Skr 14» Die^Marburge? Zettnng" ersAeint jede« Sonntag, Mittwoch und Freitat^. Preise — fkr Marbukg: ganzjährig L fl., halbjShlig S sl.. vierteljährig l st. bv kr; für Zustellung ins Haut monatlich 10 tr. — mit^rostversendttng: ganzjährig 3 st., halbjähriq 4 fl.. vierteljährig S ft. Die ein Mal gespaltene Sarmsnäzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit l0, deiztvetmaltger mit IS. bei vreimaltger^mit :t0'tr. drrrchnet. wozu fiir jedesmaltge Einschaltung Sl>kr. Inseraten-Ttempelgebühr kommen. Ztti ^fschichte des Tafte«. Der Plan. Oesterreich mit grantreich zu Verbünden, wll eintM Genfer Blatte zusolg?. UtlU gescheitert sein. Freiherr v. Brust Hatte sich brfaantlich von Paris nach London degedru. um die Ansichten der tualiicheu Regierung und der englischen Politiker über diesen Plan Näher kennen zu lernen. Dort fand er die Stimmung uil^t günstig. Man a«d ihm jU vcrstcden. daß bei der gegenwärtigen Lage der Dinge in U»ropa ein solches Bündniß nur einrn kriegerisch,n gweck haben und Oesterreich durch dass lbe jehr leicht in Gefahr gestürzt iverden künotr. für tvelche mau ihm ank^errrseits keinen grnügenden Ersatz biete. Wolle das Wieaer Kabinet in der Zhat nichts Andrrrs. als lediglich den grieden in Europa aufrtchtrrlialtcn «nd neue»» Slürungin desselben Hindernisse in 0eu Weg legen, so babe es dazu nicht eine geheimnißvolle und besondere Verbindung mit den Tuilerien nj^thig. sür ein so nüj^liches Streben finde es auch an mehrer,« nndrrrn Orten und namentlich in London Unterstützung; tvolle Oesterreich aber im Gegenlheil sich auf eine Politik der Abenteuer rinlaffen, so sinde es England uuter jkintn Gegnern, das fest eutschlofleu s-i. Allrtz. lvas von ihm abHange, zu thun. um eine ntne Störung d.s europäischen FriedtUs zu verhüten. Diese Erklärungen der englischen Politik»r und die Wahrnehmung, «vie unbeliebt sür Oesterreich selbst in beiden Rrichshälften ein Vünduiß mit Frankreich lväre. sollen Herrn v. Bens» bislimmt haben, die Anerbietungen des Kaisers Nnpoleon schließlich abzulchuen. Die Stellung der Mächte zur Konferenz tvird folgt »dermaßen angegeben: Oesterreich allein hat zugesagt. — Prenßen, Rußland und England fordern Kenntiiiß des Programms oder die Bor« tage eines Programms, über dessen Grundzüge die Nächstbetheiligten sich verständiRt haben müßte»: diese iverden also eine programmlose Konferenz nicht beschicke». Die Kurie ist berrit. in Unterhandlung zu treten, aber Italien ha» zur Kouserenz noch nicht seine Zusage gemacht » so tvird weuiastens noch immtt in de» Kreisen behauptet, tvelche mit ten Absichten des ylorentinee Kabinets bekannt sein kSnn,n. Es verlangt vor der Ent» scheiduug über die Zheilnahme o» der Konferenz die Aufhürung der srau- jöfischen Besetzung im Kirchenstaate. Frankreich scheint quch die überseei» scheu chnstlichen Staaten znr Beschickung der Versammlung ausgefordert zu haben .jDie Beziehungen Serbiens zurkürkei gestalten stch, lvie man einem rnstischen Blatte aus Belgrad schreibt^ täglich hoff' nuugsloser. und es will uns jcheinen. die Stnnde der Entscheidung rücke stets näher. Bislzer hat Serbien zu den unerhörten Vorgänge» in der kürkei geschlviegen. da es mit Bortheil in einen Kampf stch «icht siulassfn konnte. Heute aber fürchtet es die Türke« nicht mehr. Serbien verfügt über »ine woljldjZziplinirte patriotische Armee von 160.000 Mann und 300 Geschult'n. Ueberdies hat es noch einen Vorrath ^vyn 300.000 Gewehren, deren größter Theil in