Nr. 230. Plänumerati on < pl«< s: Im Vomptoir ganzj. st. II, halbj. N. 5 50, sslll bie Zustellung ins H«u« halbl. 5U lr. Mit b« !p»ft ga»^, fl. Ib. hclldj. si,7 s.u. Montag, 8. Oktober. Inler«l«n»«ebll»: ßlli llelne Insliat« bi» zu i Ztilen !t5 !r,, «lößer« per Zelle 6 lr. < bei VIt«len Wieberbolunsstn p«r.^etlc 3 ll. 1883. Amtlicher Theil. Se. f. und k. Apostolische Majestät haben mit «Uerhöchster Entschließung vom 26. September d. I. °en außerordentlichen Professor Dr. Moriz Wlassak zum ordentlichen Professor des römischen Rechtes an "" k. k. Universität Graz allergnädigst zu ernennen Ueruht. Eonrad-Eybesfeld m. p. Erkenntnis. ,. Das t. f. Uandesgericht Wien als Prcssgerlcht hat auf ^"traq der l, l, Staatsanwaltschaft erlmmt, dass der Inhnlt des ii r.< !" ^lrn erschcinenden periodischen Druckschrift „Extra-M vonl 30, September 1883. Nr. 92. enthaltenen ersten Ar^ Q,!f mit der Aufschrift „Ein Versöhnungs.Parlamcnt" in der ^ellc von „Auch vor dem Schottei^hore" bis „sich stets als "Ne verfehlte erwiesen" das Vergehen nach Art, III des Gesetzes °°M 17, Dezember 1862, NOAl. Nr. 6 des Jahres 18(>3. resp. ? ^ St. G. und der Inhalt der in derselben Zeitschrift ent» Meul'n Nutiz, beginnend mit „Mit welcher Schamlosigkeit" .,?/r Stelle von „Su berichtet uns ein" bis „des Kronprinzen ^Uillt lueidc" das Verbrechen nach den 85 6:! nnd 64 St. G, "Wunde, und hat nach tz 493 St. P. O, das Verbot der Weiter» llurcitung dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Se. MajeM der Kaiser haben, wie da» «Präger Abendblatt" meldet, dem Kapuziner-Ordens« «uardian in Opoöno zur Tilgung der Schuld, welche behufs Renovierung der Klosterkirche coutrahiert wurde, eine Unterstützung von 100 ft. zu bewilligen geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das .Prager Abendblatt" mittheilt, der Gemeinde Braunbusch im Mtke Neugedein eine Unterstützung von 50 fl. zu landen geruht. Zur Lage. , Der „ Cech " feiert in warmen Worten das kai -'erliche Namen «fest. Insbesondere — so schreibt ^-- habe die czechische Nation Ursache, dem erhabenen Monarchen dankbar zu sein. da Nllerhöchstderselbe dieser uni, ^"' theuersten Schatz, Seinen erlauchten Sohn "b dessen edle Gemahlin, anvertraut habe. ,. Unter dem Titel: «Unsere neuesten Rentiers" '^recht das „Extrablatt«: «Die Sache ist geeig« "' die radicalsten Socialisten versöhnlicher zu stimmen und die Volkswirtschaftslehre um interessante Daten zu bereichern Dienstmädchen und Fabriksarbeiter als Be» sitzer von zinsentragenden Staatspapieren! Ist eine neue, eine bessere Zeit gekommen oder haben sich umwälzende Ereignisse zugetragen, welche große Neuerun« gen in ihrem Gefolge gehabt? Keines von beiden. Aber einer wunderwirkenden Tugend, der Sparsamkeit, sind die Wege zum Volke gebahnt worden, man hat ihr in Gestalt der Postsparcassen viele Hunderte Ehrenpforten errichtet und diefe sind von taufenden Personen aller Berufsclassen beachtet und gewürdigt worden. Mit dem Postsparcassebüchel in der Hand wird man nach und nach Rentier. Das ist das ganze Geheimnis. Kurz nach dem Inslebentreten der Postsparcassen im April d. I. zählte man 14 Handelsgehilfen, 16 Fa> brilsarbeiter, 2 Handarbeiterinnen, 10 landwirtschaft« liche Arbeiter, 25 Studenten und 27 Dienstboten, welche Rentenbiichel besaßen. Ende September ver« fiigten aber schon über Renten 73 Handelsgehilfen. 46 Fabrilsarbeiter, 10 Handarbeiterinnen, 23 land« wirtschaftliche Arbeiter, 132 Studenten und 114 Dienst, boten. Wir haben absichtlich nur jene Besitzer von Ren« tenbücheln erwähnt, deren Einkommen ein geringes ist und denen es nicht leicht angekommen sein musste, sich jene Summe zu ersparen, welche den Kauf auch nur eines Rententitels erfordert." Anlässlich des Inslebentrelens der neuen Gewerbe »Ordnu ng schreibt das „ Tiroler Volks -blatt": „Die Gewerbegeseh.Novelle ist wieder ein guter Schritt vorwärts, aber der Oewerbestand muss alles, was an ihm liegt, thun. damit die guten Bestimmungen der Gewerbegesetz-Novelle nicht ein todter Buchstabe bleiben, sondern übergehen in Fleisch und Blut und gute Früchte und Segen bringen. Die Gewerbetreibenden müssen die Rechte benutzen, die das neue Gesetz ihnen einräumt, und die Pflichten erfüllen, die dasselbe in ihrem Interesse ihnen auferlegt." — Die „Prager Geschäfts-Zeituna" bemerkt: »Die mit dem 1. Oktober d. I. durch die Gewerbe-novelle geänderte Gewerbe-Ordnung hat auf alle geschäftlichen Kreise belebend gewirkt und einen sehr gün« stigen Eindruck hervorgerufen. Der österreichische Ge» werbestand wird sich successive wieder erholen und das Gewerbe wieder in geregelte Bahnen gelangen, die frühere unbeschränkte Gewerbefreiheit hat zu viele schad« liche Elemente aufgenommen, die felbst auf die In« dustrie- und Handelskreise verderblich wirkten." Aus Budapest wird unterm 4. September berichtet: In der Abendconferenz der Unabhängigkeits-Partei verlas Helfy folgenden Antrag: 1.) Das Vorgehen der Regierung wird entschieden getadelt; 2.) laut des Ausgleichsgesetzes ist auf den Wappenschildern die ungarisch«kroa ln auf die Wange herabgefenkt, mochte man sie ^Ull^ hässliches Kind nennen, und erst wenn sie die ^H? aufschlug, dann verbreitete es sich wie ein heller übtr 3- "^" ^ 6""^ Gesicht, und man musste sich vn^ Veränderung wundern, welche mit demselben "Negangen war. .T^lüben im Dorfe nannte man des Müllers Kind zuertt l^lse", um seiner Augen willen. Wer es ü'^ es, und sie wurde noch feuerroth im Ge-Um. ^" l'e daran dachte, aus wessen Mund der «."^warz-Else" zuerst gekommen. "ltez K^?'"t'sen. AbHange des Höhenzuges lag ein Aabr-n r!"6' wtmgstens h^te es schon Hunderte von hinab "c/°lz ^ seiner Höhe ins fruchtbare Thal «eichaut. Vtan wollte seinen Ursprung sogar von Ludwig dem Springer ableiten. Später war es ein Kloster geworden und erst vor fünfzig Jahren von dem Vater des jetzigen Besitzers neu restauriert, um von dem Zeitpunkte an den ssamiliensitz einer sehr vornehmen, aber auch fehr hochmüthigm alten Adelsfamilie zu bilden. Der gegenwärtige Bewohner des reizend gelegenen Schlosses Rotexburg war ein Herr von Esslmgen. Seine Gemahlin hatte vor einigen Jahren das Zeit« liche gesegnet, ohne dass ihr Abschied aus dem irdischen Iammerthale eine merkliche Lücke zurückgelassen hätte. Die Baronin war eine wenig liebenswürdige, eitle und hochfahrende Dame gewefen, während das alte Fräulein von Efslingen, die dem einzigen Sohne die Mutter ersetzen sollte, obgleich er einer solchen nicht mehr bedürfte, ein Muster weiblicher Vollkommenheit war, die auch für minder Hochgeborene ein warmes Herz und einen offenen Blick hatte. Kurt von Esslmgeu, der einstige Erbe d<:s Schlosses und beträchtlicher Reichthümer, war zwanzig Jahre alt, als er zum erstenmale in stattlicher Husaren-Uniform die besondere Aufmerksamkeit der lieben Dorfjugend auf sich zog. Er war ein schöner Mann, und der dunkle Schnurrbart ließ seine Jugend etwas mehr in den Hintergrund treten, was ihm viel Freude machte. Im Dorfe hatten sie ihn nicht einmal