Laibacher Zeitung. ^ «M IU. Dinstag am 9. M«w »843. Wien. S,. k. k. Majestät haben nut allerhöchster Entschließung vom 20, Februar l. I., den Kreisarzt zu Salz» bürg, Dr. Catt Oezlberger, zum Director für die, unter der l. f. Sttftungsverwaltung stehenden Kranken- und Versorgung/-Anstalten in Salzburg zu ernennen geruhet. Se. k, k Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 27. Februar l. I-, den Gubernial-Concevts-Practikanten, Heiurich Ritter von K^'etz, zum überzähligen und unbesoldeten Kreis-Commi»^' in Böhmen allergnädigst zu ernennen geruhet. Die k. k. vereinigte Hofkanzlei hat eine bei demTyro-ler Gnbernium in Erledigung gekommene Gubernial. Secre^ tärsstelle dem bisherigen ersten Kreis-Commissar zu Botzcn, Benedict v. Hebenstreit, verliehen. Herzogthun» Salzburg. Die „Salzburger Zeitung" vom l. März meldet: Nachfolgendes Schreiben ist heute an die Redaction die-seS Blattes aus Lend eingelaufen. — In der Nacht vom 15. auf den 16. Februar 1847 trat in der hiesigen Gegend ein so furchtbares Schneegestöber ein, daß der Schnee bis zum 17. in den Thalniedernngen auf 3 Schuh Höhe anwuchs. Am 17. trat dann Thauwetter ein und während es auf den Bergen schneite, regnete eS in den Niederungen, und der Regen hiell/6nch noch am 18. an, nur mit dem Unterschiede , daß er sich auch auf die mittelhohen Gebirge erstreckte, wodurch die Wege iu den Gebirgspässen sehr unsicher wurden. Ein solch gefahrbringender Weg führt auch von Goldegg nach dem 3 Meilen eiuferntrn Vlcariarsdorfe Mühlbach, k. k. Pfleggerichts Werfen, welchen an diesem Tage, nämlich 18. Februar, Peter Pernegger, Bauerssohn vom Langes gute zu Schlöglberg, k. k. Pfleggerichts Goldegg, und die Mühlbacher Botin passirten. Der Schnee war auf 4 Fuß Höhe angewachsen, und es siel noch fortwährend Regen. Die Botin, welche einen Korb mit Brot von Goldegg nach Mühlbach trug, mußte in dem Engpaß, in welchem sie um 19 Uhr Vormittags angekommen war, ein wenig ausruhen und lehnte sich mit ihrem Korb an einen neben dem Wege stehenden Stadl. — Pernegger aber setzte seinen Weg un-aufgehalten fort. Er mochte kaum 100 Schritte von jeiner Gefährtin entfernt seyn, als in einem und demselben Augenblicke zwci Schneelawinen und zwar vor und hlncer der ausruhenden Botin, losbrache»; ihr vorausgeeilter Gefährte, Peter Pernegger, wurde von ersterer ergriffen, in den 4 Klafter tiefen Grabeil hinabgeschleudert und von der sehr ausgedehnte!, Lawine begraben. — Obwohl auf die von der Bo- tin gemachte Anzeige der Vorstand der Ortschaft Schlögl» berg sogleich mehrere Leute zur Nachgrabung aufbot und die Nachgrabungen unausgesetzt betrieben wurden , so wurde.Pernegger doch erst an, 21. nm 10 Uhr Vormittags und zwar todt aufgefunden, da die Schneeinasse wie eingestampft fest war, eine Höhe von 18 Fuß hatte und der Platz, wo der Verunglückte von der Lawine hinabgerissen wurde, nicht ge? nau angegeben werden konnte, daher ein großer Theil der Lawine durchiuühlt werden mußte. Bei der gerichtlichen Obduction der Leiche zeigte sich, daß dem Verblichenen der rechte Oberkiefer eingedrückt und die Nase zur