3tcb nction und Expediti on: Bnhnhofgasse Nr. 15 __ t ,x PränumerationSpreile: §JfY 1 1111 ttär Vaibach: ®onjj. fl. s-10 ; VH ♦ 1 vUt Axtftel'.uix0 inä 6a -.i> vvtli- 25Ir. Mi! ter Post: Ganzjiihr. fl. 12. Diustag, 15. Juli 1879. - Morgen: Maria v. B. I n s e v 11 c n fl p v e i f c : Ein-ivaltige Pejitzeile ä 4 kr., bei Wiederholnügen L 3 lr. Anzeigen biö 5 feilen 20 kr. 12. Jahrg. «■BwargsEHro.. eaaaaaacgagiBMBBWBaaBBaaaaBaflBMKBaiMBHaMBHBgBHaggBBaBiiaawaaaBa Nationale Taktik. Wer immer das Reden und Handeln der slvvenischen Minorität in unserer Gemeindevertretung beobachtet, wird sich der Ueberzeugung nicht entschlagen können, daß es den Vertretern dieser Partei bei jedem selbständigen Auftreten nur darum zu thun ist, Skandale zn provocieren oder der liberalen Mehrheit und dem ans ihr hervorgegangenen Bürgermeister Prügel in den Weg zu werfen. Unbekümmert darum, daß unter der kurzen Herrschaft der Nationalen der Ge-meindehaushalt in der traurigsten Weise geführt wurde, und daß es der größten Sparsamkeit seitens der wieder ans Ruder gelangten liberalen Partei bedurfte, um die heillos verfahrene Finanz-gebahrnng wieder in Ordnung zn bringen, lassen die Slovenen der Gemeindestube derzeit keinen Anlaß unbenützt vor übergehen, um Verdächtigungen gegen die Majorität anszustrenen und der Cvniinunalverwaltnng Schwierigkeiten zu bereiten. Do er habe« wol die Interpellationen, welche die Herren Horak, Regali und Genossen bei jeder Gelegenheit zu stellen pflegen, einen anderen Zweck, als den der Nergelei nach oben hin ? Soll durch sie vielleicht der Ueberzeugung vorgearbeitet werben, daß es im Interesse der Bürger ebeuso-wol wie in jenem der öffentlichen Ruhe wäre, weuu man wenigstens im Schöße der Gemeindevertretung den Nationalitätenhader aus dem Spiele ließe ? Sind diese oft bei den Haaren herbeigezerrten Interpellationen nicht vielmehr dazu berufen, die skovenische Bevölkerung der Stadt gegen die deutsche Majorität des Gemeinderathes anszureizen und die ohnedies schon vorhandene Kluft innerhalb der Bürgerschaft auf künstlichem Wege nur noch mehr zu erweitern ? Allerdings legt Bürgermeister Lafchan bei Beantwortung derartiger Anfragen einen Ernst und eine Gründlichkeit an den Tag, welche deren Urhebern die Verwerflichkeit ihres Vorgehens so recht deutlich vor Augen führen könnte. Anstatt dessen läßt man jedoch diese indirekten Zurechtweisungen ganz gefaßt und ohne Bedenken über sich ergehen. War man ja doch im Innersten des Herzens selber am besten von der Unstichhaltigkeil der erhobenen Bedenken und Anschuldigungen überzeugt, während man sich bei dem Umstande, daß nur die nationale» Interpellationen, nicht aber deren Beantwortung durch den Bürgermeister in den slvvenischen Organen Aufnahme finden, nicht zu fürchten braucht, daß wenigstens der einsichtsvollere Theil der nationalen Wähler sich mit Abscheu von einer Parteitaktik abwendet, welche zu solchen Mitteln der Verdächtigung greift. Es ist zwar durchaus nicht zu fürchten, daß die liberale Mehrheit des Gemeinderathes sich durch diese fortgesetzten Nadelstiche zn irgend einem unüberlegten Schritte Hinreißen läßt. Man kennt ja die Partei, mit der mein es zu thun hat. Aber trotzdem ist es äußerst peinlich, Zeuge sein zu müssen, in welch unverantwortlicher Weise der Rathssaal der Gemeinde zum Schauplätze der unwürdigsten Parteiränke gemacht wird. Leider ist aber hier keine Besserung seitens einer Partei zu erwarten, bereit offizielles Organ Tag für Tag sich in Verleumdungen, Dennn-ciationen und rüden Beschimpfungen ergeht, wie sie entweder nur ein charakterloses Individuum oder ein roher, ungebildeter Patron auszusprechen sich erlaubt. Wir wissen zwar, daß es Journalisten gibt, welche der politischen Presse das Recht zuschreiben, sich über alle Regeln des Anstands und der Sitte hinaussetzen zu dürfen. Wir können diese Anschauung nicht theilen. Denn gerade die politische Presse ist berufen, aufklärend, belehrend zu wirken und sollte schon aus diesem Grunde nicht von Leuten bedient werden, welche die Feder wie eine Mistgabel handhaben. Man wende nur nicht ein, daß die Aufregung des politischen Kampfes selbst solche Personen zu Insulten nnd Schmähungen Hinreißen kann, welche sonst im Privatleben die liebenswürdigsten Leute sind. Wir sind anderer Ueberzeugung und können nur ans Grund vielfacher Erfahrungen mit aller Bestimmtheit aussprechen, daß wir bie Haltung eines Mannes im öffentlichen Leben als Gradmesser für dessen Gesammtcharakter betrachten müssen. Wer im öffentlichen Leben, wer in der Jonrnalpoleinik sich als ein roher, skandalsüchtiger Mensch, als ein hämischer Verleumder und Ränkeschmied benimmt, wird auch als Privatmann schwerlich unsere Achtnug verdienen. Diese Thatsache sollte sich auch der „Slovenski Narod" gegenwärtig halten. Denn, ist es auch selbstverständlich, daß unsere prinzipiellen Gegensätze eine fortgesetzte Polemik mit sich bringen müssen, so ist es doch viel angenehmer, einem politischen Gegner gegenüberzustehen, der seine Anschauung mit Würde vertritt, als einem Organe, das, eines jeden Anstandsgefühles vollständig baar, nur in Aufhetzung der Massen, in