Nr. 107. Freitag, 13. Mai 1910. 129. Jahrgang. OMcher Zeitung ^5 V"lralion«pr»l«: Mit Poslvtrsenbung: gnizjähii« 30 X, halbjährig 15 «. Im Kontor: „aiizjzhiig "> »«lblävrig ,, K, ssür d!e ^ustcNlittu in« Ha„« ya,izjälii!n i! li, - Insrrtion«»lltbühr: ssür tl'Iiie Inserate bl« zu 4 Ieile» b0 b, gröbere per Zeile l» k i bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 l». Die ««aibacker Zeitunn» erscheint tässlxt,, mit Ausnalime der Sonn-und ^eierla,,,'. Tie AdlninMralion befinbel sich MitloäU'stras,!' Älr, 8«; die Aetxiklion VNlluäiüsirasir Nr, ^0, Epirchslniibr» der Ncdaltio» lwü « bis l» Uhr vormiltagö. Unfranlierte «riefe werben nicht angenonimc», Maiiuslripte nicht zurückgestellt. Telephon-Nr. der Redaltion 52. Amtlicher Heil. Nuf Allerhöchste Anordnung wird für weiland ^"Ne Majestät Cduard VII., König des der-^lgtnl Königreiches Großbritanni e n und I r» ^nd .^,^ j^ überseeischen britischen Besitzungen, ^lser von Indien, die Hoftrauer von Donnerstag, den 12. Mai, angefangen durch vier Wochen At folgender Abwechslung getragen: Die ersten zwei ^vchen, vom 12. biS ein'schiießlich 25. Mai, die tiefe und die weiteren zwei Wochen, vom 26. Mai bis ein-'Mehlich 8. Juni, die mindere Trauer. . Ten II. Mai 1910 wurde in der l. l. Hos' und Staats» °Nlclerei das XXII. Stück der polnischen, das XXIV. Stlick der ^Men, das XXV. und XXVII. Stück der polinscheu und ^ XXVIII. Stück der slovenijchen Ausgabe des Reichsgesetz, altes des Jahrganges 19 ll) ausgegeben und versendet. .Nach dem Amtsblattc zur «Wiener Zeitung» vom 11. Mai ""> (Nr. 10«) wurde die Wc-.terverdreitmig folgender Preh. "ieugnisse verboten: ^lr. 98 .^roäui änovuili. vom 2. Mai 191U. ^r. 64 «^utl-li». «r. 10 .^llitäö proua^. vom 6. Mal 1910. "r. II <8top»». Nr, 10 «Oduvmk» vom 8. Mai I9IN. «r. 36 «Deutsche Vo1l?wacht. vom 4. Mai 1910. «r. lg «3üddöl)Mliche Voltszeitung. vom 8. Mai 1910. Nr. 35 «UI»» I.i(lu» vom 4, Mai 1910, «r 19 .ölor»v»lly ^iii. vom «.Mai 1910. NichtamMcher^ei^ Der Thronwechsel in England. . In einem der „Pol. Korr." aus London zugehen» ^ Berichte wird ausgeführt, daß durch das plötzliche Kleben König Eduards die innere Krise' sich noch vcr> gelter gestaltet. Der verstorbene König war ein ^nn yun sehr entschiedenen Ansichten und raschen .V^schlilssen. Sein Urteil über eine Angelegenheit war > Mll gebildet und er vertrat es mit großer Energie. U> diesen Charaktereigenschaften beruhte nicht zum klügsten die große Autorität, die cr, bei aller ge» ^Uen Einhaltung der konstitutionellen Schranken der ^°ne, im politischen Leben genoß. Was die auswärtige ^vlitik bctraf, so kam dazu, daß cr in England all» ^lnein als der beste englische Kenner dcs Kontinents, ^Höfe und der leitenden politischen Persönlichkeiten galt. Vei seinem großen diplomatischen Geschick und Takt vertraute die öffentliche Meinung Englands säst einstimmig seinem politischen Urteil und Nat weit mehr als einem bestimmten Minister oder Diplomaten oder einem Kabinett welcher Partei immer. Wenn sein Ein» flnß naturgemäß in der auswärtigen Politik besonders hervortrat, so erwartete man doch in weilen Kreisen, namentlich in denen, die sich den strengen Partei-Auf. fassnngen ferner hielten, daß König Eduard seine ganze Autorität aufbieten würde, um einen schiedlichen Ans» trag des Vcrfassungslonflikts herbeizuführen. In wcl-chcr Weise das geschehen könnte, darüber gingen die Ansichten auseinander; der Augeublick, in dem die Krone eingreifen konnte, war noch nicht gekommen, son» dern konnte erst dann eintreten, wenn der Premier» minister den König um die vielerörterten konstitutio» nellen „Garantien" bat. Ein Präzcdenzfall lag vor; bei dem Streit beider Hänser über die Wahlreform von 1885 vermittelte die .Königin Viktoria, und die Folge davon waren Konferenzen der Parteiführer, in denen ein Kompromiß erzielt wurde. Der große per» sönlichc Einfluß, den König Eduard in seiner, von mannigfachen Erfolgen gekrönten zehnjährigen Regie» rung erworben hat, läßt sich auf seinen Nachfolger nicht unmittelbar vererben. So sehr sich die Autorität der Krone während den beiden letzten Regierungen verstärkt Hai, so beruhte dies doch zum großen Teil auf den per» sönlichen Charaktereigenschaften der Träger der Krone. Der neue König ist in der Öffentlichkeit verhältnismäßig noch wen lg hervorgetreten, und man kann seinen poli. tischen Einfluß noch kaum richtig einschätzen. Trotz man» cher Warnungen bestand schon jetzt eine! gewisse Ten» denz, die Krone in den Parteistreit zu ziehen; es macht sich nun nach dem Tode des Königs Eduard eine Vc» wcgung gellend, die Austragung dcs Konflikts hinaus» zuschieben nnd eine Periode eines „Gottcsfricdcns" ein» treten zu lassen, um dem neuen .König so bald nach sei» ncm Regierungsantritt folgenschwere Entschcidnngen in der Verfassungssrage zu ersparen. Da indes die meisten Parteiführer noch abwefcnd sind, läßt es sich zur Zeit nicht absehen, ob diese Anregung, die in beiden Partei-lagern Anhänger findet, weitere Folgen haben wird. Das Parlament hat zunächst seine Vertagung uutcr» brechen müssen, um dem neuen König den Huldigungs» eid zu leisten, und es bleibt abzuwarten, ob das bis» herige Programm der Session eingehalten oder ab» geändert werden wird. Die Äußerungen der vatikanischen Kreise über den. Hingang des Königs Eduard stimmen, wie man aus Rom berichtet, in der Anerkennung der vollständig kor» rellen Haltung überei», die der verstorbene Herrscher gegenüber seinen katholischen Untertanen beobachtet hat. König Eduard hinterließ, als er im Jahre 1903 dem Papste Leu XIII. einen Besuch abstattete, bei allen Persönlichleiten, die damals mit ihm in Berührung kamen, den günstigsten Eindruck und der Papst drückte über die sehr freundliche Unterredung, die er mit dem König gepflogen hat, lebhafteste Befriedigung aus. Man würdigt ferner im Vatikan in vollem Maße die cnt. gegenkommende Haltung, die der verstorbene Souverän in der Frage der Abänderung des königlichen Eides be» »vies, als es sich um die Beseitigung der für den römisch, katholischen Kultus verletzenden Wenduug aus der Eides» formel handelte. König Eduard stimmte der gewünschten Änderung bereitwillig zu, was vom Heiligen Stuhl uild den Katholiken dankbar anerkannt wurde. Man hegt' im Vatikan die Überzeugung, daß der neue englische Herrscher, König Georg, von gleichen Gesinnungen wie sein Vorgänger erfüllt ist und daß der Katholizismus, der iu Großbritannien so große Fortschritte gemacht und unter dem Regime des Königs Eduard weite Freiheit genossen hat, sich mich unter dein König Georg glücklich weilcrentwickeln wird. Politische Uebersicht. Laib ach, 12. Mai. Das „Vaterland" bemerkt anläßlich der Kaiserreise nach Äosnien.Herzcgovina: Diese Reise und die Hul-digung der Bevölkerung dieser Länder bilden den Schluß» akt in einer großeil kulturhistorischen Epoche. Die Huldi» gung der Völker dieser Länder wird den Ruf weil in die Welt hiuaustragen, daß die neuen Untertanen Dank wiffen, daß die weise Hand des Monarchen sie unter den schirmenden Aar des grußer Habsburgerreiches gc» führt hat, als ein nenes Glied in dem mächtigen Voll» werke, des Friedens und der Kultur. ' In einer Betrachtung über die Wahlaussichten in Ungarn führt die „Österreichische Volkszcitung" aus, daß der Regierung, selbst wenn es ihr gelingt, den Sieg an ihre Fahne zn heften, harte Kämpfe harren. Die Iusthgruppe werde vielleicht starke Einbußen erleiden, ob ihr aber derart werde zugesetzt werden, daß ihr der Aleul ausgeht, sei nuch sehr die Frage. Ohne Arbeits» Feuilleton. Weggenossen. ^ine Pfingstgei'chichte von Hteirihold Hrtrnann. «Schluß.) (Nachdruck verdien,) "Ein Fall, der sich — wie Sie meinen — be, "^fahrenen weiblichen Wesen des öfteren ereignet?" . «Ich weiß nicht, wie oft oder wie felten er sich k'gnen mag — ich weiß nur, daß cr nicht zu den un» ^"glichen Dingen gehört. Und ich weiß, daß es Mäd- ^ gibt, die lieber mit dem Tod im Herzen vor den "aualtar treten, als daß sie ihr Gewissen mit dein ""Nvurf des Undanks oder der Trenlosiglcit belasten." ^ . "Ihr Beispiel ist mir noch nicht ganz verständlich, e,n H^., Das Mädchen, das Ihnen'vurschwebt, hätte ^ '^ Uizwischen einen anderen liebgewonnen nnd wäre °bdem entschlossen, aus Dankbarkeit dem die Treue ^ b°lvahrcn, dem es einmal sein Jawort gegeben? Der dna ^ ^llier, der wirklich geliebte, meine ich, cr könnte "'big goschehcn lassen?" ten «^'''^'N?" wiederholte der Blonde mit einem har- " ""flachen. „Aber es ist ja Torheit, daß wir, die H uns ^,^ erstenmal im Leben begegnen und deren ^, ^ s'ch nach wenig Minuten für immer trennen Cten ^"" solch"' Dingen reden. Sehen Sie die lichte sie dci hinten zwischen den Stämmen? Wenn wir erreicht haben, liegt Elvershöhc zu unseren Füßen." «Sie sind dort bekannt, mein Herr?" „Ja. Kann ich Ihnen mit einer Auskunft dienen?" „Vielleicht! Vorausgesetzt, daß Sie auch den