Rr.77.
Dinstag a» 4. April
1883.
»l« „Lalbllchn Zeiwng" n-sch«tnt. mil «uSnchm« d» Sonn« nnb Ftitrtogt, tllglich, nnb lostet sammt dm Vtllagen tm Comptoir g<wfj«yrlg 11 si., halb-llhr^ 5 fi. eo kr., mit Hrenzband lni lomptoi» ««ll. « fi., halbj. « fi. Für die Zustellung in'« Han« sinb halvz. »0 lr. meh, zn entrichtm. Mil der post portofrei gmyj., lmtrr Vrcuzband unb gr» bn«lt«l »dnss« io fi.. haloj. 7 fi. eo t».
lnsertionsgebühl ftr eint Karniond - SpaltenM od<r den Nllum dersrlbsn, isi fill ^lmaligt Einichal» rung s li., fllr »maligt 8 tr., ftlr smalige 10 kr. u. s. w. Zn biesm Gebühren ist noch der Insertions - Stempel per 30 lr. sllr eine jedesmalige Einschaltung hinzu zn rechnen. Inserate bis 10 Znlen losten l si. 90 tr. lttr 3 Mal, I st. 40 tr. für » Mal und 90 kr, für 1 Vlal lmit Inbegnfj d«s IuseNionsfinnpels).
^laibacher Zeitung.
Amtlicher THM
3>c. k. l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 29. März o. I. die vom Stellvertreter bcS Präsidenten beim Landcömilitär-gcrichtc in Nicu Fcldmnlschall «Lieutenant Wilhelm Freiherr« uon Lcbzeltcrn erbetene Uebernahme in den Ruhestand anzuordnen nnd hicbci demselben i» Ancrlcnnllng seiner scchsziajahria.cn im Frieden wie im Kriege stets aufgezeichneten Dienstleistung den Feld. zeugmcistcröcharalter <ul Iionare« und den Orden der eisernen Krönt erster Klasse mit der Kricgsdckoration der zweiten Klasse taxfrei zn verleihen, dann den Stadt« nnd Platzkommandantcn in Wien General« major Karl Adels bcrg er von Illingcnthnl unter Bczcigung der Allerhöchsten Zufriedenheit mit seiner ausgezeichneten Dienstleistung auf dem bishcri-gen Posten zum Stellvertreter del! Präsidenten beim LandeSmilitärgcrichtc in Wien allergnüdigst zu ernennen geruht.                ____________
Dae Ministerium fiir Handel und Vollswirthschaft hat die Wahl des Jakob Nöder zum Präsidenten lind des Christoph Nanl zum Vizc-Präsidcuten der Handels- und Gewcrbckammcr in Egcr bestätigt.
Aichtanlllich^r Theis.
In der Zeit vom 26. März l. I. bis zum heutigen Tage wurden dem t. k. LandcS-Präsidinm für die Nothlcidcndcn Inncr-Krains von nachbcnanntcn Gebern, welchen der Dank ausgedrückt wird, nach« stehende Spenden übergeben:
1.    Durch das l. l. Bezirksamt Nassenfuß:
fl.     lr.
k)Von der Familie von
Iombart in Klingcnfcls  si. 15.—
k) Von einem Ungcnann-ten mit der Devise: ^.I..Z. Allerorts nach Kräften.....„    5.—
o) Von der hochw. Pfarr-geistlichleit zu h. Drei-faltiglcit     .    .    .    .   „    5.20
(,y Von den k, l. Bezirks-nnd Stcuerbeamtcn   .   „    9.—
o) Ein Sammluugöertrag auS dem Markte Nassenfuß    ....    .   „    9.50
Zusammen    ...     43   70
2.    Durch das l. k. Bezirksamt Umgebung Laibach:
l^)Bom Gemcindevorstande in St.
Marein...... fi. 3
^') Von jenem in Obcrschischka   „ 2
Zusammen    ...       5   —
3.    Durch das l. f. Bezirksamt Lack der Ertrag einer zu Gunsten der Noth. leidenden veranstalteten Tombola mit     52   37
4 Dnrch dic Direktion der Philharm. Gesellschaft der Ertrag des am 24. März d. 3. veranstalteten Concertes mit..........252    -
fi. Von den Herren Offizieren und der Mannschaft vom Stäbe und vom 1. nnd 2. Bataillon deS t. l. Prmz Hohcnlohc-Langenburg 17. Infan-tcrie.NcgimentS......201    30
6. Durch das l. l. Bezirksamt in Nad« mannsdorf:
^) Ein Sanlmlllilsssertrag deS Pfarramtes Kropp mit   .    . fl. 3.—
d)Nus  einer   Sammlung                     fl-     lr.
in der Pfarre Laufen    .  „ 8.2z l!) Der   anf   gleiche   Weise
bei  der Pfarre  Leschach
erzielte Betrag mit .    .  „ ^-""
Zusammen   ...     ^     2>!
7.    Durch die Nebaktion der „Laibachcr Ztg."   von   den   in Nr. 71   diese«
Blattes veröffentlichten Wohlthätern    131    00
8.    Vom  l. l.   pens.   StaatSbnchhaltcr
Herrn Ricol Ritter von Naitenfcls        5    —
9.    Durch   daS l. l. Bezirksamt Rad« mannSdorf der Ertrag  einer durch daS Pfarramt Vigann eingeleiteten Sammlung mit    ......      16    —
10.    Von  der  Redaktion  der „Novice" von   dcn  in  Nr.   13  des Blattes veröffentlichten Gebern    ....     43    —
11.    Durch das   l. l. Bezirksamt Rad-mannSoorf:
u)Der Ertrag einer vom Pfarr-anltc AreSnic veranlaßten Sammlung mit     .... ft. 28.30
1>) DaS Ergebniß einer vom Pfarramtc  Möschnach eingeleiteten Sammlung lnit.......,    c..(;5>
12.    Ijom hochw. Hen-,, Sladlpfcilrer  ,„ Trieft Anton Hroualin  durch Herrn Professor Valentin Koüschc^g    .    .      20    —
13.    Dnrch die Redaktion der „Laibachcr Ztg." von   dcn durch   dieses Blatt
namhaft gemachten Wohlthätern    .    277   —
Zusammen    . "^    . 10W     5^ Hiezu:
Die in den Nrn. 58, 64 und 71 ansgewicstncn Beträge mit .    .    .6111    37 2 FünffranlS und 3 Silberzwanziger
ergibt sich ein Gesammlbetrag von   7207   42z 2 Fnnffranks und 3 Silberzwnnziger.
14.    Vom Herrn Ludwig Ritter von GntmannSlhal-Benucnutti, HerrschaftSbesitzer in Unter-Kram, wurden 40 Mcrling Getreide übergeben, welche dcn Abbrändlern von Podlraj zugewendet wurden
Den Nothleidenden des Bezirke« AdclSberg wurde c.nc Untcrstlltzung nnt Kulurutz nnd Fifolen icnen der abgebrannten Ortschaft Oberseedorf im Be-sal    u°The1l" '"       ^   "" "" ^""l; fur Koch-
/i865 ^'^^ ' ^°^'""    '"  vaibach  °m   2.
Dic beiringlc Laze der Mntan> Industrie.
S «aibach, 3. April.
^..<^""b  fu' die Nothleidcnden   in Innerlrain
A   ^   "^                            ""den    und
Iedcunann stch beeilt, zur Lmderung des Nothstandes nach Kräften beizutragen, tauchen auch aus anderen Gegenden des Landes Nachrichten auf^die be ürchttn lajsen, daß d,e bedrängte Lage der Innerkrainer nicht oeremzclt dasteht Namenll.ch sind große Besorgnisse m Betreff lcner Bewohner von Overtrain, die ihren Erwerb b.shcr w der Elsenindustric gesunden, rege geworden, indem die Subsistenz derselben da und dort ernstlich gefährdet erscheint.