persönlichen Insulten und rohen Ausbrüchen der Leidenschaft die Aufgabe des Publicisten sucht. Bedauernswert!) der Arme, welcher solchen Anschauungen huldigt, noch bedauernswerter aber das Volk, das sich von solchen Männern die geistige Nahrung bieten lassen soll. Politische Tagesgeschichte. Die Corruption in Ungarn. Die politische Schulung der Magyaren ist Dank der Eigentümlichkeit des deutschen Charakters, fremde Vorzüge selbst dort über Den grünen Klee zu loben, wo noch Grund und Ursache genug zu allerlei Bemängelungen vorliegt, zu einer Art po- Ieuill'eton. R e i s e b r i e f e. Marienbad, 11. Juli 1879. In einer reizenden Thalmulde, von sanft aufsteigenden Hügeln umgeben, umschattet von prächtigen dunklen Fichtenwäldern, liegt Marien-bat), dessen langgestreckte, znm größten Theile aus deu elegantesten Hotels bestehende Häuserreihe sich hufeisenförmig um zahlreiche in von Rosen- und Jasminduft erfüllten Gärten malerisch gelegene Villen hinzieht. Ein ganz allerliebstes Bild fürwahr, entzückend besonders für den, ermüdet von der Monotonie der mit dem Schnellzuge der Franz Josefsbahn durcheilten, zwar fruchtbaren, aber langweiligen Landstrecke ankom-mettben Fremden, jedoch nicht im staube, uns verwöhnten Kindern der Alpenländer Ersatz zu bieten für die stolzen, schneebedeckten Alpen, für die erhaben schöne Natur unserer Heimat, an deren warmen sonnigen Juni wir mit Wehmuth zurückdenken, wenn uns, wie es hier seit einigen Tagen der Fall ist, bes Morgens ein kalter Windstoß beinahe den Atheni nimmt, unb wenn wir auf ber Morgenprouieuabe deu rothnasigen, in Pelz gehüllten Menschen begegnen. Sieben Grad Reanrnnr ist die beständige Morgenteiuperatur, dazu regnet es in kleinen Intervallen fort und fort; natürlich ist dieses Wetter für die Kurgäste sehr ungünstig, unb bie Aerzte untersagen ben Gebrauch ber Bäder. Zeitweilig zeigt sich ein Streifen blauen Himmels, um uns zn erinnern, baß wir uns nicht — in Weidlingau befinden. Ueberhaupt könnte man hier auf die Idee kommen, als ob Marien&ad nicht in unferm gemütlichen Oesterreich, sondern schon in Deutschlands Gauen läge. Das ganze Leben und Getriebe ist ein maschinenartiges, förmliches, langweiliges. Trotz aller schätzenswerten, geistig hervorragenden Eigenschaften unserer deutschen Brüder, die doch hier das überwiegende Kontingent stellen, fehlt ihnen das, was wir „Schwung" nennen, doch völlig. Sie können z. B. die beliebtesten Operettenarien teilnahmslos anhören, ohne mitzusummen, und den verführerischesten Walzer, ohne das geringste Zucken und Jucken zn verspüren. Sie scheinen sich zwar zu unterhalten, man hört sie lachen und -scherzen; aber eine Packende, witzige Bemerkung, ein prickelndes, geistreiches Geplauder ist nicht ihre Sache. Franzosen, Engländer, Ungarn nnd Polen treten nur sporadisch auf. Ein geselliger Ton herrscht überhaupt nicht unter den Kurgästen; man sieht zwei, höchstens drei Familien mit einander verkehren, d. H. sich gegenseitig über das Wetter beklagen -ober bie Anzahl ber zu trinkenden Gläser berathen. Interessant ist es, die prozessionsartige Menschenreihe zu beobachten, die morgens in strengster Ordnung und Geduld, alle fünf Minuten einen Schritt machend, zum Kreuzbrunnen wallt, um dann unter den Klängen der übrigens tüchtigen Badekapelle den üblichen ein-stündigen Verdauungsmarsch anzutreten. Dazu kann man die freie ober gedeckte Wandelbahn benütze», die eine Reihe der verschiedensten Kauft laden enthält, oder sich i» den parkähnlichen Anlagen ergehe», die, nebstbei gesagt, von der Natut zwar reich bedacht, von der Kunst jedoch etwas vernachlässigt erscheinen, wenigstens vermißt man die bunte Teppichgärtuerei, die wir z. B. im Wiener Volksgarten und Stadtpark bewundern, und ähnliche Gartenzier fast gänzlich. Zu Mittag spielt die Musikkapelle bei der Waldquelle, dem reizendsten Punkte Marienbads, und des Nachmittags wieder am Kreuzbrunnen, was für unser, seit der bosnischen Okkupation mit Mischen Dogmas für Oesterreich geworden. Jeder Erfolg, welchen die Magyaren erlangten, wurde dieser Schulung zugeschrieben. Man übersah dabei die innere Zerfahrenheit Oesterreichs, welche den Ungarn zur Suprematie verhalf, und kam nur hie und da auf die auffälligsten Mängel des ungarischen Verwaltungswesens zu reden, während umgekehrt die magyarische Presse eine anerkennenswerthe Aus-dauer an den Tag legt, alle Schwächen des österreichischen Parteilebens aufzuspüren und im eigenen Interesse zu verwerthen. Hoffentlich dürfte aber der gegenwärtige Moment den Organen der verschiedenen ungarischen Fractionen für längere Zeit die Lust benehmen, vor fremder Thüre zu kehren, zumal die an den Schwiudelprozeß Schweizer-Sonnenberg sich knüpfenden Enthüllungen fowol die Pester Regierungspartei als auch die Opposition im bedenklichsten Lichte der Bestechlichkeit erscheinen lassen. Anfangs mochte man die Aussage Sonnenbergs, nach welcher der ungarische Vizekanzler beschuldigt ist, gegen Geld und Geldeswerth die Verleihung von Ordensauszeichnungen versprochen oder vermittelt zu haben, als einen persönlichen Skandal betrachten. Da trat der Publicist Asboth mit einer