^ Jgnaz Staudinger, Lederer. Prei» str Mordirg. Em Monat . 40 kr. Vierteljiihrig 1 fl. 2V „ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ 80 „ Mit Ptkvkrstiidiiug. Ein Monat . 50 kr. Vierteljährig 1 „ 50 „ Halbjährig . ii „ — „ Ganzjäl)rig. 0 „ — „ Korrespondmt ^ SI. MM«.' Gonntag den 8. Iiscrtiiisgtdiihr: Die viermal gcsp.^l-tene Druckzeile wird t'ei einmaliger Einschaltung mit 5, bei zweimaliger mit 8, bei dreimaliger mit 10 Kreuzern be-rechnet. Erscheint jeden sonN' tag nnd Donnerstag in je Einem l)alben Bogei» (die Beilagen unqc-rechnet). inst wandtttctt die ivilden Vvlterhorden Vom Altairandt nach Europas Flur, Bon Süd nach ^st und Westcn, nach dem Norden ^ierstörung war der Wand'rung blutge Spur, Es war ein grausam Plündern, Rauben, Morden, Man schonte nicht die Schätze der Lultur, Entfesselt war die roljeste Gewalr, Zerstört der Tempel, dem die Kunst entwallt. Der (^^liristenglaube griff zum Wanderstabe, Gen Morgen trat er seine Reise an, Der fromme Büßer zog zum lieil'gem Grabe, Durchkreuzte Länder und den Oceau; Er weiht dem Heiland Leben, Glück und Habe, Cr kämpft, er stegt und fällt als Pilgersmann; Europa lag get^uält, in Fieberschauern, -Gefall'ne Söhne, Helden zu betrauern. Oft trug der Mensch in seinem blinden Hass Verwüstung l)in auf Stadt und Saatenland, Im tollen Walin die Wahrlieir zu erfassen Entzündet er des Glaubens Feuerbrand. Doch lieute zieht Apollo durch die Gassen -Die Lyra in der kunstgeübten Hand, Es soll der Kreis der lieblichen Kamönen Vergangenheit und Gegenwart versöhnen. en Vergessen sei der Fluch dcr alten Zeiten, Der Jubel, der in unsern Mauern schallt. Verkündet uns ein reges Vorwärtsschreiten, Das mächtig in der Seele wiederliallt. Des Liedes Klmlg soll uns zur Eintracht leiten, Wer fülilet nicht des Tones Allgelvalt? -Dem Orpheus zogen Felsen nach und Bäume, Und Eurem ^^ied Verbrüderung entkeime! - Ja, eure Sängerfahrt ist uns ein Mahnen Zur Wanderung in eine neue Zeit! Wer zählet heut Verdienste noch nach Ahnen, Wünscht nicht, daß sich Veraltetes erneut? Die neue Zeit die wandelt neue Vahnen, Auf welchen „Seelen Harmonie" gedeiht. Es tönet auch aus Eures Lieds Aeeorden: Daß biedre Männer Freunde stnd geworden. Uns möge Heil aus neuer Zeit entsprießen, Wo laut die Woge ilber Felsen rauscht! -Im Walde laßt uns Sangeslust genießen, Wo Hain und Welle heimlich Lieder tauscht, Dort mag das Herz in Herzen sich ergießen, Wo auf das Wort kein läst'ger Späher lauscht. Dort rufen wir ein Hoch, ein Lebelang Dem Sängergast und seinem Liederklang! Marburg am 8. Juni 1862. Seid warm gegrüßt, die von der Mur Gestaden ^ Ihr auszogt »vohlgemuth, vom Lied geleitet! Seht, wie die Drau die Riesenarm^ entbreitet, Euch auf lebend'gem Schiff zu Gast zu laden! Kein Tempel dumpf mit starrenden Arcaden. Ein offner Hain ward Euch zum Saal bereitet, Auf daß die freie Kunst, der ihr Euch weihtet, Sich fühl' als Königin von Freiheits Gnaden. O, nehmt als Brüder auf, was Vrüder bringen, Daß liebevoll, wies winkt vom Falinenbande, Den Tönen gleich, die Seelen sich umschlingen; Und rufen laßt uns. lvenn gefüllt zum Rande -Im duft'gen Frühlingsgrün die Becher klingen: Ferdinand Baron Rast (Hilarius.) Ein donnernd Wildliaus. Hoch! dem Juni 1862. Steirer! ande. Carneri Präiiumerations - Einladung. ?er Verleger deS Corr. f. U. erlaubi sich, zilr gefalligen Präiiilmeratilin liuf dieses Blatt einzulnden. Pränumerationspreis. In Marburg: Mr 1 40 kr., viertelziilirig 1 st. kr., halbjälirlg il. 40 kr., j^nnzjährig 4 fl. 80 kr. Mit Postversendung: ^lir 1 M>?iuit 5" kr., vierteljiihrig 1 fl. ',0 kr., lialbjal)rig 3 st., gmizjiil)ri^i '! fl. Zllr BePiemlichkeit unserer Äboniieuten, welche die Prii Iumenuiou ain t. Uttd I eine^ jeven MonatA I'eftittttcn oder vrneuertt kmiueii, nelMen folgende (5ipi.'dlti«?iicli unsere» Blattes das Al^oilnement entgegen: In ÄrnfelÄ Hr. F. Nepl, PostmeisterI Hr. G. ?.irmon, Buchl)ändler'. (kibi^waldHr.I. Äieölinger, Httudelsm.; Franz Hr. K. Waida, PvstexpeditorArie-cau Hr. U. Martinz, Hdlsm.; Gleichcnberg vr. G. Holzer, HdlSm.; Graz A. Sloppitsch sel. Witwe, Buch' und Äunstl)andlnng, Hartberg Hr. F. Lagler, Handelsm,'. Klagenfurt Hr. E. Lieget. Anchl)ändler Veoben Hr. Fr. >s tork, Bnchliändler; Muretk Hr. F. Klatla, Buchbinder: Pettatt Hr. F. Wölfs l,ardt, Buchl'ind.; Radker'Kburg Hr.I.A. Weitzinger, Buch, lmndler: >Zauerbrunn Hr. K. Roßbachev. Nillach Hr. F. Hoffmann, Bnchl)andler. Die socialen Berhaltnisse in Graz -t'. Jede Ttadt, jedes Ztädtchcn beiNlü.c hat mit den Bedingungen ihres Bestehens zugleich schon ihren eigenthümlichen Charakter aufgedrilckt und wenn derselbe auch vermöge Eisenbahnel', Telegraphen, Gewerbefreiheit und anderer Errungenschaften der Neuzeit