wiedererkannt — ein Umstand, auf den er sich nicht wenig zu-gute that. An einem Sonnabend Mittag, als die Jugend eben den Fesseln der Schule entfloh, kam der hübsche Husarenlieutenant seines Weges gegangen und sah sich alsbald von einer ganzen Schar neugieriger Jungen und Mädchen umgeben, die ihm mit großer Unverschämtheit den Weg vertraten. Es kostete ihn einige Mühe, sich hindurch zu winden. Indem er den Fuß-weg betrat, sah er ein kleines Mädchen allein des Weges schreiten. Das Kind fiel ihm auf, zunächst, weil es sich von der übrigen Gesellschaft abgefondert hielt, dann aber auch, weil es fo leichtfüßig und zier« lich dahinfchrilt, dafs er glaubte, nie etwas Nnmuthi-geres gefehen zu haben. Er gieng denfelben Weg, den das Kind nahm, und bald hatte er es erreicht. Elfe schritt ruhig weiter, ohne nur den Blick zu erheben, und so sah Kurt nur ein schmales Gesichtchen unter dem großen Hute hervorlugen. Ziemlich enttäuscht wollte er vorüberschreiten, doch die ganze Erscheinung des Kindes war eine so überans graziöse und fremdartige, dass er der Versuchung nicht widerstand, es anzureden. Nun hob Elschen die langen Wimpern langsam empor und sah den Husarenlieutenant an; nicht mit der frechen Unverschämtheit ihrer Kameradinnen, sondern mit dem wunderbaren, fragenden Ausdruck der unfchuldigsten Kinderaugen. Kurt war überrascht. „Wie heißt du?" fragte er, ohne eigentlich zu wifsen, was er gefragt hatte. ..Elfe!" lautete die schüchterne Antwort, und gleichzeitig stieg ein leiser Hauch von Rothe m lhre schmalen, blassen Wangen. „.„ ..Else? Sie hätten dich ,Schwarz-E se" nennen sollen, um deiner prächtigen Augen willen! Ihre Wangen färbten sich noch dunkler, mdem sie ihre Schritte verdoppelte. Er hatte es versucht, ein weiterss Gespräch mit ihr anzuknüpfen, aber sie zeigte sich wenig redselig, und so ließ er sie ihres Weges gehen. Sie war ihm noch ein paarmal be-gegnet. aber als er das nächste Jahr wieder nach dem Schlosse kam, halte er Else vergessen, denn ein lustiger Husarenlieutenant hat an andere Dinge zu denken, als an ein kleines zehnjähriges Mädchen. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitmlg Nr. 230 1974 8. Oktober 1883. fortige Entsendung der Glückwunschdepesche anordnet. Es folgt die Motivierung und die Verweisung der in der vorgestrigen Sitzung eingebrachten Anträge an die betreffenden Ausschüsse. — Der Antrag Max' über die Verlegung der Handelskammer von Vrody nach Tarno-pol und der Antrag Henzels über die Amendierung einiger Parcigraphe der Gemeinde-Wahlordnung werden an den Verwaltungsausschuss. der Antrag Meruno-wicz' über die Einrichtung einer Strafcolonie an den juridischen Ausschnss geleitet. Zwei Gemeinden wurden höhere Umlagen bewilligt. Nach vollzogener Wahl des Steuerausschusses folgt die Prüfung der Wahlen. Der Landesausschuss beantragt durch seinen Berichterstatter Pietruski, die Wahl Oxyskiewicz im Landgemeinden-Wahlbezirke Rohatyn-Vursztyn als giltig anzuerkennen, indem derselbe von 184 giltigen Stimmen 93 erhielt, während aus den ruthenischen Gegencandidaten Professor Ogonowski nur 91 Stimmen entfielen. Pater Sieczynski sucht zn beweisen, dass der Bericht des Landesausschusfes Ungenauigkeiten enthält und dass nur 170 giltige Stimmen abgegeben wurden. Davon erhielt Onysztiewicz nur 87, Ogonowski dagegen 90. Redner beantragt die Annullierung der Wahl Onyskie-wicz' und die Berufung Ogonowski's als des mit Majorität gewählten Abgeordneten. Zawadzki beweist aus den Wahlacten. dass die Ausführungen Sieczynsll'K unbegründet sind und dass Onyszkiewicz selbst nach Anerkennung einiger Stimmen von zweifelhafter Giltig-keit als gewählt erscheint. Antoniewicz beginnt mit politischen Ausführungen, welche, als zum Gegenstande nicht gehörend, vom Landmarschall unterbrochen werden. Auf die Nolle der Bezirkshauptleute während der Wahlen übergehend, äußert sich Redner in beleidigender Weife über einen der dem Landtage angehörenden Vezirkshauptleut?, wofür ihm der Landmarschall den Ordnungsruf ertheilt. Rulhene Paler Kowalski erklärt, das leiden' schaftliche Auftreten Antoniewicz' veranlasse ihn, entgegen seiner anfänglichen Absicht, für die Agnoscie-rung der Wahl Onyszkiewicz' zu stimmen. Redner erklärt, er kenne gut das rulhenische Landvolk, welches die Polen als Brüder betrachtet und in brüderlicher Eintrach! mit den Polen leben will. Alle Entstellungen und Hetzereien vermögen nicht, diese Auffassung zu erschüttern. (Stürmischer Beifall.) Leninsli beantragt die Vertagung der Wahlprüfung und die Anordnung weiterer Erhebungen. Nachdem Berichterstatter Pie-trusti in überzeugender Weise die Giltigkeit der Wahl Onyszliewicz' nachgewiesen hat, wird diese Wahl mit allen gegen sieben Stimmen sür giltig erklärt. Folgende Anträge gelangen zur Verlesung: ein Antrag Starowiejsli's über die Regelung des Rechtes zum Bezüge des Schotters aus den Fllissen; ein Antrag Chamiec' über die Einrichtung von Anstalten für arbeitsscheue Individuen, welche durch fortwährende Abschiebungen dem Lande Kosten verursachen; ein Antrag Iedrzejowicz' über die Einrichtung eines Musterbrauhauses in der agronomischen Landesanstalt Dublany; der Antrag Skallowski's über eine legis« latorische Verfügung, dass die durch Theilung land- täflicher Landgüter entstandenen Parcellen unter einem zu bestimmenden Steuerminimum keine Virilstimme bei dem Landtage und den Bezirkswahlen begründn«. Vom Ausland. Die Berliner ministerielle „Provinzial-Corre-spondenz" schreibt: «Nach Meldungen, deren Richtigkeit allseitig bestätigt wird, ist die Ausführung des kirchenpolitischen Gesetzes vom 11. Juli in Ansehung der Anstellung von Hilfsgeistlichen als gesichert anzusehen. Der heilige Stuhl hat sich darüber schlüssig gemacht, durch Vermittlung des Seniors der preußischen Bischöse, des Bischofs von Kulm, die durch die Novelle vom 31. Mai 1882 ermöglichten staats-seitigen Dispense für seelsorgerische Verwendung derjenigen katholischen Geistlichen einholen zu lassen, welche sich über eine den gesetzlichen Vorschriften ent-sprechende Vorbildung nicht auszuweisen vermögen. Durch diese Maßregel wird der seelsorgerischen Noth der katholischen Gemeinden in weitem Umfange abgeholfen und die Wohlthat des neuen Gesetzes auf alle Diöcesen des preußischen Staates, einschließlich derjenigen, die der bischöflichen Leitung zur Zeit entbehren, ausgedehnt werden können." In Paris dauert die Ministerkrisis, welcher die bekannten Straßenscandale zum Nusbruche verholfen haben, fort. Am 4. d. M. hieß es in Paris, der Kriegsminister General Thibaudin werde aus dem Cabinet scheiden, während am 3. d. M. der „National" bestimmt zu melden wusste, der General weigere sich um seine Entlassung einzukommen, es sei denn, dass der Präsident Grevy dieselbe verlange. Das scheint nun, einer neuesten Depefche zufolge, geschehen zu sein. Das „Journal des Debats" hält es übrigens bei der herrschenden Zerfahrenheit nicht für unmöglich, dass schließlich General Thibaudin über alle seine Collegen den Sieg davontrage. Diese