Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Freytag den 6. Januar »3,5. Oesierreichische Staaten. Wien. ^)ur Bezeugung des allerhöchsten Wobsqesallens Halali S»'. k'k.M'N dem hiesigen Magistratsbc» amten Joseph Nossi, als Herausgeber des Dcnkbuches für Fürst und Vaterland die große goldene Denkmünze überreichen lasten. Ai^ch der König v. Dänemark bat einen Beitrag von 25 Dukaten im Gulde fur gedachtes Denk» buch übergeben. — Dem vaterländischen Dich, ter Georg v. Gaal hat der König von Preußen für die den 5 Monarchen Franz 1., A1e)an. der I . und Friedrich Wilhelm M., geweihte FriedenslMme eine goldene TäbaNere zustellen lassen Desgleichen hat Er auch dem k. k. Natb, Stabsarzt, der 'Medizin und ElMurgie Doktor, Edlen v. Sax , Ritter dcs ruß. Wia> dimir und öaier. Ordens der Krone, Mitgltcd der k. k. medizinisch« ckirur,qi>cl cn Iosephs'Nka, demie. den rothen Adscrorden Zter Klasse ver. s^^,^' — Vor der Abreise kat der König v. Würtemberg der hiesigen Evangel. Gemeinde Vlugsb. ssonftsson, deren Gottesdienst Sie ei» nigemal bengcwohnt 1000 ft. W. W. großmüthig qcschenkt. Seit den 26. Dez. sind hier angekommen: Graf v. Wgelini/ dalmatinischer Oberster/ Herr Friedrich Ott: ruß. Kapitän, lind Herr Samuel Nösel, Professor, aus Mailand; Hr. Grollman, vreuß. General aus Berlin; Hr. v. Eprelen , sü> stl. Tafischer Postdirektions« ratb, aue Frankfurt; Hr. i!ebedcff, ruß. Lieut. aus Petersburg, und Hr. v.Bülow, dän.Kam» merer, aus Kovenh^qrn. (W. Z.) Deutschland. Zu Hannover wird ein prächtiger Thron verfertiget, auf welchen der Herzog von Ca'm, bridge, im Namen des Prinz, Regenten, die Huldiguxg als König von Hannover, an» nehmen wird. fW. Z.) Italien. Aus Florenz schreibt man unter dem 21. Ncv. : „Unter den vielfachen Beweisen von aufgeklärter Sorgfalt, welche unser Großher, zog gegeben kat, zeichnet sich vorzüglich eiu Gesetz über das wissenschaftliche Eigenthum aus, welches den in einigen Städten Italiens gedul, dttrn und selbst beschützten Bücher.Nachdruck, ' verbiethet- Kaum erscheint zu Mailand oder Florenz ein gutes Werk, so wird es auch so« gleich in Venedig oder Neapel nachgedruckt, und zu einem sehr niedrigen Preise verkaust. Der Grof-Heriog hat alles angeordnet, was in seiner Macht stand, um diesen für Schriftsteller und Verleger gleich schädlichen Mißbrauch, in sei« nem Staate gänUick abzuschaffen." Die letzten aus Barcettona zu Livorno ein, gelaufenen Ech^e haben mehrere Spanische Familien mitgebracht, welche entschlossen sind, sich in den Toskanischen Staaten niederzulegen. Desgleichen kommen auch mehrere wohlhabende Genueser an. Ueberhaupt oeißt es, hat es de« ölnschcin, daß sich zu Livorno wie zu Marseille die reichsten Kapitalisten aus Genua ansaßig machen wollen, welche die Vereinigung mit Pic« mont zur Auswanderung veranlasset. (W-Z.) Die Regierung von Genua hat, in Rücksicht auf die schlechte Erndte und Weinlese, und den Schaden, welchen den Sommer über der Hagel und ein anhaltendes Rcgenwctter angerichtet ha> ben, um dem Volke eme Erleichterung zu ucr< schaffen, unter dem ^. NoZ- die nn Apr-l d. I. bestättigten ausserordentli^cn Kriegsst^uern, ingleichen die Thüren» und Fenstersicuern, die Register, und die Patentsteuer aufgehoben, und was auf Abschlag dieser Steuern schon bezahlt ist, soll in die ordentlichen Steuern eingcrcch. net werden. . (G. Z) Die Herren Nosini, Scotti' und Passetti zu Neapel beschäftigen sich unermüdet mit t'em Äuf« rollen und Entzi^ern del' herkulaniscken Main!' scripte. Man hat bereits Bruchstücke cineslalei-nischen Gedichts über den K'rieg zwischen Anto. nius und Augüstus, ^in-d Bruchstücke aus dem zweyten Buche von Eplkurs Schrift über die Natur der Dinge bekannt gemacht, und kofft dieses letztere