theilweise verändert, ja beinahe verwischt wurde, etwas Eigenthiimliches blieb doch jeder Stadt zuriick; wie z. V. Wien dnrchans nicht niehr das Wien vor 14 Jahren, aber ebenso wenig Einer der ltbrigen Weltstädte ähnlich ist. Nicht so Graz. - Als einstige kleine Residenz, als Anhängsel einer Festung, die zugleich eineul eljrenfesten BiUgerthnme Schutz verlieh, hatte es init dem Aushören von beiden eigentlich auch die Bedingungen jeder größeren städtischen Bedeu-tung eingebilßt, da es weder an einem schiffbaren Flusse gelegen, uoch als Knotenpnnet wichtiger Verkehrswege, noch durch irgend eine großartige Industrie darauf mehr Anspruch machen konnte, als jede unserer kleinen ProvinzialHauptstädte. Zufällig durch eille hiibsche Lage ausgezeichnet und sich gerade vermöge ihrer Unbedeutendheit einer grojien Billigkeit der Lebensmittel erfreuend, Briefe aus Pensionopolis. V. Die längere Pause verräth wohl nur zu deutlich, daß meine Studien ilber Häuser, Hausherren und Hansmeister viel Zeit und Muße in Anspruch nalimen ; denn „gut Ding ivill Weil haben". Aber nun frisch darau gegangen, sonst glaubt mau, ich wolle mich mit dem Prospecte aus dem Staube machen. Einleitende Betrachtungen. Man erzählt - es gäbe in Nordamerika, im Lande der Nankce's - eine Sorte von Menschen, die den armen ansiedluugswüthigeu Europamüden Lände-reien zum Verkaufe anbieten, die nur auf iliren Taschenplänen und .surrten - sonst aber nirgendö zu entdecken sind ; sie flöten von herrlichen Rodungen und Ackerplätzen, von wahren Goldgruben des Lebenserwerbes. vermitteln gegen gute Bezahlung den Ankauf und lassen den Geprellten Zeit, in einem snmpngen Urwaide über die Pfiffigkeit der Aankees und deil eigenen kurzen Verstand etwas kostspielige Betrachtungen anzustellen. Auch in Pensionopolis gibt es solche Aantee's, wenn sie gleich ein sehr gemüthliches Deutsch sprechen; es sind die Wohnungzubringer, die Quartieragen-teu. die mit der Spürnase eines wohlgeschulten S^eißhundes die Tntte des neuen Ankömmlings wittem und seinen „Habilitirungsgängen" auf das Freundlichste entgegenkommen. Die zahme Speeles, d. i. der conditionirte, bureaumässige Agent verfolgt dabei den gleichen Zweck lvie der wurde es nach und nach zum Eldorado der Pensionisten, die freilich durch ihr zahlreiches Einwan' dern den letzterwähnten guten Ruf sehr beinträch-tigt haben. Zufällig kam das Geschenk einer Eisenbahn, die den Zuzug erleichterte, dazu der Umstand, daß Graz zweimal von der Cholera verschont blieb, so daß es ein beliebter Sommer-anfenthalt für viele Fremde ist. die finden, daß es hier schöner, weniger kostspielig und auch nicht langweiliger sei, als in größeren Badeorten. Dnrch das Zusammentreffen dieser und anderer Zufälle kam es, daß Graz nun in den statistischen Werken mit über 70000 Einwohner verzeichnet stellt nnd leicht in die Reihe der. Großstädte gezählt lverden könnte. Da aber, wie schon erwähnt, jede Bedin» gung dazu fehlt, so erklärt sich auch, daß wenu auch Graz jetzt eine große Stadt ist, ihr doch jeder großstädtische Charakter mangelt, ja daß sie gerade wegen ihres unnatiirlichen Anwachsens gar keinen Charakter trägt. Bei dem Ntangel jeder eigenthümlichen Färbung im Ganzen, müssen wir Ulis daher bei der Schilderung unserer gesellschaftlichen Zustände auf die Hauptfactoren des modernen Städtelebens i'tberhanpt beschränken, vor allen» aber i)avon absehen, von Parteien zn sprechen, was unstreitig zu weil fülnen lviirde, wenn man bec'etttt, daß Graz deren über 70000 besitzt, welche sich durch Zuzüge noch alltäglich vermehren könnten. An die Spitze dieser Skizzen wollen lvir eine Charakterisirnng des Bn'.gerthnms stellen. Die eigentlichen Grazer Bürger mit ihren theils durch Erfahrung rheils traditionell erlvorbenen Erinnerungen an die Franzosenkriege, an die Schloßbergbelagerung vonl Jahre 1809 u. s. tv. bilden gegenüber der übrigen Bevölkerung jetzt nnr die Minderheit, da ihre Vermehrnng, wie in jeder anderen Stadt, nur auf durch die Natur vorgezeichnete Weise erfolgen konnte, die Mehrl)eit aber Eingewanderte aus Sild und Nord sind, die kein anderes Band an unsere Stadt, als eben nur ihre glückliche Lage bindet und die man mit der Zumuthung Grazer, d. h. Abderiten zu sein, nur höchlichst beleidigen könnte. Derlei Erinnerungen lverden noch am meisten dnrch die Vtit-gliederunseres mannhaften nniformirtenBürgercorps gepflegt, die mit großem Eifer für die Anfrecht-Haltung der Sitten unserer Vorfahren kämpfen. Viele leisten allabendlich in den Bierhänsern dnrch wilde, nicht privilegirte Wohnungssucher und ist unter seiner Amtsmaske ungleich gefährlicher, da er gerne doppelte Buchführung treibt, oder eigent-lich drei Fliegen schlägt: den Quartiervergebcr