poštnina plsLsns v gotovini. Ur. 18. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 6. (21.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Bauernpartei. Wezugspreis«: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Din. D.-Oesterrei»: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20 — Din. Amerika: 2 — Dollar. — Einzelne Nummern 1 Dinar Freitag, den 20. Juni 1924. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgcstellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Kärnten und die Bedrückung der Kärntner Slowenen. Die Cillier Zeitung schreibt hierüber folgendes: Es ist allgemein bekannt, daß die angebliche Bedrückung der Kärntner Slowenen von der in¬ ländischen slowenischen uud in letzter Zeit auch von einem Teile der serbischen Presse immer wieder ausgenützt wird, um damit zu Repressa¬ lien an der deutschen Minderheit in Jugoslawien aufzurufen oder bereits begangene Gewalttaten gewissermaßen zu rechtfertigen. Man greift um so lieber zu diesen Vorwänden, als gegen die Haltung der inländischen deutschen Staalsbürger gegenüber dem Staate und den Staalsnatiouen nichts Stichhältiges eingewendet werden kann, der Hinweis auf die Bedrückungen der slowenischen Landsleute in Kärnten aber die von gewissen Kreisen gewünschte Wirkung auf die Masse und die Straße nicht verfehlt. Wir haben vor einiger Zeit zu den Vor¬ würfen Stellung genommen, die vom Ljubljanaer Slovenski Narod und von der Beograder Politika gegen die Kärntner Behörden erhoben wurden. Wir wiesen auf die merkwürdige Tatsache hin, daß die beiden einzigen konkreten Vorfälle, zwei Einbrüche in das jugoslawische Konsulat, nach Monaten erst aufgezeigt und daran die üblichen Forderungen nach Repressalien an der inländischen deutschen Minderheit geknüpft wurden. Es geschah das unmittelbar nach der behördlichen Auflösung de- Schwäbisch-deutschen Kulturbundes und nach Vorfällen, die klar bewiesen, daß der international und in den Friedensverträgen garantierte Schutz der Minderheiten hierzulande auch den letzten blassen Anschein zu verlieren beginnt. Unsere im Artikel „Borwände und Tatsachen" niedergelegte Ansicht wird nunmehr im wesentlichen durch eine Erklärung bestätigt, die der Landeshauptmann von Kärnten im Klagenfurter Landtag am 5. Juni l. I. abgegeben hat. Wir würden uns vom Herzen freuen, daß auch bei uns die Voraussetzungen für eine ähnliche freie und stolze Erklärung von maßgebender Stelle herab gegeben werden könnten. Jedermann aber weiß es, daß sie es nicht sind, daß im Ge¬ genteil die hiesige deutsche Minderheit das billige Ziel von Bedrückungen und Übergriffen ist, ge¬ duldeten und offiziellen, die sich mit den inter¬ national garantierten Minderheitsrechten in keiner Weise in Einklang bringen lassen. Bekanntlich sitzen im Kärntner Landtag zwei slowenische Abgeordnete. Sie wurden, das sei bloß nebenbei bemerkt, weil es schließlich auch bezeichnend ist für die „Bedrückung" der slowe¬ nischen Minderheit in Kärnten, auf einer Liste in den Landtag gewählt, die den Vorschriften des Wahlgesetzes nicht entsprach. Diese Liste wurde aber genehmigt, um offenbar jeden Schein einer politischen Entrechtung zu vermeiden. Diese beiden Abgeordneten