Macher ch Zeitung. ltr. 254. fi. ,l, halbj. 5.eo. Mr die Z»steNnng in» H«m« HUbl. « tr. Mit der P,ft >«»i. «l. ll, h»lbl. ft- 7.b0. Freitag, «.November »»l«lll,«»,,h«lht! F«k lw», I»»«»t, HU ,« « Illlt» « lr., «5»«« pt. Ztll« « b.l »«l »ft«. 1874. Nichtamtlicher Theil. Iournalstimmen vom Tage. l^llM^^n er Glätter beschäftigen sich fast aus-"lteu!«3 "" dlm auf der Tagesordnung de« Abgeord-ill N gehenden Nctlengesetze. Die Mehrzahl ^«l s«m. "" lllh mit dem Standpunkte der Vor-^ b!l?. ^"^ ^"" ^tS Ausschusses nicht befreunden ll,z.^°" «n Angelpunkt der Differenzen die Control- D«/"lengef«llsch»ften. Alts,... «N- wiener Tagblatt" die «N. fr. Dil^n. und die ..Morgen poft" würben in der öll W, 2 der dlesfall« beabsichtigten Vestimmungen "wlegunll des Associatlonswesen« erblicken, ^lct lih.' '.' 3 remdenblatt" spricht speciell ein Ver-^»« «lh«,.^ Arbeit des «««schusse« aus und erinnert llltl hol,?""b.°us' ^ß die beoorftehtnbe Debatte über D e ".°nn- und Montags-Zeltung« » "llll»fl^"ilel zur Sltuation. Ihre Signatur ^zelch^ t v^ ^^ herannahenden Sturme. Alle ,"" lVllnif."" uemllch darauf hin. daß es zwischen °llllnetl lniiss "ln und der Linken zu heftigem Kampfe 3. ^t tztff "°5bem die Linke da« vom Ministerium ^W«t,bl, " ""gehaltene Programm des politischen 5. D„, "l^t acceptiren wolle und könne. (?) Mtlftll, "cAa»er Voll« blatt« schreibt: .Wer l"tll Nh.'v"«. baß die jetzige Reglerung machtig im »^"heil ^lftt die wiener Frleohofsanae-t«"l. dak Mündig ausklären." Da« Vlatt con-t,?5«hol?,,.°7 Neglerung. gleichsam als Veschützerln 3'tll 3,l,' ""us. einen glanzenden Sieg über die live-3 bliter^ " Hl« zuständigen Partei errungen habe. a i5rltdh3,. eg sür die Regierung sei. daß die Weihe liMh ' « vorgenommen werden konnte und in dieser ""ln k, ."" ^latt dem Ministerium vom bedachtig .. Die ^°punlte au« gratulieren zu müssen. . ' d« '^"Utta di Trento" führt Klage dar-»""«« de? !"" Gemeinden Trlents. in offener Ver-?.?^ben ^°"ber Schulgesetz geb ung bestimmten °.7" nll'n.l^ ^«ulwesen und speciell die Lage der ^ ihrkn'"', vernachlässigen und die Vlldung der Iu-«z^^ «»olftischen Zwecken unterordnen. Der « Dz. P« zn." vertheidigt feinen Standpunkt in der russisch-polnischen Eowpromlsfrage gegen die gali zischen Journale, «elche dahinter einen nationalen Verrath wittern. Gerade mit Rücksicht auf die nationale Zukunft der Polen sei eine ehrliche Versöhnung mit Rußland, eine Annäherung auf Grund eines offenen Pactes von der größten Vedeutung. Der „Zemljal" begrüßt «lt Freude die von der Regierung zu gunften Dalmatlens getroffenen wlrthschaftlichen Verfügungen, schreibt dieselben der oer« sehnlichen Politik des Stalthalters zu und versichert, daß das Land mit dankbarer Regung die Kunde der neuen Wohlthaten vernehmen »erde. Reichsrath. «9. Sitzung de» Abgeordnetenhauses. Wien, 3. November. PrLfident Dr. Rechbauer eröffnet um 11 Uhr 15 Min. die Sitzung. Auf der Minlfterbank befinden sich: Se. Durchlaucht der Herr Ministerpräsident Fürst Adolf Au ersperg, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Freiherr von Lasser, Dr. Vanhans. Dr. Glaser, Dr. Unger. Dr. Ritter o. Chlumecty, Freih. v. Prells', Oberst Horst und Dr. Ziewiallowsli. Aus der Vant der Regierungsoertreter: Ministerial-rath v Giuliani. Der FlnanzmlniNer meldet in einer Zuschrift einen Nachtragscredlt für Straßen- und Wasserbauten an. Der Minister de« Innern thcllt das Resultat der Wahlen in Vöhmen mit. — Wird zur Kenntnl» genommen. Eine größere Zahl von Urlaubsgesuchen «ird bewilligt. Abg. Dr. Klepsch Überreicht einen Gesetzentwurf betrlffcnd die Regelung der Rtcht«oerhlllln'sse der Alt-latho liken und beantragt, denselben dem confesfionellen Ausschusse zur Verichterftattung zuzuweisen. — Der Antrag wird in Druck aeleat werben. Nach Uebergang zur Tagesordnung begründet Ab, geordneter Fux seinen Antrag auf Abänderung des Ge-setzes über die gemeinsamen Angelegenheiten. Der Kernpunkt seine« Antrage« liegt in dem Wahl-modus der Delegierten, welche künftig aus dem ganzen Hause und nicht aus den Ländergruppen gewählt »erden sollen. Er beantragt, seinen Antrag einem besonderen Ausschüsse von 15 Mitgliedern zuzuweisen. Abg. Veer lM jetzt, wo die »lrthschaftllchen Fragen auf der Tagesordung als das nothwendigste stehen, den Antrag des Vorredners für inopportun und spricht für die Ablehnung desselben. Abg. Dr. Prazal ftl»«t ebenfalls gegen dm Antrag, wahrend Abg. Kowalsly für ihn eintritt und hierbei betont, baß er z. V i« Relchsrathe die Rutheneu, ein Volk von drei Millionen vertrete, da« in der Delegation leine Vertretung finde. Abg. Dunajewely ist gegen den Antrag, in welche« er eine beabsichtigte Revision der Verfassung erblickt. «b«. Fux repllclert. daß e« sich »n leine Revision, fondern im Gegentheile n« den Au«b»u der Verfassung handle. Die Frage der Opportunltüt, ein bequemes Hlnterthürchen der platonischen Politik, sei ih» ein Räthsel; er finde elne zweckmäßige Institution l»«er zeitgemäß. Auf Antrag Dr. Roser's ftndet namentllche Ab-ftlmmung statt. In derselben wird der Antrag de» Abgeordneten Fux »lt 153 gegen 57 Stimmen abgelehnt. Der nächste Gegenstand