Der Verfall unserer Eisenindustrie dalirt nicht erst von heute, derselbe war bereits seit mehreren fahren fühlbar geworden und die nach und nach offen hervortretende Kalamität ist nur line Wirkung des mehrjährigen  SiechthumS, an dem der einst so
blühende Industriezweig krankte. Der Absatz dc5 Roheisens und der mannigfaltigen Eisenfabrilatc stockt immer mehr und eine natürliche bellagcnswcrlhc Folge davon ist die nothgedrnngenc, thcilwcisc Einstellung der Produktion. Die meisten größeren Gewerkschaften waren nach unb nach bcmüssigct, ihre Produltion zu beschränken, weil sie mit ihren Erzeugnissen auf jenen Plätzen, wo sie bisher Abnehmer gefunden hatten, nicht mehr lonlurrircn kennten, und Manche lassen ihre Werke nur deshalb nicht ganz stille stehe»,, um da« aufgewendete Kapital nicht ganz todt liegen zn lassen, oder um langjährige, fleißige Arbeiter nicht der Vrodlosigkcit Preis zu geben. Ein lohnendes Erträgnis blieb schon lange nur ein frommer Wunsch. Nicht besser ging es den Industriellen im Kleinen, namentlich den Nagelschmicdcn in Kropp nnd Stein-büchcl, deren Erzeugnisse auf dem Weltmärkte immer mehr Terrain verloren und mit zureichendem Gewinn kaum mehr abgesetzt werben können. Unter dem stufenweisen Verfalle der da« Roheisen verarbeitenden Industrie muhte selbstverständlich auch der ohnehin von der ausländischen Konkurrenz hart getroffene Hochofenbetrieb leiden.
Die ehedem schwunghafte Eisenindustrie im Lande fristet bei solchen Verhältnissen ein kümmerliches Vcben und nur einzelne wenige Stahl« und Eisenwaaren, für welche die früheren Absatzquellen bis jetzt nicht ganz versiegt find, werfen noch ein solches Erträßniß ab, daß die fernere Erzeugung ohne Verlust möglich bleibt.
DaS Bedrängniß eines Industriezweiges, bei dem viele Tausende ihren Erwerb fanden, kann leichtbc-grcisiich nicht ohne Rückwirkung uuf die ganze -— dabei wesentlich mitinlcressirtc Bevölkerung bleiben, und man kann mit Grnnd sagen, die Erhaltung der Eisenindustrie   bilde   eine Lebensfrage   für Ol'crlrnm.
Vergebens hat die österreichische Montan.Industrie überhaupt ihren ersten SchmcrzcnSschrci erhoben gegen-über dcn Zollbegünstigungen, die gewissen ausländi-schen Erzeugnissen eingeräumt wurden und gegenüber der partiellen Verwirklichung fteihändlerischcr Ideen, die in manchen Kreisen urplötzlich fo großen Anklang fanden. Vergebens sind kompetente Stimmen laut geworden, welche den Schutz der iuländifchcn Montan. Industrie als einen berechtigten darstellten, und noch fortan kämpfen die Industriellen muthig gegen dic Entziehung eines ausreichenden Zollschutzes, in der sie ihren Ruin erblicken. Die Anhänger der Freihandcls-Lchre sehen indessen mit Verachtung herab auf die sogenannte Treibhaus-Industrie und geben sich dcn Anstrich eines Fortschrittes, der in der Zukunft seine goldenen Früchte tragen soll; ihre Weisheit hat jedoch bis jetzt nur industrielle Etablissements geschlossen, ohne neue zu schaffen, und die Vertröstung auf die Zu-kunft bleibt für Diejenigen, die am Hungertüchern-gen, nur eine bittere Ironie. Wärc das Freihandels. System überall und seit jeher in Geltung gewesen, würbe cS in der That Niemandem beifallen, dasselbe aufzugeben und die Staaten mit Zollschranken zu umgeben. Mein, sowie leiner von jenen Staaten, welche dieses System jetzt in egoistischer Absicht lolportiren, durch eben dieses System zur industriellen Blüthe ge-langt ist, eben so gewiß ist es, daß der Uebergang vom Schntzzoll'Systeme zum Freihandel ohne vcr-verbliche Folgen nur mit bedächtiger Vorsicht und nicht ohne Rücksicht auf den Standpunkt und die Kon. lurrenzfähigkeit der verschiedenen Industriezweige an-gebahnt werden darf. Selbst jene Staaten, die für den Freihandel Propaganda machen, lassen denselben nur bei jenen Industriezweigen vollends zur Gel« lung kommen, bei denen sie anderen Nationen überlegen sind und leine Konkurrenz zu fürchten haben und die allfällia/n Konzessionen, die sie der fremdländischen Industrie einräumen, sind in der Reael nur Köder, die sie hinwerfen, um reelle Vortheile für l stch gegen  cm nur scheinbares Entgelt zu gewinnen.
:tos
Unsere Montan-Industric hatte zwar in manchen Orten theils mit dein Aligange bequemer Kommuni« kationcn und cinrs wohlfeilen Transportes, theils mit dem Mangel eines billigen Fcueruugsmatcrials zn kämpfen, allein nichtsdestoweniger war sic, da die Beseitigung dieser Hindernisse nur eine Zcitfragc liil« dctc, jedenfalls eine volllommcn lebensfähige und cvcndcßhalb und mit Rücksicht auf ihren ausgedehnten Betrieb hätte sie gegenüber der ausländischen Kon» turrenz einen größeren Schutz verdient al« jencn, der ihr in den letzten Jahren zu Theil gcwor-den ist. Die Thatsache, daß ein Industriezweig, der große Kapitalien an sich gezogen hatte uud viele Tausende arbeitsamer Leute ernährte, dem Sicchthume verfallen ist, mag zur abschreckenden Illustration dienen, wie gefährlich es ist, an dcn Verhältnissen, unter denen sich cine Industrie herangebildet, vorschnell und unter dcr Acgide volkswirtschaftlicher Lchren zn rütteln, die nur einen relativen Werth haben.
Wir wollen indessen nicht in Abrede stellen, daß auf den Verfall unserer Montan.Industrie noch manche andere Ursachen eingewirkt haben. Die theils ucncn, theils erhöhten Stcueru, die unserer Montan-Industrie in nencrcr Zeit aufgebürdet wurden, haben jedenfalls auch nicht dazu beigetragen, derselben nuter die Arme zu greifen. Im ersten Augenblicke möchte es scheinen, daß lein Grund uorhaudeu ist, dcr Mou-tan-Induslric irgend eine Begünstigung in Betreff der Besteuerung einzuräumen uud es mag dieß auch als richlig gelten, so lange eben n nr das reine Erträge uiß von den Steuern getroffen wird. Dieß ist jcdoch aroßenlheils schon nicht mehr dcr Fall. Wir müssen in dieser Beziehung darauf hinweisen, daß da< reine Erträguiß dcr Montan-Iudnstric vorzugsweise bedingt ist durch den Marktpreis der Erzeugnisse, welcher nicht bloß von der inländischen, sondern auch wesentlich von dcr ausländischen Konkurrenz des Angebotes abhängig blcibt. Sobald nun die Montan>Industric im Auslande uirl geringer besteuert ist als in Ocster-reich und mithin die ausländischen Produzenten den Preis niederer zu stcllcu in dcr ^agc sind als wir, muß die hohe Äcstcucruug iu Oesterreich von selbst die Ausschließung unserer Industriellen vom Welt« markte zur Folgc haben und die Slener, welche auS den versiegenden Absatz- uud Ertragsquellen nicht mehr entrichtet werden kaun, muß nach und nach das Be» lriebskapital selbst aufzehren. Thatsächlich steht die Sachc wirklich so, indem eben jeuc Staaten, die uns mit ihrer Konkurrenz von dem Weltmärkte verdrängen, ihre Montan - Industrie mit kaum ucuueuöwerthcn Ziffern besteuern, während die Steuern bei uns ver-yältnißmäßig sehr bedeutend sind. Es handelt sich hicr nicht eigentlich um eine Begünstigung der Mon-lan-Iudnstrie vor anderen Industriezweigen, sondern um eincudiirch dic obwallen den Verhält-Nisse dringend gebotenen rationellen Vorgang, den dcr Staat im eigenen Interesse ergreifen muß, wenn nicht eine Etcuerqucllc in Kürze ganz versiegen und die durch dcn Ruin dcr Montau» Industrie milbctroffeiic Bevölkerung weiter Landstriche nicht ebenfalls zahluilgsuufähig werden soll.
Weilers sind auch die bei uus auS politischen Gründen sehr häufig vorkommeudcn Verbote der Ans» oder Durchfuhr von Mctallfa b r ila» ten, namentlich von Waffen, Waffenbestandtheilen, Sensen :c. nichtswcniger als geeignet, zur Kräftigung und Ausbreitung unserer Montan-Iudnstric beizutragen. Solche Ausfuhrverbote sind seit dem Jahre 1853 nicht weniger als vierzehn mal nach dcn verschicdcuen, in jedem Falle bezeichneten Grcnzstaalcn hin erlassen worden. Daß derlei Verbole selbst dann, wenn sie nur kurze Zeit in Wirksamkeit bleiben, aus den Verkehr höchst störend einwirken uud für die inländische Industrie gar oft eiuen unerfctzlicheu Scha-dcn im Gefolge haben, springt von selbst in die Augen. zumal uusere Iudustrie selbst uach Aufhebung des Ausfuhrverbotes den ehemaligen Markt für ihre Fabrikate nicht wieder zu erringen vermag.
