum Sturme wieder. Mit Schimpf und Spotte Verfolgt vom Tode Flob Alberich im Schutz der Nacht; Doch bort was seine Wuth vollbracht: Weil ibm der böse Kampf mißrathen, Steckt' er ringsum in Brand die Saaten. Des Feuers Glut Verzebrt dos Gut Des tapfern Rittes Apfaltrer *); Dock plötzlich kam ein Held dabcr: Der Nmer Hartmann Tknrn, den sandte Zu Hülf der Fürst dem treuen Lande» ") Nntenhurn bei Laibach, Frisch nach der Spnr Durch Forst und Hl»r, Nnd durch dcs Feuers Flammenmeer Folgt er dein Feind mit seinem Heer, Ein E,i'npf begann da sondcrgl^ibea Doch wieder nnchte Albrecht '.vcichen. Bedeckt mit Schand' Vcrllcß er's Land , Sem Geld und Gold ve