und den Quartierbedürftigen anzapft, ausserdem Himer dem Rücken des Bureaulnhabers seine lnerativsten Geschäfte macht. Die Verhältnisse von Pensionopolis sind anbei die besten Verbündeten solcher diplomatischen Feldzüge. Der Fremdling hat kaum den angst-lichen Blick in die Spalten des Kursblattes oder Telegraphen geworfen - und schon hat er die düstere Ueberzeugung - wie schwer es sei, hier seßhaft zu werden, wenn er nicht dem „Einkam-mersystem" huldigen darf, sondern eine „Woh-nung'' bescheidenen Schlages brancht. Für solche arme Schlucker verlohnt's auch nicht der Mühe, Hänser zu baue»l. Hat er überdieß kleine Ableger seines Ichs - so möge er nur getrost wieder ein« packen, denn man will es nurmit „rulsigen" Par-teien zu thun haben. Und entdeckt er auch zu seiner Freude ein scheinbar passendes Angebot, so führt der Weg ins Paradies doch erst durch die Hallen des Auskunstsbureaus. Man tritt ein - mit einem dunkeln Borge-filhle kommender Enttäuschungm - bringt sein Anliegen vor und wird an ein Individuum ge^ wiesen, dessen Luch^Saugen da< J»»erste seines Opfers bereits „ausgelöffelt" haben. Die Stirne deS Agenten zieht sich in nach-denkliche Falten zusammen. „Bedauere, keine interesHnte Debatten für Kirche und Papst, Kaiser und Vaterland ganz Außerordentliches, »Verden ab<^ immer etwas empfindlich, wenn außerdem aar noch materielle Opfer gefordert werden follten, sehr heftig aber nur dann, wenn die Rede auf Gewerbefreiheit, Concurrenz und ähnliche tolle Neuerunaen komM. Menn man bedenkt, wie sehr die ittit dit^er Männer außer der Erfül-ldng ihrer BervfSpflichtm durch das häufige Anziehen der Uniformen, wie im Jahre 1859 durch den anstrengenden Wackdienst, so jetzt noch bei Begleitung der häufigen Begräbnisse, bei Paraden, Prozessionen, lvobei auch die seit einigen Iahren von den P. P. Franziskanern mit südlicher Phantasie ausgestattete h. Aloisius Kinderprozession uie vergessen wird, dnrch Sereiladen, Festsoiröen, Aufwartungen bei neu ankommenden Generälen und Stabsoffizieren u. s. w. in Anspruch genommen ist. so kann mau es nicht übel nel)men, wenn sie zeitraubende!» und überflüssigen Di»»gen, wie Wahlen, Vereinen u. dgl. entschieden abhold sind, da überdieß die Erfahrung lehrt, daß man in Graz mit 14 Stintmen Gemeinderath werden kann. (K^rtsetznttjZ folgt.) >>-— Klagenfurt 2.Juni. (Ein „Theater-Colni tt^.") Obgleich Sie Ihren (wie es scheint) ständigen Correspondenten in unserer Stadt haben, gestatten Sic mir doch »vohl siir nachstehende Zeilen ein Plätzchen in Ihrem geschätzten, hier täglich mehr Anklang findenden Blatte. - Wenn der In-halt derselben in den hiesigen Vorgängen um einige Wochen znrückgreift. so mögen die ljiebei berührten Verhältnisse zur Erklärung dienen. Der Theaterdireetor Sallmayer hatte lväh« rend des abaelaufencn Winters dnrch längere Zeit die Localposft u»ld das Ritterstück auffallend und auf Kosten des hohen Dramas eultivirt, lvas von dem Theaterreferenten der Landes Zeitung »viederholt mißfällig eonstatirt ut»d von allen Gebildeten getadelt wurde. - Bon Ausang an ver-fiel aber diese Vernachlüssigtmg des Kothurns in dem hier erscheinenden selbstständigen Blatte einer erbitterten persönlichen Kritik, welche eben wegen ihres Tones den angestrebten Zweck einer Hebung eines Repertoirs nicht erreichte, da der Direktor (wie wahrscheinlich auch in ?Narburg bekannt) Wohnungen vorräthig, wie Sie wünschen!" Mit diesen Donnerworten zerrinnt dein schöner Tra»»m. „Aber ich habe diese zlvei noch heute Morgens im Anzeiger vorgefunden" - wagst du schüchtern ;u entgegnen. „Äch, das ist noch vom vorigen Male; - sind vor ein paar Minuten eben als genommen abbestellt »vorden." Eine qualvolle Pause; doch du hast zufällig ein aewisses Papier-stück zwischen den Fingern durchschimmern lassen, der Bureauches hat sich entfernt, nachdem er vor-geschlagen, sich auf Wohnungen zu pränumeriren und man ist unter vier Augen. Theilnahme und Nächstenliebe malen sich nun in den Augen des Agenten. „Sie haben wohl Eile mit dein O.nartler" meint die gute Seele, weicher als zuv.n- und ihr Blick hnftet manchmal mit einer getvissen Bedeutsamkeit an deinen Fingern. „Cs ist wohl schwer, sehr schwer, aber ich kenne mich in der Stadt aus und ich kann Ihnen mit ein paar Adressen dienen, wenig-stenS für die erste Noth." Dn verständigst dich mit ihm, »vas auch gar nicht so schwer fällt -und nun beginnt er den Wohnungen ein Loblied zu singen, daß dir schier die Augen übergehen vor Sehnsucht. Aber er hat dir gleichzeitig ge-rathen, dich dennoch zu pränumerirm, oenn „»venn'S nichts nu^, so schav't e< nicht" - und es kann noch was N^reS kommen. Aber eilen sollst du. denn um gute Quartiere gäb'S ein „schrecNiches Geriß." Du