Laibacher Seituna.
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Montag nm 14. April
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Die „Laibacher Zeitunq" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Fnertage, täglich, mid kostcl sammt dm Vcilagen im Comptoir ganzjährig 11 st., hall'jährig ä sl. 30kr, mit Kreuzband >,n C^inuloir ganzjährig 12 st., ha l bjä hrig <l st. Für d>> Zili^llim^ ins Hans stiid lialbiähriq W fr. nielir ;u cutrichtcn. Mil dcr Post Porto-frei ganzjährig, untcr Kreuzband >mo gedruckter Adresse 15 st., halbjährig 7 ft. 30 kr. — In scrationSqebn h r sür eine Sl'alt.'n^i>e oder dm Naim, derselben, s„r rin-'»alige Ginschcistüüg? fr., für pvcimaliqe 5 lr.. sür dreimalige .'» fr. (5. M. Im'crate bis 12 Zeilen losten 1 fi. snr 3 Mal. 50 fr. snr 2 Mal und 40 fr. flir t Mal ein^uschalt.!!. Zll dil'scn Ocluihrcn ist nach dem „provisorischen Gcfttzc vom «. Niwclnler l. I. für Insertionsstämpel" noch 10 kr. fiir eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechn,',!.
Amtlicher Theil
^Ve. Majestät haben mit a. H. Entschließung vom 1l. d, M. die Wahl des Dr. Mathias V u r^ gcr zum Bürgermeister von Laidach a. g, zu bestä-tigen gernht.
Laibach am  l3. April  l85l.
Seine Ercellenz der k. k. Herr Minister der Justiz hat   mit   Erlaß   vom   22. März   l. I. die  Nachbe-nannten in folgende Dunstesstellm  zu  ernennen befunden,   und   zwar:    Als   LandcsgcrichtsAssessor in Laibach   den   Hrn.  Anton   Neumcister,   Actuar   der vormaligen Berggerichts-Substitution;  als  Bezirksgerichts Assessor den Hrn. Jacob Mayer, Adjuncten, nach Treffen;  als Adjunctcn die Auskultanten Hrn. Dr. Joseph Kerstcin   nach Idria,  Hrn. Franz Tho. mann nach Neisnitz. und Hrn. Philipp Wagner nach St. Martin; den (Zonceptspraclicanten der k. k. Prätur Imoschil Hrn. Franz Schmid nach Stein; dic Aus' cnllanten  Hrn.   Franz   Icrouscheg   nach  Seisenberg, Hrn. Peter Leviznik nach   Großlaschitz. Hrn.   Bern.-hart,   Klatzcr   nach   Sittich;   den   Hrn.   Dr.   Julius Wurzdach,       gewesene!,      (Zonceptspracticalneil      der k. k.  LlNdacher Kammerprocuratlir,  nach 2Lartenberg; die   Auskultanten    Hrn.   Leopold   v.   Hössern    nach Gurkstld,   und   Hrn. August Urbas nach Landstraß. Gleichfalls wurde  Herr  Johann  Koschicr,   Adjunct von Neifnitz, zum k. k. Bezirksgerichte Stadt Laibach zweiter Section  übersetzt. Als Auscultanten des k. k. Oderlandesgerichtcs  sür Kärntcn und Krain wurden ernannt:   die  Hcrrcn   Dr. Carl Wolf,   Carl Klim-dacher,  Anton  Aparmk,  Alois  Pessaritsch,   Joseph Wratisch, Carl Pessiak, Lorcnz Globocnik, Heinrich Sajoz und Hugo v. Colerus.
Nichtamtlicher Theil.
Laibach, II. April.
Gestern hat im k. k. Lycealgebäude die eisic öffentliche Prüfung der Acker b au schü l er Statt gefunden. Auf Ansuchen der Landwirthschaftgesell-schaft hat das h. Ministerium des Unterrichtes den k- k. Professor der i!andwirthschaft, Hrn. Schubert, als Prüflings <Mitcommissär hierzu delegirt; stall dessen aber, durch Krankheit verhindert, hat die k. k. Uymnaslal.-Direction, den «..,,„!, Professor Hrn. 6. Dexmann hlerzu abgeordnet, welcher ,m vereine der vom Centralausschusse der Landwirthschaftgesell-schaft hierzu bestimmten Sccrctärs Hr„ Dr Blei. weis, die Prüfung der erschienenen ^Zöglinge vor' nadm, welche im Bciseyn des Hrn. Gcsellschaflg. pmsidcnten, der Herren Mitglieder des Cenlralaus' schusses, mehrerer Herren Gesellschastsmitgliedcr und anderer Zuhörer Statt fand. Von den Hcrrcn Acker. bauschultVorstehcr,, ist Hr. Ferdinand Trcnz hierzu persönlich erschienen. Das Resultat der Prüfung ,yar sehr erfreulich; die Zöglinge zeigten, daß sie sich die allgemeinen Grundsätze und Vordegriffe einer rationellen Landwirthschaft, welche Gegenstand des I. Jahres der Ackerbauschulen sind, eigen gemacht haben; überraschend ausgezeichnet antworteten vor' züglick zwei derselben, wobei sich der hohe Werth der Vertovz'schen «Agriculturchemic", die als Lesebuch für das erste Jahr benützt wurde, augenfällig herausstellte. Wenn die folgenden zwei Jahre, in dencn die specielle Landwirthschaflslehre zum theore-
tisch-pr^ctischen Unterrichte kommt, auch solche erfreu« lichc Resultate der Aneignung eines rationellen Wis-scns liefern werden, kann man von den Ackerbau-schulen durch Ml'hrcre Dccennien fortgeführt, die ersprießlichsten Zollen zur Förderung u»d Hebung der heimischen Landwirthschaft mit voller Gewißheit crwar.-ten, denn das rationelle Verfahren wird dann von Vater an den Sohn u. s. w. übergehen und nach allen Seiten hin durch gutes Beispiel nutzbringend wirken.
<5orrofpondenzell
Trieft,  ll. April.
