LMalherGMilm. N^H. ll^tl Priinumelationsprti«: Im «lomptoir g<>nzj. i1D^^<.^^. 1^ iVN^,^.. 2ns"lione «eblihl: ßlil Neint Initiale l><« ,» "«Q)^«? ?lr. 5b. e.K»^^P«U!»°«,^3 Mittwoch, 10. März. """'"^H^^ö?^/""^' 1o<». Amtlicher Theil. llnndmachung des Gesammtministeriums vsm 18. Februar 1875 "'betreff der Beschlüsse dcs RcichSrathes über die laiscr-^cn Verordnungen "mn l.^. Mai 1873. N. G. B. Nr. 05), womit der tz 14 der Statuten dcr privilegierten öfter» ?Wschen Nalionalbant abgeändert wurde, und vom "-Oktober 1«74, R. G. B. Nr. 12«, wonnt die erst-^dachte kaiserliche Verordnung wieder außer Wirksamkeit gesetzt wurde. Es wird hiedurch bekannt gegeben, dasi dcr Ncichs-M den kaiserlichen Verordnungen vom 1Ü. Mai l^73, ^. G. V, Nr. 65, womit der § 14 dcr Statuten der privilegierten österreichischen Nationalbank abgeändert ""be, und vom 11. Oltow 1«7^ R. G. B. Nr. 128, womit die crstgedachtc kaiserliche Verordnung wieder anßer ^'rlsamteit gesetzt wurde, die verfassungsmäßige Zn-'l'mmung ertheilt hat. Wien, am 18. Februar 1875. Auersperg m. p. Gaffer w. p. Vanhans m.p. ^lremayr m. p. Glaser m. p. Unger m. p. ^lnmecly m. p. Pretis m. p. Horst m. p. Ziemiallowsli >u. p. Verordnung des Ackerbanmtntfterinms vom 21. Februar 1875 ""ffeuo die Anordnung des metrischen Masies und Gewichtes bei den Bergbehörden. . Die ausschließliche Anwendung deö metrischen Maszes ^° Gewichtes hat dem Gesetze vom 23. Juli 1871, 187^' ^ ^^ ^^ ^ ^^' ^"""^ "°"' ^ ^"ucr Anw ^'' ^" erfolgen. Vor diesem Zeitpunkte ist die "Wendung dcö nutrischcn Maßes und Gewichtes ^ ln allen Eingaben a»l die Bergbehörden gestattet, schri^' ^" Amtshandlungen dcr Bergbehörden vorgc^ Ein« ' !"c"" ill dcr die Amtshandlung veranlassenden ode! ^ ^^'s Maßes oder Gewichtes bedient wurde Es..„^m eine der Anwendung desselben zustimmende "ar»l,g ^. Partei vorliegt. Chlumccty w. p. briic,,.^ ^ März I«75» wurde in der l. l. Hos- und SlalllS' l»»«^''"Wien da« Vll. Stllck be« »eichsgeleyblatte«, v°rl»uflg 'N der deutschen Ansgobe, »u«gtgebcn »nd versendet. 3lr ,°''"be emhäll unter ' '>. da» kaiserliche PattiU vom 3. März 1875. betreffend Ae fiiüberiifuug der Landtage von Vühmeil, Dalmatisi,, ^Nl'z'tn ,„,d i.'odomenen mit Krala», Orsirncich niUcr und ?" der i«la, dann Trieft m 3'," "'^ die Wahl dcr Mlltcl zu ihrer Beseitigung solchen m^ ^"en dic Entscheidung verzögert. Ui'lcr "°M ^""ällnisscn ^ s° schreibt die ..Montagsrevue" lcheidmi -^ ^""^ es "icht befremden, wenn diese E»t-Auf,,2.""" verhältnismäßig lullen und reservierten Di« 2.'s^°"leite der öffentlichen Mcimmg bcgcgnclc. dorausae^ ^ "" Umwandlung der Parteien, die ihr ^t welch?,.'.'?"""' h"tc °«ch das Richtmaß beseitigt, ttlen. x?"'^ Werth hülle gemessen werden können. Par. ^ im klaren^.'^lt und ihre gegenseitige Stellung ^icrung «ick. ^' """^" ^ch ihr Verhältnis zur b" Partei,, ^?"" 5« bestimmen. Die Organisation ""trli^, ' 5? "'Hl minderen Schwierigkeiten zu , Wein ..«s . Organisation dcr Negierung selbst. t^«n T en ln^." ^! in dieser Beziehung in den !l"en. Nickt/ bemerlenswerlher Umschwung cinge. ^«baeH ne^?^"'."^°ß ci!!e Krisis, wie >ben »or aü' Ä ^dlnelsbildung, die sich gewifscr. ^'dualsim u !!^" 5"°^^ dic Meinungen zunächst 3""un^"^"''b b°ß d.e Zusammcnschlicßung dieser elnem coner ten Partei- ^ ^n d«r 3lw «s r rage dcr Ausgleichscrneuerung nicht etwa unberechenbaren Facto« ren gegenüberstehen. Ja, es ist vielleicht nicht einmal eine übertrieben optimistische Auffassung, wenu die Be> hauptung aufgestellt wird, daß die Ehancen dcS Aus-gleichs heule weit günstiger liegen, als im Jahre 1^7. Nichts kann entscheidender sein für den politischen Werth, den man dem Inhalt wie dcn Formen der staatsrechlli' chen Abmachungen zwischen Oesterreich und Ungarn zuerkennt, als daß die ausacsprochenstcn Gegner derselben von ehedem sich gewissermaßen noch in dcr letzten Stunde entschlossen haben, ihre Bedenken fallen zu lassen und die vollständige Amalgamicrung ihrer sich in der principiellen Frage isolierenden Partei mit der bisherigen Regierungspartei anzubahnen. So mannigfache Män-gcl des DclcgationsinstituteS hervorgetreten sind, so viel man an der Feststellung dcr gemeinsamen Angelegen, hellen an dem Zoll' und Handelsbünduis hcrumgcmälell hat, - in dcr Wesenheit werden diese politischen Probleme leine ernste Kluft zwischen den Richtuugen der öffentlichen Meinung iu Ungarn auswerfen. Dcr äußer, sten linken ist die Mission der hinken zugefallen und ihr steht die ncugcbilocle liberale Partei in einer Geschlossenheit und moralischen Machtstellung gegenüber, welche dcn AuSgang des Kmnpfes kaum zweifelhaft er« scheinen lassen. Es haben sich allerdings auch conservative« Frac-lioncn von der jetzigen Majorität abgezweigt, Fraction en, die zum Theile sehr bedeulcnde Talente, wie Sennycy und Lonyay, in ihrer Mitte zählen. Abcr inbezug auf die staatsrechtlichen Fragen ist diese Abzweigung nicht nur gefahrlos, sondcrn weit chcr gccigncl, das richtige Verhältnis dcr Parteien herzustcllcu, gleichsam dcn Pulsschlag des couslitutioncllen Lebens in Ungarn zu beschleunigm. In alledcm liegt clwaö durchaus gesundes und erfreuliches. Wir scheu dahcr auch vom österreichischen Standpunkte seinen Grund, dem neuen Ministe- rium und den neucn Verhältnissen in Ungarn anbn« als mit Sympathie entgegenzukommen. D« Vegenw«t Tisza's löscht seine Vergangenheit nicht aus, aber sie läßt von derselben nur bestehen, wa« eben für die Gegenwart und die nächste Zukunft paßt, seine wahrhaft patriotische Gesinnung, seinen Eifer für die WMfahü dcs Staates, feine felbstsuchllose Hingebung an die »U< gemeinen Interessen. Daß diese Interessen nicht in un» lcuabarcm