CArtftlrismtfl: KatbouepaiTr Nr. 5 (•)«#e« H»»« > >»r«ll>l»>>»» ?»giich '»iI I»»n«d«e »n?««». o stiier» wge> vmv II—U Dfc »»?», i »tH&rrlttT »tritt «1*1 ■rifcffWn naitrnlrlt am-kntuKK »«#• brrütfflitmgt. ■ if littgoge* ahmt tu (kiMlnti!« gege* («iiAiiub de> MOtflfl s(t. fHlrütfji ®etä6in> «tfiegen-- Bti BSinetttiuiurn $etv-taaut. Die. C«üftr iPadtt- marint lere« •ini.reg unt XtacergUg •uegeM. «rate pv«!M. \ /% JL / J A HI??» Ty 1 1 Berwnitunß: ttitkui««afff Mr. 8 (8ta»n« M».i VkzukSdkdmanngra: r»r<* d>« foR fecwqent Vterteltiiiug . ®«*(t5fcrtg . . {Mit 3111 i mit jnfttSnitg in« WowitfiA . . . . K I'IO Bierteilttetg . . . K V— H«i»iiid»e» ftiB rit tJeiufllarfcüijttii n»n liniere« Ve,Ie»d»>>,«.»«» K J-«o K «-)• K !>-«• tingeHUele «booBe meni« Hellen die tut HM-efi/Uuna. Ar I. i£tlTi, V "".crstutt. 4 Zänner iv#i»6 Hl. iuürquii,,. Hin Jotruf aus dem Aattenlande. Ei«, den geistig füsrenden Kins-n de« baiii« schen D'Ut chium« angehörende P.rjönlichkei» richiet solgenden Brief an den „Alldeutschen Verband": «An den Alldeutschen Verben» wende ich mich al« den Vertreter b rjenigen Deutschen, denen ü^er die Grenzen de« Re che« hinau« oie Kraft und bat Wach«ium, da« Wohl und die Ehre der dutschen Nution am Herzen liegt. Siebenhundert Jahre hin» duich Heiden die balligen Deutschen in allen Wechsel'ällen einer an Gefahr, Not und Diuck reichen Vergangenheit treu an ihrem Deutschium ,'HUien und sind in ihrer Wacht auf dem Vor» post n deuischer Kultur nicht ermattet. Mit tiefer Ctdutt erfüllt »« un« daher, daß da« deutscht Volt pleichft'ltig unserem endlichen Untergänge zu-ß hl. Bei»«« werden die Frauen und Kinder, « lche nach Deutschland flüchten, um der äußeren Gefahr de« Leibe« zu entgehen, zu Zeugen unserer Notlage, und noch hat die deutsche Presse e« nicht ftr geboten erachtet, uns r m Schick,al irgend »ine Teilnahme zu scher en. Durch diese« Schweigr« ge» »inm es den Anschein, al« billige die deutsche Pr sse und mit »hr da« deuische ^o.k die Deutschen» Hetze in den Osts «Provinzen. Ebenso schwer wie mnier dem Zusammen >ruch unserer Existenz trogen «ir baltischen Deutschen, die wir stei« bereit ge» »esen sind, Leib und Vermögen an die Ehre zu setzen, unter der Beileumoung, welche heuie über un« in die weite Welt gestreut wir». Auch können wir un« der Eikenntni« nicht erwehren, »aß diese >erleumdung auch im deutschen Volke Wurzel zu schlagen beginn, und mit schuld ist an der sahen teilnahm«losigkeit unserer d-utschen Brüder. Der lettische und russische R,t»kal»«mu« und in seinem Gefolge der Rad,kali«mu« aller Länder will un« tzu tfepHfrn be« Rechte» und der Freiheit stempeln »nd un«. unse>«r Geschichte Hohn sprechend, den Wutertc. Von Sofie Niarin, Mafser«dorf. ivchlu».) Und hinter den Wänden irgendwo lacht'N «ud schäkerten die Frauen, die zum Kaffee geladen »ar>n, in «ttle« Frohsinn! Muiterle muß,« sich wirklich erst besinnen. Wc>« ihr nur da gesch.hen war? Da'n fielen zwei groß«. schwere Tränen g«rad« auf ihr, Hände, mit heuen sie nun wieder ihre schwarze Tusche f. st um» schloß. Gleit, gleich wollt» sie wieder gehen — zurück in ihr Dorf, wo jrde« Muiterle lieble und »o e« so heimlich und srievlich in ihr « Stüdchen «ar. Nur noch ein Auuenbl'ckchen auSruden » ußt, sie und abwarten, bi« ibr Iun.e ,u>ücktam. Da ß l ihr der kl> ine Kops ein wenig hei unter aus die Brust. Sie wehrte sich wohl >»mtrachtete — «'kannte sie ihre verstorbenen Kinder, die sie voll Li»de an« tichelien. Plötzlich ober kam »in Pferd bader im rasenden Laui«; darauf saß ein Bübchen mit einer Petiche. bie saust« pfeifend durch die Luft — Munerle sch>ie aus vor Schreck und hielt die Hände vor bie Augen. — Da hört« sie ein Schergen b»r tu ff schen Gewaltherrschaft al« B >nde«a»nl ss-n gesellen. Die Freiheit wird in« F«l» geführt gegen un«. aus denen d « Joch der russischen Bürokratie . m schwerst»» gelegen hat und die all»>n in d»n Lstseepiovinz n zu allen Zeilen sür Rech«. Ge'etz und Freiheit gestanv,n ha en. Al« vor weni..»n Jihrjthnikn vi» Beam>en- und R^ssi» fizi»runa«hrristiasi über unf»r Land h- »einbrach, all « Leo»» mit dem E stickung« ove bedrohend, haben wir mit allen Muteln und mit großen ma» teri'llen Opfern da« ung'hinderie Wach«tum unserer Heimat und besonder« ve« lettis i »n Bauertivoik « zu schützen gkluch', haben »« aber n cht verani» worien wollen, diese« Bolk aus b»n Weg b»r Ge» walis imk.il ,u leiten, wohl w.ssend, zu welchem End» dieser Weg »e«« zu lühren pflegt. Im Verlause einer langen Geschichte haben wir sowohl die Kiiechischast al« auch bie F eiheit ge» seven und gelernt, daß Freiheit die Geliung de« Gesetze«, «nechischast aber bie H rrschast ber Ge» waliia« ist. gleich.,iliig unter welchem Namen diese herrscht. Wir baden un« überzeugt, daß e« gegen Willkür uno G waliiai nur ein Mittel gibt — da« B harren auf Recht und Gesetz. Wir konnten und wollten UN« d h-r der russuchen reooluiionären Bew'guna. die den Kern b?« gewaltigen sozialen Umstürze« in sich schloß, nicht blind in die A «e werfen, wir konnten die B gleiterfch-inungen der Bewegung, den Mord, die Bergewalti >ung aller bürgerlichen Gesetze und die Lo«lösung aller Bind« der Pst chi nichi guiheißen. In den Ostfeepro» oinz»n aber » r int^l, sich bie Prebia« ber Gewalt» tai und de« Zukun'tsftaaie« mit ber Prebigt de« D utjchenhasse«, welcher im l»t»schen Volke burch bie A.uanon der russfizierenden Büiokraiie der Boden bereitst war. Hier wühlte bie Revoluno» die Hefe der B oölk,r»ng auf und die Bewegung richieie ihre >ö I'che ?p §> qegen bi« Deut'chen al« Brecten und ein Ktirren und sie sagte traurig und fo laut, baß sie e« selbst noch lö t«: ,J tzl ist mir mein arme« Herz gebrochen ror Weh in tausenb Sche ben.* Wie war ihr nur? Eine hart« Frauenstimme sagte jetzi: „N> j >, ich komm' schon, ste wird'« schon erwarien^ — und wie Mutierte jetzt vi« Augen ausichlug, sah si« gerad«, wie ihr Junge sich bücki« und all' tue z»r>chlagenen Tässelche», bi« ihrer Tas.t-e »nifallen waren, aushov; die Schwitgeriochier aber schob mit ein m gelühllolen Lachen bie 5ch-iben mit dem Fuße zur Seite: „Laß' doch lolch n K am gibi't «enug im Hau«!-lln? Muiitile« Junge hielt s«tn ?äßchen in b«r Hano — e« war mitten in f«n Worten, sie daraus stand«». z«> p ung.u al« «r j»i« beidrn Teil« zu>ami»»nhi«ti — da la« er langsam, mit zinernder Summ»: „S»i iwm r so glück ich I- Da kam »in selisame« Zonen au« de« Mann,« Brust. E<» keuchen' «. pi i» de«, wimmirade« ?ö„«n — — und bann »in Lchnerz.»