..^-..    Heute   früh   blitb der aus Alerandricn mit der indischen Post   kommende Dampfer   an   der Küste   Istriens  nächst Umago wegen dichten Nebels ^ stecken.    Zwei Dampfer   wurden zur Rettung hingeschickt.    Eincr   von   diesen   langte   mit 71 Nciscndcn meistens Engländern   und der Post nach 5 Uhr an. Briefe aus Bombay reichen bis zum »7. März, aus Victoria   bis   zum   27.  Februar.     Der   berüchtigte Piratcnhäuptlmg (^mi ä i'nn ist dem englischen,Gouvernement von seinen Genossen   in Folge   einer Be-lohnung   von   500 Pfd. Sterling.   welche   von dem Gouverneur   von   Hongkong   auf   die   Auslieferung seiner  Person   ausgesetzt   ist,   überliefert worden. — Die Insurgenten   hallen  sich  wahrend  der letzltii Zeit ruhig   verhalten,   wahrscheinlich   um   die  chinesischen Neujahrsscstlichkeitcn   zu genießen.    Die Unruhen in Kwongton und Kwansie werden jedoch nicht so dald gedämpft   werden,   indem   die   Rebellen   auf   jeden Preis die jetzige Dynastie  zu stürzen gcdenkcn.    Der Obercommandant der holländischen Marine in Ostm-dicn Admiral   Van dcr Bosch   ist  am   II.   Februar gestorben.
Mai'and, 8. April
— (^. H, — Morgen, 9. April, soll in unsen! Stadt eine abermalige Verbrennung von lombardisch-venetianischen Schatzscheinen, und zwar dirßmal in der erheblichen Summe von 4,300.000 äw, Statt finden, welche in die k. k. i^ssm als Zahlung der Raten des freiwilligen Anlehens eingeliefert worden sind. In Folge dcr nun schon bedeutenden Vermin, derung des Papiergeldes erhallen alle k. k. Beamte seit vorigem Monate ihren ganzen Gehalt in bar rem Gelde.
Die in neuester Zeit hier cingeriffenc Spiclwuth hat die k. k. Slalthaltcrei bewogen iil tiner Ku»^ machung das Publikum an die gegen Hazardspieler durch das Strafgcsctzl'uch verhängten Ponaldcstim-mungen zu erinnern. Es war dieß vonnölhen, denn sogar in vielen KassehhauserN'waren Spielbanken rrrlchtet, die schon den Ruin mancher leichtsinnigen jungen Leute nach sich gezogen haben.
Leider ist es in den letzten Tagcn auch hier wegen des Cigarrenrauchcns zu bedauerlichen Auf. ttltten gekommen, denn es gibt noch immer Leute, die thöricht genug sind um an den Spuck Gefallen zu finden; und cs wurden auch von Menschen der untern (Zlasse GcwalttlMigkeilcn gegen Raucher verübt. Deßhalb wurden gestern zwei Manner aus der Ar-beiterclasse vom k. k. Militärcommando mit je 50 Etockstrcichcn bestrast. Dennoch wagt es kein Bürgerlicher auf der Straße zu rauchen, denn Niemand möchte gerne dcr Knotenpunct eines Tilmultes wer-den; desto mehr Cigarren werden aber in Privat-lmd Kassehha'usern verbraucht, denn die Mittelclasse
will sich dicßmal nicht viel an das Verbot kehren Wann wird einmal dieses widersinnige und zwecklose Treiben aufhöre» !
Der Weber, dcr vor einigen Wochen in der Nähe von Mailand seine vier Kinder eigenhändig erdrosselte, welche gräßliche That die ganze Stadt mit Schaudern und Entsetzen erfüllte, befindet sich nun im bürgerlichen Spitale, um dann in das Ir» renhaus abgeliefert zu werden, da ihn das hiesige Criminal Tribunal als wahnsinnig erkannt hat. Iri seinen Verhören gestand er alsogleich den Mord, bereute oder bedauerte ihn aber nicht im mindesten, sondern behauptete stets, er habe disß gethan in Folge einer neucn gesellschaftlichen Theorie, die er erfunden und zu verbreiten gesucht hat, an die aber zu seinem Leidwesen kein Mensch glauben wollte.
Der Monat April scheint dicßmal auf seine sprüchwörlliche Unbeständigkeit nicht Verzicht leisten zu wollen, denn seit ein Paar Tagen haben wir, nachdem es schon ziemlich warm geworden, nun wie» der ein fthr kaltes und unfreundliches Regenwetter, das die Leute nöthigt die schon verlassenen Mantel und Paletots wieder hervorzusuchen. Die Vea/ta» lion, ist dieses Jahr in «hrer Entwickelung lmgrwöhti'-lich zurscl Dilylk die Grundbesitzer auf fine gute Ernte hoffen.
Oesterreich.