Es läßt sich nicht leugnen und wir geben gerne zu, daß Ausfuhrverbote von Munition. Waffen u. s. w. in Kriegsfällen oft ein nothwendiges Mittel zur Selbst-Vertheidigung und daher im Interesse dcS eigenen Staatswohles geboten sind, wornach daS Privat-intcrcsse dem öffentlichen Wohle selbstverständlich weichen muß. AUei» nicht selten sind derlei Ausfuhrverbote nnr durch zu große Rücksichten für fremde Staatcn diktirt und schon aus dem Grunde nicht genügend motivirt, weil den fremden Staatcn, denen wir damit eine indirekte Unterstützung gewähren wol-lcn, ein reeller Freundschaftsdienst in dcr That nicht erwiesen wird, während unsere Industrie dcu größten Nachtheil erleidet. Wer wird z. B. glauben, daß deshalb, well wir dcn Ausfuhr von Roheisen über. Haupt oder von Roheisen in Blöcken und Masseln, danu von Waffen, Sensen, Blei :c. (siehe N.'G.-Bl. von 1«58 und itz5)9) nach Serbien, Bosnien uud dcn Doncmfürstentiiinucru verbieten, den Serben, BoSmalen und Walachen der Weg versperrt sci, in den Bcsltz von Roheisen, Wafs«n, Blei n. s. w. zu gelangell! — Niemand zweifelt vielmehr, daß bei dem
jetzigen Standpunkte des Verkehrs an derlei Waaren in jenen Ländern, ungeachtet nnscrc« Ausfuhrverbotes, nicht der geringste Mangel cilitrctcn wird und die Wirkung davon ist evident nur die, daß andere Nationen einen vorthcilhaftcu Markt an sich rcißcn, welcher bisher unserer Industrie offen stand, während es denjenigen, zu deren Gunsten wir nuscre In» dnstric opfern, höchst glcichgiltig scin kann, ob die BoSniakcn, Serben uud Walachei, Waffen und Eiscn aus belgischen, englischen odcr österreichischen Etablissements erhalten.
Wir glauben nicht zu irren, wenn wir behaupten, daß WaffenauSfuhrvcrbotc einstens, als bei dcm Abgänge nllcr Kommuuilatioiismittel dcr ganze Handels« verkehr noch iu der Kindheit lag, ihren Zweck aller« dingS erreicht haben mögcu, gegenwärtig aber gewinnt man damit in dcn meisten Fallen nichts als die mißliche Wahrnehmung, daß die inländische Industrie eineu Absatzweg verliert, »Nhrcnd dicjcuigcn, denen man die Waffen cutziehen will, solche wo anders lausen.
Endlich und vielleicht am meisten ist unsere Montan.Industrie durch die Aenderung der Territorialverhaltnissc in Italien empfindlich berührt worden. Bekannt ist es, daß ehe-dcm unsere Eisen- und Stahlwaaren vorzugsweise nach Tricst und über die See nach Ilalicn Absatz gefunden haben, indcm wir dort in Betreff dcS Han< dels zu dcu bcgüustigsteu Nationen gehörten. Seit' dem wir jedoch überall in Italien dcn Zollschranken Sardiniens begegnen, haben uns die Belgier und Engländer dcn Nang abgelaufen uud uuscr Absatz an Stahl uud Eisen uach Tricst und über die See ist cin höchst beschränkter geworden. Diesc namentlich für die kraiuische Eiscuindüstnc sehr ungünstige Situation wird ohuc Zwcifcl nst dann ihr Ende uch< mcn, wenn jene Motive nicht mchr maßgebend scin wcrdcn, die bisher dcr Aubahuuug eincS Handelsvertrages mit Sardinien entgegengestanden siud.
Dcn allgemeinen Ursachen der bedrängten Lage der Montan-Industric müssen wir noch jenc anreihen, welche speziell die Montan« Industrie in Obcrlraiu bcrührcu. Zu dicscn gchörcu vorzugsweise dic noch immer nicht geregelten streitigen Waldeigcu> thumSv erhaltuissc, welche dcu Kohleubczug wesentlich vcrlheucrn, dauu dcr Mangel an erleichterten Kommunikationen, sowie dir bisherige ?l u ss ch li e ß n nn. Overtrains uon den großen PulSadcru dcs Verkehrs — dcn Eisenbahnen, welche Momcntc insgesammt den Erzen-gungsprcis stcigcm lind dahcr den Absatz der Produkte erschweren.
Nachdem wir die vorzüglichsten Ursachen des Rückschrittes dcr Montan-Indnslric angedeutet habcn, können wir unr vom Herzen wünschen, daß anf die Bcscitignug derselben nicht erst dann gedacht wird, wenn es bereits zu spät ist. Ein ausrcicheuder Zollschutz gegen die ausländische Konkurrenz, — ciue angemessene Ermäßig nng dcr anf dcr Mon-tanindi-.stric lastenden Steuern, — eine sorgfältige Vermeidung jcdcr Verkehrsstörung durch nicht uubc-dingt im Interesse deö Staate« uothwcudige Aus-fuhrverbotc, sowie eine friedliche Politik mit Anbahnung neuer Absatzwege mittelst Handelsverträgen erscheinen im Allgemeinen, — die Einbeziehung Oberlraius in das Eisenbahn-netz durch die angeregte Eisenbahn von l'aibach durch Oberkraiu nach Kärnten, — die möglichste Erle ich« ter» ug der Kommunikation überhaupt, sowie die baldige Regelung der Waldeigenthnmsverhälluissc in Oberlrain aber insbesondere — als zweckmäßige Mittel, um unsere Montan«Industrie vor dem gänzlichen Verfalle zu retten. Dic Erhaltung dieser In« dustrie ist für alle Bewohner uou Oberlrain, die dabci entweder direkt odcr indirekt ihren Erwerb gc-fuudcn haben, cinc nothwendige Bedingung dcr Existenz, sie ist ciue Lebensfrage für ganz Ober-kr a in.
41. Sitzung des Abgeordnetenhauses
vom 31. März.
(Schluß.)
Nach ciuem kurzen Schlußworte dcS Bericht« erstatterS ergreift der Hofvicckanzlcr Belc daS Wort: Die Landcsstcllc uou Ungarn habc daS Bndgct mit 14.400.000 fl. veranschlagt, dic Hoftanzlci aber daö' selbe auf 12 Millionen herabgesetzt uud cincm weitcrn Abstrich von mehr als 400,000 fl. ihre Zustimmung gegeben, was aber nurmehr möglich war, wcuu eine Reihe von Bauten uud Auschaffungcu rcstringirt und aus mchrcrc Jahre vertheilt wird. Trotzdem habc dcr Finanzausschuß noch wcitcrc 79.000 fl. abgcstri-chcu, cin Abstrich, dcr sich im Dicnstc schwer fühlbar machen würde. Er müsse daher im Auftrage der Hofkanzlei dic Bitte aussvrcchcn, das Erfordcrniß dcr ungarischen Hoflanzlci mit 11,579.000 ft. zu bewilligen.
Der Bcrichlcrstatter deharrt auf dcn Aus« schnßanträgcn, die anch augeuommen werden.
Als Acdcckun« Kap. i) kauttagt der Ausschuß: Titcl 1. Strafanstalten.....25).5>27 fl.
2.   Gtraßcilbau       .....2.200 „
3.   Ucberschuß aus dcm Religions«
folldc      .......8.027 „
4.   Ucbcrschuß   aus   dem   Pest« UuivcrsitälSfonde    ....    12.922 „
5>. Beiträge  für   die  Unw-rcal-
rcalschulc in Krcmnitz      .    .      3.781  „
6. Beiträge    vom   Grundcnlla«
stuugefoudc .    .    .    .    .. 212.980 „
Zusammen . . 200.037 st. zn bewilligen (wird angenommen.)
Ferner bcaittragt dcr Ausschuß, dic hohe Regierung wird aufgefordert, dic Rechmmg übcr dic aus Anlaß dcs durch den Nothstand in Ungarn veranlaßten außerordentlichen Aufwandes in dem Gcsctze vom 17. Rovcmbcr 1803 bewilligte Kredit, welche Rcchnnng nach Art. V jcncS GcsetzcS schon bei Vor-lagc deS SlaatSvoranschlagcS für das Jahr 1805 zu legen war, nunmehr chcslcuS vorzulcgcu.