«schrei: „Muiierle l" Und wie er fern kleinen Frauchen j a* in da« Antlitz ^b, in bie Hüben, iränrnovllen Aug n. da sah er den Sirich oon der .P i.sche" ,ivr»«- Soh»>«! Ein loddringenoer Zo>» stand p ötzlich in de« MoN"e« Zü,e ; aber Mutte-le naum >eine beiden Hände fest in die ivren ui'd flüsterte: „S i gut. s»i rudia — e« ist ein ftint)*. Da nickie er traurig: „Jj, Multeile — e« ist ihr Km»-. — Und Muiterle nabin d>e schwarze Tasche an den Arm und an ihre« Sohne« Hand ging sie die V rireier der büigerlich»» Kultur und den überlegenen Stamm, und nicht ander« hänen wir an ihr leilnehwtn können, al« wenn wir f.ibst geholten häiien, unsere Kaliur und unseren G.auden in den Kot zu zerren. Die F'eihei», welche die leitischen Reoolutio» näre unserer Heimat gebracht hoben ist nichi« andere« alS unendliche« E.«»' und die Gewalt» Herrschaft von u»ien. In ihren Prollamaiione» fordern sie zur E>mordung aller Ander«denkenden auf. sie schänden die Ki chen, br-nnrn b>e Gut«-Häuser N'eder, vergiften da« V eh, bestehlen und morden Privaipersonen, versuchen, die Prediger durch Mißhandlungen zum Tragen der roten Fahne zu btwtgkn, dem lö-perl chen Zwang, auf diese Weise den G»wiss»n«zwang hinzi fü.rnd; seit Mo» nat»n w iltkt u« un« «in bti'pi.lloS l«ichlf«riig»s und roh»« Morden, dem bie B> st.n zum Oos«r fallen. Mit allen Muteln der Verleumdung wnd die Muss, zur Nieoermetzelung der Deutschen sana» tistert. Durch da« un»rmüdl>che Au«sprenp«n de« geradezu »ollen Gerüchte« die deuischen Gui«be-sttzer, dies« v«rschwmd«nd kl«in« Handvoll Menschen, beabsich'iglkn, da« lettische Volk vom S n°e bis zum Greise zu vert lgen, versammeln bie Reoolu» lionäre wuischnaubende Banden, welche si» g»g»n die wenigen oon Deutschen bewohnten G n«döfe führen. So erschien kürzlich eine 2000 löpfige de» wassnete Bande in S,ßweg »^ D,n w iteren Ver« lauf be« brutalen Drama« möge ber Bericht eines Augenzeugen au« ber .Düna-Zeitung" veranschau» lichtn: „Ob bie Jnfanteriewache vor dem Hause be« Herrn von Aderka« sich überrumpeln ließ, entzieht sich meiner Beurteilung. Taifache ist, daß plötzlich von medreren hundert Personen sämtlich, Zimmer de« BerwaltungszauIeS besetzt und die dort b sind« lich n Herren, die G-b ü er von Af»eila«. Dr. D., zurück durch den F ur, duich den sie vor kurzem so freudevoll gekommen war. Er iührte sie hin zu ein m k einen Wa.'lchen, da» neben dem Scheu» »kniore stund und setzit si. b-quem darauf zu recht. Er süvlie «« so ii. f mit ihr: Unicr diesem Dache blieb Muiterle nicht — nicht eine Nacht. Dann fuhren sie zusammen zurück — zur Bahnstanon; sie sprachen nicht; sie lünelten nicht an de« eigenen und an de« anoer,« Echmerze. Nur — al« Mutterle gelabt wir und in den Zug einstia, da sagt, si-: „Du we>ßt ji, mein Junge, wo d'ch ein« mehr liebt al« da« Leoen und wo du dich outruhen ka> nst vom L id!" Da richtete sich Ihr Junge aus und sagte f'st: „Der rote Strich da über beinem Gesichi, Mutierl«, dcr hat stch mir ii« H«>z gebrannt; den werd' ich immer feh'n müssen, wenn ich an dein liebe« Anilitz denke. Aver, der wird mich auch immer mahnen: Sei k in S tzwöchling mehr, zeige den Herrn!" Da lächel'e Muiierl» ganz glücklich — vielleicht erwuch« ihrem Sohne da noch ein Glück au» diefem Pensch-nhiede — au« diesem Wieder» seh'n — da« tiotz allem doch so schön gewesen war in den ersten Minuten. Aber da Mutierle nun so fuh', fiel e« ihr schwer auf« H?rz, wie sie e« zu Haufe erklären sollie, daß sie schon de« andern Tag« wi-dtikam? Den Schleier weozieh'n von ihre» Sohne« käu«» lichem Ungemache ? Niemal«! Eher sagen — nun — ihr wäre schwach geworden — sie hatte Krankheit gesürchiet und da wäre ihr da« Sehnen $fte 2 Fö>ft,r L.. Buchhalter P., L uinant S. und andere sich al« gefangen fühlen «ußten. Ein bewaffneter Widerstand schien ausgeschlossen, und Herr von Aderka» sen. versuchte, in Verhandlungen «ine» Lu»weg zu finden. Dem Verlangen, sämtliche Waffen auszuliefern, wurde soweit nachgegeben, al« «an sich aus Ablieferung von 5 Flinten einigte. Wenngleich da« Auftrete» der Bande rücksichtSlo», frech und stürmisch war, so schien doch imnier noch eine Gefahr de« Leben« nicht vorzuliegen. Dann aber begehrte »an plötzlich Auslieferung de« Waffendepol» au« de« Schloß. Alle Versicherungen, daß nicht« derartige« im Schloß vorhanden, wurden al« unwahr zurückgewiesen und Durch« suchung de« Schlosse« verlangt. Al« den Brüdern von Aderka» beteuert wurde, daß ihnen persönlich keine Gefahr drohe, daß aber «ine Durchsicht de« Schlosse« «rzwungen werden müßte, ließen sich die Herren bewegen, unbewaffnet ihr Haus zu ver-lassen. Der Jnfanterievffizier folgte gleichfall« ohne «ilitärifchen Schutz. Ruch bekannten Mustern er» folgte die Durchsuchung aller Zimmer d,S Schlosse«, Demolierung usw. usw. und keine Entdeckung de« Phantasteoepot«. Schon «« Schloß veränderte sich die Haltung gegen die Herren oon Aderka«. Dem älteren Bruder wurde bereit« «in brennende« Licht in« Gesicht gestoßen, der jüngere erhielt einen Schlag. Draußen wurde der Ossizier von der Menge ab» und zum Park hingedrängt und durch Volk»«assen festgehalten, so gut wi« gefangen ge» hallen, »nd j.tzt entrollte sich ein enifetzliche« Drama. Di« Brüder von Aderka« wollten zurück-kehre». da fällt ein Signalschuß, eine Saloe folgte. Geschrei, Getöse, die Soldaten verweigern ohn« B«sehl d«« Offizier« jede Hilf«, mit blutbesudelten Händen durchwühlen wüste Gestalten die Kasse des Berwalterhause» — die Herren Aderka» kehren nicht zurück. E« wird stillt Die Massen verlieren sich im Dunkel der Nacht. Der Offizier findet sich «in — aber keiner der Brüder. Die zurück« gebliebenen Herren gehen mit Laternen, Lichtern hinau» aus die Suche. Dr. D. stößt aus einen leblosen Körper! Der trübe Schein einer kleinen Laterne fällt auf das entstellte Gesicht des auf dem Rücken liegenden älteren Herrn von Aderka», wenig« Schritte w«iter liegt sein Bruder. Und wie entsetzlich entstellt sind die Gemordeten. Acht Kugeln im Gesicht zerstören di« Augen, die Nase, den Mund von Adalbert von Aderka», ein schwerer Schlag über den Arm hinterließ seine blutigen Spuren. Mit zerbrochenem Schädel und gebrochene« Finger und einem Messerstich im Halse lieg« der Bruder gleichsall» auf de« Rücken, OSS und beide Leichen sind beraubt, beiden sind die Uhren weggerissen worden! — Warum H?f«r grauenhafte Mord! Dieser ge«eine, treulose Wort« bruch! — Di« Leichen der Brüder Aderka» sind heute noch, nach bald zwei Wochen, »»beerdigt! Zweimal habe« die R«ooluiionär« di« Bitt« um Beeidigung abgeschlagen und die au» Riga hin« au»geschick««n Särge mit Hohn zurückgewiesen. Die Leichen liegen und