hätten geglaubt, sich feiner, nachdem er den Dienst, die Prinzen von Orleans aus der Armee zu drängen, geleistet, bald wiederum entledigen zu können; es hätte sich jedoch gezeigt, dass sie ihn nicht bloß nicht vor der Kammer zu decken brauchten, sondern dass, sobald sich ein Zwist zwischen ihnen und ihm ergab, die Majorität sich auf die Seite des Kriegsministers neigte. Ueber die französischen Verhandlungen mitChina wird der «Morning Post" aus Paris gemeldet: Der Marquis Tseng hatte am 1. d. M. eine Conferenz mit Jules Ferry, die eine Stunde dauerte. Die Antwort der chinesischen Regierung auf die französischen Gegenvorschläge steht noch aus, allein der chinesische Ge« sandte erklärte, an eine Abtretung des Deltas des Rothen Flusses denke China ebenso wenig als an eine Abtretung von Canton. — Am folgenden Tage telegraphierte der Gesandte das Resultat seiner Unter« redung mit Jules Ferry nach Peking. — Der „Tele-graphe" behauptet, der französische Gesandte Tricou hätte in Peking eine Entschädigung von 5 Millionen Francs für die Kosten der Expedition nach Tonkin verlangt. Wie der «Germania" aus St. Petersburg ge< schrieben wird, kann die Ernennung des Herrn Bu' lenjew zum russischen Gesandten beim hell. Stuhle nunmehr als Thatsache betrachtet werden. Herr Vutenjew, welcher bekanntlich die Friedensverhandlungen zwischen dem Vatican und der russischen Regierung leitete und später den Posten eines Dnec< tors des „Departements für fremde Culte' bekleidete, ist aus Nowgorod, zu dessen Gouverneur er 'M vorigen Jahre ernannt worden, in St. Petersburg ein< getroffen. Tagesuemgkeiten. — (Internationale el e ktrische A llsstel-lnng.) Im Auditionssaale der Ausstellung hat cnn 4. Oktober nachmittags Herr Oberingenieur Amadeo Gentilli aus Berlin den von ihm erfundenen Nebt" zeichen-Avftarat „Glossogravh" demonstriert. Dieses Rede-zeichen-Instrnment setzt die Articulntion3«BewegungeN der einzelnen Sprachorgane in sichtbare, bleibende Zeichen um. Das Instrument muss — und das ist wohl selne schwache Seite — in den Mund genommen werden I seine Hebel legen sich dabei an die verschiedenen Theile der Zunge und der Lippen, unk vor den Nasenöffnun-gen schweben zarte Flügelchen. Beim Sprechen werden diese Hebel und Flügelchen bewegt und übertragen ihre Bewegungen theils mechanisch, theils durch Elektricität auf Schreibstifte, welche die einzelnen Laute in sechs neben einander laufenden Linien auf einem mit del Hand oder einem Uhrwerke vorwärtsgeschobenen Papie^ streifen verzeichnen. Die größere oder geringere Abweichung der Schreibhebel von der geraden Linie stellt in seltsam gewundenen Curven die Nedezeichen dar. zu deren Entzifferung eine längere Uebung erforderlich ist; de« Schlüssel zu dieser Lautschrift kennen zu lernen so" weniger schwierig, aber ebenso interessant sein als die Erlernung der Stenographie. Einige Unvollkomlneuhet" ten, welche dem Instrumente bei dessen früherem Vorzeigen noch anhafteten, sind seither vom Erfinder behoben worden. Es wurde nämlich der Sprechapparat vom Schreibaftparate getrennt und letzterer mit eine!" Uhrwerke versehen, wodurch die Schrift wesentlich "« Deutlichkeit gewinnt und man auch m der relativen Daner der einzelnen Lautzeichen ein wertvolles Erlen-nungsmittel erhält. Die Transmission der Bewegungen geschieht auf elektrischem Wege. da es nur hiedurs möglich ist. die schwache Krast der Zunge und der Lippe" ohne Störung des Redeflusses und ohne Elmüdung ^ Ueberwindung der mit dem Schreiben verbundeneu immel" hin beträchtlichen Reibung auszunützen. Da3 Präsidium und Directionscomite sieht sich '"' folge vielfacher Anfragen nochmals zur Abgabe der bestimmten Erklärung veranlasst, dass die Ausstellung am 31. d. M. für den allgemeinen Besuch definitiv geschlossen und am 3. November mit der Abräumung der ausgestellten Objecte begonnen werden wird. — (Der zweite österreichische Ing^ nieur- und Architeltentag in Wien) eroc- „Tristan und Isolde", Musikdrama in drei Acten von Richard Wagner. Zum erstenmale aufgeführt im k. k. Hosofterntheater am 4. Oktober 1883. Richard Wagner hatte im April 1865 von Miln-chen aus an den derzeitigen Chefredacteur der kaiser-lichen ..Wiener Zeitung" und damaligen Herausgeber des „Botschafter". Herrn Friedrich Uhl, ein höchst bedeutungsvolles Schreiben gerichtet, in welchem der verewigte Meister die Schicksale erzählt, von denen alle biLher von ihm geplanten Aufführungen seines Lieblings« und Schmerzenskindes „Tristan und Isolde" betroffen waren, bis es ihm endlich durch königliche Huld vergönnt war, in München eine Stätte für sein künstlerisches Wirken zu finden. Inmitten der Proben zu „Tristan und Isolde" schrieb Wagner diefen merk-würdigen Brief (abgedruckt in Nr. 109 des „Bot-schafter" vom 21. April 1865), welcher folgender« maßen beginnt: „Werter Freund! Noch immer sind Sie der einzige Redacteur einer größeren politischen Zeitung, auf dessen Unterstützung ich rechnen kann, wenn ich in irgend emer Beziehung mich vor der Oeffentlichkeit vertreten zu laffen habe. Es ist für mich ein wahres Glück, dafs uns eine ältere Freundschaft verbindet; ich wusste sonst auch diesmal nicht, zu welchem Mittel ich zu greifen hätte, um, wie ich es fehr wünschen muss, die weithin zer. streuten ernstlicheren Freunde meiner Kunst davon zu benachrichtigen, dass ihnen wirklich nut Nächstem die Gelegenheit geboten werden soll, eine Aufführung meines ..Tristan und Isolde" zu erleben. Indem lch Sie also herzlich bitte, für die möglichste Verbreitung diefer Notiz zu wirken, erlauben Sie zugleich bel dieser Gelegenheit mir die kleine Genugthuung zu geben, Sie auf die eigenthümliche Bedeutung, welche ich der nun wirklich bevorstehenden Aufführung des Werkes bei-leg"' darf. hinzuweisen. Vielleicht liefere ich, wenn ich ^hnen lurz die Geschichte der bisherigen Verhinderungen derselben erzähle, einen nicht unbeachtens' werten Beitrag zu unferer modernen Kunstgeschichte überhaupt." Das Schreiben erzählt hierauf von der Vollendung der „Tristan"-Partitur und der durch die warme Theilnahme des GrohherzogL von Baden angeregten, aber nicht zustande gekommenen Aufführung von „Tri-stan und Ifolde" in Karlsruhe. Unterbrochen wurden alle „Tristan"-Pläne vorläufig durch die im Jahre 1860 erfolgte Anfführung des ..Tannhäuser" in Paris, welcher Wagner seine ganze Aufmerksamkeit zugewendet hatte. Tin Jahr war Wagner von „Tristan" gänzlich abgezogen; die von Missgeschick aller Art begleitete Pariser Aufführung des „Tannhäuser" ließ Wagner wieder gänzlich zu seinen, die Aufführung des „Tristan" bezweckenden Plänen zurückkehren. Wagner wendete sich nach Wien. wo er seinen „Lohengrin" zum erstenmale hörte. „Sie, lieber Uhl, — so schrieb Richard Wagner weiter — erlebten mit mir die damals stattfindende schöne, für mich erste Aufführung meines „Lohengrin" und finden begreiflich, dass alles, was ich an diesem berauschenden Mai-Abende erlebte, meinem gestörten Lebenslaufe plötzlich eine neue Richtung geben musste." Wagner hielt da« mals