?lach einer kurzen Bcmerkuug deS Abg. Wai' dele, welche gcgen die Annahme gerichtet ist, wird der Ausschußantiag angenommen.
Abg. Brcstl refcrirt sodann über daS Budget dcr sicbcnbürgischcil Hoflauzlci. — Der FinanznnS« schuß stcllt dcn Antrag, als Erfordernis; für die sieben-bürgischc  Hofkanzlci Kap.   10  wird  im Ordinarmm
ein Belrag von.......2,000.000 sl.
im Crtraordinammi      .....       25)0.lX>0  ..
Zusammcu . . 3,15,0.000 fl. jcdoch mit ausdrücklicher Gestaltung dcs VircmcnlS zwischen Ordiilarium und Ertraordiumtum   bewillig!.
(Viz'präsideut Hopfen übernimmt den Vorsitz,)
In der Generaldebatte ergreift zuerst
Abg. PnSkariu ergreift gegcn dic AnSschnßan-träge das Wort. Er vcrlcnnc nicht dic finanzicilcn Verlegenheiten dcs Reiches, müssc abcr doch gcgeu dic AiiS< schnßanträgc sich crklärcn nud zwar, weil dic Nl" striche auf falschcu Ansichten bcrnhcn nnd zu hoch >^" griffcu sind. Er bcfürwortct dic Einstellnug der P°' stcu dcs sicbcubürgischcn Landtags iu das ReiM'ud-gct, wcil dcr sicbcnbürgischc Laudtag dcu Wirkungskreis dcs cnncrcn Rcichdralhs habc.' Rcdncr bcrcchnct, das; der stlnanzan<üschns; cinc» Gesa„,l>ual>si»ich am Budget in dcr Höhe von 5>"/„ bcantrngc, von dcm Budget Siebenbürgen abcr wcrdc ciu Abstrich lwn nahe 10"/g beantragt. Er werde dahcr gegen dic M' lrngc dcS FillanzausschusseS stimmen.
Abg. Sch ulcr-^ibloy muß zwar jhcilwcisc dic Ansführuugcn dcs Vorrcdncrs aulrlcnncu, spricht abcr auS ErsparungSrücksichtcn für dcn Finanzausschuß. Er erklärt sich für das Ordiuarinm in dcr vom Ans-schnß beantragten Höhe, wünscht abcr ciuc Erhöhung dcs Extraordiu.niumS.
Abg. Gull betont dic Nothwenoiglcit dcr Ncichscinhcit. Auch cr ist für Ersparungcn bittct abcr, das ^and Siebenbürgen bei dcn Abstrichen ein wcnig zn schonen. Er ist gcgcn die Höhe dcS von dcm Finanzausschüsse beantragten Abstriches.
Wegen vorgerückter Stunde wird dic Sitzung geschlossen.
Nächste Sitzung  morgen.
42. Sitzung des Abgeordnetenhauses
vom 1. April.
Anf der Ministe, bank: Schmerling, Plcner, Hcin, Burger, Franck, Hofvizclanzler Frcih. v. Reichen» stein.
Erster Gegenstand dcr Tagesordnung: Spczial-debalte übcr das Budget der sicbcubürgischen Hof-kanzlci.
H ofvizckauzlcr Frcih. v. R ciche nft c in erklärt, daß bei Zngcstchnng dcs Virclncnts wohl cinc Er-sparnng am Elat dcr sicbcnbürgischcn Hofkanzlci cin-trctcu könne, jcdoch nicht in dem Maße, als es dcr Finanzausschuß bcaulragt. Rcdncr bespricht cinzcln die von dcm Ausschüsse zum Gegenstände seiner Er« örtcrnngcu gemachten Punkte und wendet sich namentlich dagcgcn, daß dcr Ausschuß dcu Erfolg vom Jahre 1802 zur Grundlage seiner Abstriche machte. Seil dicscr Zcit seien unter Mitwirlnng dcS RcichsrathcS verschiedene Auslagen votirt worden, welche dcn Etat vergrößern, z. B. Beiträge für Kultuszwcckc, Erricht tnng dcr Rcchtsakadcmic in Klanscnburg, dcs Gy»«^ nasiums in Kronstadt, Stiftuugsplätzc im Theresia" num und in dcr Militärakademie :c. Schließlich cr' klärt der Redner cincm Abstriche von 1.^3.000 si-von dcr ursprünglich gestellten Fordcruug zusliinincu zu können, wonach anch dic Anölagen für den obff' stcn Gerichtshof, welcher dnrch ein verfasfungslnäßig zu Staude gekommenes Gcsctz zu errichten kommt, noch ihre Bedeckung fänden.
Abg. Aldulcanu findet ebenfalls dcn voM Ausschuß beantragten Abstrich zu hoch.  Er stellt Vcr-
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gleiche zwischen dcm gcgcuwärtigcn Budget Sieben« bürgen« nnd dcn Budgets vor dein Iahrc 1>z<')0nnd zeigt, das; der Anspruch der Hofkanzlci gcgcn die da-waligcn Budgets noch n,n mehr als ". Mill, zurück-lilcibc, abgesehen davon, daß jetzt eine Ncihc von Die«» pouibilitätgehaltc, welche damals nicht cxislirten, das Bndget belasten. Redner geht in dic Details des Ac-richtcS des Finanzansschusscs ein nud bekämpft die einzelnen Anträge ans Abstriche. Redner sagt nntcr Andern: Siebenbürgen sei nicht auf Gruud der Ver-wirtuugsthcoric in dcn Rcichsralh cingctrclcn, sondern ans freiem Willen, geleitet durch die Ucbcrzcuguug, daß dnrch diesen Schritt nicht nur die Rcichscinhcit, sondern anch die Antononüc dcö eigenen Bandes geschützt und gefördert werde. Doch wohin soll es mit dieser Autonomie kommen, wenn das Prinzip der Er« sparungcn als das einzig maßgebende angcschcn wird? Redner weist ans die Verschleppung der Eisenbahn-nngclcgcnheit hin, nm zu zeigen, daß Siebenbürgen noch sehr wcuig Vortheile durch seinen Anschluß an das Reich errungen habe. Er selbst sci ursprünglich Berichterstatter dieses Theiles des Budgets gewesen und habe bei Prüfung desselben nur den Standpnnlt eines Reichsralhsabgcordnctcn ciiigenomiucn, da aber die vom Finanzausschuß beschlossenen Abstriche ihm viel zn hoch und ganz undurchführbar schienen, habe cr das Referat niedergelegt. Er stellt den Antrag, das für Siebenbürgen ausgestellte Ordinarium mit <l,1W.000 st., das Extraordinarium mit 25X).000 fi., zusannucn mit :'>,:ili0.000 fl. ;n bewilligen." Er gibt dcn, Hause zu bedenken, daß der Abstrich des Finanzausschusses in Sicbcnt'ürgcu zn der Ansicht snin-cn lönntc, als wollte man dein Vnnde durch dic Enl'ic-hung der Mittel das autonome ^ebcu bcschnwlcn nud und ob dies im gegenwärtigen Momenlc klna sci überlasse cr der Beurtheilung des Hauses.                 ^
(Dcr Antrag Aldnleann'ö wird sehr zahlreich unterstützt.)
Abg. Tcntsch widerlegt dcn der Negiernug ac-machten Vorwnrf, daß sie zur Lösung der uugarischcn Frage nichts gethan habe. ^ic allein habe es dahin gebracht, daß Eines der znr ungarischen Krone grhö< rigcn Länder (Siebenbürgen) im Hause vertreten sei. Dadurch sei auch daö Hans erst zilr Berathung des Budgets formell berechtigt worden. Anch cr ist gegen die uon dcm Finanzansschusse beantragten Abstriche und   befürwortet   die   Annahme  dcs  Antrags Aldu-
Hofoizclanzlcr Frcih. v. Rcichcnstein rcpli-zirt auf die im Ansschnßbcrichte enthaltene Beiner-klli^ss, daß Sicbcubiir^cn intr auf cinc cbelibürlinc Äc» handlunn mit dcn cmdcrn LlNiticril Aiispinch machc» lönnc nnd weist dicsc Bchanplimg an dcr Hand liner von statistischen Daten als unbegründet zuriick. Sie« dcubürgcu sei nicht ebenbürtig behandelt, indem z. Ä. dort die Verwaltungskosteu viel billiger zn stehen kom« men, als in anderen Bändern. Was die niedrige Stcucrlcistung SicbcnöbürgcnS betrifft, tonne dieses Land cs nur bedauern, nicht so viel Vcrzchrnugsstcner wie andere Bänder zahlen zn tonnen.