Hälfte abgestoßen wurde, während ein volles Medicinglas in seiner Rocktasche unbeschädigt geblieben ist. Tyrol Der »Böthe von Tyrol« vom 1. März berichtet folgenden Unglücksfall: Innsbruck am 19. Februar. Am 12. d. M. schlugen mehrere Bergarbeiter am Eisenstein, Land-aerichtsbezirk Fügen, um 8 Uhr Vormittags ihren Rückweg nach Hause ein. Sie bildeten zwei Abtheilungen, von denen die eine aus Bewohnern von Klcinboden, Pangratzenberg und Kohlstadl, 25 an der Zahl, bestehend, einen höher gelegene», Weg, die andere aber, 22 Personen stark, den tiefern Weg aiua. Nach einer Strecke von ^ Stunden bemerkte erstere Abtüeilung, daß von den, nahen Joche eine Schneelawine sich losreiße; mit dem Ausruf: „Rette sich, wer kann!« stä'lbte die erschrockene Menge anscinander, doch zu spät, dem, in demselben Augenblicke wurden alle 25 Personen, von der blitz.'sschnellen Lawine ju Boden geworfen. Jen?, welche sich aufzuraffen im Stande waren, versuchten zum Theil die Rettung der Ueberschütteten, zum Theil eilten sie um ^ilfe, die auch von Seite der andern Abtheilung der Bergarbeiter treulich geleistet wurde. Nach unermüdeter, den ganzen Tag fortgesetzter Arbeit gelang es, alle vom Schnee Hingestreckten bis auf 3 von der erstickenden Last zu befidsn; doch für 5 Unglückliche kam diese Befreiung zu spät, derln diese waren, der wilden Gewalt der Lawine erliegend, schon verschieden, oder endeten bald darauf ihr Leben. Ebenso waren alle Mittel fruchtlos, die am folgenden Tage endlich aufgefundenen 3 Arbeiter ins Leben zu rufen. Sieben der Verunglückten sind unverehelicht, der achte aber, Johann Wasserer von Pangratzenberg, hinterläßt eine Witwe mit sieben Kindern. Die Namen der übrigen Verschie-denm sind: Johann und Peter Hänsler von Pangratzenberq, Johann und Pcter Wasscrcr von Klembodcn, Alois Wasseier von Haselbach, Mathias Kolb von Fügenberg und Sebastian Nachtschatten von Kohlstad!. 174 Ungar lt. Der »Preßburger Zeitung" vom 1. März entnehme» wil Nachstehendes: Die Dampfschiff-Fahrt hat heute begonnen. Jeden Tag kommt und geht ein Schiff nach ab-und aufwärts. In Großwardein ist eine Sparcasse ins Leben getreten mit einem Fond von 30.000 fi. C. M. Auch die Stände des Neogi-ader Comit ats haben den nächsten LandtaMeputirten die Instruction gegeben, die Wahl Sr. k. k. Hoheit, des Erzherzogs Stephan, zum Reichspalatin zu betreiben. Die Stände des Somogyer Comitates haben Se. k. k. Majestät in einer a. u. Repräsentation gebeten, Se. k. k. Ho-heit, den Erzherzog Stephan, unter die Zahl der Candidaten zur Palatinswürde aufnehmen zu lassen. DenLandragSdeputir-ten wird in die Instruction gegeben, für die Erwählung Sr. k. k. Hoh.ic zu stim nen, mit dem Zusatz.',' daß dieselben jedoch die Eröffnung des allerhöchsten Eandidatious-Rescripts zu betreiben haben. Der Feuerversichcrungsoerein im Szabolcser Comitate hat wahrend der drei Jahre seines Bestehens 255 Brandschaden mir 69,643 fi. l3 kr. W. W. ersetzt. Der gegen, wattige Cassabcstand dcs Vereins beträgt 3l89 fi. 10 kr. In Neusaß hat es in den letzten vier Wochen fünfmal gebrannt. Der Patriarch Ladislaus