wart«n, stumme Ankläger der unmenschlichen Roheit, wir ober hab«n di« Macht nicht, den Gemordet«» die letzte Ehre zu erweisen." Vor kurzer Zeit kam ein« Schar deutscher Flüchtling«, fast nur F auen und Kinder, in etwa 15 Wagen zur Sta^; bereit» bei der Tra«way» station wurde aus dem Dunkel auf die Wagen ge» schössen. Al» sie die Ecke der Alexander« uns Somorow'Straße passi'rten, würd« au» drei Stock» werken «in«» Hause» einb heftige» Feuer auf sie er» öffnei; «* ist also den Frauen und Kindern ein wohlbedachter Hinterhalt gelegt worden — genug! Die lange verkündete Deuischenhetze ist zur Wirk« lichkeit geworden! E>ne» Tage» freilich wird bie von hohlen Phrasrn berauscht« Mörv«rbaade, un» fähig, den Zustand der Willkür, de« Morde« und be« Verbrechen« länger zu ertragen, einander in« Auge sehen, sie wird begreifen, wa« sie getan hat, un», von der Angst de« erwachten Schaldbewußt» sein« getrieben, die blutbefleckten Hände gegen«»» ander erheben. Dann wird die unerbittliche Wahrheit da« geichichiliche Fazit ziehen. B>« dahin aber sind wir ohne Freund. Da wir un« dem Verbrechen nicht beugen wollen, weder dem der Bürokratie noh dem der Revolutionäre, sind wir ohne Freund, wie Gesetz und Recht in diesem Ruß. land, unier diesen Völkern, di« nicht« kennen al« Blut« und Gewalttat, zuerst dir Gewaltsamkeit de» Bürokratenstaates, nun die Blutherrschast der Re» volutionäre." politische Wundschau. Petersburg während der Revolution. Im Monate Se«.te«ver sullien die Spalten oer Zei» tungen Berichle über ung-heuerliche Greuel in Petersburg. Daß diese Nachrichten mehr al» übertrieben, beweist nachfolgende Besucherzahl der Theater und Vergnügungslokale in Petersburg. Am 25. September: im Marientheater: morgen» 1770. abend« 1770; im Alexandra-Theater: morgens 734. abend» 605; im Kleinen Theater: morgen« 1100, abend« 875; im Neuen Theater: morgen« : 300, abend« 420; im Dramatischen Theater 684; im Zirku« Ziniselli 1427; im Volkshause im Alexanderpark 11210; im Theater .Farce" 3509 und im Neuen Sommertheater 972. Und dieser Besuch während der Revolution? ES gekommen nach ihrem Daheim. Ach — sie war so wenig gewandt im Euch«» nach Ausflüchten, so gewissenhaft und wahrheitsliebend; vielleicht kam ihr über die Nacht, die sie in der Stadt ver-brachte, noch «in h«ls«nder Gedanke. — Aber sie mußte de» andern Tage» — ach. so schwer mit den drückenden Gedanken der Heimat zuwandern. Vor ihr lag der weite, sonnige Weg. der sich lange, lange bergauf zog. Al» sie ihn herunter ge« fahren war, da schien die Sonne nicht am Himmel — wohl aber in ihrem Herzen, da» erleuchtet war von heller Freude. Nun lag ein Schleier über all««, über der Sommer»pracht und ihrem Leber.»mut -r- ihr Junge litt! — E» war etwa» aufgewühlt in ihrem Herzen, da» alle Freude überdeckte — wie der häßliche Straßenstaub dort in der Ferne, der da» freudige Grün im Grau begrub. Und die Staubwolke kam näher; — au» ihr heran» trabte wacker de» Krämer« großer Brauner und der Mann, der am Kutschbock saß, rief schon von weitem: „Mutterle, Muiterle — wußt' ich« doch, daß Ihr gleich kommen würdet aus unser Telegramm hin — daß Ihr da» arme, verbrannte Hannele nicht verlassen würdet in ihrem Unglück".--- Da flössen Mutterle« Tränen ineinander — — barmend« für ein sremde« — die heimlichen für ihr eigen Kind.----- Knöpfe mit Mininturbtldnissea fangen an, bei der Londoner Herrenwelt Mode zu werden. Eine Londoner Schneiderfirma verkauft einen Satz von sechs Knöpfen, von denen jeder mit der in Email ausgeführten Wiedergabe eines schönen Frauen-bildnisses geschmückt ist. Am beliebtesten sind die Frauenbildnisse von GanSborough, Grenze und Lawrence. Die Knöpfe passen gut zu gewürfeltem Stoff und werden an der Weste getragen. Sie sollen bei Damen als Geschenk für Freunde sehr beliebt fein. Die neue Mode eröffnet herrliche Aussichten für die Zukunft. Lange wird cÄ wohl nicht mehr dauern, dann schenken Damen ihren be-vorzugten Verehrern ein half*« oder «in ganzes Dutzend Knöpfe mit dem eigenen mehr oder weniger reizenden LUdniS- Für einen Don Juan ist das sehr unbequem, denn wenn er mit Miß Susanne zusammentrifft, darf er doch nicht die Weste anhaben, an der die Knöpfe von Miß Ellen oder Miß Maud sitzen! Hin Fscattt, in de« geraucht wird. Die Verwaltung der englischen Stadt Hüll hat dem größten Theater di ser Stadt die Erlaubnis erteilt, daß im Zuschauerraum des TheaterS geraucht werden dürfe. Das Theater in Hull ist das erste Theater in England, für welches daS Rauchverbot aufge-hoben wird. Vorgeschrieben ist, daß in dem Theater für genügende Ventilation gesorgt und die Rücklehne jeden Stuhles mit einem Aschenbecher versehen wird. Kvmoe in der Schute. Ein paar neue Bei» Nummer 1 ist dies eine Mahnung, die Meldungen au« Ruß« land nicht krliikloS und blindgläubig binzuneti««». Sine frnozöstsche Absage a» da, Kscheche». tu». Anläßlich der A nähme de« letzten Voranschläge« übet die Kosten be« Ministern«« für auSivärtia« Anaeleaenheiien beantragte der französische Deputierte Gervais die Auslassung m hr«. rer gänzlich unbedeuiender und wertloser Konsulate, unter anderen de« Konsulate« in Prag. Der Antrag wurde einstimmig angenommen und t>e» deutet materiell eine Ersparn,« von 26.000 darob bleicher Schricken i« Kalturvolk der Tschechen Eine so hochvss>z>ö>« Abdankung hä >«n di« ® ößen der tschechischen Nation vom „Binder» volke FrantreichS" sich nicht iräu« » lassen. Und doch ist e» geschehen. D-eser Beschluß oer franzö-sischen D patiertenkammer »st äußerst charakteristisch sür die Art und Weife, wie hoch «an die läppischen AndiederungSaersuch« d«r Tschech«» in Frank-reich «inschätzt. Deutsch A«n Jndianopoli«, Jndiana. Mtfa«ntll«n» Delegierten zur 3. Konoennon des Deuisch. Amerikanischen Nanonalbuna » beschlossen eimnüug, ihren ii schwerem JCimpfe um die Er» Haltung deuischer Kultur begriffenen Brüder» i» d'» österreichist.ungari chen Landen ihre herzlichste Sympathie autzusp'kchen. Sie tun die« in der zu» ve sichtliche» Hoffnung. doß e« ihren Landsleuten gelingen möge, die großen Errungenschasien, wtlch« der deutsche Siamm in Oesterreich-Ungarn >« Verlauf vieler I hrhunderte erzielt«, nicht nur siegreich zu behaupien, sondern noch weiter und glänzender auszubauen.' Äus Stadt und Land. tzillier Hemeiudernt. Am Freitag den 5. d. M. um 5 Uhr nachmittag» findet eine ordentliche öffentliche G e-«eind«au»fchu ß-S i tz u n g, mit folg«nd«r Tagesordnung stau: Nach Mitteilung der Einläuft: Beiichte de« R«cht»au»schnsfe» über: 2) die Gesuche um Anerkennung de« Heimal«» rechte« in der Stadt Eilli und zwar: ») der Ursula Recher; b) de» Bartlmä J,S» betz; c) te» Johann Poplak und 6) der Uriula Kojchetz. e) Eingabe de« Gemeindeamte« St. Georgen a. S. B. um Zuerkennung de« Heimat«» rechtSrechie« an Maria Zupanz. f) Eingabe der Stadtge«einde-Vorstehung ,n Si. Pölten u« An» schluß an die Petition wegen Stellungnahme gegen die ungerechtfertigte Fleischverteuerung und g) Eingabe de» Stadtschulraies Eilli wegen Vor» nähme der Ersatzwahl eines Miigliede». Bericht de» Bauau»schusse» über: 1. einen AmXantrag auf teilweise Regulie» rnnz und Kanalisierung der Feldgaffe und 2. eine fpiele aus diesem unerschöpflichen Kapitel erzählt Dr. Macnamara in der englischen Leitschrift „The Schoolmaster". Die Lehrerin fragt in der Klasse: „Könnt Ihr Eure warmen Mäntel ausziehen?