Wirn, 9.  April. Einer unserer empfindlichsten Schälen, schreibt die »Tester Ztg.« aus Wien, ist unstreitig die Mangelhasligkeit unserer Approvisioni« rusig5vrrschnften.    Von Tag zu Tag wird die Lage drückender;  die Preise der Lebensbedürfnisse werden immer höher gespannt, und is trifft di,ß Niemandm härtcr,   als  unsere  Mitleiclaffe,  welche,   wenn   sie auch,   so   weit   sie  aus Gewerbsleuten besteht,   den Preis ihrer Artikel erhöhen kann, doch jetzt auf einen Standpunct versetzt ist, wo sie den ganzen Erwerb für den täglichen Bedarf benötyigt und dadurch gar kancr,   selbst  in   der   «achsten   Zukunft   drohenden Eventualität  die  Stirne   zu  bieten   vermag.    WaS sich hieraus entwickelt,   brauchen  wir   nicht eist mit dem Namen zu bezeichnen.    Man schiebt di« Thtue-rung   noch    immer   fälschlich   der   Agiotage    in   die Schuhe, und cs liegt doch auf der Hand, daß dieser Grund sich durch nichts rechtfertigen läßt. Das Pa. picrgcld   hat  jetzt   so   ziemlich   ii,    unserem   ganzen Kronlande Circulation,   die Verkehrsmittel  sind   da» her gleich und die Einwirkungen des Auslandes können   nur   bei den Fleisckpreiscn  sich gellend machen. Es dürfte aber von Interesse seyn zu erfahren,  daß die Consllmtion des Rindfleisches in Wien  seit zwei Jahren   um   beinahe   ein Fünftel gesunken ist,   und namentlich in den entfernteren Vorstädten die Fleisch, consumtion auffallend gelitten hat.   Unser Gemeinde-rath hat daher auch die ihm vorgelegten Vorschläge dtl Bukowincr Handelskammer von Seite des Han, delsministeriums liber die Erleichterung des ZuttlebtS von  Rindvieh  und   dit Verbesserung   der Viehzucht in sehr ernste Erwägung gezogen und dieselben   als vollkommen   praclisch   und   annehmbar   empfohlen. Nur  gegen   den  Transport   von   gekochtem  Fleische und die Errichtung einer Credilcasse   in   der   Bukowina  erhob   cr   theils  s«ine Bedenken,  theils  wies er   sie  gänzlich   zurück.    Ei  bleibt   ferner auch cine irrige Voraussetzung, wenn man annimmt, daß mit
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der Eröffnung der Schlachthäuser die Fleischpreise sinken werden. Die Vortheile bestehen hauptsachlich ^ nur in der Uebtrwachung; die Ursache der Theuerung liegt tieser, — sie muß man besonders darin suchen, daß der Wiener Markt zu endlichem Ueber-druß der großen vernünftigen Mehrheit, seit Iah. ren von den Fleischern seldst zu Grunde gerichtet wurde. —
— Zur Durchführung der neu aufgelegten Einkommensteuer im lombardisch ' venetianischen Konig° reiche wilden in den Hauptorten eigene Einkommen« sieuercommissionen aufgestellt wlrden, welche die nö» thigen Vorarbeiten zu leiten haben, damit die Ein-Hebung der Steuer in dem festgesetzten Zeitraum» ohne Anstand vor sich gehen lönne.
—  Mehrere Damen Arabs veranstalteten dieser Tage ein Concert zum Besten der aus der Festung Arad freigelassenen  Gefangenen.   Wiewohl   die   Eintritts-preise   hochgestellt  waren,   sind  doch alle Logen und Sperrsitze schon seit mehreren Tagen vergriffen.
—   Dem »C. B. a. B." berichtet man über eine neue Verschwörung, welche im Königreich Polen ent-deckt worden seyn soll, und nichts anderes zur Folge hatte, als daß die Citadelle von Warschau mit neuen Gefangenen gefüllt wurde.
—  Von der Tyrnauer Bahn verlautet neuesiens wieder,   daß   dieselbe  nun doch von der Staatsverwaltung   übernommen  und  dabei eine weitere Aus dehnung bis nach den Bergstä'dten   beabsichtigt werden solle. Auf der Strecke von Nösing nach Tyrnau könne,   wie  wir vernehmen,   die Umgestaltung der Pferdebahn  in  eine  mit Locomotiven zu befahrende Bahn  anstandlos   und   ohne   große  Kosten bewerkstelligt  werden;   außerdem  würde   noch  dadurch ein bedeutendes  Ersparniß eintreten,  da  auf der Route von   Preßdurg   nach   Wainor   jene   der   südöstlichen Staalsdahn benutzt wttdtn könnte.
^ V3ien, »0. April. Eine Verordnung des KnegZministeriums vom !2. März !85l ist erschienen, womit die Bestimmung des Pulverpatentes vom Jahre 180? wegen Ausschließung der Israeliten von der Erzeugung des Pulvers und Salitcrs, so wie von dem Handel mit diesem Artikel, aufgeho-den wird.
"Ein Wiener Correspondent des constitutionellen Blattes aus Böhmen erwähnt eines angeblichen Gerüchtes, daß Herr August Zang, vormals Herausgeber der »Presse,« zum Ministerialconcipisten im Ministerium des Innern ernannt worden sey. Wir haben hier in Wien von einem solch«n Gcrüchte nichts in Erfahrung bringen können, und haben kaum nothwendig, die Nachricht selbst als eine muthwillige, rein aus der lluft gegriffene Erfindung zu be-zeichnen.
*  Zu Prag hat sich ein Verein zu dem Zwecke gebildet, zur Unterstützung der nach London reisenden ärmeren Gewerbsleute Beiträge   zu   sammeln.    Bis jetzt sind bereits 20U0 fi. emgcfloffm.
*  Dem   „Morawsky narodny  List"  zu Folge hat   sich  in Brunn    eine Gesellschaft  gebildet,   um von dort nach dem drei Stunden entfernten, westlich von Brunn gelegenen Orte Nositz  zum Behufe des Kohlentransportes   eine   Eisenbahn   auf   Actien   zu bauen.
*  Die von dcr Handelskammer und der Gesell-scbaft für Ackerbau und Landeskunde  zu Brunn ge-bildete Commission zum Behufe dcr Verfassung einer ökonomischen und Gewerbsstatistik   von Mähren hat das dicßfällige Plogramm bereits entworfen und das Werk dürste bis zu Ende dts laufenden Jahres beendet werden.
*   Die March   hat  ihr« User  überschritten   und die ganze Gegend   von U'igarisch.Hravisch  mit einer Ueberschwemmung heimgesucht.
*   In öemberg  hält sich s^ einiger Zeit ein Missionär der Presbyter.anerfirch« aus,   und hält in der dortigen protlsiantlschen Ki<ch< Plagten, welche fehr stark besucht werden.   Wie man behauptet, will er unter den galizischen Juden Proselyte   für  seine Kirche machen,   welckes  Streben  bisher nicht  ohne erfolgreiche Wirkung geblieben seyn soll.