v. Pyrkcr, Er;bischof von Er-lau, wurde bereits mir den s>cerbesacramenten versehen. Am 21. Februar Vormittags ist der Eisstoß zwischen Ofen und Pesth glücklich abgezogen; das Wasser stieg während des Eisganges binnen zwei Stunden um drei Schuh. VT ömische Staaten. Rom, den 18. Februar. Verflossenen Dinstag den 16. Nachmittags gegen 3 Uhr langte der für Wien bestimmte türkische Botschafter, SchekibEffendi, mit seinem Gefolge hier an und b^oq, da er sich, wie man behauptet, einige Wo-chen hier aufhalcen wird, die für ihn bereit gehaltene Etage eines Pallastes in der Via due Marcelli. Auf die Einladung des ihn empfangenden Governatore begab er sich sogleich in seiner Carrosse nach dem Eorso und nahm Theil an dem Carneoal, der, begünstigt durch das herrlichste Wetter, im vollen freudigsten Gange war. Eben so erschien er Nachts l»ei dem Festino im Teatro a Tordinone, wo er in der für ihn bestimmten Loge, auf türkische Weise auf einem Kissen liegend, den Ball mit ansah. Gestern Vormittags stattete er dem Cardinal-Staatsseci'etär Gizzi seinen Besuch ab und wird heute oder soärestens morgen Se. Heiligkeit im Namen seines Herrn in einer besondern Audienz begrüßen. Diese Sendung hat hier das größte Aufsehe: erregt, da es eines-theils das erste Ma! ist, daß ein Gesandter im Auftrag des Sultans dem Papste seinen Besuch abstattet, und da es sich anderntheils um die künftige Ernemmng eines steten türkischen Ageut.n in Rom handeln soll. Die «Allg. Zeitung« vom 2. März berichtet aus Nom vom 20 Februar: Der türkische Gesandce, Schekib Effendi, hat halite in den Mittagsstunden seine Auffahrt nach dem Quiring gehalten, wo er mit allen Ehren eines außeror. denclichen Botschafters empfangen wurde. In der Audienz beim heiligen wH., machten der Cai'dinal Mezzsfanci und der armenische Geistliche, Pabre Arsenio, die Dolmetscher. Die ganze Feierlichkeit währte kaum zehn Minuten, worauf sich Schekib Effendi zu dem Scaats - Secretär, Cardinal Z Gi,izi, zum Besuch begab, der sich unbaß fühlte und daher » daSZimmer hüten muß. Es ist eine eigenthümliche Erscheinung » der Zeit, daß der Erbfeind der Christen einen Botschafter an deren Oberhaupt sendet, und daß dieser Gesandte in den Vorgemächern von seinen geschworenen Gegnern, den Malte-serrictern, empfangen wird. Daß seine Auffahrt nicht mit dem beabsichtigt gewesenen Glanz geschah, ist daraus zu erklären, daß die Garderobe au^,,'.^. welche von Triest hierher gehen sollte, ab,r aus Mißve:-ständniß nach Wien geschickt wurde. — Der preußische Gesandtschafts. Secretär, Freiherr von Canitz, ist von Berlin kommend auf seinen Posten Hieher zurückgekehrt. Schweiz. Die .Gazzetta Ticinese" meldet, daß der Rath von Lugano eine aus den» StaatsiatheFogliardi und dem Staats» seci,etar Frans^'ni bestehende Amputation nach der Lombardei gesendet habe, um sich über die Angelegenheit der Korn« ausfuhi- nach der Schweiz mit dem dortigen Gubernium zu verständigen. Preußen. D>e »Königsberger Zeitungen« enthalten nachstehende Bekanntmachung des Ober-Präsidenten der Provinz Preußen: »Seine Majestät, der König, haben dur^' das allerhöchst erlassene Patent von, 8. Februar d, I. die Einberu» fung bes vereinigten Landtages zu befehlen und die Eröff, nung desselben in Berlin auf Sonntag den I I. April d. I. festzusetzen geruht. Zum Landtags-Marschall für die Pro-vinzial.