Dok» tor Mayrmg kennen, der sich vor anderthalb Jahren in Elvcrshöhe als Arzt niedergelassen hat." Der Blonde blickte auf. Unter den nuch immer düster zusammengezogenen Brauen blitzte es mißtrauisch aus. „Allerdings. Ich verkehrte sogar ziemlich häufig in seinem Hause." „Er hat auch eine sehr hübsche und liebenswürdige Tochter — nicht wahr?" „Ja. Er hat eine Tochter. Darf ich fragen, welches Interesse —?" „O, mein Interesse ist kein unmittelbares. Ich lebe in der Stadt, wo Doktor Mayring bis zu seiner Übersiedlung nach Elvershöhe ansäsfig war. Und je» mand, der der Familie damals sehr nahe stand, ist mein bester Freund." „Der Amtsrichter Dctlefsen etwa?" Trotz ihres seltsamen Ungestüms hatte die rasche Frage den Brauubärtigcn augenscheinlich nicht im min» dcsten überrascht. „Ganz recht: der Amtsrichter Dellefsen, mein .Herr!" „Und in seinem Auftrage wollen Sie jetzt den Doktor Mayring aufsuchen?" „Wenn ich meine Wandernng von der Station mit dicsem Entschlüsse antrat, so bin ich darin jetzt wieder wankend geworden. Denn vielleicht werden Sie, mein Herr, die Liebenswürdigkeit habcu, den Auftrag meines Freundes dort auszurichten." > „Ich? Verzeihen Sie — aber das ist leider un> möglich. Ich werde das Haus dcs Doktors in diesem Leben uichl mehr betreten. An jener Lichtung dort ist mein Psingstausflug zu Ende." „Das tonute ich nicht vermuten. Sagten Sie nicht vorhin, mein Wegziel sei auch das Ihrige?" „Ich wollte nur einen Blick auf die Kirche von Elvcrshöhe werfen, um dann wieder umzukehren." „Auf die Kirche, die Ihr Werk ist, Herr Bau-meister van Holten?" In zähem Erstaunen blieb der Blonde stehen. „Woher kennen Sie meinen Namen, Herr? Wir haben einander doch nie zuvor gesehen." „Nein. Aber es gibt seltsame Ahnungen. Und Fräulein Kate Mayring hat meinem Freunde Detlcfscn oft von dem jungen Kirchenbaumeister geschrieben, der als lieber Gast in ihres Vaters Hause verkehre. Haben Sie sich denn neuerdings mil dem vortrefflichen Manne uder mit — mit seiner Tochter übrrworsen?" Wohl eine halbe Minute lang fah Erich van Holten dem anderen starr ins Gesicht. Dann trat er um einen Schritt znrück. „Adieu, Hcrr Amtsrichter! Sie finden den Rest Ihres Weges nnn auch ohne meine Führung." Er wollte sich zum Gehen wenden; aber eine feste Hand legte sich aus seinen Arm. Laibacher Zeitung Nr. 107. 960 13. Mai 1910. fähigkeit des Abgeordnetenhauses bliebe cm Wahlsieg der Regierung ein Messer ohne Klinge. In der Wandelhalle des Deutschen Reichstages kur-siert zurzeit eine an die russische Rcichsduma zu rich» tende Petition wegen der sinnlnnbischen Verfassung. Diese Petition, die nach der „V. Z." bereits die Unter-schriften der meisten fortschrittlichen und sozialdemotra-tischen Reichstagsabgeordnelcn tragen soll, betrifft den kürzlich von der russischeil Regierung in der Duma ein-gebrachlen Gesetzentwurf über die Formulierung von Gesten und Verordnungen, die gleichermaßen Finn» land wie die Interessen des russischen Kaiserreiches be» rühren. Die erwähnte Petition erlennt an, das; diese Angelegenheit eine innere Angelegenheit Rußlands ist, und die unterzeichnenden Mitglieder des deutschen Reichstages erklären, daß es ihnen fernliege, sich in diese Angelegenheit einmischen zu wollen. Wenn sie trotzdem sich an die russische Reichsdnma wenden, so ge» schehe es lediglich aus der Überzeugung heraus, daß dies dazu beitragen werde, das gute Einvernehmen zwi» schen Deutschland und den Vertretern des russischen Volkes zu stärken und zu befestigen. Die Abgeordneten sprechen die Hoffnung aus, daß die Vertreter des russi» schen Volkes mit Entschlossenheit für die Aufrechterhal» tung der Freiheit und der Gerechtsame Finnlands ein» treten werden. Ähnlich lautende Eingaben sollen nach derselben Quelle von London, wo 163 Parlamentarier ihre Unterschrift gegeben haben, sowie von Brüssel uno Amsterdam in nächster Zeit an die russische Reichs-duma abgehen. Das „Fremdcnblatt" bemerkt, der zweite Wahltag in Frankreich habe nur bestätigt, daß die französische Wählerschaft in weitaus überwiegender Mehrheit dad herrfchenoc Regime billige. Vriand könne sich einen vul-len Sieg bei den Wahlen zuschreiben. Es gehe aber auch aus dem Wahlergebnisse hervor, daß das Proportional. Wahlrecht die Tendenzen verstärken würde, welche die Wählerschaft gegenwärtig beherrschen. Als Haupltendenz der Wählerschaft zeige sich: klarere Scheidung zwischen bürgerlichem Radikalismus und Sozialdemokratic. Clö» mcnceau war es, der zuerst die Notwendigkeit solcher Klärung nachdrücklich verkündete. Die Wahlen haben ihm recht gegeben. Sie geben Vriand das Recht, die Tendenz zur Mäßigung, die er seit Jahren vertrat, künftig noch entschiedener hervortreten zu lassen. In kurzer Zeit wird, einer Londoner Meldung zu» folge, die Ernennung des Herzogs von Connaught zum Generalgouverncur von Kanada als Nachfolger des Earl Grey bekanntgegeben werden. Es foll ein bcfon-derer Wunsch König Eduards gewesen sein, daß sein einziger, noch lebender Vrudcr diese wichtige Stellung erhalten sollte. Noch zu seinen Lebzeiten erklärte sich oie Regierung mit der Ernennung einverstanden. Der Tod König Eduards hat in den geplanten Anordnungen nichts geändert. So wird es kommen, daß zum ersten-male ein Prinz von königlichem Geblüte die Stellung des Generalguuverneurs einer überseeischen englischen Kolonie einnimmt und hiedurch das Band zwischen Mutterland und Kolonie enger zn knüpfen versucht. Der Herzug von Cunnaught soll außerdem nach einer Mel-dung der „Kreuz»Ztg." zu einer wichtigen Mission ans° ersehen sein. — Die bereits im vorigen Jahre ge> plante Reise des Prinzen von Wales, des jetzigen Kö-nigs Gcorg, nach Tiid-Afrita zur Eröffnung des süd-afrikanischen Parlaments mnß wegen des Todes König Eduards unterbleiben. An seiner Stelle wird sich der Herzog von Eon naught mit dem jungen Herzog von Cornwall im September dieses Jahres nach Süd» Afrika zur Teilnahme an der für die Entwicklung und Geschichte dieses Landes so wichtigen Feierlichkeit be» geben. Tagesneuigleiten. — >Kin Vauer als König Lear.) Aus Mak6 wird gemeldet.- Seinerzeit war der Landmann Stephan Mezö einer der reichsten Bewohner Makos. Er liebte seine Kinder sehr und verteilte den größten Teil seines Vcr» mögens unter sie. Später ging er vollständig zugrunde und war genötigt, bald bei einem, bald beim anderen seiner Kinder zn leben, die ihn aber sehr schlecht behan» delten. Ein Überrest seines Vermögens, ein kleines Häuschen, das überlastet war, wurde gerichtlich ver. äußert. Diesen letzten Schlag vermochte er nicht mehr zu ertragen' diescrtagc erschoß er sich und blieb auf der Stelle tut. — jNartmarlcn.) Zar Peter I. hatte im Jahre 1699 ein Edikt erlassen, worin den Rnsscn verboten wurde, einen Schnurrbart oder sonst einen Bart zu tragen, obgleich diese Verfügung im schroffsten Wider» spruch mit der nationalen Sitte stand. Der Zar stieß anf heftigen Widerstand und sah sich gezwungen, um seine Verfügung zur Geltung zn bringen, mit seinen Untertanen ein Kompromiß abzuschließen. Wer also den Bart behalten wollte, mußte eine Steuer bezahlen (hundert Rnbel bis dreißig Kopeken jährlich) und bekam als Quittung eine Kupfermünze von ungefähr der Größe einer modernen Kopeke. Auf der Vorderseite war die untere Hälfte eines Gesichtes mit Bart nnd Schnurr--bart abgebildet- darüber die Inschrift: „Das Geld ist bezahlt." Die Prägung der Rückseite zeigte eineu zweiköpfigen Adler und die Jahreszahl 1705. Bis jetzt ist nur eine goldene Bartmarke dieser Art bekannt; sir be» findet fich in der Eremitage. Der Moskauer Sammler P. I. 85elin besitzt ein silbernes Exemplar. Die letzten Bartmarken, die in Nußland geprägt wurden, tragen die Jahreszahl 1725. Sie sind viel größer als die des Jahres 1705 und besitzen eine rhombische Form. Das Material ist ausschließlich Kupfer. Die Inschrift auf der Vorderseite lautet: „Die Steuer für den Bart ist erhuben." Obgleich seinerzeit 2600 Stück dieser Gat° tung geprägt wurden, gehören sie heute zu den sehr sel-tenen Überresten eines barbarischen Zeitalters, da 1728 ein Umprägen der nicht im Verkehr befindlichen Bart-zeichen zu gewöhnlichen Kopekenstücken erfolgte. — jViue Rabenoperalion.) Bei dieser Spitzmarke ist der Rabe nicht in dem Sinne zu verstehen, wie etwa in dem Worte „Rabenmutter" oder „Rabenvater", son» dern es ist eine Operation gemeint, die an einem Raben vorgenommen wurde. Uud zwar ist es eine sehr merl° würdige Operation, von der die Londoner Blätter be» richten. Natürlich ist es kein gewöhnlicher Nabe, der so behandelt wurde, sundern der Patient gehört zu den Aristokraten unter den Tieren, er ist ein Insasse des Zoologischen Gartens in London. Es machte sich bei ihm ein Ängenleiden bemerkbar, und es wurde festgestellt, daß er am Star leide. Man schritt zur Operation nnd führte sie erfolgreich aus. Hernach versah man, wie der ,,Franks. Zeitnng" geschrieben