ähnlichen Beschuldigung der Bestechlichkeit gegen den Grafen Zichy, eines der hervorragendsten Mitglieder der Regierungspartei, hervor. Wenn in einem anderen constitntionellen Staate ein Mann von politischer Bedeutung in dieser Weise angegriffen wird, so muß er es für seine Pflicht erachten, entweder diesen Verdacht von sich abzuwälzen, oder aber vom Schauplatze der Oeffentlich-keit zurückzutreten. Nichts von alledem geschah. Während Varady sich begnügte, dem Vorwurfe seiner Betheiligung am Ordensschwindel das Vertrauensvotum einer Comitatsversammlung entgegenznsetzen, in welcher bekanntlich weniger sachliche Argumente, als die Größe der gespendeten Weinfässer den Ausschlag zu geben pflegen, machte sich Zichy, den man noch vor kurzem als den Nachfolger des Finanz-minister Szell bezeichnet hatte, die Sache noch weit bequemer. Er spielt einfach die offiziöse Presse gegen die Blätter der Opposition aus, indem er elftere erklären läßt, daß auch in der früheren Deakpartei Männer waren, die sich gerade nicht im Besitze der reinsten Hände befanden! Wir brauchen zu einer solchen Rechtfertigungsmethode kein Wort hinznzufügeu! Die Sache richtet sich von selbst, und dürften im weitern Verlauf der wechselseitigen Beschuldigungen auch nech andere interessante Details zum Vorschein kommen. So erzählt das „Neue Pester Journal", daß bei den Vergebungen von Bahnarbeiten einige der Offerenten musikalischen Genüssen so stiefmütterlich behandeltes Ohr ein wahres Labsal ift. Auch unser scharf beobachtendes Auge findet hier in Marienbad reichliche Beschäftigung und nie versiegenden Stoff. So wehe es dem fühlenden Menschenherzen thun muß, in einem Bade, wie z. B. Glelchenberg, die armen Kranken sich dahin schleppen zu sehen, so beruhigend wirkt hier der Anblick dieser kugelrunden Gestalten, die ihre Zentnerlasten mit bewunderungswürdiger Elastici-tät tragen, in dem hoffnungsseligen Bewußtsein, in Kürze schlank wie eine Tanne heimkehren zu können. Blicken wir jene Dgme an, die wir täglich am Kreuzbrunnen treffen; sie trägt einen enganschließenden modernen Paletot, ein niedliches Hütchen sitzt auf ihrem weniger niedlichen Köpfchen, wie das Tüpferl auf dem i, und das hochgeschürzte Kleid läßt ein Paar Füßchen erblicken, die allzusehr an gewisse Schwimmvögel erinnern. Sie läßt sich von ihrem jungen, schlanken Gatten weiterschleppen, der mit ängstlichen Blicken das Bedauern an den Mienen der Vorübergehenden abliest. Und jener behäbige Löwe der Saison, der das beobachtende Glas in die Fettfalten feiner Augenlider gezwängt, eine zarte Rosenknospe im Knopfloch, tändelnden Schrittes auf die Eroberung eines leicht empfänglichen Mädchenherzens ausgeht — aus dem Cominunicationsministerinm gegen Geld die Listen derjenigen erhielten, welche bereits die Cantivn eingezahlt hatten. Sodann wurden alle Coneurrenten zu einer Konferenz berufen, auf welcher man sich zum Nachtheile des Staates über die Höhe der einzureichenden Offerte einigte. Und bei einer so unverschämten Corruption und Bestechlichkeit der höchsten Regierungsämter, der einflußreichsten Parlamentarier wundert man sich, daß die Finanzen Ungarns sich im traurigsten Zustande befinden? Man könnte lachen darüber, wenn nicht leider infolge der gemeinsamen Bank diese Schäden des ungarischen Staatslebens auch auf den österreichischen Kredit schädigend zurückwirken müßten. Die Judenfrage in Rumänien hat dadurch an Schärfe gewonnen, daß auch die Kommission des Senats, welche mit der Ausarbeitung der Emancipieruugsvorlage beauftragt war, ein mit dem Elaborate der Kaliimerkouimission im wesentlichen übereinstimmendes Projekt zutage förderte. Dieses will nämlich den Anforderungen des Artikels 44 des Berliner Vertrages dadurch Nachkommen, daß es den als Ausländer behandelten Juden zwar das Recht der Naturalisation in Rumänien zugesteht, diese Naturalisation aber von der zustimnienden Zweidrittel-Majorität säinmtlicher Kam-mermitglieder abhängig macht, während früher hie-für die einfache Majorität genügte. Auch sollen Ausländer keinen Grundbesitz erwerben können. Dem gegenüber machen die Regierungsorgane geltend, daß sich die Garantiemächte nicht durch eilt solches Gesetz täuschen lassen werden, welches zwar formell den Bestimmungen des Artikels 44 genüge-leistet, bas aber sachlich doch nur darnach angelegt ist, die darin für alle Ausländer enthaltenen Zugeständnisse den Juden unzugänglich zu machen. Denn es unterliegt feinem Zweifel, daß dem Naturalisationsgesuch eines Israeliten wol niemals die verlangte Zweidrittel-Majvrität der Kammern zur Verfügung stehen wird. Der von der Regierung vorgeschlageue Mittelweg, für die Naturalisierung der Juden Kategorien einzuführen, wird von der oppositionellen Presse mit dem Hinweise bekämpft, daß die nicht in den Kategorien inbegriffenen Inden das Recht hätten, gegen die Ausweisung zu reelamieren, und die Mächte gerechterweise sie in ihren Reclamationen unterstützen könnten, was massenhafte Naturalisierung aller Inden Rumäniens herbeisühren würde. Wie bereits erwähnt, hat das Ministerium gegenüber dieser hartnäckigen Opposition der Kammern zu dem letzten erregt er nicht