noch den Gedanken einer Aufführnng von „Tristan und Isolde" in Karlsruhe hauptsächlich aus dem Grunde fest, weil der regierende Großherzog ein warmer Förderer diefer Aufführung war. Leider war das Künstler-Ehepaar Schnorr von Carolsfeld inzwifchen von Karlsruhe nach Dresden übersiedelt, einem Rufe des dortigen Hoftheaters Folge leistend. Einerseits dadurch veranlasst, andererseits noch ganz erfüllt von der herrlichen Wiener Aufführung feines „Lohengrin", trug sich Wagner für kurze Zeit mit der Idee, „die vortrefflichen Sänger der „kaiserlichen Oper" in Wien für eine Aufführung von ..Tristan und Ifolde" in Karlsruhe zu gewinnen". Doch bald neigte sich Wagner gänzlich einer Aufführung des „Tristan" an der Wiener Hofoper selbst zu. Unter Essers vorzüglicher Leitung war es bereits bis zu einer Clavierprobe mit Sängern und Sängerinnen gekommen, die zu Wagners größter Zufriedenheit ausfiel. Leider verlief alles 2A>/ tere im Sande. Wir glauben nicht fehlzugehen, wenn wn eine Haupturfache der Verzögerung der damals vorbei teten Aufführung des „Tristan" in Wien bis zum aM' lichen Aufgeben derfelben in der damals ohne alle'' Zweifel schon aufleimenden Gehirnerkranlung des he/^ llchen, unglücklichen Sängers Ander erblicken. Dttl schmerzliche Krankheit, welcher Ander 1864 erlag, warf entschieden schon in das Jahr 1863 ihre Schatte'' voraus — Ander war schon damals nicht mehr ^ stände, die allerdings kolossale Rolle des „Trista" auswendig zu erlernen. Kurz — „Tristan und Is^ war vorläufig für Wien verloren. Mittlerweile h"" Ludwig II. den Königsthron von Baiern bestiegen-Wagner wurde von dem kunstsinnigen Monarchen na« München berufen, und nun begann für den so lans in den Wirrsalen des Lebens von Täuschung zn 2^ schung getriebenen Meister endlich eine Zeit ersW, reichsten Wirkens und Streben«. „Tristan und Iso^ war für die kön. Oper in München in VorbereltU^' der königliche Wille hatte die Mitwirkung des ev"< Schnorr'schen Kiinstlerpaares bei der geplanten ^!'Ä ner Aufführung zur Folqe. Wagner war Überglücll'^ Inmitten der „Tristan".Proben, die — vorläufig "' Clavier — unter Bülows Leitung in dem »traute" Residenztheater in München stattfanden, richtete Wag"' jenes Schreiben an Herrn Uhl. Die Aufführung" „Tristan" fand einige Wochen später auch wirlllcy ' Münchner Hoftheater in fensationellster Welse Nal -..Tristan und Isolde" (mittlerweile ist das trchl") Künstlerpaar Vogel in den Besitz der beiden Haup rollen getreten) bildet seither in München eine « größter Pietät von Mitwirkenden und Zuhörenden u hegte und gepflegte Vorstellung. ..Tristan" ss"« außerdem an verschiedenen deutschen Bühnen (V" bnrq, Leipzig) über die Bretter. Eine sehr "teM «' Aufführung des „Tristan" fand bei Wagners perl" licher Anwesenheit in der Berliner Hofoper am ^"1 März 1876 mit Nienmnn als „Tristan" statt. (Schluss folgt.) liailmcher Zeitung Nr. 230 _____1975 __________ 8. Oktober 1883. «lte wieder die bereits beim ersten Ingenieur« und «rchiteltentage behandelte Frage der „Stellung der Erblich autorisierten Civiltechniker". Nach einer Dis-culfton, an welcher sich zahlreiche Delegierte bethei. ugten. wurde folgende Resolution angenommen: „Der zweite österreichische Ingenieur- und Architeltentag an« "lenut die Nothwendigkeit einer Reform des Institutes ^er behördlich autorisierten Civiltechniler, namentlich in .er Nichtung. dass dieselben zur Unterstützung der landes, lurftlichen Baubehörden herangezogen und dass im Sinne 0« diesbezüglich bestehenden Grunbzüge für die Ein-Ehrung der behördlich autorisierten Cwiltechniter das ^rhältnis derselben zu jenen der landesfürstlichen Bau- echniler geregelt und insbesondere jene Agenden genau "ncisiert werden, welche nur allein von den öffentlichen ^ beeideten Organen des genannten Institutes besorgt werden. Bei dieser Regelung ist noch überdies auf die Anführung von behördlich autorisierten Maschineningenieuren, Berg- und Hütten-Ingenieuren, Forst« und ultur.Ingenieuren ""0 Chemikern Rücksicht zu nehmen "Nd der Wirkungskreis dieser Organe festzustellen." — 7"r nun folgende Verhandlungsgegenstand betraf einen ^ Ingenieur Theodor Ritter von Goldschmidt und Gossen eingebrachten Antrag in Bezug auf die Auf-Mme der juridischen, administrativen und Volkswirt-Etlichen Fächer in den Lehrplan der technischen Hoch« 'Men. Die zu diesem Antrage von der ständigen Dele, °?llon beantragte, von Ingenieur Zelinlc, amendierte "^solution wurde in folgender Stilisierung angenommen: sdi öweite österreichische Ingenieur« und Architeltentag I^'cht die Ansicht aus, dass an den technischen Hoch-Aulen Oesterreichs die Grundsätze des allgemeinen Aechtes, des Verwaltungsrechtes und der National, "tlonomie obligatorisch gelehrt und ihre Kenntnis bei /" Staatsprüfungen durch Einzelprüfungszrugmsfe ge. ledert werden solle." Der letzte nun zur Verhandlung Langte Gegenstand betraf die Stellung der Techniker "l Staatsdienste. Zu diesem Gegenstände kam folgender ^trag zur Annahme: „Der zweite österreichische In« u^Nleur. und Architektentag erachtet die gegenwärtige organisation des Staatsbaudienstes für veraltet und Ult eine Reform derfelben für ein unabweisbares Be« bürfnis." — (Gedenktafel.) Aus Wien wird unterm 5, d. ^t. gemeldet: Am Hause in der Leopoldstadt Flossgasse "r. 7, dem Geburtshause Johann Strauß des Netteren, Wurde gestern nachmittags in Gegenwart von etwa 200 geladenen Gästen eine Gedenktafel aus dunklem Marmor '"«rlich enthüllt, welche in goldenen Lettern folgende Schrift trägt: „In diesem Hause wurde Johann Strauß Iy."l, der Kunst- und Zeitgenosse Lanners. am 14ten "arz 1804 geboren." Herr Karl Blaset hielt auf einer " dem Hause errichteten Tribüne die Festrede, h ^- (Eisenbahnunglück.) In dem belgischen "l k Epaa lösten sich. wie die «Kölnische Zeitung" c-"det, am 29. September von einem Güterzuge, der ^ auf dem dortigen Bahnhofe befand, drei Wagen ab <^° letzten sich auf der geneigten Ebene nach der Station ylu«^ '" Bewegung. Dort rannten sie zwar in ein y^T^eichgeleise, stießen aber mit solcher Gewalt auf die d.'Aussbarre. dass sie nicht nur diese, sondern auch vz ^"terhäuschen, in dem sich der Wärter mit seinen sy . "indern befand, vollständig zertrümmerten. Die Hz.' Personen wurden sofort getödtet. die Frau des ba/' ' ^ eben im Begriffe war, die Uebergangs-ib/ " zu schließen, entgieng dem schrecklichen Schicksale ^Familie. Locales. Krainischer Landtag. 8. Sitzung. Laib ach, 6. Oktober. Lank 6'"" der Sitzung 11^ Uhr. — Vorsitzender: Nl?^aufttmann.Stellvertreler ^ Graselli; am ^'"ungslische: Herr Landespräsident Freiherr von s!ler. Bezirkshauptmann Graf Pace, slot,.Schriftführer Concipist Pfeifer verliest das deli« -'He Protokoll der letzten Sitzung; dasselbe wird rich. Elster Gegenstand der Tagesordnung ist der Be« tz^°es Verificationsausschusses über die Wahl der Nu ^^abgeordneten auS dem Groß« "Udbesihe. lich^enchterstatter Abg. Kersnik erstallet münd« der 3l "'cht und theilt mit kurzen Worten mit. dass siiw"usschuss die Verificierung der Wahlen gr 'Etlicher ^hn Abgeordneten des Groß-ein^dbesihes beantrage. Der Ausschuss sei nach ttnU " Prüfung einer Eingabe des Grafen Lich. saniHunb nach genauer Prüfung der inzwischen ge-"el ', V Daten über die Wahlen zur Ueberzeugung auch "v bass diese gesetzmäßig vollzogen worden; aber des 9 Nelken ^^ ^. ^ .