*  Aus  Venedig   erhalten   wir  folgende Mit» theilung, welche das Gesammtergedniß dcs kaiserlichen Besuches in folgender Weise  zusammenfaßt.    „Jetzt erst, seit das Leben  dieser  Stadt wieder in sein gewöhnliches  Geleise   zurückgekehrt   ist,   läßt  sich   die Oesammtwirkung des kaiserlichen Besuches leichter in das Auge fassen. Daß dieser Besuch ein so ganz ilw provisirter, den Autoritäten wie der Bevölkerung, den Gutgesinnten wie den Anhängern feindlichen Partei-Meinungen ganz unerwarteter war,  das  ist  für die politische Beurtheilung seiner Wirkung eben das Entscheidende.   Wer nur mit unbefangenem Auge sehen konnte und wollte,  dürste bestimmt nicht in Abrede stellen,   daß   die   stattgehabten   Kundgebungen   den Charakter der vollkommensten Freiwilligkeit aufwiesen, und daß sie gerade in einer Stadt, welche den letzten Zufluchtsort der italienischen Umwälzung  bildete,  so glänzend ausfielen, ist ein Factum von unermeßlicher Bedeutung,   ein  Sporn  für  den  Eifer,   den  ausdauerndeil  Muth,  und  die   unbeugsame Zuversicht aller Wohlgesinnten. Je mehr sich in größcrn Städten Italiens die Wahrnehmung herausstellt,   daß  selbst der   Regierung   ergebene  Personen,   mitunter   durch drückende Rücksichten veranlaßt,   in  einer  Art  von Zurückhaltung verharren, desto wünschenswerther war es,   daß   der  kaiserliche  Besuch  diese Scheu endlich brach.    Ein   flüchtiger   Anblick   im   gesellschaftlichen Leben zeigt, daß eine Menge von Personen, die bis jetzt  ängstlich  und zögernd  unsicher  sich benahmen, jetzt in die volle Freiheit  ihres entschiedenen Auftretens sich versetzt fühlen.
Es ist ausgemacht, daß das kostbare Geschenk des Monarchen einen überwältigend freudigen Eindruck hervorbrachte. Aber nicht zu verkennen ist, daß die schöne und vertrauensvolle Form, in welcher es dargebracht ward, den Eindruck noch bei Weitem steigerte und veredelte.
Es gibt Niemanden in Venedig, der nicht mit Begeisterung davon spräche, daß d.r Monarch persönlich sich einfand, um selb steigen der Stadt die schöne Gabe darzubrmgeli. Die angestammte Gut-mü'thigfeit und Gefühlsfeinheit machen besonders den Vellttianer für derlei Eindrücke in hohem Grade empfänglich.
Die jubelnden Manifestationen, welche den Monarchen allenthalben auf seinen Wegen durch die Stadt begleiteten, sind der beste Beweis, daß es dcr hiesigen Bevölkerung durchaus nicht an der nöthigen Anlage gebricbt, um monarchisch und loyal, ja gut österreichisch zu empfinden.                   (Dest. Corr.)
*  Voze», 4. April.   Vorgestern Abends trafen Se.   Majestät   der   König   Ludwig   und   der   Prinz Adalbert  von  Baiern   mit  Gefolge   hier   ein,   und nahmen ihr Absteigquarlier im Gasthause »zur Kaiserkrone."   Gestern statteten dieselben Sr.  kaiserlichen. Hoheit  dem  Herrn  Erzherzog  Rainer einen Besuch ab;   Abends   war   Soiree   bei   Ihrer   k.  Hoheit der Prinzessin Wasa, zu welcher Se. Majestät der König Ludwig und Prinz Adalbert,   so  wie die durchlauck-tigste erzherzogliche Familie erschienen.    Nachmittags hatte  der   kunstliedende  König  auch das Haus  des Herrn Carl Moser mit einem  Besuche   beehrt,   und sich sehr anerkennend über eine dort aufgestellte Diana Canova's, die Elatuen Nainalters, Kloz und Berg. lers, wie nicht minder über den reichen und selten»!, Blumenflor des rühmlich bekannten Gartens geäußert. Heute  Früh   setzte   Seine   Majestät die Reise   nach Como fort.
Hermannstadt, 80 März. Die vom Ministerium der öffentlichen Bauten aus Wälschcirul nach Siebenbürgen entsendeten Etr^ßenarbeiter sind, in der Anzahl von 60 Köpfen, am 24. hier angekommen. Das Aerar bestritt ihre Hieherreise u»d wird auch die kostenfreie Rückkehr derjenigen besorgen, welche nicht etwa da zu bleiben gedenken. Sie beginnen ihre Arbeiten an der Straße nächst Großau, zwei Stunden von Hermannstadt. Es wäre zu wünschen, daß eine zehnmal größere Anzahl solcher Mu-sterardeiter nach Siebenbürgen käme, damit die viel seilig schlechtenStraßen bald in einen besseren Stand gesetzt würden.
D c u t sch la n d.
Stuttgart, 6. April. Einem die Londoner Ausstellung betreffenden Bricfe entnimmt die „Deutsche Chronik" folgende Nachricht: Die wcrthvollsten Gegenstände, welche China lieferle, sind größtentheils zerbrochen und verdorben angekommen; die bekannte große Flasche, welche ein französischer Fabrikant ab, sandte, ist ebenfalls zerbrochen; die aus Baiern und ^lsterreich gelieferten Bildhauerarbeiten sind viel und stark beschädigt; die würtemderg'schen Gegen» stände sind, soweit sie ausgepackt sind, ziemlich gut angekommen, mit Ausnahme des Spiegelschrankes von Wltth; der besonders verpackte Spiegel ist in tausend Stücke zertrümmert, was jedoch leichter zu ersetzen lst, als dcr durch Eindringen dcs Wassers in dlc K.ste dieses Möbels selbst verursachte Schade,,; ebenso sind die von der renß'schen Fabrik in Stuttgart gelieferten Lichter zerbrochen, und der Zweck, sie auszustellen, verfehlt. Ueber die Haltbarkeit des Da« ches am Glaspalasie ist man sehr besorgt, obwohl > die Unternehmer deßhalb nicht ängstlich scheinen; auch wollen Manche in die Tragbarkeit und Dauerhallig, seit des ganzen Gebäudes noch Zweifel setzen, welche man destoweniger wegzuwcrfci» berechtigt ist, wenn man bedenkt, in welch' unglaublich kurzer Zeit dieses Riesenbebäude aufgeführt wurde.