Hivterlatzer 1»WgeWVUd^ist. Die Staatskasse endlich enthält b.i IS Millionen baaren Geldes. Mit solchen Mitteln kann man schon eine Unternehmung tvagen." Di» »»t»»fchrett«»«g d«» Bsraitschlag«» «»d dt» H««»»rer guten Mntter. ihren Geschwistern «nd ihrem verftorbenen Vater erzählen: das Herz schniirte sich mir zusammen - ^ zahlreiche Bmrlaubung der Mannschaft. Der nämliche Grund, welche» die Ntgierung zur Unterftiitzung ihres nachträgliche» Verlangens ansül^rt^ die llieuerung der Lebensmittel — gilt er nicht auch und vor Allem für die Steuerpflichtigen? Dürsten wir nicht so^ar i^pch welter geheu und bebaupten: ditje Thcuerung und die dara^ ^stgende Erschwerung der Steuerzahlung hätte die maßgebenden Kreise bewegen sollen, zur Er-leichterung der ytaatSbüchen nicht einmal dje bewilligten achzig Millionea zu Veri^auchtNf! z, Dies hätt^ auch be»m stellenden Heere geschehen können. Wle ganz anders witkde sich über die ^Sache im Kalle der Theuerung verhalten, »väre dat stehende Heer durch eine allgemeine Goltswehr schon ersetzt. Die llebungSzeit der Wehrmänner würde um eiyi»ie T?ge abgekürzt j sie würde, nur mit desto größerem Eifer benutzt, damit ja die Wchrsählgteit keine Aerminderuug erleide gröbere Zusammenzüge der Truppen wür« den nicht stoltfinden. oder wenigstens nicht so lauge dauern, als ursprüng« lich die Abficht gewesen. Vergleich,n wir den Aufwand für unser stehendes Heer mit den Kosten einer Volkswehr. Die Ueberschreitung des Voranschiigcs von achzig Millionen um den Betrag von acht Millionen erscheint den regie« rungsfreundlichen Bertheidigeru dieser Aufgaben nur als eine Zulage, die nicht größer ist. als der zehnte Theil der Vesammtkosl»«. Mit diesem zehnten Theile könnten wir aber fünfmal hunderttausend Wehrmäaner eines Bolksheeres üben und ausrüsten — wir könnten dies in der Regel um )o leichter, als z. B. die Schweiz (wo die Lebensmittel nicht so billig sind, wie in Oesterreich) für ein wohlgeübteS. gut ausgerüstete« BolkSheer von zweimal huudertlauseud Mann lährlich nur acht Millionen Kranken (drei Millionen, zweimal hunderttausend Gulden österreichischer Währung) ausgibt. Die politische Recheutuuft wird in Oesterreich noch viel zu wenig g-pslegt. Wo Ziffern und Zahlen so erschreckend beweisen, da muß stch der Bersttind überzeugen, das Herz sich erwärm«n lassen ; da muß sich der Charakter festigen, um klar und bestimmt die Forderung auszusprechen, derey Anelkennung in wilthschaftlicher und militärischer Beziehung znm Heile dtfterreichs nicht länger darf verweigert werden ^ die Korderuug: Aufizebung des stehenden Heeres und Einführung einer allgemeinen BolkSwchr! vermischte Rachrichteu. (Ber«»ztwortlichkeit der Telegraphen-Gesellschaften.) Bor den Londoner Gerichten wurde am 19. November die Rechtsfrage entschitden, inivi»w,it Telegraphen' GcseUschafien für den aus unrichtig beförderten Telegrammen erwachfmden Schaden haftbar sind. Der Gericht», ho? stellte zunäehst den Grundsaj^ auf. daß nur der Absender der betreffen' den Depesche eine Art Recht auf Klage und Schadloshaltung besitze: dt, indessen die Gesellschast in ihrem Reglement fich nicht ^r Beförderung verbinte, ohne zn glciche^ Zeit aus die Möglichkeit von Jrrthümern hin zudeuten, und daher ausdrücklich rathe. in wichtigen Källeu die Telegramme doppelt z« senden, so sei die Sache überhaupt nicht zu halten. ( Wechsler. Weiniiandiung (Grazer-Borttadt). .)ol»a»u Rohrer, Badeanstalt (Kärntner» Borstadt). Santino Parsottl