^ ^^„^^^ Interesse herrsch" ^^^en, dass volle Eintracht im Landlage ll«a U'n>V"°" Apfaltrern unterstützt den Nn-3tich.^.^?"ficationsausschusses und betont, dass eine Vbl «'/"'"""a eine Beeinträchtigung der durch die ^bgeo^. ""6ien Rechte nach sich zöge und dass die ^ kneten aus dem Gloßgrundbefitze sich nis.t weiter an den Verhandlungen betheiligen würden. Rrdner lobt die Andeutung des Berichterstatters, dass jetzt die Arbeiten des Landtages einträchtig und gedeihlich vor sich gehen sollen. Abg. Dr. Vosnjak meint, dass der neue Antrag nicht die Grundlage der Berathung bilden könne, denn ein solcher müsste gedruckt vorliegen und 48 Stun« den vorher sich in den Händen der Herren Ab» geordneten befinden; auf der Tagesordnung könne nur der bereits vertheilte Bericht stehen, in welchem die Annullierung der Wahlen der Herren Deschmann, v. Schrey und Mauer beantragt werde. Abg. cKuklje befürwortet in warmer Weife die Agnoscierung ocr Wahlen. Redner betont, dass seine nationale Gesinnung nicht in Zweifel gezogen werden könne, hebt aber auch zugleich hervor, dass er in dieser Angelegenheit so stimmen werde, wie der Antrag des Ausschusses laute, da ja in dem Wahlvorgange keine Verstöße gegen das Recht vorliegen. Außerdem sei es zum Nutzen des Landes erforderlich, dass endlich der Streit im Landtage ein Ende nehme. (Bravo-Rufe.) Abg. Dr. Zarnik beruft sich auf § 29 der Geschäftsordnung und beharrt bei der Anschauung, dass sich der Bericht hätte 48 Stunden vorher iu den Händen der Herren Abgeordneten befinden sollen. Er erklärt die Ausführungen des Abg. Huklje für leere Phrasen. (Beifall auf der Gallerie.) Der Vorsitzende Grasselli ermahnt das Pu-blicmn, sich jeder Beifalls« oder Missfallsäußerung zu enthalten, sonst werde er sich genöthigt sehen, die Gallerie räumen zu lassen. Den Abg. Dr. garnik aber tadelt der Vorsitzende wegen seines Ausfalles gegen den Abg. Suklje. Abg. Klun beantragt Schluss der Debatte, wo« gegen die Abgeordneten Dr. Vosnjak und Dr. Zar« n i t lebhaft protestieren. (Die beiden genannten Herren verlassen den Saal, lehren jedoch wieder in denselben zurück.) Abg. Sv ete c wünscht, dass die Geschäftsordnung nicht überschritten werde, und beantragt, es sei darüber, ob über den mündlichen Bericht des Verifications« ausschusses verhandelt werden solle, namentlich abzustimmen. Abg. Baron Apfaltrern hebt hervor, dass es sich um nichts auders handle, als zu verificieren oder nicht zu verificieren. Der Bericht für beides liege vor, und da in dieser Angelegenheit durch Wochen berathen worden sei. so seien die Herren Abgeordneten in der Lage gewesen, sich genau zu informieren, um heute darüber debattieren zu können. Es sei nicht nur parla« mentarischer Gebrauch, sondern auch Vorschrift, dass die Wahlen in den ersten Sitzungen zur Verification gelangen, nnd es sei für jeden Abgeordneten eine peinliche Situation, bevor seine Wahl verificiert sei, an den Verhandlungen theilzunehmen. Der Vorsitzende schreitet zur Vornahme der namentlichen Abstimmung darüber, ob über den mündlichen Bericht zu verhandeln sei. Es stimmen 24 Abgeordnete mit Ja, 6 mit Nein. 6 Abgeordnete sind abwesend. Der Herr Landespräsident ergreift das Wort, um dem h. Hause für diesen Beschluss den Dank auszusprechen, und drückt die Hoffnung aus, dass derselbe dem h. Landtage nicht zum Schaden gereichen werde. Abg. Dr. Vosnjak bemerkt gegenüber den Ausführungen des Abg. <öuklje, das« er (Vosnjak) schon zu einer Zeit national gesinnt gewesen sei, wo jener gewiss noch nicht daran gedacht habe, und er und seine Genossen werden immer für die nationale Sache eintreten. Wenn die Wahlen verificiert werden, so sei die Ehre der slovenischen Nation engagiert. Redner kann auch leinen Nutzen für das Land darin finden, wenn diese Wahlen agnosciert werden. Das Volk er« warte die Annullierung der Wahlen im Sinne des ersten Berichtes. Abg. Dr. Zarnit erklärt, dass ihn niemand von der Giltigkeit der Wahlen überzeugt habe. Früher sei man auf dieser Seite des Hauses allgemein der Ansicht gewesen, dass sie ungiltig seien, und heute erkläre man das Gegentheil. Auch sei nichts von der Entschädi« gung, von der Compensation zu hören. Die andere Seite des Hauses habe noch nie einen solchen Anlass zur Heiterkeit gehabt als heute, denn diese Seite be« reite ihr heute einen förmlichen Faschings-Dienstag. Redner sieht in einem solchen Beschlusse eine Blamage (heftiger Widerspruch, Oho-Rufe) und citiert die Geister des Dr. Bleiweis und Iuröik. Redner erklärt sich gegen die Bestätigung der Wahlen im Sinne des ersten Berichtes. Nachdem Abg. Svetec gegen die Giltigkeit ge-sprochen. nimmt Abg. Dr. Dolenec das Wort, der sich gleichfalls dagegen erklärt und seine Abstimmung damit motiviert, dass er von den Herren der anderen Seite keine Gerechtigkeit erwarte, ein kleiner „Versuch in dieser Richtung" sei missglllckt. Abg. Huklje hebt hervor, dass das Volk es wolle, dass endlich einmal einträchtig gearbeitet werde; dieser Wille des Volkes sei ein unumstößliches Factum gegenüber allen Illusionen und Hallucinationen. Abg. Baron Apfaltrern betont es, dass er von der Art der Behandlung wichtiger Fragen seitens der Herren auf der andern Seite des hohen Hauses eine andere Ansicht habe, als ein früherer Herr Vor« redner (Dr. Zarnik), dass er vor ihnen mehr Achtung habe, als dass er annehmen könnte, dass sie Carne-valspossen treiben. Im Gegentheile, er sei erfreut darüber, zu sehen, dass auf der anderl, Seite des hohen Hauses Sinn für Gerechtigkeit vorhanden sei. Redner geht nun die einzelnen Fälle betreffend die Stimmen und Vollmachten der Herren Globoönik, Graf Lichtenberg und Germ und der alpinen Montan« Gesellschaft durch und weist den correcten Vorgang der Wahlcommission nach; der hohe Landtag halte sich nur innerhalb der Schranken des Gesetzes, wenn er die Wahlen im Sinne des heute vorgetragenen mündlichen Berichtes verificiere, eine Nicht-Bestätigung derselben wäre eine „Missachtung der verfassungsmäßig gewährleisteten Rechte". Gegen die letztere Ausführung erhebt Abg. Dr. Poklukar Protest, da der Landtag der letzte Richter in Verificationsfragen fei. Höhere Rücksichten, der Wunsch der Regierung, der Wunsch des Kaisers, dass Frieden sei unter den Völkern, bestimmen ihn, sagt Redner, zu seiner Abstimmung, und daher möge in dieser Angelegenheit die Milde walten. Es ergreift der Herr Landespräsident Freiherr von Winkler das Wort. Landespräsident Freiherr von Winkler: „Meine Herren! Der in Verhandlung stehende Gegenstand ist ziemlich eingehend beiderseits erörtert worden, so dass meinerseits die Nothwendigkeit ent« fällt, in denselben noch näher einzugehen. Ich habe mir nur das Wort erbeten, um