SchNstttlluug: «acha-sgaff« Wr. 6. Jiirptom «k. fl, iMUrnrtet! «»re an»»- i:Ugtli» (alt iu*tuurmc :rt«»»,. ll-t, Bfc, inn. H ttttbm m?-^iUne» Mtiaoöi iverwaltmg: ^tatha»>UgCtt Put6 mt t'fl "fisom -: intcl|3^Tl(J . . . » ä *C ßa 'jlätrii ... K C M Sarjirtina . . . . K IS-SO 99* 9 i111 mt: rfcJWlitui ml H,»« : ÜttnatUft ....»,-Victtfltmric . . K 8 -&o!WSW« ....»« — »-»Ulchei« . « IS — s°.« KaMuit a»°IK» st« M« ''»freiiKa^o^ciiitTa. »wzelei«»» Ätonitmnil« «dttc Hl t*i Nr. 94 Cilli, Samstag dcn 25. November lSI6. 41. Jahrgang. Kaiser Kar! a» feine Bälkn! Das Manifest des neuen Kaisers. An meine Völker! Tiefbewegt und erschüttert stehe Ich und Mein Hau«, stehen Meine treuen Völker an der Bahre des edlen Herrschers, dessen Händen durch nahezu sieben Jahrzehnte die Geschicke der Monarchie anvertraut waren. Durch die Gnade des Allmächtigen, die Ihn in frühen Jünglingsjahren auf den Thron berufen hatte, ward Ihm auch die Kraft verliehen, unbeirrt und ungebrochen durch schwerstes menschliche? Leid, bi« in« hohe Greisenalter nur dcn Pffichten zu leben, die Sein hehre» Herrscheramt und die heiße Liebe zu Seinen Völkern Ihm vor schrieben. Seine Weisheit, Einsicht und väterliche Für-sorge haben die dauernden Grundlagen friedlichen Zusammenlebens und freier Entwicklung geschaffen und aus schweren Wirren und Gefahren, durch böse und durch gute Tage. Oesterreich Ungarn durch eine lange und gesegnete Zeit des Friedens aus die Höhe der Macht geführt, auf der es heute im Verein mit treuen Verbündeten den Kampf gegen Feinde ringS-herum besteht. Sein Werk gilt es fortzusetzen und zu vollenden. In sturmbewegter Zeit besteige Ich den ehr-würdigen Thron Meiner Vorsahren, den Mein er» lauchter Ohm Mir in unvermindertem Glänze hin trrläßt. Noch ist daS Ziel nicht erreicht, noch ist der Wahn der Feinde nicht gebrochen, die meinen, in fortgesetztem Anstürme Meine Monarchie und ihre Ver« kündeten niederzuringen, ja zertrümmern zu können. Ich weiß Mich ein» mit Meinen Völkern in dem unbeugsame» Entschluß, den Kamps «»urchzu-kämpfen, bis der Friede errungen ist, der den Be-stand Meiner Monarchie sichert und die festen Grund» lagen ihrer ungestörten Entwicklung verbürgt. In stolzer Zuversicht vertraue Ich daraus, daß Meine heldenmütige Wehrmacht, gestützt aus die auf> opfernde Vaterlandsliebe Meiner Völker und in treuer Waffenbrüderschaft mit den verbündeten Heeren auch weiterhin alle Angriffe per Feinde mit Gottes gnädigem Beistand abwehren und den siegreichen Ab-fchluß de« «uege« herbeiführen wird. Ebenso unerschütterlich ist Mein Vertrauen, daß Meine Monarchie, deren Machtstellung in der alt« verbriestiN, in Not und Gefahr neubefiegelten un-trennbaren SchicksalSgemeinschast ihrer beiden Staaten wurzelt, nach innen und nach außen gestählt und gekräftigt aus dem Kriege hervorgehen wird; daß Meine Völker, die sich, getragen von dem Gedanken der Zusammengehörigkeit und von tiefer Vaterlands-liebe, heute mit opferfreudiger Entschlossenheit zur Abwehr der äußeren Feinde vereine», auch zum Werke der friedlichen Erneuerung und Verjüngung zufam menwirken werden, um die beiden Staaten der Mo-narchie mit den angegliederten Ländern Bosnien und Herzegowina Muer Zeit der inneren Blüte, des Auf-fchwungeS und der Erstarkung zuzuführen. Indem Ich des Himmels Gnade und Segen auf Mich und Mein Haus, wie aus Meine gelieb- ten Völker Herabsieht, gelobe Ich vor dem Allmäch-tigen, da» Cut, das Meine Ahnen Mir hinterlassen haben, getreulich zu verwalten. Ich will alles tun, um die Schrecknisse und Opfer des Kriege« in ehester Frist zu bannen, die schwervermißten Segnungen de» Friedens Meinen Völkern zurückzugewinnen, sobald es die Ehre un-serer Massen, die LedenSbedingungen Meiner Staa-ten und ihrer treuen Verbündeten und der Trotz un-serer Feinde gestatten werden. Meinen Völkern will Ich ein gerechter und liebe-voller Fürst sein. Ich will ihre verfassungsmäßigen Freiheiten und sonstigen Gerechtsame hochhalten und die Rechtsgleichheit für alle sorgsam hüten. Mein unablässiges Bemühen wird es sein, das sittliche un!> geistige Wohl Meiner Völker zu fördern, Freiheit und Ordnung in Meinen Staaten zu beschirmen, allen erwerbStätigen Gliedern der Gesellschaft die Früchte redlicher Arbeit zu sichern. Als kostbares Erbe Nieine« Vorfahren über« nehme Ich die Anhänglichkeit und daS innige Ver-trauen, daS Volk und K^one umschließt. Diese« Ver» mächtni« soll Mir die Krast verleihen, den Pflichten Meine« hohen und schweren HerrscheramteS gerecht zu werden. Durchdrungen von dem Glauben an die unver-nichtbare Lebenskraft Oesterreich - Ungarn», beseelt von inniger Liebe zu Meinen Völkern, will Ich Mein Leben und Meine ganze Kraft in den Dienst dieser hohen Aufgabe stellen. Koerber m. p. Karl m. p. Dsluria. Au» einem sibirischen Gefangenenlager. Ein AuStauschgesangener erzählt in der „Frank-furter Zeüung": Wir saßen, ein paar alte Krieger, bei einem Glase echten deutschen Rheinweins zusammen und erzählten von unseren KriegSerlebnissen. Wir hatten alle jenseit« der Weichsel und des Njemen gekämpst, unter HindenburgS und Linsingen» Fahnen. Und dann hatte da« Mißgeschick uns gepackt, und wir waren alle durch« weite russische Land geschleppt worden, waren alle monatelang tot sür die Mensch-heit, um aus einmal al« Invaliden von den Wogen deS Weltkriege« hoch oben in Schweden wieder an« Land gespült zu werden. „Wie war es in Wjatka oder in den Kosaken« pferdestüllen zu Omsk?' fragte einer in die Pause nach der Schilderung von dem Leben in den ehe-maligen türkischen Gefängnissen einer südrussischen Stadt hinein. Dort wurden die Gefangenen in den meterties unter der Erde liegenden steinernen Ver- ließen mit eisernen Türen zu je 15 Mann ein-gesperrt. »Nein, laßt uns etwas Schönere« hören, von dem Dorado russischer Gefangenenlager, von Daurija. Du warst doch in der Mandschurei Erzähle uns etwas von den hübschen Chinesinnen." „Schon die Fahrt dahin hatte einen lustigen Zwischensall", meinte der Angeredete und sann lä> chelnd dem Rauch feiner guten deutschen Zigarre nach, nach der man sich in Rußland so manchmal gesehnt hatte. „Die Sonne ging gerade so blutig unter wie eben, al« wir in dem Zwischendeck eines Frachtdampser« über die Wolga fetzten. Da wurde ein größerer Aepfeldiebstahl entdeckt. Natürlich hallen die „GermanSki" sie gestohlen. Doch wir fühlten un« unschuldig und verlangten frech eine Tafchenrevision. Trotz aller guten Absichten fand man nicht« bei uns. Dann wurde.« die Oestcrreicher untersucht. Nicht unbedeutende Mengen eßbarer Gegenstände, die sie vnm Dampfer mitgehen ließen, wurden au« den Taschen hervorgezerrt; nur keine Aepfel. Trotzdem wurden wir alle mit 25 Kopeken pro Kopf bestraft, das waren drei Kopeken weniger als die Verpflegung«-gelder für e«nen ganzen Tag. Am Abend aber sah man hie und da die stlll vor sich hingrinsenden Ka-pustaköpfe unserer BewachungSmannschast unheimliche Mengen gestohlener Aepsel verzehren. So wird e« euch wohl auch manchmal gegangen sein", meinte unser Kamerad nach einer kleinen Pause, in der je» der an die vielen schönen Dinge dachte, die ihm die russischen Wärter gestohlen halten. „Unsere Fahrt verlief auf der sibirischen Bahn eintönig weiter. Einmal hatten wir BewachungSmann» schaften, die sehr roh zu un« waren und un« schlu» gen. Sie wurden abgelöst, und junge neunzehn- und zwanzigjährige Kosaken, treue Naturkinder mit klaren Augen und offenen Herzen, wurden unsere Weg» genossen. Tag und Nacht rollte unser Zug dem Osten zu. Nur selten konnte man au« dem schmalen Spalt de« Güterwagen« einen Blick über da« öde Land werfen. Einige Male am Tage durften wir un« am Bahnhof Tee und Essen holen lassen, denn wir mußten uns selbst verköstigen sür 28 Kopeken. So ging es Tag für Tag. Wocke um Woche. Da Ser'e 2 Dir Übten Jfüniöltiiii&sn Dfö Kaisers. Di« außerordentliche Widtrstandskrast, welche Kailer Franz Josef als Hochbetagier GreiS bei wie-derhvlten, ziemlich schweren Erkrankungen der Atmung»-organe in den letzten Jahrzehnten bewie«, die Hin-gebung, die Sorge und die Kunst der ihn behandelnden Aerzte nährten in der Umgebung de» Kaiser? sowie in der ganzen Bevölkerung der Monarchie die Hoffnung, daß auch die letzte Erkrankung des Mo« narchen die in den ersten Tagen de« November be-gann, vorübergehen werde. Wie auS den Bulletins, welche ungeschminkt den wahren Zustand dcS Kaiser? darstellten, bekannt ist. hielt der Kaiser die gewohnte Lebensweise und seine Beschäftigung bi» gestern ein und muiete sich allerdings in den letzlen lagen zu-viel zu. indem er trotz erhöhter