in noch erhöhtem Maße unser Mitleid, gemischt mit unwillkürlichem Reiz der Lachinuskeln? Aber nicht nur an Körpergewicht wird man durch den Marienbader Aufenthalt bedeutend leichter, sondern auch die Brieftasche verliert mit Blitzesschnelle an innerem Gehalt. Es genüge die Thatsache als Beweis, daß eine Portion, d. H. eine Schnitte westfälischen Schinkens 60 kr. kostet und man ein Fauteuil im Theater mit 2 fl. bezahlt. Vielleicht gilt letzteres nur zur Zeit der Wiener Gaste, deren geschätztes Mitglied Frl. Schratt sich seit vier Abenden hier sehen läßt. Sie entzückte uns fowol als nmthwilliger Konrad im „Größenwahn," als elegante Salondame in „Frauenlift", sowie als zierlich muntere Sennerin im „Versprechen hinterm Herd". Ihr würdig zur Seite stand unser einstiger Laibacher Liebling, Frl. N. Butze, die durch ihr natürliches, herzgewinnendes Spiel, als auch durch ihre anmu-thige Erscheinung hier sehr großen Beifall findet. Im übrigen fei nur noch bemerkt, daß wir froh fein könnten, wenn wir in der kommenden Saison ein so gut geschultes Theaterperfonate besitzen würden, wie es das hiesige ist. parlamentarischen Auskunftsmittel gegriffen und an oie Lösung der Judenfrage die Kabinetsfrage geknüpft. Doch dürfte es nach den letzten Meldungen weit eher zu einer Auflösung der Kammer, als zu einer Demission des Kabinets kommen Wir folgern das ans einem Artikel des „Telegrafen", welcher dem Ministerium den Rath gibt, den Kampf noch fortzusetzen, um die Kammer zu bewegen, die von den Mächten geforderten Zugeständnisse zu machen. Falls jedoch die Kammern au dem Kommissionsentwurf fcflhalten sollten, wären dieselben ausznlösen und das Land, welches die Situation besser kennt, mit der Rumänien von Europa bedroht wird, werde neue Kammern mit einem wohldefinierten Mandate wählen. — Maßgebend für die Erfüllung dieses Wunsches dürfte,die Haltung der Regierungen Deutschlands, Englands, Frankreichs und Italiens fein, welche für Den Fall, als Rumänien nicht aus eigenem Antrieb dem Artikel 44 des Berliner Vertrages entspricht, selbst Zwangsmaßregeln nicht scheuen dürften. Oesterreich dagegen scheint nicht gewillt, sich einer Zwangspolitik Rumänien gegenüber anzuschließen, und wird sich wenigstens so weit in der Reserve halten, als es nicht durch seine Stellung als Mitunterzeichner des Berliner Vertrages zur Intervention verpflichtet ist. * * * Wenngleich die Berichte der deutschen Blätter über österreichische Verhältnisse nur in den seltensten Fällen eine richtige Auffassung unserer eomplicierten Zustände enthalten, so dürste doch eine Wiener Korrespondenz der „Kölnischen Ztg." Beachtung verdienen, in welcher den Verfassungstreuen Oorgchalteii wird, daß sie bei ihrer Stellungnahme den Czecheu gegenüber von falschen Voraussetzungen ausgehen. „Die liberalen Elemente unter denselben — sagt das rheinische Blatt, — die Jnngczechen, sind den Freunden Herbsts und Kopps erwünschte Bundesgenossen, vor den konservativen Altezechen, namentlich aber vor dem feudalen Adel fürchten sie sich sehr, ihnen möchten sie am liebsten jedes Zugeständnis verweigern. Letztere aber sind es vorzugsweise, die ein absonderliches Interesse an der jetzt so heftig betriebenen Opposition der Deutschen gegen das bevorstehende neue itobinet Tnnfsc haben. Sie gerade sind es, die insgeheim zu derselben hetzen, weil sie hoffen, daß ein Ministerium, der Stütze der Deutschen beraubt, unter den jetzigen politischen Verhältnissen nicht in der Lage sein wird, sich von links her zu ergänzen, und aus diesem Grunde naturgemäß andere Hilfe, und zwar rechts, bei ihnen, den Czechen und Feudalen, suchen müßte, die alsdann Bedin- Die Geheimnisse der Residenz. Nachtstücke ans dem Leben. Roman von F. Klinck. (Fortsetzung.) Der Offizier wurde in feinem Monolog durch das Heranstürmen der Soldaten unterbrochen, welche eine Gestalt verfolgten. Die Soldaten liefen wie der Sturmwind, aber noch schneller die Gestalt, die kaum den Boden zu berühren schien. Aber da war keine Möglichkeit zum Entrinnen, der Mann mußte endlich ermatten, wo so viele Verfolger ihm auf den Fersen waren. — Mitternacht war vorbei und die Residenz lag in tiefer Ruhe. Nur in wenigen Häusern sah man noch Licht, und unter diesen war das des Herrn von Lichtenfels. In dem Familienzimmer faß Frau von Lichtenfels allein, die feine Handarbeit ruhte achtlos in ihrem Schöße. Sie schien ebenso jedes Interesse für die Bücher und Zeitschriften verloren zu haben, die massenweise auf dem Tische umherlagen. Angestrengt lauschte sie auf jedes leise Geräusch, ein Fußtritt ließ sie aufspringen und erschrocken zusammenfahren, eine fieberhafte Röthe färbte ihre Wangen. gungen für die Gewährung derselben stellen könnten und würden, Bedingungen, welche das Ministerium unter den obwaltenden Verhältnissen nicht mehr zurückweisen könnte, es sei denn auf die Gefahr hin, daß es zum Rücktritt gezwungen werden und durch ein offenes Ministerium der Rechten — also ein reines Kabinet Hohenwart — sich ersetzen lassen wollte. Wir haben dieser Auseinandersetzung nur hinzuzufügen, daß gerade die Gefahren, welche den Verfassungstreuen aus einem Bunde der Regierung