sitzen also im Kärntner Land¬ tag. Uns ist nicht bekannt, daß sie gegen die Ausführungen des Landeshauptmannes protestiert oder sie als Unwahrheit hingestellt haben. Wenn in unserem Parlament ein hoher Regierungs- sunktionär die bekannten Gewalttaten, in einer ähnlichen Erklärung aufgreifen und sie ableugnen wollte, unsere parlamentarischen Vertreter würden sich scharf dagegen wenden müssen. Dessen sind wir gewiß. Die Grazer Tagespost vom 7. Juni berichtet aus der Sitzung des Kärntner Landtages vom 5. Juni u. a. folgendes: Die Anfrage des Abg. Gatternigg an den Landeshauptmann über Angriffe auf Kärnten in den südslawischen Zeitungen wegen angeblicher Verfolgung der Kärntner Slowenen beantwortend, stellt Landeshauptmann Schumy fest, daß die Beschuldigung, gegen die Kärntner Slowenen habe nach Anleitungen der österreichischen Behörden ein Kesseltreiben begonnen, es werde gegen sie eine große Gewaltaktion vorbereitet und Landes¬ regierung und Heimatdienst stünden bei der Ver¬ folgung und Überfällen auf die Slowenen an der Spitze, vom Anfang bis zum Ende glatt erfunden sind und den tatsächlichen Verhältnissen vollkommen widersprechen. Wenn der Bericht der Belgrader „Politika" aus Klagenfurt stamme, sei nur an¬ zunehmen, daß der Berichterstatter — hoffentlich kein Kärntner — die Verhältnisse wider sein besseres Wissen absichtlich ganz unrichtig darge¬ stellt hat, um Unfrieden zu stiften und neuerliche Schwierigkeiten mit dem Nachbarreiche hervor- zurufen. Der Landeshauptmann versichert nach- drücklichst, daß die Landesregierung aufrichtig bestrebt ist, die feierlichen Zusicherungen des Kärntner Landtages, den slowenischen Landes- s genossen in jeder Weise entgegenzukommen, ohne jeden Vorbehalt einzulösen. Im Bundesstaate Österreich wurde kein ein¬ ziger slowenischer Verein verboten oder aufgelöst, es besteht gleiche Versammlungsfreiheit wie für die Deutschen und der Gebrauch der slowenischen Sprache bei den Behörden werde, wo sie landes¬ üblich ist, unbeschadet der offiziellen deutschen Staatssprache ebenso wenig behindert wie im persönlichen Verkehre. Auch auf dem Gebiete des Unterrichtes werde aus die Bedürfnisse der slowenischen Bevölkerung, gleich wie vor dem Krieg, alle Rücksicht genommen. Bon irgend welchen Gewalttaten gegen die Slowenen ifl keine Rede und die Behauptung von Drohbriefen des Heimatdienstes sei eine böswillige Erfindung. Zwei Einbruchsdiebstähle im jugoslawischen Kon Pumpstadrataisch Maltäle in Amerika. (Von Konrad Per; in Chicago.) Mattüle wvuhrät af Amerika. Dr Kriäg ischt ausgeban und Mattäle Hot biedr as Ungrn Keschtn belln gean proutn. Groud dennar hent dä Leitä gean patn afn Annaparg. Mattäle und schein Atte hent a mitgäban. S ischt a klourär Tog gäban. Beit hont shei hin^ gäschachn ibr dä krobotischn Pargä, ummin ins Hintrlond as dä Morobitza Krempä. Dä Schunnä hol shä schean gäscheinät af dä Deafr von Mösel Pis zän Schbeinäparglein, und zbischn an drei- raklatn schbourzn Liäwoldar und Purgarnock Hot " pese dr Friedrichschtoin ouhargäkuckät. Atm in Kotzndaf Hot noch a wrshloufndr Houhnä gä- krahnät. Biä Maltäle dos scheanä Land shichät, pockäl'n dä Wrshuächung und ar shougät zä Attein: „Jau, Atte, denn dos aus inshc bareit, otter bareint abr reich I" „Ja bouäs tuäneischt du dämitä?" wrougät Atte. „Lautr Keschtnpamä ounshetzn, aß br inshr dä eigänän Keschtn kenneint proutn; jau, ottr bareint abr reich!" „Tute," Hot Atte kurz gäonpartät. Biä Mattäle ahin bill reisn, shougät mon dr Gärent, aß dä Ungrn koinä Kcschtnproutarä mear prachnt, shei proutnt dä Keschtn shaubm. „Mochät a nisch!" shougät Mattäle; „Ammo ho''" Jökazaotle schon gäpochät, a Poß hon i sch, >äwouhrn muß shein, sho wouhr i holt af Amerika." Ar ischt ibr Bremen gäwouhrn, bei ar dä Bremer Stadtmusikanten Hot belln päshuächn Oubr ar Hot schä gour et gäshachn; leit shei hent schon gäschtoarbm, hont mon dä Leitä gä- shoit. Shei hent earscht a pour Schtunden asn. Bossär gäban, ottr hont schon wielä dan hl. Ulrich oungäriäfät; Mattäle Hot a mitgäholfn. A Hearr ischt nounind kam und Hot mitloidig gäwroit: „Ihr Magen scheint ja krank zu sein!" „Kronk?" schreiät Mattäle zoarnig, „ar polät groud sho beit biä dä ondrn." dos hont shei 0 gung koken, lrautt de8ten8 vollar unä Valu¬ ten aller Staaten uncl bekamt 8icti mit 8ämtlictien kankoperationen. VolleinZersklleb Kktienkspilsl X 12,000.000. 8iekierkeil8rück- laZen cs X 2,300.000. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 18. Jahrgang VI. genuß, der alle hochbefriedigte. Alle Lieder, be¬ sonders aber „In einem kühlen Grunde", „Sah ein Knab' ein Röslein stehn", „Heimat süße Heimat", wurden in echt volkstümlicher Einfach¬ heit, mit innerlicher Empfindung und reifem Ver- ständnis zu Gehpr gebracht, was dem Gesang- vereine, dem Erwecker und Erhalter unseres Volks¬ liedes, zur unbestrittenen Ehre gereicht. Wir Ncsseltaler werden den Sangesbrüdern aus der Stadt ein freundliches Andenken bewahren und bitten sie, auf ein Wiederkommen nicht zu ver¬ gessen. Klagenfurt. (Sterbefall.) Am 8. Juni l. I. starb hier in ihrem 55. Lebensjahre Frau Josefa Jaklitsch, ehemalige Besitzerin und Gast¬ wirtin in Mooswald. Sie ruhe in Frieden! Khicago. (Warnung.) Hier herrscht ein großer Überschuß an Arbeitskräften, weshalb viele Tausende ohne Arbeit sind und es ist keine Aussicht auf Besserung für dieses Jahr, weshalb jeder Landsmann gewarnt wird, nach Chicago zu kommen. Wrookky«. (Violinkonzert.) Unser Lands¬ mann, der 21jährige Fred Lackner, ein Enkel des verstorbenen Andreas Swetitsch aus Gorenji Mozelj, veranstaltete am 10. Mai ein sehr gut besuchtes Violinkonzert. Über 70°/o der Besucher des Konzertes waren Gottscheer. Wir beglück¬ wünschen den äußerst tüchtigen Violinspieler zu seinem Erfolge. Kleine Wachrichten. Nach einer Depesche der „Times" aus Tokio drangen am Sonntag etwa 50 nationalistische Japaner in den Ballsaal eines der ersten Hotels, in dem gerade eine von Amerikanern veranstaltete Tanzunterhaltung stattfand; die Nationalisten unterbrachen die Unterhaltung, mißhandelten die Tanzenden und verlangten die Ausweisung sämt¬ licher Amerikaner aus Japan. Eingejendrt. Nach dem Umstürze hat die Georg Schicht, A. G., Ausssig als eine der ältesten und größten Seifenfabriken auf dem europäischen Festlande, wie in allen übrigen Suzzessionsstaaten, so auch in Jugoslawien und zwar in Osijek eine Seifen- Kerzen- und