- Stande des Königreichs Preußen haben Se. Maj., der König, den Ober-Burggrafen des Königreichs Preußen, v. Brünneck Exc. auf Belschwiß, und zu dessen Stellvertreter den Ober - Maischall des Königreichs Preußen, Grafen von Finkenstein Excellenz auf Iaskenoorf, zu ernennen geruhet.' Deutschland. C hur Hessen, Aus Kassel vom 18. Februar schreibt man der „Mannheimer Abendzeitung": »So eben wird eine Verordnung veröffentlicht, wonach der Beciieb der Branntweinbrennereien im ganzen Lande für die Dauer von drei Monaten eingestellt werden muß. Man rechnet, daß in Ehur« Hessen täglich an Getreide und Ka»coffeln so viel zur Fertigung von Branntwein verbraucht wird, als 400.000 See» lcn, also mehr als die Hälfte der Bevölkerung, zu ihrer Ernährung bedürfen.« Leipzig. Von dem Umfang, in dem sich deutsches Lcben nach allen Seiten hin ausgießt, und an den entfern- 175 testen mid entgegengesetztsten Enden der Welt Mittelpuncte und Kreise deurscher Gesittung und deutschen Sprachwesens bildet, geben die Vorposten einen Begriff, den der deutsche Buchhandel ü, der Ferne aufgestellt hat. Eine Correspondent aus Leipzig im »Schwab. Merkur" bemerkt, daß sich, laut cnier Anküudigling im Börsenblatt der Buchhändler, nun auch in Constantinopel ein Hr, Wick alS deutscher Buchhändler ctablirc hac, während bis jetzt in südöstlicher Richtung die entfernteste deutsche Buchhandlung die in Bucklest "'ar. Deutsche Buchhandlungen befinden sich ferner in Mos. tau, Odessa, Petersburg, Achen, Venedig, Rom, Genf, Paris, Amwerven, London, Christiania, Stockholm, meh. l'ere in Nordamerika, eine sogar in Rio-Ianerio. Alle diese haben sämmtlich in Leipzig und zum Theil auch in Stuttgart Commissionare, die i-hre Verbindung mit dem Innern Deutschland's vermitteln. F r a n k r e i eh. Der »Moniteur asgörien« vom 20. Februar zeigt an, daß, nach Berichten aus Tlemsen, im Scamme der HolofS ein Versuch gemacht wurde, Abd-el-Kader zu ermorden, indem, wahrend er vor seinem Zelte kniend das Gebet ver. lichtete, einige Schüsse auf ihn abgefeuert wurden. Der Emir blieb unversehrt, worauf alle die Schuldigen aufgegriffen und lebendig verl-ramn wurden Uebiigens zog sich der Emir, neue Attentate auf sein Leben befürchtend, von All,-Zohra zurück und begab sich in eine andere Gegend. Portugal Lissabon, den !0. Februar. DieNachricht von der Deportirung der Gefangenen von Torres Vedras nach An-aola hat in Oporto einen Sturm des Unwillens gegen die Regierung der Königin erregt, und nur den äußersten An. strengungen des Viscoiue Sa da Banbeira und der Mitglieder der Junta soll es gesungen seyn, den Herzog vou Terceira und seine Genossen m oer Gefangenschaft der Wuth des Volkes und der Truppen zu entziehen. Lissabon, l0. Februar. Der Herzog Saldanha, anstatt über den Douro zu gehen, wie man vermuthete, hat von Vizcu aus eine Seitenbewegung zur Linke,, gemacht bis Agueda auf dcr Straße von Coimbra nach Porto, wo er sein Hauptquartier aufgeschlagen. Das Anschwellen der Flüsse und die schrecklichen Wege, auf denen Kanonen und Cavallerie gar nicht durchkommen konnten, scheinen ihn für jetzt an dem Ncbergang deo Douro gehindert zu haben. Auch soll Saldanha beabsichtigen, erst die Provinzen zu saubern, um seinen Nucken völlig frei zu haben; er nahm dah.