und Pietro Eernini. Verfertigung und Ber-schleiß von Gypsfignren (Grazer Vochadt). Krancesko Eopetti. Hand«! mit Südfrüchten (Stadt. Herrengasse) ,.Mir auch. Madame." „llnd von ihrer Armnth. Herr Langenau Die Leute sind so arm und doch so brav." „Dt^s sind sie. ^ „llttd doch vor drei Tageu hat sie rineu fris^ten Roseustock aus das «Arab ihres Baters gepflanzt: d^s gab mir erst recht einen Stich in s '^erz" ..Ich ivar mit ihr da. Madame Beier." ,.H»ir Langenau, und Sie könnten das arme Mädchen vcrsühten?" „Madame Beier. hier haben Sie z«vei gricdrichsd'^r. und nun kümmern Eie sich um nichts weiter." „Ach. Herr Langenan!" „HoS wollen Sie noch 7" „Äst eS kein Lsindengeld? Kein Blutgeld?" „Nein.'' „Ich k>nn es also mit gutem Gewisseu uehmen?" „Das müssen Sie iviffen." „Lie ivollen also das Mädchen nicht veesühren?" „Habe ich daß ich sie ve»süh,en will?- „Ich k"nn »Uso? einfachen Anmuth. Das Auge des juugen Mannes an ihrer Seite konnte sich nicht ivegweuden von den Betvegnngen ihrer Arme, ihrer ieineu Hände, des zarten Körpers, wenn sie fich über den Tisch bog. um Tassen herumzureiche« oder anzunehmen. Er schlürste, wie mit eiuem no.^ nie gefühlten Wohlbehagen, den Kaffee, den sie ihin eingeschenkt batt-. DaS Mädchen sah es ; auch ihr Gesicht glänzte wie von einem noch nie ge-sühlten Glücke. Nach dem Kaffee »vurde eine Promenade g macht, durch üppig em porschießende Kornfelder in eiu benachba'teS Buchisäldchen. Emma selbst suchte mit dem Geliebtcn hinter deu Anderen zurückzubleiben. „Rudolf. Du liebst mich?" „Hast Du daran gezivetfelt. mein Mädchen?" „Heute habe ich es so recht geseheu." „An dem Kaffee? " lächelte er. . „An dem Kaffee; Du trankst »hi» lieber, iveil meine Hand ihn Dir rcichte." Sie drückte ihr erlöthendes Geficht an seine Schulter. Er küßte die Hand, die ihm den Kaffee j^ereicht liatte. Sie war n stehen geblleben und ihre glücklichen Augen leuchteten einander an. Es war ein reizendes Bild der Liebe mitte« in dem »vogenden Kornfelde. Die Madame Beier Die ehrbare Witwe fteckte mit gutem Getviffen das Geld ein nnd kehrte m>» dem Heirn Langenau znr Laube zurück. Der Kaffee ivar aufgetrag'N. Rudolf Laugenau gab der Madame Veier einen Wink. ..Mamsellchcn. Sie müsse» uns heute einmal die Wirtili-i mach-n." ..Dazu «^rde ich mich schlecht schicke». Mädchen hätte sich umgesehen. „Der verführt das Mädchen nicht." sagte sie laut, halb zu ihrem Geivifsen. halb zu ihrem Begleite?. Theodor Erhard lachte. Nach Beendignng des Spaziergauges war in der Laube Wein nud «einte daS er>öth?nde iKuchen aufgetragen. Der Weg. der warme Nachinittag. die Luft de» Aeldt» und deS Waldes. «Alles batte sie hungrig uud durstig gemacht „Sie müsse» es i^e»»ohnt werden. Ein jungeS Mädchen wird Vrant. ^l^te beideu Männer sprachen der Alasche fleij»ig zu -, die korpulente el»rb^e eine Braut wird Zvou und e,ne grau muß den Kaffee einschenken kö.» <öuwe solgte ihrem B istnelr; .daS jituge Mäc»chea »rippte Nicht Minder »«» ; er schmeckt tem Manne noch einm-'l. so gut.- .ßeieig. D«r Abend dämmerte. ^ ^ Emma sah »nVillkürlich und darüber tiefer ereöthtNd ihren Ge-' „K hreu wir bald zurück. Rudolf?"* flüsterte Emm^ ) Geuebteu liei,ttn on. „Meine Mutter, die Mich bei meiner A ens,din glaubt, hat Mir «ur ,.ES ist so.