Dresden, 9. April. Die Stadt ist in der freudigsten Bewegung. Die österreichischen Gäste werden mit Auszeichnungen vollends überschwemmt, und die Erinnerung an die Eröffnung der zwei Meere verbindenden Schienenstraße wird zu einer höchst freundlichen gemacht. Am Abende gleich nach der Ankunft fand ein von der Stadt bestelltes Festmahl Statt, bei welchem Toaste auf Oesterreich und Sach-sen, auf das Gedeihen der neuen Nahn, auf daS Zustandekommen des großen deutschen Emigungs. werke5 u. f. w. ausgebracht wurden. Gestern war militärische Nevue, Hoftafcl, welcher die ganze königl. Familie beiwohnte, zum Schlüsse dcs Festtages Theater pari; mit einer höchst gelungenen Aussüh. rung des „Propheten«, welche die sachsische Herrscherfamilie gleichfalls mit ihrer Gegenwart beehrte. Heute, am letzten Tage der Feierlichkeiten, ist Soiree beim sächsischen Minister des Auswärtigen. Es haben mehrere Ordensverleihungen von Seite Sachsens an österreichische Staatsbeamte, darunter an den Herrn Handclsminister, Freiherrn von Brück, Statt gefunden. Die Witterung war mit kurzer Unter» brechung fortwährend ungünstig.
Äus   dem   »Hcrzogthume   Nassau,    Ende
März. Sie werden vielleicht in öffentlichen Älät« tern gelesen haben, daß man in unserm Lande ^nst, lich daran denkt, eine Gesellschaft von fast hundert Köpfen nach Ungarn zu führcii. Mehrere gediegene, umsichtige Männer haben die Sache in die Hand genommen, welche gewiß zum sicheren Ziele geführt werden wird, wenn man im Kaiserstaatc liur einiger, maßen das Entgegenkommen findet, welches öffentlichen Blättern zu Folge die betreffende Ministmal-commissioli in dcm Entwurf einer Gesetzvorlage in Aussicht gestellt hat. Es wäre nun aber g,wiß im Interesse der mitteleuropäischen Entwicklung z». nächst der Bevölkerungsausgleichung am Rhein und "n der mittleren Donau, wenn das in Aussicht gestellte Reglement über Anordnung der Einwanderers» Verhältnisse reckt bald von der k. k. Regierung er. lasscn würde, damit man wüßte, woran man wäre. Jede Versäumwß ist nicht bloß ein großer Schabm für Ungarn, sondern für ganz Mitteleuropa. Tausende warten daraus, daß das k. k. Cabinet das ent» scheidende Wort jpricht, um sich mit Capitalien und den reichsten Arbeitskräften dem volkswirthschastlicken Neubau an der mittleren Donau zu widmen. Der Cavilalistenverein in Frankfurt, welcher sich für die ungarische Einwanderung gebildet, bleibt gelähmt, bis das Colonisationsgesetz erscheint. Gesellschaften von Auswanderern können ohne dasselbe nicht fest gebildet werden, zumal da die radicale und die klein, deutsche Presse alles aufbietet, diese große That für das Gedeihe" Mitteleuropa's zu hintertreiben. Alle dich Maschinalionen würden in ihr NichlS veischwM'
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den, sobald Oesterreich mit seinem Gesetze hervortreten wolllc. Nach den Vorlagen der Commission würde dasselbe so libcr.il, großartig und practisch aussallen, daß dri Kaiserstaat sich dadurch Millionen Herzen und Arme gewinnen würde. Ich werde Sic von der weiteren Entwicklung unserer ungarischen Auswanderungsgcsillschaft benachrichtigen. Obgleich wir cinen Agenten sür ungarische Guter im Lande haben, wiid die neue Gcsellschaft sich doch zunächst an das k. k. Ministerium wenden. Sie hofft auf freundliches Entgegenkommen, zumal da sie die erste größere Gesellschaft ist, welche in dieser mit mancherlei Schwierigkeiten umgebenen Angelegenheit Bahn bricht. —
Italic n.
* Turin, N. April. Die Deputirtenkammer hat die vom Senate im Steuergesctzc eingeführten Mo-disicalionen genehmigt, und ferner zur Abhaltung des Nationalfestcs, zur Erinnerung an die Parla mentscröffnung vom 8. Mai »848, auf jedes Jahr den zweiten Maisonntog festgesetzt. Den Municipien ist es freigestellt worden, jenen Tag zu seiern oder nicht. Demarchi's Antrag, die Municipalbehörden sollen wegen dieser Jahresfeier sich mit der Geistlich' feit verständigen, veranlaßte lange Discussion und mehrere Amendements, indem einige Kammermitglie» der behaupten, daß dadurch die Civilbehöiden der Geistlichkeit unterstehen würden. Dieser Artikel wurde der Commission zur Modification zurückgegeben. Brünier hat den Bericht über den Tractat mit Belgien und England, Elena einen Vorschlag über die Schissfahrtstaxen — und der Finanzminister Vorschläge über Grund,, Personal.- und Succcssionssteuer vorgelegt.
— Man schreibt dem „Risorgimento« aus Neapel vom 22. März: „Den l l. d. M. sind die in der Sache der italienischen Einheit verurtheilten Personen von der Festung Nisida nach der Festung Per cara tinem sehr ungesunde» und zwei hundert Meilen von Neapel entfernten Orte gebracht worden, Dicso Unglücklichen sind genöthigt gewesen, diesen Weg mit Ketten an Händen und Füßen zu Fuß zu machen. Des Nachts schliefen sie in den Gefängnissen der Dörfer und waren den größten Entbehrungen unter, worsen. Einige Verwandte, die sie begleiten woll^ ten, sind in Tessa verhaftet und nach Neapel zu-rückgebracht worden, — In (Zaltanipetta hat ein Spieler, wüthend über einen König im Kartenspiel, der ihm eine große Summe Geldes hatte verlieren machen, denselben zerrissen. Man hat deßhalb einen Prozeß wegen Majestätsbeltidigung gegen ihn eingeleitet.«
*  Neapel, I. April. Durch königliches Decret werden die Bezirksrathc dießseits  des  Faro zum l., die Provinzialräthe zum 20. Mai berufen.