eilst hoffnuagSvoll durch eine Reihe dunkler und etwas „starkduftiger" Ääfse«, die du ein reizbarer und eigensinniger Mann, durch diese Zurechtweisungen sich veranlaßt fühlte, selbst zu seinem pecuniären Nachtheile erst recht in der eingeschlagenen, nicht zu billigenden Geschmacks-richtnng zu verharren. - Die ?iolge hievon war, daß der LandeSausschuß - auf Anrachen eines mittlerweile von diesem zusammeuberufenen „Thea-tercomitö's, in welchem die Männer jener Kritik überwiegend vertreten ivaren - beschloß, mit dem Director Sallniayer den Contract über die fernere Leitung des Zheaters nicht mel)r zu erneuern, wel-che. beiläufig gesagt, dem Olmützer Theaterdirector Haag verliel)en worden ist, nachdem Ihr frül)erer Director L ößl dieselbe abgelehnt l)atte. - Bald nach-her fand sich der L.^andcöausschuß bewogen, das ge-nannte Comit^ mit noch zwei weiteren Mitgliedern zu verstärken (darunter dem Theaterreferenten der ^'andeszeitungj^ worauf mehrere Mitglieder des (iomltv's, wie das Si^ungsprotokoll des Law , desauofchnsses meldet, ihre Mission zurücklegten und der AnSschuß daS Comit^ für anfgelöst er-klärte. - lieber die muth?naßlichen Gründe, welche zu diesem Schritte mehrerer ComitöMitglieder vorlagen, äußerte ich mich im Feuilleton eines Grazer Blattes, tvon'.nf in der hiesigen selbststän-digen Zeitung eine zornblinde Erklärung des „Tl)ea-tereomit^'o folgte, welche - wenn Grobl)eiten Beweise sind und verdächtigen überzeugen heißt -an meinem Feuilleton allerdings eine vernichtende Kritik geübt hat. - Der Schreiber jenes Artikels betrat hiemit aber eine Arena, wohin ihm tein Gebildeter folgen kann, wesijalb ich mich begnügte, in einer rein objectiv gehaltenen Darstellung der Sachlage die Verdächtiguugen jener schmählichen Entgegnnng auf ihren lvahren Werth zuritckzu-führen und dieselb dem Grazer Blatte zum Ab-drucke einzusenden. - Dieses aber versagte dem nothgedrungenen Schlußworte eines mehrjährigen Mitarbeiters die Aufnahme nnd «lachte nlich so-mit muudtodt. - Gestatten Sie nrir deshalb in Nachstehendem einen Anszng lws meiner Crwie-derung, damit die öffeutliche Ateinung richte, in-wiefern sachliche Gründe bei der Zurücklegung derselben können bestimmend gewesen sein. - Nachdem nur der in Rede stehende Artikel mit den Eigenschaften der Selbstgefälligkeit und Keckheit schön gethan und mich in das Reich der Vögel, welche man an ihren Federn erkennt, verwiesen hat, ergießt er einen Theil der Schale mr Noth erfragt hast - nnd entdeckst Nr. 1. Allein wie den Toggenbnrqer weift dich der Hüter des Hauses zurück: die Äohnuug die du suchest, ist schon vor 3 Wochen vergeben. Nicht besser geht es dir mit Nr. 2, 3,- 4, 5 und bei Nummer 6 machst du die erfreuliche Entdeckung, daß allhier nur in der Dachwohnung ein Freiplatz besteht, wo „ein solides Franenzinmler" auf's Bett genommen wird, ein Antrag, auf den du aus vielfachen Gründen nicht eingehen kannst. Ergrimmt und allen Agenten flucheud - stür-zest du hinaus. Da taucht am Horizonte ein geschmeidiges Wesen auf, das dir längere Zeit Schritt um Schritt gefolgt war - und bietet dir seine Vermittlung an. Das Wesen schimpft auf alle Bureauagenten als Betrüger und Streichma-cher - und ist ganz glücklich, dich deren Klanen entkommen zu sehen; denn es glanbt in dir das gefunden zu haben, was es sucht, - eine solide Partei, die eine Wohnung „unter der Hand" übernehmen will. Verzweiflung treibt dich jum Aeu^rsttn - du ergibst dich dem uneigennützigen „Freunde unter der Hand". Cr führt dich - doch wohin - magst du ein andermal lesen, theilneh« mender Leser. Ich werde es dir nicht vorenthalten. Bis dahin hüte dich vor allen^ zahmen, aber auch „wilden" Agenten und werde eine Schnecke, denn dann trägst du dein Haus mit dir. seines Zornes über den Landesausschuß, weil „dieser, „uachdem das aus sechs Mitgliedern bestehende „Theatereomitv bereits eonstitnirt war und Be-„rathungen gepflogen hatte, es für nöthig fand, „dasselbe durch zwei neue Mitglieder zu uweitern." War dies schon dem Eomitv anfgefallen. so tonnte dasselbe „aber gar nicht verstehen, wa:um der „Landesansschnß hiezu einen Mann erkor, w^^lcher" wie es an einer früheren Stelle licißt - „in seinen „Kritiken keinerlei Tadel über die, dein guten „Geschmacke widersprechende Richtnng des Zhearers „ausgesprochen, dieses vielmehr inlnler, sov!e! es „nnr ohne die Wahrheit mit Fäusten in s Gesichr „zn schlagen, thunlich ivar, lobend beurtheilt, hier „Gutes kühl erwähnt, dort Schlechtes Ulit „überhäuft, überhaupt eine den Ansichten des „Eomit^'s geradezu entgegengesetzte Kritik verfolgt „l)at." - Das ist einfach nicht wahr; es liegen in den gedruckten Berichten des Referenten der ^^an-deszeitung die Beweise vom Gegenrheilc vor. Er liat in mehreren Stellen die Bern.