- bestätigte er. biS halb nrun Uhr Urlaub gegeben- . ^ - iHenkte den Kaffee eitt. mit ei»kr nnnachahmlichen. natürliche».' „Gleich, «ein Mädchen, Deine Mntter soll Dir ntcht zurncn. Aoer. (Diebstahl) Dem Grundbesitzer granz Schnoffel in Rothschützen wurde« zur Nachtzeit Rotz u»d Wage« sayimt dem Geschirre im Werthe vou 13V II. entwendet. Vie Ställth^e war nicht vcrschlost^n; der Thätcr spannte das Pferd vor den Wagen, den er im offenen Schoppen gefun-den und fuhr wohlgemuth jeints Weites. Dai gestohlene Pstld ist ^hn Jahre alt. schwarzdrami, hat vorne ein weihss Kreuz und am rechten gnße rückwärts einen weißv» N^ct. (Die Weiser'schen Häuser) in der Orazer Vorftadt — drei an der Zahl — sind vorj,estern um 48.010 fl. Fva»g»weist i»erft,iiftrt wor den: der Schätzungswerth betrug 3SMV sl. Käuferin ist Hrau Rosa Brandftktter iu Rothwein. (Für das Bonkorda t.) In der Pfarre St. Jakob geht der Mesaer mit «iuer Petitimi für die Ausrechthaltun,i des Konkordats vo» Haus zu Hauje. Da» Schriftstück bringt die von den Konkordtttsj^egnera zur Senüt^e widerlegten Behauptungen. Ein penstonirter Staatsbeamter au» Marburg, w lcher die Baue,n aufklärte und fragte, tvarum sie unter-jchrreben, erhielt von den Einen die Antwort, daß sie den Schritt bereuen; von den Anderen: „sie hätten es gethan, damU der Kaplan nicht fo schlimm sei «>f der Kanzel." (Schaubühne.) Die Operette von Johann Klcrr: „Die böse Nachbarin" gehör» unftreiti.» z» den feinsten Kunstgenüffen. die uns in diesem Aacht aoch iUboten lvorven: dramatisch, wie musikalisch rechtfertigt ßki^hren gute« Hänger und Orchester witkt«^ tkiffljch zusammtn. Der Chor war nicht besonders voll, klang aber hell und rein. Das LachdNktt: gräulein M. Hdndl (Pächterin) und grau von Bertalan (Nachbarin) und das Quintelt! Fräulein Hondkl. Aea« von Bertalan, Herr Suvar (Pächter) Fräulein Lubin (Vase des ^lhters) und Herr Urban (P«ter) geßclen am meisten. Fräultin Ludln bestätigte auch diesmal das Urtl)ell, das wir neulich ausgesprochen: ihre Leistungen im Liede find viel b»ss^r. «ils ijene im Aßrechtn. ^rk Ärlian fand mit dem tieftUnigen Vortrag deS Liede»: „O komm zu mir l" eine sehr beifällige Uasnahme. Zum Bortl^eile des H^rrn Sigmund Deutsch wird mor« gen: „Der baierische Hiesel'^. Volksstück mit Gesang in Iü»f Abtheilunge» von F. Kais,r g gtb n. da» in Wien sehr häu^ und mit grofiem Vei-fall aufgeführt worden. Herr Deutsch hat die Rolle des Pfarrers Wolf übernommen. Wir hoffen, das Publikum »verde dem Künstler für seine Leiftungeü als Schauspleler und Regisseur die verdiente Anerkennung nicht veisagen. Letzt« Pvst. lv»« l» Z仫er lSV8 au find die Iudeu in der Militärgreuze verechttat, «ud Bodeu z» erwerdo«. Das Weyrsystem tU vee Mtlitärgrenze geht eiuer Reform euttzeae«. Der schweizerische Buudesrath hat die Eiuladuua zur «»uferen» «ut,r gewissen Bediuauugeu augeuommeu uuv fordert zumal die Erfitliuua ver Wi»«se^ Italteus. Zu Vaieutta stuv tsuv Versaue« durch eiueu Gturm veruualttekt uud Hiitteu Eiugebaruer zerfti^rt warveu. Et«g«fa«dt. Nu den hochwi^rdigen Herr« P. P.. Kaplan z« Lembach „Man erzählt sich . ist die Ihne« mißliebige Form meines ersten ^Eingesandt" an Ähre Adresse, und dennoch glaube ich. es eben dieser Form Mehr, als Ihrer christlichen Dnldsamkeit danken zu dürfen, daß S»e str diesmal das Verlangen unterdrücken müssen, den „Wahrheit»-liedeuden" vor Gericht zu erblicken. Ich bin tveder unvorsichtig, noch liSswillig genng, Ihnen Worte zu unteischieben, die ich' nicht selbst gehört habe, konnte daher damal» wie siehe dat — Madame Beier, was fällt Ihnen den« heute ei«? Auf! Champagner traktiren Sie uns!" Ein Aufwärter brachte zwei Flaschen Ehampaguer mit