Widersprüche zu den Interessen der Gejam»b». monarchic stehen; ift eine Erkenntnis, mit der sein <5i»ff tritt in die ungarische Regierung enge zusammenhüngt. Gerade staatsmännisch anacleglen Naturen pflegen die zuletzt erkannten Wahrheiten die theuersten zu sein. Irren wir nicht, so werden die selbstverständlichen Con-, scquenzcn dieses Satzes schwerlich auf stch w»rten lassen.", Schließlich wollen wir noch folgende ungarische Journal stimmen anfügen: „Reform" warnt davor, lediglich die Personen und nicht die Principien und Thaten oe« neuen Ministeriums zum Gegenstand der Kritik zu machen. Es seien schon anerkannte Capacitälen am Ruder gewesen, »nb das habe nicht verhindert, daß die Verhältnisse so weit gediehen sind, wie sic eben heute liegen. Wenn man nicht endlich aufhören werde sich mit rein persönlichen Fragen zu bcfaffen, fo werde es heute oder morgen dahin kommen, daß man überhaupt leine Regierung haben werde. Man habe es jetzt mit einem Ministerium zuthun, wel» cheS auf einheitlicher principieller Grundlage ftehl und man müsse nicht fragen, wer die Männer sind, sondern was sie thun werden. „Hon" constatiert, daß der Regierungswechsel nicht eine persönliche, sondern eine principielle Bedeutung habe. Das zeige sich einerseits in dem Hervortreten einer principiellen Opposition gegen die Regierung, andererseits in dem Programm deS Cabinet«, welches ein entschieden liberales sei. Und zwar sei das Cabinet deshalb «in libe« rales zu nennen, weil es die Autonomie aufrecht erhült und entwickelt, weil es den Regierungsmechanismus vereinfacht, weil e« die conservative», Elemente und diejenigen, die blos von persönlichen Tenoenze« geleitet sind, zn cmcr Sonderstellung gedrängt hat, weil endlich die MU« glieder dcr Regierung und der Partei liberal sind. Die Thatsache, daß in der Regierung und in ihrer Partei die Liberalen vereinigt sind, bezeichne den Sieg des Liberalismus. „Nemzeti Hirlap" ist mit dem Verlauf der ganzen Parteitrise sehr zufrieden. Die oppsfttiomllen Fractionen. welche sich der neuen Regierung gegenüber bilden, werden nur die liberale Partei stärken, denn die Conservaliocn, Lonyayaner, äußerste Linke und Nationalitäten können doch nichl vereint gehen und so seien alle diejenigen, welche diesen Fractionen nicht angehören, darauf angewiesen, der liberalen Partei beizutreten. Regle-' rungsfähig werde nur die conservative Opposition sein, denn die Lonyay-Fraction, welche »it ihrer Stellung nur die Bildung einer gesunden Parteiconstellation erschwere, verfolge nicht eine von den Principien der Regierung abweichende, sondern eine rein persönliche Politik, die nie regierungsfähig ist. Jedenfalls werbe die Re-gicrung eine große rompacte Parte! zur Verfügung haben. „Magyar Politila" ergehl sich in Betrach. tungen, warum das Zustandekommen einer Fusion unter dem bestehenden Schlagworle der „liberalen Partei" sogar leine Begeisterung zu erwecken vermag, sondern in Gegentheile Gleichgiltiglcit, wenn nicht Widerspruch erzeugt und findet dic Erklärung darin, daß die Krise nicht dic Abwicklung erhalten hat, welche man allgemein erwartete. Man habe eine starke, von homogenen Elcmen-ten getragene Regierung erwartet; nun sei die sehnsüchtig herbei gewünschte Fusion zustande gekommen, aber man frage sich, ob die Regierung m ch wirklich eine solche ist, wie man sie gewünscht und erwartet. Oo d« Regie, rung im stände sein werde, die allenthalben auftauchenden Zweifel zu zerstreuen, das sei eine Frage d« Ze"! man müsse daher die Resultate der ReglerungSthatigleit abwarten, um sich ein festes Urtheil zu bilden. Köz6rdel" fchreibt: „Heute wurde em lang« Irrthum zu Grabe getrauen — der staatsrechtliche Streit. Möge cr vergessen sein und mit ihm all' das Trübe, was sich an jcne Verirrung geknüpft hat. Ist es nur ein Auferstehen, welchem wir entgegenschrciten? Wird es die Regenerierung sein oder ist es eine bloße Seelen-wandcrung? das wird die Zukunft lehren. Für jetzt aber muß rüstig an die Arbeit geschritten werden, denn mit dcr Fusion allein wird das Land nicht gerettet." 406 Parlamentarisches. Der confessionelle Ausschuß des österreichischen Abgeordnetenhauses beantragt folgendes Gesetz über die äußeren Verhältnisse jener Katholiken, welche alle Lehrsätze der katholischen Kirche mit Ausnahme der in der päpstlichen Bulle «p^wr aetsruug" vom I8tcn Juli 1870 verkündeten Lehrsätze von dem unfehlbaren Lehramtc und von der höchsten ordentlichen und unmittelbaren Jurisdiction des römischen Papstes anerkennen : „3 1. Jene Katholiken, welche alle Kehrsätze der katholischen Kirche mit Ausnahme der in der päpstlichen Vulle »pastsr aotsrnus" vom 1s. Juli 187<) verkündeten Lehrsätze von dem unfehlbaren Lehramtc und von der höchsten ordentlichen und unmittelbaren Jurisdiction des römischen Papstes anerkennen, sind berechtigt, eigene, den bisherigen kirchlichen Oberen nicht unterstehende Kirchengemeinden innerhalb der bestehenden Pfarrsprengel oder auch solche, die sich über mehrere derselben erstrecken zu bilden. Die Genehmigung darf nicht verweigert werden, wenn die Verfassung nichts Gesetzwidriges oder sichtlich Anstößiges enthält, und wenn der Ncsih hinreichender Mittel, um die nöthigen gottesdienstlichen Anstalten, die Erhaltung des ordentlichen Seelsorgers und die Erthei« lung cincs geregelten Religionsunterrichtes zu sichern, oder die Möglichkeit nachgewiesen ist, diese Mittel in gesetzlich gestatteter Weise aufzubringen. § 2. Sie haben zu diesem Zwecke ihre Kirchen» Verfassung und das Statut ihrer Kirchengemeinden der t. k. Regierung zur Genehmigung vorzulegen und finden hiebei die §§ 6, 8, 9, 10. 