den Standpunkt der Regierung zu kennzeichnen, welchen sie in dieser jedenfalls nicht unwichtigen Angelegenheit einnimmt. Ich werde mir erlauben, einiges gegen die Ausführungen einiger der Herren Vorredner vorzubringen, und ich wende mich zunächst an den Herrn Abgeordneten Dr. Vosnjak. Derselbe hat sich, ohne sich irgendwie mit dem Gegenstande zu beschäftigen, ohne die einzelnen Wahlen zu beanständen, lediglich auf den nationalen Standpunkt gestellt und hat geradezu erklärt, es sei hier die Ehre des slovenischen Volkes engagiert. Ich glaube, dass fich der Herr Abgeordnete weder auf den slovenischen noch auf den deutschen Standpunkt zu stellen gebraucht, sondern sich lediglich mit den Wahlen zu beschäftigen und nachzuweisen gehabt hätte, worin eigentlich die Rechtsverletzung bestehe, welche die Wahl-commission begangen haben sollte. Dies hat der Herr Abgeordnete aber nicht gethan, und ich glaube, wie immer auch die Entscheidung des h. Hauses ausfallen mag, dass die Ehre des slovenischen Volkes dadurch gar nicht berührt wird, sie bleibt dabei nach wie vor unbefleckt, (vodro. — Bravo.) Der Herr Abgeordnete meint übrigens, dass die slovenische Bevölkerung nachgerade die Annullierung einzelner der vorliegenden Wahlen erwarte. Nun, dies dürfte wohl kaum der Fall sein, ich zweifle sehr, dass der slovenischen Nation so viel daran gelegen sei, dafs bei einer Landtagsmajorität von 26 gegenüber einer Minorität von 10 Abgeordneten die Wahlen dreier der letzteren nicht verificiert werden und diese drei aus dem Landtage ausscheiden. Was aber die slovenische Nation vom h. Landtage erwartet, besteht — und dies wurde heute auch von einer anderen Seite schon betont — darin, dass der gesammte Landtag einträchtig und friedlich sich den Interessen des Landes widme, zum Wohle beider Volksstämme — des slovenischen sowohl als des deutschen, — die diese Provinz bewohnen, (vobio! Bravo !) Es hat sich auch der Herr Abg. Dr. Zarnik nicht mit den einzelnen Wahlen selbst befafst, sondern er sprach von einer Art Compensation, welche die slovenische oder nationale Partei, respective das slovenische Volk von der Gegenpartei haben müsste. Ich sehe wirklich nicht ein, wie man da von einer Compensation sprechen kann. Es handelt sich nur darum, ob die Wahlen, die beanständet worden, gesetzlich oder ungesetzlich sind, eine Compensation muss bei der dieS-fälligen Entscheidung unbedingt ausgeschlossen bleiben, (vobro! — Bravo!) Auch fürchtet der Herr Abg. Dr. Zarnik, dass daraus eine großartige Blamage erwachsen soll für seine Partei oder gar für das slovenische Volk, wenn der Landtag die beanständeten Wahlen agnosciert. Ich glaube aber, dass hier weit eher eine Vlamaae daraus erwachsen würde, wenn man vielleicht einen Ausspruch thäte, der mit den Bestimmungen des Gesetzes nicht im Einklänge stünde. Daraus könnte alleromgs e,n Nachtheil oder eine Unehre filr denjenigen erwachsen, der sich vom gesetzlichen Boden entfernen würde und sich vielleicht von andern Rücksichten als jenen des Rechtes, die hier allein maßgebend sein sollen, leiten ließe Ich muss die Auschmllltla. vertreten, dass eine Wahlhandlung so lange als gesetzlich und giltig angesehen werden muss, bis das Gegentheil erwiesen ist. Ich muss aufrichtig gestehen, dass ich nach den Auseinandersetzungen, die ich heute gehört habe, in dem Vorgänge der Wuhlcommission eine Verletzung irgend eines Ge« setzes oder eines Rechte« nicht erblicken kann; einen Lailnchcr Zeitnnn Nr. 230 HM5 8. Oktober 1883.^ Act, wodurch hier insbesondere sei es die La»idtags« Wahlordnung oder die Landesordnung verletzt jcin sollte, sehe ich nicht, und es muss an dem Principe festgehalten werden, dass bis zur Erbringung des Beweises der Ungiwgkeit die Vermuthung für die O,l< tigkeit einer Handlung spricht. Ein solcher Beweis ist nicht erbiacht, worden. Es sind u. a. Zweifel üb^r die Nothwendigkeit der Legalisierung der Unterschrift einer nicht in der Provinz ausgestellten Vollmacht entstan« den. Ich glaube, diese Zweifel kaun der h. Landtag schwer lösen, das hcißt, schwer den Nussp'nch thun, dass, wenn die Wahlcommission diese Vollmacht wegen Mangels der Beglaubigung filr ungiltig erklärt hat, selbe dennoch giltig sei. Es ist rben in der Landes-ochnung und m der Landtags-Wahlordnung diesbrzüg-)l>,ch,^—.wie z.B. in der Neichstags-Wahlold.iuug — elne Bestimmung nicht enthalten, und man kann daher nicht sagen, dass die Wahlcommission durch ihren Aus-spruch ein Gesetz verletzt habe. Ich muss mir noch erlauben, einiges bczllglich der beanständeten Abstimmung des Grafen K^rl Lichtrn-berg zu bemerken. TX'r Herr Abg. Suetec erklärte, dass sich Graf Lichtenberg mbctreff seines Wahlrechts schon vor der Wahl mit einer Eingabe an die Regierung gewendet hat, mit derselben aber abgewiesen Worden ist. Es ist jedoch hicbei nicht zu übersehen, dass nicht aus merit or ischen Gründen die Eingabe zurückgewiesen worden ist — eine Eingabe beiläufig des nämlichen Inhaltes, wie jene, welche vom Grafen Lichtenberg nachträglich eingebracht wurde und nun dem hohen Landtage vorliegt, — sondern lediglich aus dem Grunde, weil sie erst vor dem Wahltage um 5 Uhr abends dem Landespräsidium überreicht worden ist, in einem Zeitpunkte, wo die Wählerliste schon end» giltig festgestellt war und nicht mehr in dem letzten Augenblicke Correcturen an derselben vorgenommen werden konnten. Hätte das Landespräsidium sich mit dem Meritum der Sache besassen können, so hätte es sich bei der Erledigung dieser Eingabe wahrscheinlich auf denjenigen Standpunkt gestellt, auf welchen sich heute der Herr Abg. Baron Apfaltrern gestellt hat. Auch ist von Seite des Herrn Abgeordneten Svetec hervorgehoben worden, dass der vor der Wahlcommis« sion erschienene Karl Germ nicht dieselbe Persönlichkeit sei, der das Wahlrecht zustehe, dass nämlich in der Wählerliste zwar Karl Germ steht, dass aber dieser eigentlich der Vor mann desjenigen ist, der sich der Wahlcommission vorgestellt hat. Nnn, die Wählerliste ist Von dc» Regierung aus Grund der eingelaufenen Berichte der Behörden verfasst worden. Karl Germ ist in der Wählerliste eingetragen, und es ist in derselben nicht gesagt, ob das der verstorbene oder der noch lebende Karl Germ ist. Der verstorbene Karl Germ ist allerdings grundbücherlicher Eigenthümer und jener Karl Germ, welcher vor oec Wahlcommission erschienen, ist in der Laudtafel nicht als solcher ein» gelragen; aber er ist unstreitig der Erbe seines gründ-bücherlich eingetragenen Vormannes uud braucht, um das Wahlrecht ausübe» zu können, meiner Ansicht nach eben nicht selbst grundbücherlicher Besitzer des Gutes zu sein; es genügt nach dem Wortlaute der Landtags» Wahlordnung, dass er „Besitzer" eines landtäflichen Gutes sei, und das ist dcr jetzt lebende Karl Germ auf Grund seines Einantwortungsoecrctes. Ich sehe eben darum nicht ein, wie ihn die Wahlcommission hätte zurückweisen können. Nun, nachdem meiner Ueberzeugung nach bei der Wahl eine Rechtsverletzung nicht stattgefunden hat, so kann ich