^chlässianug des seriösen Drama's tadelnd v.'rnlerft, - allerdings nicht in dem geschmackvollen Ton^' des sogenannten „Berreißens", ivodnrch nwn sich seibsl wenig ehrt nnd niemals Gutes schafft - lind dies Seitens der Direetion ohne Erfolg blieb^^ dnrch längere Zeit ganz geschwiegen, sich auf die oft sehr eingehende Besprechung bedeutenderer Novitäten beschränkend, ivoliei er eben Gut>.'s lebte und Schlechtes tadelte. Er muß sich hiebe! I^och wohl von der Wahrheit :ucht sehr entf.'U^ haben, was ilM selbst von der Erbitterung dco Tlieater-eomite's in obigen Worten zngesta'.iL'n: !0lr>). folgt.) Cilli. vr. -e- 6. Juni. Eineln t'i.iitigen hiesigen Pnblieisten hat cs Eilli zu danken, oah die W.'!t von den Thaten des hiesigen Genieinderatl^es in Kenntniß gesetzt nnd im Lausenden erhalten wird. Von weltgeschichtlicher Bedeutnng siild diese Thaten allerdings nicht, - doch tragen die Beschliisse und Maßnal)men unseres Stadtsenates meist das Gepräge veruüuftiger Einsicht, des besten Willens und sind ganz dazn angethan, unserer Sannstadt in vieler Beziehung aus dem alten Schlendrian emporzuhelfen, manches Gemeinnützige anzur^egen und ins Leben treten zn machen. A'.ls dem iäorr. Federzeichnungen aus Laiback. sEommerSlNifattg - iZrnteauSsichteu - der - LllruS der Fraileii - Heiinfehr des vaterlv'.i'.c'ischeil tes" - Bewirthling - Wohin? - Adelsbei'Z - Süugerfest in ^Lcumarktl > ^^iterarische!?>j -pp- Unsere Zeit hat keine Z.'it. Das ist ihr charakteristisches Merkntal. Sie überhastet sich in Allem, sie eilt sich selbst voraus. Sie r.'ill Alles in kürzester Zeit lernen, tl)Utt, anstreben; sogar rasch zu leben ist das Ziel des Tages. Darunl gibt es so viele jungen Greise; ^arnm gibt es keine Kinder mehr. Die Kunst schnell reif zn werden, wird sogar schriftlich gelehrt. Alles drängt, rennt, schiebt und wird geschoben. Daß die Älie-teorologie der Astronomie meist vorausläufr, - ist bekaunt; heuee aber hat sogar die Natur die Ate-teorologie überholt. Nach der Astronomie fängt der Sommer an, wenn die Sonne in jenes Zei-chen des Thierkreises tritt, welches mit A bezeichnet und Krebs genannt wird. Nach der Meteoro-logie sollte Sommersanfang mit Beginn des Juni ftin. Die Natur hat jedoch fchon im Mai ihr sommerliches Aussehen. Die Saaten stehen hoch in Aehren und gehen der Reife entgegen. Unser heuriges Jahr verspricht ein „fettes" zu »Verden. Wir lassen unS das gerne gefallen, denn die letzten Jahre waren wirklich mageren Kühen der-gleichbar. Ob aber die heilige Zahl 7 eintreten wird, ob sieben fette Jahre folgen? Die Land-wirthe ftagen vorläufig nichts darnach, sie freuen sich der herrlichen Perspective auf eine reiche Ernte. f. !l. Nr. 20 ersah ich, daß in die Neihü der praktischen Beschlüsse unserer Commuualräthe die Einführung der Hundesteuer zu zählen ist. Freilich hat das betreffend' l^ouiite die Sache der Hundebestenernng lang, sehr lang berathen nnd es ist deshalb nnl so mehr zn bedanern, daß das Interesse der Iagdhtlnde eine Veychiebung der endgiltigen Beschlns'f^^st'nng ^'?s zur nächsten Sitzung ' veranlagte. '?lir Berichterstatter achtet die Intelligen;, die (>X'Nliil!)!iä^keil, Freundlichkeit, Dankbarkeit, de>^ und andere sittlich? Eigenschaften braver ^'agdi;!in)e sehr, - diese sind ohne Zlveifel die Aristokratie nitter dem Hunde-geschlecht, - doch ist er und mit ihm viele Eillier Gesinnungsgenossen gegen jedwede Bevorrechtung und Bevorzugung dieser Hundearistokrarie. „Gleiches Recht nnd gleiche Pflicht für Alle" soll es auch da heißen und deshalb befin'worte ich im !??amen Vieler - den: Minoritätsantrag des betreffenden i^omit^'s entgegen - die Bestenernng der edlen Jagdhunde. Soll für die Fleischhauer-Hunde, diese 'brntalen Plebejer und „nngeschnlte-sten aller Hnnde^^ schon Steuer gezahlt werden, so bestehe siir die Hnnde der Jagd, welche ohnehin meist vernlögende Besitzer haben, keine Steuer-inlniunität. Nur fi':r alte außer Iagddieusten stellende Hunde beantrage man Zreuern'eiheit. Es wäre dies billig. - Wann wird denn der Vtarbnrger Gemeinde-rath die Hunde besteuern? - Es dauert damit auch schou lang und wie ^ch aus derselben Nr. 20 des ersehe, ist eiue aoermahlige Verschiebung im Eutscheid dieser Sache eingetreten, angeblich ivegen „Mangels an Zeit." Da wäre es angezeigt, daß in Marburg die Gemeinderepräsenianz lvelugsteils so häufige Beratiinugen hält, ivie die unsere, welcher Nltitt Eifer :ul Debattireil und Beschließe!: geiviß naehrübmen muß. Wer lobt, gewinnt auch das Recht, zn tadeln. Und rügen muß ich den seltsanien Beschluß des hiesigen Genreiudeausschusses !.