Berichterstatter Abg. Brcstl hält in seiner Rc-plit dcn rein finanziellen Standpnntt fest, welchen anch dcr Finanzausschuß ausschließlich bei seinen An-trägen cingcnommcn hatte. Er befürwortet die Annahme dcr Ansschusianträgc.
Viec-Kanzlcr Freiherr v. Rcichcnstcin crwic« dert gegen dic Ansführuug dcs Berichterstatters. Er sagt uutcr Audcrm, Inlcrlalarc könnten uicht zur Er-sparung gemacht werdcu, weil im Falle von Vacauzcn disponible Beamte in Verwendung lommen nud man nicht das Intcrkalarc nnd die disponiblen Beamten zugleich streichcu tönuc. Dcr von dein Berichterstatter aufgestellte Vergleich zwischen dcm Erfordernis; Ungarns nnd Siebenbürgens nach dcr Kopszahl sci nicht stichhältig; denn in Siebenbürgen wurdcu die lister« rcichischen Gesetze ausrecht gehalten, während in Ungarn alles auf dcu frühcrcu Zustand zurückgebracht wurde. Will mau Siebenbürgen vergleichen, so könne es nur mit dcn, Ländern diesseits dcr Leitha verglichen werden. (Rufe: sehr gnt, sehr richtig.)
Dcr Berichterstatter rcplizirt, worauf zur Abstimmung geschritten wird.
DcrAntragAldulcann's wird mit 89 gegen 79 Slim, men abgelehnt, woranf dcr Antrag des Finanzausschusses angenommen wird.                                                          j
Die Einnahmen dcr siebcubürgischcn Hofkauzlci, Bedeckung  Kap.   U) wird  mit 79.375 ft. ohnc Do l blltlc angenommen.
Nächster Gegenstand ist das Budget dcr lroatl-schcn ftoftanzlci. (Auf dcr Ministerbailk erscheint als Rc-Nicruugsvertrctcr dcr Hoftath dcr lroatischcu Hoflauzlci Uticscnovic.)
Berichterstatter Abg. Herbst. Dcr Finanzans-schuf; beantragt das El'fordcrniß mit 1,94l>.000 ft. n, bewilligen nnd volles Vircmcnt in dcn Titeln und Kapiteln zu gestatten.
Hofrath Uticscuovic  verlieft cm Expose, iu welchem dargcthan wird, ^>aß die Aulrägc dcö Finanz«, ansschusscs   mit   dcn  Interessen dcs DicnstcS unvcr-cmbar sind. DaS Budget war schon ursprünglich mit
gewissenhafter Berücksichtigung dcr Finanzlage so cm. gcschrünlt, daß eine wesentliche Hcrabmindcrnng dcS-sclbcu von Nachtheil für die Verwaltung wäre. Indessen habe die Hoflauzlci, als cö sich nm tue Beseitigung dctt Dcfiz'its handelte, zn einer Reduktion ihres Erfordernisses um 5 pEt. ihrc Zustinlmuug gegeben. Daun bleibe aber noch ein Ersorderniß von 2M7.098 fl., mit welchen die Hoflanzlci bei Gestaltung des Virc-mcnts ihr Auslangen finden könne.
Abg. Steffens bemerkt, cr habe schon im Finanzansschnssc dcn Antrag gestellt, daS Erfordernis; mit 2,^)0.000 fl. einzustellen nnd wiederhole Hier diesen seinen Antrag. Ncdncr geht die cm dcn cmzcl-ncn Titeln vom Finanzausschuß gemachten Abstriche dnrch, nm deren Unhallbarkeit anfzuwciscn. I^cdncr wünscht dic Theilung dcr uon ihm beantragten Zisscr in cin Ordinariuln und Extraordinarium n. z. die Einstellung von 1,740.000 als Ordinarimn und 2<.>0.000 fl. als Exlraordmarinm. Er hofft um so mehr, daß sciu Antrag angenommen werden durste, als man hoffen könne, daß im nächsten Jahr schon die Vertreter Kroatiens und Slavoniens hier ,hrc Sitze eiimchmcn werden. Dic Forderung der Reichs-cinhcit gebiete, daß Einer für Me und Allc fur Einen einstehen müsse und daß man die Abwesenden so behandle, wic Anwesenden. (Dcr Antrag Steffens wird unterstützt.)
Abg. Taschcl. Er acccptirc den Grnndsatz, dak allc gleich behandelt werden sollen, aber dies bringe ihn zn ganz anderen Rcsullalcu. Kroatien könne nicht verlangen, daß es anders behandelt werde, als die im engeren Reichsralhc vertretenen Bänder. Er unterstützt den Ausschußantrag.
Hofrath Uticscuovic weist zisfcrmäßig nach, daß das Erfordcruiß für dic Justizverwaltung Kroa-ticus wcdcr das im Iahrc i^l'.Ofixirtc Nor»iale, noch dcn im Jahre 1804 bewilligleu Betrag überschreite. Was die Rednzirung der GcrichiShöfc betrifft, habe die Hoftanzlci über a. h. Bcfchl Vorerhcbungcn gc-pflogcn, dic cinaclaufcncn Berichic jedoch haben gezeigt, wic bcdcnllich cs sci, im sninmarischen Wege' bei Bchandlnug dcS Budgets solche Rcdnzirungcn vorzuuehmcn und die Hoflanzlci sci nicht in dcr ^age gewesen, eine bcdcutcii'de Redulliou iu dieser Bezic» huug bei Sr. Majestät zu beantragen. Dcr Bezügliche Antrag sei a. h. Orts vorgelegt worden, es sei jedoch noch lcinc Resolution erfolgt. — Redner bemerkt, man möge nicht auf dicsc Weife von dcm Landtage dic Iustizorganisation zn erzwiiMU snchcn.
Bcrichtcrstaltcr H erI> st vertritt dcn Ausschuß-Aulrag.
Hnfrath Uticscnovic l'cmcilt, iicfsichilich dcr dlöpoiul'lcn Bcanitc,,, daß dic ^iiislclliliis, dieses'Pl,. stcus auf einsl- n. h, Eutschlil-ßiliig l>c,„hr, nach wcl-chcr solche Beamte fortwährend in Verwendung lommcn follcn. Es fei dies nnr cinc Ucbcrtragnna ans dcm allgemeinen Pcnsionsctat auf dcn Etat dcr Hoflanzlci.
Bci dcr Abstimmung bleibt der Autrag Stcffcus iu dcr Minorität. Dcr Autrag dcs Finauz.Äusschusscs wird augcnommcn.
Die Bedeckung dcr kroatischen Hofkanzlei mit 45.100 fl. wird ohne Debatte angenommen.
Dic Sitznng wird geschlossen. Nächste Sitzung Montag.
Oesterreich.
Agram, 27. März. Wie aus WaraSdin berichtet wird, sind wegen dcr bekannten Vorgänge in dcr letzten Komitats - General. Kongregation Kasimir Itllacic, Großrichter von Zlatar, St. Hcrvoic, erster Viccnotur des Komitats, lind E. Antolcl BezirlS'' gerichtt,-Adjunkt, ihrer Stellen entsetzt worden — Von der nntern Save hört man, daß dort schon 'jetzt wo dcr Schnee auf dcn Bergen noch uugefchmolzcn liegt, dic Gewässer auf cinc bedenkliche Weise steigcn, so daß man im Frühjahre cinc große Uebcrschwem, mung zu besorgen habc.
Verona. Ein junger Mensch, welcher die M. schung piemontesischcr Geldstücke 0n ssw8 betrieben haben soll, wurde am 25. März lnavp an dcr üsterr. Grenze von nacheilenden Earabinicri's ereilt und da er sich seiner Verhaftung widersetzen wollte, ohne Umstände niedergeschossen. Sein Leichnam wurde nach Brescia gebracht und sollen sich in seinen Kleibern nahezu 1000 Stück falsche picmontcsischc ZwanzigfscmlSstückc vorgefunden haben.
Ausland.