mit den Feudalen n»d Altczechen erwachsen könnten, ein neues Motiv für die Deutsch-Liberalen sein müssen, die Jungczechen an sich heranzuziehen, nicht aber einem Ministerium ihre Unterstützung zu widmen, das sich selbst um den Preis einer Allianz mit Rieger und Clam-Martinitz im Besitze der Macht zu erhalten entschlossen ist. * * * In Paris ist man von der Ueberzengung durchdrungen, daß dem Leichenbegängnisse ein bona-partistisches Conventikel zur Beseitigung der noch zwischen „Jeromisten" und „Victoristen" bestehenden Mißverständnisse folgen werde. Welche Beschlüsse gefaßt worden, und ob Plon-Plon sich durch Paul de Cassagnac bewegen lassen wird, die vorsichtige Rolle des stummen Prätendenten abzulegen, werden wol erst die nächsten Tage lehren. Vorderhand sei indeß constatiert, daß, je weniger das „Haupt der Familie" spricht, desto geschwätziger seine Freunde sind. Noch in letzter Stunde vor der Abreise nach Chislehnrst haben die Jeromisten einen aus dem Jahre 1871 datierten Brief des Prinzen an Jules Favre der Vergessenheit entrissen und neuerdings Ler Oeffentlichkeit übergeben, um daraus beit Nachweis zu liefern, daß Prinz Jerome nie aufgehört habe, die Doctrin des Bonapartismus, den „Appell an das Volk", hochzuhalten. Gleichzeitig hat Plon-Plon es versucht, in Pari» eine Anleihe von einer Million Francs aufzubringen, die er benöthigt, um jene Bonapartisten, welche von seiner Führerschaft nichts wissen wollen, zu gewinnen. Die Anleihe kam bis jetzt nicht zu stände, da der Prinz, auch in finanziellen Fragen ei» vorsichtiger Manu, keine sichere Bürgschaften, d. H. keine Hypotheken aus seine Güter geben will. Die französische Regierung ist übrigens von dem Thun und Treiben des Prinzen genau unterrichtet und wird ihn eines schönen Tages durch einen Polizei-Agenten über die Grenze complimentiereu lassen. * * Allgemach scheint man in Rußland doch zu der Ueberzeugung zu gelangen, daß mit dem bedingungslosen Absolutismus durchaus nicht das Mittel geboten sei, um der politischen Geheimbündelei uud religiösen Sectiererei abzuhelseu. Wir schließen das Plötzlich ein Klopsen gegen die Hausthür. Das war das Zeichen! Mathildesprang auf, sie flog mehr, als sie ging, die Treppe hinab und riß die Thür auf. Zwei Männer traten über die Schwelle — die Thür schloß sich. „Wir sind verrathen, Mathilde, die Verfolger sind uns auf den Fersen", sagte Herr von Lich-tenfels. „Ich lege mich, um jeden Argwohn zu vermeiden, zu Bett, deinem Scharfsinn überlasse ich es, ein Versteck für Herrn Braun ausfindig zu machen. — dann ziehe dich in dein Schlafzimmer zurück, man wird voraussichtlich noch in dieser Nacht Haussuchung bei uns vornehmen." „£> mein Gott, du blutest!" schrie Mathilde auf. „Keiue Sorge um mich, nur eine leichte Schramme", entgegnete Herr von Lichtenfels hastig, indem er das Tuch fester gegen seine Stirn preßte. Dann eilte er die Treppe hinauf, gefolgt von Mathilde und Braun. „Folgen Sie mir nnbesorgt, mein Herr", sagte Mathilde, jetzt vollkommen ruhig: „Ich kann % aus einer Petersburger Meldung, nach welcher die unter dem Namen „Altgläubige" (Raskolniki) bekannten Abtrünnigen von der orthodoxen Kirche, welche ihre religiösen Gebräuche bisher unter staatlichem Jnterdict ausübten, gänzliche Cultusfreiheit sowie die Erlaubnis zur Erbauung von Kirchen erhalten sollen. Auch soll ihnen erlaubt werden, Mitglieder städtischer Gilden zu werden, sowie der Industrie und dem Handel sich zu widmen, wovon sie bis jetzt ausgeschlossen waren. Durch diese Reformen würden 12 Millionen russischer Unterthauen emancipiert. welche bisher lediglich ihrer religiösen Richtung halber als rechtlose Parias behandelt wurden. vermischtes. — Das Leichenbegängnis des Prinzen Napoleon hat am vergangenen Samstag zu Chislehurst mit militärischen Ehren stattgefunden, ohne daß dabei die öffentliche Rnhe gestört wurde. Zwar hielt der Bonapartist Demond eine Ansprache, in der es hieß: „Die Vorsehung wird die verab-schenungswürdige Republik aus der Welt schaffen." Aber niemand »ahm von dieser taktlosen Aeußeruug Notiz, und so verlies beim der Traueract, au welchem die Königin von England, alle englischen Prinzen, Prinz Jerome und seine Söhne Lucia», Murat uud Charles Bo»aparte. ferner viele Franzosen mit Fahnen, Kränzen und Standarte» theilnahmen. in der würdigsten Weise. — Ueber Adele Spitzeber bringt ber „Bert. Börsenconrier" solgenbe, etwas heftig gehaltene Mitteilungen: „Mabemoiselle Abele Spitzeber spielt wieder eine Art Rolle in Isar-Athen, der Stadt, in der das Unwahrscheinliche manchmal Ereignis wird. Sie nimmt Geld ein und sie leiht Gelb aus — man sollte es nicht für möglich halten, aber es ist Thatsache, baß ihr das Geld reichlich zuströmt, und wie die ältesten Betschwestern, die es doch wohl wissen müssen, versichern, zahlt sie wieder 5 bis 6 Perzent Zinsen für den Monat, also immerhin etwa die Kleinigkeit von dem Zwanzig- bis Fünfundzwanzigfachen, was eine Sparkasse zahlt. Es muß ihr wol recht gut gehen, denn jene Dame, ihre „Freundin", die ehedem gleichfalls „Schauspielerin" war und, wie man sich erinnert, mit der wackeren Adele verurtheilt wurde, ist