-r auch unt dem Hauptcorps seine Stellung näher dem Meere zu, wo ihm in Figueira alle von Lissabon zugeschickten Verstär.-tungen an Truppen und Munition sehr leicht zukommen können. — Die in Torres-Vedras gefangen genommenen Officiere nebst ihren Chefs Bomfim, Villa Real, C.^r Vasconcellos :c., 110 an der Zahl, welche hier im Haf.li auf verschiedenen Kriegvsch,ffen gefangen saßen, hatten einen Versuch zur Flucht gemacht und zu dem Ende einige ihrer Wächter erkauft; durch Verroh wurde dieses eindeckt und dadurch ihr Vorhaben, sich auf die englische Flotte zu flüchten, die alle Flüchtlinge der Rebellen gastlich aufnimmt, vereitelr. Darauf wurde sogleich von der Königin der Beschluß gefaßi, diese gefährlichen Menschen, von den ersten Chefs herab bis incl. der Majore, vierzig an der Zahl, nach Angola in Afrika abzusenden. Man kann sich denken, daß die Verwandten und Freunde derselben AlleS in Bewegung setzten, um diesen Befehl der Königin wieder rückgangig zu machen. Auch die Herzogin »cn Terceira suchte man dadurch einzuschüchtern , daß man ihr sagte: »das Leben des HerzogS in Porto stehe auf dem Spiel, wenn man die Gefangenen nach Angola schicke, und daß sie sich deßhalb bei der Königin verwenden solle.« Doch die Herzogin gab zur Antwort: »Das Leben ihres Gemahls stehe in Gottes Hand, und sie kömie keine Fürsprache für die Gefangenen einlegen.« Die Minister erklärten, sie würden von ihivn Post.n abtreten, wenn ein Gegenbefehl gegeben würde. Die Königin beharrte also bei ihrem Beschlusse. Der englische Geschäftsträger legte in einer Note an das Ministerium eine Art von Protest ein, worin es heißt, baß eine solche Handlung eine Grau. samkeit sey, die von keinem europäischen Staate gebilligt werden könne. Die Antwort war, daß die Regierung sich nur um so mehr beeilte, die Gefangenen fortzuschicken, die bereits sich auf der See befinden. Der Tod Gen. Macdonnels, des Anführers der mi-aMistischen Guerrilhas, hac die Anhänger Dom Miguels in den drei nördlichen Provinzen sehr entmuthigt. Sein Gehilfe, Povas, dessen Einfluß bereits auf die Provinz Beira beschränkt war, siehr sich von Schwalbach's Division und von einem Theil des Corps unter Saldanha von allen Seiten so eingeschlossen, daß er kaum wird nach Spanien durch, wischen können, wo übrigens auch die geeigneten Mittel ergriffen sind, ihn cinzufangen. 