Warschau, 25. März. I>, Warschan spricht man jctzt fast nnr von dcr Perhaftung vier jnnaer ^culc, dic am Mittwoch hicr ausgeführt wnrdc. Sie kamen aus Frankreich, nnd ihre Ankunft hicr ist von Berlin aus figualisirt wordc». Es heißt, daß sic durch listige Korrespondenzen eines Polizciagcntcn in dic Falle gegangen, indrm sic hicherlamen, nm dcn Boden für ctwa anznkuüpfcndc Verschwörungen zu sondircu. Ucbcr die Namen dieser Vcrhaflclcn sind dic Angaben verschieden, jedoch scheinen cs jedenfalls  Individuen von
großer Wichtigkeit zu sein, d° der Polizel-Kommistar, der dic Verhaftung auSführtc, von General Berg em Gcschcnl von tanscnd Silbcrrubcl erhalten hat, für, wie c« im Polizei-Tagesbefehl heißt, dic Antchndlg. machnng wichtiger politischer Verbrecher. Dicscr Po« lizei-ssommissär hat übrigens die Verhaftung nicht mit großer Gcschicklichkcit ansgcführt. Zwcicn dcrfelben war eS möglich Gift, das sie bei sich hatten, zu nehmen, an welchem dcr eine crlag während dcr andere mit genauer Noth beim Kebcn erhalten wurde, indem man ihm Antidotnm mit Gewalt beibrachte. — Von den Errungenschaften unserer ncuen Aera haben wir zu notircn, daß lcin Grabmal errichtet werden darf, dessen Aufschrift früher der Polizei uicht vorgelegt nnd von derselben nicht bestätiget worden ist. Eiuc solche Bestätigung lostet einen polnischen Gulden.
Vtcxiko, 5. März. Dcr Kaiser Maximilian hat unter dcm 26. Februar zwei Dclrctc erlassen, welche von dcr Festigkeit und bcm libcralcn Geiste dcs Kaisers Zeugniß geben. DaS erste derselben lautet:
„Wir Maximilian, Kaiser von Mexiko, im Ein« vernehmen mit unserem Ministcrrath und unserem StaatSrath verfügen, wie folgt: Art. 1. Das Kaiserreich beschützt die katholische römifch«apostolische Religion als dic Religion dcs StaatcS. Art. 2. Eine loyale nnd vollständige Toleranz wird zugestanden allen GlanbcnSbc-lcnntnisscn, dic der Moral, der Zivilisation nnd dcn guten Sitten nicht widerstreiten. Znr Einführung dcr Ecrcuwnicn jcdcö öffentlichen Kultus ist die vorausgehende Ermächtigung dcr Regierung nothwendig. Art. :l. Die Polizcivcrordnungcil in Bezug auf die üffcut-lichcn Religionsubuna.cn wcrdcn jc nach dcu Umstünden veröffentlicht werden. Art- 4. Dcr Staatsrath wird übcr allc Mißbrauche crlcnncu, welche von dcn Behörden gegen die Ausübung dcs vffcutlichcn Kultus oder gcgcu dic durch daö Gcsctz grwährlcistclc Frcihcit sciucr Dicucr brgaugcu werden iönnlcu.
Das zwcitc Dekret betrifft dic Säkularisation dcr Kirchcngütcr uud verordnet ciuc allgemeine Revision allcr dcn Inarcz'säicn Gesetzen gemäß geuiachtcu Vcrlänfc und crklärt, daß allc jcuc, wclchc auf recht-lichc uud regelmäßige Wcifc gcschcheu stich, aufrecht erhalten wcrdcn.
Dic neuesten Nachrichten aus Mexiko sprcchxn von cincr brillanten Waffcnthat dcr französichcu Trnp-pcn bci Tu^tla. Dcr Fcind soll clwa 200 Mann vcrlorcn haben.
Mal- nnd PrgvinM-Nachrichtcn.
«aibach, 4. >lpril.
?ll,f    dcm    hicsl'licn   f.    s.    p>it,.    Schießslandc wurde gcslel-i, ,uit dcn Schutzl^nlllcn benomirl, - dicscl-bc» sollen bis Ostern vollendet werden, nachdem   wic wir hören, an, Ostermontage Se. kaiserl. Hoheit der Herr Erzherzog Ernst als Protektor der Rohrschützc,,-Gesellschaft derselben daS Eröfsnungsschießcn «ibl s^   ^)<^'.« '^ °"',chmcu, hat dcr Obcrststallmci-stcr FML. Graf Grüunc dcu Bctraa von j500fl für die Rothleidcudcn dcö  Vczirle Adelsbcra :c   ae-spendet.                                                              "    ' "
^^ ^' ^? '^" Nachmittags 5 Uhr wird zum Behufe der Erschöpfung der für die letzte Siz-zung festgestellten Tagesordnung eiuc Gcmeiudcratbs. Sitzung stattfinden.
—  Vorgestern starb hicr dcr peusionirtc Haupt-mann  dcs  Regiments  Hohcnlohe  Nr. 17,   Dicgo Mazzoni, ein geborener Spanier, wclchcr rinst die Fcldzügc   iu   Spanien   uutcr   Napoleon   1.    mitae« macht hat.
—   Im  Monate  März   fanden   beim  hiesigen Magistrale folgcndc lolalpolizcilichcn AmtShandlnugen Slalt: 2 Revisionen von Vroobackcreien und 4 Revisionen von Schlachllolalitäten, 0 Fleischnachwäamigcn, 2 Milchproben,   2 Konfiskationen   von   Fleisch,   10 Konfiskationen von Wagen nnd Gewichten,  1 Konfiskation anderer ^cbensmittel;   wcgeu Slandaufstellung wurden 3, wegen Verlauf 2, wegen Uebertretnua dcr Bau- uud SauitatSoorschristeu !i0 Parteien zur Vcr-antworlung gezogen.
—   Am 27. v. M. wurde dcr Schloßgärtuer von Villichgraz dnrch einen Schlag auf dcu Kopf mittelst eineS HolzschcitclS schwer und lebensgefährlich verletzt. An dcmsclben Abende wurde angeblich von demselben Thäter   cin Bursche aus   dem Dorfe Vrische   durch Messerstiche böswillig verwundet.
—  Am 1. d. M. wurde der Grundbesitzer V. D. von Icäa  iu böswilliger Absicht  durch einen Schlag anf den  Kopf  uullclsl   cincS   hölzerneu  ThülliegelS schwer verletzt.
—  Nach verläßlicher Quelle haben sich die Kosten flir  die Verpflegung  dcs   mefilanischeu Freiwilligen-lorps (incl. Wohuung, Löhnung :c.) während dessen Hiersein  auf  mchr  als 1,000.000 fl. vclanscn
—  Aus   gulcr Quelle   geht   dcr „Tgpst"'   dic Nachricht zn, daß ,n Prävali, Nitlowitz uud Neschiza Vcsscmcrhüttcu in Anlage liegrifscn sind.
—   Vergangene Woche wurde dic T'acirung bcr Aühnlmic Villach-Lcobcu-Haaa. vom Villachcr Bahn-
3RO
Hof aus begonnen. — Sicherem Vernehmen nach wird' die Tracirung   der Strecke Ponleba - TarviS   binnen Kurzem vollendet sein, da die Arbeiten auf der Strecke Malborgeth-Tarvit«, trotz der aus der Strenge des Winters entspringenden Hindernisse, schon fertig sind.
—  Laut den  ans Mexiko eingelangten Nach« richten hat der Kaiser von Mexiko, als Vcwcis seiner besondern Zufriedenheit für das braue Benehmen der östcrrcich - mexikanischen  Truppen  bei  Tesuitlan,  den nachstehenden   Offizieren den Guadalupe - Orden ver« liehen:  Das  OffizierSlreuz  dem  Oberstlieutenant v. Kodolich; daS Ritterkreuz den Oberlientcnanten Wil« Helm Hcdcmann  und Karl  Grubcr;   dem Lieutenant Moriz Mankcr;  dem Major>StabSarzt Dr. Knbitza, und den zugetheilt gewesenen mexikanischen Offizieren, Oberstlieutenant Karillo und Lieutenant Maria Gar« cia   Roque.    Ferners  wurden  24   Individuen  vom MannschaftSstandc des kaiserlich österreich.mexilamschen FreiwilligcnkorpS  die  Militär-Verdienstmedaille verliehen, und der  General  Franz  Graf  Thun   bcauf» tragt, den   Oberlieutenant  EzaitowSly, die Obcrlicu« tenante  Edmund  Preiß  und  Karl v.  Manussi   des österreichischen Freikorps, dann den mexikanischen Kapitän Malparojo und 26 Mann des Korps öffentlich zu beloben.