*  3lom, 5. April. Der Abschluß von Tractate« mit  Niolivia  und  Toscana  ist   bevorstehend.    Der spanische   Gesandte   Riquelme   hat  ein  authentisches Eremplar des Concordats zur Ratification mitgetheilt. Die stadtische Municipalität  ist  constituirt   und   be-eldet.   Zwischen  dem r. k. österr. Consulat zu kivita-vecchla und dem päpstlichen Delegaten sind Differenzen entstanden.   welche   des   letzteren Abberufung veran. lassen dürsten.
*  Modena,   7.  April.    König   Ludwig   von Baiern  ist  auf  der  Durchreise  nach Rom hier eingetroffen.
Frankreich.
Paris, 6. April. Man schreibt der »Inde, pendance«: In Paris ist außer der politischen Welt so mancher Arbeiter, so mancher bescheidene Bouli. quier von vorneherein ganz im Stillen gegen die Consolidation des Bestehenden eingenommen. Alle, dic leiden, Alle, die sich beklagen, hoffen auf Schlechteres oder Besseres und warten ungeduldig auf 1852. — Man gehe nur in die Werkstätten und beobachte die Arbeiter in den Ruhestunden. Sie sprechen nicht von Politik; aber was sie singen, das ist de deutungsvoll,    vielleicht   nur   allzu   bedeutungsvoll.
In den höheren Ständen hat, je nach dcm die Intcrrtsscn des Geldcs und Ehrgeizes sich geltend machen, eine oder die andere der vier großen Parteien Einfluß; aber jedenfalls wollen nur Wenige die Prorogation. Die Furcht allein könnte dieß Resultat zu Wege bringen. Was die Provinzen betrifft, so braucht man bloß aus die Gemeinde-wählen zu sehen, und an dic Feier des letzten 24. Februar zu dcnken, und man weiß, auf welche Sym pathien die jetzige Regierung in den kleinen Stadien und Dörfern zählen kann. Von den großen Städten gilt dasselbe, was von Paris.
* Wie aus Paris berichtet wird, sollen magyarische und polnische Flüchtlinge einen Protest gegen den Eintritt Oesterreichs mit seinem Gesammtgebiete in den deutschen Bund, der französischen Negierung überreicht haben. Diese kommt dadurch am besten in die Lage zu beurtheilen, wilche Elemente der Idee des Gesammteintritts Dcsteireich in Deutschland und aus welch' siinstren Gründen am beharrlichsten widerstreben.
Großbritannien und Irland.
London, 4. April. Eine neue Dampfschiffverbin-dung mit dem nördlichen Europa ist gestern in's Leben getreten. Es wird durch dieselbe cine Linie zwischen England, Dänemark und Schweben hergestellt, welche Deutschland bei Seite liegen laßt. Das erste Schiff gchc Samstag um fünf Uhr Abends von London ab und wird Hjerting am Montag um ein Uhr Morgens erreichen, von dort nach Kopenhagen gehen. Am Mittwoch tritt es die Retourrtisc an. Die neugebautcn Bote werden das Postfelleisen mitführen und sollen für den Transport von Passagieren und von Schlachtvieh schr zweckmäßig gebaut seyn. Passagiergrld von London nach Hjerting betlägt drei L. erster Classe, zwei L. sür zweitt, und ein 3. dritter Classe.
— Der Plan dcs Schaykanzlcrs in Betreff des Ueberschusses von 2 Millionen Pfd. St. ist unge-fähr folgender: Ein Theil soll zur Tilgung der Staatsschuld und der Nest im Betrage von 1,892.000 Pfd. St. zur Steuer.-Erleichterung der albeltenden Classen verwendet werden. Zu diesem Ende wird die Herabsetzung der Kaffchzölle, dic Aushebung der Einfiihrsgebührcn auf Bauholz und die Abschaffung der Fenstcrtare vorgeschlagen. Anstatt der lctztcrn soll cine Hauszinssteurr mit 9 Pcnce pr. Pfd. St. des Einkommens, und eine Steuer von <i Pence, pr. Pfd. St. von jedem Laden und jedem Wivthschastsgedäude eingeführt werden. Häuser, welche weniger als 20 Pfd. St. jährlich einbringen, wären von der Steuer befreit. Gleichzeitig schlägt Herr Wood die Erneue-rung der Einkommensteuer auf weitere 3 Jahre vor.
U u ß l a n d.
Kalisch, 5. April. (E. B. a. B.) Es sind in neuester Zeit im Königreich Polen und insbesondere in Warschau mehrere im Verdachte einer politischen Verbindung stehende Personen plötzlich gefangen ge-nommen und zur Haft gebracht worden. Unter ihnen befinden sich mehrere Geistliche und einige Literaten, die sämmtlich aus der Citadelle zu Warschau sitzen, wo sie den Ausgang ihres Prozesses abwarten. Die in jüngster Zeit erfolgten, schr harten und die polnische Nationalität tief beleidigenden Maßregeln, durch welche das Königreich Polen betroffen wordcn ist, haben die erwähnte Verschwörung ins Leben gerufen, nachdem seit längerer Zeit in Polen nicht mehr von politischen Umtrieben die Rede gewesen. — Auf die Vorstellung des Fürsten von Warschau hat der Kaisrr dm Alexander Wezyk, welcher im Jahre 15^<j wegcn Theilnahme an einer gehcimrn politischen Verbindung zu lebenslänglicher Zwangsarbeit vcrurtheilt wordcn ist, in der Art begnadigt, daß demselben die Straf' arbeit erlassen ist, derselbe aber in Sibirien selbst als Ansiedler verbleiben muß.
Schwede n.