vier langen, spitzen Gläsern. „Ja," sagte mit schon etwas schwerer gn»ge die ehrbare Witwe. „Ja. Ki«der. >ch bin heute fidel, so gewaltig fidel." Die Flaschen wurden entkorkt; die Propfe« fiog,n an die Decke der Laube, beinahe so gewaltig, wie die Fidelität der Madame Beier ivar. Die langen, fj^tzen Gläser tvurden gefüllt. Rndolf Langenau that es. „Emma mir mundete d^r Kaffee, den Du mir eingeschenkt hattest, wie nichts Anderts in der W.lt Du mußt dieses Glas leeren." Sie leertest» mit einern dankbaren Blicke auf den glücklichen junizen Mann Er füllte ihr Glas znm zweiten Male. „Und nun. Emma, d ese» zw ite Glas müssen wir zusammui aut-trinken, aus unseren geheimsten, unser« süßesten Wunsch, auf unser Glück l Stoß a«l" Der Ehampagner ist für Frauen immer die schlimmste Todsünde; ße könne« ihm nicht widerstehen. Vie hätte das liebend,, das dankbare, das schon halb berauschte, da» glühende Mädchen, das ichon den ersten Schritt jener Süude gemacht halte, dem zweiten »oiderstehen könne«? Sie stieß M't ihm an. und trank ihr Glas aus. Er stand auf. erhob sie mit sich und umßatzte sie; sie lehnte mit ihrem ganze» Körpn sich »u »ha. S^e mußte sv. denn ihr schwindelte von dem rasch genoffeuni. schänmenden. scho» durch seinen Sthaum so tasch berauschende» Weine. Cr warf einen befehlenden Blick auf die Madame V ier »ud auf Theodor ErHartz. Des Blickes auf die .hrbare Witwe dedurfte es wcht mehr, deuu sie konnte nur uotz mit gläseruen' Au^rn in ihr Ehampagnerglas starren. Der tleiue gedrungene Ma»« an der Seite der Frau sat» mit einem eigeuthümlich lauernde« Blick bald auf seine korp«le«te Nachbari,, bald auf das liebende Paar vor ih«. Das Parr Verließ die L^ube. a» ejua»der geschmiegt, so dicht »»d, fest, als weu» es ei»e einzige Gestalt wäre. (Forls^nng folgt.) heute nur behaupten, wie die Zuhörer Ihre Predigten auffaßten, wie störend dieselben' auf manchen Ehefriedm ivirkten. — Daß ein Mißverstündniß möglich und wahrscheinlich ist, kannte Jedermann nach Lesnna des „Eingesandt" voraussetzen, weil ich mir ja ausdrücklich erläitlite. Sie um die 'Berichtiguing der irrigen Auffassung zu ersuchen. Wo bleibt die '„tendenziöse Lüge. Berläumdung. Unwahrheitsliebe." wen» Sie selbst zugestehen, über Konkordat. Genferkongreß, Abschaffung der Religion und de» Papstthnms, Mühtfeldischen Ehegesetzenttvurf gepredigt ^ haben und ich in der Lige bin, Ihnen Zeugen in der Person geplagter Ehemänner vorzuführen, deren Weiber dieselben mit der Furcht des nunmehrigen wiUfürlichen Weiberivechsels «mälen. In den Kreisen tser jchliä^en Landbevölkerung existirt für diese Tagesfraaen sicher keine weitere Betheiligung. als in jener Begrenzung, wie dieselben durch unseren gesetzlichen Reichsrath angeregt nnd verhandelt werden. — Die nun von Ihnen dagegen gerichteten Belehruugen konnten daher, — wollten Sie bei der Sache bleiben. auch nur diese Bestrebungen bekämpfen; unmöglich aber den Genfer Friedenskongreß, da» Garibaldischt Programm bei den Haaren herbeiziehen. Warum wissen Sie aber nnr von dem Beifall, der dem Garibaldi'-schen Programme gezollt wurde. kkine»wegs von dem kläglichen Ende des Kongreises, von dem abfälligen Uttheile, welches die ganze gebildete Gelt über die Grundprinzipien dieses Fricdensprogrammes sprach? Sollte der hochwürdi^e Herr Kaplan vou Lembach nicht selbst überzeugt sein, daß es zur BekämpfuM diese» Programmes heute so wenig in je ner Pfarrgemeinde, wie in Wie«. Paris und London einer ernsten Wldellegn^ bedrrf; oder ivill er es wirklich dahingestellt sein lassen, ab der „Wahrheitsliebende, die Anhänger der autikonkördatlichen Manifestationen, der Wiener Reichsrath mit den Liberalen dieser Sorte" in Verbindung stehen? I ' Heute wie neulich behaupte ich. daß Ihre Zuhörer mehrfach unangenehm berührt waren durch das hineinziehen der politischen Tage»-fragen in da» Gotteshaus, und selbst ein intelligenter, aber schlichter Weingartbi'itzer erkläne offen, daß. so gerne er sonst in die Lembacher Kirche ging, er künftig wegbleiben müsse, wenn von Zeitungen statt der Bibel gesprochen werde. Wecken Sie in Ihrer Gemeinde Sinn fi^r das politische Leben durch Gründung eines Bereines, behandeln Sie dort die Tage»fragen. und wir zweifeln nicht, daß Sie manches Bertzienstliche tvirken könne«, wenn Sie auch dem Gegner Gerechtigkeit widerfahren lassen; in der Kirche aber, wo nur Einer spricht, sollten nur Din^c behandelt tverden. über welche die Gelehrten mehr im Reinen sind, al» über noch unentschiedene Gesetzentwürfe de» Abgeordnetenhauses. ^ Daß Sie selbständig, oder auf höheren Wunsch auch jetzt dieser Anschauung huldigen, bewei»t der Umstand, daß Nee htntige Predigt die Zuhörer vollkommen besriedigte, den Sie bestl^äntte sich auf das Wort Gottes, mit Beiseitelegung jedes politische« Welthcktidels; und dieses Resultat entschädigt mich vollkommen fiir die Bemühung, diese Angelegen-heit zur öffentlichen Benrtheilung gebracht zu haben. — Ihrem Scharfsinn überlassen wir es getrost, die Znvettiven »u kon-statiren. welche das erste Eingesandt enthält, begreifen aber die geistreiche Logik nicht, mit welcher Sie eine Berechtigung ^us Fs^erung eines Widerrufes beanspruchen, da Sie selbst sicher »icht beweis können, daß Ihre Prtdigt von Niemand zu Gunsten de» beliebigen Weiberwechsel» gedeutet worden sei. Zu behaupten, daß Sie ausdrüÄich gesagt haben, „jeder Manu kann nach Beli,ben die Weiber «»echfeln-, war nnd wird nie unvorsichtig genug sein, solange er nur nach Hörensagen urthsilen kann Der Wahrheitsliebende. Vom Mchertisch. ..Hof' »»d Apelsgefchtcht««." Unter diesem Titel erschienen soeben im Berlage von R. v. Wald-heiin in Wieu die ersten z«vei Hefte eines neuen illustrirten Lieferung», werke» vom Verfasser der „Dunklkn Geschichten au» Oesterreich." Der Verfasser verfügt über einen sehr reichhaltigen Stoff und »venn derselbe verspricht, die pikantesten und interessantesten. hj»htr in tiefes Geheimniß gehüllten, oder doch nur entstellt iu die Orssentlichkeit gelangten Begeben-lieiten in Hof- und Adelskreisen wahrheitsgetreu zu siiildern. so läßt sich mit Recht erwarte», daß die „Hof- uud Adelsgeschichteu" ül)erall das größte Aussehen erregeu werden. Der Inhalt der vorliegenden »wei Heste ist außerordeutlich sp^u»end. Iu der ersten Erzähluug „Don Iuliu» Eäiar" eutrollt der Verfasser ei« furchtbares Gemälde; er schildert in den grellsten Farben die Thaten de» Wollüstlings Don Julius Cäsar, welcher vou leine« eigenen Vater, Kaiser Rudolf II. zum Tode verur-theilt wurde. Die folgenden iZrzählungen „die Pagen des Priuzen Eugen von Savohen" und »Erzherzog Palatia Alezauders letztes Feuerwerk" sind eben so hübsch als ergreifend geschrieben und die am SÄusse des zweiten Hestes beginnende Geschichte ^Eiu Opfer der Keuschheils-Kom-Mission" läßt inteeesiante Euthullungea erwarte«. „Die Hof- uud Adels-gefchichten" erscheii^en in zwölf monatlichen Lieferungen zu 25 kr. und ftud dnrch alle Buchhandlnnge« zu beziehen. Die