Freytag, den 19. October 1L27. Meteorologische Beobachtungen. Uebersichts-Tabelle der clnnatisHen Eigenheiten des Monatbs Sep< tember nach einer oreyjähligcn Beobachtung n^rd^ westlich des Laibacher Horizonts. Septem der Witterung. ___—!______^____^ Von Neunzig Theilen Heiter« Witterung . . 5)2 »^2 ^5 Ha Trüb, neblichl und Wolken 37^2^7 5o Ncgen ..... 6 >, ij2 6 Blitz und Donner . . 4 6 1^2 — Frost oder Neif ... » ij2 2 1 Ost. und Oslsüdwinde . i5 l» g Süd. und Südluestwinde 7 i^2 i3 1^2 6 1^2 N. W., N. u. N. O. Winde 22 3 io 1^2 Feuchtigkeit der Luft . - 19 18 3o Tvockellheit der Luft . , 2 1 101^2 Temperatur nach Iloanmur Grade Summe der niedrigste,, Wärme 276 332 25^ do. drr höchsten do. 617 490 ^s,^ Die größte Wärme am 22. 2o — — „ „ do. am 1. — 2o — ,» „ do. am i5 i». 27. — ll) Die kleinste Wärmeam 3o. 5 — — „ „ do. am 23. — 5 — „ « do. am 22. _ — 4 Graf Eapo d'Istria. Die Times enthalten folgende biographische No< tizen über C^po d'Istria. Der Graf Capo d'Istria ist zu Corfu im Jahre ,776 geboren. Seine Familie nahm seil dem Jähre ,3«o in der höheren Classe der Bür» ger der 7 jdnischeil Inseln einen ehrenvollen Rang ein. Er studierte in Italien, kehrte 1798 als der Umsturz der Repübllt Venebig die Einführung der Democra» tie in seinem VaterLinde zur Folge hatte, nach Corfu ziliück. Er fand seinen Vater in Gefangenschaft, und wegen seiner politischen Meinungen in Gefahr, von dem franzo,1schen Statthalter in Verbannung gewiesen zu werden. Es gelang dem Sohn, von seinem Vater dieß Übel abzuwenden, und ihm die Freyheit auszuwirken. Im Februar 1799, wo die Franzosen die ionischen In. seln der vereinigien russischen und türkischen Flotte abtreten mußten, wurde sein Vater an die Spitze der Deputation gestellt, welche den Berathungen zu Con» stantinopel, wo daS Schicksal der 7 Inseln festgestellt werden sollte, beywohnte. Dem Vertrag vom 2o. März i8oc> gemäß, wurden die 7 Inseln eine Repu» blik unter derVothmaßigkeit der Pforte, so wie Ragu« sa unter den Schuh Ruhlands und Englands gestellt wurde. Graf Capo d'Istria, obgleich erst 24 Jahre alt, erhielt den Auftrag, Cephalonia, Ithaca und Sta. Maura zu organisiren , und dieses ist als Anfang seiner politischen Laufbahn zu betrichten. — Die neu« Repubik konnt« sich nicht immer Ali Pascha'S Eingriffen hinlänglich widersetzen, dessen Truppen die Küsten von Epilus / Butrinto, Vonitza u»b Prevesa besetzten, welche sämmtlich unter der Garantie der Revublik ge« stellt waren. Nur Parga widerstand diesen Einfallen. — i6a2 kam ein russischer Bevollmächtigter nach Corfu als Friedensvermittler der Inseln und mit einer Ga, rantie der Verfassung. Capo d'Isiria wurde Anfangs Minister des Inner» der Republik, nachher des Aus. wältigen, des See vesens und dez Handels. — Eine feiner vorzüglichsten Maßregeln war die Einführung von Normal.Schulen , in welchen der Volkssprache ganz besondere Anfmerkfamkeit geschenkt wurde. — 1607 wo Sta. Maura von Ali Pascha bedroht war, stellte die ionische Negierung Capod'Istria an die Gränze und die Miliz der Inseln, und dieienigen Griechen aus Epirus, Albanien und aus Morea, welche in den Diensten der al-liirten Höfe und der 7 Inseln standen, unter seinen Befehl. In dieser Campagne machte er zuerst die Bekannt, schast Colocotronis, Botzaris uud Karaiskakis u. a., und hier knüpfen sich seine persönlichen Verhaltnisse mit Grie« .chenland an. —Nach dem Frieden von Tilsic ramen die Franzosen wieder nach Ionien, Capo d'Istria blieb, nahm aber teine Anstellung an. — Vom I. »Zog bis »3i2 bleib er zu Wien, von wo er aufgefordert wurde als Diplomat an di« Spitze des diplomatischen Departements zu treten, in dem Hauptqauartier der Armee an der Donau, spater bei der großen Armee, bei der er auch von i6i5 bis iä»5 blieb, und in den vielen diplomatischen Verhandlungen eine Rolle spielte. Er zeichnete sich in dieser Stellung immer durch die g?» maßigtesten Gesinnungen aus. — Von »610 bis 1622 war «r Minister des Auswärtigen im russischen Cabi. net. 1822 legte er seine Stelle nieder und ging nach der Schweitz.