Temperatur und trotz des Hustenreize? neben den gewöhnlichen Vortragen auch längere Audienzen erteilte, bei denen der Kai» ser viel sprach. Seit dem 13. d. hatte der Appetit abgenommen. An diesem Tage trank der Kaiser zur Belebung der Kräfte ein Glas starken Weißweine» und zwei kleine Gläser Champagner und rauchte im-mer noch die gewohnte Zigarre. Die letzten Nächtc waren zum Teile durch Hustenreiz etwas gestört. In-dessen beruhigten die gute Herztätigkeit und die gleich-mäßig gute Atmung die Aerzte auch noch am 19. d. Selbst am 20. d arbeitete der Kaiser tagsüber, wenn auch müder und mehr abgespannt als sonst und empfing bekanntlich den Armee-Oberkomm«ndanten Feldmarschall Erzherzog Friedrich in dreiviertelstün« oiger Audienz. In der engsten Umgebung flößte je-doch der Zustand des Monarchen ernsteste Besorgnis ein. Erzherzogin Valerie war in den letzten Tagen stets um den Kaiser. Nun trafen auch die älteste Tochter, Prinzessin Gisela von Bayern, und die Schwägerin, Erzherzogin Karl Theodor von Bayern, in Wien ein. DaS Thronsolgerpaar war ständig in Wien geblieben. Montag abends begab sich der Kaiser zum ersten Male zeitlicher zur Ruhe als sonst. Der erste Teil der Nacht verlief biS um I Uhr ohne Störung. Erst danach stellten sich Hustenansälle ein. Da« Fieber, welche» nicht zurückgegangen war, zeigte am 21. untertags ein bedrohliches Ansteigen. In den Nachmittagsstunden trat dann eine Verschlim-merung ein. die den Tod herbeiführte. Erzherzogin Marie Valerie, die ununterbrochen am Sterbebette ihres kaiserlichen Vaters geweilt halte, war vor 8 Uhr abends auf den Westbahnhof gefahren, um ihre aus Wallsee eintreffende Tochter z« erwarten, wurde jedoch sofort von nachgesahrenen Hosbeamten nach dem Schönbrunner Schlöffe zurückberufen, da inzwischen die Hoffnung auf Erhaltung dcS Lebens des Monarchen geschwunden war. Kurze Zeit nach der Rückkehr der Erzherzogin hauchte der Kaiser seine Seele au«. In den ersten Abendstunden wurde die Bevölkerung durch die besorgniserregende Meldung über daS Ansteigen de» Fiebers wegen des Zustandes verschwand allmählich da» letzte Lachen, das letzte hossuungSfreudige Aufblitzen im Auge. Immer tiefer ging k» in eine unbekannte Welt hinein, aus der eS kein Zurück mehr zu geben schien. Eine Welt in der alle» tot war, wo man nichts von Krieg und Sieg, und nichts von Frieden hören würde. Da starb auch die Seele langsam dahin. Jegliche Hossnung schwand, eS gab keinen Glauben mehr. Die Zukunft war tot. und .uich die Vergangenheit, die noch wach war, schlief ei»; die Tore zwischen uns und der Heimat hatte» sich hinter uns geschlossen. Wir waren die Deportierten, die anS andere Ende der Welt gcschas-fen wurden, wo wir wunschlos und hoffnungslos weiterleben würden, bi» einer nach dem andern in fremde kalte Erd« sänke, heimatlos und unbeweint. Wir waren nun schon vier Wochen gefahren; es mochten ein paar Tage mehr oder weniger sein, sie zählte ja niemand wehr. Der Zug hielt aus einer weiten Ebene. In der Ferne sah man mächtige Ka-fernen. Wir waren in unserer neuen Heimat Daurija in der Mandschurei angelangt. ES war eine Welt für sich, dieses Gefangenenlager, nicht abgeschlossen durch hohe Mauern und Drahtzäune, sondern durch die tausend Kilometer weiten Flächen Sibiriens, ab-geschlossen von jeglicher Kultur. Und doch brachte in diese kleine Welt der zehntausend Gefangenen die gütige Gestalt des Kommandanten so viel Licht hin-ein, wie jener Winkel Sibiriens an Sonne noch her-zugeben vermochte; denn er hatte dtutfche Kultnr gesehen und von ihr gelernt. Nach längerem, beschwerlichem Marsche kamen wir im Lager an. Eine fieberhafte Anfregnng herrschte Bruisriif Witrizt des Monarchen ernstlich beunruhigt. Da» Abend-bulletin ließ leider keinen Zweifel mehr an der Schwere der Erkrankung. Trotzdem erhielt sich der feste Glaube an die Widerstandsfähigkeit des Kaiser», für dessen Genesung in allen Kirchen abends von einer ungewöhnlich großen Menschenmenge die heiße-sten Gebete verrichtet wurden. Die Nachricht von dem Hinscheiden de« Monarchen verbreitete sich erst gegen 11 Uhr nachts in den öffentlichen Lokalen und wirkt« geradezu lähmend auf daS Publikum, welche« das Unfaßbare kaum zu glauben vermocht«. Da» Er-«ignis wurde gegen Mitternacht auch durch Eonder-ausgaben der Blätter öffentlich bekannt gegeben. DeS Kaisers Jugend. Am 18. August 1830 rollte übtr da» alte Wien der Kanonendonner hin und mit großer Spannung zählte die Bevölkerung, d e sich in altpatriarchalischer Weise mit dem Herrscherhause verbunden fühlte, die Zahl drr Schüsse. Als man deren 101 gehört hatte, wußte man. ein männlicher Thronerbe war geboren worden und feiert« das Ereignis als ob es die eigene Familie beträfe. Der sehnlichst« Wunsch des alten Kaisers Franz war in Erfüllung gegangen. Die Eh-Kaiser Ferdinand» blieb kinderlos und so war all« Hoffnung auf den zweiten Sohn des Kaisers Franz. dcn Erzherzog Franz Karl gerichtet und ihm wurse denn auch ein Sohn beschert, der am nächste» Tag in der Tause den Namen Franz Joses Karl erhielt. Die Erziehung des jungen Prinzen wurde iu die Hände des Grafen Heinrich Bombelles geltgt, den der Graf Coronini unterstützte. Ihnen standen eine Reihe von Helsern znr Seit«, so sür Philofcphie und Geschichte Abt Rauscher, der nachmalige Kardi-ual und Fitrsterzbischof von Wien, dann Domherr Freiherr von Eolumbus, StaarsratPilgram, Hofrat von LichtenfelS u a. m., wodurch die Erziehung eine herkömmlich« fest« Linie erhielt. Der größte Wert wurde dabei auf die militärische Ausbildung gelegt, und mit dieser Aufgabe der Oberst Franz Hauslab betraut. Von ihm wurde der junge Prinz in der militärischen Grammatik, im Dienst und Exerzier-reglement unterwiesen, von ihm die militärische Richtung dcS Denkens bestimmt. Der Erzherzog lernte die drei Hauptwasfen kennen, und nachdem er halb-Wegs im Kommando kleinerer Abteilungen geübt war, würd« er zum alten Radetzky nach Italien geschickt. Dieser war davon nicht sonderlich erbaut, denn die Anwesenheit eineS Prinzen im Hauptquartier legt allerlei Verantwortung auf, aber eS blieb beim Be-fehl uud so machte der Erzherzog unter Ravetzk») am v.Mai 1848 die bekannt« Feuertaufe bei Santa Lucia mit. Er erfuhr demnach schon in jungen Iah« i«n, was Krieg heißt, und dies« Erinnerung, die nicht zu seine» schönsten gehö l, hatt« er sich biS in» spät« Alter bewahrt, so zwar, daß «r eS war. der Kriegsdrängern nie gern nachgab, sondern sie ;u fragen pfleg!«, ob fr wüßten, wiS Krieg bedeut«. Dir Thronbesteigung des Kaisers. Die politischen Wogen des Jahre» 1848 gingen höher und höher. Der Wiener Hof zog sich vor dcn dort. Wir wurden umringt, und tausend Fragen wurden an un» gerichtet. Ein neuer Trantport, eine Sensation! „Woher kommt ihr?" — „Ist noch Krieg?" — , Es ist doch nicht wahr, daß die Deut-schen geschlagen sind, wie man uns hier erzählt?" Doch die Aufikgung wn bald verslogen. Sie ist wi« ei» Siu>inwind. Kommt plötzlich irgendwo her, tefet alles mit sich fort, und ist ebenso schnell wieder ver-schwunden. So wird daS Grhirn der Gcfa-grncn durch die geringste Nachiicht bis zuc Siedehitze gebracht, um im nächste» Augenblick auf den ewig gleichen Nullpunkt der Unempfindlichkeit zurückzu-sinken. Wir wurden in Kompanien eingeteilt, alles nach deutschcm Muster, auch die militärischen Abzeichen behielten wir. Dann wurden wir in d«n hallenför-migen Sälen der Kasernen nntergebracht. Aus dem mittlere» Gange, an den trennenden Mauern zwischen zwei Sälen, stand je ein großer «isrrner Ofen. Sie wurde» in der Nacht geheizt, denn das stark ausgesprochene kontinental« Klima brachte schon im September Nachtfröste von minus 20 Grad. Dabei halten wir in de» eisernen Bellstellen nur Bretter, weder Strohsäcke noch Decke». Es ist natürlich, daß das gelieferte Holz bei weitem nicht ausreicht«. Und «benso natürlich ist, daß alle» Brennbare nächtlicher Weile gestohlen wurde. So hatt« man sich nach und nach auch an den Schnitzereien einer Kirche vergrif-f«n, die gnade von den Türken gebaut wurde, und der Kommandant schätzte selber den Holzschaden des ersten Winters auf 10.000 Rubel. Die Kompanien bildeten das Rückgrad der ge- Kummer 94 RevolutionSstürmen nach Innsbruck zurück. Dorthin wurde auch Erzherzog Franz Joses brrusen. Am 8. August kehrte der Hof nach Schönbrunn zurück und am 18. August wurde der Erzherzog-Thronfolger nach de» HauSgefetzen volljährig erklärt. Man hatte bereits daran gedacht, daß er an diesem Tage die Regierung übernehmen solle, doch über Vorschlag drs Fürsten Windischgrätz. der alS Eroberer