11, 12, 13, 14, 1b des Gesetzes vom 20. Mai 1874, R. G. Bl. Nr. 08, An. lvendung. 3 3. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Kundmachung in Wirksamkeit. g 4. Mit der Vollziehung dieses Gesetze« ist der Minister für Cultus und Unterricht beauftragt." Der Ausschuß zur Vorberathung der Regierungsvorlage bezüglich der Maßregeln gegen die Reb. laus hat die legislative Ingercnz gegen die Verheerungen der Reblaus für wünschenswerth und nothwendig erachtet; er hat jedoch die Regierungsvorlage einigen wesentlichen Modificationen unterzogen. Die wesentliche Differenz zwischen der Regierungsvorlage und den Anschauungen des Ausschusses ergab sich bei der Entschä» digungsfrage. Die Regierung hat zum Behufe der Aus-mittlung der Entschädigung und der zur Leistung heran« zuziehenden Rechtssubjecte ein sogenanntes „gefährdetes Gebiet" angenommen, welches, von jeder angesteckten Stelle als Centrum ausgehend, sich ill Radien bis zu ll5 Kilonieter Entfernung erstrecken sollte. Die Besitzer der innerhalb dieses gefährdeten Gebietes gelegenen Wcin< Pflanzungen sollten die Entschüdigungspflichtigen sein. Der Ausschuß fand, daß diese Art der Entschädigungs-Repartition fast unmöglich durchzuführen, jedenfalls mit überwiegenden Schwierigkeiten verknüpft sci. Schwierig »ar es überhaupt, eine zweckmäßige Mclhuoe aufzufinden. Zunächst wurde allerdings der Staat als dasjenige Rechtssuvject angesehen, welchem am zweckmäßigsten die Entschädigungspflicht aufzulegen sci. Aber überwiegende Gründe haben die Mehrheit des Ausschusses bewogen, von der Aufstellung einer Entschädigungspflicht des Staates Umgang zu nehmen. Man würdigte bci diesem Verzichte auf die Inanspruchnahme des Staates den Umstand, daß die Weinproduction trotz ihrer weiten Verbreitung denn doch großen Theilen des Reiches völlig fremd ist, und es daher als eine Ungerechtigkeit gegenüber diesen Rcichsthcilen angesehen werden könnte, auch sie zur Tragung einer anderen Interessen zugute lom« mcndcn Entschädigungslast heranzuziehen. Endlich war der Umstand, daß die Ueberwälzung der Entschädigungs-pflicht auf den Staat in dieser Angelegenheit ein Präce-dens schaffen würde, welches bci anderen ähnlichen Landplagen, wie Borkenkäfer, Blutlaus, Coloradokäfer u. s. w. Consequenzen von bedenklicher Belastung des Staates schüfe, von entscheidender Wichtigkeit. Unter solchen Umständen glaubte der Ausschuß, den richtigen Verthei-lungsmaßstab darin zu finden, daß die Weingarten-besitzer desselben Landes, in welchem sich der Schaden ereignet hat, als die Beitragspflichtigen erklärt werden, und die Repartition der Entschädigung nach Maßgabe der im letzten Jahre vorgeschriebenen, von den Weinpflanzungen zu entrichtenden landesfürstlichen Grundsteuer ohne Zuschläge nach Perzcnten repartiert wird. Diese Vcrthcilung der Entschädigungslast bietet den Vortheil relativer Einfachheit nnd leichter Durchführbarkeit, indem ein feststehender Vertheilungsschlüssel gegeben ist. In dem Berichte des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage, betreffend die Beitragslcistungen des Staatsschatzes zu den Kosten der Regulierung des Gailflusses wird die Annahme des Gesetzentwurfes empfohlen. Der Berichterstatter Pauer motiviert diesen Antrag mit dem Hinweis auf das öffent-liche und Vcrkehrsintcrcsse, welches die Beitragsleistung des Staats zu den Regulierungskosten des genannten Flusses wünschcnswerth erscheinen läßt. Zum briisseler Congreß. Der „Russische Regierungsanzeiger" theilt inbezug auf den Notenwechsel zwischen Rußland und Eng» land inbetreff der brüsseler Eonferenz folgendes mit: „Die zwischen dem kaiserlich russischen Cabinet und der «llglischen Regierung aus Anlaß der Conferenz Über die Gesetze mio Gebräuche im Kriege ausgetauschten Do-cumente haben in der Presse Beurtheilungen gefunden, welche weder mit den Ideen im Einklänge stehen, die Sr. Majestät unserem Kaiser die hochherzige Initiative zum Wohle der Menschheit eingaben, „ach dem We-sen unserer Beziehungen zu dem londoner Cabinet ent< sprechen. Wir halten es für zweckdienlich, daran zu erinnern, daß der Wunsch, die Drangsale des Krieges zu vermin« dern, nicht ein ausschließlich russischer Gedanke ist und nicht allein russische Interessen im Auge hat. Zu ver. schiedencn Zeiten sind von privater Seite nicht wenig Versuche in dieser Richtung gemacht worden, die als ein thatsächlicher Fortschritt angesehen wurden. Die Nordstaaten Amerika'S sahen sich veranlaßt, Bestimmungen zu promulgiercn, die den Aundestruppen während des Secessionskrieges zur Richtschnur dienen sollten, mn dem ganzen Lande die Last dieses bellagenS» werthen inneren Kampfes zu erleichtern. Nach dem Kriege von 1870 und im Hinblick auf die allenthalben vorge» nommenen bedeutenden Rüstungen gelangte die Nothwendigkeit einer genauen Regulierung der Gesetze und Ge- bräuche des KrlegeS so sehr zur Erkenntnis aller, daß zll derselben Zeit, als das kaiserliche Cabinet den Antrag der Erörterung dieser wichtigen Frage stellte, sich berells private philanthropische Vereine derselben bemächtigt hatten und einer derselben, welcher sich mit der Verbesserung des Loses der Kriegsgefangenen beschäftigte, sogar dit Berufung einer Conferenz nach Paris in Anregung brachte. DaS Project dieses Vereines wurde veröffentlicht und den Beweis, daß die Nothwendigkeit, aus der Un« bestimmtheit des internationalen Rechtes einen Ausweg zu finden, ins allgemeine Bewußtsein gedrungen war, ltt' ferle der Umstand, daß dieses Project fast alle auf d'c Gesetze und Gebräuche des Krieges bezüglichen Fragen m sich schloß. Das kaiserliche Cabinet sah sich nicht in der M, die Bearbeitung dieser schwerwiegenden Fragen