der Tagesordnung ist daß Actlengesetz. Abg. Tomasczuck erftattet den Gericht. Zur Generaldebatte haben sich einschreiben lassen. Schrank, Veer, Kronawetter. Oppenheimer, Kllnlosch. Schaar-schmibt und Pflügt, und zwar sämmtliche für da« Gesetz. Abg. Dr. Schranl: Die Frage, ob Actlen-gtsellschasten überhaupt gestattet sein sollen oder nicht, scheint keine schwer zu beantwortende zu sein. Die Ncllen-gesellschaften find ein nothwendiger Factor der allgemeinen Arbeit geworden, dessen Nützlichkeit nicht zu beftcetten ist. Die Anschauung, daß die Actlengesellschaften nur die Ausbeutung der Thellnehmer bezwecken, könne er nicht theilen, denn wenn auch die Krisis zeigte, daß viele dieser AcllengeseUschaften den an sie mit Recht gestellten Forderungen nicht nachgekommen sind, so ist nicht das Institut der AcliengestUschast, sondern der Mangel eine» gesetzlichen Lorrectivs daran schuld. Und da« vorliegende Gesetz bezwecke die Veseilignng der hemmenden Uebel-ftände und der Regierung gebühre der Dank, elne frel« Vahn eröffnet zu haben, die nur bis zu ihre« Ende mit Eonslquenz verfolgt »erden müsse, indem «lle Schilden elne« ganz verrotteten Verwaltunhsprincipe« besel« tlgt und die Thore eine« freien Entwicklungsprlnclpes geöffnet »erden. Die Regierung hat ftch der Vormundschaft begeben und den Gerichten das Entscheidungsrecht anheimgestellt, indem sie den Weg der Publlcltat betreten hat. M>t Recht habe die Regierung ftch gegen die zwecklose Staatshilfe, mit Recht gegen da« Eoncesfion«-syftem erllürt. Jedoch sollen die Prüoentio.Maßregeln nicht strenger sein, al« e« die Nothwendigkeit erheischt. Redner freuet sich des vorliegenden Gesetze« und glaubt, im Sinne aller seiner Wähler zu handeln, wenn lr für da« Gesetz stimme und sich nur vorbehalte, in d« Gpe- Feuilleton. Der Hasenfänger. . h«n»o««le von Arnold Schröder. ^ ch»? ^"5 erzählen eln Märchen, gar schnurrig, ""ch »« ^ ^" Gauer, h„ Vauer war kurrlg; ^"l l<." ^° Gendarm, eln gar stattlicher Herr, H "«"«, der Vauer war klüger als er. — !^ lltk?°"" hieß Jan Valenhu«, der Gendarm d. slhttl^ ^ ^ Herr Rhode — nennen, trotzdem ihm wtr ^"^ltes Herr Wachtmeister bedeutend ange- <>'" At?" k°"rtten beide. Jan Vakenhu« Holland!-^«l« ,!"^v«r Rhode alles, als Polizist mußte ?lll w». "' Selbst wenn im Lindenhof Tanz-i. dty «,. ""b b«r Rhode gegen 11 Uhr anlangte. !, llinf mMichen Feierabend zu gebieten, konnte man i^tt' n. "en fur je eln Glas Groag oder Vier M dlts,)"' da« hlißt. sobald Herr Rhode die Wohl- l« I,n »"""« genoß. °>n,n,?"tnhus geht aber nicht zum Llndenhof. laiche N?^)"^use und erzählt seinen Ollsten aben- ' ^awM^" "°n Amerika, Afrika und »uftra- ^ ^llne «,.?« ^" wit Geneoer verfüßt. l>u/"l« »^^""nichtn ^Klaren" oder Genever von «tw? "«t .c""' «Hut es nun einmal der Olden- "!"Ürylr ^'""bers »en« « selbst Gastwirth und ^ ^ V^l^.^tlnllstl Ueber sein Gemüse kann "V freuen, aber auch «rgern, nenlich sobald besagtes Gemüse von elenden Menschen oder Thieren vernichtet oder gefressen wird. Und letztere« geschah mit I»n« braunem Kohl. Eln Hase, ein ganz gewöhnlicher oldenburgischer Hase fraß den brau» nen Kohl. Jan Valenhue bemerkte sehr bald, daß seln brauner Kohl belnabbert wurde. Er merkte auch schnell, daß diese« eln Nagelhier bewirkte und besagt?« Nagelhier eln Hase fei. ' " " ' Jan laufte sich einen Strlc? und legte eine kunft-gerechte Schlinge an, um den Hasen zu fangen. Der Hase war nemllch durch eln Loch in der Hecke, welche den Garten u»aab, hindurch geschlüpft und zum Kohl gehüpft. Die Legung der Schlinge war unter solchen Umstünden höchst einfach und zweckentsprechend, denn stehe da, gleich in der ersten Nacht saß ein lopW tirmäuZ in der Schlinge. Da« weitere Schicksal Lampes entschied fich für Tllbtung und Ver-zehrung seitens der Menschen. Jan Valcnhu« und seine Frau ließen fich ihren Hasen ausgezeichnet schmecken. Damit war der Spaß jedoch noch nicht zu Ende. Es «rrelgnete fich, daß Nacht für Nacht ein Hase glfanaen wurde — und das machte feine Nachbarn stutzig. Ve-sonders ärgerte fich Nachbar Buschmann, ein ländlicher Rentler boshaften Charakters. Vuschmann hatte den Fang bemttlt und erzählte es Schwier«. Schwier« er« zählte welter an Iobbenjohanns, Iobbenjohann« an Popphllnlen. Popphanlen an den allen Schulmeister! (Küster von St. Iooft benannt), und da dieser erst die, Kunde hatte, wußte e« auch bald die ganze Stadt - ^ Dorf wollte ich sagen. Der Schulmeister zieht sofort' seinen Sonntag«rock an und erzählt unter allen Umftän-dtn die ganze Geschichte haarklein dem Herrn Rhode. Herr Rhode wittert Morgenluft. .Aha", denkt er, «Jagdfrevel, Wilddiebe, dich wollen wir schon kriegen." «Ja", sagte der Küster, „er fängt die Hasen mit 'ner Snlrre, die er hinten an'a Hagen vor da« Loch gehängt hat, und von die Snlrre geht eln Segelband in'« Hau«, ja, und wenn eln Hase festsitzt, denn bimmelt da« ln'e Hau«, denn an das Segelbanb hat er ne lütje Vimmel angemacht." Da dergestalt der Verdacht sich als begründet erwies, machte fich Herr Rhode noch am selbigen Abend auf den Wea. um Jan Valenhu« auf frischer That zu erwischen. Natürlich kam Herr Rhoode mit der