Werk ganz hcrzustclle'l Auch lst eine Schrift vonPolystratus, Ep'ikurs Schüler, unter der Presse, und man denkt hernach Bruchstücke von Kolotes über Platos Lysis, und von Kanifeus über die Freundschaft bekannt zu ma« chen. An einer- vollständigen Abhandlung über die Rhetorik von Phllodemuö wird gedruckt. --Die Nachgrabungen zu Pompeji werden unter dem letzigen Könige mit einer unter der vori? gen Regierung unerhörten Thäligkeit fortge« setzt; in den Fahren >7ya bis »^oc» arbeiteten in'der Regel fünf bis fünfzehn , jetzt beständig drey hundert Mann an der Abräumung des Schuttes Ein Theil^ der schönen Decken und Fußböden von Marmor, die man gefunden hat, sind in den Gallerien des Museums, aüdere im Saale der Zeickenakademie zum Studium für die Künstler ausgestellt. Frankreich. DerMoniteur enthält folgende Ankündigung-. „Mu Genelmiigunz dcö Großmeistcrö der Uni. versllät wird vom Iahre^ 1315 an, aus der Ncchtsschnle zu Straßburg ein vollständiger Kurs politischer und diplomatischer Vorlesun« gen, von Arnold, Doktor und Professor der Rechts. Fakultät, Zögling des berühmten Koch und der Universität Göttingen, gegeben wer» den. Diese Studien gehörten zu denjenigen, welche eine^ zahlreiche Jugend der ersten Familien des Königreichs ^und des Au5landes, die sich dem Fache der össeutlichen Verwaltung und der Diplomatik gewidmet hatten, nach Straß» bürg, zogen, und der vorigen Universität dieser Sl-att jenen Ruhm erwarben, den ftc in ganz Europa genoß. Das Publikum wird ohne Zwei« fct mit Vergnügen den Wiederansang so wich« liger Vorlesungen auf cincr Schule vernehmen, die sich zu allen Zettcn durch einen gründlichen Unterricht in der- Rechtswissenschaft ,n einer Stadt ausgezeichnet hat, wo mit den verschie» denen Fakultäten reiche öffentliche Büchcrsamm« lungen vereiniget sind. die jenes wesentliche Ganze eines akademischen Unterrichts bilden, was eigentlich zu einer wahren Universität ge« hört. Dieser Kurs polltisckcr und diplomati» scher Studien ist ,» vier besondere Kurse, je, der Zvon 6 Monaten abgetheilt, wovon der erste di? Grundsätze der Verwaltung, oder die öffentliche Oekononne, 5cr zweyte d:: Regeln und Elemente der Statistik, sowohl der allge, umnen als der besonderen, zum Gegenstände hat; der^ dritte b?gre>ft die Geschichte der Frie« denMüsse, welche das ausser? Staarsrecht der vorzüglichsten Wichte g/gründet haben; der vierte'handelt von der Dlplomatik und Heral» dik. Die Zöglinge werden in historischen Unter, suchungen grübt, uud man lehrt sie die Regeln der Kritik auf die Urkunden anwenden, welche als Beweise dienen sollen. Man wird auch zu Straßbnrg Vorlesungen über das Natur «und Völkerrecht halten. Spanien. Das Sckrciben, womit der König das Entlassungsgesuch des Herzogs von S Carlos beantwortet kat, ist nun öffentlich lerschientu, Es lautet a!so: „Fn Rücksicht auf dtb Verlegenheit, wo« riu Sie sich in der Ausübung Fkres Mini» sierii, als erster Staats' Sekretär, wegen der Schwäne Ih''es ilu^nlichts be-inden , worüber Sie sick oft gegen Mick beschwert ha« ben, und weil Ich mcht w^ll, daß ein so ge« treuer Unterthan, der M> Sie des besagten Ministerii zu entheben, und habe au Ihve Stelle meinen Staatsrath, Dou Pedro Ccoallos, ernannt. Sie werden sich hiernach benehmen, damit dieser Mein Wille in Erfüllung gehe/' In meinem Pallaste, den ,5. Nov. 