wird, Mr. Rabe mit einer Brille, zu deren Befestigung man ihm eine Art Haube aufsetzte. Er soll sich ganz wohl dabei befinden. Es ist wohl das erstemal, daß eine solche Operation an einem Vogel vorgenommen wurde. Und es ist nicht nur eine seltsame Operation, einem Naben den Star zu stechen, sondern es hat auch seiuc kuriose Seite vom sprachlichen Standpunkt aus. — Me älteste «lebende" Segeljacht) verkehrt m den dänischen Gewässern, und zwar ist sie nicht wemger als 187 Jahre all. Es ist die Jacht „Constance", die im Jahre 1723 aus dänischem Eichcnkernholz erbam wurden ist. Die Arbeit erwies sich als so haltbar, daß die Jacht noch heute ihre regelmäßigen Fahrten M-schen Nnkslov und den Städten am'Limsjord machen kann, wobei sie in der Regel hinzu mit Mehl, auf dem Nückweg mit Zement befrachtet ist. In ihrer lange» Lebenszeit ist die brave „Constance" nur einmal " ernster Gefahr gewesen, und das war bei dem fulcht" baren Weihnachisstnrme im Jahre 1902, der so vielen wackeren Schiffen das Leben gekostet hat. Die „Co^> stance" kam aber auch damals glücklich durch. Natur^ lich ist sie in den beinahe zwei Jahrhunderten ihreo Lebens so manchesmal nen kalfatert und auch ausgebessert worden, auch ihren Namen hat sie schon ZU wiederholten Malen gewechselt, aber die treffliche alte dänische Zimmerarbeit hat bis heute unversehrt ihren Dienst getan. — lMn reicher Bettler.) Folgendes unglaublich klingende Geschichtchen wird der „Augsb. Postztg." nm-geteilt. Diescrtage starb im Alter von 67 Jahren der ehemalige Zimmermann Johann Mayr, eine stadl' bekannte Persönlichkeit, der ausschließlich vom Bettel lebte. Mayr, der sich den Anschein eines ganz armen Mannes zu geben wußte, fristete nur mit Abfällen von Nahrnngsresten, die er von gntmüligen Leuten erbettelte, sein Leben. Als man nun das Zimmer des Verstorbenen durchsuchte, fand man in einem Koffer unter altem O^ rümpel 80.000 Mark versteckt, etwa 7000 Mark »n Gold, 15.000 Mark in österrcichisch-ungarischen, tur< fischen, russischen und anderen ausländischen Bank' nuten, der Rest in Obligationen, von denen er für un< gesähr 30.000 Mark vor seinem Hinscheiden im Of«" verbraunt halle. Da die Nummern aber noch vorhanden sind, kann der Wert ersetzt werden. Der kostbare Fund wurde gerichtlich beschlagnahmt. Da Mayr nicht verhex ratet war und auch soust keine näheren Verwandten besitzt, dürfte der Staat bei dieser Geschichte ein gutes Geschäft machen. — l?l-incipii8 ob5t2!) Aus einer Berliner G^' meindeschulc erzählt eine Leserin der „Täglichen Rundschau" folgendes niedliche Geschichtchen: Eine Lehrerin spricht oon der Zahnpflege, der von der Schulbehorde so große Wichtigkeit beigelegt wird. „Ihr müßt euch jeden Murgen die Zähne putzen, damit ihr gesunde Zähne behallet. Wer hat denn keine Zahnbürste?" ^ melden sich sehr viele kleine Mädchen. Lehrerin: «Nun bittet heute eure Mutter, sie soll euch eine Zahnbürste laufen." Am anderen Morgen meldet sich eine Kleine nnd sagt: „Fräulein, meine Mutter kaust mir keine Zahnbürste, sie hat gesagt, so was sott ich man nicht erst anfangen, das kann man sich dann schwer wieder abgewöhnm!" — »Kometen nnd gekrönte Häupter.) Die Kometen-furcht, die ehemals alle Welt beleckte, hat auch die ge-frönten Hänpter nicht verschont. Wenigstens weiß ^ Amerikaner Edwin Emerson eine ganze Reihe von Hell' schern zu nennen, in deren Leben und Sterben Kometen eine wichtige Rolle gespielt haben. In diesem Kometen» jähr hat Emerson unter dem Titel „Eomet Lore," einen Beitrag zur Kometenlileratur gestellt, oer diese Ms' zählung enthält: Die Rolle des Kometen vom Iah^ 1066 im Leben Nilhelms des Eroberers ist bekannt. Hannibal hat wegen eines Kometen Selbstmord began-gen- Mithridates'hat das gleiche getan nnd der Franken« lonig Lndwig der Fromme soll aus Furcht vor einen« Kometen gestorben sein. Sein Schicksal teilte Luise von Savoyen, die Mutter des Königs Franz I. von Frank' reich. Auch der Entschluß Karls V., die Regierung auf' „Nur einen Augenblick noch! Sie sehen ja nun selbst, daß es seltsame, Ahnungen gibt. Und wundersame Zufälle — nicht wahr? Oder muß ich es besser eine Schicksalsfügung nennen, daß es uns bestimmt war, einander hier oben im einsamen Forst Zu begegnen — und das; es gerade am Tage der Pfingsten sein mnßte?" „Nennen Sie es, Une Ihnen beliebt. Aber lassen Sie mich jetzt meines Weges ziehen. Ich suhle mich nicht mehr aufgelegt zu weiterer Unterhaltung." „Aber ich bin Ihnen zum Dank für die bisherige noch etwas fchuldig, Herr Baumeister!" „Schuldig? — Sie — mir? Wollen Sie mich verspotten?" ' „Gewiß nicht! Aber verlangten Sie nicht vorhin, ich solle Ihnen ein gewisses, genau bezeichnetes Men-schenexemplar vorführen, nm Ihren erschütterten Glau-ben an selbstlose Nächstenliebe zn stärken? Wie nun, wenn ich gesonnen wäre, diesem Verlangen zu will-fahren?" „Herr! — Ich — ich verstehe Sie nicht — und ich bitte —" Der Amtsrichter Dctlessen wies mit ausgestreckter Rechten gegen die lichte Stelle zwischen den Stämmen hin. „Hören Sie: In der Kirche, die Sie gebaut haben, läutet man eben die Psingstglocken. Lassen Sie nils bis dahin gehen, wo man sie sehen kann. Und dort lassen Sie uns wie Männer miteinander reden!" Der junge Baumeister sträubte sich nicht mehr. Und auf der Höhe des Verghanges, das stille Dorf mit feiner stattlichen Kirche zu ihren Füßen, standen siez Aug' in Auge zu tiefernstem Gespräch, bis der letzte feierliche Glockentun lang nachzitternd in der linden Frühlingslnft verklungen war. Dann reichte der Amts-richtcr dem in tiefster Seele Bewegten die Hand. „Was ich da tue, mein junger Freund, ist für mich nichts als ein Gebot der gesnnden Vernuust. Wenn Sie es aber als einen Beweis nehmen wollen, daß von dem göttlichen Geist der ersten Pfingsten noch immer ein Restchen in dieser schnöden Welt vorhanden ist — ich will es Ihnen gewiß nicht verwehren." „Und Kate?" fragte der Baumeister beklommen. „Wird sie mir glauben? Und werde ich sie bewegen kön° nen, Ihr hochherziges Opser anzunehmen?" „W^nn sie Ihnen wirtlich gut ist, bin ich um das eine so wenig besorgt wie um das andere. Den Weg zu Ihrem Glück aber müssen Sie nun schon ohue meine Führnng fiuden. Wenn die Tage der Pfingsten vor-über sind, werde auch ich noch einmal im Hause meines lieben Frcnndes Mayring vorsprechen. Das Fest aber soll Ihnen allein gehören — es ist ja nun einmal das Fest der beglückten Liebe. Auf Wiedersehen denn, mein Herr Baumeister! Und — fröhliche Pfingsten!" Er wanote sich in den Wald zurück, aus desfen grüner Dämmerung er dem jungen Mann noch einmal zuwinkte. Und der Baumeister wagte nicht, ihn zu Hai-ten. Die heiligen Schauer ehrfürchtiger Bewunderung durchzilterten seine Seele. Dann hob er die Augen nnd breitete seine Arme dem leuchtenden Frühlingshimmel entgegen, ehe er mit langen Sätzen talwärts eilte, in jauchzender Glückseligkeit das Fest der Pfingsten zu feiern. Das Herz. Roman von U. Hottner»Grefe. (Schluß) Als Elisabeth von Laßwitz diesen Brief erhielt, saß sie im Hause Werner Mertcns', neben Tante Ietl' chen am Kafsectisch. Die junge Witwe halte vor kurZew anch ihre Muller verloren und war nun einer Ein-ladung Julas gefolgt, einige Wochen hier zu verleben. Jula und Elisabeth hatten die alte Jugendsreundschasl erneuert und einstige loclere Bande fester geknüpft. S>c paßten gut zueinander. Jetzt sah Elisabeth auf von ihrem Briefe. Ih" Blicke gingen durch das Zimmer. Es war nicht mchl dasselbe Wohnzimmer, in dem vor mehr als Jahre"' frist Werner Mertcns zum erstenmale jenen Becher aus den Tisch gestellt hatte. Man war übersiedelt in einen anderen der vielen behaglichen Räume dieses alte Hauses. Das Zimmer, in dem Christas Bild hing, war geblieben, wie es gewesen. Aber am Tage nach seine Heimkehr halte Werner Mertens die GebrauchsgeaeN' stände herausschaffen lassen und die Tür verschlossen- „Nun ist Christa tot", hatte er gesagt. Und Tante Iettchen und Onkel Rasmer hatten «n seltener Übereinstimmung gesagt: „Gottlob. Nun wird er überwinden." Hatte er wirklich überwunden? , Mit einem fragenden Blick sah Elisabeth von ^ Witz hinüber nach der hohen Männerqestalt, die am osl^ nen Fenster lehnte. Drunten dämmerte die abcndst»" Laibacher Zeitung Nr. 107. 