harmlosesten Miene von der Welt zu Jan in'« Hau«, be-stellte fich einen ..Hullmarm'schen" und lauerte. Jan Valenhu« halte bereits Lunte gerochen und wußte längst, weshalb Herr Rhode bei ihm einkehrte und gar nicht mehr verschwinden wollte. Auf einmal ertönt die kleine Glocke — blmblm. Herr Rhode fragt sehr harmlos, »as dieses Vim-bim zu bedeuten habe, und Jan antwortet ebenfalls sehr harmlos: „Dat is en Has'!" „Ein Hase?" „Ja," spricht Jan. „de fitl fall, hett fick achter in'n Garn fungcn, de Lorke blievt ml nlch ulen Kohl weg und denn fang ick se." Herr Rhode war äußerst entsetzt ob solcher Geradheit de« Geständnisses. Er wollte schon zugreifen, denn Nnaellaater war bereit« geständig, doch Jan verhinderte vorläufig seine Verhastung, indem er sprach: «Weten Se wat. Herr Rhode, gahn Se mal wit ln'n Garen Se schüllt mal sehen, wie nüdlich Musche Vlil satt fttt Dat i« all de lwölfte has' in acht Dagen" Durch die Seele dts unlformwen Öldenburger« 1626 cialbebatte zweckentsprechende Abänderungen zu beantragen. (Lebhaft«« Vraoo.) Dr. Veer spricht fich gleichfalls sehr lobend über die Vorlage au«. Die Creditwirthschaft sei ein Haupt-faclor des commerciellen Lebens geworden. Es sei als eine große That zu bezeichnen, daß die Regierung mit dem Eoncessionssyfteme gebrochen habe. Er wolle nur bemeilen, daß ihm in manchen Veftimmungen die Regierung zu rigoros vorgegangen zu sein scheint und er stimme darin mit dem Vorredner überein, daß man nicht durch allzu groß« Strenge die Wohlthaten des Gesetzes veilümmern soll. Dr. Kronawetter schildert das Actienwesen der letzten Jahre. Erkennzeichnet seine große Gewalt, die es auf alle Krcise der Gesellschaft ausgeübt habe. DaS große Kapital, das iü wenissen Händen ruht, ift eine drückende Last sür das kleine Kapital, für das Gewerbe. Es ift noch nicht evident, ob das Nctienwesen in der That eine Unentbehrlichkeit geworden ift. Rebner vermißt in dem Gesetze einen wesentlichen Theil: nemlich die umfassendsten Veftimmungen des Grünberwesens. Die Eigenschaft «ines Gründers sei im Gefitzt nicht genau präcisiert und deshalb könne das Gründerwesen in eben demselben Maße unheilvoll weiterwirlen, wie es vor dem „Krach" der Fall war, und dann sei es aber auch der Werth aller anderen Bestimmungen, so vortrefflich deren Absicht sein mag, illusorisch. Auch die Bestimmungen des Gesetzes über die Generalversammlungen können ihm nicht genügend erscheinen. Ebenso lückenhaft findet er die Bestimmungen über den Borstand und den Auffichtslath. Die Vefürchtungtn, daß einige Vestimmungen zu hat seien, könne er nicht theilen. Die Haftuugspflicht sei so unklar hier gegebtu. wie die der Verantwortung. Das «üsse genau präcisiert werden. Es geschieht also, meint Redner, den Vtrwallungsrälhen nicht gar so hart und so lange es Tantilmen und Präsenzmarken gibt, werbe es auch Verwaltungsrälhe geben. (Gelächter.) Im übrigen wolle er für das Eingehen in die Specialdebatte stimmen. (Vravo links.) R. v. Oppenheimer kann in d«m Nctienwesen keine Gefahr für das allgemeine Wohl erblicken. Der Association habe Oesterreich im Gegentheile vieles zu danken. In den richtigen Grenzen wird das Actien-wesen ein Segen für die Voltswohlfahrt sein und in diese richtigen Grenzen werde es durch den vorliegenden Gesetzentwurf eingelenkt. Er empfiehlt dahec denselben zur Annahme. Ritter o. Schaarschmidt ift für das Gefetz, weil seine seit zehn Jahren in amtlicher Stellung auf dleflm Gebiete erworbenen Erfahrungen ihm die Ueberzeugung vtrschafft haben, daß die Freiheit der Association der beste Weg sei und diese Freiheit werde in dem Gesehentwurfe gewahrt. Redner tritt nun den Ausführungen Kronawetters entgegen und findet die Veftimmungen, bie derselbe unklar findet, vollkommen deutlich. Es sei hier eben das Möglichste geleistet worden. Er wird für da« Gesetz stimmen. (Vravo, Gravo.) Abg. Pflügt kommt auf die Wirkungen der Krise zu sprechen, die fürchterlich auch unter den kleinen Leuten gewüthet habe. Er werde für das Gesetz stimmen, obwohl er von der vollen Wirksamkeit desselben nicht überzeugt sei. Nachdem sich Redner in mehreren Ausfällen namentlich gegen die oberöfterreichische Industrialbank erging und gegen zwei Abgeordnete aus Oberöfterreich persönlich wurde, verwies ihm der Präsident diese Methode, »orauf die Sitzung um 3 V« Uhr geschlossen wurde. Parlamentarisches. Der am 3. d. im Abgeordnetenhause des österreichischen Reichsrathes vom Abg. Dr. Klepsch und Genossen eingebrachte Gesetzentwurf, durch welchen die äußeren Rechtsverhältnisse der Altlatholiken geregelt werden, lautet: ..