'Zl4; (Unter;.) Ich, der König. In einem ganz andern Tone ist das nun ebenfalls bekannt gewordene Schreiben abgc« saßt, das über den entlassenen Justin-Mini' sier Macanaz dcs Urtheil spricht. Dasselbe lautet also: „So bald mich die göttliche Vorsicht ans der Gefangenschaft bkfrcyet hatte, in die mich Ränke und schwarzer Neid, zum grossen Nachtheil meiner vielgeliebten Unterthanen, und auf eine für mich sobetrübrcArr gebracht hatten , woMe ich in mein Herz und unter meinen Schutz alle diejenigen aufnehmen, die durch mciu Schicksal mit fortgerissen, mit mir meine Skla» vcrey getheilt haben. Die einen hatten nicht aufgehört, mir in diesen schmerzlichen Um. ständen getreu zu verbleiben, andere aber, vou den Bösen entsittct und verlebet, haben ihre Pflicht gegen meinen Thron verrathen, unter dem Schütze meines ihnen gewidmeten Vertrauens sträflichen Unfug getrieben, und haben durch Mißbrauch dieses Vertrauens, sich an einem übelgesinnten Felsen zerschellet. Don Pedro Macana,; war einer von denjenigen, die Anfangs meine Theilnahme erworben halten; ich hielt ihn derselben würdig, und wählte ihn zu meinen Staats ' Sekretär der Gerechtigkeit und der Gnade, in der Voraussetzung, daß er in jeder Hinsicht tadellos sey. Dennoch ra» men sehr bald Beschwerden gegen ihn in mei« ne Hände. Ich schrieb sie dem Neide und dein Geiste des Mißvergnügens zu; endlich aber, da ich sah, daß diese Beschwerden sich täglich Mehrten wollte ich der Wahrheit durch mich selbst auf den Nrund kommen. Meine ersten Untcrsuchllngen fülmen mich darauf, daß er nicht nur in seinem Benehmen nichts weniger als gewissenhaft war, und Vergehungen sich erlaubte, die eme strenge Strafe verdtencn, sondern auch, d«ß er die mir schuldige Treue in den Zeiten memes Unglücks verrathen hat, Wo ick dt».' Hilfe meiner geliebten Unterthanen am meisten bedürfte. Ich sollte ohne Zweifel ihn und alle seine Mitschuldigen den ^ rch 5ie Gesetze bestimmten Strafen unterziehen; »bcr um die Gerechtigkeit mit der Milde zü verbinden, und da ich von Allem, was in dieser 3^tigeleqendeit vorgegangen ist, vollständig un» tcrrlchm bin, indem ich selbst in diesem Hau» se des Macanaz die Beweise seiner Schwach« hciten und der verübten Frcvelthaten gesehen hab?, so ist, mein königlicher Wllle, zum Besten und zur Befriedigung meiner viclge» liebten Unterthanen, das Uebcl bey der Wur» zcl zu heben, und einigermassen das Nnglück niedrerer Personen zu mildern, die durch die Schwachheitenund Fehltritte des gedachten Ma-caüaZ gelitten haben." „Dicscmnach will ich, daß Don Pedro Maeanaz seines Amtes, sciues Gehalts und seiner Ehrcnstellen verlustig sey, und in das Schloß de » lF,ooo Fr. erlege; daß Don Juan, eine Gcldbusse vcn 6650 Fr. zu erlegen habe; daß Don Lazar de Nada, Francesco Estanga, Manuel de Cordova, Jean Vapt. Maignicn / Louise Roboint, und Dominique Griffon, jedes .55c» Fr. zu bezahlen haben; daß allen Obge, nannten bedeutet werde, ihr Betragcu habe mir fthr mißfallen, und sie sich daher wohl in Acbt zu nehmen haben, nichr ferner An» last zum Verdacht zu geben; daß alle ober. wohnten Geldstrafen zusan.mcn gezogen, und an die Garuissns »Truppen von Madrit ver, theilet werden." „Ich bcseble, daß diese souveräne Ent, schltcssung kund gemacht, in allen Theilen voll» zogen, und alle Prozeß - Akten in den Ar. chivcn aufbewahret werden." In, Pallaste, den 25. Nou. ^814. (Unterzeichnet:) Ich, tcr Konig. M' (Worin eigentlich das Vergeben aller oben Hkinüinten Personen bestanden habe, ist aus der langen Entschliessung nicht zu ersehen, ind?stcn aber nicht zweifelbeit, daß dieses Dekret durch Nahmens» Verwechslung zudem in Englischen Blattern verbreiteren Gerüchte/ daß Don Pedro Ceoallos entlasten und ver» b«nnt worden sey, den Anlaß gegeben habe.) (W.