* „Ja!* „Kann der Bär seinen warmen Pelz ab-legen?" „Nein." Als die Lehrerin nun nach dem Grunde dafür fragt, antwortet ein hoffnungsvoller Schüler: „Weil nur der liebe Gott weiß, wo die Knöpfe sind." — Der Lehrer erzählt den Kindern, daß der Pfau einen schönen Schwanz hat, „während der Schwanz der Pfauhenne kaum nennenswert ist'. Ein Kind sollte darauf etwas vom Psau wieder er« zählen und beginn«: „Der Pfau hat einen schönen Schwänzele Pfauhenne hat auch einen Schwanz, aber man^arf nicht darüber reden!" Hin Aräutigam von 150 Jahren. Aus Konstantinopel berichtet man als Gegenstück zur achtzigjährigen Braut in Ofenpest folgendes: Bor kurzem kam ein „Jüngling" von 130 Jahren namens Fadschi Ephrem Oglu zum Metropoliten von Amasia (Kleinasien) mit der Bitte, ihm einen Erlaubnisschein zum Eingehen einer Ehe zu geben, da er noch diesen Winter die Auserwählte seines Herzens heimführen wolle. Obwohl der Bräutigam ein sehr beweglicher alter Herr ist. dem man seine 130 Jahre nicht glauben will, war doch das Er» staunen ein allgemeines. A«erikanijche Räuberbanden, von denen man in der letzten Zeit weniger gehört hatte, machen sich wieder im Innern deS Lande» bemerkbar. In Nummer 1 Eingabe be» Peier Majditsch betreffend die Ei«» führnng eine« Lastenautomobile». Bericht be» Finanzausschüsse» über: 1. den Voranschlag be» städtischen GaSwerke« für das Jahr 1906 unb 2. eine Eingabe der Be-zirkS-Krankenkasse Eilli um Beitrag»leistung zu der von den Verbandskassen beabsichtigten Grün» dung eines UnterstützungSfonde» für Tuberkulose, Leberleidende u. s. w. Der öffentlichen folgt eine vertrauliche Sitzung. Evangelische gemeinde. Sa ml tag, ben 6. b. M. findet vormittag« 10 Uhr ein Mission«« gotteSdienst, Sonntag der gewöhnlicheöffent« liche Gottesdienst statt. Sonntag nachmittag» 4 Uhr wird in Lichtenwald in der Wohnung des Herrn Dr. W i e n e r r o i t h e r ein für jeder« mann zugänglicher Predigtgotte»dienst abgehalten werden. Hrneanung. Der BezirkSoberkommiffär in Eilli Herr Ernst Edler von Lehmann wurde zum Bezirkshauptmann ernannt. Tjenter-Aachricht. Die nächste Vorstellung findet am Sonntag den 7. d. M. statt. Zur Aufführung gelangt die burleske Operette „Die lustigen Nibelungen- von RibeamuS, Musik von OSkar Strauß. RideamuS hat die Gestalten der Nibelungen-sage in köstlicher Weife parodiert. Siegfried der Lichtheld und Drachentöttr erscheint al« Gigerl mit dem Monokle und der Nachimütze al« Tarnkappe, Günther ist ein zweiter Menelau«, die minnige Brunhilde produziert sich al« Ringkämpserin und da« Rheingold liegt nicht am Grunde de« Rhein« sondern al« Depot in der Rheinischen Bank, die schließlich verkracht und Siegsried zum Bettler macht. Voll Humor und Witz wie der Text, ist auch die köstlich« Musik von Otkar Strauß, die auch teilweife Wagner« Nibelungenmiisik parodiert und sich auS lauter gefälligen Motiven zusammensetzt. volkstümlich« Kortrag. Wir machen noch-malS auf den volkstümlichen Vortrag aufmerk am, d«n Sonnlag, den 7. d. M., Herr Privatdozent Dr. Bischofs im Hotel „Stadt Wien" halten wird. Der Vortragsstoff: „Ueber Wesen und Be» deutung der Arbeiterversicherung" findet gewiß allseitige Beachtung. Für die AismarKwarte gingen an Spenden ein: von der SüdmarkortSaruppe MieSthal-Prävali durch Herrn Dr. Herbst K 20, Ungenannt Graz 10, Ungenannt Wien 20, von Herrn Dr. Leopold Nekowilfch, StammerSdorf 3, von Herrn Direktor Susienbauer. FloriSdorf 10 unb von Herrn Michael Dernatfch, HilfSbeamter unb Gendarmerie-Unter« ossizier i> R. 2. Heil den Spendern und dem Werke! Spende für den evangelischen Airchenbau. «ußer mehreren Gaben aus dem Deutschen Reiche darunter 300 Mail von den Freunden in Halle und 700 X vom Rittergutsbesitzer M. B. in Dresden, gingen von 2 Kindern der Gemeinde von Jenny und Jda P- au« ihrer Sparbüchse für den Kirchdau 100 K ein, wofür auch an diefer Stelle herzlichst gedankt wird. A«ßresschl«ßfeier. Die Jahresschlußfeier, die der E»ll>er Mannergesangverein im Hotel Stadt dem Städtchen Suffield drangen sechs maskierte Männer in die Bank ein und fesselten die Beamten. Dann sprengten sie die Stahlkammer mit Dynamit und raubten Bonds im Werte von 50.000 Dollar. Die Papiere können jedoch nur von ihren Inhabern auf den Markt gebracht werden, so daß der Bank kein Schaden erwächst. Ferner übersahen die Räuber in ihrer Eile mehrere hundert Dollars Bargeld, die in einem offenen Kasten lagen. Die Explosion im Bankgebäude weckte die ganze Bevölkerung aus, doch wagte sich niemand an die bewaffneten Räuber heran, so daß diese ungehindert abziehen konnten. Ein Ueberfall anderer Art wurde von einer bewaffneten Bande auf einen Zug der ?!orthern-Pacific- Eisenbahn verübt. Bei dem Platz North Mknna, wo der Zug langsamer führt, sprang einer der Räuber auf den Tender und zwang mit vorgehaltenem Revolver den Zugführer und den Heizer, den Zug hallen zu lassen. Andere Mitglieder der Bande sprangen nun ebenfalls aus den Zug, der dann weiter fahren mußte. Mehrere Banditen begaben sich darauf zum Post-Geldfchrank und brachen ihn auf, erbeuteten jedoch nur 500 Dollar». Der Zug mußte dann wieder langsamer sahren und alle sprangen ab. Sie führten ihre .Arbeit" so schnell und unauffällig auS, daß die Fahrgiste im Zuge nicht? davon merkten. „StK^föc Wacht- Wien veranstaltete, wies bestes Gelingen auf und leitete froh und heiter hinüber in« neue Jahr. Eine bunte Fülle von Vorträgen vielgestaltiger Art verbreitete Sylvesterstimmung, die alle Be» suchet in ihren Bannkrei» zog. Beim Kling, Klang Gloria der Gläser nahm man Abschied vom alten Jahr und hielt fröhliche Einkehr im neubescherten Jahre»ring 1906. In einer fchwung« vollen Ansprache bot der Obmann des Vereine», Herr Teppei dem neuen Jahre einen herzlichen .Willkomm' mit