§ 1. Jene Katholiken, welche die vaticanlschen Veschlüfse vom Jahre 1870 nicht angenommen haben (Alllatholiten), bleiben im Genusse der Rechte, welche den Katholiken vor der Verkündigung dieser Veschlüsse eingeräumt gewesen find, soweit diese Rechte nicht durch das gegenwärtige Gesetz eine Abänderung erleiden. § 2. Die »lllatholilen sind berechtigt, selbständige Eultusgemeinden zu bilden und die Einrichtung derselben durch Statuten zu regeln. Diese Statuten bedürfen zu ihrer Giltigleit der Genehmigung der Regierung. Diese Genehmigung ift als ertheilt anzusehen, wenn die Regierung gegen die ihr überreichten Statuten innerhalb 30 Tagen leine Einsprache erhebt. Diese Genehmigung darf nicht verweigert werden, wenn die Statuten nichts enthalten, was gegen die Staatsgrundgesetze, die Straf-und Polizeigesetze, das allgemeine bürgerliche Recht und die Veftimmungen des gegenwärtigen Gesetzes verstößt. § 3. Unfähig zur Ausübung eines geistlichen oder weltlichen Amtes in einer altkatholischen Cultusgemeinde ift. wer eines Verbrechens oder eines aus Gewinnsucht begangenen oder die öffentliche Sicherheit verletzenden oder aegen die öffentlichen Anstalten, die öffentliche Ruhe und Ordnung verstoßenden Vergehens oder einer gleichen Uebertretung schuldig erkannt worden ift. § 4. Die Regierung hat alle zu einem geistlichen oder weltlichen Amte in einer altlalholischen Cultus« gemeinde berufenen, zu demselben unfähigen Personen sofort ihres Amtes zu entsetzen. § 5. Die Ausübung eines geistlichen Amtes in einer altkatholischen Cultusgemeinde schließt von der Theilnahme an der Verwaltung der weltlichen Angelegenheiten derselben Cultusgemeinde au«. § 6. Die Verwaltung der weltlichen Angelegenheiten der altkatholischen Cullusgemeinde obliegt dem Cul-tuSvorstande, der von den großjährigen, im Vollbesitze der bürgerlichen Rechte befindlichen männlichen Mitgliedern der Cultusgemeinde aus ihrer Mltte immer auf drei Jahre gewählt wird. § 7. Der alttatholische Cultusvorftand ift für die gesehmäßig« Verwaltung stines Amtes sowohl der Cut« tusgemeinde als der Regierung verantwortlich und verpflichtet, der letzteren binnen zwei Monaten nach dem Schlüsse jeden IahreS den Iahres-RechnungSauSweiS über die Gebahrung mit dem Vermögen der Cultusgemeinde vorzulegen. § 8. Streitigkeiten über Ansprüche der alllatholischen Cultusgemeinde an dem Kirchenvermögen der Katholiken sind im administrativen Wege zu entscheiden. Diesen Entscheidungen ist zu Grunde zu legen, daß die Rechte, welche den Altlatholilen an das Kirchenvermögen der Katholiken vor der Verkündigung der valicanischen Beschlüsse vom Jahre 1870 zustanden, durch die Ablehnung dieser Beschlüsse und die Vildung selbständiger alllatholischer Cultusgemeinden nicht verloren gegangen sind. § 9. Das Stammvermögen der altlatholischen Cultusgemeinden ist in derselben Weise sicherzustellen und von den politischen Vehörden zu überwachen, wie es für Stiftungen gesetzlich vorgeschrieben ist. sen § 10. Zur Giltigleit der Ehen der MlatholW gehört, daß sie von dem zu Eheschließungen gesetzlich ^ rufenen Civil-Staatsbeamten veilündet und vor demselben abgeschlossen werden. Nücksichtllch der Form dlc" Eheschließungen gelten die Vestimmungen der ßs 3 t>>« 9 des Art. 2 deS Gesetze« vom 25. Mai 1868 Z^ Reichsgesetzblatt. Jene Ehen der Alttatholilen, deren M tigleit blos deshalb angefochten »erben kann, »eil ^ nur von dem altlatholischen Seelsorger verkündet undo» vor demselben abgeschlossen worden sind, werden, wenn» Eheschließung vor der Wirksamkeit dieses Gesetzes elsw ist, für giltlg «klärt. ... 3 11. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage sw" Kundmachung in Wirksamkeit. ,. § 12. Mit dem Vollzuge dieses Gesetzes »tl der Cultusminister, der Minister des Innern und'" Iuftlzminister beauftragt." ^ Politische Uebersicht. «albach, 4. November. Dem deutschen Reichstage sind zwei ntUt^ gierungsoorlagen zugegangen: ein Gesetzentwurf bell! fend die Steuerfreiheit des Relchseintommens und/ anderer über die Naturalleistungen für die benB" Macht im Frieden. — Unter den anderweitigen ^ gangen beim Reichstage befindet sich auch eine M" lnbetress der mecklenburgischen Verfassun«M° genhelt. Die von Delegierten der liberalen ParteH faßte und eingereichte Petition lautet: „Der iM"' möge dahin wirken, baß. gemäß seinen mitaroßel^ heit in den Sitzungen vom 2. November 1871 und ° 12. Mai 1873 gefaßten Beschlüssen, in die Reichs sung folgende Vcftimmung aufgenommen werde: "^ jedem Vundesstaat muß eine aus Wahlen der se°° rung hervorgehende Vertretung bestehen, deren Z"^ mung bei jedem Landesgesetze und bei der FesO" des Staatshaushaltes erforderlich ist." ^ Die deutsche Forlschrittspaitei beabfiaM 5 der Berathung des Etats für das auswärtige »"".<,! derum den Antrag zu stellen, den Posten der st^ gesandtschaft beim päpstlichen Stuhls stehend au« 45.000 Mark Gchalt eines Gesandte" ,. 8100 Mark sür einen LegationSsecretär. zu ft"'^ Die Regierung dürfte diesem Antrage gegenüber l"» lehnend verhalten. « l»l< Der »Moniteur" betrachtet e« als sicher, °Al-zwischen Italien, Engla nd, Frankreich, .^1 a ten und Holland bestehenden banbelevertt^.^' Abänderung unterzogen werden. Wie der ..^^ weiter meldet, verhandeln Oesterrelch und die ^ ^ ^ wegen Auftösuna des Vertrage« mit Italien ">" ^z, des Jahres 1875, um an den Unterhandln^",/ nehmen zu können, welche zwischen Rom und ^ ^, wegen Erneuerung deS 1876 ablaufenden H^zlll träges werden eingeleitet werden. — Einer Meld ^< „Inl>6p. Velge" zufolge soll die künftige franz«!^ Kammersession durch eine Votschaft M»^!