von Wien bekannt ist, wurde davon abgesehen. Allein die Ok-toberrevolution brachte eine Wendung. Der Hos mußte nach Olmütz gehen und im November war es bereit» ausgemacht, daß Kaiser Ferdinand abdavkui werde. Der Reichstag war da-mal« in Kremsier versammelt, uud ihm brachte die Nachricht Fürst Felix Schwarzenberg. Am 1. De-zemder war alles abgemacht und am L. Dezember ging in feierlichem StaatSakt die Entsagung vor sich worauf die Thronbesteigung des jugendlichen Kaiser-neffen erfolgt«. Die Wiener waren durch eilige Maueranschläge von dem Ereignis ve»ständigt wor-den, da» einen Systemwechsel zu bedeuten schien: die Jugend kam auf den Thron. Man hoffte für die Fre-Heii nicht umsonst gekämpst zu haben und er-blickte in der Veränderung eine Art von idealem Sieg der Märzgefallenen. Die Regierung Kaiser Franz Josef» l. gehört der Geschichte an. Im Kampf und Krieg be-stieg d«r Vielgeprüfte den Thron feiner Väter, mit-ten in dem furchtbarsten aller Kriege wurde er nun von dieser Well, die für ihn so viele Erfolge, aber auch so viel unsagbare» Leid gebracht hatte, abbe-rufen. Mitten in die FriedenSjahre hinein fiele» Er« eigniffe, die dem Kaiser schwere Prüfungen aufer-legten und die er uur kraft seiner angeborenen G«-sühlbeherrschung ertragen konnte. Selten hat eS einen Fürsten gegeben, der eine Reihe von persönlichem Ungemach so standhaft erduldete und die Ding« fo zu überwinden verstand. Hieher gehört der Tod des Kronprinzen. Am 30 Jänner 1889 traf wie «in Blitz au» heiterem Himmel aus Mayerling die Schreckenskunde ein, daß Kronprinz Rudolf nicht mehr u»ter den Lebenden weile. AuS der Hofburg erfuhr man, mit welcher Seelenstärke Franz Josef die Kaiserin auf-zurichten suchte. Er selbst sprach damals zu einer Deputation des Abgeordnetenhauses, bi« da» Beileid der Völker Oesterreich» zum Ausdruck brachte, die schön«» W«:t«: „Wieviel ich in diesen schweren Tagen meiner innigstgeliebte» Frau, der Kaiserin, zu danken habe, w^lch große Ltü»e sie mir gewesen, kann ich nicht beschreiben, icieii warm genug au»-sprechen. Ich kann d7. April 1711, durch 5 Jahre 1l Monate Kaiser. Fried-rich III. der Schöne, der lang mit seinem Better Ludwig von Bayern um die Kaiserkrone gerungen hatte, konnte sich ihre« unbestrittenen Besitzes nur 4 Jahre 5 Monate erfreuen; er starb am 13. Jänner 1330. Am kürzeste» regierten Leopold II., der bei seinem Tod am 1. März 1792 gerade 2 Jahre, und Albrecht II., der gar nur 1 Jahr 7 Monate Kaiser war, al» «r am 27. Oktober 1439 da« Zeitliche segnet«. Die Leichenfeier sür Kniser Fraiy Josef. Donntrstag sind di« «ndgiltigen Bestimmungen für die Leichenfeier für Kaiser Franz Josef getroffen worden. Ihnen zusolge wird die Leiche Montag den 27. d. 10 Uhr vormittags vom Sch!oß Schönbrunn in die Hosburgpsarrkirch« zur Aufbahrung und Aus-stellung gebracht werden. Der Zug wird seinen Weg über den äußeren Schloßhos von Schönbrunn durch Messer haben. Ein anderer verkauft seinen schäbigen Mantel an einen Türken, der seine Begeisterung für Deutschland in einem deutschen Militärmantel zum Auidruck bringen will. Er gibt gerne seinen schönen warmen Schafspelz dafür und noch einige Rubel, wovon jener sich wiederum etwa» zu essen kaufen kann. So paßt sich da« Leben der Gefangenen dem der Eingeborenen an. Denn diese stehen auf einer unglaublich niederen Kulturstufe. Sie sind vielfach in Lumpen gehüllt. Lederschuhe sind unbekannt. Tuchsetzen, mit Bast zusammengehalten, bilden die Fußbekleidung. Gearbeitet wird bei ihnen wenig. Die Zeit hat keinen Wert. Tagelang liegen sie vor ihren Tempel und beten. Auch im Gefangenenlager schlich ein Tag geist« tötender wie der andere dahin. Nur selten wurden wir Gefangenen zu Arbeitsdiensten herangezogen. Mit Exerzieren und allerlei Spielen vertrieben wir un« die Zeit. Zweimal in der Woche veranstalteten wir in einem Schlafsaal, in dem wir die Betten zu-sammenrückten, einen bunten Abend. Unter Leitung cinei Kölner Opernsänger« hatt« sich ein Gesang. v«r«in gebildet. E« wurde allerlei Humoristische« vorgetragen, auch Theater gespielt. Da herrscht deut-scher Humor und deutsche Fröhlichkeit «in paar Stunden ungezwungkn und ließ alle« Leid vergessen. Mitten unter un« saßen dann unser« Bewachung». Mannschaften; sie tollten am lautesten un» kamen au« dem Lachen nicht mehr heran«. An ihre Ber-autwortunz, sür Ruhe und Ordnung zu sorgen, dachten fie da nicht mehr. Auch sonst trieb der Hu> mor vereinzelte Blüten. In einer Ecke hatten wir _Deutsche Wacht den Vorpark, über die Mariahilser- und die Baden« b«rg«rstraßc zum Burgring, über de» äußeren Burg-platz zur Botschasterstiege, Schweizerhos, nehmen. Die Ueberführung erfolgt nach dem vorgeschriebenen ZeremoniclI. Der Sarg wird in die Hofburgpsarr-suche getragen und dort geschlossen ausgestellt wer-de». Der Zutritt wird der Bkvölternng am 28. und 29. d. von 8 Uhr früh bis 6 Uhr abrnds und am 30. ?. von 8 Udr irüh bi« 12 Uhr mittags gestattet fei». Das Leichenbegängnis findet mit Entsal-tung des vorgesehenen großen Trauerpompes Donners ag den 30. d. nachmittag« 3 Uhr statt. Der mächtige Zug wird sich schon vor 2 Uhr auS der Hosburg begeben. Er wird seinen Weg über den äußeren Vurgplotz, über den Burg-, Opern- und Kärntnerring, Kolowratring und Stubenring, über den Aspernplatz und Franz Josef Kai, Rotenturm-ftraße zum StephanSdom bewegen, wo der Zug um ungefähr 3 Uhr eintreffen wird. In der Dom- und Metropolitankirch« wird um 3 Uhr nachmittags der Ka>dil'«lfürstertbischof Dr. Piffl mit großer geistli-cher Assistenz die Einsegnung vornehmen. Der Trauerzug geht dann über dcn Stock-im-Eiseu Platz durch die Kärntnerstraß«, die Kupfer-schmiedgasse zum Neuen Markt, wo der Sarg bei den Kapuzinern beigesetzt wird. Die Polizei plant für den Tag der Ueberfüh-rung und der Leichenfeier große Sicherheit«maßnah-men, zu der auch Militär in großen Massen heran-gezogen wird. Alle Straßen, durch die der Leichen-zug gehen wird, werden von militärischem Spalier eingesäumt sein. Infanterie wild die Spitze de« Zuge« bilden, zu beiden Seiten de» Leichenwagens wird Kavallerie reiten und den Schluß werden In-fanterie und Kavallerie bilde». Selbstverständlich werden alle Straßen sür den Straßenbahn- und Wagenverkehr abgesperrt sein, ebenso der Neue Markt und der StephanSplatz. In den Straßen werden Gasflammen brennen und alle Glocken der Wiener Kirchen werden zur Stunde der Beisetzung geläutet. _ Der Nachfolger Kaiser Josess I. — Kaiser Karl I. Durch da« Ableben Sr. Majestät des Kaiser« Franz Josef I. erscheint der Generaloberst uud Groß-admiral Erzherzog Karl Franz Josef nach der Prag, malischen Sanktion und dem habSburgifch-lothringi« schen HauSgesetze zur Thronfolge berufen. Se. Majestät der neue Kaiser ist, «ie sein nunmehr, verewigter Großoheim, am 18. August, und zwar 1887 zu Persenbeug an der Donau al« älte-ster Sohn deS Erzherzogs Otto und dessen Gemahlin Erzherzogin Maria Josesa, geborenen Prinzessin von Sachsen, geboren, steht also im 30. Leben«-jähre. Er ist der Enkel des verstorbenen äitesten Bruder« de« Kaisers, de« Erzherzogs Karl Ludwig, und der Reff« de» nach dem Ableben de« Kronprin- inmitten allerlej Wandmalereien in großen Buch-staben geschrieben: „Frankfurter Stammtisch" und wirklich sanden sich einige, wenn auch nicht ganz „waschechte' Frankfurter ein, und die Freude war groß. Das Leben war an und sür sich wohl erträg« lich, wenn nur die Ungewißheit und die Sehnsucht nach der Heimat nicht gewesen wäre. Wir saßen ost stundenlang im Sonnenschein und blickten schweigend über die weite Ebene. Ja der Ferne sahen wir einen Zug gegen Westen fahren, ihm trugen wir unsere Grüße nach der Heimat auf. Tag für Tag warteten wir aus dcn Zug, der au« dem fernen Westen die Kunde mitbrächt«, daß Fried« wäre, und daß wir in die Heimat zurückdürften. Aber er ka« nicht. Mit unseren Wächtern hatten wir un« etwa» angefreundet. E« waren stumpfsinnige, gutmütige Sibirier, die nichi« vom Krieg und Haß der Völker wußten. Ste wußten nur, dag fie uns nicht» tun dursten, weil sie vom Kommandanten dasür bestraft wurden. Aber sie halten auch große Angst vor un«. Denn da« Mär-chen vom Nase»- und Ohrenabschneiden war selbst bi« in diese entlegendsten Dörfer Sibirien« gedrun-gen. GermanSki in Waffen und German«ki in Wut waren unüb.rwiudbar. Darauf bauten w^r manchen wohlgelungenen Streich, den wir unf«r«r Bewachung spielten. Exerzierte da ein Unterossizier mit eine« Zuge deutscher Soldaten, ^aß es nur so eine Art hatte. Die alt«» Knoch«n Kirsten nicht steif werden, und hatte man auch keine Gewehre, so