3t u ß l a tt d. St. Petersburg, 20. Februar. Unser Minier verfließt stiller als ie. Der Hof-lebt zurückgezogen feinen häuslichen Freudcn, welche dadurch vermehrt weiden, daß Ihre 'Majestät, die K-userm, für deren fortdauerndes Wohlseyn man kurz nach der Reise nicht wenig besorgt war, sich mit jedem Tage kräftiger fühlt. Daß dieß keine Selbsttäuschung sey, geht aus dem Umstände hervor, daß Ihre Majestät bei der Einbindung Ihrer kaiserl. Hoheit, Her Großfürstin Maria, die ganze Nacht an deren Bette verweilen konnte. Wahrscheinlich werden Ihre Majestäten in diesem Jahre keine N.'i''c in das Ausland , wohl aber eine nach dem Süden und nach Warschau machen. Dagecenv.rnimmt man, daß der Groß' fürst Eoustantin den Sommer zu einer Reise in das AuSland von größerer Ausdehnung benutzen weide. Die Vermählung mit der Prinzessin von Allenburg wild dan» vielleicht im Spätherbst fcl^en. Zur Erläuterung des, in unserer letzt.'» Samstags-Zeitung -.rwähmen, Zerwürfnisses zwischen Gri^'uland u:!> 176 der Pfotte, gibt das »^aurnÄl äs Oonstantinonls« voin 16. Februar folgendes Actenstück: Note des außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers der hohen Pforte zu Athen, Herrn Mussurus, an Herrn Koletti, Minister der auswärtigen Angelegenheiten der griechischen Negierung. Athen, 14. (26 ) Jänner ,847. Der Unterzeichnete, außerordentliche Gesandte und be« vollmächtigte Minister Sr. kaiserl. Majestät, des Sultans, sieht sich mit lebhaftem Bedauern verpflichtet, die ernsthafte Aufmerksamkeit des Herrn Kolettl, Präsidenten des Conseils und Ministers der auswärtigen Angelegenheiten Sr. hellenischen Majestät, auf ein eben so wichtiges, als unerwartetes Factum zu lenken. In Folge einer ihm am 12. (24.) Februar im Name:, Sr. Majestät, des Königs, zugekommenen Einladung hat der Unterzeichnete die Ehre gehabt, sich gestern Abends zum Ball bei Hofe zu begeben. Das diplomatische Corps war beim Eintritt Ihrer Majestäten, des Königs und der Königin, «in Kreise aufgestellt, und nachdem der König mit den alteren Mitgliedern dieses Corps gesprochen hatte, erwartete der Unterzeichnete aus dein Munde Sr. Majestät, wie gewöhnlich, Ausdrücke des Wohlwollens zu vernehmen, als Seine Majestät ihm sagte: »Ich hätte geglaubt, mein »Herr, daß der König von Griechenland mehr Achtung ver-»diene, als Sie ihm bewiesen haben," worauf der König sich alsogleich entfernte, ohne dem Unterzeichneten eine Antwort zu gestatten. Hätten Se. Majestät nur einen Augenblick zu waiten geruhet, so würde sich der Unterzeichnete beeilt haben, zu antworten: »Sire! Es ist einem Repräsentanten Sr. kaiseil. „Majestät, des Sultans, unmöglich, die Achtung gegen ei-„nen Souverain zu vergessen, noch weniger gegen einen Körnig, bei welchem er beglaubigt zu seyn die Ehre hat, und »wenn Euere Majestät geruhen wollten, mir anzudeuten, »worauf sich Ihre königlichen Worte beziehen, so wäre ich »bereit, zu beweisen, daß ich für Allerhöchstdieselben stets »die tiefste Ehrfurcht gehegt habe und stets hegen werde,« Dieß ist unter diesen Umständen das wichtige Factum, welches die gegenwärtige Note der ernsten Aufmerksamkeit des Ministeriums Sr. hellenischen Majestät zu bezeichnen bezweckt; da aber der Unterzeichnete, wie sich aus der Unterredung, die er mit Hrn. Koletti zn pflegen die Ehre hatte, entnehmen läßt, die Ueberzeugung erlangt hat, daß die, Worte Sr. Majestät auf den Vorfall mit dem Paffe für den H,n. Obersten Tzami