« hon« eröffnet werden. Der Marschall wcrde °^F sehr entschiedenen Ausdrücken die Votlerung d" ^ü tutionellen Gesetze innerhalb der kürzesten 3^,«^ und die Regierung gleichzeitig einen hierauf b^F Entwurf der Nationalversammlung vorlegen. ^.^ blltanischen Kreisen hofft man. daß eine solch« 6° ^ die Kluft zwischen den monarchischen Parte"",°^ ^ mer erweitern und den Marschall zur Ausloi'V, zog «in wollüstiges Schauern, er befühlte hinten seine Rocktaschen, um sich von dem Vorhandensein der Handschellen zu überzeugen. Jan Vackenlzus steckte ganz verstohlen etwas unter seinen Hausrock. Nun gingen sie hinaus in den Kohlgarten, zuerst Jan und dann Herr Rhode. Dieser konnte sich kaum noch zurückhalten. Jan VackenhuS löste den Hasen auS seiner Schlinge, indem er die langen Ohren mit seiner kräftigen Linken umfaßte. Dann zog er mit der nervigen Rechten unter seine« Rocke eine ungeheure Ledertarbatsche hervor und prügelte dem Hafen auf eine jämmerliche Weise das Fell durch. Dann nahm Jan Vackenhus den Hasen und warf ihn in weitem Vogen über die Hecke ins freie Feld und saate zum Herrn Rhode: „S hn Se, düsse Racker kummt mi nich wedber, dat helpt ganz barbarisch. So maal ick dat stets mit dat Hasenvoll — ick stripps' se ordentlich aff un smiet se rut. Un nu kamen Se mit in't HuuS, Herr Rhode, nu »üll wi noch en Lütten drlnten." Kaufmännische Unterrichtsstunden. 45 Lieferungen, 8". ü, 40 kr. Wien, Hartleben« Verlag. Jetzt, seitdem infolge des Kraches da« Haschen nach mühelosem Gewinne ein Ende gefunden und fich die allgemeine Thätigkeit wieder dem soliden Erwerbe zuge« »endet hat, wird jedermann ein Vuch freudig begrüßen, das einen mit den kaufmännischen Wissenschaften vollkommen vertraut zu machen in der Lage ift. Wir können sagen, daß das Erscheinen der „Kaufmännischen Unterricht«, ftundln", »elche sowohl dem Kaufmann mit seinem Eomp» toir.Urbtittn. Buchhaltung, Korrespondenz, Formulare. Vhraslologi«. Handelslthre. Arithmetik, Warenkunde, V'ndtl«. und V«,«l,r«.Vl,graphie. Münz«, Maß. und Gewichtslunde. Handelsrecht. Wechselrecht, VolkSwirth-schaftSlehrl, Vanl- und Vörsenwesen. Versicherung«, wesen ic. in gedrängter, aber doch eingehender Weise behandelnden Inhalte ein Nachschlageduch in allen erdenklichen Fällen seiner kaufmännischen Wirksamkeit bietet, als auch dem Jünglinge, welcher sich dem Handelsftande widmen will, eine Lecture bietet, welche ihm gewiß Zeit seines Lebens von Nutzen sein wird, einem lange gefühlten Vedürfnlsse abgeholfen hat. Wenn wir uns den colossalen Umschwung in der Technik unl, jenen Aufschwung, den der Handel infolge dessen gewonnen hüt, vergegenwärtigen, so drängt fich ganz unwillkürlich der Gante auf. ob denn nun wohl in diesem neuen Leben und Treiben der Kaufmann der alte geblieben sein dürft« von ehedem, wo alle Handels-Weisheit allein in der Praxis geholt werden konnte, wo dar-auf mehr Werth gelegt wurde, wenn der angehende Kauf-mann mit vorgebundener Schürze und schwieligen Händen mit dem Hausknecht und Auflader wetteiferte, große und schwere Warenballen. Kisten und Fässer zu Hand-haben, als wenn er auf dem Comptoire seinen Plah auszufüllen verstand? Die Wichtigkeit der Buchhaltung wußte man zwar wohl von jeher zu würdigen, aber die vorzugsweise rein mechanische Fertigkeit des VuchhaltenS genügt keineswegs für den selbständigen Handelsbetrieb, sie macht noch niemanden fähig, nun auch ein tüchtiger Disponent zu sein; dazu gehört mehr. dazu gehört Den-len und dazu gehören mannigfache Kenntnisse, die von Kurzsichtigen gar häufig als ein sehr überflüssiger Vallast betrachtet werden, und von denen viele Andere wieder meinen, wer dergleichen erworben habe, werde ein sehr unpraktischer Kaufmann sein. Solche Anschauunaen kenn-zeichnen ihren Mann. Wcr ein tüchtiger Geschäftsmann ift, »er nicht gewohnt ift, sich nur in kleinen Verhalt. nissen zn bewegen, der wird ander« urtheile«, hü j die Wichtigkeit de« Handels zu würdigen vero ^. wird es für nothwendig halten, daß der Kaul" ,ih" biegene und mannigfache Kenntnisse besitze, n"^^ ermöglichen, einen großen Gesichtskreis zu gtw' ^ Daß das Studium der „Kaufmännis«" chF richtSftunden" den jungen Kaufmann auch "^lb! jenen Kenntnissen ausrüstet, welche man an d" ""'^t '^ seiner Zeit stehenden »aufmann zu stelle« """ D« dafür bürgen die Namen der von der VerlM^l«' gewonnenen Mitarbeiter. So lieferten u"" <,M' Dr. Rlch. Andr«. die Handel«- und Verkehrs-^ p 5 — Dr. Vierer, da« Handels- und Wechftl""^.W ' »inn. die kaufmännische Arithmetll, - ^'^z. chele, die Phraseologie zur Handels-Lorrep M deutscher, englischer und französischer Spra^, ^^ Dr. Henkel, eine allgemeine Warenkunde, -^^e!^ eine genaue Veschrelvung des Vanl- und v h„, "^, - H. v. Mangoldt. eine Volkswirthschal^^ol ^ schon in zwei Auflagen erschienen »st, ^7 ^a? "„. Röhrich. die einfache und doppelte su«^ ^1^ Abriß der HandelSwissenschaft; die 9"°" ^g» denz in deutscher. Musterstücke au« dem schriftlichen b°"°"" ^<,ß-",, demselben. — Louis Schmidt, «ine Munz.^^^ Gewichtslunde und das Ganze deS w"^MlMt lü> D.m ganzen Werke, welches "«s ^,tccl "^ liegt (45 Lieferungen u 40 kr.). «)"" tni ^ kaufmännischen Schnell- und SchonM" ^>. ^°" ^ trotzdem Präsident der Executivgewalt «ll!