war doch jeder mit einem Stock bewaffnet. Die Griff« klappte« und Seite 3 zcn Rudolf zur Thronfolge berufen gewesenen, am 28. Juni 1914 in Sarajewo ermordeten Erzher« zog« Franz Ferdinand d'Este. Seine Mutter ist ein« Echwcster de« regierenden König« Friedrich August von Sachsen. Der junge Kaiser ist seit 21. Oktober 1911 mit Prinzessin Zita von Bourbon-Parma vermählt, in dec somit die Völker Oesterreich Un« garn« von heute an ihre neue Kaiserin und Königin erblicken. Der überaus glücklichen Ehe entsprossen bisher drei Kinder, der am 20. November 1912 geborene Erzherzog und nunmehrige Kronprinz Franz Joses Otto, die am 3. Jänner 1914 gebo-ren« Erzherzogin Adelheid und Erzherzog Robert, geboren am 8. Februar 1915. In jungen Jahren krönen den neuen Kaiser schon die Lorbeeren de« siegreichen Feldherrn. Wie sein Grbßoheim dere'nft unter den Fahnen Radetzky» auf den italienischen Schlachtfeldern die Feuertaufe empfing, so ist der Name de» Erzherz»g« Karl Franz Joses mit unserer vorjährigen siegreichen Of» fei'fiv« gegen den w«lsch«n Elbseind verknüpft, die Oesterreich« Fahnen unter seiner Fühiung bi« nach Asiago und Arsiero trug. Und von der italienischen Front eilte der jugendliche Prinz, dessen militärischer Ausstieg ohne Beispiel ist — bei Ausbruch de« Weltkriege« noch Major, bekleidete er zu allerletzt die Stell« eine« G«neralob«rsten und Großadmiral« — aus den östlichen Kriegsschauplatz und folgt dort in den letzten Wochen und Monaten den österreichi-schen Waffen von Sieg zu Sieg über da« treulose, verräterisch« Rumänien. Und nun begrüßt die Armee, derrn vergötterter Liebling er schon längst geworden, wie ihm ja auch von allem Ansänge an die Herzen aller treuen österrrichischen Staatsbürger in Be-geisterung zuflogen, ihn als ihren olersten Krieg«-Herrn. _ Trauersitzung des Cillier Grmeiiidrralrg. Fikitag vormittag I I Uhr versammelte sich der Gememderat vollzählig zu einer Trauersitzung, in welcher Bürgermeister Dr. Heinrich von Jabornegg folgende tiefempfundene Rede hielt: Tief erschüttert hat un« und alle Bewohner de« Reiche« die Traurrkunde von dem Hin>cheiden un-sere« geliebten Monarchen. Schmerzgebeugt stehen wir an der Bahr« de« FrikdenSsürsten, de« Frieden»» fürsten in des Worte« wahrster Bedeutung. Und doch war e« gerade diesem Herrscher vom Schicksale nicht beschieden, den sehnlichsten Wunsch, seine Völker vor den schweren Opfern und Lasten de« Kriege« zu bewahren, in Erfüllung zu gehen sehen, nicht gegönnt, die letzten Jahre seine« irdischen Dasein« nur Werken dei Frieden« zu weihen. Unter Kaiser Franz Josef ist Oesterreich ein kultureller Staat geworden und seinem Zeitalter gibt Kaiser Franz Josef seinen Namen. In die stürmische Zeit der französischen Revo- die Gefecht»übun>en fielen so tadellos au«, daß die zuschauenden Russen die Augen nicht weit genug aus« reißen konnten. So etwa« hatten sie noch nicht ge« sehen. Die Sonne lächelte so freundlich dazu, und ein spitzbübische« Lächeln glitt von ihr über da« skenge Gesicht de« preußischen Unteroffizier«. Er ließ in Schützenlinie zum Sturmangriff mit der Front nach d«r russischen Postenkette ausschwärme«. Da erscholl plötzlich mit donnernder Stimme da« Kommando: .Sprung auf, Marsch. Marsch!" Und au« einigen Dutzend deutscher Kehlen erscholl ei» wilde« Hurra, daß das gauze Lager erzittert«. Einen Augenblick war die Postenkette gclähmt vor Schreck über die heranstürmrndtn Deutschen. Nur einen Augenblick. Dann warfen sie die geladenen Gewehre weg und flüchteten zum Wachkommando. Der Sturm-angriff brach unter dem Gelächter de« ganzen Lager« zusammen. Nur die russischen Soldaten lachten nicht und der Kommandant. Der Kommandant ließ sich dcn tüchtigen Unteroffizier kommen. Bestrafen wollte er ihn für den gelungenen Streich nicht. Er hatte im Stillen wohl selber seine Freude daran. Er bat ihn aber, in Zukunft seine armen Russen nicht mehr so zu erschrecken. „Sie wissen doch, daß diese Na-turkinder surchtsam sind und solche Angst vor den Deutschen haben." Und der Unterossizier versprach e« gerne. Die tapsere russische Heldenschar aber durfte während eine« Monat» Arrest überlegen, waS sie i« Wiederholungsfälle zu tun hätte. Ob sie (« jetzt wissen?" Seit« 4 K-acht Nummer 94 lulion. deren Wellen nach Osten schlagen, fällt die Geburt deS Erzherzog» Franz Josef, in einem Reiche, in welchem noch schwärzester Absolutismus eines Metternich heischte. Sirengste Pflichterfüllung zeichnete den jungen Erzherzog schon während seiner Erzieh-ung aus, und ein Leichte« wu.de seine Ausbildung in dm Staats- und militärischen Wissenschaften. Dann kommen die Jahre der Gährung, die Revolu-tionSfchläge de» Jahre» 1848, unter denen Metternich sank, der Rücktritt Kaiser Ferdinands, die Feuer-taufe des Erzherzogs bei Santa Lucia, die blutigen Oktobertage, endlich die Thronbesteigung des jungen Erzherzogs am 2. Dezember. Mehr als ein Menschenalter ist seitdem der-flössen, und diesem Zeiträume gab Kaiser Franz Josef sein persönliches Gepräge. Gütig und wohlwollend beginnt der junge Kai-ser mit Gnadenakten aller Art, hebt den Robott auf, gibt die Gcundablösung, verfügt di« Umänderung der politischen Verwaltung, dir Neugestaltung deS Straf-rechtes, bildet das Schulwesen aus, es kommen die Siaatsgrundgesetze vom Jahre 1867, di« Schaffung des konstitutionellen Staates Oesterreich, die Ab» schasfung des Konkordates, den Ausbau des Staates zu einem modernen Staate auf dem Gebiete der Rechttpflege, der Verwaltung de» Unterrichtes, das allgemeine Wahlrecht. Ueberall d«r Will« des Kaif«rS den kulturell«» Aufstieg feiner Völker zu fördern! In diese Zeit fällt die Besserung des Verhält-nisseS zum Deutschen Reiche, die Begründung der Freundichast der Herrscher beider Reich«, die zur Nibelungentreue wurde, die Schassung der Gemein« schafl der Mittelmächte, die un« gerade iu den letzten Tagen die herrlichen Siege gegen dcn Verräter Rumänien brachte. Kaiser Franz Josef war durch seine Bündnis-treue Schützer und Retter der Monarchie. Edel und gut, wohlwollend und voll Menschenfreundlichkeit, hätte dieser Monarch verdient, auch aller Segnungen deS menschlichen Lebens teilbaflig zu werden, und doch ist ihm nicht» geblieben als die Verehrung und Liebe seiner Völker, daß sie in «mem Maße ein schützende» Band um die Grenzen de» Reiches gegen alle Ränkespiele des Feinde» bildet. „Nicht» ist mir erspart geblieben" — da« sind die eigenen Worte de« Herrschers und wahrlich schwerer ist kein Mensch vom Schicksale getroffen worden, wie gerade der Mann, der, nie an sich selbst bedacht, nur von dem Willen erfüllt war, andere» Gutes zu tun. Bruder, Gattin, Sohn wurde« ihm entrissen und hoch betagt mußte er es noch erleben, daß Mordbuben ihm den Nachfolger nahmen, auf den er alle Hoffnung gefetzt, daß sein Lebenswerk, seinen Völkern de« Frieden zu erhalten, von gcdun-genen Spießgesellen zerstört werde. Er hat mehr gelitten, al» je ein Monarch, al» j« der einfachste feiner Untertanen und er überwindet allen Schmerz in dem Bewußtsein feiner Pflichten für fein ©als, denen er persönliche Regungen unterordnen muß, nach außen der Kaiftr, der nur bi« Pflichten kennt, im Inneren voll Wunden, die ihm die Zeit nicht heilen kann, nur die Ueberzeugung, daß feine Schmerzen, feine Sorgen, feine Kömme» nisse, Sorgen und Schmerzen feine« Volke« sind. D«nn de» Volke« Liebe zu Kaiser Franz Josef war groß, an dieser Liebe wurden alle Ränke-spiele der Feinde unserer Monarchie zu Schanden. Zerfallen dachten diese schon da» Reich, doch einer Mauer gleich stand hinter dem Kaiser da« ganze Volk, einen eisernen Wall bildend mit feinen Leibern zum Schutze deS Rechte» und de» Reiche». Mag e« auch Tragik de» Schick>al« fein, daß e» gerade dem Friedenskaiser nicht gegönnt war, den Frieden zu erleben, so sah doch der Kaiser noch in seinen letzten Lcbensstunden den Sieg, nicht nur den Sieg aus dem Schlachifelde, auch dem im In-neren feines Reiches, den Zusammenschluß seiner Völker gegen den äußeren Feind. Kaiser Franz Josef hinterläßt einen Staat, kulturell hoch entwickelt, voll von Hilfsquellen in eigenen Lande», geschützt nach außen durch «in mäch-tige» Heer und ein« prächtige Flotte, die beide die Grenzen des Staates kraftvoll verteidigen, di« Feinde in den Schranke« halten, Fahnen und Standarten in des Feinde» Land« trag«». Kaiftr Franz Josef hinterläßt ein Volk, daS ihm ein bl«ibende» Denkmal in seinem Herze« schafft, schöner al» jede« von Er; und Stein, ein Denkmal, da» ihm die Liebe setzt, die Liebe seine« Volke«, die ihm ei« dauerndes Gedenken schaffen wird bi« in die fernsten Geschlechter." Nach dieser ergreisenden Rede, der die Anwe-senden stehend lau>chtcn, wurde die Sitzung ge-schlössen. Der Weltkrieg. Gegen Ruhland und Rumänien. Die Berichte des österreichischen G e >i e r a l st a b e«. 