961 13. Mai 1910. ll'n. ^' '"" durch eiuen Kometen herbeigeführt wurden „''. ^r Koinet des Jahres 1556 veranlaßte ihn, sich ^^n Muster zurückzuzicheu. ^olal- und Proviuzial-Nachrichten. Fundbericht aus Emona. II. ^ ""in festlicheil Leben und Treiben in Emona am ^ndc ves 4. nachchristlichen Jahrhunderts bietet uns ^atmus Palatus, ein gallischer Panegyriker, eine leb» ^ite Schilderung in seinem Lobgefaug, mit dem er den ^ohcn Theudusius im Jahre 388 bei seinem triumpha- ^Einzüge in Nun, begrüßte. Beim Feldzugc gegen alser Theudofius hatte sein Gegner Marimus auf dein 'kge nach Panuonien Aquileja und Emona erobert "d auch die Hauplwaffeuplätzc Oberpaunoniens, "tlau uud Siffck, in seine Gewalt gebracht. Vci Sissek Uferte Theodosius dein Heere des Gegners das erste 'seiche Tressen und wars einen Teil seiner Truppeu n die Kulpa; eine zweite Äliederlage brachte er ihm ^l Pettau bei uud verfolgte das sliehende Heer in ^llmärschon nach Aquileja, in dem Mazinius sich eiu- Mlosscn hatte. Bei seinem Nahen verließ die feind- ^e Nephung Emona, und die Stadt, von der langen ntc-rdrückung des Feindes befreit, der sie vom Veginn Krieges an so lallge beseht gehalten, überließ sich einer ^gelassenen Freude und eilte jubelnd dem Sieger cut. ^llcn. Frohbewegle Scharc.l drehteu sich iu stampfen« ^'", von Gesang uud Castagnetten begleitetem Tanz. , ^l Kaiser Ma^imus saug mau Leicheulieocr, Theo» °stus huldigte mau mit Siegeshymnen. Die Patrizier l Stadt, die würdigeu Senatoren in ihrer weißen 7-°ga, die städtischen Flamines im Purpur, die Priester, ^nntlich durch ihre Kopfbedeckungen, begaben sich hem . ^'I^r entgegen und geleiteten ihn im festlichen Zuge "die hg,, Fackeln erleuchtete Stadt, deren Tore mit Tunell Zweigen bekränzt, ihre Gaffen mit Vorhängen ^!")Mückt waren. So bereitete Emona spin I^inon^) ^ Kaiser den Triumph, bevor er noch deu Sieg be» endete. , Mag nun der Festgesang des gallischen Rhetors ^ jeder Pauegyritus festlich gefärbt sein uud es mil ^ nüchternen Wahrheit nicht immer gcuau uehmeu, ^ äcigt er doch, daß Emona damals eine wohlhabende ^wdt war, in der Handel und Verkehr blühten. Diese ^lsache bekräftigen auch die Ausgrabungen immer ^Hr, besonders der Fuud an der Hauptstraße liegender Aufladen. Die Straße, ungefähr 10 Meter breit, ver. .^ vom Haupttor der Südfront, das von zwei Türmen Nanliert war, in gerader Richtung auf die Wiener ^rahe, mündete alfo beim Nordtor am Haufe des Haruns Nurzbach in die nach Atrans (Trojaua) uud ^lrja führeude Straße. Der S6)ottertörper, iu der ^M 30 bis 40 Zentimeter dick, verschwindet bcim ^udtur und hört merkwürdigerweise auch in der Nähe " rüiuischen Wasserleitung (iu der Nordostecke der ^cUenfront der Staalsgewerbcfchule) auf. Leider ver-''kteu oie Grundanshebuugeu Ulld Bauarbeiten jegliche l'Uere Untersuchung dieses eigentümliche»! Vorkum» '^s; dadurch bleibt auch die Vedcutuug der Quer-^uer, die hier in der ganzen Breite die Straße ab» j schließt, rätselhaft, und ich kann nur vermuten, daß hier die Straße ein Knie gebildet hat, ohne daß ich die Ur-fache tenncu zu lernen vermöchte. An dieser Straße wurden kleine Vorbauten konstatiert, die sich an die Wohngebäude anlehnten. Am Orte, wo die Goldmünzen und Silberbarren gefunden wurden sind, wurde ein 7,60 Meter lauger und 5,60 Meter breiter Raum bloß-grlcgt, der nach der Straße hin offen war. Die Rück-wand stieß an ein ansehnliches Gebäude an, dessen Maucru im Vorjahre teilweise angeschnitten wurden und in den halbrunden Apsis auch eine Nadeanlage ahnen lassen. Iu einer Ecke dieses Raumes, in der römischen Schicht und teilweise bereits uutcr diese gedrungen, fand man zahlreiche Quccksilberreste. Herr inss. «l«?m. I. Turk, Vorstand der landluirtschasllich.chemischen Versuchsstation, halte die Liebenswürdigkeit, die Fnnd-stelle zu untersuchen. Gegen die anfängliche Vermutuug, daß es sich um ein natürliches Vorkommen von Queck» silbcr Hanole, sprechen die Bodenverhältnisse, der allu-vialc Schotter, in dem Quecksilber überhaupt nicht vorkommt. Das Vorhandensein des Quecksilbers iu der römischen Schicht erklärt sich aus dessen Gebrauche beim Amalgamationsversahren; bcim Vergolden der Silber» gefäße verweudeteu die Römer nach Plinius bereits Quecksilber. Da in demselben Raume der Material. Vorrat eines Goldschmiedes (Goldmünzen und Silber, barren) gefunden wordcu ist, wird er jedenfalls auch das Quecksilber iu ciuem hölzernen Gefäße hier auf» bcwahrt habeu. Die Vcautwurtung der Frage nach der Herkunft des Quecksilbers (von Plinius ii.vclrnl^i-uin und ni-^mttnül vivuin genannt), die für Kram wegeu des Vorkommens in Idria interessant ist, ist uumöglich. Man gewann es jedenfalls als Nebenprodukt aus deu meisten Zinnubergrnben, aber auch aus Silbcrberg« werken, in denen sich Zinnober in Gesellschaft von Silbererzen vorfindet; außerdem wurden die Grubeu von Almadeu schon von den Römern ausgebeutet. An den Kaufladen des Goldschmiedes dürfte der Laden eines Eifenhändlers gegrenzt haben, da iu diesem Raume ciue Auzahl schwerer Eisenpslöcke gesunden wurden; doch konnte anch hier eine genauere Untersuchung wegen der Vauarbeiteu nicht mehr vorgenommen lvcrden. Die Läden sind mit weitem Eingang nach der Straße geöffnet. Den Tag über stand ein solcher Laden ossen, nachts wurde er mit einer Brettertür verschlossen; eine Analogie dazn findet man heule noch iu dem Bazar des türkischen Viertels in Sarajevo. In feinem Lebens» werke „Pompeji in Leben und Kunst" schildert Mau die Inneneinrichtung der Läden, von denen an der Straßen, sront der Casa del Fauno vier nebeneinander angebracht waren. In der Höhe war der Raum durch eiuen Zwi° schcnbodeu geteilt, die Pergula, auf dem weitere Vor» rate aufbewahrt werden lounten. Auf eiuer folchen offc-nen Pergula stellte (nach Plinius) auch Apelles das Gemälde auf, das der Schuster sciuer Kritik unterzog; Mau erwähnt auch, daß in Werken römischer Inrislen mehrfach die Rechtsfragen erörtert find, die entstehen, wenn ein auf einer Pergula ausgestellter Gcgcustaud herabfällt und eincn Vorübergehenden beschädigt. Unter den Funden erregen diesmal fpäte Formen der Tunlampcn Intercfse, zum Teil schon der christ-lichen Periode angehörend; eine Lampe ist bereits mit < ">sc. Sein scharfes Gesicht hub sich dunkel ab von "" hellen Himmel. ii "Wo ist Iula?" fragte er mit einem Auflug vou ""grduld. Tante Ietlchen zuckte die Achfeln. .. , "fortgegangen!" cntgeguete sie knapp, „Sie wird lk?ll überlegen wollen, ob sie den Antrag des Apo-^rs cmuimmt oder nicht." Werner Merlens sah rasch aus. «Ein wirtlicher Antrag?" fragte cr zurück. , »Gewiß. Und ich finde, sie soll ,Ia' sagen. Er ist n Iielx>r, tüchtiger Meufch, bietet ihr eine schöne Stel. ^ er schätzt sie sehr." Fräulein Ictlchcn Hclmus pries den Apotheker mit Büheln Feuer. Und Elisabeth lächelte leise. , «Hier, lesen Sie diesen Brief, Doktor Mertcns," ' 5te sie und fchob ihm das Blatt hin. ' ^ie ging mit dem alten Fräulein hinaus und er » was Herbert von Laßwitz geschrieben, kna "^ ^"be keine Iula Weltin neben mir, die mich vergessen lehren könnte —." Das Wort traf ihu . . . Iula! Sie war das Einzige, was das Lcben ihm ^. >lrn, sie war die Verkörperung alles Lieben, das w'n ^" Geschick noch aufgespart worden. Aber nuu ."Ute sie vielleicht selbst fort von ihm; sie sollte ja H Das Blut stieg ihm heiß zu Kops. Eine gruß^ lvoi^l "b"'la,u ihn vor der unendlichen Einfamleil, ., He durch Inlas Scheiden aus feiucm Dasein ent. "-^n mußte. ^ ..^^ s"ß lange im Dunkeln und noch einmal prüfte reck!? ^^' ^"^^ Herbert von Laßwitz nicht ganz ^- Hatte er verlieren können, was cr nie besessen?^ Einer Täuschuug, einem Irrtum aber opfert man doch nicht ein Menschenleben! Er stand auf und atmete in tiefen Zücien die Frühlingsluft ein, welche vou draußeu hercinströmte. Er hatte nie so tief empfunden, daß der Lenz kam, als in diesem Jahre. Da ging die Tür und Iula Wcltin slaud hiutcr ihm. Seltsam lieb und jung sah ihr seines Geficht zu ihm herüber. „Iula," sagte er leise und zog sie an sich, „willst du dcu Apotheker heiraten?" Er halte ihren Kopf au seine Brust gelegt und sah nieder aus ihr schönes blondes Haar. Eine Furcht war in ihm vor ihrer Antwort . . . Aber Iula Weltiu cntgegnete gar nichts. Wieder einmal dachte sie, wie schon so oft in ihrem Lcben: „Eiu Augenblick — ein Augenblick des Glücks —." „Willst du wirklich vou mir gchcn, Iula?" fragte er endlich. Sic schüttelte den Kopf. „Nciu." „Weißt du uoch, was du einmal gesagt hast, Iula? Damals, als wir im Vorjahre heimgingen von unferem Marterl' da draußen? Da fagtest du so selbflvcrständ» lich: ,Ich habe dich lieb'. Kannst du dies auch heute noch sageu?" Sie sah ihu ruhig, überzeugend an. „Ich habe dich lieb," sagte sie beinahe feierlich. Da neigte sich der ernste, stille Mann uuo küßte sie heiß auf den schönen Muud. Uud aus dem eiucu Augenblick des Glücks bauten die beiden Menschen sich einen Weg, der sie weitab führte von der Vergangenheit, hinein in ein lichtes Zuluuftsland voll Frieden. dem Chrislusmonogramm verziert. Zu diesem Zeichen der Verbreitung des Christentums in Emona tritt noch hinzu eiu Fingerring mit durchbrochenem Kreuzeszeichen iu cincm Kreise. Das Christentum hat bereits früh Au-Hänger in Emuua gehabt. Eine alte, noch heute in der Tirnau verbreitete Legende erzählt, daß bei der alten Multergotleotapelle an der Emunasiraße au dem dort fließenden Vrüuul der hl. Hermagoras gelaust haben soll; ein Köruchcu historischer Wahrheit enthält auch diese Tradition, da in Emona das