—Während seines Aufenthalts in Gtiechen-land lebte er sehr zurückgezogen , und weihte seine Zeit seine Studien, und sein mäßiges Vermögen dem Dien, st« der ungücklichen Griechen- — 1826 ging er nach Paris, und man glaubte Anfangs, «r wolle von da wieder nach Aetersburg gehen, allein dieß that er erst im May dieses Iahces, und gleich bey seiner Ankunft «rhielt er di« angenehme Nachricht, daß die Wahl eines Leiters der griechischen Angelegenheiten auf ihn gefat. l«n l«y. Das Decret, in welchem Kaiser Nicolaus ihn aus seinem Staatsdienst entlaßt, zeugt von personlichem Wohlwollen für ihn. Wie in Thüringen die Kartoffelkase gemacht werden. Das Recept und Verfahren hierbey, von einer aufmerksamen, erfahrnen und geschickten Hauswirthinn wir mitgetheilt, ist folgendes: Man sucht von den rothen und weißen Kartoffeln die grosuen und besten aus, und kocht sie in einem Kes» sel weich ab, doch so, daß sie nicht platze», weil sonst ihre Krafl vermindert wird; sobald si< tall geworden sind, schält man sie rein ad, und wirfr sie in eine Muloe; alsdann zerreibt man sie entweder auf einem Neibeeisen, oder mit einer großen hölzernen Keule, bis alles recht weich und fein geworden ist. V»n diesem Karcoffelbrtye nun tonnen mit Zusatzdicker, sau.-rer, von den Molken geschiedener Kuh? oder Schaf» milch, wie man sie zu de„ gewöhülichets Käsen nimmt, dreyei-ley in Absicht der Gille, ve,schieden« Arten Käse gemacht werde,,. Doch muß man die Milch auf oder an den Kohlen nicht ;u heiß und dick werdeil lassen, weU die Käse sonst spröde werden und springen. Nunmehr lhut man in eine andere Mulde, ein,,,«' der 5 Pfund von den geliehenen Kartoffeln und nur ein Pfund saure gekäsete Milch, wozu man noch so vieles Salz (auch wenn es beliebig ist, Kümmel, Hol-luuderblülhe oder Anies) als zu gewöhnlichen Käsen nöthig ist, hinzuthut, und knetei Alles wohl durchein» ander; ober man njmmt 4 Theile Kartoffeln, und 2 Theile dicke Milch; oder 3 Theile von jeder Art,' und wenn es beliebt, nur 2 Pfund Kartoffeln und 4 Pfund dicke Kuh , oder Schafmilch, welches alles gehörig ge» salzen und wohl unter einander geknetet wirb. Die erst« Art ist vornehmlch für Anne; die zweyte Art Icißt sich von Jedermann genießen; die dcitte aber werden auch Leckermäuler cker haben, so bereitet man die Masse auS einem Theil Kartoffelbrey und 5 Theile» dicker Kuh. oder Schaf, milch nach der vorhin gezeigten Art zu und läßl sie 5 bis 4 Tage in der Mulde stehen. AlSoann wird von derselben eine Lage, etwa eines Daumens dick in den Käsekorb gemacht, etwas zerriebene Flieberblüthe, oder Kümmel, mit etwa« Muslatenbllnhe vermenget, bar, über gesileuet und sodann frische Vutter in der Größe einer welschen Nuß, mic einem Löffel darüber geblockt. Hierauf folgt eine neue Lag? der Käsemasse auf die bey< den anderen Zuthaten, „nd so fahrt man weiter fort, bis der Korb voll ist. Zuletzt verfährt man eben so, wie vorher bey den andern Arten gezeigt worden ist. Wenn dieser Käse etwas alt wird, übertrifft er an Ge-schmack den h o l l a n d ischen weit. Mischet man einen Theil der oben beschriebenen künstlichen Butter und einen Theil gekäsete Schafmilch unter einander, so erhalt man ebenfalls einen sehr guten Käse. Alle hier erwähnten Arten des Kartoffelkäses ha» ben vor dem gemeinen Käse den Vorzug, daß sich i,; denselben theils keine Maden, wie in dem fetten Kuhoder Schafkäse erzeugen, sondern daß sie Jahr aus Jahr ein, immer gut bleiben, theils daß sie, je alter sie werden, immer mürber und besser erscheinen, da hingegen der gewöhnliche Käse mit der Zeit hart und zäh zu werden pftegt. Ülnigens müssen sie an einem trocknen Orte aufbewahret und jedesmahl, weml. wel« che herausgenommen morde,, sind, das Gefäß, worM man sie hält, sorgfältig wieder zugemacht werben. Ueber das durch Kunst erzeugte Gebilde auf dem Mond. Das von Dr. G r u i t h »isen aufgefundene unb durch Kunst erzeugte Gebilde auf den Mond, ist von Herrn Apotheker Schwabe in Dessau mittelst feinen 5 i^2 süffigen Fernrohr wieder aufgefunden worden und er sah sogar 5 Walle mehr als der erstere Beobachter. Er sagt unter Andern darüber Folgende«: Obgleich sich die Luft bewegt«', so hatte ich bey i66mahliger Vergrö» ßerung ein sehr schönes Bild fieser Gegend, und sah die Wälle außerordentlich scharf begränzt. Außer de» fiüher angegebeneu Wallen entdeckte ich noch, daß von dem westlichen, der beyden aus dem kleinen Krater nach Nord und Nordwest gehenden Hauptwalle, sich noch fünf Walle nach Südwest erstrecken, welche mit fül'f kleinen QuerwaNen gerade Linien bilden. BaS gg«^ Willwerk liegt auf dem südlichen Theile eines grauen, niedrige», scheinbar verfallenen Ningqebirges.