der Pll' vatthätigkcit zu überlassen, da sie die unmittelbarsten I^ teressen der Regierungen berührten und somit auch nul von diesen praktisch und mit Erfolg gelöst werden konnten. Ueberdies war das kaiserliche Cabinet der Ansicht, daß die Initiative zur Berufung einer officiellen Versammlung von Vertretern der Regierungen zur Erörterung von Fragen von allgemeiner Bedeutung vor allen Sl> Majestät unserem Kaiser gebühre, infolge der hohl" moralischen Stellung, die der Kaiser in Europa einnimn», dessen fast zwanzigjährige innere und auswärtige Pottt" Bürge ist für die friedliebenden, menschenfreundliche" und erleuchteten Tendenzen, die ihm die allgemeine M tung und Sympathie gewonen. Aber, wir wiederhole" es, der Gedanke Sr. Majestät oe« Kaisers bestand au«' schließlich darin, durch seine Initiative zur Erreichung eines allgemeinen Nutzens für die gesammte Menschen mitzuwirken. Hinsichtlich seiner selbst ist Rußland an der Sacht so weit interessiert, als es ein Glied der großen Fanm" civilisierter Nationen bildet. Keine besondere und versö"' llche Rücksicht wird es veranlassen, auf diesem odtt jenem Modus in der Lösung der Fragen zu bestehen, d»e es den europäischen Regierungen zur Begutachtung vol' gelegt. Wie diese Lösung auch ausfallen möge, RuM° wird sich ihr bereitwillig anschließen, wenn sie nur dew Wohle der Menschheit einen wirklichen Nutzen bringt. DaS kaiserliche Cabinet erstrebte nur eine ruM wohlwollende und würdige Erörterung, von der eil» Strahl des Lichtes und der Wahrheit auf diese tM" und allen gemeinsamen Interessen ausginge. H"^ geht ohne Zweifel hervor, daß alle gewissenhaften ÄnM ten, alle aufrichtig gemeinten Einwendungen bei t>M allgemeinen Erörterung deS Gegenstandes gehört und ^ rücksichtigt werden müssen, und wenn etwas zu drdauel" wäre, so wäre es die Weigerung, durch welche tin" großen Nation die Möglichkeit entzogen würbe, ib" Stimme bei der Berathung hören zu lassen." Politische Uebersicht. Laibach, !). März. Der ungarische Ministerpräsident legte dem""' garischen Abgeordnetenhause das Arbcitsprogra»^ vor, demgemäß in der jetzigen Reichstagssession d» Budget für 1875, ferner die vom Steuerausschusse " leoiglen Gesetzentwürfe, der Katastergesetzentwurf, ^ Gesetzentwurf über die Aenderung einiger Bestimmung der auf die Efecutoren und Zustellungsorgane bezüglich Gesetze, ferner Regelung der naSzoder ForstangclegenYl ' Feuilleton. Ein Millionär. Rom«n von Fanny Klincl. (Fortsetzung.) Der Doctor verabschiedete sich bald darauf, indem er die Hoffnung aussprach, den Gutsherr in einigen Tagen in der Stadt wiederzusehen. Hansen fühlte sich leicht und froh wie seit einer langen Reihe von Jahren nicht mehr. Hoffnung erhellte sein Herz. Mit ungewohnter Lebendigkeit ertheilte er der erstaunten Dienerschaft seine Vefehle zu Abreise. Seine Gestalt schien stattlicher, fester, nicht mehr so gebeugt, seine Stimme klarer und deutlicher, «r war schon unbewußt in das erste Stadium zur Vesserung getreten. Früh am andern Morgen, als kaum der Tag graute, fuhr ein leichtes Korbwägelchen über daS dürre Laub deS Waldes. Dr. Gutherz war in ausgezeichneter Laune. Er plauderte unaufhörlich von tausenderlei Dingen, von sei« nen Plänen für den Winter und wie er fest entschlossen sei, etwas mehr für den geselligen Verkehr seiner ver. einsamten Nichte zu thun. Glsbeth hörte von dem allen nichts. Im vollkom» «enen Gegensatz zu ihrem Onkel saß sie still und theil' nahmslos da und die frische Morgenluft hatte es nicht vermocht, ihre bleichen Wangen zu färben. Sie sah nicht einmal, wa« um sie her vorging, und ihrem, für jede Schönheit empfanglichen Nuge entging sogar die funkelnde Pracht de« Herbstmorgen«. Dr. Outherz stand vor einem ungelösten Räthsel nnd wiederholt schüttelte er den Kopf. Mit ElSbeth war etwas nicht in Ordnung. Er schrieb es auf Rechnung der Trennung von dem ssorsthause. Wie weit führten die Gedanken deS Doctors ihn vom rechten Wege ab! Wohl war ElSbeth im Forsthause gern gewesen — ach, nur zu gern; aber sie lehrte fast erleichtert in die Stadt zurück. Dann erreichte eine Episode in ihrem Leben einen Abschluß, welche besser nie darin aufgetaucht wäre. Sie mußte ihn vergessen oder wenigstens durch die Trennung ihre äußere Ruhe wieder gewinnen, solle ihr das Leben fernerhin erträglich sein. Einmal zu diesem Resultate gelangt, sah sie ihrer bevorstehenden Abreise als einer Befreiung von einem schweren Traum, in welchem sie befangen war, entgegen. Aber die Hoffnung war von sehr kurzer Dauer. Ihr Onkel war mit der Nachricht nach dem Forsthause zurückgekehrt, daß auch Erich Hansen in die Stadt gehen und sie dann oft Gelegenheit haben würde, den Guts» Herrn zu sehen. So sollte denn der Kampf von neuem beginnen, und zwar mit vermehrter Heftigkeit und Ener» gie. Wohin sollte daS führen? Welches Ende dieser Iu» gendtraum nehmen? Zwei Tage später ließ sich Herr Hansen bereits bei Doctor Gutherz anmelden. Zitternd vor Freude und Aufregung, ElSbeth wiederzusehen, trat er in das Arbeitszimmer des alten Herrn, wo ihn dessen Nichte empfing. Fast verwundert blickte Erich in das bleiche Antlitz des jungen Mädchens. Wie sehr hatte sich ElSbelh in den wenigen Tagen verändert! War das das heitere, sorglose Geschöpf mit den Augen voll unendlichen Ver. trauen« und liebevoller Hingebung? Kalt und förmlich stand sie ihm gegenüber, fast so kalt, als sähe sie ihn zum ersten oder zweiten male in ihrem Leben. „Haben Sie lein Wort deS Willkommens für mich, Fräulein Elsbeth?" fragte Hansen, fast peinlich berührt. ElSbelh behauptete mühsam ihre Fassung, eS w^ als wenn ihre Wange noch mehr erblich. ,» „Seien Sie willkommen, Herr