^eteeffs der Anschas-fnng des physiologischen Ntikroskopes. Man gönnte es also dem Gvnlnasinm nicht, sondern dem Bürgerspital, von dem es sich jenes Fall für Fall ausborgen darf. Hätte man es lieber nicht umgekehrt machen sollen? Das Eigenthnmö-recht der Gemeinde hätte ja anch bei einem anderen Modus gewahrt werden rönnen. Wir er-lvarten von der Einsicht und dem gnten Takte Alles steht im Felde so üppig, wie man es seit Iahren nicht gesehen, die Aehrenfelder wogen, die Wiesen prangen im fnßhohen Grün - man möchte ein Hornvieh lverden, sagte Zemand. als er atl einen: üppigen .^> Silbenehuer, that die helle» Sil-berlinge in einen glastrtcn irdenen Tabaktopf und glaubte sie in diesem Versteck ganz sicher. Leider stellte fich ein uuaebetener Schatzheber ein. welcher-mit dem eommumstischen Wahlspruch: ..Eigenthum ist Diebstahl" ganz einverstanden - da« aller-ding« unpraktisch angelegte Metallgeld sammt dem Topf mit sich nahm. Au« einer jüngst er flossenen amtlichen Kundmachung erhellt, daß der Schatzdieb trotz angestellter Bemühungen, noch immer nicht entdeckt sei und werden nuu auch die Semeindevorstehungen de« Bnirkt« Marburg aufgefordert, daß Vorkommen diese« Silbergelde« „sammt Topf" zu überwachen. --- »eUage z» Neo. LA. -v- Bor Kunem wurde in der Kirche zu St. Peter bei Marburg au» dem Tabernakel ein Ciborium gestohlen. Als des Diebstahls ver-dächtia wurde ein Mann verhaftet, aus dessen Felleisen ein runder, in ein Tuch eingehüllter, dem Untertheile des Ciboriums an Größe gleichkommender Gegenstand herausragte. Der Verhaftete wurde vom Untersuchungsrichter befragt, ob er den Grund seiner Gefangennahme keuue und bejahte kurz diese Frage, worauf er in den Arrest gefuhrt wurde. Tags darauf wurde der vermeintliche Kommunist verhört und gestand, daß er sich als unbefugter Zahnreißer wegen „Cur-Pfuscherei" von Badern verklagt und deshalb verhaftet glaubte-, von der Entwendung des Ci-boriumS Wiste er nichts. Daß er ein Vertrauens-werther und geschickter Zahnreißer sei, wollte er dadurch beweisen, daß er in der kurzen Zeit, die er im Arrest weilte, sechs Häftlingen Zahne mit großer Bravour ausriß. Das vermeintliche Ci-borium in dem Felleisen des ZahnreißerS war eine Trompete, mit welcher er in Dörsern die ^ahnleidende Menschheit zusammenruft. Der Zahn-brtcher wurde, als sich der gegen ihn gekehrte Verdacht als unbegründet herausgestellt, natürlich freigelassen. d- In ^^endorf wurden einer Grundbesitzerin. kürzlich durch Herausreißen deS Fenstergitters aus einem Keller Verhacket, Selchwürste, Kleider und Hausgerärhe im Werthe von 168 fl. entwendet. Marburg, 8 Juni. v Wie wir bereits (in Nr. Äv) gemeldet, l)at der an der Laibacher Handelslehranstalt und an dem damit verbundenen Erziehungs Institut durch mehrjährige tüchtige Leistungen auf diesem Gebiete bekannte Lehrer Herr Anton Ausrecht von der k. k. Statthalterei die Coneession für die Gründung einer Privat-Haupt- und Unterreal-schule hierorts erhalten und soll sich, dem WuN' sche des hiesigen Handelsstandes gemäß, der Unterricht in derselben auch aus die commereiel-len Fächer erstrecken. Namentlich dürfte den Lehrlingen und Praktikanten des Handelsftandes dadurch die beste Gelegenheit werden, etwas Tüchtiges zu lernen. Wir wünschen diesem für unsere Stadt so nützlichen Unternehmen den besten Erfolg. Einem hiesigen Bürger wurde von einem Schreiber, welcher IVO Stück Fünfgulden Bank-noten iu Einguldennoten auswechseln sollte, diese Geldsumme veruntreut. Der Thäter lvird gericht« lich verfolgt. Im Beginn dieser Woche wurde Nachts im Burfhartischen Eiskeller neben dem gräflich Brandis'schen Schloß von vier Eisenbahnarbeitern die Thüre mittels einer Eisenschiene erbrochen und aus dem Keller 40 Pfund Kalbfleifch und ein halber Eimer Puntigamer Bier entwendet. Das Gestohlene wurde im Burgwalde in einen Haufen von Rebenschnittlingen verborgen und jum großen Theile von den vier Thätern verschmaust und verzecht. Die Letzteren wurden bereits zu Stande gebracht und bestraft. Vor wenigen Tagen ist in einem hiesigen Gasthaus ein von Pettau nach Graz reisender Herr abgestiegen, welchem von seinem Reise-geführten die Retsetasche mit Kleidungsstücken im Werthe von 70 fl. entwendet wurde. Ttztgesgefcdichte ^ In der letzten Sitzung des Wiener Ge« meinderathS wurde zur Bespri^ung des „lebens-gefährlichen Staubes" der Residenz ein Eredit von 50.000 fl. bewilligt. Ein Ausschußmitglied sprach bei dieser Gelegenheit ein „großes Wott gelassen" auS; er erklärte nämlich nit^ mitstimmen zu wollen, wenn er nicht die Zusicherung bekommt, daß auf „snnem Grunde" auch aufgespritzt werbe. * Am 5. Juni ist der VergnügungSzug von Wien nach London abgegangen. Er bestanv auS 12 Personenwaggons zweiter Klasse, in welchen 200 Theilnehmer befördert wurden. * Um eine neue Aufl^e der Affaire