«t ""^ ^ ^^ Nlitionalversammlung nicht auf. tlnm^" ^tglerung in den Niederlanden hat der dlt K " tinm Geslhentwurf vorgelegt, mit welchem sie H.. ^Hligung vtrlangt. behufs ZlnsenersparniS einen ottlük "°" ljüchslens zehn Millionen Gulden auS den ll«'"°°"ttl Kassenbeftünden zur «mortifterung der Na- "«llchuld zu verwenden. »,.^ Norden Spaniens haben sich die Städte , «""l,s und Quixolo geweigert, die von dem Ear-/'"'Uhrer SaballS geforderten Contributlonen l>G ^' 3ur Strafe für diese Weigerung hat Sa-5li«ii4.. ^lwohnern dieser Städte die Todesstrafe in ", gestellt, falls sie e« wagen sollten, den Iahr- "" in Gcrone zu besuchen. iß »>!/? "" am 4. d. publlclerte« fürstliches Decret 8lu " ^.yn°de der orthodoxen rumänischen Kirche in ^I^nzum 6. Nooemner einberufen. 3ur Hebung der Landwirthjchaft. tllth^" h°he l. und l. Ackerbaumiuifterium richtete an lllik ^"Sbesitzer in den im österreichischen Reichs, "'hve », "" Ländern die Einladung, durch Auf-nehh°°" Aspiranten ein gemeimiühlges Unter-l>l« A.» k, ""' "Elches darin besteht, einer genügen-Untttti^ "°n Candidate« des landwirthschaftlichen ltioi^," °ie Gelegenheit zu bieten, sich die für den bandet« c Vtsuch landwtrlhschafllicher Lehranstalten. Vtlr^ ,'°lcher, mit welchen ein landwirthschaftlicher ^auun ^ ""bunden ist, so wichtigen entsprechenden ""^n »us dem landwirthschaftlichen Vetrlebe zu d« ^Wlch l>^ Behandlung solcher Aspiranten hat selcht den ^"^lcrium folgende Hauptpunkte bezeichnet. pr»fl« ^ H«ccl haben, die landwlr>hschaflliche Vor, 1. T) .^'dtr als sonst gewöhnlich zu gestalten: °>dllten vy» ,">plranten — wooei vorläufig nur Ean-^iegtnd «l, .^wirlhschastlichtn Mittelschulen, also vor« l ' Ulilut, "^ Unterrealschüler und Unteryymnasia-slne Illnü^ "^" lluch welter vorgebildete und erwach« ^'bln. t.°'"gt gemeint sind — würden Gelegenheit liebes «^ "°" ^n wichtigeren Dispositionen des 2 l lNtbr, °^ ^ erlangen, der Ausführung einer > l^lier ? btrselben nach Umständen entweder als '« h^ « "ber als mitwirkend beizuwohnen und vonseite ^""ct. m? "°" leitenden Persönlichkeit (Verwalter, Ad-llOlgtt, »^" ^.) ole erforderlichen mündlichen Lrllii. °lllß nehmen würde. DaS Ackerbauminifte-lltztichi,»./ übrigens genelat, entweder für mltttllose aus-Wtndt c.^^Ülcr bas dem Leiter der Aspiranten zu n>is dtn ^?°""ar zu entrichlen oder, wenn sich dieses Aunsz /'"langenden Aeußerungen als ein vorwiegender ^leinb<,?""sfttllen sollte, auf Grund einer speciellen ^hl d "ung h^ betrlssenden Leiter ein nach der »n-ÜAlnein ^""ten zu bemessendes Honorar jährlich ^tlisttsj ^"^"lolgen, in welchem letzteren Falle sich das 4 Ä'" die zeitweise Inspection vorbehalten würde, ^ithlch»?" seinem Abgänge von der betreffenden Guts-^Melk '"^^ ^" Aspirant ein Zeugnis vonseite der ^lttch na. nur unter der Vedinaung erhalten, daß er ^r an ^ sanzen Zelt seiner Verwendung am Ende "tn ^ °A 'lne schriftliche Arbeit über die Dispofttlo-m'^en Ablichtungen d« Woche, über seine dabei ge-^lztiH '"llhrnehmungen und die erlernten technischen Glider x"^" ^^ ^"^" i"l Sammlung überreicht habe, " hotte ämgnis eine eigene Vestütigung zu enthal- ll>ll,i^^ ^nde jcdes Jahres würbe dem Ackerbau, slh h. "Ul vonselte der GutSleltung «ine lurze Ueblr-ll>llhr°.«> "Ulendettn Aspiranten und dcS an denselben s. 6 »"!"« Erfolges mitgetheilt. lVlustlalade«le Sr. Majestät unterbreitet. Der Künstler soll anfangs des lllnftigen Monat« in Pest ein, treffen, um seine Stelle zu übernehmen. — (historischer Pflug.) Oraf Bela Keglevlch hat einen 119 Pfund schweren allen Pflug der heveser Comitalsbehörde Ubersandt. Der Pflug soll angeblich in allen gelten dazu gedient haben, die Grenzlinie zwischen den Comitalen zu ziehen. — (Gegen den Zweilamps.) Wic die „Preß. burger geitung" erfährt, wurde nachstehender Reservalbefehl erlassen: „DaS Duell oder der Zweilawpf, eine herlöm«. liche Tradition des alten Ritlerlhuws, seit dem Vefiehen von Kriegsheeren auch auf diese übergegangen und zur Austragung von Ehrensachen in Anwendung gebracht, lann nunmehr bei de« Veftande einer gul disciplinierten Armee, in welcher jeder Soldat, somit auch der Oifizier, durch den geleisteten Fahneneid die Erhaltung seines Bebens de« Kaiser und Vaterlande schuldig ist, nicht in Betracht gezogen werden, umsoweniger, als der Kriegsarlllel 35 den Zweilllwpf als eine unehrenhafte Handlung für den v!fi« zier brandmarkt und Schuldige mit Festung von 1 bis 10 Jahren bestraft. Ebenso tft die irrlhumliche Meinung, wenn ein Ossizier von eine« Kameraden zum gweilampfe auf. gefordert wird und das Duell verweigert und durch diese Handlung von de» Gesammtcorps als „seig" betrachtet und oes Olfizierscharatters unwürdiq erscheint, auszurollen. Es wird daher jedem einzelnen Offizier zur Pfllchl gemacht, jede aufzutragende Ehrensache i« vorfchriflsma'ßigcn Wege zur Keunlni« des Ehrengerichtes zu bringen, nicht aber eines Kralehlers oder H 13. und 16. Die zweite Monatshälfte war sehr «ild, heller und ! angenehm. Gewitter zwei am 10. d. M. Vorherrschende Winde: Südwest und Nordest. 