Christentum von Aquileja. der Wirkungsstätte des Hermaguras, ein-geführt wurde. Iu deu ersteu Jahrhunderten wuchs in Emona .'ine stattliche christliche Gemeinde heran, uud die Akten der Kirchenvcrsammluug von Aquileja vom Jahre 361 nennen auch deu Bischof vou Emona, Maxi-mns, uuler deu Teiluehmern. Und christliche und heid-nische Priester befanden sich im Fcstzuge, der im Jahre 388 Theodusius im Triumphe iu die Stadt geleitete. Im übrigen bieten die neuen Funde nach allen Seiten eine Bereicherung des Kulturbildes Emonas. Eine Kasserolle aus Bronze und mehrere Bruchstücke vou ihreu Griffen, Löffel, ein Schöpfer aus Vrouze vermehren den bisherigeu Vorrat au römischem Haus» gerät, zierlich ausgeführte uud verzierte versilberte Beschläge, eiu Zierat iu Form eiues Greifcnkopfcs so» wie der Vronzehenkel einer Vase, der eine, seltsam gebildete Vogelfigur zeigt, verraten die große Freude der Römer an Schmuck ihrer häuslicheu Ümgebuug. Mau» uigfaltig gestaltet uud eigenartig sind die Formell der zahlreich aufgefundeneu Fibelu. Seit dem letzten Fund» berichte, in dem 29 Stücke nusgewiefeu wurdeu, hat sich ihre Zahl um 27 vermehrt, uichl gerechnet die zahl« reichen Fibeln des Spätherbstes. Unter den letzt» gefundenen Fibeln sind zwei eiserne Scharnierfibeln; die übrigen verteilen sich auf die verschiedenen Typen des 1. bis 4. nachchristlichen Jahrhunderts und zeigen in einigen Exemplaren barocke Umbildnngen früherer Formen. Merkwürdig ist eine Scharnicrsibel, deren Bügel der Länge nach durchbrochen ist, eine zlveite Scharuiersibel mit zweiteiligem versilberten Bügel, von dem ein Teil mit einem hohen Kamme, der andere mit diei slachcu Knöpfen verziert ist, und eiue Armbrust, fcharuierfibcl mit Zwiebellnöpsen, deren Bügel mit schwarzem Email eingelegt ist. Die merkwürdigste Form zeigt jeduch eine zweigliederige Vogenfibcl, deren Nadel an den mit einem Fichtcnzweigurnament verzierten halb. kreisförmigen Bügel einfach mit einer Niete ohne Fedc» rung befestigt ist und deren Bügel nach rückwärts iu einen geschwungenen Zapfen endigt; in ihrer Form steht diese Fibel bisher einzig da. Die übrigen Funde bilden ein massives viereckiges iiästchenbeschläge, Iilelnadeln, verzierte Tragringe aus Bronze, Näh. und Haarnadeln, daruuter eine große rillenvcrzicrte, mit einer viereckigen Kopfplatte ver> sehene Haarnadel ans Bronze uud eiuc über drei Zenli. meter im Durchmesser haltende Perle aus buntein dunlelblaueu Marmorglas. (Schluß folgt.) Gesellschaft für Höhlenforschung. Im Vibliothetssaale der k. t. Laudcsregicruug in Laibach fand gestern nachmittags uuter dem Vorsitze des Herrn Laudespräsidenlen Freiherrn vou Schwarz die gründende Hauptversammlung der Gesellschaft für Höhlenkunde statt. Der Herr Landespräsident dankte in slovenischer und in deutscher Sprache den erschienenen Herren sür die zahlreiche Beteiligung, worin ein Ve» weis erblickt werden könne, daß sie von der Bedeutuug uud Notwendigkeit der zu gründenden Gesellschaft durch-drungen seien, uud gedachte weitcrs der Ziele, bezw. der zu erhoffenden Erfolge, welche die Lösung vieler wissenschaftlichen Probleme, die unschädliche Ableitung der Gewässer aus den Kesseltälern und die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser, feruer die Hebung des Fremdeuverlehrs zum Gegenstände haben. Von einem vorbereitenden .Komitee feien mit aucrkennenswerlem Flciße die Slatutcu ausgearbeitet worden, die auch schon die behördliche Genehmigung erhalten hätten. Nach Bekanntgabe der Tagesordnung erteilte der Herr Landesvräsidenl dem Musealdireltor Herrn Pro» sesfor Dr. Mauluani das Wort. Dieser brachte der Versammlung ciue Anzahl von Zustimmungskuud. gebungen aus allen Teilen der Monarchie zur Keunluis; unter den Absendern befinden fich wissenschaftliche Ka-paziläten ersten Ranges, von denen die meisten auch fchou ihren Beitritt zur Gefcllschaft augemeldet habcu. In Erledigung der Tagesorduuug wurden nun» mehr vou den .Herren Prof. Dr. Sajuvie uud Musealdirektor Prof. Dr. Mautuani die vom .Herrn Fürst- und Domänendiretlor Scholl m ayer . Lich » teuberg entworfenen und von einem Komitee eno-qüllig redigierten Gesellschafisslatutcn iu beiden Landes, spracheu verlefeu. Die ohne Deuatle genehmiglen Sat» ziingen gipfeln in folgenden Bestimmungen.' Die Ver» einigung führt deu Namen „Gesellschaft sür Höhleu. sorschUNg" — „vrli^vo xn i-nxi^kllvi polwnil^iili ^liir" und hat ihren Sitz in Laibach. Die Gesellschaft sür Lmdllcher Zeitung Nr. 107. 962 13. Mai 1910. Höhlensorschnng hat sich die allseitige wissenschaftliche. Erforschung der Höhlen Krains und der geographisch Hieher gehörigen (Gebiete suloie die wissenschaftliche Vcr» arbeilnilg und Veröffentlichung der geloonnenen For° schnngsresliltate zum Zwecke gesetzt. — Die Gesellschaft besteht aus M i t g l i e d e r u. Jeder Staatsbürger ohne Uiuerschied dun Stand und Geschlecht lann — dascrn lein ailderes gesetzliches Hindernis obwaltet — Mitglied werden, wenn er an den Vestrebnngen der Gesellschaft Anteil nimmt, seinen Beitritt anmeldet und sich damit zur Beobachtung der Statuten verpflichtet. Die Mitglieder sind: 1.) wirkliche, 2.) korrespon» dierende, 8.) Ehrenmitglieder. Wirkliche Mit» g l i e d e?r sind: :>) ordentliche, in erster Linie akademisch und sachlich gebildete und wissenschaftlich tätige Personeil; b) unterstützende, welche die Gesellschaft materiell nnd moralisch fördern, ohne an oen wisfen» schastlichen Arbeiten unmittelbar beteiligt sein zu inüen; .'j gründende (oder Stifter), welche znr Förderung der gesellschaftlichen Zwecke den Mindest» betrag von 300 Kronen entweder auf einmal ein« zahlen oder sich verpflichten, denselben in fünf Jahres» raten zu erlegen. Diese sind lebenslängliche Mitglieder. .Korrespondierende M i t» glieder können über Autrag eines Mitgliedes von der Generalversammlung gewählt werden, wenn sie als Gelehrte und Fachleute, die Gesellschastszwecke mit Nat nnd Tal gefördert haben. Eh r e n m i l g l i e d e r werden ebenfalls von der Generalversammlung ge» w ä h l l. Eine, solche Wahl kann nur ans solche Person» lichkeiten fallen, welche sich nm die Höhlenforschung im allgemeinen lind um die Gesellschaft für Höhlenforschung im besonderen hervorragende Verdienste erworben haben. —> Ordentliche und unterstützende Mitglieder, sewie Gründer werden aus Grund einer schriftlichen ooer mündlichen Anmeldung durch die Leitung in die Gesell» schast aufgenommen. Die Leitung kann die Aufnahme eines Mitgliedes ohne Angabe der Gründe ablehnen; dagegen kaun an die Generalverfammlnng eine Ve» Tilfung eingelegt werden' diese entscheidet darüber mit einfacher Stimmenmehrheit. Ordentliche Mit» glicder zahlen einen Jahresbeitrag von 6 X, unter» stützende einen solchen von 12 X. Die Jahres» beitrage sind in der ersten Jahreshälfte einzuzahlen. Die wirkliche n M itglieder übernehmen außer den Aeitragsleistungen die Förderung der Gesellschafls. Zwecke, Teilnahme an den Versammlungen, eventuelle Ehrenämter uud sonstige Aufträge. Die ordentlichen und unterstützenden Mitglieder erhalten nach Erlag des Jahresbeitrages eine Iahreslegilimation, welche zugleich als Quittung dient; Gründer nach Erlag des fest° gesetzten Beitrages eine auf Lebensdauer lantende Karle. Erfolgt die Einzahlung ratenweise, wird bis zur erfolgten Vollzahlung voll Jahr zu Jahr eine Jahres» legitimation, nach Einzahlung der letzten Nate eine auf Lebensdauer lautend? Karte ausgesolgt. Der Austritt der Mitglieder erfolgt freiwillig infolge einer münd' lichen oder schriftlichen Erklärung, serner dnrch Ve-schlus; der Generalversammlnng oder wegen Nichtzah» lung des Jahresbeitrages dnrch zwei Jahre. Die Iahreslcgitimation berechtigt die wirklichen Mitglieder zur Teilnahme an den Veranstaltungen nnd Versammlungen der Gesellschaft. In letzteren haben sie Sitz und Stimme sowie das aktive nnd passive Wahlrecht. Korrespondierende und E h r enmitglied e r haben bei den VerHand» lnngen nur eine beratende Stimme. Alle Milglie° der können die etwa vorhandenen Sammlnngen der Gesellschaft benutzen. — Die Leitung liegt in den Händen eines achtgliedrigen Ausschusses, welcher von der Generaversammlnng gewählt wird. Dieser wählt aus seiner Mitte einen Präsidenten, zwei Präsidenten-Stellvertreter, einen oder mehrere Schriftführer und einen Kassier. Außerdem werden beigezogen: ein Ver° tieter der Landesregierung, ein Vertreter des Landes» ausschnsst-s, ein Vertreter des Landesmnsenms, ein Ver» treter des Musealvereins. Behufs Bewältigung der wissenschaftlichen Aufgaben können nach speziellen Arbeitsgebieten gesonderte Fachgruppen gebildet werden, dcren jede, wenn sie mehrere Mitglieder zählt, einen Obmann ans ihrer Mitte wählt. Diese Obmänner oder Vertreter der Fachgruppen gehören ii>«" 5n«w dem Ausschnsse an. Sämtliche Wahlen in diese Ehrenämter erfolgen auf drei Jahre; die Wiederwahl der aus. geschiedenen Funktionäre