Berlagshandlung R. v. WaldheiM in W«». Schulerjtraße 13^ »immt auch Prä»u««ratwuen auf ein halbes Jahr (6 Hefte) mit I ft. kr. uud aus ein ganze» Jahr (IZ Hefte) mit 3 ft. einschließlich P.'stversendnng au. S«mstag de» 7. Dezember 18S7 «« 8 Uhr Abeutzs im Kartin'sche» Eaale: sls GrSudaigsseier des ZNarkurM Mäimer-Hesang-Vereines. Erste Abt heilttng. !. ») Säageebund. Shsr voa Becker. W Schöll Nohttaut. Mannerchor von Veit. 2. Gretchen am Spinnrad. Lied für Sopran von Schubert. «. Wachet ans! Chor mit Soli von Kitcken. Zweite Abtheil nng. 4. Der Zraum. Lied für Sopran mit Klavier« und Cello Begleitung von M. Vrava. ü. Herzeleid. Volkslied von I. Otto. K. Zwiegesang der Elfen. Dnett für zwei Soprane von N. Veit. 7. Hebräisches vallfest. Polta-Mazur für Männerchor, kompouiri von I. Koch von Lavaentreu. DritteUbtheilung. (669 8. Duett für Sopran und Vaß aus ^Hugenotten" von S. Meyerbeer. 9. Lied. 10. Poeten auf der Alm. Ehor mit Pianofortebegleitung von E. S. Engelsberg. Die ?. ?. unterstützendea Mitgtttder lverden ersucht, beim Eintritte die Jahreskarten Vorzulveisen. — Entrve für Nichtmilglieder ü0 tr. Das ?O»tO»»G» ist Sonntag «« 8. Dezember um 1 Uhr Mit-tags in Kartiu's Saale. Karten zum Aeftesjen. das Couvert zu l fl., werden biß Areitag Abends im Eomptoir des Kaufmannes Herrn Vvton Hohl ausgegeben. gualeiq werden die ?. I. Kunstfreunde, denen keine Einladungs» schreiben behufs Beitrittes als nnterstützendes Mitglied zugekommen find, ersucht, die Jahreskarten bei dm Herren Ed. Janfchip oder A. Hohl zu beheben. (66V In Hernl Kartin'S Saale: Dienstag den 10. d. M. Gefettfehafts-AbeiId mit Tombola «nd Spieß. Samstag den 21 d M GesellscbaftSiAbend mit Spiel und humoriAiLcher Lorlefing. Dienstag den 31. d. M. Mr «it 068) A Marburger Zchreib- M Hailshaltllllgs - Ailtllder fi»» »AA S-Hr KS«S (8. Iahrgmtg) ist soeben erschienen in daselbst, Groß Quart, steif gebunden, mit Tchrelbpapier durchschossen. Preis S« »r. »st. «ähr. Dieser Kalender empfiehlt sich bei seinem gemeinnützigen umfa^eilhen Inhalte als Hanshaltuugs Kalender, und den Uebersichten der ?. ?. Ve-hßrben, Aemter, AnklNtten ze. der Hnnptstabt Gr«z ^nnb ber Et«bt Marbnrg, noch insbesondere mit der Beigabe ber hiftsrische» Nstitze» ^er Stnbt Varbm^ß »nb eine« g«t gesrbneten Heilige» Verzetch»tß. Donnerstag den b. Dezember 1867: ««!«»« »tt StretchtnstrnWeiit«« »ß> der Mßkkiptllt >ts 7. Aßiftr-Zlißtr-KßtMß«. Anfang 7 Uhr. — Entree 12 kr. (SfS Kundmachung. (e»s Die von-Dr. Heller, k f. Profes« sor an der Wiener Klinik. als «kein echt und znm Genüsse bei Husten. Hei serkeit und jeder Art Lungenleiden ?e ?c. anempfohlenen U«lMZ^tra!it-vai>l»«nii. A»lZ!extr«Iit»Vli«lt«l»tlea der k. k. O. yriV. Vtlhelmsdsrfer MalzprOtzntten > Knbrit (Niederlage Vien, Weichburg 31. Gartenban Gtstllschaf») sind in Marburg zu haben bei S S öSü) in der Tegetthoffstraße. DM' Auerkemunztgsschreibeu. „Ich ersuche Sie hiemit, mir L Glas Malzeztratt und l Vlas Bonbons „für eiiirn Kreund per Postnachnahme zu sende«, da mir Ihre Produtte sehr zugespro-,.chen und ich mich jetzt wieder der besten Gesundheit zu erfreue» t»abe, ivejikalb ,>,ch sie jedem Leidenden bestens anempfehle. Se»ehn»igeu u. Äoj. Schiiie r Grüttwald bei Gablonz a. d. Neisse. l9. Marz lse?. Die Nählerlisten zum Zwecke der auf den 14. Dezembei' d. 3. angeordneten Nenwahl eines Landtags Abgeordneten für die Stadt Mar-bürg können im Rathhaufe während den Amtsstunden bis längstens lO. Dezember d. I. von