11. Morbilität. Dieselbe war in diesem Monate eine sehr bedeutende. Die Rachenbriinne trat in diese« Monate mit bedeu. tenderer ExtenlM al« l« Vormonate «it epidemischem Charakter auf. Durchfälle kamen häufig zur Behandlung, Scharlach z und Blattern von den aculen Exanthewen kamen ziemlich häufig vor, vereinzelt Rühren, Typholde und Keuchhusten, Verschlimmerungen der Tub«c»losen »nd enlzllndlich-la, larrhalische Zustände in den Uefpiratlonsorganen la»e« häufig zur Behandlung. M. Mortalität. Dieselbe »ar in diese« Vlo« >ale mäßig. ! E« starben nemlich 78 Personen (gegen 105 i« Vor, ' monate August d. I und gegen 94 l« Monate Septe«-der 1873). Von diesen waren 32 »äunlichen »nd 46 »eiblichen Geschlechte«, 27 Erwachsene »nd 51 Kinder, daher da« weibliche Geschlecht und die Kinder bei weile« überragend an der Sterblichkeit pirliciplerten. Da« Alter betreffend, wurden loolgeboren Kinder 0; im 1. Lebensjahre starben 16, ^ vo» 2 bi« 14. Jahre 34. ! vo« 14. bis 20. Jahre 2, von 20 bi« 30 Jahren 4, von 30 bis 40 Jahren 4, von 40 bi« 50 Jahren 4, von 50 bi« 60 Jahren 5, von 60 bis 70 Jahren 3, von 70 bis 80 Jahren 2, von 80 bi« 90 Jahren 3, über 90 Jahre all 1 Person. D« Todesursachen betreffend, w»rbe todtgebore»: nie»anb. I« ersten Lebensjahre starben 16 Kinder, und zwar an: Dulchfall 6, an Erschöpfung und Schlagfluß je 5, an Diphleriti«, Fraisen, Ruhr, Vlvnchili«, Schwäche »nd Scheintod je 1 Kind; vom 2. bi« 20. Jahre starben 36 Personen, und zwar : an Diphterili« 21, an Lungenlähwung, Keuchhusten. Iehr» sieb» und Typhus je 2, an Ruhr. Fraifen, Slrof.ln, zufällig erlittenen Verletzungen, Blattern, Caries der Wirbel, faule «nd Durchfall je 1 Person; ! vom 20. bis 60. Jahre starben 17 Personen »nd zwar: an Tuberculose 8, an Pyli«ie, Magenkrebs »nd Herzfehler je 2; an Wassersucht, Lungenödem »nd Vehlrn. lädmung je 1 Person; ! über 60 Jahre alt starben 9 Personen, und zwar: an Marasmus 3, an Magenkrebs, Ruhr, Lungeabluifturz, sterbend Uberbracht, im Laibachfiuß ertrunken und an T«ber-culofe je 1 Perfon. ! Als häufigste Todesnlsache traten a»f: Dlphterilis 22«al (im Monate Auguft 18«al) d. l. 28 2°/,, Tuberculose 9mal, d.i. 115"/,, Durchfall 7«al. d. i. 8 9 °/„. Ruhr und Mara««»« je 3«al, d. i. 3 8 "/„ aüer Beworbenen. Im Civilfpitale starben 19 Personen, im Elisabeth. Kinderspilall 5 Kinder, i« städtischen Nr«enoersorg»na.<- ! hause 1 Weib, in der Stadt und den Volftädien 52 Per- I sonen und e«e Person wurde im Laibachftnsse e«r»nlen ! gefunden. ! Die in der Stadt und den Vorstädten verstorbenen 52 Personen vertheilen sich, wie folgt: Innere , Stadt 11. P lel«vo,ftadl 19. Polanavorftadt 4, lla^iner-voebe«avanturen reiches Lustspiel ,Der Ball zu Elleibinnn" wurde gestern — einige Scenen, in denen es nicht präcise klappte, ausgenommen — recht gut abgespielt. Da« Haus befand sich in animiertest« Stimmung. Herr Vrfurth (Baron Jakob) und Ftäulein Klaus (Hldwlg) waren die Helden des UbendS. Herr Erfurih entfaltete im ersten Acte prLchtigen Humor; in den übrigen, in welchen er durch das simuliert lalle Wesen feiner Frau und die Liebesländeleien mit Frau Zucker (Frau Erfurth) in die Klemme gerieth und dem Gefühle der Eifersucht Ausdruck gab, excellierte der gewandte Schau-spieler zur vollen Befriedigung des Publikums. Fräulein Klaus beweqte sich ebenauch in köstlicher Laune- in jenen Scenen, wo si« ihr« aufrichtig«, treue Galtenliebe in Maske hüllte, um ihren Mann in den sicheren Hafen des ehelichen Glückes zurückzuführen, war die Datftellung eine vorzüg. I llche. Schließlich wollen wir auch der eleganten Toiletten, in welchen das geschätzte Fräulein sich präsentierte, er, wähnen. Hnr Grfurth und fträulein Klaus wurden mit Veifallsbezeugunzen und Herrorrufen ausgezeichnet. Recht gut gab Herr Weiß die Rolle des gewillhlichen Pantoffelhelden »gucker." Herr Sieghof (Doctor Pla-lanus) erschien uns zu ernst; einige Tropfen mehr Sicher, heit und Gemüth hätten nicht geschadet. Der Tolalerfolg des gestrigen Abends war ein fehr günstiger. — (Für Schaufpieleru. Theaterfreunde.) Vom 1. d. M. angefangen erfcheint in Wien täglich eine neue Theaterzeituug unter dem Titel: „Wiener Zwischen-acl-Zeitung", welche mit Ausschluß der Politik eine Journal, Rundfchau, Tagesneuigleiten, humoristische Skizzen, einen allgemeinen Vergnügungsanzeiger und die Ajficheu sämmtlicher Theater enthält. Da sich das neue Blatt vorzüglich dem Thialet- und dem Kunftwesen überhaupt zu widmen erklärt, so dürfte eS auch außer Wien viele Freunde haben und auf welle« «erbreltiing rechnen können. Nr. 1 ent» hält u. a. den Beginn eines fehr interessanten Feuilletons: Geschichte des Theaters und der Dramenliteratur. Das Blatt wird von Herrn Schiller redigiert. Plänumera« lionen besorgen die Buchhandlung v. Kleinmayr und Namberg und das Nnuonceu-Bureau (Fürsten-Hof Nr. 206). Neueste Post. (vrigiual'Teleqramm der „Laibacher Zeitung."). Pest. 8. November. Abgeordnetenhaus. A" Aenderungen des Oberhauses am ÄncompatibilMs geseize wurden angenommen. Die Gestimmung Y^ sichtlich der Comuatibilität der Conccsjtonäre vl> Transportunternchmnngen wird nach der TertiellM des Oberhauses beibehalten. Gei Berathung ve Modisicatiouen am Notariatsgesetze