Hansen," sta""^ sie in endloser Verwirrung, ..ich hatte in der That m« erwartet, Sie so bald wiederzusehen." ^ iH „Sehen Sie mich nicht gern, Elsbelh?" fuhr ^ leife in einem Tone fort, der bis in die Tiefe t? Herzens drang. »Gewiß — gewiß — ich glaubte nur —" ^te „Ich wollte zeitlebens Einsiedler bleiben," voll«'" Erich, indem er sich in einen Sessel niederließ, ""A, auf ElsbethS dringenden Wunsch seit einigen Tage" > nen Platz in dem Arbeitszimmer deS Onkels g«i den hatte. ^ Der Eintritt deS Doctors unterbrach die " ^ Haltung und erleichtert aufathmend verließ ^lsbely^ Gemach. Draußen stieg ein schwerer Seufzer au« " ^ Brust — aber sie war mit sich zufrieden. Stt v ^ ihren Standpunkt, welchen sie Erich Hansen Me" ^ einnehmen mußte, gefunden, sie hatte ihm geM- ^ fern sie ih« von jetzt an zu stehen wümA ^ das war vorläufig genug, daS war alleS, waS l« konnte. doctors' Erich Hansen kam oft in das HauS beS " ^ fast täglich, aber wenn er gehofft hatte, daS °lle, „, liche Verhältnis zwischen ihm und ElSbeth wieder " ^ stellen, so sah er sich vollständig betrogen. /? ^ freundlich und liebenswürdig, aber ihre ehemals ^ liche Heiterkeit hatte einem tiefen Ernst Platz ge"«" M geschickt wußte sie jedes Alleinsein, oder jede """ h,„, Unterhaltung, sobald sie eine ernstere Mbung « ^ze abzubrechen, und Erich glaubte mit tiefe" "A^ly wahrzunehmen, daß lein wärmeres Gefühl «" für ihn lebte. (Fortsetzung folgt.) 40? o e Inarticulierung mehrerer internationalen Postverträge, die Regelung der Nordostbahn Angelegenheit, der Gesetz, tntwurf betreffend die Pensionen der Voltsschullehrer und schließlich der HandelSgesctzenlwurf erledigt werden sollen. Die Partei nahm das Progranim billigend zur Kenntnis. — Helfy interpellierte den Minister des Innern bezüglich der Durchführung des Wahlgesetzes. Ministerpräsident Baron Wcnckheim ersuchte das Haus, vor allem das Budget, die zehn Steuergcsctzentwürfe, welche der Steuerausschuß schon erledigte, den Katastcrgcsctzcntwurf, den Gesetzentwurf über die Pensionen der Vollsschul« lehrer, die Vorlage über die Rücklösung einer Staats-domaine, den Tabakcinlüsungsentwurf, die Borlage über die Gcrichtsexecutoren und die Zustellungsorganc, einige uUernationalc Verträge, die Gesetzentwürfe über die Vcr» Nngerung der Zahl der Gerichtshöfe erster Instanz und über die National-Thcatcrgcbäuoe schleunigst erledigen ju wollen. Außerdem wünsche die Regierung, die Berechnung der Steuern auf Fleisch, Zucker und Spiritus auf das Metermaß zu basieren, den Gesetzentwurf über d»e Zuweisung der Verification der Abgeordneten zur löniglichen Curie (Beifall), die Vorlage über den Vertrag der Nordostbahn mit der Unionbanl, ferner über dlt Militärbcquartieruug und schließlich den Handels» Gesetzentwurf zu verhandeln und daß, wenn noch Zeit erübrigt, die Revision der Hausordnung, die Schlußrechnungen und die Ostbahn-Angelegenheiten geregelt werden. Von den Maßnahmen, welche die preußische Legierung gegen die Bischöfe noch beabsichtigt, sollen in dieser Session noch die Einführung des Placet unt> der Controle deS amtlichen Verkehrs mit Rom zu erwarten sein. Die Forderung des Test Lides für Volts, ^rtreter und Beamte und die Sequestration des eigenen Atrmüyens der Bisthümer sollen vorerst blos angetün. d'gt sein und die Regierung gedenkt die Stellung abzu-^«rten, welche die Ultramontanen zu der Vorlage über ° t Einstellung der Staalsleistungen an die Bisthümer, d e aber erst nach dem CulluSetat zur Berathung kommt, "«nehmen werden. Die Mlnistertrlse in Frankreich ist noch Winer nicht zum Abschlüsse gelang», doch scheint die Besetzung des Ministeriums des Innern das einzige noch bestehende Hindernis für die EabinetSblldung zu '/in- Die Republikaner fordern nemlich für das Zuge-Mndnis der Ernennung eine« Minoritäts.MinisterS die Besitzung des Ministeriums des Innern durch einen iberalen Orleanislen oder durch ein Mitglied des linken Zentrums. Da Bocher sich weigert, da« Portefeuille ^ Innern zu übernehmen, so haben die Republikaner "on Say vorgeschlagen. Mac Mahon findet ihn zu ^dical. Von anderer Seile wurde ^eon Renault für °«" werden scharf gegeißelt als Ursache der zunehmenden ^pnllungen unter der Geistlichkeit und den Kaien der d»r 2 ^"l" liege eine große Gefahr auch gegenüber c Zunahme von Unglauben und Lastern aller Art. Die. tb,!l !^ ^' Zusammenhalten der Kirche unerläßlich, ^ln,o wie treue Festigkeit in den Grundsätzen der Refor. Hagesneuigkeiten. Ueber den Anbau der Artischocke Beleih ^"^ ..wldw.- und Ind.-Ztg.« nachfolgende Gea,.">?"^"bau der Artischocke ist in den meisten oe>, , Deutschlands kaum hinreichend versucht wor< schmeckt ö", "fahren, daß dieses Gemüse so wohl-Die 3 . "!^ bei Tafel hochgeschätzt als einträglich ist. unser ttz" ^^ Artischocke ist nicht schwierig, auch bietet odal i^"M" hinreichende Garantie des guten Gelingens, liche O, ° 5 "gcntlichc Heimat dieser Pflanze daS süd- Sicilien ist. Der Stengel, ^sten die.,^,^uß Höhe erreicht, zeigt an seinen Kelch <,, L"? ?^""" °ber rothen Blütcntöpfc, deren liegende Sckn^?,^^^?' dachziegclartig übereinander WeMchs^^ Blätter dieses distelartlgen °st filli« m^^?"'''