Waschmittel-Fabrik errichtet. Dabei sind in hervorragendem Maße inländische Geld¬ mittel engagiert. Die jugoslawische A. G. Georg Schicht, unter welcher Firma das Unternehmen arbeitet, hat die Fabrik in der modernsten Weise erbaut und eingerichtet und ist somit in der Lage, allen An¬ forderungen zu entsprechen. Es wird jetzt also auch in Jugoslawien die seil langem und als beste bekannte „Hirsch"-Seife in der Vorkciegs- beschaffenheit hergestellt, die wohl allenrhalbin nachgeahmt, in ihrer Güte jedoch nach wie vor unerreicht ist. Den geehrten Hausfrauen wird daher in ihrem eigenen Interesse empfohlen, beim Einkauf von Waschseife stets auf den Namen Schicht und auf die Marke „Hirsch" zu achten und alle Erzeugnisse zurückzuweisen, welche ihnen als Schicht-Seife verabreicht werden, die Zeichen der echten „Hirsch".Seife aber nicht tragen. Das heutige Inserat gibt darüber näheren Aufschluß. Danksagung. I Für die Teilnahme an dem schweren Verluste, den wir durch den Tod unseres W I lieben, unvergeßlichen Lohnes und Bruders W I Jultschi > erlitten haben, danken wir von, Herzen. Familie Prof. Krek. «p--'-«« llölleasellssü- öörLswosr Deduzierter Beamter (Pensionist), geborener Deutscher, SHS-Staatsbürger, moderne Sprachen sprechend, allseitig gebildet, mittleren Alters, sucht per sofort bei Landsleuten Beschäftigung. Auskünfte unter „Bescheidene Bedingungen" bei der Schriftleitung. 3—2 sind zu haben beim Kaufmann Peter Petsche, Koöevje. En gros 10—5 En detail Wegen Raummangel großer Aitumungsvertiauf! Alles spottöillig! Fertige Kleider, Blusen, Schürzen, Wäsche, Strümpfe, Hüte, Kappen, Ruderleibel, Badewäsche für Männer, Frauen und Kinder. Gummimäntel. Schneiderzugehör. Hlegina Hurzanski Modesalon - Koöevje - Kauptplatz. Ein gut erhaltenes Dianino neu gestimmt, verkauft Franz Göderer, Kaufmann in Kočevje, Hauptplatz. Hel'egenheitskauf. 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Juni (92H, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, nach langem, schwerem Leiden im 55. Lebensjahre sanft im Herrn entschlafen. Die irdische Hülle der Verblichenen wurde am fO. Juni (92^ am städtischen Friedhöfe in Klagenfurt feierlichst eingesegnet und im Familiengrab« zur letzten Ruhe gebettet. Klagenfurt, am (0. Juni (92H. Kamitie Drofellor Krautand. üben 0KLNS0UNV n«ok uns! Vie Lürrvste uucl »odnsllste ikabrt mit unseren Dampfern NtL4L8TI6, 56.251 Tonnen, OI-^Llvio, 47.439 Tonnen, L0WLI0, 34.356 Tonnen. Valuta. Am 18. Juni notierte der Dollar 84125, die Lire 3'65 Din. Verantwortlicher Schriftleiter E. Erker - verauSgeber und Verleger „Gottscheer Baueriwartei". Buchdruckerei Joses Pavlicek in Kcc vjr Um Inf ormationen venäv man »iod »n VVNUki 8?Kir UNk, IJVKl-MWK liolockvor8ka ulics 41 s. rs-löb, IlzKl. 18, kölWlj, klllSWjlM ul. 85. MIj. KMeou 8i lkrlMsts. g 1. Moose lies M Kočevje Das Nmtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be findet sich im Schloßgebäude am Auerspergpla». - - - Einlagenstand am 1. Jänner 1924: Din 11,232.522'22. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 6°/°. Zinsfuß für Hypotheken 8 °/°. Zinsfuß für Wechsel 12°/°. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr vormittags.