22. November. Amllich wird verlautbart: Cra-jova ist «ach kurzem Kampfe genommen worden. Beiderseits de» Alt - Flusse» wichen die Rumänen weiter zurück. Nördlich von Campolung blieben alle Anstrengungen de« Feinde», durch erbitterte Angriffe Eriolge zu erringe,!, abermals ergebnislos. 23. November. Heeresfront de» Generalobersten Erzherzog Josef. An der unteren Eerna haben wir auf dem linken Ufer Fuß gefaßt. Sonst au» der Walachei nichts zu melden. An der ungarischen Ost» grenze und in den Waldkaipalhen war die Auf-klärungstätigkeit reger. HeereSfront des Generalfeldmarschall» Prinzen Leopold von Bayern. Stellenweise gesteigerter Geschütz-kamps. 24. November. HeereSfront deS Generalobersten Erzherzog Joses. Oefllich von Orsova wurde der Feind durch österreichisch ungarische und deutsche Trup-pen gewoifen. Auch Turn-Stverin ist in unserem Besitz. Die über Erajova hinauSnickenden Strritkräst« haben mit den Spitzen den Altfluß erreicht. Im Gebiete von Rimnik Balcea leistet der Gegner nach wie vor zähesten Widerstand. HeereSfront de» Generalfeldmarfchall» Prinzen Leopold von Bayer«. Unser Fliegerleuinant Popelak wurde bei einem ErkundungSflug nördlich von Brody von drei russischen Kampffliegern angegriffen. Er schlug sie in die Flucht und zwang sie, im Sturz-flug hinter ihren Vtnien niederzugehen. Der Stellvertreter de» Chefs des «eneralstabe»: v. Höfer, Feldmarfchall Leutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 22. November. Amtlich wird verlautbart: Süd-westlich von Riga holten Stoßgruppen deutschen Landstürme» aus der russischen Stellung ohne eige-nen Verliist 33 Gefangene und zwei Maschinengewehre. Nördlich von Campolung wiederholten sich die vergeblichen rumänischen Angriffe gegen die deutsche und österreichisch-ungarische Front. An der Roten-turmpaßstiaße und in den Seitentälern de» Alt wurde kämpfend Boden gewonnen. Widerstand deS geschlagenen Gegner» durch Bajonettangriff und Attacke schnell brechend, drangen vormittag» vom Norden West- und ostpreußische Infanterie, vom Westen her Eskadron« Jbrer Majestät Kürasfierregiments Königin al« erste deutsche Truppen in Crajova ein. 23. November. Front des GeneralfeldmarjchallS Prinzen Leopold von Bayer«. Südlich von Smorgon nach starker Feuervoroereitung vorgehende russische Patrouillen wurden vertrieben. Ausklärendes Wetter 'rief an verschiedenen Stellen zwischen Ostsee und Waldkarpathen regere Artillerietätigkeit hervor. Front de« Generalobersten Erzherzog Joses. Am Ostrande von Siebenbürgen Gefechte von Aufklä-rungSabteilunge«. Die Russen verstärken sich dort. I» der Walachei hat sich die Lage nicht geändert. Bei Craiovo fielen neben anderer Beute 300 Zisen bahnwagen in unsere Hand. 24. November. Front des Generalseidmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Keine größeren Ge-sechtshandlunge«. Front de« Generalobersten Erzherzog Josef. In der walochischen Ebene nähern sich die Truppen dc« Generals der Infanterie von Falkenhryn dem Altfluffe. Am Westzipfel Rumänien« ist der feindliche Wi-verstand gebrochen. Orsova und Turn-Severin sind genommen. Gegen Frankreich und England. Die Berichte der deutschen Obersten Heeresleitung. 22. November. Amilich wird verlautbart: Ne< belige» Wetter hinderte größtenteils die GesechtStätig-feit. Südlich des La BaffeekanalS drangen Patrou-illen de« anhaltische» Infanterieregiment« Nr. 93 und de» magdeburgischen Pionierbataillon» Nr. 4 in die englischen Gräben ein uud brachten «ach Zerstörung der Verteidigungsanlage« über 20 Gefangene und ein Maschinengewehr zurück. Auch im Somme-gebiet blieb das Artilleriefeuer tagsüber gering und verstärkte sich abend» nur aus beiden Ancreufer« und und am St. Pierr« Vaastwald^ Ei« Angriff der Engländer nordwestlich von brach in unserem Abwehrfeuer zusammen. 23. November. Heeresgruppe des Klonprinzen Rupprecht. In de« Abendstunden nahm da» feind» liehe Anilleriefeuer beiderseits der Ancre und im Saillyabfchnitte zu. Teilangriffe der Engländer nörd-lich von Gueudecourt, der Franzosen gegen den Nord-Westrand de« Saint-Pierre-Baastwalde« scheiterten. 23. Novemd?r. An beiden Sommeufern starke» Artilleriefeuer, besonder» nördlich der Ancr« uud am St. Pierre-Vaastwalde. 24. Nrvember. Armee Herzog Albrecht von Württemberg Im Apern- und Wytschaetrboge« lebt« zeitweilig die Feuertätigkeit aus. Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht. Nörd-lich der Ancre setzte nachmittag« starke» Feuer ein, da» auch auf da» Südufer übergriff. Mehrere Angriffe der Engländer erreichten nirgend» unsere Stel-lung; meist brache« sie verlustreich schon im Sperr-seuer zusammen. Im Srint-PierreVaastwalde und südlich der Somme bi» in die Gegend von Chaulne» war bei guter Sicht der Artilleriekamps heftig. Der Krieg gegen Italien. 24. November. Nach Befferung der äußerst ungünstigen Witterung der letzten Woche hat der Ar-tillrriekampf in mehrere« Abschnitte«, insbesondere auf der Karsthochfläche, wieder begonnen, ohn« sich jedoch bisher zu größerer Heftigkeit zu steigern. Am südlichen Balkan. Di« Berichte der Deutsche« Obersten Heeresleitung. Heeresgruppe de» Generalfeldmarschalls von Mackenicn. Auf dem rechten Flügel der Dobrudscha-front würd«« russische Kräfte durch Vorstoß bulgarischer Truppen aus dem Vorgelände u«s«r«r Stellungen zurückgeworfen. Auch an an»eren Punkte« der Arme« besteht Gefechtsberührung. An der Donau Kämpfe. 23 November. Zwischen Ochrida- und Prefpa-fee sowie in der Ebene von Monastir kamen Vortruppe» des Vierverbande« in den B«r«ich der deutsch-bulgarischen Stellungen. Oeftlich von Baralovo gewannen unser« Gardejiger «in« Höh« zurück und hielten sie gegen mehrere starke Angriffe. 24. November. Die Gefechte östlich de» Och-rida-Se?« endeten mit dem Rückzug de» Gegners. An der deutsch-bulgarische« Front zwischen dem PrespaSee und dem östlichen Cernalaus wurden mehrfache Teilvorstöße, an der Höhenstellung östlich von Paralovo starke Angriffe des feinde» zurückge-schlagen. Zwischen PreSpasee und Cerna mehrfach starke» Artillerieseuer. Teilvorstöße de» Feinde« nord-westlich von Monastir und bei Makovo scheiterten. Soldatenwg. Weihnachten im Felde. Laßt Euch von Heimgekehrtea erzählen, welche« Jubel und welche Freude unsere Weihnacht«spenden im Vorjahre bei den tapferen Soldaten im Felde hervorgerufen haben, wieviele Dankeskarten in di« Heimat flatterten und unser Gedenke« für die ;«r Weihnachtszeit im Feld« Stehenden die f«st« Ent-schlossenheit erneuert hat, auszuharren im gewaltigsten Kamps«, d«n di« Weltgeschichte je verzeichnet hat, im Kampfe um unser Dasein, um unsere hei-malliche Scholle, für unser HauS und unsere« Herd. Uns alle trifft der grausame, harte Krieg! Und gerade die Weihnachtszeit greift uns am «ei-sten ans Herz, wo der strahlende Weihnachtsbaum die Familie versammelte und un» Frohsinn, Freude, Kinderglück brachte. Wie so ganz anders, feit der furchtbare Kamps entbrannte, uns die Trennung von lieben Angehört-ge« brachte, seit u»S Väter, Söhne, Enkel unter den Fahnen stehen. Ihnen zu zeigen, daß wir im Geiste bei Ihnen wtilen, di« Sehnsucht nach dem stillen Glücke des WeihnachtSabendeS, unseren Steirer« das beschlri-chende Heimweh überwinden helfen, dazu geht dieser Aufruf l Spendet, gebt für unsere tapferen Soldaten, unsere braven 26er und 87er, was Euch da» Herz diktiert. Unsere Soldaten lohnen eS Euch dnrch ihre unvergänglichen Taten. Und in der Freude über Eure Geschenke wer-de« diese ihre tiefe Einigung mit der Heimat ersehen und den Bewei» finden, daß man ihr auch Weihnachten ISIS nicht vergessen hat. Für jede, auch die kleinst« Gabe, herzlichen Dank! «. Bürgermeisteramt. Rummer 94 Aus Stadt und Band. Kriegsauszeichnungen. Der Kaiser hat verliehen das goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der TapferkeiiSmedaille in Anerkennung tapferen Verhalten« vor dem Feinde dem Dr. Franz Premschak bei der Krankenabschubstation in Habre« sina; in Anerkennung vorzüglicher und ansopserungS-voller Leistungen im SanitätShilsSdienste vor dem Feinde der freiwilligen Krankenpflegerin bei der Krankenabschubstation in Nabresina Melanie Laessig; in Anerkennung besonderer verdienstlicher und aus-opferungsvoller Leistungen im Kriege dem Dr. Karl Maresch beim Relervespital in Eilli. Dritter steirlscher Soldatentag. Zum Jahrestage der Thronbesteigung