^' «ingcschnittcu, graugrün, pftan e „ Blmmn 3" '^"" "^'"de- ""d Blatt! »"ignel Un ch3 <^^'' i"'" Geinl.se a.n besten ""lschocke W 5 ^ ^ "")' «"fische oder Kugel->^ae. Der Same wird in unsern Mimst selten «if, weshalb man dlc Vermehrung gern durch Wurzelschößlinge bewerkstelligt. Zu diesem Zwecke wird die 3rdr um die alten Pflanzen hinreichend fortgeräumt, ^wci der besten Triebe werden gelassen und die andern womöglich mit etwas Wurzclfasern abgeschnitten. Diese >nln werden in stark gedüngte, tief rigolte Beete in einer Zntfernung von 2 bis 3 Fuß gepflanzt, fleißig nach Vcdürfnis gegossen und vor Sonne und Nachtfrösten Durch umgestülpte Blumentöpfe geschützt. Die Pflanzen müssen so tief in die Erde kommen, als sie früher gc« standen haben, ehe sie vom Multerstock entfernt wurden. Dieser muß, nachdem die Scitcnlricbc abgeschnitten sind, wieder derart behäufelt werden, daß die entstandenen Wunden mit Erde bedeckt sind. Im ersten Jahre ist mit diesen Anpflanzungen nichts ;u thun, als sie vom Unkraut rein zu halten und den Boden nöthigenfalls aufzulockern. Sobald sich an, Haupt-stock die Blütcnköpfc zeigen, schneidet man die sich an den Scitcntricben bildenden kleinen — die nur die Haupt-frucht beeinträchtigen würden — fort. Die Blüte darf sich nicht entwickeln, sondern muß vorher zum Gebrauch abgeschnitten werden, sobald die Schuppen sich dehnen und oberhalb des Kopfes sich eine gelbe Farbe zeigt. Diejenigen Köpfe, welche nicht gleich verspeist werden, bewahrt man im Keller in nassem Sande oder stellt sie in ein Gefäß mit kaltem Wasser. Sobald dic Blüten-topfe gccrntct sind, wird der Stengel der Pflanze bis auf die Wnrzclblättcr fortgeschnittcn und auch bei denen, welche nicht zur vollständigen Entwicklung gekommen sind, muß dieses Verfahren im November angewendet werden. Sobald Fröste sich einstellen, bedeckt man jede Pflanze mit etwa 1'/, Fuß Erde, etwas ttaub und Strauch, welches mall durch etwas Erde, die man darauf wirft, mehr befestigt. Bei sehr strenger Kälte würde sich eine Mistdcckc über den Erdhaufen empfehlen; doch muß man dieselbe bei eintretendem Thauwettcr entfernen, da die Pflanzen sonst leicht faulen würden. Im Frühjahr, sobald die Nachtfröste aufhören, räumt man die Erde von den Arlischockenstaudcn fort, beseitigt die Schößlinge bis auf zwei, selbst wenn keine Vcrmehrnng beabsichtigt wird, uud lockert die Erde um die Pflanzen gehörig auf. An den stehenblcibenden Schößlingen wiederholt man zu Io-hannis das Verschneiden aller Seitentricbc bis auf etwa vier, und diese abgeschnittenen verwendet man wieder zur Vermehrung, in bereits angegebener Weise. Um eine gute uud kräftige Ernte zu erzielen, ist es nothwendig, die Beete jedes Jahr im Herbst nut verrottetem Knh-düngcr stark zu untergraben, ohne die Pflanzen zn berühren. Die Artischockenbeelc dauern so ü—6 Jahre aus, müssen aber in jeden, Jahre durch ucue Anpflanzungen derart ersetzt werden, daß die ältesten Beete eingehen können, ohne Lücken zu hinlcrlasseu. Durch Samen, den man aus jeder guten Handels« gärtneret beziehen kann, geschieht die Anzucht in Töpfen oder Frühbeeten im Februar und März, die Auspflan zung ins Freie Mitte Mai und ist die Pflege und Kul< tur die oben bezeichnete. Der Samen muß dick und rundlich erscheinen, die Keimkraft währt etwa fünf Jahre. — (OtfterreichischeErebilanstlllt.) Der Ver, waltungsrath hat soeben beschlossen, der nächsten Teneralversamm» lung die Auszahlung einer Supcrdividenbe von drei Gulden und die Dotierung des Reservefonds mit 5 Pcrzent vorzuschlagen vor» zuschlagen, nachdem folgende Abschreibungen vorgenommen win> den, und zwar: «uf lothringer Eisenwerk 80V.000 st., »nf juben-lmrger dnrch Einstellung zu 105 sllr 160 Einzahlung circa 760.000 fl.. auf nolhleidende Depots circa 400,^00 fi., auf Di> vcrsi circa 200,000 ft., endlich bei den Filialen circa 1b0.000 fl.. zxsommen circa 2.350.000 fl. — ( Vilrgermeisterwahl.) ««l Ritter v. P ° Iley wnrde einstimmig zum VUrgermeisier von Tessan» wiedergewtlhl«. Lr bellcidrle diesen Posten bereits vor Einsuhrun« der Constitution und wurde seit 25 Jahren unausgesetzt wiedergewählt, (Vom grazer Iurisienvereine.) Der in der Iah. resversammlung vom 26. Februar d. I. gewählte Vorstand des Iuriftenvereine« hat sich, wie die grazer „lagespoft" meldet, be« reit« conftitnierl und e« wurden gewählt: Zum Obmann Nbvo. cat Dr. Ncumayer, zum Obmannstcllvertreter i'aude«gerichtsrath Pichler, zum Vecretilr Vandesgerichlsadjnnct Dr. Ziftler, zum Kassier «dvocat Dr. Kotzmuth, zum Oelonomen kaude«gerichl«-adjunct Dr. Zechner, zum Vibliolhelar Finanzprocuratursadjunct Dr. Htinefetter, zum Ordner Land esgerichl «adjunct Dr. ScherUbel, — (2in herzoglicher Operateur.) Seine liwigl. Hoheit der Herzog Dr. 5 arl T h e o d o r iu V a ie r » , welcher sich seit längerer Zeit dem Studium der Medici« widmet nnd in den letzten Jahren die Münchener Klinilen frequentierte, hat in der Nugenheilai'stalt de« Herrn Professor» Dr. August Rothmund und in dessen Oegenwarl vor einigen Tagen zum ersten mal eine noch dazu sehr schwierige Auglnoperation an riuem Manne voll, zogen uud zwar mit dem gewünschten günstigen Erfolge. — (Fllr „ Wag «er " . Frcnl, de.) Nu« Vayreulh. 4. März, wird geschrieben: Bei den Aufführungen der Wagner« schen Operntriologie sind folaende «ilnsileilrilfte beschäftigt: Die Herren Viiemann, Vlatz, Vty vvm Hostheater zu verlin. Herr Hill au» Schwerin, H«r Gura au« Leipzig, H«r Scana aus Wien, die Hcrreu v. Reichcnberg und Knapp aus Mannheim; die Damen: Frau Friedrich-Materna au« Wien, Frau Friedcrile Griln »u« lloburg, Gelchwifter Lehman«. Frl Konig au« Mann, heim und Frl. v. Mllller au« Wiesbaden. Locales. Aus der OemeinderathSsitzung. Laibach, K.März. Gegenwärtig die Herren: Bürgermeister A. 5! a s chan als Vorsitzender, 17 (yemeinderüthe und der Protokollführer. I. Der Oemeinderath genehmigl nachträglich die Auslagen für Adaptierung älterer Einrichtungsstück in der Realschule im Betrage von 140 ft. II. Der Vorsitzende theilt den Bericht des städti-schen Rechnungsdepartements über die bisherigen Resul» täte, betreffend den Erlös für verkaufte städtische