Glückwünschen für alle Mit« glieder und Freunde de» Cillier Männergesang« vereine» und die gute deutsche Sache auf Cillier Boden insgesamt. Wir bringen einen ausführlichen Bericht über die bestgelungene Veranstaltung in unserer nächsten Blattfolge. J)«f evangelische ^rauenverei«, der durch reiche Gaben au« seiner Mitte unb von katholischen Freunden in di« Lage versetzt wurde, wie alljähr, lich, so auch im vergangenem Jahre evangelische und katholische Arme zur Weihnachtszeit zu be» scheren, gestattet sich auch auf diesem Wege allen mithelfend«» Damen und Herren feinen wärmsten Dank auszusprechen. Hauptversammlung des Musiüvereines. Am 23 v. Ml«, fand die Hauptversammlung de« Vereine« statt, zu der auch die Herren Bürger» meister JuliuS Rakusch und Bürgermeister-Ttell« Vertreter Dr. Gregor Jesenko erschienen waren. Der Vorsitzende Herr Apotheker Schwarz! begrüßte die erschienenen Versammlungsteilnehmer unter be-soliderer Hervorhebung der obgenannten beiden Herren und trat sodann behuf« Erstattung de« Tätigkeit«berichte« den Vorsitz an Herrn Trepei ab. Dem Verein«berichte kann entnommen werden, daß dem Vereine zur Zeit 1 Ehrenmitglied und 177 Mitglieder angehören. Verluste haben den Verein betroffen durch den Tod deS Herrn Kaiser« und die Ueberstedlung der Herren Lande«gericht«rat Marckhl und Dr. E. Negri. Der Vorsitzende hebt die Verdienste de« vormaligen Obmanne« Herrn L.-G.-R. Marckhl um den Verein hervor und be» klagt den herben'Verlust, den der Verein mit dem Scheiden desselben von Eilli erlitten habe. Auch zwei Lehrkräfte de« Vereines feien aus Eilli ge» schieden und zwar Herr Musikdirektor Kundigraber und Fräulein Spiller; an ihre Stellen traten Herr Musikdirektor KeeS und Fräulein Prasch. Die Schülerzahl der MusikoereinSschule belaufe sich auf 93 gegen 95 im Vorjahre, weife also eine Ver» Minderung um 2 auf, doch komme hier in Betracht zu ziehen, daß eine namhafte Erhöhung de« Schul» gelbe« platzgegriffin habe, welche Erhöhung dem Vereine allein innerhalb dreier Monate einen Mehrertraz von K 600 brachte. Es wurden im Laufe des JahreS 1905 1 Kammermusikabend, 1 Symphoniekonzert und 2 öffentliche Schulauf-führungen gegeben. Die Veremsangelegenheiten wurden in 14 Ausschußsitzungen der Erledigung zugeführt. Der bisherige Leiter der MusikvereinS« tapelle Herr Moriz Schachenhofer wurde zum Kapellmeister ernannt. In Anspruch genommen wurde die Kapelle im Vereinsjahre 1905 bei 151 Anlässen. Der zu Ende gegangene Vertrag mit der Autorengefellfchaft wurde nicht mehr erneuert. Dem Vereine sind auch im Vorjahre von einer Reihe von Körperschaften und Anstalten namhafte Unter« stützungen zu teil geworden, insbesondere habe er solche der städtischen Sparkasse, dem hiesigen Kredit-und Vorschußvereine, der Stadtgemeinde, dem Land« und der steiermärkifchen Sparkasse zu danken und sei in dieser Hinsicht vor Allem den Herren Bürger« meister Jul. Rakusch, Bürgermeister-Stellvertreter Dr. Gregor Jesenko, Dr. Heinrich von Jaborneg?, und LandeSauSschuß'Beisitzer M. Stallner der wärmste Dank abzustatten. Großer Dank komme auch Herrn Professor Dussel zu, der dem Vereine im Studentenheime in entaegenkommendster Weife ein Unterrichtszimmer zur Verfügung gestellt habe. Dem Kassaberichte des Herrn Eofta-Kuhn muß leider entnommen werden, daß sich die Vermögens« läge deS Vereines nicht gthoben habe. Ueber An-trag deS Rechnungsprüfers Herrn Dr Jesenko wird dem Säckelwarte die Entlastung erteilt und für die mustergültige Führung der Vereinsrechnung der Dank ausgesprochen. Der Bericht deS Schul« direktor« Herrn Weiß als Jnstrumentenverwalter wird mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Der vorgenommenen Erhöhung deS Schulge'deS ward zugestimmt. AuS der nunmehr vorgenommen Neuwahl deS BtreinSauSfchusseS gingen »olgende Herren al« gewählt hervor: Schwarzl, Costa-Kuhn, Pinter, Dr. Jesenko. Dr. Bratfchitfch und Direktor Weiß. Zu Ersatzmännern wurden die Herren Freyberger ________Seite 3 und Teppei, zu Rechnungsführern die Herren Patz und Jarmer gewählt. Die gewählten Herren er-klärten, die auf sie gefallene Wahl annehmen zu wollen. Die Verteilung der einzelneu Vereins» ämter bleibt einer Ausschußsitzung vorbehalten. 9tach vorgenommener Wahl hielt Herr Bürgermeister Rakusch eine Ansprach«, in der er dem Vereine und seiner Leitung hohe Anerkennung zollt und den wärmsten Dank aller Gemeindeinsaffen zum Aus-drucke bringt. Er hebt hiebei insbefonders das ver-dienstliche Wirken der Herren Schwarzl und Costa« Kühn hervor, was Herrn Schwarzl zu einer dan« kenden Erwiderung veranlaßt. Dem Vereinsberichte entnehmen wir auch noch, daß den Unterricht am Klavier 51 Schüler bezw. Schülerinnen genoffen, von denen 7 halbe und 5 ganze Schulgeldbefreiung genoffen, für den Geigenunterricht sind die Zahlen 37, 2 und 10 und für den BlaSinstrumenten-Unter« richt 5, mit einer ganzen Schulgeldbefreiung. Jahreshauptversammlung des Männer-gelangsvereiues „^iederkranj". Samstag den 30. v. M. veranstaltete der Männerg«fant>Sv«rein .Liederkranz' in feinem Vereinsheime (Museal» gebäub«) feine satzungsmäßige Jahr«Shauptv«r» sammlung. Der Obmann Herr Korofchetz eröffnete bie Versammlung mit ber Begrüßung ber vollzählig erschien«»«» ausübenden Mitglieder. Hierauf wird ein Schreiben des bisherigen Sang» warte« Herrn P ü r st l verlesen, in welchem er dem Vereine mitteilt, daß er infolge feiner Ueber» fetzung nach Kärriten seine Stelle al« Sangwart niederlegen müße. Die« wird mit Bedauern zur Kenntnis genommen und einstimmig beschloß«», Herrn Pürstl den Dank für fein« mehrjährig« auf-ops«rnd« und rrfpri«ßliche Tätigkeit al« Sangwart brieflich auszudrücken. Nach Verlesung d«S Pro» tokolleS der letzten Hauptversammlung erstattete der Schristführer Herr K u l l i ch d. I. den Jahre»» bericht. In dem mit besonder«« Fltiß« ausgearbeiteten, ausführlichen Berichte, gab Herr Kullich ein anschauliche« Bild über die Tätigkeit deS Vereines sowohl in sanglicher Beziehung, al» auch aus dem nationalem Gebiete. Herr Kullich erntete für feinen Vortrag reichlichen Beifall. Säckelwart Herr Mahr erstattete sodann ben Kaffabericht. Derselbe wurde von den Rech»ung«prüfern. den Herr» P e y e r l und Juliu« Ii cha geprüft und für richtig befunden und Herrn Mahr der Dank durch Erheben von den Sitzen ausgesprochen. Nach den Berichte di« Archivars und OekonomeS würd« zur Ntuwahl g«schritt«n. Dieselbe hatte folgende« Ergebnis: Obmann Herr Korofchetz, Ettllver» treter Herr HauSmann, Schriftführer Herr Kullich jun., Säkelwart Herr Mahr, Sang» wartstellvertreter