' Stockholm, 28. März.    In Norwegen haben neue Unruhen   am »4. und »5.  in Dlontyeim  und
am 10. in Meldalen   Statt  gesunden.    In   Dront
hcim war die Veranlassung   dazu,   daß   die Fischer der Stadt dcn sogcnannten Eecbauern nicht gestatten wollten, ihre Fische  auf dem Markte der Stadt   zu verkaufen.    Sie   halten   zuerst  vom Stiftsamtmann lin solches Verbot für die Verbauern verlangt, und da ihnen dicß verweigert wurde, so vrrübten sie die größten   Gewaltthätigkeiten    gegen   die   Seebauern. Die Polizei kam dazwischen, schrieb die Namen Ei. nigcl   auf und forderte die ärgsten Unruhestifter   auf den folgenden Tag  zum Verhör vor.    Die Vcrhaf-tnng   eines   Trunkenbolds,   welcher   sich  dabei   mit Händen und Füßen widersetzte, und deßwegen einige Hilbc erhielt, gab das Zeichen zum Ausbruche eines allgemeinen Tumults.   Derselbe war nach dem Rath' halise geführt worden, und dieses wurde daher unter dem  wildesten Geschrei   und Lärm   erstürmt,   wvbel Thüren  und Fenster  zerschlagen und der Verhaftete befreit wurde.    Später wogte der aufgeregte Haufen n.ich   »der Harmonic",   wo   der Geburtstag  I. M. der Königin   gefeiert   wurde,  ward  aber   hier nicht eingelassen,   sondern   von   einigen   beherzten  jungen Männern mit blutigen Köpfen zurückgewiesen.    Jetzt verlangte die bis dahin allein thätig gewesene Poli' zei das Einschreiten   des Militärs,   und nun wurde von  dem Militär,   welches   äußerst   kräftig   von  der Bürqerwehr unterstützt wurde,   um  I l   Uhr Abends die Volksmasse zerstreut.    Indessen die Fischer fuhren am folgenden Tage fort,   die Secbaurrn gewaltsam zurückzuweisen,   wobei eine Person   verhaftet   wurde. Jetzt  wollte man,   um diese zu befreien, das Rath» haus   zum zweiten Male zerstören, wurde aber von dem auf die Unruhestifter äußerst eibitterten Militär, welches das Rathhaus besetzt hielt, übel empfangen. Der Tumult, an dessen Spitze ungefähr 20 erwache skne und  100 halberwachsene Personen   standen,   er^ reichte nun seine größte Heftigkeit;   2l  Unruhestifter wurden ergriffen,   und das Militär stand mit scharf geladenen Gewehren, die Ankunft  von 50 reitenden Artilleristen   abwartend.     Nach   dec   Ankunft   duser wurden die Straßen sogleich gereinigt, was natürlich nicht   ohne   Blutvergießen   geschah.     Hierbei   nahm alich die  reitende Bülgergarde sehr thätige,» Antheil, so daß um  l i Uhr Al'eilds die Nuhe wieder gänzlich l)ergcstellt war.    In Meldalen hatten Untersuchungen gegen Winkelkrüge  und unerlaubten Branntweinver. kciuf   zu   dcn   begangenen  Unordnungen   veranlaßt. Man   war  hier gewaltsam in den Gerichtssaal   gedrungen  und   hatte   das  Gericht   mehrere  Stunden verhindert,   scine   Untersuchungen   zu   halten.     Hier ließen  sich  sehr leicht die Früchte   der  ausgestreuten Lehren der Thranisten erkennen.
Neues uud Neuestes.
Telegraphische Depeschen.
—   Agram ,  >2. April. Am 8. d. schlug Omer Pascha 3000 Insurgenten    bei   Kozarac   und   rückte nach Pridor.    Banjalula muhte 1000 Bcutll, Gra-diska 250 Vclltcl Contribution zahlen   3500 Mann türkischer Truppen sind unter Skenderbeg   über   Pe-lrcwacz nach Nihacz gezogen.    Die Insurgenten flo» hen  slit   dcm   Vcrzwciflungskampfe   bei Kozarac in allen Richtungen. Ali Kedick steht bci Bihacz, dessen Fall nächstens erwcnttt wild.
—   PariS, ll. April.  DaS definitive Ministe, lium ist gebildet: Baroche Auswärtiges, Leon Fau-chcr Inneres, Rouher Justiz, Randon Krieg, (5has. ftloup Laubat Marine,  Buffet   Handel,   Fould Finanzen . Magnc össentl. Arbeiten. Leon Faucher kündigt dcn Antritt des Ministeriums in der Legislativen an, es wolle die Eintracht mit dieser,  die Vertheidigung der Ordnung.  Beuve beantragt die Wiederholung des Mißtrauensvotums, welches zur Dimission des größern Theils der Mitglieder des jctzt restaurirlen Ministeriums,   der  Herren Barouche, Rouher   und Fould geführt habe. Der Antrag wird mit ::2? gegen 275 Stimmen durch  die  einfache Tagesordnung beseitigt. Der »Constitutilmnel" bemerkt, die lZhefs der Majorität   seyen bei dcr Bildung  des  Ministeriums lhätia,  gewesen.    Die   Bildung  desselben halle line kleine li»„x«e veranlaßt.
Verleger: Ign. v. Kleinmayr und Fedor Vamberg.                       Verantwortlicher Herausgeber. Ign  Alois v  Kleinmayr

Telegraphischer  (konrs < Bericht
der Staatspapiere vom 12. April 185 l.
StaatsschuldverschreibunglN zu 5        pCt. (in CM.)      W 7/8
detto                 ., ^            .,         „              ^^ "^
Staatsschulducrsch. v. Jahre                                               «a < < /, l»
l8äU mit Rückzahlung        .,4            „                         «^ I,^N'
Verloste Obligationen,   Hofkam- lzu ^»            p^t,.» ^
mcr-Obligationcn des Zwangs- !           ,                 ^
Darlehens in Kram. und Acra- z..   ^/2        „     ? ^ rial - Obligationen von Tirol, l      ^    ^               ! "
Vorarlberg  und Salzburg   .   l      3.^2,,  „    ^.,^1-/1«
Darlehen mil Verlosung v. I. 18^'. snr 2.0 ll       z001o/<l. Bank - Äctieu. vr. Stnck 1276         ", C. M.