Mo-rastgrundst ückc und dessen Verwendung, mit. Der Gesammterlüs beträgt 39,688 ft.; hierauf wurden bisher 23,273 fi. nebst Zinsen cinbczahlt, aushustender Rest 10,41b ft. Von dem eingezahlten Betrage wurden 22,000 Gulden k oouw des Schuldlapitals an die hiesige Spar» lasse rückgezahlt und der Vorschlag über dir Verwendung des Ueberrestes wird von der gememderäthlichen Fiuanz-section zu erstatten sein. Hierauf wurde zur Tagesordnung geschritten. III. Der Magistrat wird angewiesen, in Angelegenheit der Schnee- und Straßenloth-Wcgräunmng vor den Gebäuden des landschaftlichen Cioi ljpitales in erster Instanz unter Freilassung des Recurses das Erkenntnis zu fällen. IV. Das von der wiener Handelsbank in der Gemeinde-Nnlehensangelegenheit erlegte Neuegeld per 100,000 ft. wird in der Erwägung, als die erste vertragsmäßige Leistung vonseite der genannten Bank nicht erfüllt wurde, als verfallen erklärt und das Schreiben der genannten Bank einfach zur Kenntnis genommen. V. Der Gemeinderath beschließt, zwei im Kanzlei-fach« des Magistrates bestehende Diurm'stenstellen auf« zulassen und an deren Stelle zlvei beeidete MagistralS-Kanzlei-Praktikanten stellen mit einem Iahres-adjutum von je 400 ft. zu creieren. Bewerber um diese Posten haben eine sechswöchenlliche Probepraris zu be« stehen, müssen beider Landessprachen mächtig sein und wenigstens die Volksschule absolviert haben. Die G3tl«. Mahr und Pirler beantragen eine höhere Schul« bildung, mindestens die Absoloicrung der Unlerrealschule, des UntergymnasiumS oder der Bürgerschule. Dieser Antrag fällt bei der Abstimmung. Für diesmal werden die neucreierten Praltikantenstellen den derzeit in Per» Wendung stehenden gut qualifizierten Diurnisten Wehli und Schott verliehen. VI. Der Gememderath genehmigt die Auszahlung der städtischen Stiftungsgenüsse und Armen» gelber am 25. jeden Monats. VII. Der Gemeinderath ratificiert den Nnkauf de« Hintergebäudes beim Huuse Nr. 237 am Haupt« platze von der stciermärlischcn Escomptebank um den Preis von 45O0 fi. Der Vetrag von 4000 fl. ist au« der Sladtlasse, der Rest durch subscribierte freiwillige Beilrüge und den Erl0« für abgeräumte Baumaterialien zu decken. GR. Dr. Steiner erklärte sich gegen dlesen Anlauf; GR. Dr. Keesbacher stimmt demselben wohl zu, wünscht jedoch den nützlicheren und nothwendigen Vau einer städtischen Schwimmschule. Die GRR. Laßnil, Terpin und Haussen traten besonders eifrig fUr den fraglichen Anlauf ein. VIII. Der Gemelnderath befindet sich nicht in der finanziellen Lage, auf die Propositionen des l. l. Reichs-kriegsminifteriums betreffs der Auflassung der gegen« wärtigen Militürspitals- und Berpflegsma. gazins-Gebäude einzugehen. Der Antrag des GR. Haussen, daß die in Wien befindlichen heimatlichen Reichsrathsabgeordneten sich dieserwegen personlich beim ReichslriegSminister verwenden sollten, fand leine Unter« stützung. IX. Ueber Antrag deS GR. A. Dreo wird der lrainischen Handels« und Gewerbelammer zur Benützung als Kanzleilocalität im städtischen Hause noch ein zweites Simmer in Miethe überlassen. X. Der Gemeinderath ratificiert die ^citations-ergebnisse we^cn Beistellung der Einrichtungsstücke in dem neuen Bollsschulgebäude im Zols'schen Graben. XI. Der Gemeinderath genehmigt die Regulierung deS Rannplatze«, die Herstellung einer Anlage mit «lleebüumcn.Brpflanzung und eine Gelünderherstellung. XII. Der Frau Elise Zoppitsch wird für den projektierten Bau eines dreistöckigen yauscs »ud Nr. 1 i., in der Bahnhofaasst die Baulinie Schwingshackl-Mally ooraczeichnet. Ueber diesen Gegenstand entspann sich e.ne l7n»e lebhafte Debatte, in welcher ÄR. Dr. Stelner ü7"!e Vaulime W°lchn°ga-Mally das Wort ergr. j. »n der Debatte nahmen auch die GRR. «aßnll, Hiealer, Dr. v. Kaltenegger theil. Wegen vorgerückter Stunde wurden die vier Punkte der Polizeisection vertagt und die geheime Sitzung eröffnet. __________ — («rnennung.) Herr Pros. Dr. Valtnla wurdt zum Vpitalsdireclor in üaibach ernannt. . (Thealernachrichl. j Freunde der heiteren, lomi. schen Muse machen wir ausmerlsam, daß heute dit Hnhersi lustige Operette (Parodie) „Fäustling und Margarethe" zum Vortheile oe« Opernsänger« Htnn I. « noller zur Ausführung gelauzt. Vn« LoiungMort „heiter auch m ernster Zeit« durste dit Th«a> 40Y terfreund« Laibach« bestimmen, sich heute recht zahlreich in den Theaterräumen einzufinden. — (Zither« Concert in «««ficht.) Unser ge' schllhter Zitherspieler und Musillehrer Herr Vlumlacher veranstaltet ansang« k. M. ein große« Concert. Wir erfahren von einem Fachmanne, der Gelegenheit hatte, der diesfälligen Oeneral-prob» beizuwohnen, daß Programm und dessen Ausführung da« allgemeine Interesse fesseln werden; e« wird gediegene« und durchweg« neue« geboten werden, vom zarten Zither»Tolo an, bi« zum imposanten Zilher-Octelt mit Violinen-, Vtreichzither» und EuitarreN'Vegleitung, namentlich Compositianen von Umlauf und Vlumlacher. Wir leimen bereits Herrn Vlumlacher in dop» pelter Eigenschaft, al« vorzüglichen Zilherspieler und Compositeur; sein Name wird auch im Nuslande gewürdigt. Herr Vlumlacher ift Mitarbeiter des leipziger Zitherverein« geworden, welcher Ma« fimilian, Herzog in Vaiern, ,um Protector hat Vlumlacher« Tomposilionen kommen durch jenen Verein zu ausgedehnter Wtlr-bigung und findet namentlich seine Zitherschule auch dort Verbreitung, Erfreulich ift es, welchen Aufschwung das Zitherspiel i» neuer« Zeit gewonnen und selbst in den hüchsten Kreisen Eingang gefunden hat. Bedauerlich ift es, daß zwischen den Compo» sileuren und Lehrern de« Zitherspiele« vom Süden und dem Norden ein Dualismus herrscht und jene vom Norden nur zähe v»n