Herr Balogh, Archivar Herr Drufchkovitfch, Oekonom Herr Stöbern«, Fahnenjunker Herr Junger. Hornfuch« Herr Martini, Rechnungsprüfer die Herrn I. I i ch a und Peyerl. Sämtliche Wahlen erfolgten stim» meneinhellig. Nach Erledigung einiger Anträge und nach einigen Schlußworten de« ObmannS, in denen er zu recht reger Tätigkeit der Mitglieder auffor» derte und den Gönner» und Förderern deS Bereines, vor allem der löblichen städtischen Spar» fasse, den unterstützenden Mitglieder u. s. w. den Dank abstattete wurde die Versammlung mit der Absingung deS Wahlfpruche« geschlossen. Der Versammlung folgteeine Kneipe im .Hotel Stern" Schulhygienilches. Auf Anregung deS Herrn Ottmar Praichak, Direktors der hiesigen Landes» Mädchenbürgerschule, fand auch heuer wieder die Untersuchung der Zähne sämtlicher Schülerinnen statt. Wie segensreich sich diese Einrichtung für unsere Jugend bewährt, zeigt da« ungleich günstigere Ergebnis der Untersuchung, die. wie im Vorjahre, wieder der Zahnarzt Dr. Rudolf Sadnik in bereit« willigster Weis« unentgeltlich unternahm. Deutsches Kaus. Nun ist auch dem Belfried der trutzigen Burg daS Dachgerüst aufgefetzt worden und auf feiner Spitze flattert das deutsche Fahnen-tuch. Auf schwankem Brett, in schwindelnder Höh, schwingt der Zimmermann daS ZimmermannSbeil. Neujahrs - Hratnlations - Knthebuugstnrte» haben weiterS gelöst: Herr Georg und Frau Justine Skooerne K 4. Joses Costa 4. Fräulein W. Degen 2, Herr Schriftleiter Walter unb Frau 2. Felegraphc«. und Kelephoullatiflik. Bei der hiesigen Telegrafenstalion würben im Jahr« 1905 aufgegeben 17.462, eingelangt sinb 19.687 und übertelegraphiert wurden 24.716, zusammen 61.865 Stück Telegramme. Im gleichen Zeitraume gelangt«» bei der öffentlichen Fernsprechstelle 497 imerurbane Gespräche zur Abwicklung. Gelte 4 Aaturakoerpffegsstation. Im letzten Viertel« jähre wurde die hiesige Naturalv»rpfleg«staiion von 676 Reisenden besucht. Uebernachtet haben 539. Verabreicht wurden 539 Abend« und 539 Frühstück- und 88 MittagSportionen. Die Ber« pfleg«kosten beliefen sich auf 344 K 44 h. Langfinger. In der Silvesternacht wurde von ein«« Einbrecher ein Versuch gemacht, in die Delikatessenhandlung Zamparutti einzudringen, doch wurde er durch da« Anschlagen eine« Hunde« verscheucht. E« war um 1 Uhr nacht«, al« ein Mann bemerkt wurde, der sich über den Za»n im Garte« flüchtrte. Wahrscheinlich wollie sich der Einbrecher mit Mundoorrat für die Sylvesternacht ausrüsten. — Einem Diebe gelang e«, in der Nacht von Montag auf Dienstag in den Hosraum de« evangelischen Pfarrhauses einzudringen und dort au« der versperrten Stallung sech« Hühner zu entwenden. — Mit großer Regelmäßigkeit stellt sich durch drei Jahre hindurch um die Weihnacht» licht Zeit im Hotel „Zur Post" ein Dieb ein und läßt zwei Truthühner für die Weihnacht«tafel mit« gehen. Auch in diese« Jahre hat sich die getreue Kundschaft wieder eingestellt. Schantühne. Maria Stuart. Am vorigen Samstag sind wir de« hohen Glückes teilhaftig ge» worden, die gefeierte Heroine der vereinigten städtischen Bühnen in Graz, Fräulein Anna Storni auf unserer Bühne zu sehm. Da« Gastspiel verlieh der Auf-führung eine besondere Weihe. Fräulein Stonn ließ die Vorzüge ihrer Kunst in Hellem Glänze er-strahlen und schuf in ihrer Maria Stuart ein er« greifende« Seelengemälde. Um ein so vollendet Kunstwerk zu schaffen, genügen nicht technische Kunst-griffe Anlehen bei Vorbildern, da muß man selbst in die Schächte der Seele niedergestiegen sein, um da« Edelmetall zu Tage zu fördern, da genügt kaum da« liebevolle Versenken in den Geist der Rolle, man muß, wie es in Multatuli geschildert wird, mit den Gestalten der Seele ringen und die eigene Seele auf die Folter scannen. Gerade so wie der Redner nnr dann entflammt, wenn hinter seinen Worten die heilige Ueberzeugung steht, so kanil der Schauspieler nur dann Großes schaffen, wenn er unter der mächtigen Autosuggestion stHt, er habe fein Leben und Wesen eingelauscht gegen ein fremdes. Und dieser Gedanke, im Geiste festgehalten, gestaltet unser ganzes Wesen um, zeichnet Linien in die Züge des Künstlers, wie sie nur vom Griffel einer tiefen Leidenschaft, echten Empfindens gezogen werden können und die Ge« berde, das ganze Gehaben atmet den fremdin Geist, • der von unserem Wesen Besitz ergriffen. O der starke Gedanke ist eine mächtige Kraft! Fräulein Storm hat unS einen Blick in die Werkstätte eines echten Künstlers tun lassen. Ihre Maria ist eine tiefdnrchdachte, seelisch durchlebte Leistung. Wie hvheitSvoll stand sie doch vor unS da! Die Sprache der Auffchrei eines verwundeten HerzenS, jede Geberde der Ausdruck der unmittelbarsten Empfindung. DaS sind nicht einstudierte Geberden, die ihre Probe vor dem Spiegel bestanden, daS sind Reflexbewegungen der Seele, der Empfindung selbst. Die | unglückliche, schuldbeladene Königin von Schottland, ' ..Deutsche Macht- die der leichte Sinn, den sie am Pariser Hofe ein-atmete, ins Verderben führte und zur Verbrecheria aus Liebe und Ehrgeiz werden ließ, feierte in der Bühnenfchöpsung der Grazer Künstlerin ihre Aufer» stehung; allerdings nicht die geschichtlich« Maria Stuart, die ja als gealterte Frau, mit ergrautem Scheitel den Gang zum Schaffst machen mußte, sondern die Maria Stuart, die das schönheit«-trunkene Auge des Dichter? sah. DaS Haus hat träulein Stonn lebhast Beifall gespendet, für die illier Verhältnisse, wo der Theaterenthusiasmus nicht recht gedeihen will, sogar sehr viel. Fräulein Osten hatte als Elisabeth entschieden nicht ihren guten Tag. Sie befand sich gerade nur an der Oberfläche ihrer Rollt und vermochte nur seelenlose Geberden zu geben. Auch der Tonfall ihre« Vor-trags war monoton. Sie stand sichtlich unter dem hemmenden Einstuße eine« Unlustgefühles. Gefällige Leistungen boten die Herren Kammauf und Weiß-müller. Ersterer gab den verächtlichen Streber Leicester mit^ der nötigen höfischen Glätte, letzterer mit edler Würde, die Sprache des Herzens führend, den warmherzigen Fürbitter Maria Stuarts, Grasen Talbot. Ein Burleigh von finsterer Entschlossen-heit, das Urbild getreu konterseiend war Herr Kühne. Herr Lischka war wiederum mit Feuereifer bei der Sache. Die verzehrende Leidenschaft und der ungestüme Drang der Jugend, die in Ausopfernng selbst das Leben gering einschätzt, fanden eine schöne Wiedergabe. Auch des Fräulein Stein, sowie der Herren Mahr und Kopal sei hier in anerkennender Weise Erwähnung getan. Die Regie hat diesmal leider Einiges zu wünschen übrig gelassen. Wir erwähnen hier nur kurz die fürwitzige» Mauern des Parke« zu Fotheringhay, die doch vom Gebüsche halb ver-deckt sein sollten und die dem Ein stur; nahen Wände des königlichen Prunkgemaches. Der Hermelin der Königin besticht schon längst nicht mehr durch blendende Weiße. Der Rotstift hat diesmal arg geackert. Besonders fühlbar machte sich am Schlüsse die Streichung der letzten Auftritte, die doch va« Bild erst abrunden und zeig«», wie Elisabeth sich nach dem Tode Maria« selbst von ihren Gelreuesten verlassen sieht. Und wieoitl hat doch der Dichter in da« Schlußwort gelegt: „Der Lord läßt sich entschuldigen, er ist zu Schiff nach Frankreich." Man beruft sich auf Burglheater-Sitte. Bei uns halte e« zur Folg«, daß die Wissenden getreulich auf ihren Sitz?