ist zulässig. Die Gesellschaft kann sich eventuell unter den Schutz eines Protektors stellen. Vor der Vornahme der Ausschnßwahlen betonte Herr Landeöschulinspestor Hubad die Wichtigkeit der Gesellschaft nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Illgeno, die dnrch Erschließung der Wunder ihrer Heimat diese auch in erhöhtem Maße werde schätzen und lieben lernen, weswegen von den jeweilig erzielten Forschnngsresnltatcn in entsprechender Weise auch die Inaend in Kenntnis zu setzen wäre. Er be» cmtragte sohln folgende Herren als Ausschußmitglieder: Landespräsidentcn Freiherrn von Schwarz, Forst» und Domänendireklor Sch o l l m ay er» L ich t c n » berg, Musealdirektor Prof. Dr. M antnani, Pro« fessor Oro^cn, Prof. Dr. Bischof, Banrat Cbrizaj, Jug. chem. T u r k nnd Prof. Dr. Eerk. (Angenommen.) Zn Revisoren wnrden über Antrag des Herrn Mnsealdirektors Prof. Dr. Mantnani die Herren Prof. Peterlin nnd Finanzsckretär Doktor Po neblet gewählt. Mit der Ansarbcitnng der Geschästsordnnng wnrde der Ausschuß betraut, der sich ihrer auch bis zur nächsten Hauptversammlung zu be» dienen haben wird. Beim Allsälligen beantragte Herr Prof. Dr. G r o» ,^elj die Präzisiernng der Zahl der Fachgrnppen nnd brachte die Cchasfnng einer speleologischen, einer hydro-graphischen, einer geologischen, einer geographischen nnd einer biologischen Sektion, Weilers einer Sektion sür die Errichtung eines Grottcnmuseums in Antrag. Die erste Ausgabe der Gesellschaft müßte darin liegen, die ganze wissenschaftliche Literatnr, betreffend die krainische Höhlenforschung, mit allen Details und Daten zu fam» meln, worauf erst die Arbeit auf bisher nngelöslc Fragen konzentriert werden könnte. Überdies wäre die Bildung einer eigenen Sektion zwecks der vom Herrn Landes» schnlinspeitor Hnbad angeregten Popularisierung der Forschnngsresnllaw unter der Schuljugend wünschens« wert. Herr Musealdireltor Prof. Dr. Mantnani erklärte, der vorbereitende Ansschnß habe auch schon die Schaffung einiger anderer Sektionen, fo der zoolo» gischen, der botanischen und der anthropologischen, ins Auge gesaßt; doch konnten sich die Sektionen in Er» mauglung einer Geschäftsordnung vorläufig noch nicht lonstitniercn. Vor allem sei es notwendig, daß die Ge» sellschast von der Zahl ihrer Mitglieder sowie der dnrch diese zn vertretenden Fächer Kenntnis erlange, weswegen die Veitrittsanmeldung sofort erfolgen möge. Hierauf meldeten 29 Herren ihren Veitritt zur Gesellschaft unter Bekanntgabe der von ihnen vcrtre» tenen Fächer an. Die Gesellschaft dürfte mit Einschluß der brieflich Angemeldeten heute schon rund 50 Mitglieder zählen. Die Versammlung wnrde vom Herrn Landespräsi» deuten Frciherrn von Schwarz nach anderthalbstün» diger Daner geschlossen, worauf sich der neugewählte Ausschuß wie solgl konstituierte: Präsident: Freiherr von Schwarz; Vizepräsi» denlen: Prof. Dr. M a ntnani nnd Scholl m a y e r-Lichtenberg; Schriftführer: Prof. Dr. Bischof nnd Prof. Dr/E er k; Kassier: Ing. chem. Turk. — Me Nezirkslehrcrkonfcrenz der slov. Volksschulen in Laibach) sand gestern vormittags nm 9 Uhr im großen Saale des „Meslni Dom" unter dem Vorsitze des k. k. Vezirksschulinspellors Herrn Anton Mai er statt. Nach Eröffnung der Konferenz begrüßte der Herr BezirkSschnlinspeltor namentlich den znr Verfammlnng erschienenen Herrn Landesschulinspeklor Franz Levee nnd ernannte sodann zn seinem Stellvertreter Herrn Lehrer R a z i n g e r. Zu Schriftführern wnrden Frau» lein Lehrerin Mehle nno Herr Lehrer Rapö ge» wählt. In feinem Inspeltionsberichle besprach der Herr Vorsitzende zunächst das moderne Zeichnen, das nur in Klassen :nit geringerer Schüleranzahl schöne Resultate erreicht habe. Auf der Unter» und anf der Mittelstufe sei das Zeichnen nach Vorlage zn üben; nur dadurch ließen sich in stärker besuchten Klassen wirkliche Er» folge erzielen. Nehme das moderne Zeichnen einerseits nicht gebührende Rücksicht anf die Technik, so liege dessen größter Nachteil darin, daß es Kinder gebe, die wohl den Pinsel, nicht aber den VIeistisl zii halteil Verslehen. Es sei also begreiflich, daß gegen das moderne Zeichnen schwere Bedenken gellend gemacht würden, die in den nachstehenden Sätzen gipfelten: 1.) Das moderne Zeichnen fei unpraktisch. 2.) Es nehme eine zn große Ansmerksamleit znm Nachteile der übrigen Ge» genstände in Anspruch. 3.) Die Anschaffung der Farben verursache den Eltern der Schulkiuder zu große Kosten. 4.) Es fehlten für das moderne Zeichnen vielfach geeignete Räumlichkeiten. 5.) Das für das praktische Leben so wichtige Bleistiftzeichnen werde zu sehr ver» nachlässigl. li.) Ebenso im argeil liege das geometrische Zeichnen, dein ebenfalls für das künftige Leben, namenl-lich der Gewerbetreibenden, eine große Vedentnng inne-wohne. Der Herr Vezirksschnlinspeklor empfahl eine intensivere Pflege des geometrischen Zeichnens, die Auf-lc.fsung des Farbenzeichnens anf der Unterstufe nnd dcren möglichste Einschräntnng alls der Mittelstufe, das Vleisliftzeichnen aus allen Stufen, den Gebrauch von Vorlagen ebenfalls anf alleil Slnsen, schließlich ge» bührende Rücksichtnahme auf das perspektivische Zeich» neu. Im allgemeinen möge der moderne Zeichenunterricht den goldenen Mittelweg einHallen; weiters wäre dnrch eine eigene Enqurle ein Minimallehrplan für das Zeichneil auszuarbeiten. — Im Verlaufe seiller Ausführungen besprach der Herr Bezirksschulinspetlor den moderneu Anssatzunlerricht, dessen Erfolge ebenfalls vielfach enttäuscht hätten. Dies habe seineil Grnnd vor allem darin, daß nicht einmal die Schüler der 4. Klasse, wo der eigentliche Anssatznnlerricht beginnt, ihre Gc» danken ordneil nnd korrekt znui Ausdrucke bringeu könn» ten, während anderseits nichtssagende Themen aufträten, die sich dnrch einen einfachen Sa<; beantworten ließen, uttd sich endlich der Vorrat an Themen ans persönlichen Erlebnissen der Schüler sehr bald erschöpfe. Man u^ a'so wohl den freien Ansfatz, man schiebe aber auch ^ in den Lesebüchern enthalteneil wertvollen Sloff "'«1 ganz zur Seile. Des weiteren gelangten in, Inspektion^ berichte die Unterrichtsersolge in der zweiten Landessprache -,nr Besprechung, die sich trotz des ^reklen Lehrversahrens infolge der wenig praktischen Einncy-tulig der Lehrbücher als minder günstig darstellten, ^u eigenes Capitel betraf die vielfach hypermodernen, nicy ft'lleil weder der Altersstufe noch dem ästhetischen M« schmacke entsprechenden Frisureu der Schlilmädchen, wo» bei taktvolle, unter vier Angeil zn erfolgende Belehrung gen empfohlen wnrden. Zum Schlusfe hob der Herr ^e-^rksschuliuspeltor anerkennend hervor, daß sich die ^el> rerschast auf den Unterricht gewissenhaft vorbereite, um brachte ihr für die gewissenhafte Tätigkeit feinen beste" Dank znm Ausdrucke. — Hierauf referierte Herr ^.ey° rer Janlo Likar über den Kontakt zwischen der Voll^ nnd der Mittelschnle mit Rücksicht anf die Aufnahmeprüfung. Die von ihm aufgestellten Thesen (Errichtung von slovenischen Mittelschulen, Abschasfnng der ÄM-nahmsprüsuug, Abänderung der Mitlelschuliehrplam' zwecks lückenlosen Zusammenhanges der Volksschule m>l der Mittelschule, Einberufung einer Enquete behui,-' Verfassung von zweckdienlichen Volks» nnd Miltelfchul-lehrlezlen) wurden ohne Debatte genehmigt. — Besonderem Interesse begegnete ein Vortrag des Herrn Pr^ sessors Milan P a jk über oie Geschichte der SUM Laibach ill der Volksschule, wobei folgende geschichtlich^ Bilder zur Vorführung gelangten: l.) die Pfahlbaute" und deren Bewohner. 2.) Das römifche Emona. 3.) llnl« siehung, Wachstum nnd Entwickluug der Stadt LailM, im Millelalter. 4.) Das Leben der Laibacher Bürger iu frühereil Iahrhuuderleu. 5.) Die Schiffahrt auf deM Lciibachslusse. «.) Die Türken vor Laibach. 7.) Die Pe>t in Laibach. 8.) Kaiser Friedrich 11k. als Wohltäte!, der Stadt Laibach. 9.) Die künstlerische Wiedergeburt Laibach vor 200 Jahren. 10.) Die Franzosen lN Laibach. Herr Prof. Pajk hatte in diesen überans sors!" fältig ausgearbeiteten Bildern eine Fülle anregenden historischen' Materials mit zahlreichen fesselnden Detail-' niedergelegt nnd dadurch der Lehrerschaft einen vorzüsi' lichen Stoff für den geschichtlichen Unterricht zur Ver< fügnng gestellt. Der Vorlrag, der beifälligste Aufnahme fand, dürste vom k. k. Stadtschulrate erworben nnd dann iu Druck gelegt werden. — Nach Erledigung der rcsl' lichen PunllV der Tagesorduung (Auswahl' der 2eyr< bücher, Bericht des Bibliuthelsansschnsses, Wahl in d,c° seil sowie in den ständigen Ausschuß) gelangte noch cw Anirag des Herrn Likar, belrefsend die Vermiß derung der Zahl der Schulausgaben, znr Annahme um hierauf wurde die Konferenz nm "/,12 Uhr vom Vo^ sitzenden mit einem dreimaligen „Slava" auf Seine Majestät den K a i f e r geschloffen. — lDcutscher Theatervcrcin in Laibach.) Heutc findet die ordentliche Geueralvc-rsainmlnug des Vereine" nm halb / Uhr abends im blanen Ziinmer des Kasin^ ll. Stock) statt. — Orzteauöflu.q nnch Aqram.j Die slovenisch^ Hrzle veranstalten am 2l>. und 27. d. M. einen Aus' slng ilacl. Agram, für welchen von den beteiligten Ärz ganzen Tag gesperrt. — ll5rdr:ltsch,!n.q.j Gestern früh erfolgte bei S<"f< nitz eine Erdrulschnug, nwdiirch der Verkehr ""^ ,,. Staalsbeihnlinie Tarvis—Pontasel gänzlich eingesteu n,erden mnßte. Der Luxuszllg Nizza—Wien mußte u Saisnitz aufgehalten werden. Bis wann die Freimachung der Strecke erfolgt, ist noch nicht abzusehen. .. — >auslaube des Urbaneschen Hauses Mandeuo, für die Krämerin Apollonia ^trnlelj iu der ^.