weiland Kaiser Franz Josef I. am 2. Dezember war ein steirischer Soldatentag mit Festveranstaltungen und Sammlun-gen für die WeihnachlSdescherung bei 3. Korps in Aussicht genommen. Der frohe Gedenktag hat sich jäh in einen tiefen Trauertag verwandelt. Deshalb werden alle Festveranstaltungen unterbleiben und lediglich im Sinne des dahingeschiedenen Monarchen, dessen Seele ja stets bei den heldenmütigen Kämp-fern im Felde weilte, stille Optersammlungen sür die Truppen vorgenommen. Die einzelnen Festausschüsse werden gebeten, nunmehr mit doppeltem Eifer an die stille Sammlung zu gehen, um auch dem Gedanken bei erhabenen »Monarchen zu dienen. Der dritte Steirische Soldatentag und die Schulen. Der LandeSschulrat hat den Direk tionen sämtlicher Mittelschulen, Lehrer- und Lehre-rinnenbildungSanstalien sowie allen Schulleitungen mitgeteilt, daß der Ausschuß zur Veranstaltung von Sammlungen für den dritten Steirische» Soldaten-tag nwartet, wie i» den Vorjahren in der Lehrer-schaft und in der Jugend begeisterte Miihelfer bei feinen Sammlungen zu gewinnen. Da das gesamte SammelergebniS ausschließlich zur Beschaffung von WcihnachtSspenden für unsere Soldaten im Felde uud für die Reservistenkinder verwendet werden soll, ge-stattet der LandeSschulrat, daß an allen öffentlichen und privaten Mittel«, Volks- und Bürgerschulen am 1., 2. und 3. Dezember 1916 eine Sammlung frei-williger Spenden der Eltern, der Schüler und Schü-lerinnen für den gedachten Zweck veranstaltet werde. Hervorragende Kriegsanleihezeich-nung. Die Sparkasse Pettau hat auf die fünfte KnegSanlcihe 3 Millionen Kronen gezeichnet und hiedurch ein nachahme/'SwerteS Beispiel patriotischer Gesinnung und wirtschaftlicher Einsicht gegeben. Ein nachahmenswertes Beispiel. Die Gemeindefparkasse Mureck hat beschlossen, die Zeichnung ihrer Einleger auf die 5. Kriegtanleihe aus den Betrag von 1 Million Kronen, das ist rund 20 v. H. ihre« Einlagenstandes zu ergänzen. Soldatenbegräbnisse. I« den letzte» Ta-gen wurden ans dem hiesigen Hildenfriedhof« nach-folgende Soldaten, die in den hiesigen Krankenhäusern gestorben sind, zur letzten Ruhe bestattet: am 24. No> vember Ins. Josef Friedl, deS JR. 98, Ins. Florian Schmidt, des JR. 87, Ins. Vinzcnz Absner, deS Lst.-JR. 4. Todesfall. Am Donnerstag verschied der Post-unterbeamt« Karl Fornaserig nach kurzem Leiden im 58. Lebensjahre. Trauergottesdienst. Die Tranerfeier sür weiland Se. Majestät unsern Kaiser findet in der hiesigen evangelischen Kirche Donnerstag nachmittags 4 Uhr statt. Evangelische Gemeinde. Gedenkfeier für unsere Gefallenen. Morgen Sonntag, am Totensonntag, adendS 6 Uhr findet eine Gedenk-frier für unsere gefallenen Helden in der cvangeli-schen Kirche unter gütiger Mitwirkung der Fran Müller. Lichtenegger auS Riga statt. Wer einen lieben Helden in unserer Stadt betrauert und ihn mitehren möchte, ist zu dieser Feier herzlich eingeladen. Theaternachricht. Ab Mittwoch den 29. d. finden die Theatervorstellungen wieder statt. Zur Ausführung gelangt die Neuheit „Eheurlaub". Kirchenkonzert Interderger. Die für heute 8 Uhr abends anberaumie Gesangsprobe fin-det nicht statt. — Dienstag den 28. d. abends Gesamtprobe in der Kanzlei deS Herrn Dr. Fritz Zangger Befitzwechsel Der Großhändler HerrZranz Juchart hat den in slowenischen Händen gewesenen Großgrundbesitz „Eppingerhos" um 165.000 Kronen gekauft und damit für Windischfeistritz und Umgebung eine nicht zu unterschätzende völkische Tat ge-leistet. Deutsch — die Landesgeschäftssprache in Tirol. Der Tiroler LandeSauSfchuß hat solgende Keltische wacht Beschlüsse gefaßt: Alle in deutscher Sprache ver« faßten, an den LandeiauSschuß oder ein Landeiamt gerichteten Eingaben sind in deutscher Sprache auch dann zu erledigen, wenn sie au» dem italienischen Landesteile kommen. Mit den deutschen Gemeinden in Italienisch?irol ist ausschließlich deutsch zu ver-kehren. Im Verkehre mit allen staatlichen Versal-tunzSbehörden in J»alienisch«Tuol ist ausschließlich di« deutsche Sprache anzuwenden. Im Verkehre mit allen LandeSanstalien und im Verkehr« unter den einzelnen LandeSänttern hat ausschließlich die deutsche Sprache Anwendung zu finde». — Bis jetzt war dies in Tirol leider andtiS. Zuckerverkauf Im Lause der nächsten Woche gelangt bei den Kaufleuten EilliS wieder Zucker zur Abgabe. ES wird jedoch ausdrucklich daraus aufmerksam gemacht, daß Zuckti' nur gkgcn neue Z'ickerkarten ausgefolgt werden darf, da die alten (roten) Zuckerkarten ihre Giltigkeit mit 25. d. verloren haben. Der mutmaßliche Brandleger ver-haftet. Am Donnerstag abends wurde der Sohn des Gastwirtes Konfidenti als Savodna der Slu« den» Georg Konfidenti unter dem dringenden Ver-dachte verhaftet, die Brand« in drr Umgebung gelegt zu haben. Bei Konfidenti brannte eS bekanntlich dreimal. Slowenische Politik. AuS Laibach schrnbt man dem Grazer Tagblatte: „Slovenec" berichtet, daß der Vollzugsausschuß der Slowenischen Volks» Partei (klerikalen Partei) am 21. d. eine Sitzung abhielt, in der beschlosst» wurde, dem Obmanne der Partei. Dr. Sustersic, einen engeren Ausschuß, be« stehend aus den Mitglied« n Belec, Dermastia, Go-stincar, Jaklic, Jarc. Kalan, Kregar, vr. Krek, Dr. Lampe. Lavrencic, Dr. Pegan, Piber, Rihar, Skubic, Sitka und Traven, an die Seite zu stellen, der jeden Monat elnberusen werden muß Im Som-mer d. I. wurden mehr«r« der Genannten, darunter die ReichSralSabgeor" neten Im und Dr. Krek, weil sie sich der Diktatur deS Obmannes nicht fugen woll-ten, aus der Partei ausgeschlossen. Die Trennung dauerte, wie alle Kenner der Verhältnisse voraus-sagten, nicht lange; die Bildung desUederwachungs-auSschusse« dürfte jedoch aus den Einfluß dieser Gruppe zurückzuführen sein. Windischfeistritz. (soldatentag. Ver fetzung. Glockenabnahme.) Für den am 2. Dezember stattfind.nden Soldatentag hat sich un-ter dem Vorsitze des Bürgermeisters Dr. Murmayr ein Ausschuß gebildet. — GrundbuchSführer Anton Woschitschko wurde nach Marburg versetzt, ir er-freute sich hier allgemeiner Beliebtheit. — Montag find hier in aller stille dir Glockenabnahme statt. Ablieferung von Nickelmünzen zu 20 Heller. Bekanntlich werden die Nickelmünzen zu 20 Heller mit 1. Jinuer 1917 außer Umlauf gesetzt Zum Zwecke des raicheren EinfließenS dieser Nickelmünzen empfiehlt es sich, daß Uoleriiehmungen und Firmen, in denen ein größerer Geldverkehr in Nickelmünzen stattfindet. die jeweils eingehenden 20 Heller-Stücke auS Nickel unverzüglich an die nächste Filiale der österreichisch - ungarischen Bank oder an die nächstgelegene Staatskasse (Finanzlan-deskass« und Steuerämter) zur Einwechslung ab-führen. Beschlagnahme der Nüsse und Edel-Kastanien. Die Statthalierei in Graz hat aus Grund der Bestimmungen der §§ 4—7 der kaiserlichen Verordnung vom 21. August 1916, nach ge-pflogener Einvernahme mit der Militärverwaltung die gesamte Ernte SteiermarkS an Eoeltastanien und Nüssen sür die Versorgung der Bevölkerung ange-fordert und ausgesprochen, daß die gesamte Ernte an Edelkastanien un» Nüssen bei den Besitzer» mit Be-schlag belegt und die beschlagnahmten Eselkastanien und Nüsse an die steiermärkische LandeseinkausSstelle in Graz anzubieten und zu liefern sind. Die steier-märkische LandeSkinkausSsttll« in Graz ist verpflichtet, dir angeforderten Edelkastanien und Nitsse zu einem Preise z« übernehmen, der durch gütliches Ueberein-kommen mit dcn Besitzern zu vereinbaren jst; sollte ein solches gütliches Uebereinkommen nicht erfolgen, so ist der angemessene UebernahmSpreiS vom ordent-lichen Gerichte im außerstreitigen Versahren festzu-fetzen, doch darf hiedurch die Lieferung nicht verzögert werden. Jene Mengen von Edelkastanien und Nüsse, welche etwa bereits vor Trlaffung dieses Anforde-rungSerkenntnisses von Truppen oder Anstalten deS MilitärkommandobereicheS Graz angekauft wurden, find von der Anforderung auSzrinehmen. Verletzun-gen der, durch diese E. kennt »is verfügt«« Lie-serungSpflicht werden nach § 15 der bezogenen kaiserlichen Verordnung bestraft. ®eue 5 Banken als Preistreiber. Da« Volk«- ernährungSamt in Ofenpest hat dieser Tage in öffent-lichen Lagerhäusern und bei verschiedenen Spedition«-firmen aufgespeicherte Sardinenmengen beschlagnahmt. E» Handel» sich um eine Million Sardinenschachteln, deren Prei« von 60 Heller auf 3*60 K hinaufgeschraubt wurde. Di« Polizei stellte fest, daß die Kisten Eigentum folgender Banken sind: der Ungarisch bäh-mischen Industriellenbank, der Anglo österreichischen Bank, der Filiale der VerkehrSbank Trieft, der Ver-kehrebank und der Ungarischen