jetzt wieder ihre stete Genossin. Die Gesellschaft, vervollständigt durch etwelche dunkle, abenteuerliche Gestalten, kann mau allabendlich in einem Cafe erblicken. Die Dachauer Dame präsidiert der Abendgesellschaft; zwischen ihren Lippen pflegt sie eine mächtige Zigarre zu halten, deren Rauch sie in die Lüste bläst. Die Polizei läßt die fromme Dame jetzt ruhig gewähren." Ihnen zwar keinen bequemen Aufenthaltsort für die Nacht anweifen, aber sie sind dort wenigstens sicher." Mathilde schritt voran in den großen Empfangssalon. Dort stand ein Buffet, welches eine Nische verbarg, die jedem uneingeweihten Auge nicht sichtbar werden konnte. „Glauben Sie, daß Sie die Kraft haben, längere Zeit stehend darin zn verweilen?" forschte Mathilde. „Ob ich sie habe, gnädige Frau?" entgegnete der Angeredete. „Ich muß sie haben, wenn ich mich nicht den Händen meiner Verfolger ausliefern will. Doch was ist das? Hörten Sie nichts?" Mathilde lauschte. „Schnell hinein — dort — hier — durch dieses Thürchen. Um Gotteswillen, versuchen Sie rasch hinein zu kommen, sie sind es — sie sind es!" Es gelang Braun nur sehr schwer, sich durch die enge Höhlung hindurch zu arbeiten, aber er erreichte seinen Zweck, und gleich darauf stand er sicher aufgehoben hinter dem Buffet. (Fortsetzung folgt.) Lokal-UN- Provilyial-Angelegenheiten. — (Kindesweglegung.) Gestern nach, mittags hat ein Weib in der Nähe der UebergangS« stelle der Klagenfurter Straße über die Südbahn ihr kleines, erst wenige Wochen altes Kind auf das Geleise gelegt. Der arme Wurm lief Gefahr, von dem heranbrausenden Zuge zermalmt zu werden, hätte nicht der Maschinenführer noch rechtzeitig daS kleine Geschöpf bemerkt und die Maschine zum Stehen gebracht. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß wir es hier mit einem seltenen Falle von Herzlosigkeit, beziehungsweise mit einer Rabenmutter zu thun haben, welche sich in so schauerlicher Weise des ihr unbequemen Kindes zu entledigen versuchte. Die Schuldtragende wurde unter Zulauf einer großen Menschenmenge arretiert und in das Polizeigefängnis abgeführt. — (Fechtakademie.) Die gestern abgehaltene Fechtakademie der Herren Prieger und Atzler war bei dem Umstande, als sich die militärischen Kreise von dieser Production ferne hielten, noch verhältnismäßig gut besucht. Die Akademie selbst entsprach sowol in Bezug auf die Schule alS auch betreffs der ausgeführten Gänge mit Fleuret und Säbel allen Anforderungen, und bot insbesondere im Kampfe zwischen Dolch und Fleuret eine Programmnummer, welche die Gewandtheit und Schulung der obengenannten Herren im besten Sichte erscheinen ließ. — (Die k. k. Steuer-Lokalkommis« sion Laibach) veröffentlicht eine Kundmachung, in welcher die Eigentümer, Nutznießer, Administratoren und Sequester von Gebäuden aufgefordert werden, die Hausbeschreibungen und Hauszinsfaffionen bis längstens Ende Juli d. I. der erwähnten Behörde vorzulegen. Die Beschreibungen, in welchen sowol die neuen als auch die alten Bezeichnungen der Häuser und Plätze ersichtlich zn machen sind, müssen alleHausbestand-theile anführen und alle Zinserträgnisse sowie auch die im Mietverträge allenfalls noch bedungenen anderweitigen Leistungen der Parteien angeben, widrigenfalls der Betreffende einer Verhältnis-mäßigen Strafe verfällt. Auch bei allen unbewohnten und nnbenützt stehende» Hausbestandtheilen müssen die angemessenen Zinswerthsbeträge angesetzt werden, weil für den Fall des Unbenütztseins derselben über eingebrachte besondere Anzeigen der Anspruch auf verhältnismäßige Abschreibung der vorgeschriebenen Zinssteuergebühr erwächst. Die Anzeigen über Leerstehungen müssen jedoch innerhalb 14 Tagen, vom Tage als die Wohnung leer steht und dafür kein Zins entrichtet wird, überreicht und in derselben Frist auch die Anzeigen über Widervermiethungen oder Wiederbenützungen überhaupt erstattet werden. Die Zinsertragsbekenntnisse sind vom Eigentümer oder Nutznießer zu unterfertigen. Für den Fall, als diese mit der Abfassung, Unterfertigung und Ueberreichung des Bekenntnisses eine zweite Person betrauten, ist letzterem die diesbezügliche Specialvollmacht beizuschließen. — (Eine verhängnisvolle Gewitternacht.) Unter diesem Schlagworte bringt die „Laibacher Zeitung" die Schilderung eines heftigen Gewitters, das in der Nacht zum 10. d. über Unterloitsch und Umgebung niederging. Nachdem der Blitz in die Telegrafenleitung von Hevce und am Bahnhofe in Unterloitsch eingeschlagen nnd ein dritter Strahl einen Weidenbaum zwischen Fleckdorf und Kirchdorf zerschmettert hatte, setzte ein vierter Blitzstrahl das Stallgebäude des Grundbesitzers Franz Gerdadovnik in der Nähe von Unterloitsch in Brand und tödtete gleichzeitig einen im Stalle eingestellten, dein Inwohner Anton Jazbar gehörigen Ochsen im Werthe von 140 fl. Merkwürdigerweise wurde der im Stalle schlafende Bursche Franz Jazbar durch den Blitzschlag gar nicht beschädigt, auch ein zweiter, fast unmittelbar neben dem getödteten gestandener Ochse blieb vollkommen unversehrt. DaS Stallgebäude ging unter dem heftigsten Sturmwinde binnen kurzer Zeit in Flammen auf, und war auch für die naheliegende, nicht