-.erencpsse bestimmte Kiste mit ManusaNurwaren ^ ' "ud eulferuteil schou das Porhängschloß, als sic vom ^dmluechte überrascht wurdeu. Sie uahmeu schleunigst . lDiebstählc iu Nnterkraiu.j In Ceiseuberg wer-^ >k>t einiger Zeit größcre Diebstähle verübs, ohne , >; es bisher aelnngen lväre, der Diebe habhast zu ""den. kürzlich'brachen sie beim Gastwirte uud 7^lei-^"'r ^ranz Avbelj ein und stahlen 3<><» K Bargeld, ^ -U' gulden' Schlaugeukelle mit Anhäugselu, eine sil» ^ne Taschenuhr, einen goldenen Ehering sowie meh» "^ aud^e Riuge. ^ " iAchraftc Rache.) Der Väclergehilfe Josef Baj. in s ^" ^^"' ^">^^'^^ >^l ^'N"l eineu Austochbesil^er ^ -/-'^^'^lydorf grimmigen Haß im Herzen trug, schlug «5 . li morgens an dessen Geschäfte mit der Hand eine aenlrschci^. ein. Hiebei brachte er sich fo bedeutende 2'Uttlounden bei, daß er sich aus die Sicherheilswacht- ,, beg, veil nnißte, um sich eiuen Rotverband a>l° ''N'n zu lassen. .-.^ ' lNclierbcricht.) Die Üufldruckveränderuugeu, die ^ Üchern über Europa vollzogen, kommen fchr selten li' ' ?^' südlich gelegene Depression hat sich von Ita. "' ubcr Teutschlaud uach ^-ranlreich fortgepflanzt, r>>: /^Ul^'s nnd regnerisches Wetter eintrat. In Öfter. '") habcn die Niederschlage meist ausgehört. Regen ^.'^ nur von Ragnsa gemeldet. Auch in Laibach 'er-drr " , ^'^ ^'^'' gestern eines schönen Frühlingstages, Hz» ?.? -Ulßerdem durch große Reinheit der Luft »nd l>>„ ^ auszeichncte. Nachts jedoch trat wieder Trü-du ^ ^^^' !^ ^^ o"' Hunmel in den Morgeilslunden sH,/'lner hohen Eirro-slratns-Wollenschichle bedeckt er-stiu ' ^' heutige Morgenleiuperatur betrug bei Wind-d^ s s"^ schwachen Duiist 9,1 Grad Celsius. Der Luft-„. ^ Nl'igt nur laugsam au. Die Veobachtnngsstalionen "li'i '^ gissende Temperaturen von gestern früh: ^'ucch 5,1 / Klagenfurt 4,8, Görz 9,0, Trieft. 10,8, j^ci i^^ Abbazia 8,0, Agram 10,6, Sarajevo 10,1, 8^ V'-' Wien 11,4, Prag 13,8, Berlin 18,5, Nizza 5)i^ ">"l ^,4, Palermo 14,8, Petersburg 15,9; die "^Ilcuionen: Obir —3,2, Sonnblick —7,3, Säntiü N'i/ ".'unuering 7,4 Grad Eelsius. Voraussichtliches t, "!" in der nächsten Zeit für Laibach: Meist leicht H>;,^ ' "ühigcs lind miloes Wetter bei nordöstlichen ^lNden. Telegramme ^ k. k. Tclcgraphen-KorrespondenzVureaus. Die Kaiscrrcisc nach Bosnien. H Sarajevo, 12. Mai. Heute vormittags hielt der i'H l^rat eine außerordentliche Sihung ab, um s!ät >. ' Maßnahmeil sür den Empfang Seiner Maje-^ , . Baisers schliissig zu werden. Der Gemeinde-Hcu ^lhl^,^ l,'iusliluulig, für deu festlichen Empfang des hcu f"^'" ^0.000 X zu widmen. Der Gcmeiuderat ^i>'ck ^^ ^^ ^rinueruug au das außerordentlich histo» sclrr^ ^'lwis, daß nach 500 Jahren wieder ein Herr-^es>> ^^ Aosnien komine, beschlossen, eiil Kinder.Ver^ H^.^^Dhcim nnd ein Arbeiler°Erholuugsheim aus ^lt >)er Gemeiude, zu errichten. Crdbclicn nnd Gcwittcrstnrmc. v^ ^az, 12. Mai. Im ganzen Mürzlale wütete ein hi^?^>r Sturm uud ein ebensolches Gewitter. In cill': '' "sl wurde das Dach einer Fabrik vom Stnrm (^^!^ll nnd abgetragen; die Telephon» und Tele-ii^^^Migcu »unrden ans dem Aoden gerissen und silld ^l- ^ ^"^ "^^ Drahtverbindungei, unterbrochen duz ^'"' ^- Mai. Blättermeldungen znsolge wnrde ^^.^^ri^ Erdbebcil im ganzen Semmering- und ^,^ ^'biet wahrgenommen. In Gwggnit; nainenllich c,^ ' ^le Erschütternngen, Nirlche 4 bis 5 Setnnden Kj^ '^-n, so heftig, wie sie in dieser Stärke dort noch ^hlr> s ^bachtet wurden. Die Uhren blieben stehen, l'Nd ^p ^^'nstände sielen zu Voden, die Plafonds ^ir ^'^^'"u der Häuser weii>u viele Sprünge aus. "Nd ,'""uhner flüchteten panikartig auf die Straßeu ""'brachteu daselbst einen Teil der Nacht. Der «cue Bischof von Djakouar. ll"A^"'"' 12. Mai. Wie verlautet, wird die In-^'apc/"^ ^ ""'"' Vischofs von Djakovar Ivan Tc,^ '"u 29. Juni erfolgm. Itn Laufe des gestrigen '^ise, ^"^ V'ichof .^'apac zahlreiche Gratulauten aus ^ußui!^" ^"''sllichkeit eiupfaugen. Aus eine Ve-^tr^. .^''^'lsftrache enviderte der Bischof mit einer ^krinli^ ^^^ ^ unter anderem sagte: „Ich bin mit "'en f^." Alfrieden und werde emin gefanltes Einkoin-kirchliche und patriotische Zwecke verwenden. Man beurteilt nnch überhaupt in der Öffentlichkeit falsch. Ich bin nämlich ein ^eind nnseres kroatischen Vaterlandes gewesen, das ich siels vom Herzen geliebt habe. Das werde ich als Vischos von Djatovar beweisen. Mein Vestreben wird sein, durch Wohltätigkeitsakle für den Glauben nnd für das Vaterland nicht nur d^u Vischos Slroßmayer nachzueifern, fonoern ihn womög» lich zu überfliege!»." Die Ainvesenden nahmen die Worte mit lebhaften ^iviorufen ans. Die Unruhen in China. Loudon, 11. Mai. Nach Meloni.g.n aus Peking sin5 in Iuenschan Unruhen ausgebrochen. Das Gc. bäude der Chiua Iulaudsmission ist zerstört worden. Einzelheiten fehlen. Der Teiegraphendraht ist zerfchnit. ten lvorden. Grnbcnuuglilck. Manchester, 12. Mai. „Evening Chronicle" meldet aus Whitehavcn, daß gestern abends in einer Kohlen» grübe eine Explosion erfolgte. Znr Zeit der Katastrophe befanden sich 13tt Mann in der Grnbe. Obwohl die Rettungsmannschaft die ganze Nacht arbeitete, gelang es nur, vier Mann an den Tag zu fördern. Mau befürchtet, daß die übrigen Bergleute umgekommen seien. Verantwortlicher Redakteur: Anton Fülltet. Neuigkeiten am Büchermärkte. Grimshaw Dr. R.. Orqauisatwn industrieller Betriebe, K —-?!j. — Hirth E,, Mcinc Methudc zur VllanMis, riner flotten lllufmäiillijchen Handschrift ucbst 15 Tafeln zum Selbstunterricht, X —-W. — Aollmaiili P., Eigenart der Natur und Eiqcnsinn des Monismus, k 1 20. — Vil linger D. A,, Gruudzüsse cincr Wcltauschauuua. Ii 2-40. — .^iergelard Sören, Ter Augenblick, geb., X4«0; Furcht und Zittern Wiederholung, geb.. X4bll. — M onrad O. P., Sören Nierke-gard, geb., X 4 20. — Spiegel Dr. Ldiug,, Hyc uud die Wiener'Revolution, I< 120.— Redlich Dr, I., Das Weseu der österreichischen Nouununlllucrfcissung, li 180. — Theinert A., Hinaus, binite Bilder für Freunde der freien Natur, geb., X 2 1 teilw. heiter > 0-0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 10 9", Normale 13 7°. Scismischc Berichte nnd Bculmchtnngcn der i!nil>nchcr Crt>l>cl>c»wnrtc (N>'Ni,",!idl'! Ul),l der >l!'ai!!!!>i!l',, ^p,,,!!,,!,' !«!»?,) . (Ort: Gebäude der f, t Staats Oberr^alichull.) ^agc: Nördl, Breite .l<;"03'; Ostl, !t!änge von Greenwich 14"31, Bebenberichte: Am 6. Mai gegen 17 Uhr* 30 Mi» nuten Aufzeichnung iu Tnreut: gegcu I!) Uhr 30 Minuten ein Stoh in Sei lano (Perngia). — ?liu 7. Mai gegeu f> Uhr 1b Miuuteu ein Stoß IV. Grades in Ärcevia; gegen <> Uhr 4ü Minuten Aufzeichulmg in Ta rent; gegen 20 Uhr 15 Mi» nuten Stoß II. Grades in Mi let. — Am 10. Mai gegen 5 Uhr 45 Minuten Ferubebenaufzcichuilug in Catania. Bod en unruhc: Schwach. * Die ZeitauM'!'» bcziclic» sich cms uiulrllmvopiluchc Zcit u»d wcido» lwii Mittl'lüachi Iiis WiNrrnacht 0 Ul>r l>is ^» U!>r Nl'züMt, Je ein schön möbliertes Zimmer Hochparterre und im I. Stock, ist Beet-hovengasse Nr. 7 sofort zu vermieten. Anzufragen bei Landau dortselbst. (I8.i4j 3-1 A. k. PNV. Unmione Adriatica di Sicurt^ M Trieft. Tie heurige ('^enera!dl'rsaulmluug dieser Versiche. rungk'gesellschasl, welcher der Rcchnuugvabschlus; sür doö Icihv !3«9, das 71. seit dereu Gründung, dorgelegt wnrde, hat am 23. o. M. stattgefunden. Wir entnehinen dem Rechnungsabschlüsse die folgenden wesentlicheren Taten: Iu oer iiebcnsverjicheruusseabtcilunss wurden Au» träge über 76,M8.292 l< versichertes Kapital ein-gereicht; die. ausgestellten Pulizzen beliefen sich anf 67,022.9l)9 X. Der Vestand erreichte Ende 1909 rund l:j<> Millionen Kronen versichertes Kapital uud l,368.