— Möchten fortgesetzte Beobachtungen unserer un, «rmüdlichen Astronomen uns nähere Details über die. ses höchst merkwürdige Kunstgebilde bringen. Die Damen in den Quecksilber-Gruben zu Idria in Krain. Lord John Rüssel erzählt ln seiner lesens, werthen Neise durch Teutschland (Leipzig il^25, II. Theil S.Hog.) folgende Denkwürdigkeit von demQueck» silberbergwerk zu Idria. Zwey Damen stiegen, wahrend des Congresses in Laib ach, mit einer vornehmen Gesellschaft, in die Quecksilbergruben von Idria hinab. AIs sie zurück kamen, fand die eine ihre goldene Uhr in eine zinner-neKinderey verwandelt, wie sie meinte, eigentlich aber mit Quecksilber überzogen; die Andere aber ihre schö» NtN Wangen und den Hals mit der Schwarze derbe» trügerischen Schminke besteckt. DaS Quecksilber hat nahm. lich eine eben so große Verwandtschaft zu andern Me, lallen, als Flüchugknt. Es hat sich daher in seiner Dunstgestalt um das tthrgold gesammelt , und vei-muthlich war die weiße Schminke aus Wißmuth bereitet und daher vom Queckstiber, vielleicht in Vereinigung mit andern Gasarten angegriffen. M i s c e l l e n. (Die Schlacht von Waterloo.) In Vanxhall zu London ist kürzlich nichts Kleineres dargestellt worden, «ls — die Schlacht von Waterloo, ganz so, wi« sie in der Wirklichkeit gefochten worden. Alle Hauptmomen» te, alle Evolutionen sind nachgeahmt worden, und kurz, die Schlacht ist noch ein Mahl geliefert — nur mit dem einzigen kleinen Unterschiede, daß es dabey keine Todten gegeben hat, und daß die Massen der Kämpfenden »twas weniges kleiner waien Übrigens hat es Ccw l. lerie, Infanterie uud Artillerie gegeben; e,'n Pulne» wagen ist i» die Luft geflogen, und die wildgtwordeneü Pferde sind dann mit den brennenden Überbleibseln Über das Schlachtfeld gesprengt. Sämmtliche Herren Acleurs sollen ihre Rollen sehr gut gegeben haben , und besonders der Herzog von Wellington so täuschend nachgeahmt gewesen seyn , daß Viele sich nur mit Mühe Überzeugen können, er sey es nicht selbst. Der Mahler, welcher das Innere der Kuppel dec Pauls, Kirche in London verzieren sollte, trat in feiner Künstler »Exlase einst mehrere Schritte zurück, um zusehen, wie sein Werk sich ausnehm?; er ging dabey so weit rückwärts, daß er nur noch einen Fuß breit vom Rande ^des Gerüstes entfernt war, und jeden Augen» blick in die Tiefe hinab stürzen konnte. Einer der mit» arbeitenden Maurer, der die Gefahr sah, verlor kein Wort, sondern tauchte hastig seinen Mauerpinsel in einen Fardetopf, und machte damit einer der gemahl« ten Figuren einen großen Klecks gerade in'S Gesicht. Der Mahler sprang natürlich in voller Wuth augenblick« lich herbey, dem Maurer be,i Pinsel weg zu reiß,,, ^ und ward dadurch gerettet! Eine amerikanisch« Zeitung (die Liack -I^ack -(^2-xs'Ne) kündigt auf den 6. September. 3 Uhr Nach» mittags, ein außerordentliches Schauspiel an, nahm« lich, baß ein Schiff, der Mi schiga n, von i5b'Ton° nen, die gewaltigen Wasserfälle de» Niagara pafsiren werde. Alle Offnungen des Fahrzeuges w?r< den dicht nerschlossen seyn, und iran hoffte, daß d>is, selbe die senkrechte Höhe von ,60 Fuß unversehrt hin-' abstürzen werde, indem das Bassin 5 bis Lon Fuß tief ist, und das Schiff oen Grund nicht berühren wird. Boote soll?n das Sly'ff bi« an die Wasserfalle hi,,, ziehen, und ihm die beste, NichNn'g geben. Z^r Ver» größerung des Schauspiels wiU man auf den Vildeck Bären, Hunde u. dgl. Thiere anbringen, welche, wie man erwartet, den Vlurz unbeschädigt überleben werden. Redacteur: Fr. Xav. Heinri ch. Gedruckt bey Ignaj Aloys Edlen von Nlei» mayr.