sehr feuersichere Ortschaft eine Fvlge jener traurigen nationalen Parteitaktik Unterloitsch die größte Gefahr vorhanden. Die! erkennen, welche über den Hetzartikeln ihrer natio-Weiterverbreitung des Feuers hätte mich sicherlich; «alcu Organe ganz darauf vergißt, daß es bei einem stattgefnnden, wenn nicht die, erst vor kurzer Zeit j großen Theile der Landbevölkerung nicht erst einer organisierte freiwillige Feuerwehr nebst der Gen-j Aufstachelung der rohen Volksinstinkte bedarf, um darmerie anf das erste Fenersignal zur Hilfe her-: die beklagenswerthesten Ueberschreitungen gegen die beigeeilt und in der anerkennenswerthesten Weife Sicherheit des Lebens und des Eigenthums hervor-thätig gewesen wäre, beider haben hiebei zwei > zurufen. Wollte die nationale Presse ihrem Be-Feuerwehnnänner nicht unerhebliche Verletzungen ^ rufe als Volksbilvnerin nachkommen, so wäre es Gedenktafel über die am 16 Juli 1 8 7 9 statlfindenden Li-cüationen. 3. Feilb., Steinmetz'sche Real., Eisnern, BG.Lack.— DMie. Pupis'scher Real., Senosetsch, BG. Scitcsetjch. 3 Sv-Ptfh lttc'CTffho FRi'nf fVnhrn davongetrugen. Der dem Besitzer dnrch den Brand zugefugte Schade beziffert sich auf 500 fl., ist jedoch durch die wechselseitige Braudschadenversichernngs-anstalt in Graz bis zur Höhe von 200 fl, gedeckt. — (DerZustand des schwer verwundeten Bezirksrichters Kraus) ist momentan wieder ein ziemlich befriedigender, obwol derselbe leider große Schnierzen zu ertragen hat. Einer der Thäter ist bereits dem hiesige» Landesgerichte eingeliefert worden. — (Studienreise.) Der kaiserliche Rath und Prosessor Ferd. Kaltenegger, welcher bekanntlich im Aufträge des hohen k. k. Ackerbauministeriums die Erhebungen über die Viehzucht und Alpenwirth-schaft in den österreichischen Gebirgsprovinzen ans-geführt, hat nunmehr die bezüglichen Arbeiten in Kärnten wieder aufgeuommeu. Gegenwärtig durchforscht derselbe das Mvllthal und wird sich zunächst in das Gailthal begebe». AuS Krainburg wird uns vom 14. d. M. geschrieben: Eine aus etwa 40 Herren und Damen bestehende Gesellschaft der Krainburger Citalniea, welche Sonntag den 13. d. zu Wagen nach Stein gekommen war, um beit Wählern wegen ihrer Wahl-erfolge die Sympathie» der Krainburger Citalniea zu bezeigen und Herrn von Schneid auf Steinbüchl ihre Aufwartung zu machen, wurde auf ihrer Rückfahrt ui» beiläufig 10 Uhr abends auf eine wie es scheint planmäßig vorbereitete Art vo» einer Rotte Ba»er»burscheu überfalle». DerUeberfall fand in dem Dorfe Moste statt und begann damit, daß mit Knitteln bewaffnete Burschen zwischen die Gefährte bereit-gehaltene Balke» warfen, um dieselben zum Stehen zu bringen und zu vereinzelneu. Ais cs jedoch hier einigen der ersten Wagen dnrch mnthigeS Einschreiten gelang, sich glücklich durch die Rotte durch-zuschlagen, hörten sie in geringer Ferne zwischen Moste und Fernig herausforderndes Gejauchze einer zweiten Bande. Um die zurückgebliebenen, meist mit Damen beladenen Wagen besorgt, wurde nun Kehrl gemacht und nach Moste gefahren, wo man ssben noch recht kam, um unbewaffnet wie man war, gegen eine mit Knitteln, den landesüblichen Bleikugeln, Messern re. versehene rohe Rotte Hilfe zu leisten. Der Kampf fetzte sich nun von Moste in drei Intervallen fort und endete erst, als man das Dorf Unterfernig passiert hatte, wo es noch einen heißen Kampf gab. Viele der Theilnehmer sind inehr oder weniger durch Messerstiche und Stern-Würfe verwundet, darunter auch ei» j»»ges Fräulein. Andere kamcn mit Beulen und eingeschlagenen Zähnen davon. Gewissermaßen als Entschädigung für das Erlittene wurde in St. Georgen der Wagenzug von den Insassen sehr sympathisch empfangen und mit Fackelzug uud endlosem Jnbel durch das Dorf geleitet. Der oben erwähnte Exceß, wegen welchem bereits die gerichtliche Untersuchung eingeleitet wurde, wird hier sehr verschieden ausgelegt. Nachträglich erfahre ich, daß ein Theilnehmer der Gesellschaft den Skandal dadurch provoeierte, daß er auf die Burschen, welche, wie es hier landesüblich ist, die Straße absperrten, um einige Kreuzer für schnaps zn erpressen, einen blinden Nevolverschuß abfeuerte. (Bemerkung der Redaction.) Wir haben in obigen Zeilen die Korrespondenz über den Vorfall so wiedergegeben, wie uns dieselbe zukam. Doch Können wir nicht umhin, daran die Bemerkungen zu knüpfen, daß wir in diesem Vorfälle nur ihre erste Aufgabe, belehrend auf die große Masse zu wirken. Anstatt dessen hetzt man sic gegen die „Nemskutarji" als hergelaufene Eindringlinge, welche man wieder aus dem Laude jage» müsse. Erst jüngst war ei» Korrespondent des „Slov. Narod" dreist genng, den deutschen Turnern bei ihren Ausflügen eine Wiederholung der Schlacht am Jantsch berg in Aussicht zu stellen. Natürlich, wenn sich das leitende Blatt der Nationalen nicht scheut, die rohen Ausbrüche pöbelhafter Rauflust der friedlichen, erwerbsfleißigen deutschen Bevölkerung als Gespenst an die Wand zn malen, dann darf es uns nicht wundern, wenn die „jeunesse doröe“ der nationalen Landjugend das Raufen überhaupt als einen löblichen Sport ansieht und in Ermanglung der „Nemßkutarji" zur Abwechslung auch einmal au den