ülll X Versicherle Iahresrenie. Die Aus.zchluu» geu sür Todesfälle, Erlebensfälle uud Neuleu haben 9,009.539 X erfordert. Der sllbsidinrcn Prämien, rcscrbe sür Zinsfußerniäßiguug wurden weitere 4l)«.9 zusammen l 22,190.407 Grünen nnd nach Ab^ug des Anteiles der Rückversicherer N 2,556.567 X betragen, mit einem Zuwachs von 6,964.346 X für eigene Rechnung gegenüber dem Vur» jähre. In der Hcuer.Persicherung belief fich c>ie Prämien-einnähme anf 26,255.223 X, in der Tran^porl.Ver-sichcrunss auf 2,576.392 X, iu. der l5inbruchs.Vcrsichc. rung auf 548.140 X. Für Rückverficheruugsprämieu wurden iu den Elemcntar.Vrauchen 13,333.450 l< ver-ausgabt. Die Schadenzahluugeu erforderten znsainmen 20,121.980 X und abzüglich'des Anteils der Rückver- sicherer 9,971.91! X. Die Prämieureserveu der Ele-meular°Ärai!chcu belauseu sich zusammen aus 18,974.532 Kronen, bez»v. abzüglich Rückversicherung auf 10,334.097 kronen. Die Prämienreserven der Feuer, nud Ein» brnchsuersicheruugen erscheinen auch perzentuell wie» derum erhöht. Aus dem nach Dotierung der verschiedenen Refer» ven erübrigenden Gewinn.Saldo wurden :;<»0.0U0 X der disponiblen Reserve der Vilanz li. übenuiesen und gelaugt eine Dividend? von 280 X per Aktie gegen 250 X im Vorjahre zur Verteilung. Die Ncscrvcn der Gesellschaft bclrageu Ende 1909 — die Reserven sür schwebende Schädeu im Gesamt-betrage von netlo 4,089.477 Iv nicht mitgerechnet — üdcr'iüi Milliouen Kronen, nud zwar.' Prämien-Reserven labzüglich Rüclversichernng) 121,590.664 X, subsidiäre Prämien-Reserve 1,300.000 X, Reserven sür Kursschwankungen 2,233.625 X, Gewinn-Reserven 9,200.00t» X. Das Vermögen der Pensionslasse uud der Spar- und Versorguugslafse der Augestellten der Gesell-schaft belänft sich auf 2,904.064 X. Die Gesellschaft hnl im verflofseneu Jahre den Umbau des neuen Anftaltsgebändes in Mailand voll. endet nnd zn Äeginu des laufenden Jahres iu sehr guler Lage besiudlicl,e R^ealitäteu in Vudaveft »nd Prag häuslich erworben, welche gleichfalls in den nächsten Jahren zum Umbau gelangen sollen, um die Bureaux oer belreffeudeu Zweigniederlassungcn in die neuen Anstallsgebäude zu verlegen. N819) Lailiachcr Zeitung Nr. 107. 964 13. Mai 1910.___ Kurse an der Wiener Dorse (nach dem offiziellen Kurslilatte) vom 12. Mai 1M0. Die notierten Kurse »erstellen sich ln «rnnenwHIinma Die Notierung sämtlicher «Men und der ..Orersen lio!e" versteht sich per ^tücl. Geld War,' Nllgemeine Staats» schuld. Einheitliche Rente: »«/, lonver. ftcuersrel, Kronen (Mal Nov.) per Nussc . . 84 3l' 94 50 dttto (Iä>»,.-I»li) per Nasse 94 25 84 45 4-»°/„ ö, W. Noten (Febr.-slug.) per ttass......88 ic> S8 in »-2«/n ö. W. Silber (April Ott.) per «asse......s8 ib »8«°' 1860er Staalslose buo st. 4°/„ !?i 7^ >?s> ^ I86Ucr „ 100 fl. 4°/l, 2^.' b<' >"!» 50 l8«4er „ 100 fl, . , 3U8 ^3» t8S4er ,, b« fl. . . 33, s>0«7 50 DllM.-VfllNbbl. b 120 ll. b°/„ 28« 25 290 ü5 Staatsschuld d. i. «eichs rate vertretenen König' reiche und Länder. 94 vft. Investition»-,«ente, stfr., lrr. per «asje . . »'/,«/« 84 60 «4 «.' GlftubllhN'Zllllltüschuld' »tlschieibungku. «Mfaneth-Äahn i. V., stcucrfr., zu 1(»,(wo st.....4"/„ —-- ffranz Ioseph-Vahn in Silber (bit>. St,) . . . . 5'/<°/s, 11N',0N9-«! Valiz. «arl Ludwig-Nahn (div. Stiicle) Nronrn . . , 4"/? 84 ?>' ' b 7> Nudulf-Aahn in Nronenwähr. fteuerfr. (div. Et.) . . 4"/« »4 V5 «b 9r> Vorarlberger Vahn, stfr., 40« und 2000 Nrunen . . 4°/^, 95 »' 96 L0 z« Hllllll»schuldl>»schrt>dnnnt!i llbgtfttmplltl KislnlmInl'Aktleu liNisabeth.«. 80« fl. NM. b'/<<>/^ von 400 Nr.....452 50 454 KN detto j'Inz-Budwei« 200 fl, 0. W. E, 5>/."/„ . . . .423 - 424-b«!to Salxlmrg-Tirol 200 fl ö. W. S. b«/» . . . .420 - »2rem«tal>Vahn 200 u. 2000 Nr. 5»/,. . . , >»1 lüli a» II. I0.000Kr. 4°/n 9b5i> »e b0 Wwbcth-Vah» K00 u, »000 Vl. 4 ub lO>v„......n« ^u >>? 40 Elilavetli-Äal,» 400 u, 2000 Vi, 4«„........115» 7b ,16 7b ^erdinandö-Noidbahn Ein. 18«« 8y ?0 v? ?l> dctto Em. 1W4 96 - 9? - '^ranz Ioseph-Bah» Em IU84 75 ÜNl>..galiz, Val)ü 20» sl. S, ü°/^ l0»'»5 104 «f> ^lto 400 U. 5000 Kr,»>/i°« »N 7l> «7 b <8orarll,ergei Oal»n Vm. 1884 ldiv. Vt.) Lilb. 4°/„ , , 94'8 95'8> Staatsschuld der Lander der ungarischen Krone. >"/„ u„g. GoldrcilK- per llllsss 118 9» '! 4 1! l"/o detlo per Ultimn 113 »0 N4 lv ^"/» ungar. Ncute in Kronen- währ. stsi. per Kasse , 8« 45 »2 65, ^"/n delto per Ultimo »2 4< U2 «> 3>/,«/„ detto per Nasse ««f,'' «L?o ^lngai, Vramien.Nnl. u. 100 sl. 2:-b' -<.'3l-l,n detto k bo fl 22^ — '9l theiß-Meg. Lo5 »4 l>b i"/n lrollt. u, slav «rdentl.-Obl, «4- «d ^ Andere öffentliche Anlehen. ^oön. iiandcs-Änl. (div.) 4°/« 9»-- 93- Zuö!!,-liereeg ^isciili. -Lanbcö- «nlchen ^uw,1 4>/,°/„ . , 98«o 99?l> >"/c, Dona» Äcg,-Anleihe 1878 ,03lin,04-25 wiener Vcrlehrö-HNU. . , 4«/^, »4 0! «t> «n betto 190» 4"o 9» 65, 8b kk» Aülehen der Etndt Wie» , . i«o-?,'i iu 75 dcllo (S. ober G,) 18'.4 ,21 30 22-3'^ dett» (1894). . , , »2'f>k> »»55 dttlo (Gas) v. I. 189» 9 95 9t>'9!i detto (Elriti-.>v. I. 190« 94-ß5 8!>^^ detto (Inv.-A,)v,I,1U02 «e-4ü »7 4b Vörsebau-Unlehrn verluüb. 4"/„ 9b 7l> <>e 7«o 75 121 ?b Geld Ware Bulg. Staat« - Volbanleihe 1907 s. 100 Nr.. 4»,,°/n 9ö— 93 — Pfandbriefe usw. 8ü-5li Vühm. bvpothclrnb. verl. 4°/» 97 ,?. 87-!i8 ^eütral.Äod.-Kred.-Ä!., östcrr., 45 I, verl.....4',,^» 10l'bn > - oetlo üü I, verl. , . . 4°/„ »6 bo »7-KN ttrcd. Inst., üsterr,, f.Perl.-Unt, u. öffcntl.Arb, »llt.^,. 4",„ 84— 8b--Uandesb, d, Kün. Oali^ien mid Ludom. 57',, I. ruckz. 4°/„ 84-- 9K' Mähr. Hypo!helenb. verl 4°/„ »n-io 86 30 ^.-ijsivrr, Lanbes-HUP ^l»st.4°/« 96?,« 87-',« dettu inll. 2«/„ Pr. Verl. 8'/,",, Ul) 1, Sl-- detlu K.-Schuldsch. veil. 8>/,°,<> - -^ —> detto verl.....4°/° 96— 9?>- ÖNerr. »nnar. Banl b» Jahre v«l. 4°„ ö. W, . 98-ob 9S-bb detto 4"/n Nr..... — -— — 3part.,Erste öst.,60I.vell.4«<, 99.51, i«<, h« Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Osterr. «orbwesld. 200 sl. E. , —>. 3laatöl'ahn 5«0 Fr..... —-. sübbahn k 3"/„ Jänner-Juli !>V0 Fr. (per St.) . . . L?2>— «''4 öüdbahu i^ ü°/„ «00 fl. S. °. « -.--. Diverse Lose. z>»ri»n»lich« fole. »«/1 Vodrnlrebit-Losr Ein. inxo 3NL 50 3«8 5N delto Ein. 1889 2Ni-l»5 2x7 2c, ö°/„ Dll»>m-Negul,-^«sc 100 fl. 248 t>0 254 »n öerb. Präm.-Unl.p 100Fr.L«/u 112 2l> 1I8 ^ft ssnulrzlnllilljt z»st. Aiibap.-Äasilüa (Dombau) ü fl. 5N - 84» 'trednlose llw fl, . . l>3^'- s>4b - HInly-Lole 4" sl, NM. . . . 236 — 246 Olriicv Lose 4N sl...... —' M!!>Lose 40fl. «M. . . . 245- üb- »inten Nreuz, oft. Ges. v. IN fl. K4'3l> 7<>-35 !!oll',i N^ruz, Uüg. Ges. d. 5 fl, 42 46 - Üuoolf'^ose lO sl..... 70-- ?«- Salm-Lose 4U f>. KM , . . «8b 295 turl. E.-V. A»>, Präm.-Oblig. 400 ssr. per Kl'ssc .«58— ^6« - octtl' ve, Medio . 25« f> «5U'b0 Oeld Ware Wiener «o-nü'.-Lose v. I. 1874 b44-— bb4--Gew.'Sch. d. ^°/„ Präm.-Schuld d. Vobecü .-Nnst. Gv«, 18»« «9 50 10b 20 Nltien. Ilanlpllll'ssnltrnlhmnngtN. «ussig-Tepliyer Eisenb. 500 fl. 2,«?-- 219?'— Böhmische Nordbah» 150 fl. , - -— - «uschtiehraber Eist, 500 ll, «M 25SU - 25»n — detto (lit, li> 200 fl. per Ult. 930 — «92 -Donau - LampGes., 1.. l. l, prlv.. 500 sl, KM 1124- 11,4 Dux-Vodeiiuacher E,-Ä. 400 zlr. e»-— 632 Ferdinanb«-<>lordl>. 1000II, KM, b4<^' 5420 -kaschau - Oderberger Eilenbahn 20« sl. S. . . , 358 - 5Ll — l!emb.-Czcrn,-Illssp-Ei!enbahN' Gesellschaft. 200 fl. O, . b!>9 — K05 lond. öst.. Trieft, 500 f!., KM. 57N . b?9 - Österr Nordwcstbllhn 200 ll. S, — — ->— detto (lit. «)20U s>, S.P. UN. —— —-— l>rll<,-T»ixer Eisenb 10» ll.abgst 8L6 75 228- Staaiseilend, 200 fl. T. per Ult. 752 40 7b3 4l> Züdbali» «00 ll Silber per Ult. H9,75 120 7b 2üd»urd!>e>ilsche Verbindungsb, 200 l! NM..... —-- — TranKport-Oes., intern,, N.-V. 200 Nr....... I05-— 110 — Ungar. Westbahü (Naab-Graz) 2«'N sl. S....... 406>- 4i>?-- Wr. Lollllb-Uitlen-Ges. 200 ll 24» 2ü0- Vanlen. 'lnglo-Oslerr. Van!,, 120 fl. . 3i4 b0 315 b0 !tta»lvelei», Wiener' per Nasse -'- —- detto per Ultimo b4>> «l> 541 «5 !lwde>lir,-A»st. üsl,, 300 Nr. , >190 >1»«- ^entr. Vod.-Nredbl. öst , «00 fl. H8°- b?2 «reoitanstal! für Handel und Gewerbe. 220 Nr., per Kasse —- oetto per Ultimo «64 50 e«5 50 orcditbanl, nng, allg., 20»» ll, 822 7ü 8i<5 ?b Depositeübaul, all^,., 200 fl. 4«<4 486 -^elompte - Gesellschaft, nieder- üslcrr., 400 Nr..... «89 — e9> ^irn- u. Nasseiwereln, Wiener, 20« !I. ..... 47lterr 'UNssar, Vanl 1400 «. ?l4 1<> '" ^« ..Poldi-biltle", Tiegelgukstahl- ..,.. . ss.-A,-G. 200sl......27— b«»' UragerNilen-Industrie-Gesellsch. ., .^. 20Ull....... !i«0< l««' !iima- Murant, ^ Salgo-Tarjaner .^^ ^0 Eisenw, ino fl..... 67>40 77l?<. -algo-Tarj. VteinlMen lonfl. 64l>— ^'"^. „Schlöylmühl", Pap,erf.,200fl. -- ,.SchodnIca". «.O. f. Petrol.- .„.^. Industrie, 500 «r. . . b2b - °°"^ .Stenrermühl',Papierf.u,V.G. 4»?— ,^ .. Trifailer Nohlenw.O. 70 fl. . ^70 - >'* Türl. Tabalregie-Ges. 200 Fr. ^. per Nasse..... - 7^ ^ detto per Ultimo . . . 404 »''" Waffenf.-Gel,. bslerr.. 10a fl. , L53 ^ . Wr. «ll!i Zchtlll». Amsterdam....... "»A >»«^ Deutsche Vanlplähe .... "7b» "'go Italienische ÄanlMhe . . . »4-7« "^ London....... 24U "'">'"" P«ri«......... ^^' ^" Vt. Petersburg...... 254 ^0 Zürich uud Äaiel..... 9b 30 »0 « Valuten. . D»late„...... " »" "'^ 20 Franlen-Ttücke..... " ^ ». ^ 20-Marl.Slmfe...... 2'"" "7^ Ve»tsche Neichsbaulnoten . >1i'5b <><.^. Italienische «anlnoten . 84 /t» »° ,» «ubel-Noten 2-5«" «'" LEIn- und Verkauf ^von Renten, Pfandbriefen, Prioritäten, Ttktlen, Losen etc., Devisen und Valuten. Los-Versicherung. J. 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