von Seite der Regierung nur empfehlen, dass die vorliegenden Wahlen verificiert werden. Es wird dies dem Lande gewiss nicht zum Nachtheile, wohl aber zum Vortheile gereichen, cs wird hiedurch der guten Sache ein großer Dienst erwiesen werden. Ich ersuche daher, den jetzigen Antrag des Verifications« llusschusses anzunehmen. (Die Rede des Herrn Landespräsidenten wird mit großem Verfalle aufgenommen.) Abg. Baron Apsaltrern erklärt zu factischer Berichtigung der Ausführungen des Herrn Dr. Poklu-kar, dass er für seine Person sein Mandat nicht der Milde des Hauses verdanken mochte. Abg. Dr. Poklukar meint entgegen, die Herren hätten ja erreicht, was sie gewünscht. Berichterstatter Abg. Kersnik bemerkt, es sei nicht nothwendig gewesen, „zum Fenster hinauszu-sprechen", und wenn die Herren Zarmk, Vosnjak und Svetec in der Opposition aufgewachsen seien, so sei anderseits eine gewisse Elesticität der Jugend nicht un-nothwendig, auch sei es nöthig, den Weg übler Tra« ditionen zu verlassen und einen Weg zu betreten, der zur ersprießlichen Arbeit führe und auf dem zum Nutzm und zum Vortheile der Nation gcwirkt werden könne. Es sei Iuröiö citiert worden. Er (Redner) se: ein intimer Frennd des Verstorbenen gewesen, und mehr als einmal habe Iuröiö zu ihm gesagt: So lange wir in der Minoriiät sind, mögen wir immerhin Opposition leisten, aber vernünftig müssen wir sein. sobald wir in die Majorität gelangen. (Bravo! llodru!) Es wird zur Abstimmung geschritten. Der Antrag Svetec e2 seien die Wahlen der Herren Desch-MaNN, V. Schrey uud Mauer als ungilrig zu erkläre!,, wird in namentlicher Abstimmung mit 24 gegen, tt Stimmen abgelehnt und dann der Antrag des^ Verificatiou'öausschusses auf Gilligerklä-rung der Wahlen der l.0 Abg cordneten aus! dem Großgrundbesitze mit großer Majorität angenommen. Abg. Dr. R. v. Vleiwei 3 beantragt den Schluss der Sitzung. (Angenommen.) Schluss der Sitzung halb 2 Uhr. Nächste Sitzung 9. Oktober. — (Verleihung) Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerh Entschließung vom 1. Oktober d I, dem Negierungsrathe August von Fladung iu Laibach anlässlich der von ihm erbeteneu Uebernahme in den dauernden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljährigen treuen und ersprießlichen Dienstleistung den Titel eines Hofrathes mit Nachsicht der Taxen aller-gnädigst zu verleihen geruht. — (Kaiserliche Spende.) Se. k. und k. Afto« stolische Majestät haben der freiwilligen Feuerwehr in Nadmannsdorf eine Unterstützung von achtzig Gulden aus Allerhächstihren Privatmittelu allergnädigst zu spen-den geruht. — (Ernennung.) Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat deu bei dem Kreisgerichte in Nudolfswert zugewiesenen Gerichtsadjuncten des Lande», gerichtes in Klagenfurt Gustav Stuchez zum Bezirks-richter in Gottschee, dann den Bezirksgerichts-Adjuncten in Lack Leopold Huzek zum BezirkSrichtcr in Mottling und den Gerichtsadjuncten bei dem Kreisgerichte in Nu« dolfswert Dr, Franz Skofic zum Bezirksrichter in Nassenfuß ernannt. — (Herr Regiernngs rath Professor Dr. A Valenta) ist von seiner Urlaubsreise zurückgekehrt und hat seine ärztliche Praxis wieder auf. genommen. — (Per Verfuch eine» Cinbruchdieb-stahles beim Steueramte), über den wir in der Nummer vom 4. d. M. berichteten, hat in Egg (und nicht in Stein) stattgefunden. — (Gemeindewahl.) Bei der Neuwahl des Vorstandes der Ortsgemeinde Brunndorf, Bezirk Laibach, wurden zum Gemeindevorsteher Johann <önek, Grundbesitzer, zu Gemeinderäthen Jakob Mirt, Grundbesitzer. Franz Virant, Grundbesitzer, und Alois Minalty, Revier' fürster, alle von Brunndorf, gewählt. — (Landschaftliches Theater.) Gestern betrat Herr Director Mondheim zum erstenmale in der Saison die Bühne, uud zwar in seiner Forcerolle als „Nachtfalter" in „Drei paar Schuhe", und wurde von dem nahezu ausverkauften Hause stürmisch empfangen, auch wurde ihm ein prächtiger Lorbeerkranz gespendet. Seine Leistung war, wie immer, eine vorzügliche. Ueber diese Vorstellung sowie die samstägige und die heutige berichten wir wegen Raummangel erst morgen aus» führlicher. —es. — (Kalender-Literatur.") Auch heuer behauptet der im Verlage von Moriz Perl es in Wien erscheinende, von Friedr. Petz herausgegebene „Illu« strierte österreichische Volkskalender" den ersten Platz in unserer heimischen Kalender-Literatur, (Vierzigster Jahrgang.) Er ist ebenso gehaltvoll als reichhaltig in seinem Inhalte und in tadelloser Ausstattung. Die Zeichnungen besorgt bekanntlich Ernst Iuch, der diesmal auch neue Köpfe zu den Kalendermonaten gezeichnet, die zu dem Geistreichsterfundenen in diesem Genre gehören. Große Abwechslung herrscht in der Anordnung des Stoffes, eine Dorfgeschichte von Neinhold Scheffel, der im vorigen Jahrgange so großen Erfolg gehabt, eröffnet das genannte Volksbuch, Adolf Obermüllner führt uns in den Böhmerwald. H. L. Fischer bringt eine drastische Skizze aus Afrika, Neue Rubriken fesseln das Interesse, so der medieinische Artikel über Lungentuberculosc, der „Hausgarten" und der Praktische „Landwirt". Von den Dichtern seien genannt: Vaumbach. Boden st edt, Fitger. Klaus Groth,Pichler,Nedwitz, Scherenberg u, s. w, Das Buch zieren diesmal zwei Lieder für Gesang und Piano von Eduard Horn zu Worten von Ada Christen, Der stattliche Band, den eine reichillustrierte Iahresrcvuc abschließt, tostet cartonniert 05 kr,, broschiert 60 kr. * Alles in dieser Rubril Angezeigte ist zu beziehen durch dl« hlenae Buchhandlung Jg. v. Kleiumayr 6 Fed. Vamberg. Neueste Post. Wien 0. Oktober. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht heute drei Allerhöchste Handschreiben — an Ihre Excellenzen Grafen Kalnoky, Grafen Taaffe und Herrn v. Dsza, —womit die Delegationen für den 23. Oktober nach Wien einberufen werden. St. Anton. V.Oktober. Gestern nachmittaas 4 Uhr ist der Ministerpräsident Graf Taaffe 'in Begleitung des Statthalters ssreiherrn v. Widmann und des Landeshauptmannes N. v. Napft in St. Anton angekommen und unter Pöllerschüssen von sämmtlichen Beamten der Bauleitung und der Bauunternehmung des Arlbera/Tumicls feierlichst empfangen worden. Nach stattgehabter Vorstellung und eingehender Besichtigung der Installation, insbesondere der großen Luftpnmp-Maschinen, fand fodann bei prachtvoller Fackelbeleuchwl'g die Einfahrt in den Tunuel unter Führung der Bauleitung statt. Erst nach längerem Aufenthalte wurde die Rückfahrt aus diefem hochinteressanten Vau>Objectt angetreten. Budapest, 6. Oktober. Die Mörder Mailäths, Sponga, Pitely und Berecz, wurden vom Budapester Gerichtshofe zum Tode verurtheilt. SämMt' liche Verurtheilten meldeten die Berufung an. Paris 5. Oktober. Die „France" veröffentlicht das folgende Schreiben des Generals Thibaudin an den Präsidenten der Republik: „Trotz des berechneten Unvermögens, den Vertretern des Landes meine Acte zur Beurtheilung zu unterbreiten, in welches mich meine politischen Feinde wahrend der Abwesenheit des Parla-mentes versetzen wollten, zögere ich nicht, Ihnen mein/ Demission anzubieten, mit derselben Ergebenheit ful Ihre Person und die Republik, welche mich am jenA Tage erfüllte, an welchem ich es als meine Pft^ betrachtet habe, dem an meinen Patriotismus ergaN' genen Rufe Folge leistend, das Kriegsportefeuille z" übernehmen." — Die Demision wurde angenoMlneN» Handel und Wolkswirlschaftliches. Laibach, 6. Oltober. Auf dem heutigen Markte sind er-schienen: 15 Wagen mit Getreide, 6 Wagen mit Heu UN° Stroh, 18 Wagen und 1 Schiff mit Holz (8 Cubilmctcr). Durchschnitts. Preise. fi.jlr, fi.,lr, fl,j lr, ^H Weizen pr.heltolit. 