Mitgliecern einer „Citalniea" ihr Müthchen kühlt. De» nationalen Organen aber, welche die Anwesenheit der Deutschen im Lande als ein Unglück für dasselbe hinzustellen belieben, erlauben wir uns nur die Frage zu stellen, wer wol dem Lande Krain mehr Schaden zufügt: eine ruhige, fleißige Bevölkerung, der cs nicht einfällt, die be rechtigten Eigenthümlichkeiten der slovenischen Nation anzutasteu, oder die von den Hetzartikeln der nationalen Presse geförderte Roheit eines Theiles der Landbevölkerung, deren brutale Ausbrüche gewiß nicht geeignet find, unsere schöne gemeinsame Heimat zu einem vielbesuchten Ziele der Touristeu-welt zu machen und dadurch dein Lande eine reiche Einnahmsquelle zu verschaffen. Auffallend ist cs, daß „Slovcnski Narod", der doch eine ausführliche Schilderung der Siegesfeier in Stein bringt, diefes Nachspiel todtschweigt. Wahrscheinlich wollte sich die Redaction die Beschämung ersparen, daß ihre eigenen Parteigenossen rohcn Pöbelinsnlten ausgesetzt sind, während doch Ehrcn-„Narod" noch vor kurzen, alles aufbot, um die Landbevölkerung gegen die Liberalen anfznhetzen, ja sogar fingierte Attaquen übermüthiger Bauern gegen liberale Persönlichkeiten und Vereine seinen leichtgläubigen Lesern zum Besten gab. Wahrlich, eine sonderbare Fügung des Schicksals! pcrt’(dic Real., Brunndorf, 336). Laibach. — 1. Fcilb , Za-tmjSct’ichc Real., Glina, BG. Laas. — 1. Feilb., Der-mastja'schc Real., JeZca, BG. Laibach. — 3. Feilb., Ko-tmf’sdte Real, Grahovo, BG. Loitsch. — 1. Fcilb., i§fof> feile llical, Ricdcrdors, BG. Loitsch. — Relic. ZakmjKek'sche SR cal., Geoßobiak, BG. Laas. - 3. Feilb., Akerbee'fche Real., Podgoro. BG. Laas. — 1. Feilb., Kodcla'schc Real., Bndanje, BG. Wippach — 3. Fcilb, GlinKck'sche Real., Pondorf, BG. Laibach. 3. Feilb., Lunka'sche Real.. He-rovnica, BG. Loitsch. — 3. Feilb, Kmßovie'sche Real., Ulaka, BG. Loitsch. A m 17. Juli. 1. Feilb., Zalaznik'sche Real., Kirchdorf, BG. Loitsch. — 3. Feilb., §iolen?sche Real., Sairach, BG. Jdria. — 3. Feilb., Treven sche Real., Osojniz, BG. Jdria — 3. Feilb., Hlebtt'sche Real., Poliz, BG. Sittich. — 3. Feilb., Zelez-nik'scheReal., St. Paul, BG. Sittich. - 3. Feilb., Maierle-sche Real., Obergnrk, BG. Sittich. 3. Feilb., Anton-ciCschc Real., Debelihrib, BG. Sittich. 2. und 3. Feilb., Zupanttc'sche Real., Gumbise, BG. Sittich. - 3. Fcilb., Hoc'evar'sche Real.. Mulau, BG. Sittich. — 2. Feilb., Ka-stelie'sche Real., Weixelburg, BG. Sittich. Danksngung. Für das mir entgegengcbrachtc Vertraue» und den freundlichen Besuch, welcher mir während meiner kurzen Anwesenheit zutheil wurde, spreche ich meinen ergebensten Dank mit dem Bemerken ans, da(j ich meinen Aufenthalt nicht verlängern konnte, da mir der bisherige Standplatz nicht länger bewilligt wurde. (332) _____________________________A. Michel. Künstliche Zähne und Gebisse werden nach der neueste» Knnstmcthode schmerzlos eingesetzt, Za,l3.n.operEi,tio2i.ez3. mittelst Lustgas-Narko'se vor» genommen vom An^narzt Ü. <ßuicM an der Hradeezkl-brücke, 1. Stock (320) 6-3 Wiener Börse vom 14. Juli. iSelt Witterung. Laibach, 15. Juli. Trübe, regnerischer Tag, schwacher SO. Wärme: morgens 7 Uhr + 14-4", nachmittags 2 llhr + 18 6" G. (1878 + 24 2“; 1877 + 26 2 ' C.) Barometer im Fallen, 729 650 Millimeter. Lns gestrige Tagesintttel der Äärme + 18'2°, um 0"8" unter dem Normale: der qeftriac Nic-derschlag 7'50 Biillimeter Regen. Angekommene Fremde am 14. Juli. Hotel Stadt Wien. Fremdenthal, Ingenieur, nnd Berg, Kfm., Wien. — Bergius, Beamter, Dresden. — Leeder, Kfm., Ulm. — »linsbergen, Fabrikant, Rotterdam — Verderber, Hdlsm., Retz. - Tschernatsch, f. k. Kapitän, Pola. Dirnbock s. Frau und Ginhardt, Schneidermeister, s. Fran, Graz. Hotel Elefant. Mannsfeld, k. k. Oberg.-Rath, Wien. — Boceardi Josef, Hdlsm., uud Boeeardi Albert, Jurist, Triest. — Bestelak, Hdlsm., s. Tochter, Krapina. — Wechsler, Liqueurfabrikant, Graz. — Dr. Burger, Aaram. — Gorjup, Görz. — Vidmar. Hotel Europa. Schaller, Privatier, Wien. — Klement und Springer, Bankbeamte, Prag. Meraldi, Llohd-Beamter, und Schellenberg, Kfm., Triest. Mohren. Schmidt, Beamter, Wie». — Wolff, London. Kaiser von Oesterreich. Polak, Hdlsm, Wien. — Krenmeyer, Ragusa. Allgemeine Sliml*-M'mM. itapiemittc............; 67 20 Silderrerne .... Goldrenle............ ^taatülofe, 1854. . 1860. . * 1860 zu 100 fl. 1129' — 1864 . . . 1158 — Hrunäentkustung«- h7 30 6-:-öu| 68*71, 78*i'5 79 05 116 f,0417 — 126 25 126 5 ! 129 56 158-50 Lalizien . . . . Sievendürgen . ■temeier Banat llngarn......... 90 — 83 8! 83 75 86 25 Verstorbene. Den 13. Juli. Leopold Hvdnik, Kalbschlächterssohn, 1 I. 8 Mon., Elisabeth-Kinderspital, engl. Krankheit. — Dem Simon Tyran, Weichenwächter, ein Kind männ lichen Geschlechtes, todtgeboren, Südbahnstraße Nr. 1. Andere oflcnttitjic Hütchen. Ovnau-Negul.-Lose . tlng. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Mctien v. üunKcn. Krebitanftalt f.H.u.G. Wationalbanf.......... Aetien v. Transport-Unternehmungen. Älföld-Babn........... Donau - Dampfschiff = Tlisabeth-Westbahn . FerdinanbS-Ätorbb. . yranz-Ioseph-Babn . Galiz. Karl-Lubwigb. Lemberg - Czernvwitz Liovd-