Ha>ldel«kreditbank. Ge-gen die Banken wurde die Verfolgung wegen Preis-treiberei eingeleitet. Wie die Lebensmittelzentralen die Waren verteuern. In «äriiten wurde auf Grund der Ministerialverordnuag vom 26. Auzust 1916 über Verfügung de« KriegsverbandeS der Oel und Fett-industrie in Wien, der die Regierung die Bewirtschaf-tung der gesamten Fcttvorräte in Oesterreich übertragen bat. die Klagenkurter Firma Paul Hatheycr mit der Ueberwichung de« Fettverkehre« betraut. Alle Fleisch. Hauer und sonstigen FteischauSschroter (auch Gastwirte, Anstalten usw.) in Kärnten müssen die gesamte Meng« b'S bei ihren Schlachtungen und Ausschrotungen von Rindern und Schafen gewonnenen Rohtalge» sowie da« gesamte aus diesen Schlachtungen stammende Darmfett und den beim Zerfällen deS Fleische« in der Fleisch-bank gewonnenen BankauSschnitt an diese Zentralstelle abliefern. Die Firma Hatheyer hatte in der letzten Zeit von ihr erzeugte« Margarinefett mit 8 K sür etn Kilogramm verkauft. Nun muß sie über Verfügung de« KriegSverbande» den gewonnenen Reintalg an die Fleischbauer und Kaufleute mit 8*80 K hergeben und diese müssen stch verpflichten, da« Kilogramm um 9*90 Kronen zu verkaufcn. Die Firma Hatheyer spielt dabei nur die RoZe de« Beauftragten. Wie auch au« diesem Beispiel« hervorgeht, trägt die Bewirtschaftung de« Fette» durch die Fettzentrale nur zur Verteuerung de« Produkie« bet, »ine Erfahrung, die man im Verlaufe de« Krieges mit so ziemlich allen „Zentralen" ge-macht hat. Einbrüche. Kürzlich wurde nachtS i» die verspeirt gewesene Getreidekammer der Besitzerin Agnes Selic in Jesenovo bei Tüffer gewaltsam ein« gebrochen und daraus ein der Maria Selic gehört-ger Geldbetrag von 250 K sowie ein d«r AgneS Selic gehöriger Betrag von 20 K von bisher unbe» kannten Tatern gestohlen. — In der Nacht vom 8. auf den 9. o. drangen unbekannte Diebe in das HauS der Besitzerin Maria Kolenc in Gabersko bei Tüffer gewaltsam ein und raubten dort Speck, Rahm usw. im Wert« von übrr 130 K. Dem dort selbst wohnhaften Johann Krulc stahlen die Diebe feine sämtlichen Kleider, Wäsche und Schuhe und dem Martin Remznik einen Geldbetrag von 50 St. Mit dieser Beine versbwanden die Diebe in der Dunkelheit. — Dieser Tag« brachen in di« Psarr-kirche in St. Martin iu Rosenial unbtkannt« Täter gewaltsam ein. In der Kirche erbrachen die Einbr«-cher drei Opserstöcke und stahlen das darin befind-lich« Geld, welches weit über 100 K betragen dürste. Die Täter verschwanden spurlos. Kleinverkaufspreise fürHülsenfrüchte Für den Kleinverkauf von Bohnen stand brsher die Statthalterki-Berorduung vom 22. August 1916 in Geltung, d«r«n Preisbestimmung auf de» Einkauf rumänischer Ware ausgebaut war, welche damals allein gehandelt wurde. Da gegenwärtig aber nur mehr heimische Hülsensrüchte in dcn Verkehr gelan-ge», hat die Statthalierei eine neue Regelung bezw. Herabsetzun'g der KleinverkausSpreise sür Bohnen vorgenommen. Sie betragen nach einer soeben ver-öffemlichten Statthaltereiverordnung: 1. In sämt-lichen Gemeinden des Landes, die an einer Eisen-bahnstation oder in einer Entfernung bis zu höchstens 3 Kilometern von der nächsten Station gelegen sind, 58 Heller sür vaS Kilogramm. 2. In sämtlichen Gemeinden, deren Entfernung von der nächsten Eisen-bahnstation mehr alS 3 Kilometer und höchstens 10 Kilometer beträgt 59 Heller für das Kilogramm. 3. In jenen Gemeinden, die in einer Entfernung von mehr als 10 Kilometer von der nächsten Eisen-bahnstation gelegen sind, 61 Heller für daS Kilo-gramm. Die politische» BezirkSbehö^den haben die^ sür die einzelnen Gemeinden ihres Bezirket sich ergebenden Preis« ullgemcin zu verlautbaren. Treibriemendiebe. In der letzteren Zeit wurden wiederholt Treibriemen in der Gegend von Hochenegg und Umgebung gestohlen, ohn« daß man der Täter habhaft werden konnte. So wurde dem Besitzer Georg Samec in Neutirchen ein 12 Meter langer Riemen im Werte vou über 400 K, dem SägeweikSbesitzer AloiS Klic in Neukirchen ein 7 Meter langer und 12 Zentimeter breiter Riemen im Werte von über 700 K, dem Gutsbesitzer Hubert Seit« 6 k)zH5 •vummei 94 Gallt in Lembng ein lt> Meter langer und 12 Zen« timeler breiter Riemen im Werte von über 600 Ä, dem Sägewertsbefitzer Mathias Poiocnit in Hrenova ein 2 Meter langer Riemen gestohlen. Dem Besitzer Jakob Pader in Neukirchen wurde von drei Pferde-gefchirren der Rückriemen im Werte von 350» ab-gtfchnitten und schließlich dem in Doberna wohnhaften Sägewerkibesitzer Blas Kamenfek ein 7 Meter langer und 1V Zentimeter breiter Riemen im Werte von über 800 K gestohlen. Als am 6. d. die Gendarmerie bei dem in St. Martin im Rosenthal wvh»hasten Flickschuster Kranz öiamschak eine Hausdurchsuchung vornahm, fand sie viele abgefchnitte Stücke von Treib-ritmen, welche Ramschal teilweise von der in Neu-lirchen wohnhaften Besitzerin Helena Doller, teil-weife von Georg Luzer, Inwohner in Umgebung Hochenegg, und von den Ehelenten Dvminil und Maria Blafutt», Inwohner in Parosch, erhielt, um dafür Schuhe zu verfertigen. Bei der Zuredcftellung iämtlicher in Betracht kommender Diebe gestanden Luzer und Doller ein, solche Treibriemen im Vereine mit den JnwohnerSleuten Blasutlo bei verschiedenen Besitzern gestohlen zu haben. Luzer. sowie die In wohnerSleute Blasutto wurden verhaflet und tem KreiSgerichte Cilli eingeliefert Vermischtes. Die fetten Kohlrüben. Meister Friedrich Wilhelm Schulze aß für fein Leben gern Kohlrüben. Aber fett mußten fie fein. Lang, lang war eS her! Schulze schimpfte über daS „Schweinesutter", in dem man das kleinste Fettauge mit der Laterne suchen müsse. Da? bisfel Butter und Margarine reichte nicht hin und nicht her. Schweinebauch, der nach altem Küchenbrauch zu Kohlrüben gehört, war eine Selten-heit geworden, und zu den verschwundenen Speck-seilen darf selbst der weise Rabbi Ben ilkiba unbe- denklich sagen; es ist alles einmal dagewesen l Mutter Schulze war in Verzweiflung. Eine« Tages lag zwar »och manche Gemeindetohlrübe im Borrat. aber nicht eine Messerspitze Fett war aufzutreiben. Di« freund-lichen Nachbarn anbetteln? Man hilft sich gelegent-lich gern aus und tauscht, wie auf dem Pferdemarkt, aber sicher nicht mit Fett. DaS hält jeder fest wie die Fleiichkarte und daS Sparkassenbuch. Und doch wußle Mutter Schulze das unmögliche möglich zu machen. Das Kohlrübengericht glänzte, als eS Punkt 12 Uhr auf dem Tisch stand, wie eine Speckschwarte. Schnüffelnd hob Schulze die Nase. Angstlich knitterte die Schulzen an ihrer kleinen Küchenfchürze und meinte, sie habe schon gegessen. Der Meister hieb tapfer ein. Die Kohlrüben sahen doch wenigstens aus «ach Fett. Zm Geschmack, ach — da ist man ja so bescheiden geworden. Am Abend aber war Schulze schachmatt. „Mutler, mit deinen Kohlrüben ist heute elwaS nicht in Ordnung gewesen. So oft bin ich ja noch nie nach dem Orte der Erholung gelaufen. Oder sollte ich mich erkältet haben?" Ha . . . er-kältet! Mutter Schulze sah sich gerettet. Einer Nachbarin hat si« es aber unter dem Siegel der Ber chwiegenheit doch anvertraut, daß sie in ihrer HerzenSnot die Kohlrüben kochte mit — RizinuSöl. Es war von durchschlagendem Erfolg. Der Erfinder deS »Sherlock HslmeS" wird spiritistisch. Da gegenwärtig so viele Leute mit der Frage beschäftigt sind, inwiefern der Krieg daS religiöse Gefühl der kommenden Geschlechter betin> flussen wird, hat auch Conan Dople, der Erfinder deS Dtleklivromanhelden Sherlock HolmeS, sich wie er in der englischen Zeitschrift „XJc Light" "ersichert, in die Gchetmnisse der Religion und der menschlichen Stele versenkt. DaS Ergebnis dieser Versenkung besteht darin, daß Conan Dcylr plötzlich als begeisterter Prophet des Spiritismus vor die Schranken der Oeffentlichkeit tritt. »Langjährige Erfahrung verbunden mit ständiger Be-schäftigung mit dieser Frage habtn in mir die Gewiß- h«it reifen lassen, daß der SpiritiSmu», die Religion der Zukunft, ja fast könnte man sagen, der allernäch-sten Gegenwart ist. Nach den Fortschritten, die wir in der spiritistischen Wissenschaft gemacht haben, können wir die überlieferten spiritistischen Zeugenaussagen nicht mehr alS null und nichtig von ter Hand weisen. Die meisten Ergebnisse spiritistischer Sitzungen haben Dinge zutage gebracht, die tbenso moralisch wie mit dem Glauben guter Menschen verwandt sind. Wir können heute nicht mehr daran zweifeln, dav eS Engel gibt, und auch die vielen Berichte über in» Gebiet de» Spi-ritiSmuS reichende Beobachtungen im Felde »erweisen un« daraus, daß die Religion nach dem Kriege eine entsprechende Entwicklung nehmen