Wiener Nachrichten.
Wien, 3. April.
So eben wird hier ein neuer Verein orga-nisirt, welcher dem in Stettin bestehenden Hciratskol-legium nachgebildet ist. Jede eintretende Person zahlt fünf Guldcu zum Foud; heiratet Jemand aus der Gesellschaft, so zahlt jedes Mitglied einen Gulden nnd wird ein Kapital von 500 bis 1000 fl, in vier Wochen nach der Verheiratung ausgezahlt. Dic aus-gesteuerte Person muß zuvor aber ein neucS Mitglied schaffen. Verheiraten sich zwei Personen aus diesem Vereine, so fällt ihnen elne ganz gute  Aussteuer zu.
—  Nach  den  neuesten  Mittheilungen,   die der „Wiener Medizinischen Presse" über dic sibirische Pest (eigentlich  Flecktyphus)  aus  Petersburg  zugchen, ist die  Epidemic  noch  immer in  Zunahme  und kommt etwa anf drei bis vier Erkrankte ein Todesfall.
(Verlosungen am 1. April.) Vei dci Verlosung der alten Staatsschuld wurde die Serie 89 gezogen.
Bei der Verlosung der Gewinn-Nummern der Staatsschnlduerschreibung.cn des Lotto »AnlehcnS vom Jahre 1854 wurden gezogen Serie IQlt Nr. Rtt gewinnt «4O.OOV ft. Serie 793 Nr. 38 gewinnt 20.000 ft. Alle übrigeit Gewinne belaufen sich auf 300 fl.
Vei der Verlosung der Kreditlose wurden fol-gende Serien gezogen: Nr. 1477, 791, 4075, 3550, 2632, 1564, 3872, 835, 2979, 1753, 3544, 514, 2617, 744, 1816, 2122, 2280, 3107. Aus diesen Serien gewinnen folgende Nummern: Serie 3lO7 Nr. 53 gew. «OO <>»<> fl., Ser. «35 Nr. «3 gewinnt 4O.ONO ft,, Scr. 3RO7 Nr. 3tt ge-winnt 2O«»0ft S. 1477 Nr. 4, S. 1477 Nr. 96 gewinnen je 5000 fl., S. 3107 Nr. 19, S. 2632 Nr. 84 gew. jc 2000 ft., S. 514 Nr. 46, S. 4075 Nr. 24, S. 1816 Nr. 33 je 1500 fl., S. 835 Nr. 32, S. 3872 Nr. 57, S. 1753 Nr. 33 jc 1000 ft., S. 2617 Nr. 75, S. 4075 Nr. 69, S. 2979 Nr. 90, S. 3872 Nr. 53, S. 4075 Nr. 63, S. 3872 Nr. 12, S. 1564 Nr. 68, S. 3872 Nr. 84, S. 2632 Nr. 2, G. 3872 Nr. 82, S. 2979 Nr. 100, S. 3550 Nr. 49, S. 2979 Nr. 36, S. 4075 Nr. 29, S. 3107 Nr. 73, S. 3107 Nr. 67, S. 3107 Nr. 56, S. 1753 Nr. 73, S. 1816 Nr. 73, S. 4075 Nr. 20, S. 2122 Nr. 97, S. 2632 Nr. 82, T. 514 Nr. 56, S. 2280 Nr. 50, S. 1816 Nr. 98, S. 2979 Nr. 56, S. 4075 Nr. 46, S. 1477 Nr. 95, S. 2617 Nr. 28, S. 2632 Nr. 45, S. 835 Nr. 93, S 3107 Nr. 43, S. 2122 Nr. 17, S. 835 Nr. 96, S. 4075 Nr. 32, S. 2632 Nr. 87, S. 1816 Nr. 87. gen», je 400 fi. Die übrigen in den Serien enthaltenen L,se gewinnen je 150 fl.
Bei Verlosung der Rudolfs-GtiftungS-Lose wurden  folgende  Serien  gezogen:  Nr.   10,   179, 460, 649, 821. 282, 839, 844, 299. 1532, 1676, 1841., 1864, 1775, 2160, 2664, «223, 2807, 2945, 3080, 3427, 3163, 3427, 3840, 3594. 3244, 3674. AuS diesen Serien gewinnen folgende Nummern: S. 4ftV Nr. 4tt   gewinnt VO.VQQ fi.,   S. 1532 Nr. 13 gew. 4000 fl., S. 2807 Nr. 35  gew. 2000 fi., S 1676 Nr. 48, S. 3427 Nr. 17 je 400 fl,, S. 3594' Nr. 3, S. 3437  Nr. 32,   S. 1841 Nr. 1 gew. jc 250 ft., S. 2223 Nr. 43, S. 3244 Nr. I, S. 299 Nr. 16, S. 10 Nr. 3,   S. 460, 25 je 100 ft., S. 3244 Nr. 8,  S.   2807  Nr.  42, S. 844 Nr. 12, S. 3437 Nr. 10, S. 2223 Nr. 29, S. 3840 Nr. 4^,, S, 1775 Nr. 17, S. 1864 Nr. 46, S. 3163 Nr. 7   S. 839 Nr. 16, S. 3163 Nr. 48, S. 844 Nr. 42  gew. je 50 ft..  S. 2223  Nr. 4l, S. 844
Nr. 35, S. 2664 Nr. 7, S. 1841 Nr. 31, S. 3840
Nr. 23, S. 179 Nr. 17, S. 2945 Nr. 3, S. 2223 Nr. 35, S. 1775 Nr. 47, S. 2160 Nr. 46, S. 3244 Nr. 42, S. 1841 Nr. 28, S. 1864 Nr. 25, S. 1532 Nr. 45, S. 3437 Nr. 21, Scric 1532, Nr. 10, S. 2945 Nr. 36, S. 3244 Nr. 49, Serie 2945 Nr. 45, S. 3437 Nr. 46, S. 2064 Nr. 39, S. 2160 Nr. 43, S. 1775 Nr. 33, S. 2945 Nr. 11, S. 1864 Nr. 36 gew. je 30 ft. Die übrigen 1300 in dcu Serien befindlichen Lofe gewinnen je 12 fl.
Ins dem Vemeill>era!he.
(Schluß.)
Die weiteren Gegenstände der Tagesordnung wcrdcn wegen vorgerückter Zeit bis zur nächsten, Mittwoch den 5. d. M. abzuhaltenden Sitzung vcr-tagt und nur noch die Besetzung der erledigten Markt-kommissärsstelle vorgenommen. Magistraterath IeraS trägt im Namen des Magistrates den BesetzungS-vorschlag vor und beantragt, die erledigte Stelle dem Jakob Tomc, als dem einzigen unter den 7 Kompe-tenten, welcher für dicfe Stelle die nöthige Qualifikation besitze und die geforderte Kenntniß der slove-nischcn Schriftsprache nachgewiesen habe, zu verleihen, und gleichzeitig dem Magistratötcmzellistcu Karl Huda-biunig mit Berücksichtigung feiner eifrigen und durchaus entsprechenden, bereits lOjahrigcn Dienstleistung, so wie der durch die Funktion als Schriftführer des Gemciuderathes erfolgten Vermehrung feiner Amts« obliegenheiten den Gehalt von 5,25 fl. auf 600 ft. zu erhöhen. — Gegen diesen Autrag ergreift znnächst Gemeiuderath Dr. Schöppl daS Wort, der in klarer uud ciugehender Weise erörtert, daß der vorgelesene Äesctzungsvorschlaa dcS Magistrates die Qualifikation der einzelnen Bewerber nicht hiureichcud beleuchte, daß durch diesen doppelten Antrag der Gc. mcindelasse ein Nachtheil erwachse, indem die allerdings wohlverdiente Gehaltserhöhung des Karl Hudabiunig auch dadurch erzielt «erden lünne, daß diesem die erledigte MarltlommissärSstclle verliehen werde, daß lein Grund augeführt sei, wcßhalb dieser für den genannten Posten nicht qualifizirt sein sollte, daß für eineu geeigneten Translator im Slovcnischen dadurch vorgcsorgt würde, wenu man dem unter den Kumpe» tcntcn anntführten Albert Valenta cine Magistrat«, lanztllistcnstclle ocrlcihcn würde, um welche derselbe im ErlcdigungSfallc gebeten habe, daß eS endlich inkonsequent sci, wcuu die Konkursauöschrciliung für die MarltlcmmissärSstelle der Finanzsektion zur Berichterstattung und Antragstclluna im Gtmeiuderctthc übermittelt wurde, der weit wichtigere ÄesctzungSvorschlag dagegen an diese Sektion nicht geleitet werde, Dem« gemäß beantragt er, den Bcsctzungsvorschlag sammt den Kompetcnzgcsuchcn zur Erstattung eines Antrages an die Finanzscktiou zu überweisen nnd erklärt für den Fall, als dieser Antrag nicht angenommen werden sollte, für Karl Hndabiunig stimmen zu wollen.