wird der Tn> des Unterhauses, somit die Sprachenfreiheit bei «' tariatsurkunden beibehalten. Tetegraphischer Wechselcues vom h. November 225, 'jjllvlec.yteule 7045. - Hllbrc'Vlmte 7440. — W Kl«.z«Anleh:n 109-75. — ^ultl-5!,'c:5en 988. - prellt»»«" 241-—. - >.'ond°u 109 80. - Gilb« 104 40. - « l. Mn)'" ?,V ,,i aus Serle 4903 Nr. 16, der zweite Treffer mit 5UF0l>Hjl Serie 19,667 Nr. 10, und der drille Treffer um 25,"^ auf Serie 11,072 Nr. 15; ferner gewannen je 10,lM f^ 17.186 Nr. 7 und Serie 19,V09 Nr. 2; je 5000 fl..' A'l' Nr. 7. S. 1071 Nr. 6. S. 3975 Nr. 3, S. 5449 A,i 's. 5915 Nr. 18. S. 8440 Nr. 5 und 18, S. 10.0^-l ^. S. 10,808 Nr. 18. S. l4,611 Nr.1, S. 19.044 Nr. 8, S." Nr. 3, S. 19.609 Nr. 15 uud S. 19.971 Nr. 2 unl'^, und endlich gewannen je 1000 fl.: S. 887 Nr. 20, ^ z Nr. 1». S. 1594 Nr. 15, S. 1647 Nr. Ift. S. 1^^,<< S. 2865 Nr. 17. S. 373? Nr. 8. S. 4903 Nr. 1. s;', Nr. 10. S. 5270 Nr. 12. S. 5558 Nr. 15. S. 5915 ^ S. «018 Nr. 13, S. 8578 Nr. 2, 6 und 19, S. «66' ^ S. 8737 Nr. 3. S. 9675 Nr. 1. S. 1l,,,7i Nr. 7, «V.> Nr. 7. S. Il.072 Nr. 6 und 16. L>. 11,098 Nr. 5, s^'^ Nr. 18. S. 12,395 Nr. 16. S. 13,733 Nr. 3. S. 15,1^' S. 15.970 Nr. 1, S. 17,230 Nr. 14.__________^^ Angekommene Fremde. Am 5. November. ^.««i »»toi »<»«>« MV««,,, «aron Rudolf Gall, H<^.z«l, und Varou Th. Gall. Eilli. — «ioiz u»o Rcsch. Rc!s""'ss> Kaufn,., und Graf «ihorinsty, Wien. — o. Obele«^F, mcistcr, Schnecberg. — Frau Malt,, Nemnalttl. ^ ^'>' Besitzer, selbes. — Rudolf, l.-t. Hauplmann, Gr^ ^ itrainburg. — Reimanu, .ssaufm., Dresden. — «ell,sa'<^B> — Murgel, SteueramtS-Adjunct, Planina. - ^" Ngram. .ßllll' »«»«?» «»«e»»s. I. Smreler, l. l. Kreissecrtttlr. u»° F ler, Stein. — Dr. Nitlhamer mit Schwlster, »»v «^»' Hausbesitzer, Graz. — Gebrüder Gustin, Müllllng- ^",» l..' und Loschlcr. Wien. - i!eoitnil, Elsnern. - t""?«.r 6'" Geometer, und Welezch, Prag. — Spel. Realitillcnbe!>«° — Satrann, Reoierverwalter, Koretn«ca. «zM U»t«« ««««'»z,». Mobotnil, Kaufm.,Krainbur«,^ Gra;. ^eft"' »»ll»«»«». Varon v. Feldrecht, Florenz. — v. ll^n,'^ Graz. — Vranlner. Sagor. - Lomus Llisabclh^»^>^ Theater. , ^ett^ Heute: Rosa und Rüschen, Schauspiel in 4 . Charlotte Bnch-Pfc,ffcr. ^^-^ Meteoiologijche Beobllchluugcll m^!^< Z "Z M Z; ° e^ i^ " '6 Ü^ Ml. '745 8," ^2^6 NW. s.'schw. ^^^ ^ 5, 2„ N. 745.5« ^.44 NW.s.schw «üb ,,^ w „ Nb 746 ,< ^. 3 4 windft.ll trllbe g ^" Sehr unfreundlich, flail nllssender Hdhennebel. ^ Mittel der Wärme -s-3 5", um 2 6° unter oem^orM^^: Verllntwortltcher Redacteur: O tlomar sa«^>^. iN^s>l"H»irk5 2Uien, 4. November. Von Spcculationspapieren waren nur Creditactien sehr fest; andere Banlwerthe zeigten sich entweder weichend oder mindestens »'cht """" . ^vlll-vrzz^i.. gegen regte sich Kauflust filr Änlagewerthe. Rente wurde in Posten bei steigendem Curse umgesetzt und auch Eisenblltmactien fanden flotten Äbaana. ^^c^O' Geld Ware «t»t. ) ,^.. l ..... 70 55 70 60 FtbNl«.) ""^ (.....?<1 50 70 «<> »prU« ) vtUtllult« ^ ^ ^ 7445 745.. L«f,. 18Ü3.......«68-272- . 18K4 .......1li0b0 10075 I860.......109 Ib 1< 9 30 ^ I860 p, 100 «l. ... N2l)0 118-" 1864 ...... 1347b 13b-. Dsrnilntn-Pfandbliefe ... I^l «1 122 - Präwieullnlthen der Gtatt Vi» 10150 102 — V»u«u»»ltgnlimmg»'L«lt. . . 97 by 58- Un,. «ll.enb»hn.Uul. .... s«7b 97- Un,. Pr»wim.«»l...... 83-8350 Gz»»«« «oa'nmual-llnleh» . . söbO 887b Netten »ou Banken. Geld Ware An,l».Vanl ..... Ibb 2b Ibb b0 ««lnl»««m ... ,102- 104 - Vod«n«tdtt»nft2it ^». _«^ «l«dit«ft«ttt , . . , . .8297b 340. Geld Ware Lreditllnftalt, ung«.....226 25 226 ?b Depofitcnbanl......--'— — — «l«compte«lft»lt...... 915 — 920 — ifr»uc°'VllUl...... 63 25 63 50 Hc,udei«b»nl . ...... 72 b0 7850 N»ti«n»lb»nl......966 — 988 — Oefttrr. »llg. Vanl .... ^— - — Oefterr. V«,lgtlelllch«ft . . . 193 — 1W - U2i°2b«ul.......12525 12550 veret»,lnnl.......l«b0 18 7b »er«tl,r«z«nl.......107 b0 1l)8 - Aetieu «on transport«Unterneh, mungen. Veld Ware «l»lb«««hn.......Ili« — ^40 ««rl.lnd»iz,«ahn. . . i ' 24150 242--»l!N»U'»»«Plschift.,«elelllch«ft ^66— 468 — «llsabttb.WcÜblchu. ... . 19b— 19550 Vlil,btth«V»hn lLinz.Vuh»tls»r Streckt ...... —— — — Ferdmands-Nordbahn. . . 1870 — 1875-Franz-Ioseph-Vahn . Isl,-— IV050 3lml,.-2zeru.-Iafst)-Valm . l43— 143 b0 vefterr. ««rdwestbah» , ISs 7b 13s - , Geld Ware «ut>olfS«V«,hn.....1ki0— Ibi - Gl2»t«b«,hr«......»0350 394 - Süöbahn........1»5b0 13«- Theiß.Vahu.......192 50 193 50 Ungansche «orbostblchn . . . 115 50 11« .. Ungsnscht Oftbahn .... 58b» Tr°W»»y.««Mch......187 — 139 - »augesellschaften. «llg. «sterr. »an°esellsch»ft . . 43 - 43 2ö «i«« Vau«elMch«ft.... 55 75 b« — Pfandbriefe. «llge». «ste«. V«>»e«tdlt . . 9b b0 96 50 di«. i» 88 I»hr« 87 b0 88- N«tl«nali«ml ». N..... 9390 94- U««. »«b»<5»b Privatl-s.. ^l^s «rt«t.e. ...,..' ' Is?e ^ > «nd,»^«!.......' W «u«,b«g........91K zs^i Fr«mlinrt....... b^bft ^,^ H»mbnr,......' .il>ss" ^s?' »l!,nd»n....... 4Zl" ^ P»ci,........' « Geldsorten. . Mst., sett hst-^ »neat» . . . bst. 2^ " S -^ z»°p°It°n«d'°r . . »- bb - 1 ,"46 -«r.uß. «»ssn.sch.in. ;^a-^, ------. OblisatlA M ««wische «rnnbtNtlaftH"M^ » Vrtv,nloti«rnn,: Geld Svb", »