Karalasso sich bezogen, so stellt er hier die nähern Umstände dar, die damit in Verbindung stehen, um die Bedeutsamkeit dieses beklagenswerthen Ereignisses besser her» vorzuheben. Am Morgen des 12. (24.) Februar, als dem Tage der Abfahrt des österreichischen Packetbootes nach Constant,'-nopel, und wahrend der, Unterzeichnete noch zu Bette laa, ist Hr. T;ami Karalasso in der ottomanischrn GesandtschaftS» kanzsei erschienen, um den Paß, den ihm Herr Koletti nach Coastaniinopel ausgestellt hatte, visiren zu lassen, mit deir Beifügen, daß er Eile habe, weil er sich einen Augenblic! früher nach dein Piiäus begeben müsse. Da der Oberst dü miicen im Frieden, im Jahre 184l gegen den Bera, Achoi! gerichcele Erpedition, um Macedonien aufzuwiegeln, m Per-son commandiit hatte, ließ ihm der Unterzeichnete, nach den bestimmten und formellen Befehlen seiner erlauchten Regierung in Betreff aller derjenigen, die sich im Jahre I84l an der iVpiße feindlicher Angriffe befunden hatten, durch den Gesandtschaft-?.-S.ecretär sagen, daß er ungemrin bedauere, seinem Verlangen nicht willfahren zu können; daß er ihn aber, in Betracht, daß der Oberst Adjutant Sr. Majestät, des Königs sey, ersuche, seine Abreise so lange anf^ischie-ben, bis der Unterzeichnete Hieruder die Blfehle der hohen Pforte eingeholt haben würde. Gleich darauf beeilte sich der Unterzeichnete, obgleich etwas unpäßlich, sich in Begleitung des Gesandtschaft^ - Se-cretars zu Herrn Koletti zu verfügen, um ihm dieselbe Erläuterung zu geben; da er aker mit Bedauern vernahm, daß der Minister Sr, hellenischen Majestät an diesem T>^e zu einer Hochzeit und einer Taufe geladen war, gab der den Befehl, sich zu erkundigen, wann Herr Koletti wieder zu Hause s,y„ werde, um ihm die obigen Erläuterungen zu bringen. Der Gesandtschafcs - Secretar konnte wiiklich diesen Auftrag am l2. (24.) Abends vollziehen, so daß Hr. Koletci 2t Stunden Zeit hatte ^ um Sr. Majestät, dem Könige, diese Erläuterungen mitzutheilen. Dem zu Folge verfügte sich der Unterzeichnete, nachdem er mittlerweile keine weitere Mittheilung erhalten hatte, auf den Ball, in der vollen U.'ber^ zeugung, daß jene befriedigenden Erläuterungen von Seiner Majestät als solche anerkannt worden seyen. Allein der Unterzeichnete hat Grund zu glauben, dast Hr. Koletci, so wie er ihm bei der langen Unterredung, die der Unterzeichnete mit ihm am Tage vor diesem Vorfall, nämlich am II. (23.) Febr. hatte, nichts über den Paß sagte, den er dem Herrn Obersten Tzami Karalasso, dessen Antecendentien ihm sicher bekannt waren, ausgestellt hatte, um sich im Vorhinein des Benehmens zu versichern, wel^ ches der Gesandte Sr. kaiserl, Majestät, des Sultans, bei diesem Anlaß pssichtmäßig einhalten müßte, um dadurch ei. nen so bedauernswerthen Vorfall zu vermeiden, — er gleichfalls unterlassen hat, Se. Majestät, den Koma,, zu gehö:i-g?r Zeit von dem Inhalte der Sendung des Gesandtschaft, Secretärs in Kenntniß zu setzen; denn der Unterzeichnete konnte nie annehmen, daß Se. Majestät, der König, nachdem er in Kenntniß von jenen so befriediqelivei, Erläutern»-gen