Ueber diesen Antrag entspinnt sich eine längere lebhaste Debatte, an welcher sich die Gemcindcrüthc Pajl, Horal, V. C. Supan, Ritter u. Kalteu-egger, Stedry, Dr. Orel, Dr. Ahaöio, Dr. Vlciwcis, Schwendtner uud der Bürgermeister bcthciligcn, wo-bei letzterer insbesondere betont, daß Hndabiuuia für diese Stelle nicht geeignet sei und nur Jakob Tomc in jeder Beziehung dic nöthige Qualifikation besitze, auch erwachse durch die Anuahmc beider Anträge deS Magistrates für die Gtabtkasse lein Nachtheil, denn der frühere Marllkommissär habe 630 ft. Gehalt uud 70 fi. Persoualzulage, somit im Ganzen 700 ft., Hudabiuuig bisher 525 si., daher beide zusammen 1225 ft. bezogen, künftighin werde der Marltlom-luissär 600 ft. und Hudabimiig auch 600 fl., somit beide zusammen 1200 ft beziehen, daher profitire die Stadtkassc noch 25 si. Nach geschlossener Debatte wird der Antrag des Dr. Schöppl abgelehnt und bei der hierauf mittelst Stimmzetteln vorgenommenen Besetzung Jakob Tomc mit 14 gegen 7 Stimmen (welche auf Hudabiunig entfielen) zum Marlttom-missär ernanut. Gcmeinderall) v. Kaltenegaer enthielt sich der Abstimmung. Nachdem hierauf auch noch die vom Magistrate beantragte Gehaltserhöhung des Karl Hudabiunig zum Beschlusse erhoben worden war, wurde die Sitzung um 8 Uhr geschlossen.
Neueste Nachrichten nnd Telegramme.
Original - Telegramm.
Wien, 4. April. Das Abgeordneten-haus hat den Etat für KultuS erledigt; es gelangte biS zum Etat dcS UnterricktöratheS. Hasner soll heute für den UnterrichtSrath sprechen.
Berlin, 2. April. (W. Chr.) Das österreichische Kabincthat der preußischen Regierung vorgeschlagen,
beide Großmächte sollen sich am 6. d. M. der Abstim« mung in Frankfurt enthalten. Sollte jedoch Preußen über den baierisch-sächsischen Antrag votiren, würde auch Oesterreich veranlaßt sein, sein Votum abzugcbeu und seinerseits sich bereit erklären, dem ausgesprochenen Vertrauen der Bundesversammlung nachzukommen.   !
Hamburg, 2. April. Ein Telegramm der „Aörscnhallc" aus Lissabon, 1. April Abends, meldet aus Nio dc Janeiro, 10. März, und Buenos Ayres, 26. Februar: In Montevideo wurde definitiv der Friede geschlossen. - Von dem französischen Post» schiffe „Märn", welche« am 27. Februar bei Gahia verunglückte, sind Post und Passagiere gerettet; Schiff und Ladung ist verloren.
Paris, 2. April. (N. Fr. Pr.) Gestern ist der Regierung ciue Depesche dcS Grafen SortigeS zuge-gangen, in welcher der Gesandte erklärt, seine Stellung in Nom sci uicht länger baltbar. SartigeS ver-langt neue Instruktionen oder Abberufung von seinem Posten.
Herr v. Mcyendorff wnrde von Baron Bud-berg nach Nizza berufen. Der Reife der Großfürstin Marie (verwitwete Prinzessin Leuchtenberg) wird eine vorwiegend politische Bedeutung beigelegt.
Vrody, 2. April. (W. Chr.) Russischer Mili. tiir-Gouverneur altpolnischer Provinzen, General Bezal, delretirte SuSpendirung aller kaiserlichen Beamten polnischer Nationalität. Grund ist Entdeckung weitverzweigter Beamtcnvcrschworung, mit neuesten Umtrieben der Altionöpartei im innigsten Zusammenhange stehend.
Bukarest, I. April. Gestern verfügte,, sich sämmtliche Konsnln zum Fürsten, um demselben inl Auftrage ihrer Regierungen mitzutheilen, daß die Ver' träge in ihrem vollen Umfange aufrecht erhalten wer» den müssen.
Markl- und Geschäftsberichte.
Krainburg, 3. April. Auf dem heutige" Markte sind erschienen: 75) Wagen mit Getreide.
(Nochcumartt - Preise.) Weizen pr. V?etz"' si. 4.05; Korn fl. 2.90; Gerste si. 2.5C; H?'" si. 2.— ; Halbsrucht st. —.—; Hcidcu si. 2/ltt; P'^ si. 3.20; Kukurutz fl. 3.30; Erdäpfel fl. 1.^0', "U'M fl. 3.20; Erbsen si. —.—; Fisolen fl. .'l.20; Nmdf-schmalz pr. Pfund kr. 54; Schweineschmalz kr. 4l,; Speck,  frisch  kr.  :!2,  dctto  «eriwchert lr.  4!l;  Glltttl'
kr. 40; Eicr pr. Stück kr. 2; Milch ftr. Maß kr. 10; Nilidftcisch pr. Pfund kr. 18; Kalbfleisch kr. 20; Schwcincsicisch kr. 20; Schöpsenfleisch lr. - -; Häh«-del pr. Stück lr. —; Tauben kr. 12; Heu pr. Ztr. si. 1.40, Stroh kr. 80; Holz harte«, pr. Klafter fl. 5.10, dctto weiches, fl. 3.50; Weiu, weißer, pr. Eimer fl. 7.
Neustadt!, 3. April.
(Wochcnmartt - Prcise.) Weizen vr. Mehcn fi. 4.-; Korn fl. 2.60; Gerste fl. 2.10; Haftt sl. 1.5)0; Halbfrncht si. 3.— ; Heiden fl. 2.40; Hirse si. 2.80; Knlnnch fl. 2.80; Erdäpfel fl. 1.M; Nnse" fl. 4.80; Erbsen fl. 4.16; Fisolen ft. 4.20; Rinds' schmalz pr. Pfund lr. 40; Schweineschmalz lr. 40; Speck, frisch lr. 30; detto geräuchert lr. 35; Butter lr. 45; Eicr pr. Stück lr. I; Milch pr. Maß kr. 10; Rindfleisch pr. Pfund lr. 21; Kalbfleisch kr. 24,' Schwcincsicifch lr. 20; Schöpsenfleisch kr. —; Hähn< dcl pr. Stück lr. 30; Taubcn lr. —; Heu pr. Htl> si. 2.— , Stroh fl. 1.— ; Holz hartes, pr. Klaftel fl. 6.20, dctto weiches fl. —.— ; Wein, rother, pl> Eimer fl. 5.—, detto weißer ft. 4.—.
IV. Verzeichniß                ,
der   im  Comptoir   von  Ignaz  v. Klemmayr und l
Feder Namberg für die Nothleibenben in Innerlrai» eingegangenen Betrüge:
Transport auS dem Verzeichnisse Nr. III. 550 ft. 60 lr.
Bon Herrn Dr. N. Recher .    .    .    .    50 ,. — „ „        ,.    Lambert E. Luckmann .    .    25 „ — ,
«    1.U..........5.. -.„j
„    Frau Lger.......4 „ — ,
„   ä. U. 0. 0. 0......10, -tt
„    Frau Maria Seemann    ...     4 „ -—"
„        „    Tambornino.....2 „ -"-"
„    Herrn A. Ieuniker, k. t. Ingenieur,     b „ --"
Ertrag einer Verlosung beim Herrn Florian Fischer.......162 „ ^"
Von der  Familie Baumgartner   .    .    10 „ --^
Zusammen    . «27 fl. 60 lr>
Theater.
Heute Dinstag:   Zum Vortheile de« Regisseurs ""
Schauspielers Ferdinand Ziegler: Der Zunftmeister  von Nürnberg.
Schauspiel in 5 Allen,  von Oslar v. Redw^,
Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleinmayr.   Druck und Verlag von Ignaz v. Kleinmayr st Fedor Vamberg in Laiba'ch.
Hiezu ein halber Bogen Amts- und Intelligenzblatt.