Kalab zu vermeiden, wurde im Wiener Briefpostamte eine Mafchine probirt, welche die Marken aller einlangenden Briefe stempelt, wobei sich der Mar-kendiebstahl nicht mehr rentiren dürfte. Könnte man doch eine Maschine erfinden, welche flegelhaften Postbeamten den Stempel der Höflichkeit aufdrückt! (Wir machen hiemit auf einen bestimmten Poftbeamten in M. keine Anspielung). * Da 1863 das Weihjahr der vor einem Jahrtausend erfolgten Einführung des Christen-thttms durch die Apostel Cyrill und Method in Mähren ist, so hat sich zur Feier desselben in Brünn ein Comit^ gebildet, welches einen „Wele-hradfond der h. Cyrill und Method" gründen will. * Ende Mai wurde an mehreren Orten Tirols ein bedeutendes Erdbeben verspürt, welches bei Häusern und Kirchen Mauerrisse veranlaßte. Selbst die Erde schüttelt sich vor Verwunderung, daß es in Tirol so viele lichtscheue Leute gibt. * Ein bejahrter Vorsänger fiel bei einer Be-gräbniß auf dem Kleinseitner Friedhof zu Prag ohnmächtig nieder und wurde, da Wiederbelebungsversuche fruchtlos blieben, in eine Leichenkammer geschafft. Nachts kehrten feine Lebensgeister zurück, er zog an der im Leichenhaufe befindlichen Glocke und wurde nach ^aufe entlassen. Tags daraus feierte er sein Auserstehungsfest in einer Bierhalle. * Der böhmische Turnverein: „Sokol" in Prag, welcher über 400 Mitglieder zählt, machte kürzlich mit seiner neuen Fahne, einem Geschenk mehrerer nationaler Damen (darunter der Fürstin Taxis und Rieger) einen Ausflug iu den Kereer Wald, an welchem sich an 10.000 Menschen unter Absingen von Liedern betheiligten. * Ein Geschäftsmann in Köln gab sich die undankbare Mühe, ein perpetrlnm mvdile zu erfinden. Da es ihm nlcht gelingen wollte, so suchte und fand er im Rhein seinen Tod. * Keine Schustergesellen mehr! In Berlin ist gegenwärtig eine Schuh- und Stiesel-besohlmaschine ausgestellt, welche in einer halben Stunde ein Paar Stiefel mit dem ganzen Unter-boden versieht. Die Arbeit der Maschme ist sauber, haltbar und billig. Gemeinnütziges. * (Conserviren von Holz mittelst Kupfervitriol und Theer.) Director Baist in Griesheim bei Frankfurt a. M. berichtet im Ge-werbebl. f. d. Großh. Hessen: „Im Frühjahre 1854 ließ ich einen Zaun von 3—6 Zoll starken Pfählen um Garten und Fabriksaebäude mhen. ES wurden Kiefern auS dem Jsenburger Walde be-zogen, die, vor Kurzem gefällt, noch ganz grnn waren. Die Pfähle wurden etwa zwei Stunden lang in einer Lösung von Kupfervittiol, durch Einleiten von Dampf in die Flüssigkeit, gekocht. Es waren 4 Proc. Vitriol dem Waffer zugesetzt. Das Kochen wurde so lange fortgesetzt, bis daS ganze Holz durchdrungen war und die Jahresringe blaugnm gefärbt erschienen. Sie wurden nachher in eine Kalklösung getaucht und getrocknet. Diese letztere Operation erwies sich spater als überflüssig. Die Pfähle wurden zwei Fuß tief in die Erde eingegraben, hier und da vermischt mit solchen, die gar keine andere Behandlung erfuhren, mit anderen, welche angebrannt oder in Heipen Theer getaucht wurde». Die mit Kupfervitriol präpa-ritten Stämme stehen heute noch vollkommen wohl erhalten, fest und ohne Spuren von Faul-niß mit Ausnahme einiger, welche von außen ttocken sich abschälten UNd die vermuthlich auS kranken oder abgestorbenen Stämmen waren. Die übrige«, nicht «it Kitnol getränkten Pfähle, ob aetheert, angebrannt oder ohne Bereiwng eingesetzt, sind bis auf wenige sehr harzreiche Stöcke ganzlich abgefault." Anregungen* Cilli, 6. Zum. Die vielen Unglücksfälle, welche sich in letzter Zeit durch unvorsichtigen Gebrauch des Schiebpulvers in der Umgegend von CiUi erreigneten, so wie die frechen Wild-diebereien, die immer mehr um sich greifen, lassen es wünschenswerth erscheinen, daß an die Pulververschleißer die eindringliche Mahnung er-gehe, sie mögen nur vertrauenswerthen oder ge-hörig legitimirten Personen Pulver ausfolgen. Ebenso tliut ein stren^s Ueberwachen und energisches Bestrafen von Wildieben, die jeder Art von Wild in der rücksichtslosesten Weise nachstellen, ungemein Roth. L. * Die Verantwortung für Aufsähe dieser Rubrik iiber-nimmt der Einsender. Petta«, 6. Juni. (Amtlicher wochenmarktS Bericht.) Getreidepreise: Weihen si. 4.