« ausharrten, um noch den Genuß der Demütigung Elisabeth« zu haben, während der Großteil nach dem effektvoll«» Hin« stürz« Ltic.ster in« Freie stürm». Dadurch kam Fräulein Storm auch um di« wohlvrrdientt Hul-digung am Schlüsse des Stücke«. Aom Instizdienüe De» GerichtSadjunkten Dr. Jakob Kuiej in Tschernembl wurde eine Ge« richtSadjunktenftelle im Grazer Oberlande«gericht«-spreng«! v«rli«hen. Dr. KuSej ist «in«r jener Ge-richiSdeamien, die auf reich«deutsche Universitäten entsendet wurde», u« dort zu Dozenten der in Aussicht gestellten slovenischen Recht«fakultät heran-.gezüchtet zu werden. Storj. (JahreSwendfeier.) Der Hit« stg« Echützenttub veranstaltete in seine« Vereins- I Nummer 1 Heime (Eisenhammer) am Sonntag rine in jeder Weise bestgelungene» JahreSschlußstier. Herrr swä. t«cb. Leo Jelleck hielt btim Scheiden de« alten Jahre« eine markige, von allgemeinen Beifall be-gltittie Rtdt. In froher Laune ward in« neu« Jahr eingetreten. Honobitz (P«rsonalnachricht.) Recht«-anwalt Herr Dr. Ledern hat die Kanzlei feine« Vater« übernommen. Füffer. ($ o n der slovrnischrn Aktien bra u« r t i.) E« erregt nicht gtringe« Auf« sthen, daß die Brauerei eine große Anzahl von Ar« beitern entlassen hat. Die armen Teufel stehe« nun zur Winterszeit erwerb«lo« auf der Straße. Weiter« wurden de« verbleibenden Arbeitern die Löhne sehr herabgemindert; auch soll der Brau« meister entlassen worden sein und ein gleicht« Schicksal dem Direktor winken. Die« alle« würde daraus hindtutt», daß «an da« Unttrnehmtn nur im vermindtrten Umfange weiter zu führen ge« denkt. Wölla« (Christbaumstier de« deut« ~ fchen Kindtrgarttn«.) Di«' Leiterin dtS deutschen Kindergarten«, Fräulein Sobotka. veranstaltete ihren 30 Zöglingen eine äußerst anre« gende Ehristbaumfeier. Die Kleinen zeigten durch ihr Können die Tüchtigkeit ihrer Lehrerin. Beson« dere Htitrrktit erregte unter den vorzüglich einge« übten Spielet der Jahrmarkt. Nach Abwickelung de« Programme« wurden die Kleinen mit Spiel- ' fachen, Kleiderstoffen und Backwerk beschert. Schöustei». (E h r i st b a u m f, i t r.) A« 28. v. M. fand in den Räumen der Deutschen Vereine in Schönstein ein« sehr gut besucht« Ehrist-baumseier de» Deutschen Feuerwehrvereine« statt. Der Hauptmann Herr Werdnigg begrüßte den rr-schitnenea Ehreahauptmann Herrn Han« Wosch« nagg. Räch Änzündung de« Baumes erfolg«! bie Bettilung sämtlicher Feuerwehrmitglieder mit Ge-schenken. Daran schloß sich »ine Juxdestverteilung. Den Schluß bildet« eine ung«zwung«ne Unterhal-tung. Fichtenwald. (Notar V e r i t c f.) In der Silvesternacht stirb Notar Verse«, der bekannte grimme Deutschenhasser eine« plötzlichen Tode«. Als seinerzeiliger Bürgermeister von Lich-tenwald kannte tr, beseelt von einer unduldsame» Gesinnung nur da« eint Zitl, di« letzten Rest« de« Deutschtum« im Ort« au«zutilgrn. Schukinspektor ZSezjak r>eraöschie)et. Der bekannte Schulinspektor Bezjak, den seine slovenisch» nationale Gesinnung arg plagte und der von allen deutschen Lehrern al« Geißel empfunden wurde, mußtt weicht» und Herrn Brenz«, Lehrn in St. V«it bei Pettau Platz machen. AaßreslchluKfeie? des dentlchvölkilchen He-hilsmverbandes und des deutschnntioaal«« Kandelsangestelltenverbandes. Sonntag abend« veranstaltete der deutschvölkische Gehilfenverband im Bereine mit dem »Deulschnationalen Handel«ange-stelltenverbande im „Hotel Stern- eine Jahr««-fchlußfeier, welche einen f.hr schönen Verlaus nahm. Sämtliche Räume de« Hotel« waren bi« auf da« lttzte Plätzchen gefüllt. Der Ob«a»n d<« ! Vereins kuckäruckerei £ Cilli, Rathausgasse Hr. 5 —===== im eigenen Hause. ----------— Nlliiimti 1 ,iPe«Ud»/ Wacht- 5 deutschvölk'schen Aedilseno»rbandes Herr Find» iartet>es", w'lches der Obmann des deuischnat'onaten Han elsan^estellien Verbände« Herr S ch u p n i k leitete unv die Vor» träge der Sängerriege unier der Leitung de» Herrn Baloab bei. Jever einzelnen Nummer folgte stürmischer Bisall. Den Glanzpunkt d « Adenr>« bildete rtn „Glück»dasen" mit sehr vielen und wertvollen Beilen. Dank der werkiätigen Unter» stLtzung von Seite b t deutschen G'schäiislut, w»r der Slück4basen so reichlich ausq.ft tttel, daß fast niemand sich üSer die Mißgunst der Glück öttin beklagen konnte. Um die M>t ernachisstuude wurden alle Lichter gelöscht und e» sprach Hrr Balogh vnier lautloser Stille einige markige Worte zu den Versammelten, welche n ch den brausenden Heil» i«tot zu schließen in den Herzen der Anw-senden trüsiigen Wiederhall gesunken zu haben schienen. Sodann allgemeines BealückMnschen un» Hände» Ichütteln Elft in den frühen Morgenstunden ver« loren sich die Festieilnehmer nach und nach. Schadenkener Am letzten SamStag um 3 Uhr nachmittags kam in der Schmiedgasse Nr. 4 im Magazin der E senhandlung Merkur beim Teer-kochen ein Feuer zum AuSbruche. das aber noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr, die man erst spät »on dem Brande in Kenntnis setzte, von den Be-diensteten der Firma und Nachbarn erstickt wurde. Auch Frauenhände halsen an den Löscharbeiten wacker mit. Erdbeben. Beim Hinübergleiten inS neue Jahr scheint die Erdachse eine Beschädigung erlitten zu haben — die Erdfefte schwankte ganz bedenllich. Da« Erdbeben, das um b Uhr 27 Min. früh in Eilli und im gesamten Unterlande zu verspüren war »nb auch bis nach Graz. Laibach und Agram aus-prahlte, hatte, wie der Laibacher Erdbebenmesser an-gab, den Herd in einer Entfernung von 300 Kilo-meter Die rüttelnde Bewegung, die von einem bumpsen, unterirdischen Rollen begleitet war, währte ungefähr 6^ Sekunden und weckte die ganze Stadt aus dem Schlafe. ES folgten in knapper Aufein. anderfolge zwei kräftige Stöße, von denen insbe» sonders der letzte heftig war. Seit zehn Jahren wurde im Unterlande ein so mächtige« Beben nicht verspürt. Die Scheiben klirrten, Bilder