den Herren Wahlberechtigten eingesehen nnd allfälliz^e Reklamationen das^egen angebracht werden. Hicvou ersoljjt die V,kanMgabe mit dcm Bemerken, daß Retlam«' ltonen. welche nicht bis zur obigen Frist elfolgen. als verspätet znrkck' gewiesen werden mühten. Stadtgemeindeamt Marburg am 24. November 1867. Der Burgermeister Stellverlreter: Bancalari. __Die »chee Gk«lzextrake»SbOkOtMde wird austatt des erhitzenden Kaffee's"und Thee's und dee anderen verstopfenden i^hokoladen als fräftigere Nahrung genommen. Wein-Lizttation. Die Kirchenvorstehung von Schleinitz verkaust am 12. Dezember Bormittag 4'/« Startin Weine im Kirchenkeller zu Tschretten. (667 Z. 12726. Wein - Lizitation. (666 Bom k. k Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht, daß am I V. Dezember d ). Vormittags um 10 llhr die dem Knrande» Johann Drosst gehörigen, bei seiner Realität in Nnppersbach befindlichen 1 Stattin 1866tr nnd S Startin 1867er Weine um den »orhee ^ be» stimmenden Ansrnfspreis gegen sogleiche bare Bezahlung an» den Mrifi-bietende« hintuntlegeben werden. K. k. Bezirks'Gericht Marbnrg a« IS. November 18S7. Z. 13230 Edikt. («70 In Melling ist ViUier Würfi-Glanz-Steinkohle, drr Zoll Sentner SßD ke. K?s trockenes Bucbevholz, die Klaster zu S fl. OQ kr., ss fl. und S fl. IQ kr.. V" irockeues ungrschwemmtrs Butbenholt, die Klaftcr S fl. SRV kr. ^ die halbe Klafter I fl. Vßd kr. '/4 Klafter VQ kr. — >/, Klafter SO kr.. sowie Büschel von Buchenholl k IG kr. zu haben. Auch find alle Gattuugeu Mer?a»til-Holzsch»ittwaare« im Magazin. Die Zust'llung ins Hans wird billigst berechnet. — Auftrüge über« nimmt Herr Dold in seinkM Berschleißlokale lm gischerfchen Hnuse in der Wrazervorstadt. Es empfiehlt fich zu geneigten Aufträge«^ 664) Knndmachnng. P« K««s««vgtfchtMolt«lr i» l«>dsch C»r«rte zu vtimielhen. Miethsbedingungen beiiu dortigen Rentamte einzusehen Ofterle an dtN hohen steiermärkijcheu Limbes-Uusschuß öis längstens 20. Dezember d I. Bon der DirektiV« bes l. Cursrtes Re«h«»s. Wein Lizitation. Mit Bewilligung der Gemeindcvorstehung granheim werden am S. Dezember t8S7 Bormittag 10 Uhr in Mkinen Kellern zu grauheim ZV Gtnrtin W«in heuriger gechsung aus drm Aranbeim-Kerschbacher Gebirge, am Kirchemoeingarttn anliegend, sehr gut und spät gelesen, »m Lizitationswege ans fr»ier Hand verkanft. (6üü Krauheim. 28. November 1867. JohauNa ProGi»MgG. Eine Wohnung im ersten Stock mit 2 Zimmern. Rüche nnd Holzlege ist in der tegett» Hoffstraße Nr. 24 sogleich zn beziehen. (665 BerfteiAermug »emer AAei«e i» Heaftie. Am 11 Dkzeml>er 1867 von 10 Uhr früh angefange» werden ans der Weingnrtrralilüt der «inderj. Agnes Rath z» Hraitie ll» Starti-Wein beuriger Kechs»»^,, theils «it, ttzeils oh>e G binde gegen ssgleicht! Barzahlung öffentlich versteigert werden, wozn an Kauflustige die ^in-ladnnq ergeht. ' K. k. Bezirks Gericht Marburg am 27. November 1867. « Spielwerke mit 4 bis 48 StßckeN. worunter Prachtwerfe mit Vlotkenspiel. Trommei »nd Glockeuspiel, mit Himmelsstimmen, mit Mandoline«, mit Sjsp^tou ». f. ». Spieldosen «it Z bis lZ Etücken. ferxr Xeeesfaires. Eigarrenstüuöer. Echmeizeehiuschi«» Phot»grOtzch»e.Alb«»»<. Schreibzeuß«, Eigsrrenetuis, labats- und SL»dhOlzd« Vev». kr»«». Diese Werke, mit chren lieblivn lönen jedes Gemüttz erheiternd» foNten I» feinem G«iO» nnd an teine» Rransenbette fePen: — großes Lager »on fer« tl^eu Tti»«fen. — Neparatnren werden besorgt. (sit7 Eelbßspielende, elelttifche Rlsviere zu Krc». 10.W