wird.' Also spricht Conan Dohle. WaS aber sagt der höchst reale Sherlock Holme« dazu? . . . Hingesendet. EINZI9 IN SEINER ANALYTISCHEN BESCHAFFENHEIT. BESTES ALTBEWÄHR FAMILIEN-6ETRANK GIESSHÜBLER 5* 556 W icnerai nlöhlich unseres bevorstehenden Schadens nach fünfjähriger Tätigkeit als Pächter des Deutschen Hauses, entbieten wir auf diesem Wege allen unseren liebwerten freunden und Gästen :::: Wir danken gleichzeitig für das uns in so reichem Mähe entgegengebrachte Vertrauen und Wohlwollen und bitten selbes ungeschmälert unserem slachfolger gütigst zu übertragen, welcher gewih stets bemüht sein wird, den guten Ruf des Deutschen Hauies fürderhin zu bewahren. Hochachtungsvoll Karl und Sophie Stipanet!. Rauhwaren Füchse-, Marder-, Fischotter-, Iltisse-, Hirsch-, Reh- und Gemsfelle sowie Katzen- und Hasenbälge kauft zu besten Preisen MilX StÖSSl, Lederniederlage, Cilli, Kaiser Wllhelm-strasse Nr. 23. Gelegenheitskauf. Eine sehr preisw&rdige Wein gar ten real i tat in Höchster Nähe Ton Cilli in herrlicher L&ga xu verkaufen. Dieselbe besteht aas einem Wohnhaus nebst Zubehör und Wirtschaftsgebäude sowie Stallung für 8 Stück Viel). Zur Realität gehört ein Ackergrund, ein Obstgarten, bepflanzt mit Aepfel-, Lirnet -. Kirschen- und Zwvtscbkenbäumen und ein schlagbarer Bachenwald. Der Weingarten ist mit beiläufig 3 Joch amerikanischen Beben bestockt. Sämtliche Objekte btfinden sioh in gutem Zustande. Anzufragen bei der Realitäten Vermittlung der Stadtgemeiod« Cilli (Stadtamt, Stadt-eakretär Hans Blechinger). Mascltinschreibunterricht. Li'hi befähigter Maschir.schreiblehrer erteilt Unterricht im Maschinschreiben und Stenographie zu sehr massigen Preisen. Anfragen sind zu richten an Stadtamtssekretär Hans Blecbinger. Visitkarten rtdbu& Vereinsbuchdruckerei Geleja. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. der Veutsche» Nacht" ta giSt. _ Nr. 47 l)ie , »ÖS matt" erjchemt i«!>en Sonnte^ ßl« unent^eliliche B«>!a, Holzfäller und Sägearbeiter 6 K 20 h, Taglöhner, Handlanger 5 K 20 h. Ausserdem wird den Arbeitern die Begünstigung eingeräumt, dass sie «ich die Kostartikel aus den militärischen Verlagen kaufen können. Wird die Verpflegung, wie sie die Militärmannschaft erhält, beansprucht, so kostet sie IC 2.76 tätlich. Im Falle der Erkrankung haben diese Leute den Anspruch auf die unentgeltliche Aufnahme in eine Sanitätsanstalt des Armeebereiches. Diese Arbeiter werden grundsätzlich nicht im Feuerbereiche verwendet. St ad tarnt Cilli, am 13. November 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich t. Jabornegg. Zwei eingerichtete XIMMMM zu mieten gesucht. Gefl. Anträge an die Verwaltung d. Hl. unter Nr. 22339. Zweizimmerige möblierte Wohnung womöglich mit Mob© und Bade-benützun* zu mieten gesucht. Anträge an die Verwalt» üg d. BI. 22315 In der Ui hausgasst) Nr. 12 ist ein lichtes geräumiges Geschäftslokal auch geeignet für Kan/.leizwecke oder M>gazin, ab 1. Jänner zu v e r-m i e t e n. — Anzufragen bei Frau Wouk in Hrastnigg. A ii $ ii» e i & über bis im ftiibt. Schlachthause tn b« Woche vom 13. bis 19. November 1916 vorgenommenen Schlachtungen, sowie bie Menge und Gattung beS eingeführten Fleisches. Gastwille Private Name b«s Fleischers Junger Ludwig . . . . . Hoffär Ludwiq..... Lestoschek Jakob . . . . PlevSak Franz..... Rebeuitrflg Joses . . . . Sellak Franz...... Stelz» Joses...... Zam> Viktor...... r/r Rudolf Blum & Sohn SÄ Marburg Aufträge, nimmt entgegen: Peter Majdic .Merkur* in Cilli. e».j»n>«» glütftji Eingeführtes Fleisch in Kilogramm Grösstes Spezialgeschäft Cillis in Fahrrädern und Nähmaschinen. Lag"" legerraider, l'uclirädrr, Waffenräder Fahrräder VOIl 4tletn»ffl»iiusl tllrlnverkauf! 120 K aufwärts. Grosse Reparaturwerkstätte. Singer-Mlimasctilnea von 65 BC aufwärts. Anton Mechaniker, Cilli, Herrengasse 2 * Silmt liehe Be»tandtelle, Lnstschlttnche, Mitntel, Sättel, Pedale, Laternen, Ketteu, Lager, FreiUafnnbeii, Alts Fahrräder Pnmpeo, Schlfi*«el, Ventilschlttuobes Griffe. Bremsenmiui. Lnukatanxen, Glocken, werden eingetauscht Gummll««ing, Bogenhalter. Oel, Kugeln n. » w. Elektrische Taschenlampen nnd Batterien. ltttt<»n»i»hluiig Nummer 94 Deutsche flacht Seite 9 Stadtgemeinde ladet htemit ein zur Zeichnung aus die Fünfte sy« österreichische Kriegsanleihe. Die Zeichnung beginnt Montag 20. November 1916 und wird Samstag 16. Dezember 1916 tun 12 Uhr mittags geschlossen. Ausgegeben werden: I. eine vierzigjährige fteurrstrir 5'^ amvrtisable S»taatsatUettje in Abschnitten zu 50, 100, 200, 1000, 2000, 10.000 und 20.000 Kronen. II. steuerfreie o%\ ant 1. Juni 1922 rückzahlbare Staatsschatzscheine in Abschnitten zu 1000, 5000, 10.0U0 und 50.000 Kronen. Der Zeichnungspreis beträgt: für die vierzigjährige steuerfreie 5V*°/o amortisable Staatsanleihe für je K (00*— K 92*50, für die steuerfreien 51/8°/o» «un 1. Zuui 1922 rückzahlbaren Staatsschatzscheint, für je K JOO*— K 96-50. Auf diesen festgesetzten Zeichuungspreis vergütet die Sparkasse '/,«/„ und wird demnach jede Zeichnung auf die amortisable Staattanleihe mit K 92* — und die Staatsschatzscheine mit X Tk'— abgerechnet. Die Zinsen werden in halbjährigen Raten am 1. Juni und 1. Dezember jeden Jahre« nachhinein bezahlt. Eine Ausnahme bilden die Abschnitte zu K 50 der amortifablen Anleihe, für welche die Zinsen in ganzjährige» Raten, am 1. Dezember jeden Jahres nachhinein ausbezahlt werden. Da die Zinsscheine vom 1. Dezember .916 laufen, werden dem Zeichner für früher eingezahlte Beträge 5'/.°/» Stiickzmfen vom ZablungStage bis 30. November 191« vergütet. Bei Zahlungen nach dem 1. Dezember 1916 hat der Zeichner die Stückzinfen vom 1. Dezember 1916 an bis zum Zahlungstage zu vergüten. Die Zeichnung erfolgt mit Aumeldungsfcheinen, die bei der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli erhältlich sind. Die Anmeldung zur Zeichnung kann auch ohne Verwendung eine« Anmeldescheines brieflich erfolgen. Die Sparkasse der Stadt gemeinde Cilli gewählt gegen Hinterlegung der Schuldverschreibungen der I., II., III,, IV. und V. KiiegSanleihe bis zu. 75°/0 des Nennwertes, zum Zwecke der Zeichnung auf diese Anleihe. Darlehen, die zu dem jeweils von der österr.'UNg. Bank bekanutgegebencn begünstigte» Zinsfußes zu verzinsen sind. Auch auf andere belehnbare Wertpapiere (pupill.irsichere) werden Darlehen zum jeweiligen von der österr.-ung. Bauk bekannt gegebenen begünstigten Zinsfuße gewährt, insofern? der zu behebende Betrag nachweislich zur Begleichung der auf Grund dieser Einladung gezeichneten Summe dient. ^ Es ist Ehrenpflicht jedes einzelnen Staatsbürgers sein möglichstes znm guten Gelingen dieser Zeichnung beizutragen. Darum zeichne jeder auf die Kriegs-anleihe und wenn ihm auch nur geringe Mittel hiezu zur Verfügung stehen. Die Kriegsanleihe ist ein vollkommen sicheres und erstklassiges Anlagepapier und ge-währt über Jahre hinaus eine mehr als 6°/° Verzinsung. Nähere AnSkünfte geben die in der Anstalt aufliegenden Zeichnungsbedingungen. Auf Wunsch erteilt die Anstalt gerne mündliche Aufklärungen; ebenso steht sie gerne mit Borschlägen und Berechnungen zu Diensten. Hochachtend Sparkasse der Ätadtgemeinde Cilli. m Seite 10 Deutsche Waö,t Nummer 94 . _I______' . ' Ein Milliarbc»-Alarm ist der Aufruf zur fünften österreichischen Ariegsanleihe. Die günstigen Bedingungen machen es jedermann leicht, sich an der Zeichnung der Kriegsanleihe zu beteiligen. Wer ein sorgsamer Verwalter seines Vermögens und seiner Ersparnisse ist, kann nichts besseres tun, als Kriegsanleihe zeichnen; er legt damit sein Geld auf das beste uud sicherste und zu hohem Zins an. Wer Kriegsmilrihe iridinct, hilft iint Krieg verliüyen m,i> den Firg beschlennigrii. Wer mit seinem Gelde zu Hause bleibt, der besorgt Feindesarbeit. Keiner darf darum fehlen, jeder mnß beitragen mit allem, was er hat und geben kann, daß die neue Kriegs an leihe werde, was sie unbedingt werden mnß: Für uns ein glorreicher Lieg, Für den Feind ein vernichtender Schlag! Anmeldungen übernimmt die k. k. priv. Böhmische Union-Bank Filiale Cilli in Cilli An die Anmeldung. k. k. priv. Böhmische Nnivu-Bauk Filiale Cilli icji • Auf Grund der Aumeldungsbedinguugen zeichne................~ III wir Kronen_____________________________ vierzigjährige steuerfreie 51/*0/« amortisable Staatsanleihe Kronen___________________ steuerfreie 5'/,"/», am 1. Iuui 1922 rückzahlbare Staatsschatzscheine. Deutliche Unterschrift:---------------------------------------------- . den ttenaue Adresse: —............191«. Veröffentlichung gewünscht? V- * - . •— -ff -t;wfe- S