geweser?, einen öffentlich?" mid feierliche Anlaß gewähr haben würde, um an den Gesandren sr. kaifeil. Majestät, den Allerhöchstdieselben mit einer Einladung nach Hofe beehrt hatten. Vorwürfe über einen Gegenstand zu richten, wobei sich dieser Gesandte bloß streng an die bestimmen und formellen Befehle seiner Regierung gehalten hat. Am Schluß der gegenwärtigen Note darf der Untei-zeichnet? »icht unteclassen, beizufügen, daß cr cs, bevor er ein so wichtiges und so beklagen^werthes Factum zur Kennt' niß seiner erlauchten Neqiei'una, biinqt, für Psiicht gehalten hat, die vorstehenden Thatsachen und Umstände dem Ministerium Sr. hellenischen Majestät vor Augen zu legen. Der Unterzeichnete hat die Ehre :c. (Uncerz.) C. Mussm'ns. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr. <3a.lrs vc,m 5 März !8l7 M'ttelpreiö. Vtaa^sch^ldvcrschreib. zu 5 ;,o3 ü)l6 Verloste Obli^atlo». Hufkon. s zu 5 ?^t..^ — mrr-O^li.iacioi,. d, ZwanqZ' l zu 4 ^ », l — Darkens in Kram u, Aeri. ^ zu 4 ,. )> 9^ 3^i rial-Ql,'Ii,>.it. v.T'.irol Vor- l zn 3 '/» ., » — arlvcrq i!!i> Salzburg ' 1 wiencl ^tadt-Hznco-Obliaalioi». ;u « ,jl p O- 65 ^!v>tl!, ,!I,^ G>',,li^ ^l!'.,v° ,'»2 ..« l 55 Aerar. D>,mest. v. Ootcl-rciH uincs uni) /,^u) !»<^l, , — — ol' t^er ^in>ö, uvli Boh- «jl! « ll« "- ! — — nitli. Mahren . Hchlc» ! zu « >^l «^ ^ ^ — lie,, ^i^'/l'.nark, Harn» >-,,i 2 "- l 5^,12 — ten , 5lriN!! . Oc'rz ui«i> » >li l 2j^ »< ! — — "es W. Ol,'ev?. Annes ^. 1 i>c> >k. Hflie?' pi ätück i5bt >» tZ. M. K. S. Lotto^iehungen. In Tlitst am 6. Mälz IU't7: 2. 3^. 31, 45. 27. Die nächüe Ziehung wi^'i) am l7. Warz 18'l7 in Trieft gehalten werden. Getreid - Bnrchschmtts - Preise. in Laibach am 7. März »6^7. Ma rktprei se. Ein Wiener MclM Weizen . . 5 st. 46".,^ sr. __ — KulUrutz . . __ » __ » ^_ — Haldfruchc . — ^ — ^ _ — Korn . . . 4 » I l. ^ . ^ _ Gn^ . . , 3 ^ 33'/^ >> _ __ Hirse . . . 3 « 23^ ^ __ — beiden . . 3 u 19 » __ — Hafer . . . 2 « 8 „ Z. 32«. (^) Bcl der Poststanon Franz wird ein Postexpedltor aufgenommen, mit dem jährlichen Gehalte von 280 fi. W. W., nebst gänzllcher Verpflegung. 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Kleinmayr in Laibach zu haben: theoretisch-praMsche Anleitung zur Erlernung der in einer neucn und faßlicheren Darstellung der aus ihre richtigen und einfachsten Grundsätze, zurückgeführten Regeln. Zwölfsc, neuerdings sorgfällig durchgesehene und verbesserte Aufiage. Wien iü^, drosch, 2 ft. Bei Hoffmann in Znaim ist erschienen und bei HAn. ^>tt. v. M/e/^«««^^ in La:bach zu ha^en: Waller. Der Dirncnraub im Scheuer- lhüle, cdcr: T?le Geheimnisse der schwaijen Eulen. bui'g, o?e>': Der Todte-ttan^ bei l'ei'chenstein.'N. E,„e romantische Geschichte aus dei, Zeiten der Kleuzzi'ige. 1847. 36 kr. Tl nm ulh ig e Geschicl) te von der schönen Gi'iseldi? und dein Markgrafen W^ler. l8^<7. 8 tr. Anzeige für Mediziner. A us s e ro r (1 c n tli c h e von 15 Thlr. auf 6 Thlr. 20 Sgr. IGN. ÄL. EBLEN V. &LEINMAYR D i e chirurgische Praxis der bewährtesten Wundärzte unserer Zeit sys(:emnf.iseh dar^fsteilt. 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