^ Z.) 3n Valencia sind in Folge eines königlichen Bcfedls, mit einem Mahle alle Glieder der obersten Gerichlbcbörd) (Audienza), so wie alle Unterbeamten einlassen, und durch andere Per, souen erseht worden. (W. Z.) Die Gazette de France meldet aus Ma» drid vom »y. Nov.: „Die im, Ministerium vorgefallenen Ereignisse sind nicht bloß ein Wcch, sel von Personen. Das politische System , muß auch anders werden, und die öffentliche Meinung ist jetzt auf die Grundsätze des Hra. Cevallos hin gerichtet, der seine Gesinnungen durch eine Menge, in ganz Eurnva verbreitete Schriften kund gegeben hat Erst Minister Carls lV., dann Ferdinands Vll., späterdes Königs Josephs *) und endlich Ferdinands Vll. in den schwierigsten Augenblicken, mußte er die Vewegarimde öncutlich bekaiint macken, wodurch diese verschiedenen Uebertritte sich recht» *) DZn P<'dro CevalloZ be^leittt?, als Mi inst?r, Ferdinand Vll. auf seiner Neise «ach Bavonne, gegen die er jedoch in ei» ?iem zu Dittoria gehaltenen Nathe die triftigsten Vorstellungen machte. Nach dem wss in Bavonne vorgegangen war, ver. laugte Ccvallos dringend, aber vergebens die Erlaubniß, alsPrivatmann'nach Spa< ni?n zurückkehren zu dürsen, und gehorchte dem drohenden Befehle, seine Ministe»-, Ste8? ber, Joseph bey>ubehalfen, nür in der Msichr, durch seine Rückkehr dem Vattrlande die Ungerechtigkeiten enthüllen zu könne!', die sick eine beyspiellose Usur« pütion gegen dasselbe erlaubt katte. Als nack der Schlacbt bey Paylen (we, n'ige Tag? nack Josephs Ankunft ni Ma« tr-H), die Franzosen die Flucht ergriffen ; wurden sämmtliche Minister eingeladen. dem Hofe zu folgen. Da weigerte sich C^valles, dieser Einladung ^> folgen, «ahm lseinen Abschied, und gab die bekannte Vckrift heraus, welche in Spanien und Europa s« viel Aufsehen erregte. (G Z-), fertigen lassen. Man ist allgemein darüber einig, in ihm nichts als den Staatsmann z« sehen, der nicht durch ^ebicthn'ischc Umstände hingerissen, doch stets der Ehre und der Sa» che scines Vatccrlandes treu geblieben ist. Wcr ist mehr, als Hr. Cevallos ini Stande, jene delieatcn Steiiungcn zu würdige" , wo das G?< wissen einzig und allein die Richtschnur der Politik ist, wenn die Scheidelinie zwischen der Autorität, die aufhört, gesetzmäßig zu seyn, und der neuen Autorität, welche sich bildet, noch nicht durch entschiedene EreignD sestge« stellt ist?" Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Die in Englischen Berichten enthaltene Angabe, daß die Amerikaner auf ihrem Rück« zuge Fort Er>e verlassen und gesprengt haben, wird durch die neueren Berichte nicht bestatt» gel. Es erhtlltt nur aus denselben, daß die Amerikanische ürmee, für den Haftn von Sa« kett besorgt,den der General Prevost mit einer vor« drmgeuden Macht bedrohte vondcn gegen deil General Drummond gerichteten slngrisfen ab« gelassen, und sich zum Theile über den Ni.i» gara gezoqen h<»t, um Sakett zu schützen,-und das hierauf der General Prevost, der seine Absicht erreicht sah, nach Canada und Mon, treal zurückgekehrt ist, und wegen der weit vorgerückten Jahreszeit, die Winterquartier? g?!!0llimen Hat. Das Englische Geschwader des Commedore Veo ist am 2. Non aus dem Hafen von King. llon ausgelaufen, und ha»- t>?m Generale Druin. mond eine Verstärkung von 1200 Mann, nebst Lebensmitteln, zugeführt Dcr Connucdore ist hierauf >/or Sarett gezogen, wo das Amerikanische Geschwader in einer sehr festen Stel« lung sich befand, und das Gefeckt vermied. Daher ist denn auch das Englische Geschwader nach dem Hafen von Kingtton ziirückgegangen, wahrscheinlich um nun daselbst zu überwintern. Der Onlario » See ist bey gegenwärtiger Jahreszeit aufserordentlich stürmisch. Das neue Linienschiff Lawrence, von '02 Kanonen, das dem Englischen Geschwader eine sogrosse lleberlcgenheit vcrfchaft, ist auf den Werften von Kmgsion erbauet worden, und ist ei« vortreslicher Segler. Mcrkürdig aber ist es, daß, als es zum ersten Nable in die G?e qing ein Donnerwetter einfies, unddessen Ma, sien zersplitterte. Nrn Bord eines an seiner Seite segelnden Schisses ward ein Mann vom Donner erschlagen. (W. Z )