üv', Korn 8.8V; Haser fl. 2.25; Kuturutz fl. 4.20. Halden fl. g.60 pr. Mchen. GefcbaftSberichte Wien, 7. Juni. (Aemtl. Depesche der Fruchtbörse.) Weizen Maroscher loeo Wieselburg 5 fl. 20 kr. 87 Pfd.; Banater loco Raab 4 fl. 90 kr. 87 Pfd.; bis 5 fl. 10 kr. 87 Pfd., ungar. loto Raab von 4 fl. 35 kr., 83 — 85 Pf.; Korn Ungar, loco Wien von 3 fl. 70 kr., 78 Pfd. Slovak. loco Wien 3 fl. 95 kr. 79 — 80 Pfd. afer ung. transito von 1 fl. 78 kr. 48 Pfd. is 1 fl. 84 kr., 49 Pfd. Umsatz in Weizen 30000 Metzen. Angekommene in Marburg. Vom 27. Mai biS 6. Juni. Erzherzog Johann. Die Herren: Gustav Frei. Herr v. Prandau, t. k. Kämmerer und Gutßbefiher v. Wien. Sottscheber, Bauunternehmer von St. LorenAen. Ed. Traf Cazaroni. Partikulier von Italien. Adolf Ake»herr von Hohenberg, k. Prcuß. Offizier von Berlin. Smanuel Areih. v. Hohenberg. Guttbefitzer von Berlin. Halbich,^^on v. Prttnu. Aufrecht, Lehrer von Laidach. Jost, Bankbeamte von Pest. v. Kleeblatt. Ingenieur von Wien. Scheicher, Bergverwalter von Studenitz. Aach. t. k. Hauptmann von Lobnitz. Pfefferer. Dr. der Rechte von Laibach. Hirschler, HaudelS-Agent von Wien. Pannotte. Asfistente de »Mo von Mailand. Sreelenz Traf Horvach Toldi, k. k. ML. von Graz. Hlutken, t. k. Oberlieutenant Adjutant ^ Graz. Giirtler, t. k. Lieutenant vo,» Bieen»a. Baron Mieraly, Guttbesiker von HessenDarmstadt. Reiner»berA Güterdir. von Prag. Goldschmied, Geschäftsführer von Toplch. Zum schwarzen Adler, «^ie Herren: «der. Gast-diener. Lederer, Hüttendirektor von Prävali. Michael Pncher sammt Collegen. Volktsänger von Graz, «eugebauer. Verwalter der Siechen Anstalt von Graz. Stergella Kaufmann von Laibtich. Gruber, Kaufmann von St. Pölten. Ammer, Handeltnlann von Graz. Hadolt, Kasfeefteder »on Graz. Beyer. Nl)rmacher von Kindberg. Stadt Meran. Die Herren: Wezlar, Kaufmann von Pest. Sattler, Priester von Wien. Wezel, Privat von Graz. Oberer. Privat von Graz. Nzala, Kaufmann von Verona. Barkou. Privat v. Triest. Ttinaglia, k. k. Major von Verona. ^ ^ . Zur Traube. Die Herren: Berz, Handelsmann von Graz. Schreiner, Weinhändler von Anifels. Mandel, Eisen-handler von Eibitwald. Siller, Eisenhändler von Bruik. Lenganer, Uhre::händler von Tirol. Oberthaler Ainanzwach-Respizieut von Graz. Böhm, Ainanzwach Cor.lm. v. Graz. Zum Mohren: Die Herren: Erlaucht, Ingenieur v. Görz. Bernard, Agent von Graz. Kulbl, Bahnbeamte v. Leibnih. Schmied. Blumenfabrikant von Wien. Angekommene in Pettau. Zum Lamm. Die Herren: v. Ehrlinger Material-^^rw. von Graz. Marcelli. Beamter von Wien. Stieler, ^st. geber von Stuttgart. Müller, Bauunternehmer von Pest. Papst. Beamter von Radkersburg. Münk, Bauunternehmer von Pest. Dr. Gintl, k. k. Rath von Wien. Oberbauer, Ingenieur von Czakathurn. Rosenberg, Kaufmann von Kanischa. v. Emter. k. k. Hoftath, von Kaschan. Rotter, Geschäftsführer von Laibach. Wierschein, GlaSfabrikant von Rohitsch. Kreinz, Schloßermeifier von Kriedau. Martinz, Postmeister von Friedau. Sagrie, HandlungSreisender von Laibach. Mayer, Kaufmann von Wien. Pammer, Bahnbeamter von Wien. Steinmann. Ingenieur v. Ezakathurn. Szalay, Handlungs-Agent von Wien. Dellor, Verkehr«. Asststent, von Wien. Kraschach. Handelsmann von Czaka-thurn. Edler v. Tranpusch. l5adet von Warasdin. Bodog, Privat von Wien. Steininger. Geschäftsleiter von Wien. Dann Krau Grbliinger, LehrerSwiNve v. Töplih. Verstorbene in Marburg. Vom 1. bis 7. Juni 1862. Anton Lube, Taglöhner, 57 Jahre alt. an der Lungen- entzündung. ^ Juliana Lorbeg, Tochter einer Wäscherin. 1 Jahr alt, an der Wassersucht. ^ ^ Rudolf Braun, k. k. Lieutenant im hiesigen Militär-Sp»t«le an Tuberkulose. llrsu^a Tomagin, ledige Dienstmagd, ö6 Jahre alt, am Schlagfluße. ^ Dem Inwohner Michael Peklitsch sein Kind Maria, 10 M. alt,, an der Lungenlähmung. Verstorbene in Pettan. Bom IS. bi« 28. Mai. «ndrtli« Dümbacher^ Z»q»>II«> S« Zahn alt, a» Lungkn-Iub«rt«lii. ^ . .... Krau Antonia Edle von Strobach, k. k. Gubernla.raths' Witwe, «7 Jahre alt, an Wassersucht. _ >««»««» (83! klir kvAlitütenverkvIir u. dt» Loha«« Gvaudtst i« Marburg. Käufe: Gbenerdige oder ftocthohe Häuser mit Gärten in den Vorstädtell von > Marbura. ! Weingrülte Zäffer vott lt» — lLimcr. Verkaufe: Bauplatz in der Magdalena- ! Vorstadt zu Marburg, unweit des l .^lirntnerbahnhoses. i^ine Weingart-Nealität,' ^ Z^tun? i dt an dür Grazer Hauptstrassc v E. Janjchitz in Marburg. Haus - Berkauf. In der Tessen an der Pettauer Strasse ist das Haus Rr. 82 samtnt Garten und Feld im Gesammt Flächenmaße von .2 .2och 55 ^.uad. sUaftcr mis frricr Hmid zu verkaufen; anzufmge!, daiclb'i._^ Der Gefertigt'' erbietet sich gegen ein Honorar ron 2 fl. ösl. Wäl?r. UN Recept zur'Erzeuauna echten Weinessigs, welcher ohne »unst-lichen Apparat, ol?nc kilnNlichen und schädlichen Zusatz erzeugt wird, auszusolgen. ^ ^ ... - ^ Die Ä!aß von diesem echten Weinessig ealeulirt nch aus 6 rr oft. und übertrifst an Säure den künstlich erzeugten Essig-Sprit, schadet nicht der Gesundheit und kann selbst in einer Quantität von 2 Maß e^eugt werden. — Möge dieses Recept und auch dieser Esfig in keiner Hans-Haltung fehlen, ivelche auf gesunde, echte und unversälschte Waare refleeNrt. portofreie Anfragen beantwortet bereitwilligst 92)_.Ruihvt' Handelsmann^ln Mahrenberg.