Mcticn der Kaiser Ferdinands-Nordbahn    ^.. .^ , ,   ^ „„
Actien der Wim-Gloggmtzcr-lSlscnbahn                      ^      sr zm
Nctle» dcr  ösierr. Donau-Dampfschifffahrt               ^ .   ^ m,
,u5«0ff. C. M........    557       fl. m V. M.
Galiiischc Pfandbriefe zu 4 M.                                 .
sür ioO fl. ^. M......      «l>    ft. m 0. M.
Wechsel-(öours vom 12. April  1851.
Amsterdam, für ,N0 Tbal.r Current, Nthl. 184 3/4          2 Monat, «uasburg, für 100 Gulden l§ur., Gnld. 131!                     ",o.
Frankfurt a.M., ( für 120 fl. si'dd. Ver«                         . ,«,     ,
einS-Währ. i,n 24 l/t ff. Fuß. Guld.) 132 1/4          3 Mona .
Genua, fnr 300 neue Picmont. Lire, Guld. 15i                 2 Monat.
Hamburg, ff.r <N0 Tbalcr Banco, Nthl.   1»5 Bf.           2 Monat.
Livor,w.>r 300 Toscanische Lire. Guld. 129                 « Monat.
London, fnr 1 Pfund Sterling, Gulden    12-',9          3 Monat.
Marseille, für 300 Fransn,    .    G»ld.    1gtt3/4           2 Monat.
Varis, fnr 300 Franten     .    .    Gnld.     156 3/4           2Monüt.
Geld- nnd Silber -Course vom 1l. April 1851.
Brief.            Geld.
Kais. Münz-Dücatcn Agio    ....      —                   373/4
betto Nand-        dto        ......      —                  371/2
Napoleonsd'or                 ......      —              10.23
SonvcrainSd'or                ,      .    .    .    .      —              18.lt)
Nuß. Imperial               ^      .    -    .    .      —              10.41
ssriednchsd'or......      —               1^58
Eügl. Sovcvaing^l           ......      —              1^
Silbcragio           ........      —                   321/4
der   hier   Augefolttmeue«   und  Abgereiste»'
Den   6,   April   185 l.
Hi-, Barou Speßhard; — Hr. Audits Frei'.-gang, — und Hr, Basilius Freigang, alle 3 Guts.-bestyer; __ Hr. Gosilech; — Hr. Peter Millee; — Hr. Waloow, — und Hr Iac.'b Hin, alle 4 Pri. vaticr) ; — Hr Ritter v. Neyer, — u. Hr. Victor, beide Großhändler; — Hr, Bors, z  —  Hr.  Joachim ;
—  Hr. üLichart; — Hr. Wlich ;  —   Hr. F.hr.  — und Hr. Faidiga, alle 6 Handelsleute;    -   Fr. Gräfn, v. Beschrold, Pn?at<>,  .^'l>. Hr. Wirtbhcimer, «an-delsagein; — alle  1?  voi,  Wien  n^ch   Trie^. — Hr. Anton N,ko!!cs,  —  Hr. Ignaz    Gairil'ger;    —    Hr. W   Bri„k,    —   und   Hr.   M^>cus Scculils. alle   4 Handelsleute; -  Hr.  Mar i!uz;attc>, Seidelihändler;
—  Fr. Belcha Vi^le; — Fr. Carol.na Massmn, — und Amalia   Mc^o!'. alle 3 Pr.vare j - alle 8 von Tricst  nach Wi.ii.
Den 7. Hr. Eteilier, Privatier, von Giaßnacy Triest. — Hr. Gal^ani; — Hr, Postelberg: — Hr. Hofmann; — Hr.  v. Sckluborsky; — Hr. E chench ;
—   Hr. Benasllio,  —  und Hr. P.ato.  alle   7^'^ vatier); — Hr. Kömgsbrin,, Maler. — u. Hr. <^chM. Handelsmann; all< 9  r°n Wien  „ach Triest.   —   Hr. Marcello, —  u   Hr. Berera,  beide Handelsleute,  — u. Hr. Polen,;,  Privacier; alle 3 von Wie-,  »ach Ve, nedig.  — Hr^  Hredil, Ageiu, vcn Cill, nach Kla^en-fuvt.' — Frau Amaüa   O^'^a , Beamcens .-Gattin ^— Hr. Balthasar H°s>zer,    "  und   Hr.   Gu^av   ^a cher, beide Handelsleule.   und alle  3 von  priest   nach Wien.  — H,-.  Dominik Valcncim; Handelsmann, von Vecona nach Wien'.
Den ». H,. Naale, — u, Hr. Costa, beide Rentiers; -. F^u Gräsin v, Schwcrxi, P-ivate; — Hr. Deslev, ^ u Hr. Eilard, belde Privatier«, -li. Hr. Kaiseu, Handelsmani'; alle 6 ron W>cn nach Tnest — Hr. Gedeanno, Rentier, von Wie" nach Venedig. — Hr. Dr. Plchi, voi, Gray nach Trieft. __ Hr. Alex, Cambissa. ^ u. Hr. Wilhelm WarS-worthy,  beide Renners; vcn ^^.^st l^ch Wien.
Den 9. Hr. S^loago; ^. H^ Narsti; -- Hr Oech^ler; — H»'- ^leschiev, ^. ^. H^. Gentili, alle 5 Privatiers; — H«-. 3ech, t.k. Schlo^Hauprmanii; ^. Hr. Göbel, k. k. M.niste-ial - Rath , — und Hr. Muler' ^aiidelsiliam, ; alle 8 von Wiei, uach Triest. — F,/ Marinkoviy, Privatier v°„ W^ ^^ cpa. dua ^— ^r C'duard Schadet, Stadthauptmann, von Wien nach Agram. - H'- F'lix Gall. Hof-Secre-lär; von Krana nach Wie».
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