der Methode ablassen wollen, auch die tiefsten Naßtäne im Violinschlüssel zu schreiben und darnach zu lehren. Dieser Dualis« mu« macht die «lomposttionen in den gegenseitigen Lagern unzugänglich. Leipzig Hal durch die Acceptation von Nlumlachers Zitheischule den Schritt zum Ausgleich gethan. Da« Naturgemäße Wirb siegen. Die Vaßnoten mit dem Violinschlüssel zu schreiben, hat leine nalilrliche Verechtigung. Auch diesfall« ist die Erfahrung die Lehrmeisterin: die höhere Leistung gehört entschieden den Progressiften. Wa« da« Materielle des Instrumente« der Zither «mbel«l»gt, so hat es in den letzten Decennien eine seinerzeit ungeahnte Vervollkommnung erhalten, und auf dem Wege diese« Fortschreiten« ift der Lnlmlnationspnnlt sicherlich noch lange nicht er» reicht. In dieser Ueberzeugung können wir die an competente Fachmänner gerichtete Frage nicht unterdrücken, ob es nicht mäg» lich wäre, durch eine violmartige Wiilbung de« Instrumente« mäßig an der Ober- vielleicht ausgesprochener au der Unterdeck« noch größere Klangtraft zu geben. — hör bringen. Neueste Post. (Original'Telegramme der „Laib. Zeitung.) Wien, 9. März. Der Vudgetausschuß lehnte das verlangte Erfordernis zur Unterstützung der Theil» nähme an der Weltausstellung in Philadelphia ab. Der Vier pr. Stück . . - U Korn „ 4 20 Milch pr. Maß . ^ !0 Gerste „ 3 70 Rindfleisch pr. Pfd, - 26 Hafer .. 2 - Kalbfleisch « - 2b Halbfrucht « --. — Schweinefleisch „ — 26 Heiden „ 3 30 Schilpsenfleisch „ — — Hirse „ 4 — Hähndel pr. Stück . — — Kuluruh « 3 40 Tauben „ — -" Erdäpfel Zentner 2 30 Heu pr. Zentner . 1 20 Linsen Metzen — — Stroh „ . _ 80 Erbsen „---------Holz, harte« 82", Klft. 7 -» Fisolen ,. 4 80 — welche«. „ - -Rlndsschmalz pr. Pfd. —50 Wein. rother. vr.Vimer 8 — Schweineschmalz „ — 50 — weißer „ 6 — speck, frisch, ! 38 Leinsamen pr. Metzen — -^ Vpeck, geräuchert Pfd. — , — Hasen pr. Slilck . — — Angekommene Fremde. Am 9. März. Hotel Gtadt Wien. Hemerle, Ksm.. Hauau. — steldlirchnll, «sm., Mlrnberg. — Varthol, Kfm.. Leipzig. - Schwarz, Privatier, Tllfser. — Krauß und Dragovina, Privatiers, Triest. - Sdemöar. Postmeister. Eisnern. - Nagliö. Privatier. V>' schoflack. - Detela. Vesitzcr, «Lhrenau. - Urbaniit, Gulsbes., Thurn. Hotel Elefant. Tschutscher. Reis., Vorarlberg. - Hermann, Privatier, und Schwab, Thealerdirector, Wien. — Halm, Ha»' delsmann, Nischdorf. — Lengyel, Kanischa. Vrundman», Ingenieur, Lsseg. Sternwarte. Äußineg und Stergar, St. Ruprecht. — Widiz, Wien. Mohren. Hader und Malthay, Privatier, Wien. — Kermelj, Commi«. Laibach. — Dussi v. LiiweiUhal, Privatier, Kram, Theater. Heute: Venefizvorfiellung des Opernsängers I. Knoller. „Fäustling und Margareth e." Operette in 5 Acten Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ^ «.8» «, « " ^HH SU.Mg. 742.?, >^^?^'SO?fchwach halb heiter , 9. 2„N. 741.v«!^-8o SSO. schw. bewiillt ^ 0«, 10 „ Ab 739.8l!-<-4a windstill ganz bew. Morgen« theilweise heiter, nachmittag« leicht bewlllll, !°!was Sonneusche'n, Thanwetter, abends ganz bewilllt. ZUge der Wild-gäuse. Das Tagesmittll der Temperatur -^ 2 7", um 01 unler dem Normale. «erantwortllHer Redacteur : O ! l o m a r « a m b ,, g. > Gefertigte geben licfelschlltterl Nachricht von dem > » im 35. Leb,n«jllhre am 7 d M erfolg!,« plühlich,,, > > Tode ihres innigftgeliebten Gatten, BaterS, Schwic- > > gclsohne«, Vruder« und Schwager«, des Herrn > ! Oswald Prodnigg, > ökonomischen Bezillsschätzungs-Referenten. > > Da« «egräbni« de« Unvergeßlichen finde« am 8. d., ! > 5 Uhr nachmittags, statt. > > Rann, den 7. März 1875. ! ! Ehre seinem Andenkn! ! ! Ankann» psnänlnn geb. Vo«lnlt80t>«s, Gatlin. Xarlv ! > und ll<2 psollnlssll. Kinder 1o««s psyllnlgg, Ütto- ! > k»s r. psoänlgn, Vlllber pnlllpplne Dsnilc« geb > > psollnlgg, l«»sl« Lerl« grli psnllninn. Schwestern. > > KatllLi-in» Vollllltgol,««», Schwiegernmller lillsl ^. V > Vo«lnlt8cnes, ^ll8«s Lei»!«, l.ullwlg llonike, Nobert > > ^»>es, Schwäger. 5mm» f>oönlyy ned. l-llly von > > e»8te!ll«s, löa psoönlgn geb. en»vs»k, /^nn» ««>vs > > geb. Vo«lnlt»o»l»s, Schwägerinnen. V lNI^s^N^vi^t Wien, 8. März. Die Nachricht von dem Ausbruch einer imposanten Hausse in Pari« und einer starten Contremwe-Einzwängung in Verlin bewirkte auch hier eine sehr w«« G«ld walt V,»d War« Vlai. ) «» (.....7170 71 «0 Creditanftalt........229 75 230— Otsterr. Nordwesibahn . . . . 158-.. Ib9-- Siebenbllrger.......77'. 78^ Februar.) ^"" (.....7170 718l, Ereditanstal«. ungar.....213— 213 50 Rudolss-Vahn.......148— 148 50 Staalsbahn........,43- N«b0 I«nner.) ^.. . l - - 76-- 7610 Depositenbank.......131 - 132 — Staat«bahn........314 - 3l5— Südbahn ^3'/,......112 112^ «vril- ) «u°"«nlt ^ . . . 76-^ 7ß io E«compteanstalt......780— 790 Sudbahn.........139 50 I40l><» „ 5«/,..... 9540 »b60 Los« 1839........273— 276— Franco-Vant.......52— 52 25 Theisz-Nahn........I»<4 _> 195— SUbbahn. Von«......224' -^ ' 1854........104-50 10t» — Handelsbank........61 25 61 75 Ungarische Nordostbahn ... 1,9 — 120 — llng. Ostbahn.......67 75 0l<'^ ^ I860........11275 113'— «otionalbanl.......961— 96» — Ungarische Ostbahn.....55— 5550 «»-i<»«»l«l-" I860 zn 100 st. ... 1152b lib75 Oefterr. Banlgefellschaft . . . 180- ,63- Tramway-Geselllch......nb.__ 120- ^..-. « 89 « 6 ^ 90'/," «ctien »«n Vaulen. Strecke).........173- 175- Elisabeth.-«. 1. Em.....93- 93'50 PreußKassenscheine 1 «63-65« 1 ,.63^ V«lb Va« ßerdinands-Nordbahn . . . 198O—1990-— »erd.-Nordb.-S.......,l)5-25 105-50 Silber .... 10b „ 10 «!0b „ 80 -» «nglo-Vant........136 13650 Franz ^ Joseph - «ahn .... 166 — 167 Franz-Ioseph-V.......97bO 9775 ------------ «»nlverew........Ill»50 117-- kemb..Hzern..Iassy