und Hänge-lompen gerieten in schwingende Bewegung. Pendel-uhren wurden zum Stillstand gebracht. Aengstliche Gemüter eilien eingedenk der Schrecknisse des Jahres 1895 auf die Straße. DaS Erdbeben schien wellen» förmig zu verlausen. Als Stoßrichtung wird Süd-Nord angegeben. Berichte über das Erdbeben sind unS auch aus Storö, Rohitsch und Gonobitz zuge-kommen. fcr «ölte iön nur seiner Iraa »eign»! Der wegen Diebstahl« bereit« vorbestrafte Winzer Johann Novak a>^ Hl. Dreifaltigkeit entwendete einen neuen Regenschirm, welcher auf der Gewölbe-tür de« Marburger Schirmgrschäfte« Hobach^r in der Herrengafse hiip. Novak wuioe aber beobachtet und von Herrn Hobucher bis zum Haupiplatze ver» wlgt. Dort angehalten, gab er an, daß er den Schirm nur seiner Frau — zeigen wolle, ob dieser ihr „g«salle". Die« wurde von der ungläubigen Eicherveit«wache ob r nicht geglaubt und wird daher Novak wegen diesem so derbaren „Kaufe" sich b«i Gericht zu verantworten haben. Selbstmordversuch durch Aergiftavg! Am Freitag um halb 8 Uyr abend« wurde m Marburg im Raihau«du'chgo»ge »ine Frauen«person in an-scheinend bewußtlosem Zustande liegen» aufgefunden, welcher ouS dem Munde ein rötlicher Schaum entquoll. Auf wiederholte« Befragen gab st, durch «-derben zu verstehen, daß sie sich vergiftet habe, »er sofort herbeigerufene »omunalarzt Herr Josef Urbaczek ordnete die schleunigste Uederiragung in da« öffentliche Krankenhaus an. Au« einem bei dieser Frauentperson vorgefundenen, vom 29. De» zember v. I. da-ierten Abschieb«bries geht hervor daß sie Mari» «oroschetz heiß,. 24 Jahre alt. in •üSerhrle im Bezirk Marburg geboren und zuständig unv von Berus Kellnerin ist; ferner daß sie bereit« «>i bet Irrenanstalt angehalten und in ihre Zu-Nändigke.i»gemeinde abgeschob-n wurde. Weil sie von den Eltern und Verwandten verstoßen worden in. hab sie beschlossen zu sterben. Ob in der Tat 5? ^ilb tmordoecfuch durch Vergiftung vorliegt, ist bi« zur Stunde noch nicht festgestellt. Woll-».Seidenkleider reinigt man am besten mit Schichrs Schwanseife (faste Kglisetfe) 8chänstl'WEIS8WÄ°SCHE Aücher and Aeitschrifte« für Heweröe-treibende Die Birliotvek de« Steiermarkischen Gewe>btsörderunn«.Jnstiiute«, Graz, pfleal, ent« sprechend k>en Z elen ve« Jnstiiuie«, vornehmlich die Gebiete der technischen und gewerblichen Wissen» schafien, der Volkswirtschaft. der gewerblichen G > tz> oedung. d z WodlfahrXpflege und dient in eister Linie praktischen Jmmffen. Die Biblioihek entbält Vorlag-werke für alle Gewerbezweige in allen S»l-arten, Adießdücher. sachliche Abhandlungen. Z>ich. nungen, Berichte. Preislisten, ist in 22 Gruppen geteilt und zätilt End, 190S nach dem letz'.n Zugangsoerzeichnis 3700 Buchtitel mit etwa 5000 Bänden, ferner 160 gewerbliche und technische Zeit» schrisien. Zur koft.nlosen Benützung sind Gewerbe» treibende (Meister und Gehilfen) berechtig,. Da« Lesezmmer in Graz ist geöffnet: an We> klagen von 9 — 12 Uhr und 2—5 Uhr, an Sonn- und Festtagen von 9—12 Mr. ferner Montan. Mi», woch und Freitag von 7—9 Uhr abend«. Für die außerhalb Graz ansässigen Gewerbetreibenden hat da« Institut di, Einrichtung getroffen, daß den-selben Bücher und Zeitschriften im regelmäßigen Wechs-l kostenlos zug.sendet werden. Durch diese Sendungen h^ben die Gewerbetreibenden Steier» mark« fortlaufend G legenheit, sich weiter zu bilven, mit den Fortichritien und neuen Erscheinungen aus gewerblichem G biete veriraut zu machen und An» regung,» zu schöpfen für neuartige Au«sührung und Gestaltung von Gegenständen der gewerblichen Tätigte«. Diese bi«her im Wege von Genossenschaften gepflegten Umlaussendungen werden nun-mehr auch einzelnen Gewerbetreibenden direkte und kostenlos zugänglich gemacht. Bezügliche Wünsch« um Uebertassung von Vorlagewerken. Büchern, Zeilschrikien :c. sind seilen« der Gewerbetreibenden an die Dtrekiion d'S steiermärkischen Gewerbesör» derungS-Jnstttute«. Graz^ Herren-.affe 9. zu richten. Die drei erschienenen Schlagwortkataloge werden zum Preis« von X I.— abgegeben. CfttfÖfs 6ilNer Stadtvcrschöue-nmgsmriaes »ei Sp.elcu. Zöetten and Legate»! Pener- und einbrnchsichere Itaccpn Hf«ky (Litwi.,) Wien XVII/8 »«SOCII 3< »4KIO »eit 1860 im Gebrauch. Er~tkla»«iire« gjltizcnd bewfthrt<« Encngni«. 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Brin Ctaltiif ditje» übtiaU MMtm (caMtllS nd^BK mm nnt Or'zmaiflaschc» ISJ 0 Diebe »«««»»?«» «h««n« »»» ärilic&ca amoritittR d^ncho«» Käthe-Haarwasser nnd Haarpomade t •I« da« «i». »IjtufiAtrIlt IVillfl tut (rlaulng ritt. kiSIiig«» und n Haar »»» ngiatMui wuchst« da g«ni litin •Hit Übn-loicheitdrr tftftlo ftri« Per 8l«Mc «>« ZitRtt K «.—, , Vt,b«fl«n K 1.40. 9rr(«itt gMm »»ch. »»»>»- »«« »»'ch S'°» «itW Sftttitl, Bit«, ITIII, ech»l,»ffk m Beobachtungen an der meteorologischen Station Eilli Nr. 51. Nonat Dezember 1905. •o — Temperatur nach Celsius ^3? ■ c .£ g S E S ® T- Z EL 3 a e .o 2 . .n « st a WW Hg ?l 35 AL ® a Si cr.tr ° s - -5,E!-5I ° 3ir 3 !•» V - g E|g g|'*«X.E: 1? fi tr. »» a 5>W i 749-6 1 5'4 6-6 6-6 6-2 8 4 1 49 0 80 2 755-5 6-4 86 58 6 9 S 4 483 66 8 7550 3-8 4-2 2« 85 9 8 2-5j 473 8 3 4 751-3 8 0 4 8 30 3-4 S 488 7-8 » 719 8 22 84 34 30 S 8 48-8 98 6 749-3 30 4'6 06 24 6 2-5 48.8 40 7 753-5 —0 4 4-6 -0 4 1-2 6 — 15 473 3.0 1-6 8 755 6 0-0 6-6 —0*8 19 7 -1 46-0 9 750 0 —0-4 6 4 1-4 2-4« 75 —2 47-3 2-3 10 7540 18 5-8 2-4 3-6 7 -25 47'3 8-3 11 781-6 -0-8 6.8 20 2 66 7-5 !>—2 44 3 30 12 762 0 —4-0 10 —1-6-0-5 8 —4& 41'6 0 13 754-3 -5 0 3.2 —1-2 -1-0 5 —6 43-3 2 3 14 7503 —4 6 2 4 -1-4 -1-2 4 —6 42'3 2« IS 753 1 -4 3 82 —22 -126 4 —55 41-6 0 16 748-6 —44 4.6 -26 -08 G —56 42-6 0 17 7508 —48 4 8 1-0 0-3 6 5 —55 470 4 3 18 75» 6 — 14 0-6 —0-6 040 3 —2-5 43.0 4-3 19 755 8 -2-6 1-6 —20 -1-0 2- —3 426 6-3 1-6 20 756 .! i -20 1-6 -44 -1-6 25 —3 42 0 21 757-8 —6-4 2 6 —2.6 -2 1 4 —8 41-6 2 0 22 754-6 —32 4.0 08 -05 5 —4 42 3 8-3 23 752-3 1-6 60 2-6 84 7 1 48-0 4-6 24 7A48 —40 60 04 0 46 6 —4-5 42 3 20 25 7580 1-4 5-2 —2-8 1 26 7 — I 43 0 0 26 750-6 -2.0 5-4 02 -1-2 8 —5 41-3 1-3 27 74 90 -44 4 2 24 0-7 s-s —5 41 6 1-6 28 7406 3-8 8-6 4 2 5 53 9 0 42-0 50 7-6 29 784-3 3*6 92 1-4 4 73 10 2-8 436 30 734 6 3-6 S^> 1-6 4-73 10 1 43-6 4 3 31 751-6 1-2 -3.6 -42 10 —2 39 0 06 Windrichtung und Slärte 7 Uhr früh »Uhr mittag »Uhr abend» C s Bemerkungen i —. • • • ' —• 1 « » ~o I Nck, rro | W. ! —# « !. • « • • « • • ' « « " • 0 • « 0 « 0 « « • —• —0 0 """o « « • « • —0 0 SD, ch "Tch "*o • E. —"t Ä NZ!. i Rege» Starte Abendröte Reif, abend« Nebel. 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