812 8 87 Butter pr. Kilo . - 85-!^ Korn « 5 20 6>—Eier pr. Stück . . - 2j ^ " Gerste „ 4 23 5—Milch pr. Liter . 8 - - Hafer „ 2,76 3 15 Rindfleisch pr. Kilo -60 """ halbsrucht „ — — 6 75 Kalbfleisch . -!S2 "^ Heiden , 4 87 6 —Schweinefleisch „ — 60^"" Hirse „ 5 4 5 40 Schöpsenfleisch ., 32^"" Kukuruz „ 5 60 5 55vähndel pv, Stück 40 ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 68-------Taubeu „ ji? " Linsen pr. Hellollt. 8 50-------Heu 100 Mo . . 196 " Erbsen . 8 50------Stroh ., . . 1^76 '" Fisolen „ 10-----------holz. hartes. Pr. Nindsschmalz ssilo — 96------- Klafter 6 60-^ Schweineschmalz „ — 88-------— weiches. „ 4 40 — ' Speck, frisch „ — 70-------Wein, roth,, 100Lit. - — 24 ^ — iieränchsrt „ — 72-------— wclher , .....20 " Theater. Heute (ungerader Tag): Der lustige Krieg. Operette >" U Acten von F. ZcN und R, Genre, — Musik von Ioh. Straiw Lottoziehungcn vom 6. Oktober: Wien: 63 54 57 80 81. ________Graz: 6 14 74 20 54. Meteorologische Beobachtungen in^Läibach^ ' 1 K jk ° ft K 7U.Mg, 729,82 4.4.6 windstill Nebel ^ 6. 2 „ N. 730.39 ^12.4 windstill Halbheit« 0.00 ___^., Ab. 734.89 4- 6.8 O. schwach heiter ^^ 7Ü.Mg, 740,50 ^- 6.3 NW, schwach bewölkt ^ 7. 2 „ N. 742.84 >10.5 NW, schwach bewölkt 0,00 9 „ «b. 745.93 ^. 6,6 NW, schwach heiter Den 6. morgens Nebel, dann ziemlich heiter, nach 5 M schwarzes Gewölle aus SW. vorüberziehend, sternenhelle NH Den 7. tagsüber wechselnde Vewöltung. abends heiter; ral«^ Steigen des Barometers. Das Tagesmittcl der Wärme an vc den Tagen > 7.9° und ^- 7.8°, beziehungsweise um 5.0" "" 5,1" unter dem Normale. ^. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. W Danksagung. > W Für die zahlreichen Beweise der Theilnahme W >> anlässlich des schweren Verlustes, den wir durch den M i« Tod unserer vielgeliebten Mutter, Groß«, Urgroß' W >> und Schwiegermutter, der hochwohlgcbornen Frau M » jlnna llriMl lllle v. llisenbmll, > W Oberstlieuteuants-Witwe, ^ W erlitten haben, für die schönen Kranzspeudeu zur W M Leichenfeier derselben, für das zahlreiche Oelcitc z» » « ihrer letzte» Ruhestätte und für deu Grabgesang » M fühlen wir uus verpflichtet, auf diesem Wege von i« M ganzem Herzen unseren innigsten Dank auszu- ^ ^ sprechen. W W Laibach am 8. Oltober 1883. W W Die trauernden Angehörigen. > 0WaelIl.Il.liMMMMeil' Maßstab 1: 75.000. Preis per Vlatt 50 kr., in Taschcnfo"«" auf Leinwand gespannt 8(1 kr. Jg. u. LlämnlM- H Fell. ilmMrg8 MMlMlllung in AaibacH. 19»? Course an der Wiener sörse vom 6. Oktober 1tt83. .m ow«.«»«, «»u««».«, Oelb Ware Ttaats-Nnlehe». Vilb^.'.......'»K0 787° »3"l "/« «taatslose . ,50 fi. 120 »5!l^ 75 »eaü^ z?"^ 500, !82-7k iz3«e 333 ^° hiinftcl 100 » 13» — 138 ou ^«l «taattlosl . . 10V „ 167 75 lL8 — '°»>°'«entenscht«ne . fterVt. 37- 39 — c/'.^st «olblrnte, ftluerftel . 99 «5 100 — >>rrr. »lotenrente, steuerfrei . 95-90 83 05 '»' Wolbient« ««/, .... 119 eo 11» ?b ! »» ^" ^» - - - - «7-<ü l>?ea V"Vlnrente »"/„ .... «6>05 «6l0 ' «>!eub..NnI. iliofi. ö.w.K. iz« 5o l»9 — ' ^>ftbahn.Pliontäten . . 91-25 8l50 ' Slbl. <»ng. Oftb.) 112 8« 114 - . ' « « ," Vom I. 1U7« ,7— «7 5U ll,.«^mlen.«lnl.k100fi.l!.»0. IIL80 1I83U '««'l»lg..8ole H°/. 10U fi. . . lUs-t« 109 bo 'Ulnubeutl.-Obligationen l». "ülioofl.«..Fi.). l' H'W.......88 50 9z." l°/«n.3 A.......104-—1<>L — l° "b^^M««' ' ' -1"'6 10b 75 l°/° Nsterrelchl che . . . . io4-«z los 50 l°N"")?c.......104-. 105— l'/° „.."^lch» und slavonische . »» — I(,o — ' ""l'lbHlglsch,.....,7 80 38 <0 «elb Wa« L°/o T>'mesvar«Vanater . . . »?'«<» «8'i« 5°/« ungarische......89— 8l»5! «ndere öffentl. Unlehen. Donau-MegxLosc 5°/„ 100 N, , I14ln lil -dto. ««leihe 1«?8, ftcucr:l , I0»'5O i«3 b< Nnleb.n b. Vtabtffcmeinbe Wie» 101 75 1oz!'5< «nleyen b. Ktabtgcmcinbe Wien (Cilbcr rb^r Volb) . . , .------—>- PliimielKNnl.b.Etadtgem.wien IL2LU iz3«< Pfandbriefe tsüIlOUfi.) Voben«. allg. üste«. 4>/,°/<,OoIb 11» ^5 ii»?> bto. in 5« , , 4'/,°/» 95 z«; »5?! dto. ln 5N , „ 40/„ , 91 80 9«-3< dto. PlHm'en^«chulbvclschr.3'/» »7 7u !»8'2I Oest. Hyprlbelenbanl ioj. 5>/,°/<> ioe bü ic>i 3( Oeft..ung. BanI Verl. 5°/, . . ic,U'S0 ioo ?l dto. , 4>/,'/o. . 9» 25 9» »c «"« ^ » <°/, . . »» »o 9« - Ung, allg.Vobenc«eblt«Uctienge>. in Pest in 34I.verl. 5'/,»/, . 1b0 50 101 «>c Prloritäts. Obligationen (fllr ioo fl.). Elisabelh'W^nbahn I. «mission ic,3 1!, 10» 4« sserdinaüd.'.Ncldvahn in VUb. 10Ü —^105 3^ Fra>!> Iosef'Vahn.....1U8 75 10« — ^..li^ischc itau» Ludwig, «ahn «km. I««1 .1UU !l. S. <>/,«/^ - - 98 »0 9« 8« Oefter«. «»ibwefihqhu .... ibi 70 1L2 lu Vlebenlllrger......91 ?c 82 — «el»> Ware Vtaatübahn 1. «mission . . . 181 25 18» -Gübbahn <»»"/»...... I«? ßa i»? 8u « 5«5°/»......„c —iz>obo Nng.»nallz. Nahn . . . . gz.hy ,4,^ Diverse Lose (Per SlÄ!,sc »u ff.....gg,^ 27- wiubllchgräh.tlose »a ft. . . . zg.^ ^.5^ Vaul - Nctien (Per »rück). Nuglo-Veftcrr. Van! xa) fi. . . ,09 — :u9'5c> »»nl.Ve!ell,chaft, wiener «a ff. --- - -»anlvereiu, Wiener. 100 fi. . . 106 — ia« bv Vbncr..«nsi.,c>est.üo<,fl.^.4o°/ 2,„.gy z^i.. !!t9i 3e Llbt,.«nst.. «U». Ung. «<>0 fi. . ,8!»'50!L!,0 — DtP°fttenb,»lla,M0fi . . z^-bo N» 50 L«c°mpte'Gc>.. Nlederöft. 500 n. «55-- «60 — Hypothelenb., öft. »00 ft. 25°/o «. tz^.^. ^,,^. sänberbanl öft. LUofi.G. 50°/,«. io< « Ivi f.l» Oefterr,'Ung. Vanl.....»41 ^. 84z _ Uuionbanl ino fi......ilo 75 111 — Nerlehrlbaut /lU»;. 140 fi. . i4y 50 14?'— «eld warl Netten von Transport» Nnternehnmngeu (p« Stus). «Ibrecht.Vahn »»o fl, SNb« . ?L- - 7K — «Isölb«i5 — z»? - Vuschtiehraber «isb. 500 fi, LVl. —>— —-— ' <^ (I".«) «NOfl. . li»7-197« Donau » Dampfschiffahrt > Ges. Oefterr. 50« fl. 3M.....5«« — bßU— DraU.Vls,t«at..DH.>Z,)2onss.T------—>- D!if0 «emvcrg»» iß? — Sicbcnlntrstei «ilsenv. 300 fi. G, igi 26 1S1-50 Staatöeis^ublibn Ä>0 ft. ü. w. . 318'— 315 25 V«r Ware Hübbahn 200 ss. Vilb« . I5i 75 153 — «Ub.Norbb. Vcrb.«N,«oafi.llM. 145 50 1«6 — Iheih.Vahn «)0 fi. «. W, . . 249 — Ü5« — Tramn)ah.Vel.,Mr. 170 fl, ö.V. ««« «5 226 5« , wr.. neue 100 fl. . . 8100 82 — Transport.wesüNschast 100 ss. . —'— —' — Turnau-llralup «05 fl. 8. W. . — — —.— Ung.gali,, «iseub. »aofl. Vilb« 161— 151 5ü llN!,. Norboftbahn 200 fi. Filber 14?>— 147 75 Un».Weftb.(siaab'Hraz)MlaN.S. 1«3 75 184 »5 Industrie« Uctie» (per Vtücl). Eghbi »nb Kinbbera, Visen- und Stahl-Ind. in Wien 10a fl. , —-— — — Hig?5 Prä»,« «isen^,i>l>.°«es. »00 ss. 211 50 »11 — Salgo.Tar>. Eisenrass, 100 fl. . 125 — 18«'— Wassenf..O.< Oest. in W. ION ft. ->- — — Irifallcr ltohlenw »